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- Kari - 03-16-2009 Das Signal zum Beginn der Übung kam und die beiden Frauen machten sich auf den Weg durch das künstliche Labyrinth. Dabei waren Claires und Karis Übungsabschnitte scheinbar voneinander abgetrennt, sodaß sie sich nicht mehr sahen, nachdem sie das Areal betreten hatten. Vermutlich, um die Testergebnisse säuberlich trennen zu können. Oder um zu vermeiden, daß wir uns aus Reflex unabsichtlich gegenseitig mit echter Munition ummähen/verletzen, sollten wir zufällig doch irgendwo aufeinander treffen. Kari suchte den Raum mit ihrem Gewehr im Anschlag optisch ab und befand, daß sie mit ihrer Vermutung der "Nicht-Ziele" anscheinend Recht gehabt hatte. Und hier kommt jetzt das lustige Rätselraten. Bekommt man Punktabzug, wenn die Zivilisten draufgehen oder zählen sie als Kollateralschäden/ersetzlich? Wenn es denn überhaupt Punkte gibt, so verdreht, wie diese Laborkittel wirkten, bin ich mir da nicht ganz sicher. Vielleicht ist ihnen der Ausgang der Übung auch völlig egal und sie wollen die Dinger nur in Bewegung sehen/testen. Hätte sie nicht schon gemutmaßt, daß die "Ziele" möglicherweise etwas mehr als nur aufklappbare Zielscheiben darstellten, hätte der Laserimpuls sie vermutlich getroffen, aber zum einen hatte sie Glück, denn die Puppen waren scheinbar nicht mit unfehlbaren Zielmechanismen gesegnet und zum anderen war sie bei der Ankunft der bewaffeneten Gliederpuppe bereits aus Reflex in die Knie gegangen. Den Luxus, auf die schnelle Reaktion ihrer neuen Beine zu achten hatte sie gerade allerdings nicht. Oh ja, Frau Doktor. Ich habe es bemerken dürfen. Ziel erfasst. Die Anrichte ist vermutlich zu dick, um einfach durchballern zu können. Je nachdem, was das Gewehr hier kann/leistet. Die Soldatin gab einen kurzen, gezielten Feuerstoß auf die Deckung suchende Puppe ab. Der Rückstoß hämmerte ob der ungewohnt leichten Waffe stärker, als sie erwartet hatte, sodaß sie nicht ganz im Ziel war, wie sie geplant hatte. Die erste Kugel der Automatikwaffe traf lediglich die Platte der Anrichte, die beiden nächsten schlugen dafür in den Oberkörper und Kopf des mechanischen Konstrukts, welches von den beiden Treffern zurück geschleudert wurde und in sich zusammensackte.. Verdammt, das Teil verreißt ja vielleicht! Zu leicht gebaut und dafür zuviel Feuerkraft reingesteckt, keine gute Kombination. Da würde ich mir doch das klobige Zwo-Einer wünschen...Der Maschinengott möge mir außerdem vergeben, wenn ich gerade eine seiner Kreationen zerstört habe. Aber wenn ich diesen Turm hier richtig einschätze, ist es mit den Segnungen des Maschinengottes eh nicht so wirklich weit her. Sie schaltete das Gewehr auf Einzelfeuer, zumindest bis sie die Waffe halbwegs gewöhnt war. Der Raum erschien ihr gesichert, sodaß sie sich weiter in Richtung Tür bewegte, als sie im Augenwinkel eine Bewegung bemerkte, die sie auf den Flur vor ihr schnellen ließ. Neben ihr hatte sich gerade eine der Puppen aus den Schatten erhoben und hätte sie im Rücken erwischt, wäre sie stehen geblieben. So schossen die Laserimpulse aber nur ins Leere und in den Türrahmen. Kari rollte sich ab und und vom Türrahmen weg, um aus dem Schußfeld zu kommen, als neben ihr zwei weitere Ziele auftauchten. Hier machte sich das geringe Gewicht der Waffe positiv bemerkbar, denn sie bekam ihr Gewehr noch rechtzeitig nach oben, um der ersten Puppe einen Torsotreffer zu verpassen, bevor diese zum Schuß kam. Die andere Zielpuppe richtete derweil ihre Pistole auf die Soldatin aus, doch der Schuß war zu hoch angesetzt, was die kleine Frau am Boden derweil ausnutzte, um den Ding einen Schuß in Brust und Kopf zu geben. Unter normalen Bedingungen war Kari nur eine durchschnittliche Schützin, aber das machte bei diesen geringen Entfernungen nur wenig aus. Die beiden Ziele knickten ein und schalteten sich ab, Zeit zum Verschnaufen hatte sie trotzdem nicht, wie sie aus dem Vorraum hörte. Da kommt Nummer Vier an. Mal sehen, ob deren Reaktionsgeschwindigkeit was taugt. Also los. Die Puppe aus dem vorigen Raum kam unterdessen auf ihren Schienen angesurrt, bekam aber kurz nach ihrem Eintreffen einen Schuß in den Rücken, da Kari sich schnell genug aufgerappelt hatte, um sich gegen die Wand der Tür zu lehnen, sodaß das Ziel der Soldatin die Rückseite entblößt hatte. Auch diese Puppe sackte in sich zusammen, zuckend und funkensprühend. Auf den Schienen sind sie zwar fix, aber mit Drehungen innerhalb der Bewegung sieht's schlecht aus. Thron, wann war das letzte Mal, daß ich mich so bewegen/springen konnte? Wenn die Beine das wirklich auch auf Dauer aushalten, nehme ich meine Bedenken von vorhin zurück, und zwar ausnahmslos. Kari war sich inzwischen sicher, daß die Puppen mit voller Absicht so programmiert waren, um sie auf Trab und in Bewegung zu halten. