Koron III
Der Weg durch die Wüste - Druckversion

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- Sethesch - 04-27-2009

Sethesch hatte während der ganzen Fahrt schweigend neben Magal gesessen, dieser seltsamen Unterhaltung gelauscht und die Landschaft genau beobachtet, da der unverkennbare Geruch von Kampf immer stärker wurde. Es war seltsam, er wusste das Rasankur nurnoch Ruinen waren aber trotzdem wollten diese beiden Fremden dort hin. Dieser Umstand verwirrte den Mutanten sehr, irgendwas musste dort in den Ruinen vor sich gehen, wovon keiner der Bewohner der Wüste etwas wusste.

Als plötzlich Magal aufschrie, merkte der Wüstenbewohner, dass Ad´razbe den Wagen aus keinem ersichtlichen Grund verriss. Da er nicht unnötig stürzen wollte, sprang Sethesch von den Gefährt und rollte sich gekonnt ab. Als er wenige Augenblcike wieder auf den Beinen war, redeten die anderen über ein Mädchen, dass sie gesehen haben wollten.

et irt foseni rofl!

Er hatte seine Worte in einer solchen Lautstärke gesprochen, dass die beiden anderen sie nicht verstehen konnten. Danach ging er zusammen mit den anderen den Wagen aufstellen, was sehr schnell ging. Danach setzen sie sich zum Glück wieder in fahrt und es gab keine großartige Unterhaltung. Er hatte den Carnak schon von weitem gesehen, jedoch verwunderte es ihn nicht sonderlich ein solches Tier hier rumlaufen zu sehen. Als sie so nahe dran waren, dass alle die Details erkennen konnten bemerkte Sethesch als scheinbar erster das Blut am Sattel.
Nach dem sie angehalten hatten, folgte er Ad´razbe zu dem Tier. Jedoch Interessierte ihn weniger das Blut als das Tier selber. da es nicht wie die üblichen Tiere blaugrau war, sondern fast gänzlich weiß. Solche Tiere waren eine totale Seltenheit. Auch war es etwas größer und stämmiger als die Tiere, die er aus seinem Stamm kannte.

Ihr wollen Tier nicht mitnehmen?

Fragte Sethesch nochmal genauer nach als Ad´razbe sagte es würde sie aufhalten.

Ich werden es reiten, sollten es vor erschöpfung umfallen ich noch immer können laufen und das fast genauso schnell. Was ihr halten davon?


- Magal - 04-27-2009

Ja es wäre schade darum. Ein schönes Tier, gewiss das eines Offiziers oder etwas in der Art. Er streckte vorsichtig die Hand nach der Flanke des Carnaks aus. Anfänglich scheute das Reittier, beruhigte sich dann und ließ sich die Berührung gefallen.
Sicherlich es hält uns auf, doch was hetzt uns? Haben wir es wirklich mit einer Schlacht zu tun in die wir geradewegs hineinwandern, dann bin ich nicht traurig um die Stunden die ich das Gemetzel säume. Doch ich würde davon abraten den Rappen zu reiten. Führt ihm am Zügel, Freund Sethesch. Ansonsten ist sein Tot sicher. Auch etwas Wasser müsst du wohl erübrigen. Letztlich liegt es aber am Führer unseren kleinen Reisegesellschaft. Was meint ihr? Soll uns eine weitere verlorene Seele begleiten?


