Koron III
Altes Krankenhaus - Druckversion

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- Ira - 05-27-2012

Bei den ganzen Insekten wich sie sichtlich zurück. Ira wusste damit nichts anzufangen und ihr war anzusehen das sie es nicht sehr angenehm fand. Sie wich zurück und leicht wurde sie noch blasser als vor her. Als es jedoch ein Ende nahm blieb sie wieder stehen, Ira konnte nicht deuten woher die Insekten gerade kamen. Allerdings würde sie das später heraus finden.
Denn nun sollte sie Pestor folgen. Dabei sagte sie erst mal nichts denn er fing an zu erzählen.

Nurgle, er ist der Herrscher des Verfalls, Gott der Krankheiten und ewiger Kreislauf. Aus Vergangenem wird neues Leben erblühen, denn nur aus großem Leid kann wahre Stärke entstehen. Alle Krankheiten sind seinem Geiste entsprungen und nur er kann sie wieder nehmen, Menschen sind nur seine Werkzeuge. Als Genetikerin hast du schon in seinem Sinne gehandelt, jez' wird dir nur bewusst werden, dass du es schon immer getan hast.

„Immer für ihn gehandelt? Aber es kam mir wirklich nicht so vor..außer..er..erschafft auch...“ Sie rang mit sich selber und mit den Bildern die wieder hoch kamen. „Ein Experiment ging ..schief..und ja meine Mentor und Ausbilder hat es an sich selber Probiert. Eben mit bitteren Nachgeschmack. Da er ja alles...Mischen musste..Er ist Mutiert..so etwas glaube ich nicht oder eher hoffe ich nicht das es auch von...ihren Gott kommt..“ sie biss sich auf die Zunge. „Unserem..verzeiht.“ sie konnte sich immer noch nicht damit anfreunden einen Gott zu haben. Ira klang aber auch nicht abwertend sie sprach ruhig und erhob die Stimme nicht. „Kurz bevor er von der Sicherheit nieder geschossen wurde..injizierte er mir das Serum..aber es passierte nichts..dabei hätte normal etwas sein müssen..“ Die Treppen kamen ihr endlos vor..etwa wie der Gang zum Henker.
Kurz blieb sie stehen da sie doch etwas erschöpft war von dem Weg durch die Wüste. Diese Bilder waren so allgegenwärtig. Immer noch hatte sie den Blutgeruch in der Nase. Das Irre lachen im Ohr und diese Groteske Gestalt vor Augen. An dem Gedanken wurde ihr Schlecht. Wenn sie noch blasser werden konnte als sie es schon war, würde es genau in diesen Moment sein.
„Wie..soll ich sie eigentlich ansprechen?“ versuchte die Frau abzulenken. Für eine Sklavin redete sie viel aber sie bekam endlich antworten auf die fragen die sie hatte die ihr eben nie jemand beantworten wollte. Als sich Ira wieder gefasst hatte folgte sie Pestor weiter nach oben. Wo führte er sie hin?


- Pestor - 05-30-2012

Ein Relief zog sich zur Rechten die gesamte Wand, von unten nach oben, im Treppenhaus entlang. Man musste allerdings die Geschichte kennen, um die Darstellung zu verstehen oder sehr viel Zeit mit dem Studium des gesamten Reliefs verbringen. Niemand der Anwesenden kannte die Geschichte der Stadt oder des Krankenhauses um die Darstellung im Vorbeigehen deuten zu können. Auch ohne das Wissen um die Geschichte dieses Ortes sah und spürte man die bildhauerische Kunstfertigkeit der alten Tage.

Wie...soll ich sie eigentlich ansprechen?
Pestor lies die Fingerspitzen der rechten Hand leicht über das Relief streifen und hatte den Blick immer nach oben, auf den nächsten Treppenabsatz gerichtet, denn er nahm die Sklavin nicht als potentielle Bedrohung war. Es gab an diesem Ort vielleicht noch andere Bewohner, welche hier, im schummrigen Licht, auf leichte Beute warteten.
Ein leises Seufzen entrann seinen Lippen als er Iras Frage vernahm. Deimos oder mein Herr sollten ausreichend und angemessen sein. Ach ja, und jeden mit Rang und Namen spricht man mit Euch an, nich' Sie, merk dir das besser, manch Einer legt da großen Wert drauf. Er hatte den Titel ungefragt bekommen, jetzt musste er unter Beweis stellen dass er den damit verbundenen Respekt auch verdiente.
Es würde ihm Mühe bereiten.
Man wächst an seinen Aufgaben.
Toller Spruch, nahm er unmotiviert zur Kenntnis.
Ja, aba manchma' wachsen die Aufgaben schneller, als man selbst.
Super, seine Motivation sank mit jeder aufsteigenden Stufe.

