Koron III
Die Pracht neuer Zeiten - Druckversion

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- Saul - 12-03-2008

Wortlos, reichte er ihr das Etui mit dem Feuerzeug, der sonst so lässige Uffz war in einer nachdenklichen Stimmung.
"Keiner ist für den Krieg geschaffen, egal für Welchen."
Er hatte den kleinen Schlüsselanhänger in der Hand, dachte an jene düsteren Tage zurück. Durch den unterschied zu diesem Augenblick wurde ihm noch mehr bewusst wie viel Glück er gehabt hatte.
"Der Imperator beschützt!"
drang sein Gedanke aus ihm heraus. Sein Blick wanderte wieder von der Skyline zurück, erst zu Samira, dann, nachdem Teddy sich um gedreht hatte, in den Saal. Die Adeligen und ihre auserwählten Gäste erfreuten sich an dem Abend, Tanzmusik, eher für ältere Semester gedacht spielte, deutlich aber nicht so laut das man sich nicht Unterhalten könnte. Saul schob die Erinnerungen beiseite, heute war ein Feiertag und sie sollten ihn genießen. Er lächelte Samira an;
"Würden sie mit einem sentimentalen alten Mann tanzen, gnädige Dame?"
In einer übertriebenen Geste, die nur entfernt an einen Hofknicks erinnerte, reichte er ihr eine Hand, um sie wie einst auf der Schola gelernt, zum Tanz zu führen.


- Tarian - 12-03-2008

Tarian hörte nicht zum ersten Mal von den liberalen Ansichten der DeNarres, allein das sie zu den Wenigen gehörte die den Namen ihres Mannes angenommen hatte zeugte von einem gewissen Freigeist. Tarian war das einerlei, er gehörte bestimmt nicht zu den verbohrten konservativen Sturköpfen, denen jegliche Weitsicht und Kreativität abhanden gekommen war, aber von den Liberalen im Haus trennte ihn seine verständliche Ablehnung des Imperiums. Wo immer ihm dies gelang, hielt er sich aus einer Entscheidung der Frage Liberal oder Konservativ bedeckt, versuchte sich in der Mitte zu bewegen.
Daher ging er auf die Frage nach den Vorzügen des Gouverneurs nicht ein, ließ die beiden Soldaten, ein Profession für die er sich nie freiwillig entschieden hätte, in ihrem Gespräch verweilen, ließ stattdessen seinen Blick über die übrigen Gäste wandern. Es schien niemand von Interesse anwesend zu sein, von den Siriern abgesehen, doch sich zu diesen zu gesellen würde höchstens einen Eklat verursachen. So ging Tarian zum Buffet, welches den ersten Ansturm überstanden hatte...