- Ad`razbe - 04-28-2009

Es war ein schönes Tier, keine Frage, und selbst er mit seinem berechnenden und dazu noch egozentrischen Verstand verspürte Zweifel in sich. Er hätte Schwierigkeiten sich dazu durchzuringen dieses Geschöpf seinem Schicksal zu überlassen, aber seit wann waren Entscheidungen einfach. Egal wie viele Möglichkeiten man hatte und für welche man sich schließlich entschied, es hegten einen zuweilen immer Zweifel, diese "Was wäre wenn..." Frage. Dennoch waren seine Mitreisenden der Meinung ihm die Wahl zu überlassen, also hatte er eigentlich nur seine eigenen Interessen abzuwägen. Eine Glückliche Lage so denkt man, doch in Ad`razbe überschlugen sich einen kurzen Augenblick die Gedanken, während er den Carnak eingehend betrachtete. Wie viele Tage hatte er kein Bad mehr gesehen? Niemand konnte sich vorstellen was diese Reise für ihn bedeutete, einem Menschen der in hochgeborenen Kreisen aufwuchs und verkehrte, niemals auch nur halb so lang die sichere urbane Umgebung verlassen hatte und sich sämtliches Wissen über diese wilde Welt aus dem theoretischen Unterricht an einer Universität angeeigent hatte - zugegeben einer der besten Gohmors, sowohl qualitativ als auch finanziell gesehen. Lachte ihn das Tier an oder aus? Warum hoben sich bei vielen Tieren die Mundwinkel augenscheinlich zu einem leichten Grinsen? "Die Vorräte waren gut kalkuliert zu Beginn der Reise, nun sind wir schon drei Personen und können zudem nicht mit voller Geschwindigkeit reisen. Nehmen wir den Carnak noch mit auf, so werden wir noch langsamer vorankommen. Entweder wir sind morgen Abend an einem Platz wo wir uns versorgen können oder wir dürfen uns hier draußen von dem ernähren was wir finden... Vielleicht verzichtet ja jemand freiwillig auf seine Ration." Er funkelte den Mutanten kurz an, er entwickelte sich immer mehr zu einem Dorn in Ad`razbes Auge. Er hoffte nur er würde sich hier draußen gut zurecht finden wenn es darauf ankam und bei Auseinandersetzungen seinen Teil leisten, irgendwo musste es sich lohnen in mitzuschleppen. "Gut" Er kramte einen Wasserkanister hinter dem Rücksitz vor und warf ihn zum Hundemutant. Der Kanister war schon fast aufgebraucht, aber der Inhalt würde wohl noch reichen. "Schaut, dass ihr das Tier wieder einigermaßen herstellt. Wir rasten ein paar Augenblicke." Ad`razbe selbst setzte sich in den Schatten des Fahrzeugs, soviel dieses eben spenden konnte bei der Sonne, und genehmigte sich selbst ein paar Schlücke aus einem kleineren Kanister.


- Magal - 05-02-2009

Magal gedachte ebenfalls nicht sich an der Pflege des geschundenen Tieres zu beteiligen. Er war für gute Ratschläge, kryptische Weisheiten und unnütze Zitate zuständig. Also lehnte auch er sich an einen der Reifen und beobachtete das Tun des Mischmenschen. Zum Ausbruch ihres “Reiseleiters“ hatte er nichts verlauten lassen.
Ihr müsst zugeben es ist ein schönes Tier, stichelte der Hexer mit kaum vermeidbarem Grinsen in der Wunde.Vielleicht ist es am Ziel unserer Reise einiges wert. Ich weiß nicht wie es mit euren Finanzen steht, aber meine bewegen sich doch eher im Bereich des wirtschaftlichen Bankrottes... und wer weiß? Wenn ein weißes Carnak eine gute Summe abwirft, was könnte dann ein gesunder Mutant für einen Preis erzielen? Das Gesagte war noch nicht ganz verklungen als Magal schon munter weiter plauderte.
Über dies ist mir aufgefallen das diese Schlacht, von der wir annehmen das es eben eine solche ist, sich wohl um die leiseste Vertreterin ihrer Art handelt, bei der ich je das Privileg hatte Ohrenzeuge zu werden. Für gewöhnlich ist es doch so das der Krieg ein recht lauter Gesell ist und stets eine Melodie aus Explosionen, Krachen, Schüssen und allerlei unerfreulichen Todesschreien vor sich hin trällert. Da dies aber nicht der Fall ist lässt mich das zu drei möglichen Erkenntnissen kommen. Erstens, dem Kampf ist absolute Stille eine religiöse Voraussetzung. Habe ich auf meinen Wanderungen auch schon einige Absonderlichkeiten, in Bezug auf das was Menschen alles für Göttlich zu halten bereit sind, gesehen, so ist diese Annahme doch selbst für meine Verhältnisse ein zu dummer Witz. Zweitens wäre es möglich das sich alle Beteiligten an dem Gemetzel gegenseitig umgebracht haben. Dergleichen soll ja durchaus schon vorgekommen sein. Handelt es sich um diesen Sachverhalt, so sind wir reich, da Plünderer auf dieser Welt durchaus ein Beruf mit Zukunft ist. Reich jedenfalls an materiellen Dinge, wenn auch genauso arm im Geiste wie jetzt. Letzte Annahme wäre ebnen die, das eine der beteiligten Fraktionen den Sieg davongetragen hat. Was mir, so sehr ich auch an jeder abstrusen Wendung des Schicksals meinen Gefallen finde, doch das Wahrscheinlichste deucht.
Sein Monolog endete indem er seine Konzentration auf eine Karo Drei lenkte die er mit einigem Geschick zwischen den Fingern der linken Hand tanzen ließ.