Ein lauter Knall schallte durch das Treppenhaus. Von oben, so schien es, drang der Laut an ihre Ohren, nachdem er sich mehrmals an den Treppenwänden gebrochen hatte.
Aus Reflex wanderte der Revolver vom Holster in die Linke und Pestor nutzte den Lauf als Zeigefingerersatz, als er ihn sich auf die Lippen legte, um mit einem zischenden Laut, Ira Zeichen gab dass sie ruhig bleiben sollte.
Mit angespannten Muskeln und möglichst leisen Schritten bewegten sich die Beiden aufwärts, ein weiterer Knall zerriss die Stille. Der Revolver zielte auf den nächsten Treppenabsatz, doch war wieder alles ruhig.
Nur das leise Knirschen des Sandes unter ihren Stiefeln war zuhören, als sie sich weiterbewegten.
Als sie oben, am Ende der Treppe, ankamen, zeigte sich der Verursacher des Lärms. Es war eine Tür gewesen, welche im Durchzug auf und zu schwang. Pestor griff nach der Klinke und hielt sie fest bis beide durch die lärmende Pforte geschritten waren, dann schloss er sie hinter sich.
Quer zur Tür verlief ein langer Gang, Pestor und Ira folgten diesem zur Mitte des Gebäudes und damit zum eigentlichen Turm. Sie befanden sie ein paar Etagen über der großen Halle und im südlichen Seitenschiff. Zu ihrer Rechten fiel etwas Licht durch einige offene Türen. Hier, links und rechts von ihnen am Gang, befanden sich einige Zimmer der ehemaligen, stationären Patienten. Durch offene oder auch nicht vorhandene Türen, war zu sehen dass hier bereits geplündert wurde. Der, mit leichten Sandverwehungen verzierte Boden verriet dass es schon lange her sein musste.
Ira war still geworden und hatte wahrscheinlich mit sich selbst zu kämpfen. Im Hauptturm, auf einem größeren Balkon, machte Pestor Rast, er gab so der erschöpften Sklavin, unauffällig, die Gelegenheit sich auszuruhen.
Eine wunderbare Aussicht, von diesem Platzt aus konnte man über einen Großteil der Stadt sehen. Kaum ein Haus war so hoch, nur der Palast im Norden war noch größer. Auch wenn die Sonne bereits brannte, wehte hier oben ein angenehmer Wind. Pestor nutzte die Paus um sich in aller Ruhe eine Zigarette zu drehen und um sie dann auch in aller ruhe zu rauchen. Keiner von Beiden sagte ein Wort, nur der Wind brachte neue Gedanken aus fernen Ländern und nahm die Alten mit auf eine Reise.
Zehn Minuten dauerte die Rast ungefähr, vielleicht auch länger, dann machten sie sich an die letzten Stockwerke, bis ganz nach oben.
Dunkle Treppen, helle Flure, helle Treppen, dunkle Flure, ihr Weg führte sie durch diverse Zimmer und Stationen aber es zeigte sich kaum etwas von augenblicklichem Interesse. Viele der alten Dampfventile tropften und rosteten vor sich hin wie im ganzen Gebäude, es würde einige an Arbeit kosten diese, schon fast antiken, Dampfanlagen wieder in Schuss zu setzen.
Die letzte Treppe, eine Y-Treppe, einläufig beginnend und zweiläufig endend an einer Galerie; gegenüber lag eine große, gut dreieinhalb Schritt hohe, Tür. Noch ein Stück vor der Tür war ein hüfthoher Monolith, aus dem selben Stein wie das ganze Gebäude; darauf stand: Hekimbasi
In dem Türbogen waren die Worte, Medicus curat, Onogal sanat, gemeißelt.
Hinter der Tür lag ein Raum der das gesamte, oberste Stockwerk für sich einnahm. Auch jetzt noch konnte man die einstige Pracht spüren, die von diesem Raum aus ging. An drei Seiten gingen die Fenster von der Decke bis zum Boden, nur verdeckt von halbtransparenten, seidigen Vorhängen, die aber schon seit Jahren von wind und Wetter verschlissen wurden. Wenn dieser Raum einstmals mit wertvollen Kleinigkeiten geschmückt war, dann hatte man sie schon vor Zeiten entfernt. Nur noch die Schränke und ein großer, schwerer, hölzerner Schreibtisch dominierten diesen Raum. Hinter dem Tisch stand ein dazu passender Sessel mit hoher Lehne, in dem sich eine alte Mumie im Wind leicht dahin wiegte und sich von den wehenden Vorhängen streicheln ließ.
Pestor umrundete den Tisch und bemerkte, bei näherer Betrachtung das fingerdicke Loch in der Schläfe und die dazu passende Pistole in der Hand der Leiche.
Ohne großes Zögern entfernte er die Mumie mit den Worten: Du hast lang' genug hier abgegammelt, jez' bin ich dran. Und warf ihn hinaus auf den Balkon hinter dem Schreibtisch, nicht ohne sich vorher der Waffe anzunehmen.
Mit einer flüssigen Bewegung warf er sich in den Sessel, legte die Beine gekreuzt auf den Tisch und drückte die Fingerspitzen gegeneinander. Ausgezeichnet.
Nach einigen Minuten in denen nur der Wind mit ihnen erzählte, griff der Seuchenjünger ohne Vorwarnung wieder ihr altes Gespräch auf. Momentan is' nur wichtig was du kannst, nich' wie du es gelernt hast, seine Worte wirkten wertungslos als wäre er mit den Gedanken eigentlich ganz woanders.


- Ira - 05-31-2012

Kur zögerte die neu ernannte Sklavin als ihr Herr voran ging. Doch im nächsten Moment setzte sie sich auch als bald in Bewegung. Die Wände waren herunter gekommen und die Farbe schälte sich an vereinzelten stellen von den Wänden. Wie es wohl vorher ausgesehen hatte konnte man sich gerade nur schwer vorstellen.  Der Weg den sie einschlugen war mehr als verwirrend. Sie liefen viele Treppen gingen über alte Stationen. Betten waren zu sehen und Vorhänge die diese zu einander abtrennten. Es gab so gesehen keine Privatsphäre für die Patienten. Wer dies denn noch behauptete war wirklich verblendet.  Kurz knackte es unter ihrem Schuh als sie weiter gingen. War das ein Knochen? Ja, es war mal ein Knochen bis sie drauf getreten war. Nun, war es nur noch Staub. Dies war also der Ort an den sie nicht mehr weg kommen würde außer ihr neuer Herr ließ sie gehen. Das war eine berauschende Zukunft. 
Gänge, Treppen, links, recht, runter und wieder rauf. Wohin führte der Weg? Was wollte ihr neuer Herr von ihr das er sie so weit weg brachte. Als sie sich im Treppenhaus befanden knallte es plötzlich laut fast wäre sie in Pestor hinein gelaufen gerade konnte sie noch inne halten. Als er die Waffe zog wich sie automatisch zurück. Was auch immer diesen Lärm verursachte war wohl nicht gerade freundlich.  Kurz warteten sie ab dann gingen sie leise weiter. Es stellte sich heraus das der vermeintliche Feind nur eine Tür war die im Durchzug hin und her schwang. Innerlich war Ira darüber erleichtert es hätte ja sonst was sein können! Nach ein paar Schritten legten sie eine Pause ein. Dafür war sie wirklich dankbar denn eine gute Kondition hatte die große Frau nicht wirklich. Wie sehr sie Treppen doch hasste. Dann nach dem Pestor aufgeraucht hatte marschierten sie weiter. Nach etlichen Treppen und Gängen erreichten sie diesen einst prachtvollen Raum. Die Möbel waren hier anders und die Fenster waren sehr groß.
Nachdenklich betrachtete sie diesen. Pestor jedoch war wohl eher mit einer Leiche beschäftigt. Nur am Rande bemerkte sie wie er die Leiche aus dem Stuhl beförderte sie dachte nur darüber nach was sie hier wollten und was sie machen sollte. Geschweige denn wem das alles gehört hat.

Momentan is' nur wichtig was du kannst, nich' wie du es gelernt hast

Die Worte rissen sie aus ihre Gedanken. Innerlich hatte sie sich gefragt wem das ganze hier mal gehört hatte. Doch statt desen zuckte sie sichtlich zusammen als er sie ansprach. Ira blickte ihn an und hatte wohl während des Laufens den Schleier abgenommen. Das weiße Haar viel ihr ins Gesicht und sie strich dieses hinter das Ohr.
„Ich kann einiges. Herr.“ das letztere kam eher stockend. Sie hatte sich daran nicht gewöhnt.
Pestor machte es ihr auch nicht gerade leicht. Das er gerade den Toten nach draußen geworfen hatte und sich nun auf dessen Stuhl gesetzt hatte irritierte sie noch mehr.
„Herr..was soll ich denn für euch tun? Ich meine ihr müsst mir sagen woran ich forschen soll und..ja“ Sie stockte mitten im Satz. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Durfte sie eigentlich reden? Was sollte sie nun hier machen? Ira wurde noch nervöser besonders da sie hier Oben allein waren. Sie wollte weglaufen wollte schreien. Wäre sie nicht so blass würde sie noch blasser sein weil es ihr gerade nicht gut ging. Sie wollte keine Sklavin sein! Warum in diesen Moment registrierte sie nun ihr Verdammtes Schicksal. Ehe sie sich versah hatte sie die Türklinke in der Hand und als sie gerade noch daran dachte das er eine Waffe hatte drehte sie sich um und lehnte sich an der Tür an.
Langsam glitt sie an der Tür herunter. „Bitte lasst mich gehen..“ sprach sie leise und blickte zu ihm hoch. „Ich mache alle nur last mich frei bitte..ich..ich kann das nicht ..meine Arbeit schon die kann ich aber ich bin keine Sklavin ich...“ Ihre Stimme war zitterig und sie musste sich wirklich zusammen reißen das diese nicht brach. Sie wollte nicht noch schwächer wirken als sie es gerade schon tat. „Bitte..“
Ira stand dann doch auf und kam zum Schreibtisch. Leicht ging sie in die Knie um ihn in die Augen zu sehen. „Bitte lass mich frei...bitte..“ ihre Hände zitterten man konnte sehen wie sehr es die junge Frau belastet und das sie doch die Freiheit gewohnt war. Auch wenn es nur auf einem Raumschiff war dort konnte sie aber über sich selbst bestimmten...
„Ich tue alles was ihr verlangt bitte..“


