Koron III
Heiliger Krieg - Druckversion

+- Koron III (https://koron3.de)
+-- Forum: Der Trojan-Subsektor [ab hier IN-GAME Bereich] (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=6)
+--- Forum: Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=7)
+---- Forum: Globales Geschehen (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=87)
+----- Forum: Horning (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=116)
+----- Thema: Heiliger Krieg (/showthread.php?tid=623)



- Kogan - 07-27-2010

Kogans gebrummte Antwort war halb Fluch, halb eine Äußerung darüber das es wohl nicht so schlimm sei. Dieser ungeschickte Pfaffe hatte ihm sein Schwert beinahe auf die Füße fallen lassen. Wenn er schon zu dumm war es sicher abzustellen, wie wahrscheinlich würde er sich dann damit im Kampf beide Arme amputieren? Vielleicht wäre es besser gewesen wenn der Chaoskrieger die Waffe an sich nahm. Er hatte ohnehin sinnigere Verwendung dafür als dieser Betbruder.
Von diesen Gedanken abgesehen, war da noch etwas anderes, was der Hüne bemerkte, als er sich an Ezequiel vorbeischob.
Freilich verachtete er alle die sich wimmernd in den Schatten des goldenen Throns duckten und darum flehten sie mögen in Unwissenheit leben und sterben, unangetastet von den Dingen die da zwischen den Sternen lauerten. Dieser Bursche hier aber, bereitete dem Herren Rasankurs geradezu körperliches Unbehagen. Fleichlich nicht mehr als es ein penetranter Gestank oder ein unangenehmes Geräusch getan hatte. Aber doch immerhin so intensiv, dass Kogan es wahrnahm. Fast schien es als umwehe sein Glauben an die größte aller Lügen ihn wie ein abstoßender Pesthauch. Für den Zeitraum eines Wimpernschlags verspürte er den unstillbaren Drang diese Irritation zu unterbinden, in dem er diesem Winzling den dürren Hals umdrehte.
Dann jedoch waren sie von der Menge, welche genauso wie sie versuchte irgendwo einen Platz zu ergattern, weitergedrängt wurden und das sonderbare Gefühl verging so schnell wie er gekommen war.
Ihm war es ohnehin wichtiger aus dieser Rattenfalle herauszukommen. Hier unten würde er die Überfahrt sicherlich nicht über sich ergehen lassen. Nicht das er sich im Feld die Ansprüche eines Wüstenherrschers zugestand, aber etwas Besseres als das hier gebührte ihm dennoch. Es war dunkel hier, stank entsetzlich nach allem was der menschliche Körper so produzieren konnte und durch die Spanten rieselte ein steter Strom Feuchtigkeit. Von der Enge um dem Lärm ganz zu schweigen.
Also schob er sich auf die durchhängende Holztreppe zu, welche zurück an Deck führte.
Oben machte ein Mannschaftsmitglied den Leuten an Land gerade verständlich das die Dschunke voll sei und er niemanden mehr an Bord lassen konnte. Diese Mannschaft bestand aus acht Halsabschneidern die ganz vorzüglich in das Bild von Piraten passten. Sie waren alle von einer ungesund gelblichen Hautfarbe und ihre Augen waren geschlitzt, wie man es von den Bewohnern der östliche Äquatorküsten kannte. Nichts Ungewöhnliches, da viele Frachtfirmen diese billigen Arbeitskräfte einstellten um die trägen Kähne, ihrer heimatlichen Erfahrung nach, zu lenken.
Neben den normalen Matrosen gab es da noch einen Maschinisten, jedenfalls ließ die Tatsache das er sich nah des Motors aufhielt und nur noch sieben Finger sein Eigen nannte, darauf schließen. Schließlich ein Individuum das man mit viel gutem Willen als Kapitän bezeichnen konnte.
Dieser ruhte auf einer geflochtenen Matte, auf dem hinteren Aufbau und machte den Anschein als ginge ihn alles nichts, oder nur sehr wenig, an. Neben ihm war ein gusseiserner Holzkohlekocher und eine Wasserpfeife aufgebaut, deren Mundstück er ab und an eine dünne Rauchwolke entlockte. Das sein freier Oberkörper über und über mit dem Motiv eines Drachen tätowiert war wertete Kogan als gutes Omen.
Er selbst suchte sich einen Platz an der Reling und blickte seewärts aufs offene Meer.


- Naradas - 07-28-2010

Naradas war genervt, gereizt, vielleicht sogar ein wenig wütend. Bisher hatte er sich für alles mögliche interessiert, Rasankur, die Reise, den Fürsten, dessen Handeln, das seiner Kameraden, wenn wie in Pestors Fall nur für dessen zukünftiges Ableben, sogar für die wirre Hohepriester empfand er so etwas wie Neugier, die Erfahrung an Bord eines Schiffes zu gehen wäre das erste Mal gewesen. Er hatte sich darauf gefreut, zum ersten Mal in seinem Leben einen Fuß an Bord eines der prächtigen Schiffe zu setzen welche gezwungen waren, einzig und allein jene Gewässer zu befahren, für die sie geschaffen wurden. Tatsächlich waren Schiffe wohl eine der ältesten technologischen Errungenschaften der Menschheit, direkt nach dem Holzprügel und ihre Ahnen hatten gar nicht allzu lange gebraucht, sich von ihrem Heimatplaneten zu lösen. Er fragte sich manchmal, ob es sich lohnen könnte, Konstruktionspläne von Schiffen mit denen älterer Raumschiffe zu vergleichen. Aber er war noch nie auf einem Schiff gewesen, genau genommen noch nicht einmal in einem Boot, Naradas konnte also nicht beurteilen ob es tatsächlich strukturelle Ähnlichkeiten gab, er würde sich das ganze von Innen ansehen müssen, etwas nach dem äußeren Schein zu beurteilen war vollkommen unnötig.