- Ad`razbe - 05-03-2009

Die tanzende Karte war auch für Ad`razbe nicht zu übersehen, die Sonnenstrahlen leckten an ihr und brachten sie zum Schimmern. Die Drei... Drei Optionen was die Schlacht in der Ferne betrifft... Drei Reisegefährten... Warum nicht die Drei, warum verwundert es mich nicht? Magal... treibt nicht euer Spiel mit mir wenn ihr vorhabt alleine zu spielen...
"Materielle Belange interessieren mich schlichtweg nicht, mein Freund Magal" erwiderte er in gleicher Lautstärke wie Magal zuvor, da auch seine Worte über den Mutanten nicht für diesen bestimmt waren "Genauso wenig wie das Leben dieses Carnaks oder von diesem Mutanten. Nur an euch habe ich Gefallen gefunden..." nun war auch Ad`razbe bereit zu einem Grinsen und stand damit seinem Begleiter in fast nichts nach. Er verschloss den Deckel des Wasserkanisters leicht und reichte ihn herüber. "Es ist für mich eine... spirituelle Reise, wenn man es denn so nennen will. Und wenn ich meine Waffen erheben müssen sollte, so soll es so sein. Nennt man dies nicht einen Kreuzzug, das durchfechten einer spirituellen Überzeugung durch Waffengewalt? Oh ja... dann ist es eben mein Kreuzzug. Ich habe nicht alles hinter mir gelassen um mich von irgendwelchen wiedrigen Umständen, geschweige denn Lapalien, abschrecken zu lassen. Kurzum, Schlacht oder nicht, mein Bestimmungsort scheint genau in dieser Richtung zu liegen und das ist alles was ich wissen muss."


- Sethesch - 05-04-2009

Sethesch wusste was er mit dem Kanister anfangen sollte, da sie schon einige von solchen den durch die Wüste Reisenden abgenommen hatten. Er ging zu dem Carnak und gab ihm dann etwas Wasser indem er den Kanister mit einem seiner Messer aufschnitt. Damit es nicht zu schnell trank, entzog er dem Tier den Kanister immer nach ein paar Schlucken. Zwischendurch genehmigte er sich auch ein Paar Schlucke und als sie den Kanister leer hatten, ging er zu den anderen zurück.

Das Tier sein versorgt. Ich werden euch mit ihm folgen. Also ihr können losfahren. Machen euch kein sorgen ich finden schon Weg, zu Rasankur.

Nach diesen Worten, nahm er seine Waffe von dem Wagen und ging zu dem Tier zurück. dort angekommen nahm er die gerissenen Zügel in die Hand und ging los in Richtung der Rauschsäule. Er wusste die hatte etwas zu bedeuten dieses Ohmen, denn sein Schamane hatte ihn in der hinsicht einiges gelehrt. Unter anderem, dass ein weißes Carnak Erfolg und Macht bedeuteten.


