Koron III
Läuterung - Druckversion

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RE: Läuterung - Kurt Messer - 11-28-2025

Abhauen sollten wir auf jeden Fall, aber den Kadaver nehmen wir nicht mit. Mit spitzen Fingern zog Kurt die Hülsen der verschossenen Patronen aus der Trommel der Revolver und lud neue nach. Ich will mich nicht aufspielen. So wie ich das verstanden habe, sind wir gleichgestellt und haben alle drei den Rang: Machen-was-die-Lady-mit-der-Spinne-im-Gesicht-sagt. 
Hat für uns den Vorteil, dass wir abstimmen können, bei solchen Fragen und ich sage wir lassen den hier. 
Überlegt mal: Wir sind mindestens noch mal fünf, sechs Stunden unterwegs und erfahrungsgemäß kommt man aus der Stadt sehr viel leichter raus als wieder rein. Wenn wir kontrolliert werden, und die Wahrscheinlichkeit ist bei drei so vertrauenswürdigen Burschen wie uns, die mit einem rostigen Transporter aus dem Hafen, kommen nicht so klein, dann haben wir eine Leiche zu erklären. Klar der Boss würde das vielleicht für uns regeln, vielleicht sieht er es aber auch als "durchgefallen" an und rührt keinen Finger.
Mal ganz davon abgesehen, dass der jetzt schon stinkt wie ein verdammter Ork und das wo er noch keinen fünf Minuten beim Imperator ist. 
Elvira hat gesagt, sie hätten den Drecksack mit einer Bombe oder durch einen Konkurrenten erledigt, wenn sie uns nicht hätten testen wollen. Also brauchen sie von dem keine Informationen. Die brauchten nur den Umstand, dass er seinen letzten Haufen geschissen hat.
Die haben den DiggiClan über Generationen beobachtet und durch uns zugeschlagen, nachdem einer aus der Reihe einen Fehltritt begangen hat. Die wissen was sie wissen müssten. 
Darum brauchen wir auch keinen Beweis dafür mitbringen, dass wir den Auftrag erledigt haben. Ich meine, würde einer von euch unseren neuen Boss belügen? Ging für Diggi nicht gut aus. 
Kurt machte Anstalten nach draußen zu gehen und schlug Doc im vorbeigehen kameradschaftlich auf die Schulter. 
Wenn du unbedingt einen Beweis brauchst, dann hack ihm doch irgendwas ab. Das macht ihr Sanis doch sowieso als Hobby.


RE: Läuterung - Arius Kruger - 12-01-2025

Wieder einmal hatte die alte Wahrheit aus Kriegszeiten ihren Wert bewiesen. Feuer tötet. Arius war bei weitem nicht der beste Schütze, aber genügend Feuerkraft glich das immer aus. Denn sein Gegner musste immer Glück haben. Er selbst nur einmal.
„Verstanden“ war seine knappe Rückmeldung. Das Pistolenhalfter wurde wieder gelöst und am Gürtel befestigt, die Pistole nachgeladen und anschließend verstaut. Dann begab er sich zu seinen beiden Kameraden.
So wie Kurt den Raum verlies betrat Arius ihn. „Richtiges Schlachtfeld hier“ merkte er nüchtern, und ohne an jemand bestimmten gerichtet, an. „Haben Glück, dass die Wände hier alle so schlampig gebaut wurden.“
Sowohl Kurt, als auch Doc hatten gute Argumente für den Umgang mit Diggi. Er selbst fand sich dabei im Mittelfeld der Meinungen wieder.
„Schwierige Frage. Hätte normalerweise auch gesagt, dass wir die Leiche mitnehmen sollen. Uns fehlt aber jede Art von Leichensack und so wie er aufgeschlitzt wurde, blutet er uns die ganze Karre voll. Die PVSP macht uns die Hölle heiß, wenn wir so bei ihnen ankommen. Und so gut wie Elvira über Diggi Bescheid wusste wird die Leiche keine Geheimnisse mehr verbergen. Bin da bei Kurt. Glaube der war nur ein kleiner Fisch für unsere Bosse. Wir haben quasi nur den Müll rausgetragen. Besitze aber zufälligerweise einen Fotoapparat. Altes Hobby von mir. Lichte ihn damit mal ab, damit sich nicht nur auf unser Wort verlassen wird.“ Bot er konziliarisch Doc an und kramte das erwähnte Gerät unter seinem Regenponcho hervor.
Diggis Leichnam aus den zersplitterten Resten der Spiegelwand zu zerren erwies sich als kleiner Kraftakt. Der Tote war schwer, die Splitter so scharf, dass er sich leicht verletzen konnte, und mit dem Blut wollte er sich auch nicht einsauen. Schließlich lag Diggi ab mit dem Rücken auf dem Boden und starrte mit leerem Blick in Richtung der Decke. Arius stellte sich über ihn und machte zwei Fotos von seinem Gesicht und wandte sich dann wieder Doc zu.
„So das sollte als Beweis von meiner Seite aus reichen. Wenn du noch mehr brauchst, erledige das mal schnell. Ich starte schon mal den Wagen.“
Schnellen Schrittes verließ er die Spielbar und lief die menschenleere Straße entlang zu ihrem Fahrzeug. Es war unmöglich, dass die Anwohner den Feuerkampf nicht gehört hatten und Straße wie dunkle Hausfenster so leer waren. Arius war sich sicher von dutzenden Augen beobachtet zu werden, deren Besitzer aber in Deckung blieben, um die Gewalt abzuwarten, die sich vor ihrem Zuhause abspielte.
Er ließ sich auf dem Fahrersitz nieder und zog sich die Gasmaske vom Gesicht. Gierig sog er die kühle Luft der Regennacht ein und schloss für einen Moment die Augen. Auch nach all den Jahren in der Armee empfand er Gasmasken immer noch als beklemmend und beinahe so erstickend wie das Gas, vor dem sie schützen sollten.
Knatternd sprang der Motor des Bronco an, als der Zündschlüssel im Schloss gedreht wurde und der Kleintransporter vor sich hinbrummend auf das letzte Mitglied des Trios wartete, um den Heimweg antreten zu können.