Und damit kam er in Gedanken auch schon wieder zu dem Grund für seinen Unmut. Er hatte sich im Geiste schon in den Tiefen eines dieser stahlgrauen Kolosse gesehen, beide Arme in irgend einer Maschine aber dann war es wieder einmal anders gekommen. Jetzt saß er hier fest, keine hundert Meter entfernt von gewaltigen, vielversprechenden Fracht-, Panzer- und Kreuzfahrtschiffen, deren Inneres sagenhafte technologische Wunder bergen konnten, und dennoch langweilten sie sich auf einer morschen Schaluppe zu Tode, einem schwimmenden Sarg, kaum größer als ein oder zwei Passagierwagen einer Standarddampflok, dessen technische Ausstattung sich auf Hilfsmotoren beschränkte deren letzter Reinigungsritus schon vor vielen Jahren nötig gewesen wäre, weswegen Naradas sich fast sicher war das die Motoren überhaupt nicht mehr laufen dürften. Sie taten es dennoch, der Grund dafür war aber weniger die künstlerische Begabung der mindestens ebenso heruntergekommenen Besatzung, Naradas war sich zu neunzig Prozent sicher das sich ein orkischer Mek an Bord befand. Während seiner Zeit an Bord der Serenity hatte sich der Käptn, sehr zum Ärger der Mannschaft in den Kopf gesetzt, einen Meteoriten zu plündern, leichte Beute da die Grünhäute den Brpcken schon lange verlassen hätten. So war der Plan gewesen, aber einer der Meks hatte wohl unter Paranoia gelitten, der Felsen war eine einzige, gewaltige Todesfalle gewesen, die seltsamen, der Physik trotzenden Konstrukte im Innern hatten ein gutes Drittel der Mannschaft nach und nach verschwinden lassen... einige waren sicher Verstorben, aber bei den meisten war Verschwunden schon der treffende Ausdruck. Seine Erfahrung mit Orks beschränkte sich auf dieses Detail, diese einmalige Erfahrung, dennoch fühlte er sich durch die provisorischen Reparaturen daran erinnert.

Man brauchte nicht sonderlich lange um alles an Bord der Dschunke gesehen zu haben, von den gesperrten Räumen einmal abgesehen. Aber auch diese konnten kaum etwas von wirklichem Interesse bergen. Zu allem Überfluss befand sich auch noch ein Missionar an Bord, der unglücklicher Weise im Besitz eines Kettenschwertes war, auf das er anscheinend nicht einmal besonders gut achtgab. Naradas juckte es in den Fingern, der tölpelhafte Pfaffe war im Besitz der einzigen Kostbarkeit an Bord, wenn man von Naradas eigenem Leben und RS-47 einmal absah. Damit war ersteres Ernsthaft bedroht. Andererseits...wenn der Fürst den Plan gefasst hatte an Bord der Dschunke überzusetzen, dann musste Naradas sich unbedingt ablenken, sonst würde er noch wahnsinnig. Das Ausleihen der Waffe auf unbestimmte Zeit wäre zumindest eine Herausforderung die es wert war. Ein Kettenaufsatz für seinen Klingenstab? Möglicherweise eine mögliche Verbesserung, zumindest wenn er die Energieproblematik in den Griff bekam.

Kogan hatte sich einen Platz an der Reling gesichert, die stählerne Maske verhinderte einen Versuch zu ergründen was in dem Schlächter vorging aber Naradas wollte es lieber gar nicht wissen. Seit er in die Dienste des Wüstenherrschers getreten war, starben die Menschen in seinem Umfeld wie die Fliegen, brachten sich gegenseitig um und alles zum Scheitern, was annähernd an einen Plan erinnerte. Und trotz allem hatte er sich immer noch nicht aus dem Staub gemacht, wieder jede Vernunft war er auf einem hölzernen Kübel, bis unter die Deckplanken gefüllt mit fanatischen Idioten die jede noch so geringe Verletzung ihres Glaubenskodexes in den Wahnsinn treiben konnte.
Und er war immer noch hier. Kein Gedanke daran die Gruppe zu verlassen, sein Verstand musste unter der Wüstensonne Schaden genommen haben. Vielleicht sollte er ein wenig meditieren, das Deck war so überlaufen das er sicher keinen Platz für seine Übungen finden würde. RS-47 hatte sicher schon jetzt größtes Vergnügen den Trainingsplan entsprechend anzupassen, die Drohne liebte Veränderungen.


