Koron III
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- Guardian - 06-08-2009

[CENTER][Bild: 5tob-1e.jpg]

Es war eine der blutigsten Epochen Korons, Millionen starben, Reiche versanken in Zerstörung und nuklearem Feuer. Eine Zeit der Dunkelheit, Barbarei und des Blutvergießens. Doch auch der Entschlossenheit und der großen Gefühle.
Es war der:

WAR OF THE HOUSES!

Das Großviderereignis des Jahrzehnts.
Über 560 Millionen Schekel Produktionskosten. Schlachtszenen mit mehr als 100.000 Darstellern. Authentisches Kriegsgerät, vor historischen Kulissen.

Große Rollen in Starbesetzung: Sky Montalvo in der tragischen Rolle des Peter Orsius, der sich zwischen der Liebe seines Lebens und der Loyalität zu seinem Haus entscheiden muss.
Rita Gabaldini als emanzipierte Lola von Teresk, eine Frau die, vor dem Hintergrund des gewaltigen Ringens, Mensch zu bleiben versucht.
Hartmut L. Krüger als heldenhafter Imperiumsoberst Boris Krugen, den die Schatten der Vergangenheit selbst auf einer fremden Welt einholen.
Piete Brett als draufgängerischer Pilot John McGie.
Jochen Weltner als bestialischer Erzverräter Norak der Blutige.
Henryjettee Himhofen als sinnlich, gefährliche Tinära Siris.
Robert Nirode als Bischof Dolderich.
Und viele, viele weitere!

Regie führte Monto Gasici, bekannt durch filmische Meisterwerke wie "Der Weg nach San Vallwadea", "Die Atomorks des Dr. Fu", "Das Urteil lautet Ketzerei" oder "Die Sonnen stehen im Westen."
Doch dies ist sein Lebenswerk!

KRIEG, LIEBE; HORROR, GRAUEN, HOFFNUNG UND ERLÖSUNG!

WAR OF THE HOUSES!

Nie war Geschichte spannender! Nie war Geschichte großartiger inszeniert!

Tauchen sie ein in das bestimmenste Ereignis unserer Welt.
Wer diesen Film verpasst, verpasst ein Stück seiner Heimat![/CENTER]



- Guardian - 06-25-2009

[CENTER]Konflikt spitzt sich zu[/CENTER]


Erneut erreichen uns Berichte über Kämpfe zwischen Orsius-Haustruppen und Einheiten der Roten Wache. Aus informierten Kreisen heißt es, das es zu massiven Feuergefechten kam, im Versuch der Orsius-Streitkräfte die Gebietsgrenze des Zechenverbandes zu durchstoßen und sich in der Gegend des Reguda-Tagebaus zu etablieren. Die Quellen berichten weiterhin, das dies den Panzerspitzen auch gelungen sei und sie in der Nacht die Abbauanlagen erreichten. Bis dahin lieferten die verteidigenden Mitglieder der Roten Wache nur vereinzelten, eher unkoordinierten Widerstand. Dann jedoch traf offensichtlich massive Verstärkung aus dem Kerngebiet ein. Berichte über die folgenden Kampfhandlungen bleiben widersprüchlich, doch offenbar schlugen die Bergarbeiter einen Großteil der Haustruppen zurück. Über Tote und Verwundetet wollten beide Parteien keine Angaben machen. Auf Nachfrage bei Haus Orsius hieß es, man wolle zum jetzigen Zeitpunkt keine Einblicke in laufenden Operationen geben, um die eigenen Kräfte nicht zu gefährden. Eine Antwort des Zechenverbandes steht noch aus.
Befürchtungen die angesetzte Großraumübung "Bruderbande" könne von dem momentanen Konflikt beeinträchtigt werden erweisen sich, laut Presseoffizier der PVS, als unbegründet. Oberstleutnant Züthen gegenüber dem Guardian: "Diese Übung ist ein Zeichen der Verbundenheit zwischen Gohmor und Truzt und der PVS allgemein. Man wird in keinerlei Kampfhandlungen anderer Fraktionen eingreifen oder auf irgendeine Form einwirken. Das Blutvergießen in dieser Sache ist tragisch und man kann nur hoffen das es bald beendet wird. Die Übung hingegen hat in keiner Weise damit zutun und wir sind darauf bedacht jedes Manöver weit vom gefährdeten Gebiet entfernt abzuhalten. Dennoch haben wir natürlich Beobachter vor Ort, wir haben selbstverständlich ein Auge auf das Geschehen."
Unterdessen scheint jede Hoffnung auf eine friedliche Lösung begraben zu sein. Hatten beide Streitparteien bisher, trotz der Drohkulisse gegen den jeweils Anderen, noch Vertreter am Verhandlungstisch, so sind diese Bemühungen nun gänzlich eingestellt. Die Regierung hat kein Interesse bekundet schlichtend in die Auseinandersetzung einzugreifen, so bleibt zu befürchten das die Waffen über die Zukunft des Zechenverbandes entscheiden werden.
Im Augenblick ist unserer Reporterin Simone Tober auf dem Weg ins Krisengebiet um für sie exklusiv zu berichten.