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren die Wissenschaftler wohl wirklich eher an den Daten interessiert, die ihre neuen Extremitäten lieferten, als am Ausgang der eigentlichen Schießübung. Zumindest war das Karis Vermutung, denn ihr Adrenalinspiegel war durch die kleine Hetzjagd rapide nach oben geschossen, während sie sich vorsichtig den Flur entlang bewegte. Huh, das ist ein wenig anders als auf dem Kasernengelände, selbst da wurde man nicht so gescheucht. Zumindest trage ich nicht die volle Montur, sonst würde ich jetzt schon Ozeane schwitzen. Und wenn ich das richtig einschätze, ist das nur das Aufwärmen gewesen... - Die Stimme - 03-20-2009 Sehr gut! Ertönte die Stimme der Ärztin aus den Lautsprechern. Die “Geisterbahn” wie sie, von den hier trainierenden Sicherheitstruppen, spöttisch genannt wurde, war überaus anspruchsvoll. Auch wenn Grunwald keinerlei, praktische Militärerfahrung hatte, so konnte sie doch erkennen das sich Kari gut schlug. Das ganze Übungsgelände war auf die Ausbildung von Teams ausgelegt und selbst die hatten beim ersten Mal wohl so ihre Schwierigkeiten. Grunwald vermutete das Karis Vergangenheit, mit der sie sich so ausführlich beschäftigt hatte, wie die Akten es zuließen, ein besserer Lehrmeister gewesen war als das ausgeklügelteste Übungsprogramm. Gerade betrat die Frau den größten Abschnitt der Anlage. Er stellte eine offene Straße, mit Hauseingängen und niedrigen Fenstern dar. Sogar zwei Autos standen am Rand. Grunwald blickte auf den kleinen Monitor, rechts von den Bedienelementen. Darauf übermittelte man ihr die wichtigsten Sensordaten aus dem Labor. Keinerlei Unregelmäßigkeiten in den Werten ihrer künstlichen Extremitäten, Frau Kari. Wir steigern jetzt die Intensität der Belastung ein wenig. Sie aktivierte Das Straßenprogramm. Daraufhin ertönte ein Band mit den typischen Lauten eines Wohnviertels. Motorengeräusche, Kinderlachen, Radioklänge und Gezeter streitender Personen. Dazu bewegten sich entsprechende Puppen. Zwei Kleinwüchsige verfolgten auf ihrer Schiene einen Ball, der ihrem Zugriff, durch eine Stahlstange, auf ewig verwehrt bleiben würde. Männer in Anzügen eilten den Gehweg entlang ohne die Beine zu bewegen. Eine Frau schob einen Kinderwagen, ein Straßenhändler bot künstliches Obst an. Ein Hund, der nur dazu befähigt war den Kopf zu heben und zu senken, kläffte sein monotones Tonbandgebell. Dem ganzen hätte man die Idylle fast abnehmen können, wären da nicht die Einschüsse gewesen. Tausende von kleinen Löchern zogen sich über Wände, Figuren und Gegenstände. Viel Zeit um all dies aufzunehmen blieb Kari freilich nicht. Gleich drei Gestalten klappen, nahezu zeitgleich, auf. Zwei in Fensteröffnungen, eine in einem Türrahmen. Die Puppe im zweiten Stock eines Backsteinbaues feuerte als erstes. Erstaunlicherweise krachten die Schüsse ohrenbetäubend laut und ein helles Mündungsfeuer tanzte am Lauf der Maschinenpistole. Freilich nur Platzpatronen, dennoch recht effektvoll. Sofort änderte sich die Hintergrundgeräusche in panisches Geschrei mit erschreckend echtem Klang. Im Gegensatz zu ihrem MP-Kollegen waren die anderen beiden Pappkameraden durchaus richtig bewaffnet. Wieder zischten Kari Niedrigenergieschüsse um die Ohren. - Kari - 03-23-2009 Kari wußte nicht, wie weit das Trainingsprogramm noch ging, aber was sie definitiv spürte, war der Schweiß auf ihrer Haut, der sich in die Klamotten sog. Was auch immer das Hauptziel des Programms war, ihre neuen Beine hatte Kari mehr als ausgiebig benutzt. Außer Atem war sie inzwischen auch. Sie ging vor dem nächsten Durchgang in die Hocke und überprüfte ihren Munitionsstand. Die Automatikwaffe hatte zwar eine Digitalanzeige nicht unähnlich dem Zwo-Einer, aber der Soldatin war es lieber, sich dessen selbst zu überzeugen. Immerhin war es eine ihr unvertraute Waffe, wer wußte schon, wie zuverlässig das Ding