- Selenja - 07-28-2010

Immer mehr Menschen drängten auf den kleinen Kahn, der Selenja jetzt schon überladen vorkam, das Gedränge wurde immer schlimmer, bis endlich einer der hiesigen Halunken, die wohl die Crew dieses Reisegefährts ausmachten dafür sorgte, das nicht noch mehr Kreuzzügler aufs Schiff kamen.
Hatte sie aus der Ferne noch mit einem spöttischen Lächeln registriert, dass der Prediger mit ihr diese Nusschale teilen würde und im Stillen gedacht, das wenn es schon kein Kardinal sein sollte, dann könnte sie sich wenigstens mit einem Prediger amüsieren, so ekelte er sie jetzt an. Sie empfand fast körperliches Unbehagen in seiner Gegenwart und ein sich windender Haufen Würmer hätte mehr Anziehungskraft auf sie gehabt als dieser etwas heruntergekommene Gottesdiener. Sie wusste mit einer absoluten Sicherheit, das er sich nicht von ihr würde Beeindrucken lassen, ja fürchtete gar, das er sie als das erkennen könnte was sie in Wirklichkeit war. Sie atmete mehr mals tief durch um sich zu beruhigen, nein, das würde er nicht können, nichts an ihr verriet sie. Sie war sehr froh, als er endlich an ihr vorbei war und im inneren des Schiffes verschwunden war.
Sicher würde der Moment noch kommen in dem sie bereuen würde draußen geblieben zu sein, insbesondere dann, wenn es kalt auf See werden würde. Dennoch ihr war es lieber an der frischen Luft zu bleiben, auch wenn man den Gestank wohl kaum so nennen konnte, aber so war die Luft unter Deck doch noch schlimmer.
Kurz bevor der Andrang gestoppt wurde kamen noch vier Pilger als Gruppe an Bord, sie war von der eigenen Faszination überrascht die sie dieser Gruppe entgegen brachte.
Eine Flutwelle von Empfindungen brach über sie herein, unbestimmt und wage, dennoch eine Intuition zu ihnen, zu ihnen als Gruppe und zu jedem Einzelnen. Schon allein das andere Menschen sie interessierten irritierte sie, ein Interesse ging eigentlich nicht von Menschen aus, sondern von jenen leeren zweibeinigen Objekten, die zwar wie Menschen aussehen mochten, jedoch in ihrem inneren Tod und verwehst waren. Diese jedoch nahm sie anders war, als wen anderes. Menschen? Lebendige? Ihnen vorran ging ein Hüne von einem Mann, sie hätte ihre Intuition garnicht gebraucht, schon allein der Blick auf ihn genügte um ihr zu sagen, das er sie mit nur einem Fausthieb würde töten können, dennoch irgendetwas vermittelte ihr Vertrauen zu ihm. Ein schlanker ebenfalls großgewachsener Mann folgte ihm, ein ähnlich sonderbares Gefühl hatte sie bei ihm, gerade so, als ob er ihr ein Verwandter im Geiste wäre, wenn auch kein naher. Der kleinste der drei Männer erweckte bei ihr das sonderbarste Gefühl, ekel und Verbundenheit, gar so als wäre er richtig und falsch zu gleich. Die Frau blieb ihr ebenso ein Rätsel. Sie war völlig perplex, ob der Eindrücke die sie hatte. Erneut atmete sie tief durch und unterdrückte jedes Gefühl mit Macht, diese Enge schien sie nicht zu vertragen.

Sie war fast ebenso froh die Gruppe nach Unten verschwinden zu sehen wie es bei dem Prediger der Fall gewesen war. Zu ihrem Entsetzen kam der Hüne jedoch schon bald wieder an Deck und stellte sich auch noch direkt neben sie an die Reeling und mit ihm kam auch das Gefühl wieder. Sie konnte ihn riechen, so nah stand er neben ihr und ihre Gefühle irritierten sie noch mehr. Sie rang kurz um ihre Fassung, dann hatte sie ihre Gefühle wieder im eisernen Griff und entspannte sich langsam wieder.
Er schien sie jedenfalls nicht besonders wahr zu nehmen und sah nur stumm aufs Meer hinaus.
Selenja schlug ihre Kapuze zurück und sah ebenfalls stumm aufs Meer hinaus. Sie beschloss später ihr Glück bei dem Hünen zu versuchen, schließlich brauchte sie jemanden der vor ihr ging, insbesondere wenn von vorne geschossen wurde.


- Geleagos - 07-29-2010

Dreck, gestank, schreiende Menschen, hier sollte man seine Seele retten? Er zündete seine vorletzte Zigarrete an. Sie schmekte zwar nicht in dem Gestank von Menschen und es würde ihn mehr übel von ihr aber es war ihm egal. Die meisten Soldaten der Straflegion hatten sich auf den Hafen verteilt. Zwar waren die Meisten von ihnen kaum anders ausgestattet als die meisten Anderen der Markropolen bewohnern Gohmors doch, abgesehen von jenen die schon in den ein oder anderen Bandenkrieg hineingezogen würden sie Spätendes in der Schlacht sich von dem Gesindel unterscheiden.
Er mit seiner,blauen Iltorianischen Armarplastrüstung stach aus der Masse hervor und auch sein Säbel schien den Meisten aufzufallen. Doch dies waren mehr die Ausnahmen. Toll, ein hochdekorirter Iltorianischer Kriegsheld was gibst sondt ? So stapfte er auf einer der Kleinern Transporter zu den auf das gedregell auf einem der Größeren Schiffe hatte er wenig Lust.
Lust?
Es ging hier um seine Verdammte Seele. Zwar hatte er sich nichts vorzuwerfen und war nur Opfer der Umstände geworden doch was wen der Richterstuhl es am ende er Reise anders sah? Er hatte über das selbe nachgedacht als man ihm das S ansteckte. Er war schon zimlich Spät dran und so beilte er sich zu dem Schiff,wenn man den Klappriegen Kahn so nennen konnte zu kommen. Er reihte sich ein in an der Langen Schlange um endlich auf die Holzbrücken an Deck zu kommen das Gedrenge war so Groß das einige, jene armen Kleine die nicht die Körperkraft besahsen, hinunter in das Eklige warscheinlich tötlich vergiftete wasser Geschupst würden. Ihm Blieb jenes Schiksal erspart und so Trat er auf das Schiff. In seiner Hand hielt er das Schreiben der Ekklarskirche welches bezeugte das er an dem Kreutzzug teilnarm.
"Gefreiter Geleagos Dock, 13 straflegion wird hermit bezeugt das er an dem Heiligen Krieg gegen die Ketzter der Verdobrenen Stadt von Trutz teilnimt. Gezeichnet: Ottmar von Hoffenburg