- Guardian - 07-24-2009

[CENTER]Haus Siris kritisiert Orsius aggressive Expansionspolitik.[/CENTER]

Die schon fast sprichwörtlichen Spannungen zwischen den beiden größten Häusern Korons haben erneut an Fahrt gewonnen. Hintergrund hierfür liefert der momentane Konflikte zwischen Haus Orsius und dem Östlichen Zechenverband. Im Häuserrat griff Sirissprecherin Eveellien Siris die Vorgehensweise des Kontrahenten schwer an. Die Sprecherin vor der Versammlung:
"Diese ganze Sache ist nicht weniger als eine schurkische Überfallaktion, welche die momentane Schwäche eines etablierten Konzerns auszunutzen versucht. Als den Herren klar wurde das die tapferen Bergarbeiter sich derartig hinterhältige Machenschaften nicht gefallen lassen würden griffen sie zu den Mitteln der Gewalt, in der Hoffnung so einen eisernen Willen zu brechen. Ich bezeichne das als schlichtes Verbrechen und jeder Tag, an dem die Rote Wache den Okkupationsversuchen standhält erülltt meinen Gerechtigkeitssinn mit Freude und Genugtuung. Haus Siris hat die Vorgänge in der Wüste genau beobachtet und man wird entscheiden wie die Unterstützung für diese braven Bürger ausfallen wird. Es ist eine Schande sondergleichen, dass unsere Regierung es nicht vermag dieses Ungerechtigkeit zu erkennen und entsprechend zu handeln. Unser Haus jedenfalls, wird nicht tatenlos bleiben."
Derartige Anfeindungen sind nichts Ungewöhnliches, lediglich den unterschwelligen Vorwurf gegen den Gouverneur und seine Politik der Nichteinmischung, kann man als bemerkenswert betrachten. Schon während des Wersenhaimvorfalls wurden Stimmen laut, welche ein rigoroseres Eingreifen der planetaren Regierung forderten. Der Gouverneur setzte hingegen auf Versöhnung mit Truzt und man muss ihm anrechnen dass diese Bemühungen Früchte zu tragen scheinen. Auch der Status des Zechenverbandes ist keineswegs so eindeutig wie es den Anschein haben mag. Orsius betrachtet die Verträge, welche die Firmenleitung vor ihrer Absetzung mit dem Haus geschlossen hat, weiterhin als bindend. Das kam auch durch den Haussprecher Roberto Galdini Orsius zum Ausdruck.
"Die Vorwürfe Siris und ihrer Lakaienhäuser sind unhaltbar und zeugen einmal mehr davon das sich gewisse Personen mitreißen lassen, wo eine Klärung des eigentlichen Sachverhaltes angebracht wäre. Eine Clique von eigennützigen Arbeitern, kaum mehr als ein Pöbel, haben die rechtmäßige Konzernleitung vertrieben und es durch agitatorische Bemühungen geschafft sich die Leichtgläubigkeit der Belegschaft zu sichern. Die Verkaufsverhandlungen waren bereits abgeschlossen und erstes Geld war geflossen. Wenn Orsius sich nun genötigt sieht militärische Schritte einzuleiten, so geschieht das allein um sein Recht durchzusetzen. Es darf auch nicht vergessen werden, dass sämtliche Aktionen den Arbeitern letztlich zum Vorteil gereichen. Nur unter Schirmherrschaft unserer Tochterunternehmen kann der Verband aus den roten Zahlen geführt werden." Die letzten, veröffentlichten Bilanzen sprechen allerdings eine andere Sprache. Demnach war der Konzern dabei sie selbst zu sanieren. "Geschönte und veraltete Zahlen!" So versicherte Galdini Orsius. Auch zur Ankündigung der Sirisunterstützung fand er klare Worte. "Das Haus sollte sich bewusst sein das eine militärische Parteinahme, sei es mit Waffen oder Mannschaft, ebenso illegal ist wie der Widerstand selbst." Weiterhin versicherte das Haus man würde sich an die Regeln des humanen Krieges halten, Gefangene anständig behandeln und Verletzten beider Seiten die nötige Hilfe angedeihen lassen.
Der Gouverneur hält sich weiterhin bedeckt, ein Sprecher des Palastes ließ jedoch verlautbaren, man solle Zurückhaltung nicht mit Desinteresse verwechseln. Man behalte sich weitere Schritte vor.