- Pestor - 08-25-2012

Ihr Verhalten störte ihn eher als dass er Mitleid hatte,
er kniff die Augen zusammen und legte die Stirn in Falten. Ein Hauch von Abscheu war seiner Mimik zu entnehmen und er wandte den Blick von ihr ab. Er stemmte den rechten Arm auf die Armlehne des Drehsessels und stützte seinen Kopf mit der Hand ab.
Ihr Gefühlsausbruch war ihm zuwider und für einen kurzen Augenblick dachte er darüber nach sie einfach zu erschießen, vor seinem geistigen Auge sah er schon wie sich ihr Gehirn im Zimmer verteilte, nur um ihr hysterisches Gejammere nicht mehr ertragen zu müssen. Was hier aber noch hinzu kam, war dass er ihren Gefühlsausbruch nicht nachvollziehen konnte. Er hatte ihr nichts angetan, noch nicht. Oder war sein Verhalten schon so unmenschlich geworden, dass er es nicht mehr bemerkte wenn sein Denken und Handeln normalen Menschen Leid zu fügte?
Nein. Ria und die Anderen die ihm nun folgten und dies aus freien Stücken taten, waren normal,
... die Meisten zumindest.
Solch unlogisch, und verzweifelte Reaktionen waren Iras eigener, geistiger Beschaffenheit zu Schulden.
Sie würde alles für ihn tun, wollte aber nicht seine Sklavin sein.
Er zog eine Augenbraue hoch, sah sie aber wortlos an, wie sie zitternd auf der anderen Seite des Tisches stand.
Verdammte Sklaven, er wollte freiwillige Gefolgschaft und keine Leute auf die man ständig ein Augen haben musste.
Egal was er mit ihr machte, der Vertrag mit Nox hatte Bestand.
Dich frei lass'n?! er sah sie an, als wäre es das Dümmste, was sie hätte sagen können.
Wo komm' wir denn da hin?! Was glaubst du wird mit dir passier'n?! Du hast hier keene Freunde, keene Verbündet'n und niemand'n der sich um dich kümmert. Und wie willst du hier wechkomm'? Du bist mitt'n in'er Wüste, er deutete mit einem Nicken nach draußen aus den Fenstern, dann zeigte er mit der Rechten über die Stadtgrenze hinaus, im Niemandsland.
Seine Worte drangen kaum noch zu ihr durch, sie folgte nur kurz den Bewegungen seiner Hand mit ihren Blicken. Schwer atmend und mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an.
Sie war hysterisch, dehydriert und sprach im Wahn, Pestor sah keine andere Möglichkeit.
Er nahm die Füße vom Tisch, stand auf, ging um den Tisch herum zu Ira. Sein Blick war stechend und bohrte sich in ihre Augen und seine Miene war zu Stein geworden, was Ira zur Ruhe mahnte. Ich sage dir das jez nur einmal! seine Stimme war hart wie sein Gesichtsausdruck und kontrolliert genug um ihr nicht seine volle Abscheu entgegen zu schleudern.
Du tust was ich dir sage, wenn ich es dir sage! Sonst ...
Der Schlag in ihr Gesicht war schnell und heftig. Ihre Augen wurden weiß und der Tisch fing ihren Sturz ab, konnte sie aber nicht halten und sie glitt zu Boden.
... denn sonst werd ich dir wehtun müss'n.
Noch einem Moment blieb er so über ihr stehen und betrachtete sie, es war das erste Mal dass er sie überhaupt genauer musterte.
Is dir eigentlich klar was du grade getan hast?!
Ich hab ne wehrlose Frau K. o. geschlagen?
Ja, aba ma abgesehen von dieser Heldentat ... wirst du sie jez tragen müss'n.
Ich werd bitte, was!?
Sieee traaagen. Weil sie sonnst verreckt, denn sie is ausgehungert und am verdursten. Die wacht nich' mehr alleine auf.
Ach, verdammte Scheiße.
Tja, ers denken dann schlagen. Du bist doch keen Khorneberserker.
Ers'ma rauch ich Eine, dann überleg ich mir ob ich sie nich' einfach vom Balkon werfe. Wer weis ob sie die Mühe überhaupt wert is'.
Quatsch nich' so'n Mist.
Genau.
Seit wann seid'n ihr so'ne Menschenfreunde?!
Ach, bla bla bla. Nu, heb sie schon auf.
Mit unwilligem Seufzen hob Pestor die friedlich Schlafende auf und legte sie sich über die Arme. Habt ihr überhaupt 'ne Ahnung wie anstrengend das wird?!
Tja, selber schuld.
Über fünfzig Stockwerke zu Fuß und mit einer Bewusstlosen in den Händen, ließ den Abstieg unendlich lang erscheinen. Der Seuchenjünger machte mehrmals Halt um Armen und Beinen eine Pause zu gönnen.

Bei einer weiteren Rast saß er auf den Stufen der Treppe und fixierte Ira mit leerem Blick, wie sie vor ihm auf dem Zwischenpodest lag. Der Schlag war sehr viel fester gewesen als gedacht, ihre rechte Gesichtshälfte war mittlerweile leicht angeschwollen und hatte sich rötlich-violett gefärbt.
Zigarette um Zigarette wurde geraucht und die Sonne war schon längst wieder im Begriff unter zu gehen.
Was starrst du sie so an?
Ich überleg grad ob ich ihr 'n Bein abschneide.
Was?! 'N Bein?
Ja, erstens hab ich Hunger und zweitens wird sie dann leichter.
Das wäre dann so ziemlich das Teuerste was du jemals gegess'n hast.
Hmm, 'ne Delikatesse.
Das würde dann aba auch ihren Wert in jeglicher Hinsicht schmälern.
Ein resignierendes Seufzen enkam seinen Lippen und flüchtete ins Treppengewölbe. Und nun? Sperr ich sie in 'nen Käfig damit sie mir nich' wegläuft? Diese verfickte Scheiße geht mir doch jez' schonn auf'n Sack.