- Die Stimme - 12-03-2008

Nachdem ein Großteil der geladenen Gäste erschienen waren begann man mit dem eigentlichen Rahmenprogramm. Die Gastgeschenkte türmten sich auf einer separaten Tafel auf und zogen einiges an Bewunderung auf sich. Wahre Schätze waren darunter. Etwa ein Gewand aus sogenanntem Mondstoff. Einer Phasen welcher aus den Sekretdrüsen der koronischen Tiefsehschnecke gewonnen wurde. Die Absonderung war hochgradig psychoreaktiv was in ihrer verarbeiteten Form dazu beitrug das die Kleidung einen subtilen Farbwechsel durchführte wenn sich der Gemütszustand des Trägers änderte. Das aus dem selben Stoff die, hochgradig Sucht erzeugende Substanz “Moon“ hergestellt wurde stand auf einem anderen Blatt. Schmuck glitzerte wie der Schatz aus alten Märchen, feinste Goldschmiedearbeiten und Geschmeide deren Verkaufswert ausgereicht hätten ein ganzes Wohnhab der mittlern Ebene für ein Jahr zu ernähren. Auch ein Jagdnadler erregte großes Aufsehen. Es war ein Einzelstück aus der Werkstadt Meister Zacharias. Das Gehäuse gänzlich aus geschnitztem Elfenbein, der Lauf im barocken Stil mit Ornamenten verziert. Der Behälter für das Gift, das zur Nadel gefror wenn man einen Schuss abgab, war mit getriebenem Gold umrahmt. Wenn man Tödlichkeit in Schönheit fassen konnten dann war dieses Gewehr ein Beweis dafür. So setzte sich die Aufzählung der aufgehäuften Herrlichkeiten fort. Teppiche, präparierte Tiere, seltene Technologie, ein jeder schien die Gaben des anderen an Extravaganz überbieten zu müssen.
Die Musik spielte plötzlich fröhlicher und mit wesentlich mehr Elan. Zu ihren Klängen öffneten sich die Flügel des Tores und maskierte Gaukler tollten in den Saal. Ihre Kleider waren bunt gescheckt aber dennoch so edel das es auf die Qualität ihrer Vorstellung schließen ließ. Kein Trugschluss wie sich zeigte. Neben Feuerspuckern, die Flammen in unterschiedlichster Farbe in den Saalhimmel stießen, gab es eine tanzende Schönheit die sich im Reigen mit ihrem eigenen holographisch Abbild drehte und zwischen den Gästen herumsprang als seinen sie fester Bestandteil eines einstudierten Parcours. In schwindelnder Höhe schwangen sich Trapezkünstler durch die Luft als hielten sie die Erdanziehungskraft nur für ein Gerücht. Doch die Spielleute waren nicht die einzige Zerstreuung des Abends. Um der ganzen Veranstaltung einen belehrenden Wert zuzufügen waren an einer Wand des Saales Schaukästen aufgereiht. Sie präsentierten neuste Errungenschaften der Häuser und ihrer Konzerne. Hier ein fortschrittlicher Bohrkopf, dort ein System zur Gleichschaltung von Servitoren. Wo Siris sich gewohnt dezent zurückhielt und lediglich einen Roboter vorführte der bei Operationen am offenen Herzen unterstützte, ging Orsius, gewohnheitsmäßig in die genaue Gegenrichtung. Wo die andere Informationstafeln, Modele und kleine Veranschaulichungen herzeigten, gab sich das Haus nicht mit derartigen Kleinigkeiten zufrieden. Auf einer Rollbühnen hatten sie die neuste Errungenschaft ihrer Waffenschmieden hereingekarrt. Es handelte sich um einen schweren Kampfanzug, dessen Bewegungen klobigen Servomotoren bewerkstelligten. Dicke Panzerplatten schützten den Piloten dieser Monstrosität. Der rechte Arm mündete in eine verkleinerte Auto- Kanone dessen Trommelmagazin zwar leer war, die aber dennoch eine Aura der potentiellen Zerstörung ausstrahlte. Laufen durfte die Maschine nicht, da man befürchtete den edlen Glasboden beschädigen zu können. So war der bedauernswerte Hausgardist dazu verdammt den ganzen Abend die Arme zu heben und die Beweglichkeit der Gelenke zu demonstrieren. Eine Vidtafel daneben zeigte den Anzug im Einsatz. Die Bilder waren sicherlich etwas geschönt, doch man sah das die Beweglichkeit nicht annähernd an die eines Sentinel oder gar einer Servorüsung heranreichte. Dafür sprachen Feuerkraft und Panzerung für sich.
Auch für einen wohligen Schauer war gesorgt. In einer stimmig ausgeleuchtet Ecke stand ein großer Käfig. In selbigen hockte ein abscheulicher Mutant. Er fiel nicht unter die Abhumanen- Erlasse, die den Veränderten ein Minimum an Rechten zugestanden. Dies war so weil man der Kreatur nur ein geringes Maß an Eigenintelligenz zugestanden hatte und sie oben drein des Diebstahls für schuldig befunden worden war. Nun hockte das Wesen, offensichtlich mit Drogen ruhiggestellt, in einer Ecke des eisernen Gefängnisses. Die glasigen Augen nahmen die Gaffer kaum wahr die gewollten Ekel ausdrückten. Die Haut des Mutanten war weißlich und hier und da waren, zum Zwecke der Vorführung, die Spuren von Peitschenschlägen mit Puder kaschiert. Pupillenlose schwarze Augen, denen das helle Licht erkennbar zusetzte. Die dünne Beine endeten in weichen Ballen, wie man es von Katzen kannte, nackt wie es war lagen die Andeutungen von Stacheln offen auf dem Rücken. Wenn die es umgebene Welt durch den Schleier der Drogen drang stieß es ein leises Zischen aus. Ein Ton der mehr Resignation als Aggressivität erahnen ließ.
Gerade trug man den zweiten Gang auf und deckte den gnädigen Schleier des Schweigens über das angerichtet Gemetzel des ersten, als sich die Musik erneut änderte und nahtlos in den “Schönen Walzer“ von Friedolin Maria Großhuber überging. Die innere Freifläche wurde geräumt und die edlen Heeren forderten Damen zum gemeinsamen Tanz auf. Bald schon drehten sich die Oberen Korons zu den Klängen des weltbekannten Stückes.