Hans Bärlauch


- Guardian - 07-25-2009

Gesundheit
Geburtenausfallsrate erreicht neuen Rekord


Wie aus aktuellen Hochrechnungen der Gesundheitskammer des Planetaren Gouvernements hervorgeht, erreicht die Kindersterblichkeit einen neuen Rekord und liegt derzeit planetenweit bei etwa 34%, dass ist eine Steigerung des Vorjahres um rund 17%. Gründe dafür, so Kammerrat
Alfons von Weikren, langjähriges Mitglied der honorablen Gesellschaft Koron Puris, wären vor allem die zunehmende toxikologische Verseuchung aller finanziell erreichbaren Grundnahrungsmittel, sowie die steigende Verunreinigung des Grundwassers. Des weiteren verweist der Ratsherr auf die staatlich subventionierte “Proteinersatznahrungspolitik”, ein experimentelles Projekt zur Lösung einer potenziellen Nahrungsknappheit durch das Haus Siris und ihm nahestehende pharmazeutische Unternehmen. Auch würden diverse Konservierungsstoffe in sogenanntem “Dosenfutter” sowohl dem männlichen Part die “Potenz” entziehen, als auch den lebensnotwendigen Nährboden innerhalb der weiblichen Flora für die heranreifenden Eizellen ausdünnen. Konkret bedeutet dies also, das knappe 70% der planetaren Bevölkerung auf Dauer ihrer Fortpflanzungsfähigkeit einbüßen und die Geburtenausfälle auf über 80% ansteigen könnten.

Die Kammer erwägt derzeit eventuelle Nahrungsergänzungen auf mikrobiologischer Basis um diesem Degenerationsprozess entgegen zu wirken, erste Schritte werden allerdings erst im kommenden Frühjahr oder Sommer zu erwarten sein, da derzeit gerade die Materialwirtschaftskrise aufgrund der Blockaden durch die Rote Wache abgehandelt werden müsse.

Sollte sich die Kammer allerdings nicht baldigst möglich um dieses gravierende, zukunftsgefährdende Problem kümmern, so von Weikren, könnte diese neue Erscheinung, von der Gesellschaft schlicht “Koronsche Geburtengrippe” getauft, innerhalb einiger weniger Jahre weite Landstriche beider Kontinente vollkommen entvölkern. Allerdings gibt der Ratsherr auch zu bedenken, das diese gemeine Influenzia ebenso auf die mutierten und ohnedies lebensunwürdigen Individuen unserer geliebten Heimat übergreift, und somit deren deutlich erhöhte Geburtenrate ebenso einbrechen lässt. Darum wäre eine möglicherweise waffenbiologische Nutzung des Auslösers durchaus in Betrachtung zu ziehen.

Shanton Onarin


- Guardian - 08-12-2009

Vorläufiges Aus für ambitionierte Weltumrundung!


Überraschend hat der angesehene Naturforscher Prof. Ignatz Schnabelmayer heute die Verschiebung seiner angekündigten Weltreise, auf unbestimmte Zeit, bekannt gegeben. Dies kam unerwartet, besagten doch letzte Meldungen das Schnabelmayer bereits in den finalen Vorbereitungen steckte. Selbst ein Schiff, mit welchem man den ersten Teilabschnitt bewerkstelligen wollte, war bereits ausgewählt. Was führte zu der plötzlichen Absage? Wir sprachen fernmündlich mit dem Professor:
“Von einer Absage kann keine Rede sein. Es handelt sich lediglich um eine Verschiebung auf unbestimmte Zeit. Gründe dafür sind fehlendes Fachpersonal und gewisse Schwierigkeiten was Genehmigungen im Ausland angeht. “ Es ist zu vermuten das Schnabelmayer damit auf die Spannungen zwischen Gohmor und Truzt anspielt, besteht doch zwischen beiden Städten noch immer das verhängte Handelsembargo. Entsprechend riskant ist eine Reise zur See im Augenblick. Der Professor lässt sich jedoch nicht entmutigen. Im weiteren Verlauf des Gespräches meinte er zu diesem Thema: “Natürlich ist es auf einer Seite enttäuschend ein so herbeigesehntes Projekt aufschieben zu müssen. Andererseits sehe ich es als Gelegenheit. In der Zeit die mir nun noch gegeben ist, werde ich einige offene Arbeiten zum Abschluss bringen. Außerdem ist es mir so möglich weiter nach fähigen Begleitern und Mitarbeitern zu suchen.” Auf einen Termin wollte sich Schnabelmayer nicht festlegen, hofft aber auf das kommende Frühjahr. Müssen sich Wissbegierige somit auch noch gedulden, was Berichte über die unbekannten Winkel unseres herrlichen Planeten anbelangt, so können sie sich immerhin auf eine baldige Fortsetzung der beliebten Reihe: Die wunderbare Welt der Tiere freuen. Natürlich nur hier im Gohmor Guardian.