- Bane Karagoth - 05-05-2009

Drei stunden trabte Bane jetzt schon durch verlassene, teilweise geplünderte oder von Leichen besetzte Lager, durch leere Felsschluchten, vorbei an sich gegenseitig massakrierenden Dienern des Blutgottes, oder einfach über verbrannte Steppe. In den meisten Fällen hatte der Name Meroch verhindert, das ihn eine der zahlreichen berittenen Trupps zurück in die Stadt schleppte, anscheinend wollte niemand das Risiko eingehen, das sie einen von diesem beauftragten Späher behinderten, ganz im Gegenteil, kaum war dessen Name gefallen, da brannten die meisten darauf, mit ihrem Wissen und ihren Informationen behilflich zu sein was die Umgebung und gefährliche Gebiete anging. Obwohl er dadurch schon einiges an Informationen gesammelt hatte und er sich meist sicher war, das die Information die er bekam nahezu richtig waren, lies er es sich nicht nehmen, die Informationen zu prüfen und sicherzugehen das auch wirklich stimmte was er erfahren hatte. Seit er vor ungefähr einer halben Stunde, aus einem verlassenen Lager einen Schlauch Wasser und ein halbwegs funktionstüchtiges Fernglas mitgenommen hatte, war Bane auf dem Weg zu einer weiter von der Stadt entfernten Düne, so gewaltig, das der Schatten, welche die über die Stadt warf ganze Viertel in Dunkelheit stürzen konnte. Und obwohl er schon eine ganze Weile marschiert war, fühlte er sich noch immer frisch und stieg die Düne kraftvoll empor. Als er dann den Kamm erreicht hatte, warf er sich mit rasselnder Rüstung in den warmen Wüstensand und entpackte das sauber verpackte, ziemlich mitgenommene Fernglas. Von der erhöhten Position aus verschaffte er sich einen abschließenden Überblick über die Situation der Stadt selbst, die Verteilung der Lager um die Stadt herum und die Aktivitäten im gesammten Umland der Stadt. Als Bane der Meinung war, das er genügend Material gesammelt hatte, um zu Meroch zurückzukehren, warf er mehr einer Eingebung folgend einen weiteren Blick durch das Fernglas. Diesmal aber in Richtung Horizont. Währe da nicht der schillernd weiße Fleck eines, wie sich herrausstellte, Carnaks und das schwere Trike gewesen, wäre ihm die winzige Reisegruppe sicher entgangen, eine drei Mann starke Gruppe, welche anscheinend zu keiner der beiden Armeen gehörte. Dies machte ein pauschales Urteil schwierig, ihre Loyalität musste überprüft werden. Im schlimmsten Falls waren es Späher einer feindlichen Streitmacht, was aber eher unwahrscheinlcih war, wenn man die schiere Größe der stattgefundenen Auseinandersetzung bedachte. jede anrückende Armee würde noch weniger Versorgungsmöglichkeiten finden, als die Armee Al Chaliks. Also lies er das defekte Fernglas liegen und marschierte auf die näherkommende Gruppe zu. Um sich auf seinem Marsch vor dem aggressiven Staub der Wüste zu schützen nahm er das einer Dämonenfratze nachempfundene Mundstück vom Gürtel, legte es an und aktivierte den Dauerfilter. Während er auf der von der Stadt abgewandten Seite der Stadt von der Düne herunter stieg, hinterlies er tiefe Spuren im weichen Sand und ebenso auffällige Wollken aufgewirbelten Staub. Bane wusste die drei würden ihn schwer übersehen können und er hoffte das sie aus seinem offensichtlichen Auftreten schließen würden, das er keine feindliche Gesinnung ihnen gegenüber hegte. Eine Tatsache die sich auch noch ändern mochte. Da sich die kleine motorisierte Gruppe sehr schnell in seine Richtung bewegt und auch er nicht gerade langsam war, trotz der Panzerung und der Tatsache das er schon einige Stunden unter der brütenden Wüstensonne unterwegs war dauerte es ncht lange, bis das Trike mit zwei der drei Personen näherte. Die dritte war etwas zurückgefallen, aus irgend einem Grund wollte die entfernte Gestalt das Tier nicht reiten zu wollen. Als wahrer Sohn der Wüste war es Bane gelungen den Weg des Gefährts, vorbei an unwegsamem Gelände und gefärhlchen Sandlöchern, vorherzusagen und so an einer geeigneten Stelle auf die Neuankömmlinge zu warten. Die geeignete Stelle bestand in dem Fall aus einem Stück festerem mit zähem Gras und drei verkrüppelten Palmen, welche Wasser aus einem vergifteten Tümpel zu ziehen schienen. Dort im Schatten wartete Bane ab, bis die Beiden auf dem Fahrzeug nah genug waren, das er ihnen zuwinken konnte.