war. Halbes Magazin. Hoffentlich reicht das. Großartige Feuerstöße sollte ich wohl unterlassen. Damit ging sie zum nächsten Abschnitt des Geländes weiter und gelangte damit auf die Nachbildung eines Straßenzuges. Hm, unschön. Mehrere Ein-/Ausgänge, viele Fenster. Fehlt nur noch, daß dieser Part mit Claires verbunden ist und wir uns doch hier treffen. "Wir steigern jetzt die Intensität der Belastung ein wenig." Steigern? Grundgütiger, schwitzen tue ich doch schon genug. Kari stand quasi mitten auf der Straße, als die Frau Doktor ihre Durchsage machte. Reflexartig hob die junge Koronerin ihre Waffe, als aus einigen Hauseingängen Puppen surrten, doch erkannte sie diese zu ihrem Glück trotz ihres immer noch anhaltenden Adrenalinschubs rechtzeitig als Nicht-Ziele. Überlastung meiner Sensorik, Frau Doktor? Als ob ich mir nicht denken könnte, was jetzt passieren wird... Fast im gleichen Augenblick schwirrten weitere Puppen aufs Gelände, die definitiv keine Zivilisten darstellten, wie sie mit ihrem Bombardement klarstellten. Die Puppe mit der Automatikwaffe gewahrte sie allein wegen der Waffe als erstes, danach noch mindestens eine zweite oder mehr außerhalb ihres Blickfelds, den Schüßen nach zu urteilen. Eine wirkliche Erfassung ihrer Lage fiel ihr jedoch schwer, da die Nicht-Ziele durch das Geballer aufgeschreckt davon stoben und aus diversen Lautsprechern kreischend in alle Richtungen flohen. Keine vernünftige Deckung, dafür jede Menge bewegliche Hindernisse und kein klares Schußfeld. Und im Gegensatz zu mir werden die Ziele wenig Hemmung haben, in die Masse zu schießen. Auf offenem Feld werde ich zur Zielscheibe oder von der Masse niedergewalzt. Priorität eins: Erstmal weg hier. Geduckt hastete sie zum nächstem Hauseingang, um wenigstens ein wenig Deckung zu erlangen und vom Chaos der "Zivilisten" weg zu kommen. Im Lauf gab sie zwei kurze Schüße in Richtung der Mp-Puppe ab, diese verschwand jedoch geschwind wieder im Hausinneren, sodaß die Geschoße ins Leere zischten. Zu mehr kam die Koronerin auch nicht, denn während ihres Sprints mußte sie mehrfach einigen der Zivilpuppen ausweichen und Haken schlagen, um zu ihrem Ziel zu gelangen und durch die Panik der Zivilpuppen hatte sie auch keine weitere Möglichkeit zum Schuß, bevor sie an einem der Eingänge war. Dafür hatten die Laserpuppen sie aber auch ganz schön auf Trab gehalten und dabei ohne Rücksicht auf Verluste in die Menge geballert. Keine gute Position/Deckung. Aber besser, als auf offener Straße zu stehen und niedergemäht zu werden. Ich hätte an der Wand bleiben sollen. Dennoch lugte sie mit dem Gewehr um die Ecke des Eingangs und nahme eine der Zielpuppen unter Feuer. Der erste Schuß traf nur den Fensterrahmen, der zweite saß ebenso wenig im Ziel und sauste knapp am Körper der Puppe vorbei. Kari wollte sich gerade in Deckung drehen, als sie im Augenwinkel eine Bewegung oberhalb der "panischen" Zivilisten bemerkte und sich gerade so noch in die andere Richtung hechten konnte, bevor ihr vorheriger Aufenthaltsort mit Platzpatronen gespickt wurde. Die Puppe mit der Maschinenpistole hatte ihre vorherige Position verlassen und war auf ihren Schienen innerhalb des Gebäudes andernorts gesaust, was sie nicht nur vor Karis Augen verborgen hatte, sondern sie auch noch in eine bessere Schußposition brachte, bevor sie wieder vom Fensterrahmen huschte, um wieder in Deckung zu sein. Thron, da hocke ich doch glatt auf dem Serviertablett, die Hauseingänge sind eine Todesfalle ohne Bewegungsspielraum! Weg hier, in Bewegung bleiben und bloß in keiner Sackgasse enden. Auch wenn ich dafür auf die Straße muß. Zumindest machen die Nicht-Ziele jetzt weniger Probleme. Entsprechend unwohl war ihr, als sie sich wieder aufs offene Gelände bewegte. Unruhig schwenkte sie mit ihrer Waffe im Anschlag von einer Seite zur anderen und tastete sich dabei langsam auf einen der Wagen zu. Von den Puppen war nichts zu sehen, aber die Soldatin war sich sicher, daß das ebenfalls zum erhöhten Schwierigkeitsgrad gehörte und die Puppen sich nicht einfach so präsentieren würden. Sie kannte dieses Spiel. Die Ganger, die damals vor Jahren ihren Wohnschacht unsicher gemacht hatten, hatten es "Kammerjagd" getauft. Man nehme ein Opfer und packe an einen Ort mit viel offener Fläche und vielen Schußpositionen. Immer, wenn das Opfer versuchte, an einen der Ausgänge