- Guardian - 09-03-2009

FELDTAGEBUCH
Eine Reportreihe von Simone Tober über den Konflikt zwischen Haus Orsius und dem Östlichen Zechenverband.


Die Wüste scheint endlos und doch haben wir gerade einmal die äußersten Ausläufer erreicht. Der Schatten der Hopper zuckt über die Dünen und die Miniaturgebirge aus Schrott und Müll. “Es sei direkt vor der Haustür!” So hatte man uns gesagt. Doch das vermittelt keinen Begriff von der Größe jener giftigen Wüste. Eine Speedgang braust unter uns über die ausgelaugte, gesprungene Erde. Es sind über hundert Fahrzeuge. Über hundert Menschen die am Rande unserer Gesellschaft stehen. Stehen wollen!
Um mich und meinen Fotografen sitzen grimmige Männer und Frauen in schwarzen Kampfanzügen. Es ist die Elite einer der kämpfenden Parteien in dieser Auseinandersetzung. Noch immer scheut man davor zurück von einem Krieg zu sprechen. “Dafür seien die Dimensionen zu gering. Außerdem gäbe es immer noch die Versuche einer friedlichen Lösung.” Schaue ich in die Augen der Schwarzen Dragoner, denn mehr sieht man von ihnen unter den Gefechtshelmen kaum, so sehe ich wie wenig diese Beteuerungen zutreffen. Allein das Hiersein der Elitetrupp ist Beweis genug für den Ernst der Lage. Ich versuche mit den Hauskommandos zu sprechen, doch ohne Erfolg. Sie sind eine grimmige, eine verschworene und vor allem verschwiegene Gemeinschaft. Viele Gerüchte ranken sich um sie. Von der Behauptung in ihren Reihen würden nur Verbrecher aufgenommen, bis zu dem massiven Einsatz von Kampfdrogen. Aber auch von ihrem draufgängerischem Mut ist immer wieder die Rede. Die Hopper geht tiefer um einer Gasfront auszuweichen und mir dreht es den Magen um. Auch Jeffrey, mein Fotograf und langjähriger Wegbegleiter, sieht nicht sonderlich glücklich aus in seiner Haut. Es ist ein Privileg, das uns das Haus Orsius in einer seiner Topeinheiten mitfliegen lässt. Doch es ist eine Ehrung auf die mein Magen gern verzichtet hätte. Dennoch, mit einem Bodenfahrzeug hätte es anderthalb Tage gedauert. Faremens Peak trägt seinen Namen zu recht. Je näher wir kommen, um so größer wird auch die Gefahr eines Angriffes durch die Rote Wache. Einen wirklichen Frontverlauf gibt es zwar und die Haustruppen dominieren die Luftherrschaft, doch immer wieder gelingt es kleinen Trupps von Bergleuten sich tief ins, eigentlich gesicherte, Gebiet einzuschleichen und Anschläge zu verüben. Auch der Beschuss von Fliegern mit Boden/Luft-Raketen gehörte bereits dazu. Wie kann es da verwundern das ich froh bin endlich das Lager ausmachen zu können. Gut geschützt im Schatten von mobilen Abwehrtürmen und eingegrabenen Panzern kann ich Reihen aus sandgelben Fertiggebäuden ausmachen. Über allem weht die Fahne des Hauses.
Als wir aufsetzen wirbeln gewaltige Massen von Staub auf und die Dragoner verlassen ihr Gefährt noch ehe die Triebwerke ganz in die Vertikale gegangen sind. Wir lassen es ruhiger angehen und beschirmen Mund und Nase gegen den feinen Sand, der sich sofort wie eine Schicht Puder über alles legt. Aber wir sind angekommen!
In einem Krieg der keiner ist.