Er lies seinen Blick über das Treiben Schwenken. Doch was wenn er es nicht schaffen würde? Wenn er noch nicht mal die Fahrt überleben würde? Trutz würde sich sicher nicht so einfach übertölpeln lassen. Er musste seine Seele irgentwie entlassten. Er sah dort der Halle endgegen zwei Priester Sitzen. Er ging im Laufschritt auf sie zu, ignorite die beleidigungen und Aggressinen von den Leuten unter ihnen. Schließlich war er da. Er war sich fast auf die Knie was seine Verzweiflung üngefähr darstellte.

"Vater, segnet mich den es scheint mir als hätte mich der Imperator verlassen. Bitte Vater Helft mir."


- Pestor - 07-29-2010

Am Kontrollposten hatte sich Pestor einfach schlafend gestellt um nach Möglichkeit nicht behelligt zu werden bis sie im Hafengelände angekommen waren. Dort wurde die alte Rostlaube einfach in der Menschenmenge aufgegeben und er schwang sich mit einigen schnellen Bewegungen auf das Dach des Fahrzeugs um nicht den Anschluss zu verlieren während der Despot sich zügig durch masse arbeitete. der Seuchenbringer hingegen nutzte diese erste Möglichkeit in dem dichten Gedränge ein paar seiner kleinen Parasiten auf die Unwissenden zu verteilen, die possierlichen Tierchen nutzten diese ihnen dargebotene Chance und verkrochen sich einstweilen in den Falten der Kleidung ihrer Opfer und warteten auf eine günstige Gelegenheit ihre Bestimmung zu erfüllen.
Am Rande des Hafens aber noch immer in der Menge stehend wies die gebieterische Hand auf ein kleines hölzernes Schiff und die stimme zur Hand erklärte dieses zu ihrem Ziel.
Ein Seufzen glitt über seine Lippen und er schüttelte den Kopf. Dat kann doch nich sein Ernst sin, wenn wir als einzige Gesunde dat Ding wieder verlass'n fällts doch auf.
Na und?!
Genau, seis drum, wir haben schon verdammt lange nich mehr unsere eigentliche Aufgabe erfüllt, kann auf jed'n Fall lustig werden.

An Bord der Dschunke war der Führer ohne größere Umschweife direkt zum oberen Deck gesteuert während Pestor sich erst einmal durch die Menschenmasse an Bord gearbeitet und schon ein paar Blicke durch das Schiff hatte schweifen lassen, wo er wohl damit beginnen würde die Geschenke des Nurgle zu verteilen, die Leute hingen dicht aufeinander und so war dies ein perfekter Platz für den Beginn einer Seuche, nachdem er sich einen kurzen Überblick verschafft hatte begab sich der Pockennarbige ebenfalls an Deck.
Der Fürst war nicht schwer an der Rehling auszumachen und so gesellte er sich zu ihm schaute kurz aufs Wasser hinaus und drehte sich dann mit dem Rücken zur Rehling, stützte die Ellenbogen darauf ab und legte den Kopf soweit in den Nacken bis er den Horizont über dem Meer auf dem Kopf stehend sah.
Wohin wird uns unsere Reise eigentlich führen und was habt ihr dort vor, schrecklicher Lord?


- Ezequiel - 07-29-2010

Ezequiel und Theodorus erschraken als der Soldat in einer rasanten Geschwindigkeit erschien und zu ihren Füßen kauerte. Der Missionar stemmte sich von seinem Fass, das ihn seid ihrer Ankunft auf dem alten Seelenverkäufer als Sitzplatz diente. Theodorus indessen kümmert sich wieder um Ezequiel’s Kettenschwert, man könnte meinen etwas Neid in seinen Augen sehen zu können.

Es ist an sich üblich, dass man bei seiner Ernennung zum Missionar ein Kettenschwert überreicht bekommt, jedoch gerade außerhalb der Kernwelten wurde dies über die Jahrtausende kaum noch vollzogen. Abgesehen davon, dass eine solche Vorgehensweise in einigen Systemen die finanziellen Möglichkeiten der Kirche übersteigt. Prediger indessen haben teilweise das Glück ein besonderes Schwert überreicht zu bekommen; ein Eviscerator. Dies ist ein übergroßes Kettenschwert, das vollständig aus Adamantium besteht und aufgrund seiner Größe zweihändig geführt werden muss. Dafür ist die Zerstörungskraft dieser Waffen um einiges höher angesiedelt, als die normaler Kettenschwerter. Da Missionare oftmals mit Exploratoren oder teilweise auch Truppen der Sororitas unterwegs sind, ist eine schwere Bewaffnung dieser Art relativ unnötig.