Koron spendete schon lange kein Licht mehr, als Pestor immer noch nicht zurück war. Er hatte Ira seine Taschenlampe in den Schoß gelegt um sich den Weg zu leuchten als er endlich wieder die große Halle erreichte. Nur Ria, Lubina, die Kräuter Hexe, und Ibrahim, der Schamane und Geistheiler, waren noch wach, die Kinder und die Anderen schliefen bereits im Raum verteilt, Saul war nirgends zu sehen, er stand wahrscheinlich draußen und hielt Wache. Leise Gespräche klangen durch die große Halle.
Pestor legte Ira auf einem der Betten ab und es war Ria die auf ihn zu kam, ihr Blick ging schnell zu der Bewusstlosen und sie legte ein Gesicht auf. Was is' passiert?
Ich musste sie ruhig stellen.
War das wirklich nötig? sprach sie mit ruhiger Stimme aber in ihren Worten schwang auch ein leichter Ton von Anschuldigung mit. Und für den Bruchteil einer Sekunde war ein Anflug von Verachtung in ihren Augen zu sehen.
Ria war eine Freie und war auch schon immer gewesen, trotzdem kannte sie die Sklaverei, sie war immer ein Teil ihrer Umwelt gewesen und sie hatte sich nie daran gestört. Es gab viele Gründe ein für den Verlust der Freiheit, als Verurteilter, als Kriegsbeute oder einfach nur Pech das Opfer von Sklavenjägern zu werden. Sie glaubte das Ira zu den Letzteren gehörte und deswegen meinte sie dass die junge Frau es nicht verdient hatte so behandelt zu werden, zu mal sie in ihren Augen auch keine Bedrohung darstellte.
Pestor fuhr sich mit beiden Händen durch das Haar und versuchte die Wogen in und auf seinem Kopf zu Glätten. Das war wohl alles zu viel für sie. Sie wurde hysterisch und ich hatte keine Lust mich zu streiten, mit ihr zu diskutieren.
In mancherlei Hinsicht war er ein Einzelgänger, ein Kämpfer, Soldat und Rasankuri, fühlte sich wohl unter Gleichgesinnten, er hatte bis jetzt schon einiges gesehen und erlebt aber Menschenführung gehörte nicht zu seinen erwähnenswerten Qualitäten.
In diesem Moment musste er auch nichts sagen es geschah wie von selbst, Ibrahim brachte Wasser welches die junge Frau dringend benötigte und auch Lubina gesellte sich dazu.
Ich geh schlafen und morgen such ich nach 'nem Schmied.

Ira erwachte in einem Raum, Ornamente waren ein fester Bestandteil der Sandsteinwände und setzten sich vielfältig an der Decke fort. Die Verzierungen wirkten sehr lebendig, wie ein Geflecht aus Wurzeln und Ästen, als wären die Wände zur Decke gewachsen. Durch ein großes Fenster erhellte die Morgensonne das Zimmer. Die beiden steinernen Betten, in die Kunst von Decke und Wänden integriert, zeigten dass körperliche Größe in dieser Stadt noch nie eine Seltenheit war, mit zweieinhalb Metern Länge und über einem Meter Breite dominierten sie den Raum. Grober Sand, in einer Art Wanne, verborgen unter einem Laken, bildete die Liegefläche und machte sie unerwartet bequem. Die beiden Kopfenden der Betten wurden durch eine lange, kniehohe Stufe miteinander verbunden, welch auch als Tritt zum Fenster hin dienen konnte. Auf dieser Stufe standen ein Krug und ein Becher gefüllt mit Wasser.
Inzwischen waren zwei Wochen ins Land gegangen.
Die Nachwirkungen Iras Züchtigung waren längst verblasst, nur das Brandzeichen auf ihrem rechten Schulterblatt schmerzte noch einwenig. Ansonsten ging es ihr gut, sie musste keine Ketten tragen war aber nie allein außer in diesem Zimmer, sie wurde versorgt wie die Anderen von Pestors Gefolge.
Mit zwei Ausnahmen: Die beiden Rasankuri hatten bald damit angefangen, jeden der körperlich dazu in der Lage war, im Gebrauch von Schusswaffen und im einfachen Nahkampf zu unterrichten, mit Ausnahme von Ira. Und sie wurde jeden Abend, sobald sich die Meisten zur Ruhe begaben, in diesen Raum gebracht und das letzte was sie hörte, war das Quietschen des Riegels der vor die Tür geschoben wurde. Natürlich hatte man ihr auch die Waffen und brauchbare Medikamente abgenommen.
Arbeit gab es für alle genug, erst wurde die große Halle geräumt, dann wurden nach und nach Zimmer und Flure in Schuss gebracht, es wurde aussortiert was an Ausrüstung und Interieur noch brauchbar war, der Rest wurde dem nächsten Schmied und einigen Handwerkern zur Wiederverwertung gebracht.

Saul, der hagere Riese mit dem Horn auf der Stirn, hatte ein ungeahntes Talent mit Kindern umzugehen und es war ihm wie selbstverständlich zugefallen die Älteren unter ihnen auszubilden. Er war so umgänglich dass man schon fast vergaß, dass man ein Mörder sein musste um den Kelch zu erhalten, der einem zum Krieger macht.
In einer Nacht als Sandstürme auch die letzte Sicht nahmen und alle anderen Laute, außer ihr eigenes Tosen, verschluckten, hatten drei Verteidiger versucht wieder ihre alte Behausung in Besitz zu nehmen. Der Gehörnte konnte, trotz der schlechten Sichtverhältnisse, zwei mit seinem Sturmgewehr niederstrecken bevor sie die Tür erreichten und den letzten erlegte er mit seinem Khopesh noch bevor er die Türschwelle überschritt. Dieser Vorfall rief allen wieder ins Gedächtnis dass Saul nicht ohne Grund ein Rasankuri war.

Hinter dem alten Krankenhaus war ein großes Atrium angebaut, die meisten Pflanzen darin waren schon längst vertrocknet aber Lubina machte es sich zur Aufgabe diesen Teil des Gebäudes wieder instand zu setzen und vor allem den Kräutergarten wieder nutzbar zu machen. Ibrahim Hussein Madi Emi Hilal half ihr dabei am tatkräftigsten, denn sein Wissen über Kräuter war, nach dem von Lubina, das Größte., vor allem kannte er sich mit denen aus die ihm dabei halfen mit Geistern und Göttern in Verbindung zu treten.
Ria hatte schnell die häusliche Führung übernommen, noch gab es nicht viel zu dirigieren doch zweifelte niemand ihre Hingabe und ihr organisatorisches Geschick an, welches später, wenn dieser Ort der Heilung wieder seinem eigentlichem Zweck dienen würde, gebraucht wurde.

Weitere zwei Wochen gingen ins Land,
als einer der Jungen aufgeregt ins mittägliche Mahl platzte um gute Neuigkeiten zu verkünden, er wandte sich so gleich an den Herren und sprach mit schneller, kindlicher Stimme, dass die Worte nur so aus ihm heraussprudelten: Ein Ausrufer hat in der Stadt verkündet, dass's in zwei Tagen ein großes Fest geben soll, er brauchte eine Pause zum zweimal Luft zu holen, dann redete er weiter, und blutige Spiele in'er Arena, alle sind eingeladen. Danach will der schwarze Drache verkünd'n welch'n Feind er als nächstes erschlagen will.
Guter Junge, sehr aufmerksam, dabei tätschelte Pestor ihm den Kopf.
Saul, Ira ihr werdet mich begleiten! Den Ander'n steht es frei diese Festlichkeit'n zu besuchen aber ich verlange dass immer jemand hier is' der auf alles Acht gibt!