zu gelangen, kamen die Schützen aus ihren Löchern und trieben es wieder davon. Nicht zwingend, um es direkt zu töten, sondern meist, um erst noch ein wenig mehr Spaß am Leiden des Opfers zu haben, bis es entweder so mürbe war, daß es alle Hoffnung aufgab oder an den zahlreichen Verletzungen verblutete...auch wenn die Puppen es vermutlich nicht auf diese spezielle Spiel abgesehen hatten, fühlte sich Kari doch stark daran erinnert. Falscher Zeitpunkt/Ort, um in Erinnerungen zu schwelgen. Vier Schuß vergeudet, die nächsten müssen sitzen. Übereifriges Rumgeballer kann ich mir bei diesem Katz- und Mausspiel mit meinem Munitionsvorrat nicht leisten. Augen auf, Kari. Eine der laserbewaffneten Puppen surrte zu Karis rechter Seite in eine der Fensteröffnungen und drehte sich in ihre Richtung, während die Soldatin herumwirbelte. Schüße fielen. Einen Wimpernschlag darauf befand Kari, nicht herausfinden zu wollen, ob die zischende Fahrzeugtür, die sie im letzten Moment aufgeschwungen hatte, auch einen echten Laserimpuls aufgehalten hätte. Wirklich sicher war sie sich da nicht, aber sie zögerte nicht, ihre improvisierte Deckung als Schützenhilfe zu verwenden, um ihrem Gewehr besseren Halt zu geben. Sie wußte, auf diese Entfernung hätte sie ohne festen Auflagepunkt Probleme mit dem Zielen, so aufgeputscht wie sie war. So feuerte sie jedoch zwei Schüße ab, von denen einer ihr Ziel außer Gefecht setzte, während der zweite vorbeisauste. Die Laserpuppe sackte zusammen und stellte den Betrieb ein. Sonderlich viel Zeit zu großartigen Freudestänzen hatte Kari allerdings nicht, da währenddessen die beiden anderen Puppen in Feuerstellung surrten...und Kari war sich nicht sicher, ob sie schnell genug reagieren würde... - Die Stimme - 03-31-2009 Wir können an dieser Stelle aufhören Kari. Sie deaktivierte das Programm woraufhin die Puppen in ihrer jeweiligen Haltung kurz verharrten und dann zurück in ihre Ausgangspositionen fuhren. Auch das Tonband erstarb und machte dem Hallen der Trainingseinrichtung Platz. Wir haben die Daten die wir brauchen. Alles sieht sehr gut aus. Eine kurze Pause. Und... ich bin kein Soldat, aber ihre Schießergebnisse bewegen sich auch im oberen Bereich. Sie haben die meisten Wachleute im Einzelgang übertroffen nur die Faust ist... Sie stockte als wäre ihr etwas entfleuchte das es nicht gedurft hätte. Naja... jedenfalls sind es gute Ergebnisse. Sie blickte kurz zu Claire, die einen einfacheren Parcour bekommen hatte. Sie war inzwischen durch und auch ihre Trefferanzeige brauchte sich nicht zu verstecken. Folgen sie der Beleuchtung. Auf Knopfdruck blinkten leuchtende Pfeilsymbole auf. Dort gelangen sie zum Ausgang und in den Umkleidebereich. Auch die Duschen finden sie dort. Ich hole sie in etwa dreißig Minuten vor der Umkleide ab. Gesagt getan. Während die beiden Frauen sich vom Schweiß der Ausbildung reinigten überprüfte Grunwald nochmals die Ergebnisse gegen und gab dem Labor einige Anweisungen. Inzwischen war der Mittag näher gerückt und nachdem sie Kari und Claire abgeholt hatte begab man sich in eine öffentliche Kantine. Auch diese war, wie fast alle zentralen Einrichtungen Siris, mehr Kunstausstellung als lediglich funktionale Einrichtung. Nicht nur waren sämtliche Seiten begrünt mit exotischen Pflanzen. Tageslichtlampen ließen darüber hinaus vergessen das man sich tief im Inneren eines Gebäudes befand. Das auffälligste war zweifelsohne jedoch das Wasserspiel in der Mitte des Saals. Mitte war durchaus wörtlich zu nehmen, denn es schwebte, durch Kraftfelder und Antigraveindämmung, gut sieben Meter über den Köpfen der Speisenden. Aus einer silbernen Kugel strömte das Wasser, durch Zusatzstoffe farbig gemacht, gegen jede Regel des Schwerkraft. Es beschrieb Muster und Formen, floss in Schleifen um die Kugel herum und kehrte in sie zurück. Hübsch, nicht? Bemerkte Grunwald die den Blick ihrer beiden Begleiterinnen bemerkt hatte. Der ganze Turm unterliegt in seiner inneren Gestaltung immer einem, zeitlich begrenzten, künstlerischem Thema. Haus Siris schätzt sich glücklich die bedeutsamsten Künstler Korons und anderer Welten dafür zu gewinnen. Diesen Monat ist es "Wasser", letzten Monat war es "Wachstum". Das Gebilde dort, sie zeigte mit der Gabel nach oben, nennt sich "der geometrische Fluss", es stammt von Enrico Geruda. Etwas zu abstrakt wenn sie mich