Ezequiel beugte sich zu dem Soldaten herunter, packte ihn an seinen Armen und hob den knapp zwei Meter großen, muskulösen Mann mit nach oben. Es gibt keinen Grund vor mir zu Knien, mein Sohn. Ich bin nicht wichtiger als jeder andere auf diesem alten Schiff. Überrascht musterte der Soldat den Missionar und zupfte seine Uniform zu Recht. Nun, mein Sohn, welchen Namen trägst du? Geleagos Dock, Vater. Gefreiter der 13ten Strafkompanie der PVS. Ezequiel lächelte Geleagos an und bot ihm an, sich etwas zu setzen, dass er jedoch ablehnte. Nun mein Sohn, zunächst möchte ich dir etwas verraten. Der Imperator verlässt keinen von uns, stets blickt er auf uns. Auf den entferntesten Eisplaneten der Randsysteme, in den dunkelsten Winkeln des Segmentum Obscurus, bis zum chaoserfüllten Warp selbst. Und gerade an diesen Tagen, bin ich davon überzeugt, dass uns unser gelobter Gottkaiser näher ist als sonst. Ich weis nicht was dir in letzter Zeit wiederfahren ist, jedoch sei dir dies stets bewusst, der Imperator wacht zu jeder Zeit auf jeder Welt über uns. Aufgeregt nickte der Soldat Ezequiel bejahend zu.

Dann legte der Missionar seine Hand auf Geleagos Kopf. Mit der anderen schnappte er sich seinen Missionarsstab und hielt ihn leicht in die Höhe. Hiermit segne ich dich, unter dem Blick des Imperators und dem Willen der Ekklesiarchie. Mögen dir deine Sünden vergeben werden. Der Imperator segne und behüte dich. Der Imperator lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Imperator hebe sein Angesicht über dich, gebe dir Frieden und soll dich stets vor der Korrumpierung des Chaos schützen. A morte perpetua, domine libra nos.

Ezequiel’s Hand entfernte sich von dem Kopf des Soldaten und sein Missionarsstab lehnte wieder an dem Fass. Theodorus bekam kaum etwas mit, da er das Kettenschwert, dass auf seinen Beinen ruhte, mit einem Tuch polierte. Nun mein Sohn, kann ich noch etwas für dich tun? Möchtest du mir vielleicht etwas erzählen oder hast du weitere sorgen?


- Kogan - 07-30-2010

An Deck

Kogan schenkte Pestor einen knappen Seitenblick und sondierte im gleichen Zug die Umgebung auf etwaige Zuhörer. Dabei bemerkte er eine junge Frau, die sich ebenfalls einen Platz an der Reling gesichert hatte. Sie war ausnehmend ansehnlich und wollte nicht recht in das Bild der meisten, abgerissenen Pilger passen. Aber wer wusste schon aus was für Beweggründen sich die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten zu diesem Unterfangen einfanden? Jedenfalls stand sie wohl nicht nah genug um Worte in bedachter Lautstärke zu verstehen.
Wohin? Sein Augenmerk wanderte wieder zu den träge an den Rumpf klatschenden Wellen. Jedes mal blieben schmierig, ölige Rückstände am angegriffenen Holz der Dschunke zurück.
Was für eine dümmliche Frage. Dorthin, wo uns dieser Kahn auch immer hin bringt. Ich wage stark zu bezweifeln das diese Narren es selbst schon wissen. Die Küsten Voragos sind weit und um Truzt zu erreichen müsste man den gesamten Kontinent umschiffen. Es sollte mich wundern wenn auch nur einer von diesen hier die Stadt je zu Gesicht bekommt.
Darauf kommt es allerdings auch nicht an.
Noch einmal vergewisserte er sich das niemand all zu neugierig war.
Wieviel weißt du über das Gefüge der Realität? Aus dem Fragezeichen im Antlitz des Anderen schloss der Fürst das es nicht all zu viel war. Mit einem Seufzer schob er sich eine weitere Zigarre zwischen die Reißzähne.
Der Hass zwischen Truzt und Gohmor steuert auf einen Höhepunkt zu und wir wären töricht ihn nicht zu nutzen. Die unausweichlichen Kämpfe werden wir in Bahnen lenken die sie zu Orgien aus Emotionen machen werden. Das Gefüge der Welten können solche Größenordnungen zwar nicht durchstoßen, aber soweit schwächen das man es leichter aufreißen kann. Ein Umstand für den die Seherin und der Hexer vorgesehen waren. Auf meine Art geht es auch, doch es wird... unschöner.
Er grinste auf die See hinaus.


- Sknich - 07-31-2010

Es waren kaum 5m die Ihn von dem Boot trennten, besser gesagt von der hölzernen Planke, welche den Zugang gewährt hatte. Offenbar machte man das Gefährt Reise bereit, was Skinch wieder vor das Problem stellte welches er schon seit heute morgen hatte, er wusste immer noch nicht was er hier sollte, wie er sein Ziel erreichen konnte. Und da er auch den Hünen und seine Gruppe aus den Augen verloren hatte musste das Rattenwesen nur wiedermal einen neuen Plan fassen. Er blickte ins Hafenbecken und glaubte sein eigenes Spiegelbild zu sehen.