- Guardian - 10-28-2009

[CENTER]Besteht Verbindung zwischen Mord an Trutzbotschafter und dem Enthaupter?[/CENTER]


Für gewöhnlich beschäftigt sich unser Blatt nicht mit der Masse der Mordfälle in Gohmor. Bedauerlicherweise ist es so, das Mord und Totschlag ein tragischer doch leider auch alltäglicher Bestandteil des Lebens in einer Makropole sind. Das geht von familiären Tragödien, Überfälle, Bandenstreitigkeiten, über die Taten von Mutanten, Wahnsinnigen bis hin zu terroristischen Aktivitäten und ketzerischen Kultaktionen. Würden wir uns entscheiden über jeden einzelnen Fall zu berichten, so wären unsere Ausgaben dick wie Comverbindungsbücher. Natürlich sind wir uns bewusst das hinter jedem Mordfall eine Geschichte, das Leid der Hinterbliebenen und die harte Arbeit der Ermittler seht. Wir versuchen darum einzelne, besonders spektakuläre Fälle in das Licht des öffentlichen Interesses zu bringen.
Um einen solchen handelt es sich bei der Mordserien die in regionalen Ebenenmedien für Aufsehen sorgte. Doch neben der eigentlichen, schauerlichen Ungeheuerlichkeit dieser Verbrechen hat sich nun ein weiter Verdacht erhärtet, der seine Kreise selbst in höchsten, politischen Rängen ziehen könnte.

Am 147 Tag 211 n.KdH fiel der Botschafter der vereinigten Truztstaaten, Guido Thüssenheim einem Mordanschlag zum Opfer. Dabei starben auch fünf Begleiter des Botschafters. Die Tat gab Ermittlern der PVS-Polizei wie auch des Adeptus Arbites Rätsel auf. Trotz einer strikten Informationssperre drangen schon bald nach der Tat einige Informationen an die Öffentlichkeit. So schienen mehrere Männer des Begleitschutzes den Tod durch eine besondere Klinge gefunden zu haben. Diese spezielle Waffe sei bis auf die molekulare Grundsubstanz geschärft gewesen, hieß es aus gewissen, gut informierten Quellen.
Es scheint bewiesen das es sich dabei um eine Xenowaffe oder um einen meisterhaften Nachbau handelt. Schnell drängten sich Übereinstimmungen zu anderen Morden auf. Eben jenen des sogenannten Enthaupters. Ob Zufall oder nicht, schon wenige Tage nach dem Tod Thüssenheims fand man geköpfte Leichen in den angrenzenden sieben Ebenen auf. Die Opfer unterlagen keinem erkennbaren Muster und waren in allen Schichten der Gesellschaft angesiedelt. Übereinstimmend war nur jeweils die Tatsache das ihre Köpfe unauffindbar verschwunden blieben und sie alle Verletzungen von eben solch sonderbar scharfer Waffe aufwiesen. Letzteres war wohl auch die Ursache welche diese Morde aus der blutigen Masse der Gewaltverbrechen heraushob. Handelt es sich um den gleichen Täter so wird die Aussage der Thüssenheim-Sonderkommission damit in Frage gestellt. Diese hatte verlauten lassen das es sich vermutlich um einen Auftragsmörder handelt. Die sinnlose Orgie der Gewalt zeichnet hingegen ein anderes Bild. Inzwischen sind gut zwanzig Menschen dem Enthaupter zum Opfer gefallen. Dabei kann man jedoch davon ausgehen das noch einige Leichen unentdeckt blieben. Die Behauptung eines geistig verwirrten Gangmitglieds dürfte man hingegen als eine Ausgeburt der erkrankten Fantasie dieses Mannes angesehen können. Auch wenn einige lokale Blätter dies anders beurteilten. Der arbeitslose Ganger hatte behauptet einen Angriff des Enthaupters miterlebt und überlebt zu haben. Nach der Identität des Mörders gefragt beschrieb er ihn als kreischenden Wind. Derartiges gibt sensationsheischenden Schauergeschichten natürlich willkommenen Auftrieb. Unsere Zeitung spricht sich von solchen, voreiligen Schlüssen frei und hält sich wie gewohnt an die harten Fakten.
Auf Anfragen bei der Pressestelle der PVS-Polizei vergewisserte man gegenüber dem Guardian das ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen gewissenhaft geprüft würde. Welches neue Licht diese Erkenntnisse unterdessen auf die gespannten Beziehungen zwischen Truzt und Gohmor werfen könnte ist unklar. Trotz mehreren Versuche auf Einigung, von Seiten des Gouverneurs, sind die diplomatischen Kontakte unterkühlt. Beweise welche den Vorwurf eines politischen Mordes entkräften könnten zur Entspannung beitragen und würden vielleicht zu einem baldigen Ende des gegenseitigen Handelsembargos führen.