- Ira - 08-26-2012

Da war eine Faust gewesen die auf sie zu geflogen war, es folgte schwärze und ein langer traumloser Schlaf. Nur ein einziges mal merkte sie, wie sie kurz wach war und vor Schmerzen geschrien hatte die sich auf ihren Schulterblatt ausgebreitet hatten. So etwas hatte sie noch nie gefühlt und der Schmerz, war so groß das sie gleich wieder in dieser Traumlose Ebene entglitt.
All das was um sie herum passierte, bekam sie erst einmal nicht mit. Vielleicht, war es auch besser so.

Als sie das erste mal wieder richtig erwachte, war sie in einem Raum der doch auf seine art und weise recht Kunstvoll wirkte. Der Raum wirkte durch die großen Fenster hell und ließ die düstere Stimmung die in ihr keimte etwas verschwinden. Ein Krug mit einen Becher sprang ihr förmlich ins Auge. Vorsichtig näherte sie sich dem Gefäß, als wenn es eine giftige Schlange wäre. Zu ihrer Erleichterung, war es dies ja nicht doch schmerzte ihre Schulter bei der Bewegung. Später würde sie schon festellen das sie dort eine Branntwunde hatte, jedoch war das Bedürfnis zu trinken gerade größer als herauszufinden woher der Schmerz kam. Ohne groß zu zögern goss sie sich von dem halbwegs kühlen nass etwas ein. Es war eine wohltat dieses Wasser besonders hier in einer Wüste wo nichts war außer der tot. Während sie so da saß und das Wasser trank kamen irgendwann die gerüsteten Männer in das Zimmer. Vage erinnerte sie sich das man sie „Rasankuri“ nannte. Ira wurde aufgefordert ihnen zu folgen. Noch etwas wacklig auf den Beinen folgte sie den Kriegern anscheint gab es immer noch ordentlich etwas zu tun. Es hatte sich allerdings einiges geändert seit sie in diesen tiefen Schlaf gefallen war. Der Sand in den Gängen war weniger geworden auch wenn es ab und an noch mal unter den Sohlen knirschte es tat nicht zu Sache. Es würde wohl ewig dauern, bis sie die winzigen Körner hier heraus geschafft bekommen, denn täglich wurden sie auch wieder hinein getragen. Als sie die große Halle betraten kam Ria gerade aus einen der Gänge anscheint war sie in einen der vielen Zimmer gewesen und hatte dort versucht die Unordnung zu bändigen. Ohne auch nur weiter zu zögern ging Ria auf die Sklavin zu. Es wurde geklärt das sie beim Säubern helfen soll und wenn möglich nach den Geräten schaut. Das war erst mal ihre Arbeit. Für ein paar Wochen. In dieser Zeit versorgte Ria die Wunde an ihrer Schulter mit neuen verbänden so das sich diese nicht entzündete. Wenn jemand einen Wundbericht verfasst hätte um den Verlauf zu Schildern würde darin stehen das die Wunde über die maßen schnell verheilt ist und es keine Komplikationen gab. Ria äußerte sich in dieser Form aber recht wenig. Allgemein wurden auch noch keine kranken Akten geführt. Noch war es auch recht ruhig für ein Krankenhaus wenn man den von den Aufräum arbeiten absah.
Wären dieser Arbeiten versuchte Ira ihrem neuen Herren aus dem Weg zu gehen was sich als nicht gerade einfach herausstellte. Schließlich wollte er natürlich wissen wie es weiter ging. Wenn er sie auf etwas ansprach antwortet sie in kurzen und knappen Sätzen. Ab und an zuckte sie sogar zusammen, wenn er denn mal zu nah war. Innerlich versucht sie es abzustellen, aber es gelang ihr noch nicht ganz so wie gedacht.

In den zwei Wochen fand Ira dann einen Raum der doch Interessant war für sie. Das Schild zu dem Raum war mit „...abo..“ gekennzeichnet ein paar Buchstaben fehlten. Doch logischerweise konnte sie sich denken was dies bedeutet. Ohne auch nur weiter zu zögern, hatte sie mit mühe die Tür aufgeschoben. Sand hatte sich vor dem Eingang gesammelt der, das eintreten erschwert. Aber drinnen war es eine Katastrophe! Innerlich schüttelte es die Genforscherin bei dem Zustand des Labores. Petrischalen lagen verstreut auf den Boden, zerbrochene Kolben auf den Arbeitsflächen die mit Sandbedeckt waren und auch Reagenzgläser die zum teil zerstört oder aber verschmutzt waren breiteten sich in einem Bild der Zerstörung aus. Das ganze sah aus als wenn hier jemand versucht hatte in Eile noch seine Ergebnisse zu sichern. Allerdings, war derjenige wohl kläglich gescheitert.
Wie Ira festellen musste als sie das Skelett eines Menschen im Sand fand. Zum teil hatte sich die Haut an einigen stellen über die Knochen gelegt. Es sah aus als ob man ein Skelett in Pergament gehüllt hätte. Es erschreckt sie nicht mehr, denn seit sie hier war, hatte sie des öfteren Leichen gesehen die sie dann bei Seite schaffen mussten ab und an waren es auch nur Knochen gewesen.
Das Skelett hielt einfache Notizen noch in der Hand die kaum noch lesbar waren. Anscheint war die Tinte oder was es auch immer war nicht für die Jahre gemacht gewesen. Behutsam nahm sie dem toten die Blätter aus der Hand. Vielleicht konnte ja jemand anderes etwas damit anfangen, sie konnte sie jedoch nicht lesen. Als sie so durch diesen Raum schritt wurde ihr bewusst das sie viel Zeit in diesen Stecken mussten. Von den Maschinen die hier standen ganz zu Schweigen. Diese mussten speziell gereinigt werden und in Gang gebracht werden denn sonst könnte es passieren das Ergebnisse verfälscht werden oder gar Medikamente verunreinigt.
Was dann passieren könnte wollte sie sich nicht ausmalen. Sie hatte ja schon erlebt was alles sein könnte. Wenn man denn nicht aufpasste.
Was Ira jedoch sofort ins Auge viel waren die großen Kühlschränke die zur Aufbewahrung von Reagenzien genutzt worden waren. Erst ein mal musste man sie jedoch von Sand befreien um zu schauen welchen Inhalt sie zu verbergen hatten. Inhalt der wahrscheinlich verdorbene war oder aber Konserviert, wobei letzteres natürlich interessanter wäre. Das Licht im Raum schien langsam nach zulassen. Es dämmerte und sie musste bald wieder in ihr Zimmer. Was eher eine groß geräumige Zelle war. Sie würde später Ria und auch ihren Herren davon in Kenntnis setzten müssen. Dieser Fund war doch wichtig für das Krankenhaus und konnte sie in großen Schritten nach vorne führen. Mit diesen Neuigkeiten ging sie dann zurück in die Halle wo ihre Wärter bereits auf sie warteten.
Pestor und auch Ria wurde von dem gefundenen Labor und dessen Inhalt in Kenntnis gesetzt.