„Was sollen wiir machen?“

fragte er sich selbst, und ließ den Blick wieder über die Schiffe streifen, er hatte gedacht er können den Kreuzzug sabotieren in dem er die Schiffe beschädige, doch da wusste er noch nicht was Schiffe waren, Sknich hatte an große Autos oder ähnliches gedacht und auch nicht mit solch einer Menge gerechnet. Nun blieb ihm nur noch der Weg auf eines dieser Gefährte, doch welches?
Die Großen boten sicherlich mehr Möglichkeiten sich zu verbergen, dafür schienen sie schwerer Bewacht zu sein. Die Kleinen hingegen wirkten auf Sknich nicht so als würden sie eine Reise überstehen, solange sie nicht am anderen Beckenrand enden solle.
Ausschlaggebend war also die merkwürdige Gruppe, sie war auf dem kleinen Kutter vor seiner Nase, und übte noch immer eine faszinierende Anziehungskraft auf Sknich aus. Die Ratte begutachtete seine Möglichkeiten, die Planke war fort, und war ohnehin keine Option für ihn, aber am Kai waren noch dicke Seile befestigt, um das Boot zu fixieren, Skinch kam zu der Ansicht das dieser Weg für ihn machbar sei, aber man würde ihn sicherlich entdecken, den selbst mitten in der Nacht würde die Hafenbeleuchtung den vielen Menschen die Chance geben ihn zu erspähen. Aber er hatte keine Wahl mehr, die anderen Schiffe waren noch weiter weg, und der Weg durch den Überfüllten Hafen wäre ebenso riskant. Und daher wartete die Ratte, zwischen Kisten noch immer verborgen, auf eine Gelegenheit, etwas das die Masse ablenken würde.
Die Zeit schien kaum zu vergehen, Sekunden wurden zu Minuten, Minuten zu Stunden, dabei hatte er schon weit vor Mitternacht Glück, mit einem Mal wurde Gebrüllt und Geschrien, die Menschen drängten an einen Ort den Sknich nicht einsehen konnte, und Sknich erkannte das seine Möglichkeit war, so schnell wie er es wagte sprang er auf das Tau und kletterte daran zu dem Boot, kurz vor erreichen der Reling sprang er an das Boot, und erreichte eines der „Fenster“. Hinter der Luke war ein menschenleerer Raum, voll mit Regalen in denen sich allerlei Krimskrams befand, teils Werkzeuge, teils Farben, Lösemittel und sonstiger Schiffsbedarf. So weit sein Glück ihn auch gebracht hatte, eines dieser Regale riss er bei seiner Landung auf den Planken um, zwar konnte er das Regal selber fangen, doch einiges fiel geräuschvoll zu Boden...


- Ayris - 08-01-2010

Sie war noch keine fünf Minuten an Bord und schon hasste sie das Unternehmen wie kein vergleichbares. Beengtheit, Gedränge, psychedelisch fatalistische Gemüter wohin man schaute, Schweiß, zum Gebet gefaltete Hände, schummrige Dunkelheit unter Deck von Lichtstreifen unterbrochen, verkrampft umklammerte heilige Talismane und Figuren des Gottimperators, schmutzige Finger die eifrig notdürftige Nahrung in einen gierig schnappenden Mund schaufelten, Häupter die sich in Einigkeit eines frommen Chorals hoben und senkten, ein schneller, listiger Schnitt und eine Gürteltasche wechselte den Besitzer, eines der aufgerollten Banner der gesegneten Mission von Terra, sorgsam und von zwei fanatischen Seelen in einer Ecke des Schiffs bewacht, müde bis hektisch umher flitzende Pupillen in denen Erschöpfung, Verlust, Reue oder niedere Triebe funkelten. Ja, so stellte sie sich eine Reise ins versprochene Paradies vor. Aber was sich zuvor auf den Zugangsstraßen und im Hafen abgezeichnet hatte hätte sie auf das was sie hier erwartete eigentlich schon vorbereiten müssen. Ein Kreuzzug lief nicht nach geordneten Bahnen ab, höchstens vielleicht auf den edlen Tischen der Kardinäle und Prioren der Ekklesiarchie die all diesen Wahnsinn imitierten, jedoch selbst nur spärlich und unterbesetzt daran teilnahmen. Seit sie in die Gegend um die Ankerplätze der kolossalen Dampfschiffe, ihrer majestätischen Würde beraubten Karavellen und Galeone und den hunderten Einmastern eingefahren waren tobte um sie herum das blanke Chaos an willfährigen Pilgern, geschäftigen Arbeitern, bewaffneten Soldateskas, salbungsvolle Predigten schwingenden Missionaren, bußfertigen Bittgängern, raffgierigen Händlern, schamlosen Prostituierten, in Ketten geschlagenen Mutationen, schaulustigen Privilegierten des Adels, exotischen Reisenden sowie den blinden und tauben Wanderer.

Ein Kuriosum jagte das nächste und überfütterte das Auge mit Sehenswürdigkeiten und einer Anziehungskraft für das Fremde das einem beinahe übel wurde vor der Vielfältigkeit der Schöpfung. Ayris, die schweigend die Fahrt mit den Umwälzern aus Rasankur in ein und demselben Vehikel lebend überstanden hatte, war gar nicht erst in Versuchung gekommen die mannigfachen Eindrücke ringsum sie herum auf sich einströmen zu lassen. Immer mehr regte sich in ihrem Verstand der Verdacht das dieser ganze Planet schon längst der Konfusion anheimgefallen war, anders konnte sie sich den Kriegswillen der allerorten aufflammte nicht erklären. Rasankur erhob sich aus dem Staub und der Asche einer vergessenen Ära, seine neuen Beherrscher machten sich die Wüste zu Eigen und vergossen das Blut der Beduinen um sich ihre Stärke zu beweisen, Gohmor, die Hauptmakropole des Koron Systems fühlte sich in seiner unbestrittenen Machtposition beschnitten und hetzt seine Bevölkerung zu einem seligen Kreuzzug auf um eine konkurrierende Stadt, die sich anmaßte eigene Regeln aufzustellen gewaltsam zu bekehren beziehungsweise, sollte dies nicht funktionieren, einzuebnen. Es war schon eine prächtige, aufregende Zeit in die sie da geschlittert war, beglückwünschte sich die junge Frau von Decimus und stieß mit ihren linken Ellenbogen einen rüpelhaften Kerl aus ihrem Weg indessen sie sich auf der anderen Seite mit ihrem in Stofffetzen eingewickelten Gewehr Nachdruck verschaffte.