- Samira Lissé - 12-03-2008

Saul hatte recht, für den Krieg war keiner geschaffen, aber man konnte von ihm so verformt werden, dass man genau dies glaubte. Eine Ausnahme waren vermutlich die heiligen Krieger der Orden der Adeptus Astartes und Samira fragte sich ob dieser ehrwürdige Krieger auch diesem Abend beiwohnen würde.
"Würden sie mit einem sentimentalen alten Mann tanzen, gnädige Dame?"
forderte Saul sie auf und riss sie damit aus ihren Gedanken.
Samira grinste als sie seinen "Hofknicks" sah, schaute ihn aber gleich darauf wieder mit abschätzenden Augen an. Schließlich nahm sie ihren Drink und lehrte ihn in einem Zug und schnippte danach die halbgerauchte Zigarette ihrem Vorgänger hinterher in die Dunkelheit. Samira nahm die dargebotene Hand und erwiederte den Knicks, wobei sie jedoch weitaus eleganter war als der ältere. Gemeinsam ginge sie wieder nach drinnen wobei sie sich zu ihm hinbeugte und flüsterte:
"Saul, ich kann nicht tanzen. Ich hoffe ich enttäusche dich nicht."


- Katharina - 12-04-2008

Ein relatives Übermaß, ein Gros dessen was Rang oder anerkannten Namen besaß, verbrachte den anklingenden Abend mit versilberten Schalen voller Odeuvres, singenden Kristallgläsern randvoll mit Champus, oder übereifrigem Gesellschaftsgeschwätz, wie man es ansonsten mehr in diktierten Klatschblättern finden sollte. Ungeniert blähten sich Altgediente froschgleich auf, während fanatische Jungspunde von großartigen Schlachten mit einer handvoll Orks prahlten. Die Wenigsten aus dem anwesenden Volk hatten überhaupt einmal eine von der verheerenden Macht des Krieges infizierte Welt gesehen, geschweige denn die Gräueltaten welche ein endgültiger Sieg über chaotische oder orkoide Rassen verlangte. Die schiere Sinnlosigkeit der aufgestapelten Aristokraten und Kriegsbefürworter sprengte jegliches Maß natürlicher Barrieren, verzerrte den politischen Anlass zu einem Scharadespiel entmündigter Verrückter, Pseudo-Experten und lächerlichen Kriegsdienstverweigerern, wie etwa jene Mitglieder des ohnehin verhaltensauffälligen Hauses Siris. Eine radikale Auslöschung dieses Zirkels krankhafter Hedonisten, geistigträger Existenzialisten, verschwenderischer Nihilisten und abtrünniger Sodomisten mochte ein größerer Dienst an Seiner Heiligkeit zu Terra sein, als die Ausräucherung ganzer Landstriche anderer Welten. Wenn man allein bedachte wie viele Gelder alleine zu diesem Anlass verprasst wurden, schienen die allfälligen Rüstungsausgaben wie kleinere Genusshäppchen, missmutig betrachtete sie das psychoaktive Mondgewebe, welches zwar existierte aber wohl noch nie wahrhaft getragen wurde, Hauptsache ein größerer Teil imperialen Geldes konnte vernichtet werden.