Nach den vergangenen zwei Wochen saßen die „Aufräumer“ gerade beim Mittag als ein Junge aufgeregt das essen störte. Ira sah von ihrem Reis mit irgend einer Paste auf und lauschte dem was der Knirps zu sagen hatte. „Ein Ausrufer hat in der Stadt verkündet, dass's in zwei Tagen ein großes Fest geben soll, „ Er brauchte eine Pause und Ira hoffte nur das er nicht gleich Hyperventilierte da der Junge sehr nervös schien. Allerdings passierte es nicht und er sprach weiter wie ein Wasserfall. „und blutige Spiele in'er Arena, alle sind eingeladen. Danach will der schwarze Drache verkünd'n welch'n Feind er als nächstes erschlagen will. „ Schwarzer Drache? Ira verstand es nicht ganz sie hatte es schon öfter gehört aber nie nach gefragt...oder hatte sie gefragt und es wieder vergessen? Schließlich stellte sie ja keine fragen mehr. Zumindest vermied sie es zu fragen. Als der kleine endete löffelte sie den Reis und das was es auch immer war weiter. An essen und trinken mangelte es ihr hier nicht, worum sie froh war. Bis auf das man ihr Schläge androhte und diese auch schon mal bekommen hatte ging es ihr doch recht gut hier.
Mal davon abgesehn das sie nun ein Wertgegenstand war und sie nicht dahin gehen konnte wo sie wollte war alles gut. „Saul, Ira ihr werdet mich begleiten! Den Ander'n steht es frei diese Festlichkeit'n zu besuchen aber ich verlange dass immer jemand hier is' der auf alles Acht gibt!“
Bei ihrem Namen zuckte Ira sichtlich zusammen, fast wäre ihr die Schale mit dem Reis aus der Hand gefallen. Dem Rattenmutanten hätte dies gewiss gefallen da dieser unter einen ungezügelten Appetit verfügte, doch diesen Gefallen tat sie Twik nicht. Immer noch fragte sie sich ob der Mutant Männlich oder Weiblich war. Als sich Ira gefasst hatte antwortet sie „Ja, Herr. Wann wollt ihr los?“ Keine fragen! Schalte sie sich selbst innerlich. Du sollst keine fragen stellen! Das macht nur ärger!
Hoffentlich hatte sie ihn nicht wütend gemacht! Das er sie schon längst hatte erschießen wollen wusste sie natürlich nicht sonst hätte sie schon längst Reißaus genommen. Was sie natürlich auch nicht wusste das Pestor von seinen zwei für sie stummen mitbeobachten doch ab und an gezügelt wurde wusste sie nicht. Wahrscheinlich hätte Ira, Pest und Pocke als Sympathischer empfunden als ihren Herren der nun mal real vor ihr stand. Schließlich ergriffen sie doch oft mals Partei für sie als gegen sie. Was die Sklavin ja nicht wissen konnte.
So wartet sie dann ab ob sie eine Antwort bekam oder nicht denn schon lange hatte sie keine frage mehr gestellt außerdem machte es sie Neugierig zu sehen was es außer dem Krankenhaus und der Wüste noch hier so gab. Vielleicht war es gut etwas anders zu sehen oder aber es war schlecht denn, es könnte ihr zeigen was sie alles verpasste wenn sie weiter hin eine Gefangene war die nur die befehle ihres Meisters befolgen musste. Es war egal ob es gut oder schlecht war, sie hatte keine Wahl sie musste mit, weil er es so entschied.


- Pestor - 09-02-2012

„Ja, Herr. Wann wollt ihr los?“
Seit vier Wochen war Ira jetzt hier und ihr Verhalten hatte sich bereits am dritten Tag schlagartig geändert. Dem Seuchenjünger war es so lieber als ständige Diskussionen um ihre verlorene Freiheit. Das Brandzeichen, eine Ligatur aus den drei Punkten des Nurgle und einem großen 'P', war auf dem rechten Schulterblatt gut zu erkennen. Dank ihrer guten, körperlichen Verfassung kam es zu keiner Entzündung und das 'Logo' hatte schöne, saubere Ränder.
Pestor schob sich einen letzten Bissen zwischen die Zähne und stand auf um allen ins Gesicht sehen zu können. "Die letzt'n Woch'n war'n ansträngend und ihr habt jut was geschafft. Ich bin stolz zu seh'n dass unser 'Haus' so gut funktioniert", er hob sein Glas. "Auf euch", und trank es aus. "Nehmt euch den Rest des Tages frei und gönnt euch etwas Zeit im großen Badehaus. Saul, geh mit und pass auf sie auf." "Natürlich." Es wäre eigentlich nicht nötig gewesen ihm dies zu sagen, denn in dem letzten Monat hatte sich gezeigt dass er seine Aufgabe, sich um die Sicherheit von Haus und Hof zu kümmern, mit Hingabe erfüllte. Und die Bewohner dankten es ihm mit aufrichtiger Freundlichkeit, brachten ihm aber, oder gerade deswegen, den Verdienten Respekt entgegen, welcher ihm als Rasankuri auch zustand.
"Ria, geh mit Ira zusamm' zum Bader und Barbier! Du kannst dich verwöhn' lass'n aba," er sah jetzt direkt zur stillen Weißblonden, "bei Ira sollen sie ihre exotischen Attribute hervorheben." Verwässerter Gewürzwein fand seinen Weg in Pestors Becher. "Ich komm' später nach um sie abzuholen."
"Und Twik, wie wär's wenn du deine Talente einsetzt und dich ma'n bisschen in'er Stadt umhörst. Ich würd' gern wiss'n was in letzter Zeit so passiert is'." Der Mutante hatte sich als sehr lernfähig herausgestellt, war aber immer noch ein reines Nervenbündel.
Die letzten Teller wurden schnell geleert da es die Meisten kaum erwarten konnten sich Sand und Anspannung von Körper und Geist zu waschen. Einfach mal die Seele baumeln zu lassen war ein verführerischer Gedanke für den Seuchenjünger aber nicht jetzt.


- Twik - 09-02-2012

Der Kopf des Rattenmutanten schnellte hoch von essen und die Barthaare zuckten nervös in Pestors Richtung. „Twik, machen tun werden. Schnell leise huschen kuschen und neue Informationen beschaffen.“ quiekte sie nervös. Schnell stopfte sich die Ratte die letzten Reste in die Schnauze.
Das Pestor-Daimos-Ding hatte gesagt Twik sollte schauen also machte es Twik denn hier bekam sie essen und sogar einen Sicheren Schlafplatz. Mehr als sich die Ratte wünschen konnte. Die Menschen Dinger hier waren alle viel anders und hatten keine Angst vor der großen Ratte. Im gegen teil sie bezogen sie viel mit ein und wenn es große Schaben zu verputzen gab dachten sie direkt an Twik. Auch die Kinder waren begeistert von der Ratte und es stellte sich heraus das das übergroßer Nagetier nicht nur sehr leise sein konnte sondern auch Verantwortung übernahm in dem sie ab und an ein Auge auf die kleinen Menschen-Dinger warf.
Etwas was sehr Praktisch war denn so konnten die großen Menschen-Dinger besser ihre Arbeit machen. Als Twik sich in Bewegung setzte rannte ihr ein kleines Mädchen nach. Den Namen des Kindes kannte sie nicht allerdings hielt es Twik am langen Rattenschwanz fest. „Twik“ piepste es glockenhell. „Komm wieder ja.“ das Mädchen zog die letzten Buchstaben beim sprechen in die Länge. Die große Ratte quiekte laut „Ja, ja kleines Fellloses Kinder-Menschen-Ding Twik kommt wieder, husch horcht schnell.“ Zufrieden ließ das Mädchen den Rattenschwanz los. Etwas Sand wurde aufgewirbelt als die große Ratte das Krankenhaus verließ. Sie hatte ein ganzes Stück weg vor sich. Was Twik wenig störte.