fragen, aber jeder wie er mag. Sie wandt sich wieder ihrem Essen zu. Soweit war das Kunstverständnis nun doch nicht vorgedrungen, das sich etwas an der Tatsache geändert hatte das Kantinen essen auf segmentierten Plastiktabletts serviert wurde. Dennoch war es wesentlich schmackhafter als das was man in der mittleren Ebene gewohnt war. Frischer Salat, Obst, Reis und ein großes Stück Beißerfilet. Der Nachtisch bestand aus Götterspeise in der eine rötliche Frucht gefangen war. Ich esse gern in der Kantine, sie ist die einzige Möglichkeit Ghost's ewige Ernährungsradschläge zu umgehen. Sie machte sich über den Fisch her. Nach dem Mittag ist es Zeit das wir sie mit dem Kernstück unseres Projekts bekannt machen Kari. Sie lächelte dünn. - Claire - 03-31-2009 Für Claire war das Training etwas völlig neues gewesen, sie hatte nie wirklich nach einem festen Plan trainiert. Noch hatte sie je eine derart ausgefeilte Anlage gesehen. Nachdem sie sich wieder frisch gemacht hatten, auch etwas, an das sie meinte sich gewöhnen zu können, waren sie in die Kantine gegangen, der Speisesaal wurde von etwas geziert, was Claire so unmöglich vorkam, das sie das eigentliche Kunstwerk dahinter garnicht warnehmen konnte. Irgendwie kam ihr dieses Kunstwerk noch seltsamer als der Rest des Gebäudes vor, vielleicht weil es selbst für die Bewohner dieses verrückten Hauses noch bestaunenswert war, vielleicht aber auch weil es eine Technologistufe repräsentierte, vor der jeder Imperiale Bürger eine angeborene Scheu empfand. Das Essen war phantastisch, Claire hatte einen unglaublichen Hunger, da ih frühstück ja nur aus Tabletten Milch und Kaffee bestanden hatte, es mochte vielleicht daran gelegen haben, das ihr leerer Magen über jeden Bissen besonders freute, doch wahrscheinlich hatte sie tatsächlich noch nie in ihrem Leben so gut und ausgiebig gespeisst. Wenn ich so verhindern kann das ich auch Mittags nur tabletten bekomme, dann werde ich es auch vorziehen hier zu essen. Claire hörte schweigend der Doktorin zu, und versuchte soviel von dem guten essen wie möglich in der kurzen Zeit zu probieren. Das Herzstück des Projektes, Neugierig wär ich ja schon, aber das kann ungesund sein, wenn man zu viel weiß. Die Leute die zuviel wissen werden meist nicht alt, behalt das im Kopf Mädel, aber Spannend wär das schon zu wissen worum es hier eigentlich geht. - Kari - 04-01-2009 Grunwalds Durchsage kam genau in dem Augenblick, in dem sich Kari umgedreht hatte und ihr klar wurde, daß die beiden Zielpuppen sie quasi in die Zange genommen hatten. Hätte die Frau Doktor das Training nicht in diesem Augenblick beendet, so wäre Kari sicherlich getroffen worden, wenn nicht von der Mp, dann von der Laserwaffe. So aber ruckten die Puppen zurück ins Dunkel der Häuserfassaden und ließen eine sichtlich schwitzende Soldatin zurück, welche erst einmal kräftig durchatmete, bevor sie sich auf dem Weg hinaus machte. Den verbalen Lapsus der Doktorin hatte sie nicht wirklich bemerkt, dafür war sie zu ermüdet. Huh, das war vielleicht mal ein Spektakel. Hätte nie gedacht, mich mal bei einer Schießübung so dermaßen zu verausgaben. Geschweige denn, mich überhaupt in der Form bewegen zu können. Der letzte Rest Skepsis bleibt zwar noch, aber diese neuen Prothesen scheinen doch das zu halten, was versprochen wurde... Mit durchgeschwitzten und verdreckten Klamotten war sie entsprechend dankbar für die Option einer Dusche, die sie auch ausgiebig nutzte. Sie war sich nicht wirklich sicher, aber Claire schien es bei ihrem Durchgang der Trainingseinheit etwas besser gegangen zu sein. Ob das nun daran lag, daß sie einen anderen Schwierigkeitsgrad bekommen hatte oder einfach besser war, wußte die Soldatin natürlich nicht. Es war ihr auch relativ egal, so verausgabt, wie sie sich gerade fühlte, machte sie sich noch nicht einmal große Gedanken oder Scherereien darum, was Claire beim Anblick des venarbten Restkörpers der jungen Frau denken würde. Sie wollte einfach nur duschen. Nachdem sie wieder in ihrer Uniform steckte, wurde sie zusammen mit Claire wiederum durch den halben Turm gekarrt (oder zumindest kam es ihr so vor), bis sie in der (oder eher nur einer?) Kantine des Turms angelangten. Das war Kari nach der vorherigen Hetzjagd durch die Anlage mehr als willkommen, auch wenn sie nicht viel für die Wunderwerke der hiesigen Architekten