Aufgrund dieser radikalen Einstellungen hin zum übermäßigen Lebensgenus, weg vom spartanischen, einflussresistenten Pfad der soldatischen Tugenden, verfielen gerade in diesen höheren Kreisen unzählige Männer und Frauen, geboren aus der Langeweile, ketzerischen und häretischen Kulten, welche so schien es, überall in solchen Gesellschaften einen fruchtbaren Nährboden fanden. Doch gerade aufgrund ihrer angewiderten Bedenken, bedurfte es gute Miene zum bösen Spiel darzustellen. Man musste auf nur allzu geschwätzige, meist fettleibige und gefährlich Insulinabhängige Individuen eingehen, musste gehobenen Damen höfliche Antworten ausschenken, gerade das der milde Herbstwein in den Kristallgläsern nicht zu bitterem Essig verdarb. Den geschulten Blick allmählich kreisen lassend, vernahm man wenige wirklich interessante Gestalten, etwa einen Gefreiten in schlecht sitzender Uniform welcher sich mit beladenem Teller davonstahl, Soldaten welche auf den geöffneten Balkonpforten Zigaretten schmauchten, eng beisammenstehende Gesellschaften oder philosophierende Herren in prunksüchtigen Gewändern. Ein besonders ekelhaft, heruntergekommenes Subjekt, vermutlich aus irgendeiner Adelsdelegation hielt mit schwarzem Zylinder auf dem fast ausgestorbenen Schädel, ein geschäftiges Schwätzchen mit einem anderen untersetzten Kerl, dessen Hornbrille schlecht auf dem Nasenrücken saß, während beide an stinkenden Qualmstängeln zogen. Irgendwo anders im geräumigen Saal plauderte der aufgesteckte Pfau Lysander mit zwei anderen Persönlichkeiten aus dem Hauses Orsius, zumindest vermochte man dies in der Manier seiner Gestik anzunehmen. Einige Momente lang betrachtete sie nachdenklich einen braunhaarigen Mann welcher mit dem Rücken zu ihr gekehrt war, der anscheinend auch die Aufmerksamkeit des Fahnenjunkers auf sich gebunden wusste, eine gewissermaßen seltene Eigenschaft wie sie festgestellt hatte, genossen doch sonst nur weniger ranghohe Soldaten sein ungeteiltes sadistisches Bewusstsein. Sie leerte das Sektglas auf etwa die Hälfte, stellte es dann auf das Tablett eines vorbeirollenden Servitors, ehe sie sich in die Nähe eines angrenzenden Treppenabsatzes begab um sich somit eine rudimentäre Übersicht zu verschaffen, ganz wie es nun mal die militärischen Beobachter praktizieren würden. Vielleicht war ja doch jemand interessantes dabei.


- Lysander - 12-04-2008

Lysander hatte mit seiner Einschätzung bezüglich Victus Recht behalten: Victus war ein entbehrlicher Nichtsnutz, der einfach nur das Glück gehabt hatte, in eine wertvolle Position hineingeboren worden zu sein. Allerdings war er Trottel genug, eine solche ideale Chancengrundlage und solch weitgefassten Möglichkeiten offensichtlich zu vergeuden. Daher war es nur logisch, dass Tarian sein Interesse an ihm verloren haben schien und sich der Festtafel zuwand. Lord Tarian, lasst mich euch doch behilflich sein ! Lasst uns gemeinsam zu den Tischen der unzählbaren Gaumenfreuden gehen, denn mich lockts trefflicher Weise selbst dorthin.
Und das entsprach durchaus sogar der Wahrheit. Vor allem hoffte er aber, diesen Victus loszuwerden.


- Victus - 12-04-2008

Victus konnte ein, Dem Imperator sein Dank., nicht unterdrücken, als dieser widerwärtige Lysander sich endlich aus dem Staub machte. Seine durch Arroganz und schlechtes Benehmen vertuschten Minderwertigkeitskomplexe, und die krampfhaften Versuche sich anderen gegenüber als überlegen zu erweisen gingen ihm allmählich doch ziemlich auf den Wecker. Ja schlechtes Benehmen, nach Victus´ Verständnis gehörte zu gutem Benehmen auch, dass man nett war. Glücklicherweise war seine Schwester die Politikerin von ihnen beiden und er musste sich nicht Tag aus Tag ein mit all diesen aufgeblasenen Wichtigtuern abgeben.
Die meisten dieser Wichtigtuer hielten ebenfalls auch nicht viel von ihm, und wie es schien waren wieder zwei dazugekommen, aber ihn scherte das nicht. Er gab nicht viel auf die Sympathien dieser Menschen und war bei ihnen andersrum auch nie der beliebteste gewesen. Auch unter Militärs, dank seiner soldatenfreundlichen Einstellung. Aber wenn er sich für etwas Besseres halten und das Volk schinden musste um voll anerkannt zu werden, dann war er alles andere als epicht darauf.
Er fühlte sich hier drinnen unwohl und, die Geschenke kaum beachtend, flüchtete er sich auf den Balkon um ein wenig die Aussicht zu genießen.