- Guardian - 12-16-2009

[CENTER]Anmaßung in nie gekannten Dimensionen.[/CENTER]
[CENTER]Sonderseite zu den diversen Reaktionen auf das “Schreiben des Präsidenten anlässlich des Stimmentages“.[/CENTER]

Am Morgen dieses Ruhetages hätten Vertreter der Truzt-Städte durch die Gassen Gohmors schleichen können. Sie hätten die Zentren von Regierung, Militär, Wirtschaft und Religion aufsuchen und dort versteckte Bomben deponieren können. Das Ergebnis wäre sicherlich nicht wesentlich anders ausgefallen. Was da von der zweitgrößten Stadt des Planeten über das Meer zu uns kommt kann man nur als skandalöse Frechheit bezeichnen. Lassen wir uns sonst auch nicht dazu herab aus Revolverblättchen wie den Truzt-Patriot zu zitieren, so ist die Angelegenheit doch zu ungeheuerlich um sie nicht vollständig zu dokumentieren.

Zitat:Heute, auf den Tag genau, im Jahre 161 n. Kd.H, wurden den ersten, nicht als genetisch rein empfundenen menschlichen Lebewesen das sekundäre Bürgerrecht gestatt. Dieses Recht, gewährte den tragisch entstellten Mutanten, welche uns so zahlreich und inzwischen auch liebgewonnen sind, einen Wahlmann für je hundert Personen aufzustellen. Eine Stimme, eine geeinte Stimme für ein unterdrücktes Volk, liebe Freunde, eine bedeutsame, schwerwiegende Stimme, so möchte ich anmerken. Je Einer von Hundert wurde berufen, gleichsam den primären Bürgern seine Wahlstimme rechtskräftig abzugeben. Ein bedeutender Schritt nach vorne, für uns alle...

...Ein zweiter wichtiger Punkt der Feierlichkeiten, wird die Einweihung der Sankt Arilienes Kathedrale sein, und der damit einhergehenden Erhöhung des Lateranbischofs Bruder Imhilius Zefarius, zum ersten gewählten Kardinal Truzts. Wie uns in einem kürzlich eingetroffenen Schreiben der Ekklesiearchie mitgeteilt wurde, wurde aufgrund ungeklärter häretischer Verwicklungen der frühere Kardinal Gohmors “exkommuniziert” und gilt de facto als zum Tode verurteilt. Im selben Dokument wurde die Bestellung des frommen Septinanus-Bruders Zefarius zum Kardinal befohlen. Das dieses Schreiben nicht dem in Gohmor residierenden Prinzen de Wajari ausgehändigt wurde, solle überdies den guten Willen Terras gegenüber unserer demokratischen Politik und unserer Freiheitsliebe bekünden. Das Dokument trägt unzweifelhaft das Wappeninsignium und das Siegel des Hohen Senats zu Terra...

Weiß man wohl um die eigenmächtigen Schaffung des sogenannten “Sekundären Bürgerrechts“, welches mit “grenzwertig“ wohl noch am mildesten tituliert ist, so ist die Botschaft hinter den anberaumten Feierlichkeiten eindeutig. Man zeigt Gohmor die Zunge und schürt weiterhin das Misstrauen zwischen beiden Staaten, ja reißt die Kluft mit bösartigem Genuss tiefer auf. Die Mutantenfrage ist ein zentrales Thema, nicht erst seit Einsetzung des Gouverneurs. Dieser brachte jedoch wieder Schwung in die verfahrene Debatte, indem er den Abhumanen gewisse Rechte eingestand. Beobachter merken jedoch an, das er den gewählten Kurs nicht konsequent genug verfolgt. Die gesetzliche Gleichstellung von Mutanten ist weder Fleisch noch Fisch, so die kritischen Stimmen. Auf der einen Seite erzürnt es die Großindustriellen und damit den Adelsrat, auf der anderen ist es den, von Natur aus unzufriedenen und maßlosen, Veränderten nicht genug des Guten. Die Bekanntmachung der Truzt-Stadtstaaten ist da ein Säbelhieb in die offene Wunde.
Die Reaktionen darauf ließen denn auch nicht lange auf sich warten.
Während es in Diplomatenkreisen förmlich kochte, rotteten sich tausende von Mutanten zusammen um eine Angleichung an das Sekundäre Bürgerrecht, oder wenigstens die freie Ausreise in die Truztstaaten zu fordern. Lokale Polizeitruppen trafen diese Spontandemos unvorbereitet und als es zu Gewalt kam, sahen sich unsere glorreichen Truppen anfangs nicht in der Lage die Unruhen in den Unterkreisen 4599-A bis 4607-C unter Kontrolle zu bringen. Die betroffenen Bereiche mussten abgesperrt und anschließend systematisch befriedet werden. Bisher ist das bei fünf Unterkreisen gelungen, in den Verbleibenden wüten die Feuer der Rebellion nach wie vor. Dabei verloren 12 Angehörige der PVS-Polizei ihr Leben, 67 erlitten, teilweise schwerste, Verletzungen. Unter den Unruhestiftern haben die Auseinandersetzungen rund 2000 Todesopfer gefordert. 44 Rädelsführer konnten festgenommen werden.
Auf Nachfrage, “Warum man die Mutanten nicht einfach gehen lassen und das Problem auf die Weise beseitigen sollte?“, gab am Nachmittag ein Vertreter der organisierten Manufakturbesitzer (OMB) Auskunft.