hatte. Aha, das ist abermals grandios. Andere Leute würden sich einen Antigrav-Projektor mit derartigem Fein-Tuning vermutlich an ein Fahrzeug bauen, wenn die Maschinenseher einen guten Tag hätten, aber hier schwebt es nutzlos im Speisesaal. Thron, was für eine Verschwendung! Auch wenn sie diesen ganzen Kunst-Fanatismus, dem das Haus Siris scheinbar verfallen war, nicht wirklich nachvollziehen konnte, das Essen schmeckte ihr genauso immens wie beim Frühstück. Während sie gemeinsam aßen, wurde Kari dazu auch ein wenig hellhörig, als Doktor Grunwald abermals auf das Projekt selbst zu sprechen kam. Interessant, ich werde also nicht weiter auf die Folter gespannt, worum es wirklich geht, Frau Doktor? Das wäre geradezu vorzüglich. Vermutlich. - Die Stimme - 04-03-2009 Zurück im Labor sah man sich der versammelten Mannschaft gegenüber. Vor der Tür hatte sie zwei Wachposten passieren müssen und die Fenster zum Gang hin waren durch zugezogenen Lamellen abgeschirmt. Professor Doktor Schenker ließ es sich nicht nehmen Kari erneut zu begrüßen. Dazu reichte er eine engbedruckte Datenfolie an einen Assistenten und eilte auf die beiden Frauen zu. Claire übersah er dabei, gewohnt unfreundlich, nur um Kari um so überschwänglicher zu begrüßen. Hervorragende Ergebnisse, ganz hervorragend. Ich hatte gehofft, aber keinesfalls damit gerechnet, dass sie die Prothesen derart gut annehmen. Ganz erstaunlich. Dadurch ist es uns möglich den ersten Probelauf schon heute anzusetzen und nicht erst im Laufe des morgigen Tages. Das Kari von dem Training erschöpft sein könnte schien ihm nicht in den Sinn zu kommen. Ich wette sie brennen auch bereits darauf unser kleines Schmuckstück kennenzulernen, auch wenn die Präsentation ihnen sicher schon eine gewisse Ahnung beschert haben dürfte. Ich will also gar nicht groß um den heißen Brei herumreden, wie man so sagt. Er reckte den Kopf zu einem Mitarbeiter im Hintergrund. Sujuyi, darf ich bitten! Besagter Sujuyi hantierte an der Konsole, hinter welcher er Position bezogen hatte. Ob auf Effekthascherei bedacht oder nicht, recht theatralisch fuhr eine Hebebühne aus der Versenkung herauf. Als der statische Dampf sich verzogen hatte sahen sie es. Projekt Tyrfing! Es handelte sich um eine bullige und so gar nicht zum Ästhetikempfinden des Hauses passen wollende, Rüstung. Oder viel mehr um eine Mischung aus Rüstung und einer Art Raumanzug. Hätten Kari oder Claire jemals im Kampf gegen die widerliche Xenorasse der Tau gestanden, so hätten sie vielleicht einen Vergleich ziehen können. So aber war es ein metallenes Ungetüm mit bizarr aufgeklappter Brustpartie. Darin erkannte man einen gepolsterten Sitz und jene Löcher, durch die der Pilot, Fahrer, “Anzugsführer“ oder wie immer man die entsprechende Person auch nennen mochte, die in dieses Konstrukt eingebettet werden sollte, wohl seine Arme stecken musste um die mechanischen Gegenstücke zu bewegen. Der Linke lief auch entsprechend in einen Greifer, bestehend aus zwei Fingeradaptionen und einen Daumen aus. Der Rechte hingegen wäre nur dann menschlich zu nennen gewesen, wenn der Arm eines Menschen in einer Reffenhöfer MK- 3 Autokanone enden würde. Dieses Ungetüm war es nämlich auf dessen Mündung sich das kalte Neonlicht brach. Unter dem Lauf der Waffe nahmen sich zwei Magazintrommeln wie Tumore am Leib der Gestalt aus. Der hochgeklappte Helm offenbarte einen Sichtmonitor, was Augenschlitze überflüssig machte. Wäre Kari bis dato noch nicht aufgegangen was ihr blühte, so doch spätestens nachdem ihr Blick an der Maschine herunter gewandert war. Wo für die Arme Öffnungen ausgespart waren, da sah man am Ansatz der Beine Adapterköpfe. Eben solche Verbindungsstücke wie jene, welche die junge Frau mit ihren künstlichen Gliedmaßen verbanden. Der Gefechtsanzug Tyrfing 1, Prototyp Version! Verkündete Schenker stolz. Mobilität, überragende Bewaffnung und Panzerung. Das Infanteriesystem der Zukunft. Fast als hätte er einen Werbespruch auswendig gelernt. Dann übernahm der nüchterne Tonfall des Wissenschaftlers und Konstrukteurs wieder die Regie. Armaplastlagen- Blockpanzerung, angeordnet zu jeweils vier Kästchen, also einer Platte. Diese gegliederte Panzerung erlaubt schnellen Austausch beschädigter Sektionen, selbst auf dem Schlachtfeld. Angetrieben von einem Hermes Miniaturreaktor in dieser Sektion. Er lies den Punkt eines