Die Räumlichkeiten unter Deck der Dschunke waren begrenzt, augenblicklich drastisch überfüllt an Passagieren und Ladung. Egal wohin sie sich wendete standen oder saßen sie, die Sühner, Asketen, Pilger und Flagellanten des Leichenkaisers auf seinem goldenen Thron. Seine glorreiche, frisch aus der Taufe gehobene Armee des Lichts die das reinigende Feuer in SEINEM Namen bringen sollte. Lachhaft. Verglichen mit dem Abschaum den die Strafkolonie Egir Septimus beherbergt hatte oder den Banditen in der Söldernstadt Machandul wirkte diese imperiale Auswahl keinen Deut besser oder erlesener. Aber was scherte sie das, sie waren für den Moment ausreichend wie billig und später brauchbar als Speisungen für die feindliche Gegenwehr. So war das Denken der Kirche des imperialen Heilands, das war ihr Wert und Zweck.
Vor ihr tauchte aus der Menge plötzlich ein dreckstarrendes, hageres Gesicht auf das von fettigen Haaren umkränzt war. Unterhalb des dürren Halses steckte der ebenso magere Leib in einem grob gewebten Kittel, schmuddelige Finger hielten ihr unverwandt einen auf Hochglanz polierten Aquilaanhänger vor die Nase. Sofort drang ihr ein penetranter Geruch in eben diese.
Du siehst bekümmert aus mein Kind, voll der Qual und des Leids. Das Leben war nicht gut zu dir, willst du deine Sorgen mit mir teilen? Mir scheint die Festung deines Glaubens hat tiefe Kerben davongetragen, wir sollten uns zurückziehen und sie wieder mit dem Mörtel der Festigkeit und dem Stein der Standhaftigkeit versiegeln. Wir werden für dein Seelenheil beten auf das du Ablass finden mögest bei all den Dingen die da kommen, glaube mir mein Kind, ich höre die Worte des Gottimperators, in sternenklaren Nächten spricht er zu mir und er sagte mir das ich dich hier heute finden würde und du dich mir anvertrauen solltest, durch meine Frömmigkeit wirst du die Absolution erfahren nach der du so verzweifelst suchst… komm mit mir, lass uns gemeinsam beten, huldigen und Buße tun, danach wirst du erfüllt sein von meiner und seiner Gnade…“ beschwatzte er sei aufs eifrigste, dabei beständig mit dem fälschlichen Gottesemblem ihr vor dem Angesicht wedelnd. Missraten, zügig und zielstrebig wie er war wand er schon, gleich einer findigen Schlange, einen seiner dünnen Arme um sie und betatschte ihre Hüfte und die Rundung ihres Hinterteils was ihr in dem Gemenge zunächst gar nicht bewusst auffiel.

Als er dann aber auch noch anfing sich an sie zu drängen und in eine düstere Nische zu schieben, war es genug. Sie ließ den Kopf nach vorne schnellen und stieß ihm kräftig die Stirn gegen die schmächtige Nase, in der es auch sogleich betulich knackte. Mit ihrem rechten Knie trat sie nach und erwischte seine Genitalien was dem schleimigen Bekehrer zusätzliche Luft aus den Lungen trieb, den Abschluss krönte sie mit einem Aufwärtshieb ihres Gewehrgriffs gegen sein niedergebeugtes Kinn der ihn rückwärts in eine Gruppe von abgerissenen Gestalten beförderte, die in praktisch noch im Flug aufgriffen, auf die Dielen zehrten um sich an seinen ohnehin raren Hab und Gut zu bereichern. Ayris schüttelte den Kopf, verschwendete keinen weiteren Gedanken daran und kämpfte sich ihren Weg zur Treppe frei, im Bauch des Schiffes fühlte sie sich wie eine Gefangene, eingepfercht und ohne jegliche Fluchtmöglichkeit. Außerdem benötigte sie leidlich frische Luft zum atmen. Dort unten würde sie ersticken.

Den kläglichen Rest ihrer Gruppe entdeckte sie ebenfalls an Deck verstreut, Seine Pestilenz in anstößigem Aussehen war kaum zu übersehen, genauso wenig wie der Berg aus Muskeln neben ihm der der Lord von Rasankur war. Naradas hockte zwischen anderen Wallfahrern in der Nähe eines voll gewappneten Missionars der soeben Gelübde und Segnungen sprach. Im Moment war ihr nicht danach sich auch nur zu einem von ihnen zu gesellen, kurz spielte sie sogar mit der Überlegung einfach abzuhauen und diesen Kahn des Irrsinns zu verlassen. Aber der schmale Steg zur Dschunke war noch verstopft von Möchtegern-Kreuzüglern, zudem wurde er beaufsichtigt von Soldaten die niemanden mehr hinunterlassen würden und ein Sprung ins verseuchte Wasser käme einem Todesurteil gleich. Nachdenklich rieb sie sich den Nacken und entschied sich dann dafür einen Stapel Frachtgüter hinaufzuklettern. Obern angelangt, auf einer Kiste kauernd, verfügte sie über einen guten Überblick und vermochte sogar den Worten des Priesters zu lauschen. Vielleicht erfuhr sie auf diese Weise mehr über ihren Bestimmungsort und was es mit Truzt überhaupt auf sich hatte.