„Die Absicht ist klar und man muss blind sein um die Richtung, aus welcher diese heimtückische Sabotageversuch kommt, nicht zu erkennen. Durch ein Aufstacheln der abhumanen Arbeiterschaft soll die Fähigkeit zur Produktion massiv gestört werden. Viele der Fabrikanlagen fußen auf einer breiten Masse von Billiglohn- und Zwangsarbeitern. Ein Wegbrechen dieser Ressource könnte die gohmorische Wirtschaft in eine der schwersten Krisen seit Kriegsende stürzen.“

Allerdings waren die Erhebungen der Niedersten längst nicht alle Unruhen mit denen sich die Sicherheitskräfte auseinanderzusetzen hatten. Noch während ein Großteil der diensthabenden PVS-MP zu den Brennpunkten in der Unterstadt unterwegs war, breitete sich das, von Truzt gepflanzte, Geschwür weiter aus.
An der Mittelebenenuniversität St. Corria hatten Pulks von Studenten, nach einer ausufernden Podiumsdiskussion, die Nichtigkeit des gohmorischen Schulrechts proklamiert und sich mit den Idealen Truzts solidarisiert. Besonnene unter ihnen, von denen es natürlich einige gab und die zum Einlenken aufforderten, machte man kurzer Hand mundtot. Hierauf hin zogen der grölende Mob weiter zur technischen Universität von Ebene 604 und zur Mittelklassenschola 15 auf Ebene 603. In beiden Einrichtungen konnten Agitatoren ihren Schmutz in die Köpfe der Jugendlichen pflanzen und sie so zu einem Generalstreik und der Besetzung von mehreren Hörsälen verführen. Als Schulleitung und Lehrkörper die PVS-Polizei alarmierte war diese damit beschäftigt ein einsatzfähiges Reserveregiment auf die Beine zu stellen, befanden sich die Bereitschaftskräfte doch im Kampf gegen die Mutanten. Letztlich erschien Unterstützung durch die 4. leichte Kavalleriekompanie. Als man die Lehrgebäude umstellte befand sich bereits der Ebenenbürgermeister mit einem der Hetzer im Gespräch. Das Subjekt, von dem man inzwischen vermutete das es sich um einen eingewanderten Truztstaatler handelte, verkündete seine Forderungen und verwies darauf, das es eben die versammelte Jugend sein, auf der die Zukunft Gohmors und ganz Korons ruhe. Man forderte die Abschaffung des Studiengeldes, welches ähnlich des Lehrgeldes für die moderate Ausbildung Verwendung findet, sowie eine allgemeine Erleichterung der Lernbedingungen und des Lehrstoffes.
Bürgermeister Bauzern entgegnete in ihm so eigenen, ruhigem Ton. „Das Privileg studieren zu dürfen verleiht den Schülern und Studenten in keiner Weise irgendein Anrecht auf Mitbestimmung. Werden die Studenten dieser Generation den Ansprüchen nicht gerecht, so liegt es einzig und allein an ihrer Unzulänglichkeit. Ein Herunterfahren des Lehrplanes, um den mangelhaften Leistungen von offensichtlichen Schmarotzern zu genügen, ist nichts was ich den nachfolgenden, lernwilligen Generationen antun werde. Es liegt nicht in der Verantwortung der Studenten das gohmorische System zu formen, sondern ist es vielmehr am System das Rohmaterial Mensch zu bearbeiten. Wer diesem Bearbeitungsprozess nicht gewachsen ist wird entsprechend selektiert.“
Daraufhin ließ Bauzern die Gebäude stürmen und die davor positionierten Demonstranten niederreiten. Den Überlebenden erkannte man ihre Studentenwürde in einem Eilverfahren ab und inhaftierte sie wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung, Verschwörung, Landesverrats und unerlaubten Versammelns mit subversivem Hintergrund.
Der Westflügel der technischen Universität brannte, in Folge der Räumung, vollkommen aus. 164 Studenten kamen, durch unvernünftig starken Widerstand, ums Leben.