Laserpointers erklärend über den “Buckel“ wandern in welchem sich die Energiequelle wohl befand. Die wichtigste Komponente ist allerdings das Steuerungssystem. In einem Sentinal etwa wird der Gleichgewichtssinn durch den Stabilisator gewährleistet. Gewicht und Größe dieser Geräteschaft machen es jedoch unmöglich... vorerst jedenfalls, einen solchen in den Anzug einzubauen. Das heißt im Umkehrschluss das die einzige Alternative neutrale Verknüpfung sein kann. Wohlgemerkt erst einmal nur um die essenziellen Theorien der Funktionsweise zu bestätigen. Wir versuchen keine Servorüstungen zu duplizieren, sondern vielemehr eine Mischung aus Vernetzung und Selbststeuerung zu etablieren um später vom neuralen Aspekt weg gehen zu können, soweit das möglich ist. Der erste Schritt wird bei Fräulein Kari liegen, die an die Beinmodule angeschlossen wird. Einzelne Dioden kommen zusätzlich an Schläfen und Rücken. So können unterstützende Gehirnwellen aufgenommen werden. Der natürliche Gleichgewichtssinn Fräulein Karis, der es ihr auch erlaubt ihre Prothesen zu nutzen als wären es normale Bein, wird nun helfen den Tyrfing aufrecht zu halten. - Kari - 04-05-2009 Langsam wurden ihr die Ausmaße dieses Turms unheimlich. Zumindest kamen sie wieder in den Laborabschnitt, in dem sie kurz zuvor gewesen waren. Hallo, Herr Doktor Professor. Nein, bitte, denken sie nicht, daß ich noch vor einer knappen Stunde im Dreck gewühlt und mich durch ihren lustigen Parcour gehetzt habe. Sicherlich können wir jetzt sofort damit beginnen, mich weiterhin auf meine Leistungskapazitäten hin zu prüfen und direkt in etwas zu stürzen, von dem nur einen blaßen Schimmer habe. Abgelenkt vom Redeschwall des Weißkittels wurde sie jedoch von dem monströsen Ding, das in dem Moment hochgefahren wurde. Das mechanische Ungetüm wirkte auf den ersten Blick zwar kleiner als in Sentinel, dafür aber um so kompakter und gedrungener. Vor allem machte es einen wesentlich humanoideren Eindruck als letzterer. Dennoch wirkte es wie eine Mischung aus gewohnt kantiger imperialer Technik und Siris-üblichen Rundungen. Die Bewaffung war Kari zumindest vertraut, allerdings kannte sie die Reffenhöfer bisher immer als Einzeltrommel-Version. Nichtsdestotrotz war sie sich bewußt, daß dieses Ding eine enorme Feuerkraft aufbieten mußte, denn normalerweise war die Autokanone als halbmobile Infanterielafette üblich und von mindestens zwei Mann bedient, ganz zu schweigen vom Transport. Sie hatte bereits mitansehen dürfen, wie eine solche Waffe die Panzerung eines leichten Panzerfahrzeugs durchschlagen hatte. Auf Kari machte der Anzug den Ersteindruck eines...nun ja...Käfers. Das mochte zum einen an dem Rückenbuckel des Anzug liegen, den der Professor Doktor als Antriebseinehit bekennszeichnete und zum anderen am geöffneten Zustand der Montur. Die geöffnete Brustpartie und der zurückgeklappte Kopf des Anzugs wirkten wirkten wie ein stählernes Exoskelett, dessen Innereien man ausgeweidet und mit diversen Maschinengeistern ersetzt hatte. Als hätte jemand das Ding gefangen, mit Äther betäubt und mit Nadeln aufgespießt, um es im Nachhinein im Schaukasten zu bewahren/bestaunen. Oh, aber das ist ja nicht geplant, nicht wahr? Dieser Käfer ist ganz bestimmt nicht nur zum Ansehen da. Das einzigste, was Kari ein wenig Angst machte, waren die Kontakte für ihre Beine innerhalb der Maschine. Sie hatte zwar eigentlich schon damit gerechnet, aber der Gedanke daran, sich mit diesem Ding und seinen Maschinengeistern zu verknüpfen, war ihr dennoch immer noch unheimlich. Ganz zu schweigen davon, sollte ich jemals von diesem Ding lahmgelegt werden, sitze ich ohne Beine darin. Grandiose Kuriosität, das. Aber vermutlich verständlich, wenn sie auf autoreaktive Miniaturisierung aus sind. Zumindest sieht das Ding nicht so schlimm aus, wie ich befürchtet hatte, immerhin ist es nur so eine Art Exoanzug. Richtig/Nicht wahr? Sie hörte dem Wissenschaftler zwar weiter gewissenhaft und stumm zu, aber innerlich machten ihre Gedankengänge wieder Loopings. Steuerungsystem...ich bin also wirklich nur das Versuchs-Carnak hier. Gut zu wissen, daß man mich nur als Teil der Maschinerie sieht. Kari, das menschliche Gyroskop. Zusätzliche Anschlüße am Rücken? Also werde ich das Ding wohl nicht in meiner Uniform steuern können. Da fällt mir ein, wenn ich in diesem Ding sitze und es im