- Saul - 12-07-2008

Saul lachte kurz auf, als Samira gestand das sie nicht tanzen könne. Er hatte in Jugendtagen auf Wunsch seiner Großmutter einen Kurs besuchen müssen, und hatte sich selbst davor gedrückt. Und das Samira auf seinen Scherz so einging würde ihren Füssen nicht gut bekommen...
"Dann machen das Beste da raus, wer dem anderen am meisten auf die Füsse tritt zahlt morgen den Kaffein."
Seine schlecht Stimmung war fort, und die etwas schnellere, heitere Musik passte dazu. Wie es die Etikette, dessen Grundlagen jedes Mitglied seiner Familie kannte, verlangte führte er Samira zur Tanzfläche, die verwunderten Blicke von Remus und Levy beachtete er nicht.
"Letzte Chance Nein zu sagen."
sagte Tedy, wohl auch nur weil er selber keinen Rückzieher machen wollte.
"Ich und meine große Fresse!?",
wissend das er selber sich in diese Lage gebracht hatte, mal wieder aus einem dummen Spruch heraus. Aber was solls, so schlimm würde es nicht werden, dachte er sich. Dann fing die Kapelle auch noch an einen Walzer zu spielen....


- Tarian - 12-07-2008

Tarian bediente sich an der neueingedekten Tafel, keine übertriebene Völlerei wie viele die vor ihm hier ihre Teller gefüllt hatten, nur ein paar Kleinigkeiten, allesamt erlesentster Art, wanderten auf seinen Teller, bevor er eine ruhigere Ecke aufsuchte, dicht gefolgt von Yllus.
"Ihr vergebt eure Chancen leichtfertig, junger Lysander. Lord Victus mag an Politik kein Interesse haben, aber seine Mutter wird vielleicht woanders nach einem Nachfolger suchen, andere protegieren und fördern. Eure Aussicht auf diesen Einfluss sind wohl gerade gegangen."
Tarian schaute sich um, suchte nach Personen die sie hören konnte, stellte zufrieden fest das da Niemand war.
"Die Zeiten ändern sich, der Gouverneur legt keinen Wer auf die Häuser, selbst Siris, die ihn in dieses Amt gefördert haben, sehen die Zeichen. Das Administratum wird versuchen uns unsere Macht zu nehmen, die Soldaten von Valhalla belegen es. Als Haus müssen wir Stärke zeigen und Einigkeit. Dazu gehört auch uns mit denen zu befassen die uns zu schwächen scheinen."
Nichts ließ darauf deuten das aus seiner Sicht auch Lysander derzeit dazu gehörte,
"Sie mögen Schwach sein, doch einst hat man gesagt "viele Hasen sind des Jägers Tod". Nutze alle, um deine Stärke zu mehren, deine Soldaten, deinen Rang, und auch deine Verwandten. Das ist die Tradition unseres Hauses, das ist die Quelle unserer Macht seit je her."
Ein Zug aus seinem Astma-Spray beendete seinen Vortrag.


- Dr. Schinder - 12-08-2008

Leider habe ich die Auflage bekomme dieser Zurschaustellung von ausgeprägtem Geltungsdrang bis zum Ende beizuwohnen. Man prüft wohl meine Treue auf eine besonders grausame Art. Er lachte sein kratziges Totenlachen. Vielleicht gesteht man ihnen, als altgedienten Veteranen des öffentlichen Parketts, mehr Freiheiten zu als einer unbekannten Variable wie mir.
Immerhin habe ich bis jetzt das Glück gehabt von aufdringlichen Wissenschaftsinteressierten verschont worden zu sein.
Wie er das Wort “Wissenschaftsinteressierte“ aussprach ließ erahnen was er von diesen interessierten Laien hielt. Nun wie es scheint hat die köperzerstörenden Krankheit, die mich seit Jahr und Tag plagt, immerhin einen kleinen, nutzbringenden Aspekt. Wieder dieses verstörenden Kichern.
Doch im Anschluss lade ich sie herzlichst in mein bescheiden Refugium ein. Dort stehen uns nicht nur Ruhe und hochwertige Arbeitsutensilien zur Verfügung, sondern auch ein Tropfen der um einiges besser ist als dieses, zwar teuren aber arg fusselige Zukaja. Plötzlich ging eine gewisse Unruhe durch den Saal, deren Ursprung sich an der großen Bogentreppe ausmachen ließ. Offenbar hatte sie der Gouverneur dazu entschlossen seiner eigenen Ehrenfeier teilhaftig zu werden.
Ah! Mir scheint wir werden soeben Zeugen des Höhepunkt unserer kleinen Abendunterhaltung.