- Ira - 09-02-2012

"Ria, geh mit Ira zusamm' zum Bader und Barbier! Du kannst dich verwöhn' lass'n aba bei Ira sollen sie ihre exotischen Attribute hervorheben."
Innerlich war die Sklavin erleichtert als sie sich keine schelte einfing oder gar eine Tadelung. Pestor hatte statt dessen eine gute Laune und schickte seine Helfer und Anhänger in eine kleine Freizeit.
Als ihr Herr sie dann jedoch direkt anblickte. Sah sie in kurz an dann aber weg.
Um die Spannung der Sklavin zu nehmen legte Ria ihr die Hand auf die Schulter. „Ich werde mich drum kümmern.“ antwortet diese noch und nahm Ira dann direkt mit.

Draußen warteten die meisten vor dem Eingang des Krankenhauses. Die Spuren der großen Ratte im Sand waren schon längst verschwunden da ein leichter Wind wehte. Ira hatte sich ein Tuch über den Kopf gezogen da es doch sehr heiß war und ihre Haut zu hell für diese Sonneneinstrahlung. Es war angenehmer für sie in der Nacht oder Dämmerung. Ria holte sie an ihre Seite so das sie in ihrer nähe war. Ira wusste das sie es nicht tat weil sie Angst hatte das die Sklavin weglaufen würde sondern einfach weil sie eben gut miteinander auskamen. Was dem Kind der Leere jedoch aufgefallen war das sich Ria wohl sorgen machte um sie da Ira eben eher weniger sprach als vorher.
Ab und an musste sie ihr sogar alles aus der Nase ziehen besonders dann wenn es um Entscheidungen ging die Ria nicht allein treffen wollte. Allmählich hatte sich zwischen den Frauen eine gewisse Freundschaft gebildet.
Als Saul dann auftauchte zogen sie in dieser Kolonne los. Der Weg durch den Sand war nicht leicht so kam es der Sklavin vor. Diejenigen die schon Jahre hier lebten schien es wohl eher als leicht zu sehen. Jedoch nicht für Ira.
Saul nahm seine Aufgabe sehr ernst, was sehr zu gute kam für die anderen. Niemand würde sich ihm gerne in den Weg stellen. Es wäre auch fraglich warum sie das tun sollten? Keiner hatte etwas besonderes dabei. Wenn man von den Waffen absah.
Während sie so durch die Straßen gingen betrachtet Ira die Gebäude oder gar die Menschen die hier lebten einige begrüßten sie und andere gingen ihnen wegen der Rasankuri aus dem Weg. Immer noch war die Sklavin erstaunt über die Brunnen die es in der Stadt gab. Mitten in der Wüste gab es fließendes Wasser. Etwas sehr erstaunliches.
Das Badehaus stach förmlich aus den anderen Häusern heraus. Es war auffällig damit es auch jeder fand denn sonst würden sie ja keine Kunden bekommen.
Drinnen teilte sich die Gruppe auf, jeder so wie er es wollte. Als die meisten bedient wurden und schon zu Frieden waren klärte Ria ab was mit der Sklavin passieren sollte.
Der weil war Ira beschäftigt das zu lesen was sie Ausgehangen hatte. Schlammpackungen, Massagen. All das was man zu wohlfühlen brauchte.
„Kommt mit.“ wurde sie dann angesprochen von einer Frau in einem weißen Gewand. Kruz wand sie sich an Ria die ihr mit einen lächeln zunickte. Schweigend folgte sie ihr, schritte hallten von den Wänden wieder alles hier war sehr Sauber, Bilder hingen an den Wänden und Zeigten merkwürdige Gestalten die Farben waren jedoch gut gewählt so das sie doch angenehm auf den Betrachter wirkten. „Entkleidet euch. Ihr werdet nun gebadet danach kümmern wir uns um euer Haar. Wenn ihr fertig seit mit dem entkleiden geht dort durch die Tür.“ Ira tat wie ihr geheißen. Die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch in diesen Raum jemand wartet bereits auf sie. „Hier herüber.“ Es war eine Frau mit dunkel braunen Haar ab und an schimmerte es grau. Jedoch wirkte die Frau noch nicht so alt. Ira wurde angewiesen sich in die Wanne zu setzten schweigend wurde sie dann gewaschen. Das die Frau ihr Branntzeichen genauer betrachtet bemerkte sie dabei nicht. Vielmehr war das Wasser wohltuend. Das Öl im Wasser sorgte dafür das die Haut weich blieb. „So, kommt raus wir haben noch mehr zu erledigen.“ Die Frau blieb auf eine Art und weise freundlich, jedoch merkt Ira langsam das sie doch einen gewissen Unterton hatte. Frisch gebadet wurde Ira abgetrocknet. „Euer Herr will sich wohl mit euch Zeigen.“ Kruz zuckte sie bei dieser Anmerkung zusammen, die Entspannung war verflogen. „Ja, anscheint.“ antwortet sie knapp. „Gut, dann kommt mit.“ Ira folgte ihr. Frische Kleidung hatte man ihr hingelegt kurz fragte sie sich woher diese kam. Anscheint sorgten sie hier für alles. Man musste ihr nicht sagen das sie sich ankleiden sollte. Die Kleidung war blass grün und mit Stickereien versehen. Außerdem war sie sehr Luftig und zeigte doch gewisse Reize so wie das gut verheilte Branntzeichen auf ihrer Schulter. Ganz wohl fühlte sie sich nicht in der Kleidung, auch wenn der Stoff recht angenehm war auf der Haut. Sie musste sich wirklich nicht für ihr Aussehen schämen aber dennoch bedeckte sie sich lieber mehr und Zeigte nicht so viel Haut. Es wirkte viel mehr wie ein Kleid als einfache Kleidung. Doch es hieß man sollte ihr exotischen reize betonen. Das taten sie durch aus. Ira trat vor den großen Spiegel der in diesen Raum stand. Es war immer noch alles so merkwürdig. Kurz wand sie sich um das Branntzeichen zu betrachten. Eindeutig, ja es war eindeutig das sie eine Sklavin war. „Wenn ihr fertig seit damit euch zu betrachten dann kommt weiter.“ Ira folgte. Sie kamen in einem Raum der einen Sitz hatte der wohl Höhen verstellbar war. Ira setzte sich und die Frau musste den Stuhl herunter stellen um an die Haare der jüngeren zu kommen. „Wollen wir mal schauen.“ Anscheint überlegte sie angestrengt was sie mit dem weißen Haar anstellen sollte. „Doch das machen wir..“ sie nahm die Schere zu Hand und schnitt ihr wenigstens die Spitzen auch die Seiten wurden wieder gekürzt, dann wurde ihr das Haar hochgesteckt. Der Nacken lag nun frei.
Ohne zu fragen, wurde weiter gemacht um sie dann noch zu Schminken.
Als sie fertig war wirkte sie anders, ganz anders. Die Piercings traten weniger heraus dafür aber die verschieden Farbenden Augen. Auch die Narbe hatte sie kaschiert die sie hatte. An sich hatte sie das Gefühl jemand anderen vor sich zu haben. „Ihr sollt draußen im Vorraum warten Eure Kleidung wird von den anderen mitgenommen.“ Ira wurde raus geschickt. Sie war froh das sie nicht zu sehr Parfümiert wurde. Nur noch ganz leicht roch sie nach dem Badeöl welches im Wasser gewesen war.
Die anderen waren wohl noch am entspannen oder aber im Teehaus sie hatten darüber gesprochen.
Ira jedoch musste auf Pestor warten. Ab und an sah sie in den Spiegel der in dem Vorraum hing da sie immer noch nicht glauben konnte das sie es war. Sie nahm sich anders wahr. Viel mehr wie eine Adlige Dame. Was bezweckte Pestor damit? Diese frage Geisterte ihr immer noch im Kopf herum.
Natürlich fühlte sie sich etwas erholt allerdings war es so ungewohnt für sie. Besonders weil sie so viel Haut Zeigte. Das „Kleid“ war seitlich der Hüfte offen und auch der Rücken war mehr Ausgeschnitten so das man die Schultern sehen konnte. Auch die Arme lagen frei. Die Haut des Kindes der Leere hatte sich fast gar nicht gebräunt seit dem sie hier war. Immer noch war sie blass.
Ab und an kamen Leute herein und auch Paare.
Artig wartete sie ab. Sie würde nicht einfach davon kommen, denn man wusste was sie war. Außerdem würde sie nur den tot in der Wüste finden.
Nun, hieß es warten. Fragte sich nur, wie lang sie auf ihren Herren warten musste.