- Ayris - 05-05-2009

von --> Badlands "Machandul"


Das Mädchen rannte. Die alte Nemesis, der lauernde gärende Rachen des unbeschreiblichen Nichts immer noch hinter sich wissend. Wissend und doch nicht wahrhaftig spürend. Immerzu die Ahnung im prickelnden Nacken dass ein unfassbares Grauen Jagd auf sich machte. Ein undurchdringlicher Schatten der alles Stoffliche verschlang was sich hinter ihr befand, was sie hinter sich zurückließ. Die unnatürlich hell erleuchtete Zimmerflucht hatte sie bereits hetzend durchlaufen, von weißem Licht war sie ausgestrahlt gewesen und hatte linker wie rechterhand dutzende Türen und Möglichkeiten geboten, den bedrohlichen, aufholenden Schäumen der Finsternis zu entfliehen, doch die Fliehende war sich darüber bewusst das sie hinter jeder einzelnen dieser Türen eine neue Herausforderung, eine neue seelische Prüfung erwartete. Proben für einen stärkeren Geist als es der ihre war, Aufgaben für ein beherrschteres Gemüt als ihr zu Eigen war. Manchmal wenn sie das Gefühl überkam das ihr die Beine versagten oder sich der Empfindung nicht mehr erwehren konnte der Düsternis nicht länger ausweichen zu können, überwog der Drang durch eine der rettenden Türen zu stolpern, aber jedes Mal wenn sie diesem Bedürfnis nachgab widerfuhr ihr aufs erstmalige eine jener scheußlichen Erfahrungen. Betrat sie einen der dahinter liegenden Räume, die stetig im goldenen Glanze des Prunks und des luxuriösen Überflusses ausgestattet waren, stand ihr fortwährend ein Sinnbild ihres zerbrochenen früheren Lebens gegenüber. Gleich einer abgeschmackten wie spottenden Spiegelei dessen was nicht mehr war und nie mehr sein konnte. Ein Karikatur des Vergangenen und gleichsam Kabinett des Schreckens, das ihr immer wieder und in wiederholender Abfolge das Vergehen, Verlust und Verfall und den Tod in seinen bittersüßesten Abtönungen und morbiden Profilen präsentierte.

Das Mädchen verabscheute das Labyrinth, doch die treibende Angst sich in ihm zu verlieren oder gar dem dräuenden Schlund des Abgrunds anheim zu fallen - ohne zu wissen was dies für sie bedeutete – veranlasste sie dazu weiter zu hasten. Endlich hatte sie das Ende des Flures erreicht, eine Treppe aus weißem Stein der von gräulichen Verästelungen durchzogen war, führte nach oben. Froh eine andere Ausflucht, denn eine Tür, gefunden zu haben hetzte sie die Abstufungen empor, welche sich spiralförmig in die Höhe schraubten wie bei einem verwunschenen Märchenturm. Hundert Stufen mussten unter ihrem gerafften Kleidersaum dahingeflogen sein bis sich nach einer scheinbaren Ewigkeit eine ersehnte Öffnung auftat in die das hochgestrebte Mädchen auch sogleich trat.
Ungefähr einhundert Dopplungen ihrer selbst warfen die Wände hier zurück, eine genau so große Anzahl von Varianten der jungen Frau in dem lilienweißen Kleid neigte im nächsten Moment den Oberkörper und stützte sich auf die Knie um Atem zu holen, ehe sich die lebendige Vorlage der vielen Wiedergaben und Abdrücke gewahr wurde und ihre Umgebung dann verblüfft musterte. Fläche um Fläche reflektierenden Materials gab es hier, aus nichts anderem bestanden die Wände und auch nichts sonst existierte als Mobiliar und unterbrach die zauberhafte Vorstellung der Eigenaufführung und Interpretation.
Die kirschroten Lippen leicht geöffnet, das Dekolleté aufgeregt hebend und senkend, die seegrauen Augen weit aufgesperrt, ging die Akteurin die ersten Schritte in den verglasten Saal hinein, einer kitzelnden Ahnung folgend, schaute sie sich schnell über die Schulter, fast in Befürchtung eine quellende schwarze Masse zu entdecken welches ihr nachgefolgte und ebenfalls die Treppe erklommen hatte. Aber, wider erwarten, flutete kein obstinater Schatten über die Stufen in die Spiegelhalle. Sie war allein, sie war ihm entflohen. Sie fragte sich für wie lange. Ein Räuspern schreckte sie aus ihrer kurzen Verschnaufpause und dem Müßiggang ihrer Gedanken.