Feldeinsatz führe...muß ich ehrlich gestehen, daß mir der Gedanke, ein so dermaßenes Ziel für Krak-Sprengköpfe darzustellen gar nicht gefällt. Infanteriesystem der Zukunft hin oder her, es ist immerhin nur Armaplast, kein Ceramit, daß das zwischen mir und dem Rest des bleigefüllten Feldes liegt. Davon mal komplett abgesehen...sind die sich hier alle sicher, daß ich dieses Riesending überhaupt vernünftig steuern kann? Das Ding sieht mir doch ein Nummer komplexer aus, als meine Prothesen. Vermutlich kann ich glücklich sein, wenn ich das Teil überhaupt im Gleichgewicht halten kann. Sie erwähnten einen Probelauf? Sie war sich ziemlich sicher, daß dies dennoch der nächste Punkt im Programm wäre, so begierig darauf, wie der Professor schien, sein Wunderwerk testen zu wollen. Etwas zu begierig vielleicht, aber Kari hielt sich diesbezüglich zurück und wartete ab, ob ihre Vermutung richtig war. - Die Stimme - 04-06-2009 Ah sie sind genauso begierig darauf ihn zu testen wie wir alle hier, dass freut mich. Er klatschte in die Hände und nun kam Bewegung in die Meute der Weißkittel. Jeder eilte an seinen Platz, Überwachungseinrichtungen liefen an und Konsolen erwachten zu parodiertem Leben. Doktor Grunwald führte Kari unterdes zur brütenden Gestalt des Tyrfing. Während sie die Anschlüsse für ihre Beinstümpfe mit Kontaktcreme einschmierte bedeutet sie Kari unbefangen sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen. An diesem Fakt schien niemand Anstoß zu nehmen und man konnte sich scheinbar nicht vorstellen das sie es tat, oder aber es war ihnen schlicht und einfach egal. Derart luftig bekleidet musste die junge Soldatin in die gepanzerte Umarmung des Kolosses klettern. Grunwald und ein Assistent halfen ihr. Die Steuerliege passte sich summend ihren Konturen an und während Grunwald ihr die künstlichen Beine löste um sie dem Helfer zu reichen, gab sie ein paar Erklärungen ab. Der Tyrfing verfügt über einen kleinen Internspeicher und Datenverarbeiter, natürlich nichts das man etwa mit Ghost vergleichen könnte, aber sie haben dadurch eine akustische Unterstützung, zusätzlich zu den visuellen Anzeigen. Sie können ihn auch direkt nach Systemfunktionen fragen, da sie ja keine Hand frei haben um Knöpfe zu drücken. Sie verband die Stümpfe der Frau mit den Anschlüssen der Maschine. Wenn die Energie hochgefahren wird werden sie sich beleibter und schwerer fühlen. Das ist ganz normal, bedenken sie das ihr Gewicht nun fast drei Tonnen zugenommen hat. Lehnen sie sich vor... Kari tat es und Grunwald klebte ihr sechs Dioden auf die Haut. Längst der Wirbelsäule verteilt. Zwei fanden ihren Platz an den Schläfen. Achten sie auf die Wärmentwicklung. Momentan unsere größte Sorge. Tyrfing wird sie warnen wenn es kritisch wird. So die Arme bitte in die Öffnungen stecken. Es muss sich anfühlen als würden sie in einen Handschuh fahren. Haben sie es? Gut! Kari gab nun das Bild einer Gekreuzigten ab und Grunwald lächelte ihr aufmunternd zu. Na dann wollen wir mal! Sie drehte sich um, Wir sind soweit Herr Professor Doktor! Ausgezeichnet! Startsequenz einleiten! Generatoren fuhren surrend hoch als sie der Maschinen ihren animierenden Funken überreichten. So erweckt übernahm die Energiezelle des Anzuges schließlich den Start. Zischend und Ausgleichsdampf abstoßend schloss die der Kokon um Kari. Für einen Augenblick herrschte vollkommende Stille und Dunkelheit. Nur ihr eigener Atem und der Puls in den Schläfen zerstörten diese Perfektion. Dann flackerten einzelne Dioden auf. Erst rot, dann eine Galaxie aus grünen Lichtern. Beleuchtete Anzeigen und Symbole, wohin ihr Blick sich auch in dem beengten Spielraum wandt. Dann schaltete sich der Hauptbildschirm dazu und offenbarte die Umwelt in einer gewöhnungsbedürftigen 360 Grad Sicht. +++System fährt hoch+++ Eine angenehm volle Stimme mehr ins Männliche als ins typisch automatisiert Weibliche. +++Antriebsaggregat bei 100%+++ +++Eigendruck wird hergestellt+++ Es zischte einen Augenblick und Kari hatte einen leichten Druck auf den Ohren. +++Waffenkontrolle online+++ +++Munitionsvorrat bei 0%+++ +++Hydraulik online+++ +++Steuersysteme online+++ +++Wärmetauscher online+++ so ging es noch eine ganze Latte von Untersystemen weiter. Alles funktionierte ohne Einschränkungen. +++Pilotenkörperfunktionen optimal+++ +++Alle Systeme online+++ +++Guten Tag Kari+++ |