- Naradas - 08-01-2010

Da war dieses ungeheure Rauschen entfesselt von dutzenden, hunderten und tausenden von Stimmen die unaufhörlich im Hintergrund vor sich hin brabbelten, wie eine endloser Chor aus Engeln oder Teufeln, ganz nach belieben, wie auch immer man es sehen wollte. Immer wieder drangen Wort- oder ganze Satzfetzen an sein Ohr, zusammenhanglose Schnipsel ohne eine Bedeutung. Es war schwer das Rauschen zu ignorieren, schwer das Gefühl des Gleichgewichts wiederzuerlangen nachdem er so lange Zeit mehr ein Spielball als ein Spieler gewesen war. Im besten Fall spielte man sein Spiel, tat was seine Bestimmung war so wie man es wollte, was einmal so einfach erschienen war, war jetzt schwer geworden, es gab andere neue Spieler mit großem Einfluss auf das Spiel, neue Störfaktoren, neue Optionen und Chancen, aber auch mindestens so viele Sackgassen und Abstellgleise, Veränderungen hatten ihn wieder fest im Griff, das Spiel war größer geworden. Und damit auch interessanter.

Ruhig, mit langen Zügen inhalierte er den süßlichen Duft von verrottendem Holz, den Gestank schwitzender Leiber, schmutzigen Klamotten deren letzte Wäsche schon viel zu lange vernachlässigt wurde, mehrmals war der würzige Rauch von Zigarren zu erahnen, bevor die salzige Seeluft diesem wieder davontrug. Er war flüchtig so wie das Dunkle in seinem Innern. Er wusste es war da, er konnte es spüren, so wie man die Energie einer Waffe erahnen konnte die auf jemanden gerichtet war, egal ob Projektil- oder Strahlenwaffe, Schwert oder Axt, in den Hundertstel von Sekunden zwischen Leben und Tod, wusste man um deren Existenz. Doch das in seinem Innern war anders, es wand sich, schien sich vor seinen wachsamen Inneren Auge verbergen zu wollen, dann wieder zeigte es seine Anwesenheit, ganz deutlich, so wie man den flüchtigen Schleier von Nebel am Morgen sehen konnte, aber es war dann doch wieder nicht greifbar, wie der Nebel löste sich das Gefühl in Nichts auf, kaum das er glaubte, es greifen zu können. Es entzog sich seinem Zugriff, aber schien auf etwas zu lauern, vielleicht das seine Wachsamkeit erlahmte? Es war ein endloses Brodeln welches ihn aufwühlte manchmal anschwoll dann wieder zu versiegen schien. Zur Zeit schien es als hätte es sich in die hinterste Nische zurückgezogen. Oder doch nicht?

Naradas riss die Augen auf, versuchte sich zu orientieren, ein Gefühl für die Zeit zu bekommen die vergangen war. Da ward er Fürst, die anderen, kaum einer hatte seine Position verändert, der Priester und sein Lakai waren immer noch am selben Ort, brabbelten für Naradas bedeutungslose Worte vor sich hin, der Landungssteg war eingezogen worden, das Deck war noch ein wenig voller.
Viel Zeit mochte konnte nicht vergangen sein, er fühlte sich auch nicht sonderlich erholt, aber auch nicht in der Stimmung weiter zu Meditieren. Vielleicht sollte er schauen ob er etwas zu essen fand? Die geladenen Lebensmittel waren wahrscheinlich rationiert oder würden noch teuer an die Pilger verkauft werden, aber unter Halsabschneidern gab es immer eine Möglichkeit sich einig zu werden. Und wenn sie sich nur darin einig wurden das sie sich gegenseitig in Ruhe ließen. Mit einem Satz sprang er auf die Füße und streckte sich, ohne auf die protestierenden Lumpensammler zu achten die er anstieß. Die meisten wagten sowieso nicht mehr zu tun als zu reden, wäre es anders wären sie nicht auf so einem schwimmenden Sarg sondern auf einer der Luxuskreuzfahrtschiffe und würden sich sicher nicht auf den Weg machen um Kanonenfutter für die Kirche zu spielen.

Zielstrebig bahnte er sich seinen Weg durch die Menschenmassen und stieg die schmale Treppe in den Schiffsbauch hinab. Naradas war schon einmal hier gewesen als sie an Bord gegangen waren aber jetzt war hier alles voller Menschen, genauer gesagt, voll noch viel mehr Menschen. Mit einem Mal sah alles anders aus viele der Kreuzfahrer hatten persönliches Hab und Gut überall auf den schmalen Gängen verteilt, verstopften manche Bereiche vollständig und zeterten sobald man ihren Sachen auch nur einen schiefen Blick zuwarf. Das hier war wahrlich der Ausguss der Menschheit, die Niederen in Rasankur hatten zumindest noch so etwas wie Stolz besessen, auch wenn sie nicht besser als Dreck behandelt wurden, die Gesetzlosen an Bord des Korsaren oder in den Raumhäfen die er besucht hatte so etwas wie Ehrgeiz, doch das Gesindel hier waren ausnahmslos rückradlose Schwachsinnige, die nicht den Mut hatten ihren Pfad anzugehen. Verächtlich schnaubend schlug er den Weg ein von dem er hoffte, er würde zur Ladung gelangen, wenn die Kakerlaken an Bord nicht schon alles verschlungen hatten...