- Pestor - 09-20-2012

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- Die Stimme - 03-07-2021

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Als das Schlangennest zusammengebrochen war, war Jamaar bereits nicht mehr in der Nähe gewesen.
Auf seiner einsamen Wanderschaft durch die nächtlichen Straßen hatte er das Geschehen anfangs nur auditiv mitbekommen. Erst weit entfernte Schüsse, dumpf und unwirtlich. Dann Lautsprecherdurchsagen, blechernes Plärren. Aber da war er schon in einem Viertel unterwegs, wo die Lautsprecher nicht funktionierten, wodurch ihm der Inhalt der Nachrichten verborgen blieb.
Der Lärm ferner Kämpfe war näher gerückt, war bald nicht mehr fern.
Nun mischten sich die Laute der Angst darunter. Schreie und Rufen in Parallelstraßen, laufende Füße, Schatten die in Richtung Stadtmitte drängten. Die Schritte des Wanderer trugen ihn derweil ganz nach den Gelüsten des Großväterchens, ohne Plan. Oder zumindest nicht nach Plänen, die Sterbliche zu verstehen mochten.
Betrachtete man Rasankur als Ganzes, so lebten wenige Menschen in der Stadt. Mehr Häuser standen leer, als dass sie bewohnt waren.
Gerade jetzt, wo ein nicht unerheblicher Teil mit Kogan davongezogen war. Dennoch gab es tatsächlich Viertel, die weitaus verlassender waren, als die anderen Wohngebiete. Ob Diener der Götter oder nicht, die meisten vernunftbegabten Wesen tendierten zur Gemeinschaft und scharrten sich instinktiv umeinander.
Jamaar ging just in diesem Moment durch ein solches, vollständig verwaistes Viertel. Der Mond schimmerte hell durch das wundbrandige Lila des Krallennebels und ließ die Umgebung leidlich gut erkennen.
Das Zentrum dieses Viertels bildete ein gewaltiger Bau, wuchtig und kantig, die Verzierungen mehr angedeutet als überbordend ausgeführt. Vier Gebäude, jedes für sich schon riesig, bildeten die Ecken eines dazwischen aufragenden Blocks, dreißig oder mehr Stockwerke hoch.
Tatsächlich handelte es sich um eines der höchsten Gebäude der Stadt, abgesehen von den Bauten des Palastbereiches. Um so absonderlicher, dass in den Fenstern kein Feuerschein zu sehen war, kein Nachttier, kein Hautsegler seine Rufe erklingen ließ.
Dennoch lag etwas unter dem Mantel der Verlassenheit, etwas pulsierendes, Lebendiges, etwas dass Jamaar wahrnahm und mit unsichtbaren Fingern über ihn strich. Es schreckte nicht vor dem verdrehten und wuchernden Fleisch des Kriegers zurück, sondern erkannte es als etwas Vertrautes, etwas Artverwandtes.
Dieses Gemäuer war das Domizil jener Präsenz, der Fruchtköper. Nun konnte man auch einen Geruch wahrnehmen, der auf jene, die nicht die Wahrheit des Verfalls und Entstehens als einzige Konstante im Universum erkannt hatten, vermutlich abstoßend gewirkt hätte.
Verrottung, Verwesendes als Grundlage für neues Werden. Vitaler Schimmel, Totes als Nährboden für wimmelndes Leben, Maden, Fliegen und Bazillus.
All das Schwang in der Stille der Nachtluft und lockte Jamaar, wie der vertraute Geruch des Elternhaueses den Heimkehrenden lockt.
Sein klumpiger Fuß stieg gegen etwas, das klappernd und unangenehm laut den Rinnstein entlang rollte. Ein menschlicher Schädel.
Rasankur war ein Ort des Sterbens, aber hier gab es weit mehr Zeugnis davon, als hätte üblich sein sollen. Überall lagen menschliche Gebeine, von der Sonne ausgebleicht. Einige waren zu kleinen Haufen und Pyramiden aufgeschichtet, der Großteil aber willkürlich verstreut. Ein Schlachtfeld, eine absonderliche Art der Bestattung?
Durch die Gebeine waren Wege, wie Trampelpfade gescharrt, die zu dem Haupteingang des Gebäudes führten.
Im Näherkommen wurde auch ersichtlich, dass es sich um ein ehemaliges Krankenhaus zu handeln schien. Das Schild über dem ausladenden Eingangsbereich war vom Rost zerfressen, aber in der Auffahrt standen noch die Kadaver von Fahrzeugen, die an Ambulanzen gemahnten. Die Türen des Vorbaus standen offen, dahinter gähnte nur Schwärze.
Eine Schwärze, in welcher manches locken, vieles lauern mochte. Rief ihn der Brodem des Verfalls, welcher die Heraldik seines Gottes war? Oder war der Duft das Äquivalent zu jenen Gerüchen, die fleischfressende Pflanzen ausschickten, ihre Beute zu foppen?
Was wie der Ruf der Bestimmung erscheinen mochte, konnte ein simpler Trick sein und bald schon würden Jamaars Knochen sich zu den anderen hier gesellen.
Abgenagt und ausgespuckt.
Was immer in diesem Krankenhaus war, was es vielleicht trug wie ein Einsiedlerkrebs eine Muschelhülle, es lies dem Krieger die Wahl.
Er konnte eintreten und die Wahrheit auf die eine oder andere Art herausfinden oder er konnte seiner Wege gehen.