Ihr Blick wandte sich in die Richtung aus der der hüstelnde Laut gekommen war und fand einen adrett gekleideten Mann vor, dessen Gesicht feingeschnittene Züge offenbarte und von dem sie nicht einschätzen konnte ob sie jung oder alt waren. Etwas zeitloses umspielte sein Antlitz und seinen Körper, eine persönliche Wirkung des Mystischen. Seine Kleidung war eine stilvolle Stoffverknüpfung aus althergebrachter und moderner Mode. Nun da er sich bemerkbar gemacht hatte und sie ihm Aufmerksamkeit widmete, erwiderte er ihren Blick direkt und lud ihn ein. Genoss ihn wie einen anmutigen Sonnenuntergang. Seine unergründlichen, tiefen Iriskreise erinnerten das Mädchen an etwas, doch sie vermochte es nicht zuzuordnen oder zu definieren. Er schien ihr bekannt und doch wieder nicht. Er lächelte sie charmant an und hob gewandt eine Hand, bedeutete ihr höflich zu ihm zu kommen. Seinen Blick hielt er aufrecht, er war wie ein Band zwischen ihnen, eine opake Fessel, der sie sich nicht entziehen konnte… und auch nicht wollte.
Wie von Eigenleben beseelt bewegten sich ihre Füße auf den gut aussehenden Mann zu, wie von selbst legte sich ihre rechte Hand in seine ausgestreckte mit der er sie brüsk an sich zog um sie anschließend einmal elegant und wie im Tanze von sich zu schwingen, dann wieder in seine Arme zu betten. Er war größer als sie und so musste sie den Kopf in den Nacken legen um ihm ins Gesicht schauen zu können. Sehnige Glieder spürte sie an ihrem Leib und kräftige Arme umschlangen sie, schützend, besitzend. Das Lächeln war wie für sein Antlitz geschaffen. Gutmütig und erhaben sah er auf sie herab. Wie zu einem geliebten Kind. Die Nähe, die Berührung seines Körpers vertrieb die Furcht aus ihren Knochen. Er mutete wie eine Manifestation eines göttlichen Geschöpfes an, eines Cherubs, eines Wächters der Himmelspforten. Ein Feind und Tilger wider der Schatten. In seiner Umarmung fühlte sich das Mädchen geborgen. Sicher und unverdrossen.

Der Mann streichelte ihr besänftigend über die langen krähenschwarze Haare und den bloßen Rücken, raubte dem Zittern die Macht und hatte auf einmal eine rote Frucht auf der anderen Handfläche. Köstlich sah sie aus, frisch und innen bestimmt voll des saftigen Fleisches. Er weckte den Hunger in ihr und lockte sie seine schimmernde rötliche Haut mit ihren Zähnen zu durchstoßen um an das fruchtige Innere zu gelangen. Ergeben hob der Mann das appetitliche Obststück an ihren begierigen Mund und nach kurzem Zögern des Anstandes biss sie herzhaft hinein. Herrlichste Aromen und Hochgenüsse schwammen für die folgenden Augenblicke auf ihrer Zunge, umspülten ihren Gaumen und ließen sie schwärmen. Wonnengleich rannen die fruchtigen Säfte ihre Kehle hinab, immer weiter, immer tiefer…
bis ein schrilles und zugleich volltönendes Lachen in ihre Ohren stach und von den spiegelnden Wänden zurückgeworfen wurde. Die Lider, die das Mädchen träumerisch geschlossen hatte, fuhren empor und starrten in die Miene, nein in die Fratze eines mehrgesichtigen Gebildes. Da war kein Mann mehr, nichts humanoides mehr, sondern ein Ding, ein Wesen, eine Kreatur, welche nie der Begrenztheit erlegen gewesen war sich evolutionär nur für ein Gesicht entscheiden zu müssen, denn es hatte zahllose. Unerkenntlich war es, verschwommen, etliche übereinandergeschichtete Profile die zu einer wirren, entrückten Form gepresst wirkten. Auch besaß es nicht länger Arme und Beine, ihm waren dutzende Fänge entwachsen die sich schattengleich um sie schlossen oder durch die Luft wirbelten, glitten oder schwebten.

Der jungen Frau versteiften sich die Extremitäten, kalte Schauer schossen ihr das Rückgrat herab. Die Dunkelheit hatte sie eingeholt, ihr eine Falle gestellt, sie eingefangen. Der bis eben noch wunderbare Geschmack in ihrer Mundhöhle wandelte sich derartig abrupt das sie würgen musste, ihre entsetzten Augen hefteten sich auf die dargebotene Frucht, dessen Äußeres nun geschrumpelt und verdorben bräunlich war, dort wo reingebissen, das gammlige Fleisch Heimstatt von Fäule, Schimmel, Sporen, Würmern, Maden und Läusen geworden war. Angewidert zog sich ihr bei diesem Anblick der Magen zusammen und sie wollte sich krümmen, aber zähe schlierige Ausstülpungen unterbanden dies und ein hermaphroditisches Konterfei bildete sich aus dem trunkenen, entgleitenden Wirrwarr der Nacht, ein Augenpaar, finster leuchtend wie erloschene Sonnen sog unerbittlich ihren Blick an sich, drohte sie zu vereinnahmen und zu verschlingen, das Mädchen öffnete die Lippen…


(puh, der nächste Post lässt sie dann auf die Gruppe treffen, verharrt bitte noch ein wenig vor den Mauern Rasankurs wenn möglich)


- Magal - 05-05-2009

Ad’razbe machte die Gestalt noch vor Meroch aus, denn dieser merke erst das etwas im Gange war als das Trike sich verlangsamte. Als er nun die Augen gegen die Sonne abschirmte konnte er den breitschultrigen Mann in einiger Entfernung ausmachen. Zwar hob dieser freundschaftlich den Arm, doch beim Näherkommen wurde ersichtlich das, dass so ziemlich das Einzige war was an diesem Burschen freundlich wirkte. Die Gesichtsmaske schien sie hämisch anzugrinsen und die Schrotflinte stellte den Vorteil einer Schusswaffe auf die Seite dieses absonderlichen Begrüßungskommandos.
Offenbar besitzt deine Bestimmung die Freundlichkeit dir entgegen zu gehen. Er sah sich flüchtig nach Sethesch um. Wenn dieser Kerl beschließen sollte Schießübungen auf sie zu veranstalten war der Hundemann vielleicht noch ein letztes Ass im Ärmel.
Doch bis jetzt war keine Aggression zu erkennen.
Die Ehre der ersten Begrüßung liegt natürlich beim glorreichen Anführer der Gruppe. Grinste er zu Ad’razbe herüber.


- Ad`razbe - 05-07-2009

Sie waren einige Zeit unterwegs, doch heute schien die Hitze mehr denn die Tage zuvor allen zu schaffen machen. Dies gab Sethesch jedoch die Möglichkeit immer wieder etwas aufzuholen während Magal und er rasteten und das kostbare Wasser zu sich nehmen mussten. Auch wenn sich dies immer mehr dem Ende neigte, so überraschte ihn jedoch wie schnell sie nun der Rauchsäule näherkamen und wie deutlich man nun weitere Rauchschwaden ausmachen konnte, obwohl sie schon langsam verflogen. Er hatte sich in der Entfernung verschätzt, zu ihrem Guten. Was keiner von ihnen bis zu diesem Zeitpunkt ahnte, schon bald würden sie auf den ersten Vertreter ihres Zielortes treffen. Aus der Ferne konnte Ad`razbe bereits eine Gestalt ausmachen, doch die Sicht wurde durch die flimmernde Luft auf Bodenebene verzerrt. Er korrigierte den Kurs des Fahrzeuges leicht und steuerte direkt darauf zu. Die Geschwindigkeit wurde immer weiter gedrosselt, bis das Fahrzeug fast nur noch dahinschlich, doch dann sah man die Person bereits klar und deutlich. Das Erscheinungsbild wirkte zugegeben etwas einschüchternd auf den Jüngling, hauptsächlich hervorgerufen durch die Rüstung in Kombination mit dem verschlossenem Helm. Auch die Person dahinter unterstützte dies durch ein souveränes Auftreten. Dann wollen wir mal meiner Bestimmung begegnen... und wahrscheinlich auch der deiner Magal? Gedanken über Gefahr machte er sich nicht, vor dem Aussteigen überprüfte er lediglich den Sitz seines Klingenreifs und der Kette an seinem Gürtel. Schwungvoll schwang er sich aus der offenen Kabine und trat mit einem gebührendem Sicherheitsabstand dem Fremden entgegen. "Ich grüße euch in dieser trostlosen Einöde, Fremder. Ihr gabt euch uns zu erkennen, was ist euer Begehr?"