All das sind tragische Zwischenfälle, Zerstörung, Tote und Verletzte an denen allein der Konfrontationskurs Truzt Schuld trägt. Ein Anschlag, wie von den oben genannten, hypothetischen Bomben, hätten kaum verheerender ausfallen können.
Doch ist all dieses heimtückische Grauen nichts im Vergleich zu dem Terror, der Blasphemie, wenn nicht gar der Lästerung des Gottkaisers. Denn weiter heißt es in der Hetzschrift des Präsidenten:

Zitat:„Ein zweiter wichtiger Punkt der Feierlichkeiten, wird die Einweihung der Sankt Arilienes Kathedrale sein, und der damit einhergehenden Erhöhung des Lateranbischofs Bruder Imhilius Zefarius, zum ersten gewählten Kardinal Truzts. Wie uns in einem kürzlich eingetroffenen Schreiben der Ekklesiearchie mitgeteilt wurde, wurde aufgrund ungeklärter häretischer Verwicklungen der frühere Kardinal Gohmors “exkommuniziert” und gilt de facto als zum Tode verurteilt. Im selben Dokument wurde die Bestellung des frommen Septinanus-Bruders Zefarius zum Kardinal befohlen.“

Bei Bekanntwerden dieser Infamie strömten tausende Gläubige zur Kathedrale der Erflehten Erweckung um Kardinal Titus Septim und seine Reaktion auf das ketzerische Pamphlet zu erleben. Demonstrativ erschien der Kardinal ohne seine sonst üblichen Leibwächter. Die für Großveranstaltungen gedachten Außenbildschirme übertrugen seine Worte zum Vorplatz, auf dem die Anwesenden in ehrerbietiges Schweigen verfallen waren. Die nun folgende Ansprache dauerte volle zwei Stunden und Titus redete sich in eine Ekstase, die an die gesegnete Verzückung eines Heiligen gemahnte. Offen prangerte er das verruchte Treiben der Stadtstaaten an, riss Präsident Howard Timothy die Maske vom Gesicht und nannte ihn einen Putschisten und Ketzer. Die Verleugnungen, welche auch noch im Namen der heiligen Mutter Kirche hervorgebracht wurden, seien für den Kardinal das Werk des Erzfeindes selbst und er rufe alle Kinder in Terra und besonders Gouverneur Leopold Frederico de Wajari, dazu auf dieser Lästerung Einhalt zu gebieten. Truzt habe die Fassade längst zerrissen, hinter der es sich so viele Jahre erfolgreich verborgen hielt. Verbrüderung mit Mutanten, das Anzweifeln altbekannter Werte, der Ungehorsam seiner Soldaten und nun derart lächerliche Behauptungen im Namen der Ekklesiearchie. Nicht länger könne er im Angesicht solcher Ungeheuerlichkeiten schweigen oder gar tatenlos bleiben.
Nach seiner Ansprache, die mehr die Züge einer Predigt trug, ging der Kardinal in die Krypra von Darakus um den legendären Speer von Darakus zu bergen.
Bei dem weltbekannten Relikt handelt es sich um den reich verzierten Speerkopf, denn Darakus Tempestra der Ältere, vertrauter Heerführer des heiligen Septinanus, in den Schlachten der Rückeroberung gegen die Heiden führte. Der Speer wird traditionell vom höchsten, kirchlichen Vertreter auf Koron an den Auserkorenen des lichten Kampfes, den Streiter gegen die Verderbnis übergeben.
Titus selbst führte die Prozession zum Gouverneurspalast. Während des Marsch in die Oberstadt, kam es zu blutigen Übergriffe auf Truz-Immigranten und ihre Geschäfte. Mindestens fünf Personen wurden gelyncht, es entstand erheblicher Sachschaden. Schlimmeres konnten Männer des Adeptus Arbites verhindern, die keinerlei Unterschied zwischen untergeordneten Herkünften machen. Man forderte Titus auf seine Anhänger zur Mäßigung zu ermahnen. Der Kardinal entgegnete jedoch das man den heiligen Zorn des Volkes nicht aufhalten könne und das er dies auch keine Sekunde lang wolle.
Schließlich erreichte der Pulk sein Ziel, jedoch waren die Tore des Palastes verschlossen.

Augenblicklich tagt der Adelsrad und nicht nur die Gläubigen vor den Mauern des Regierungssitzes sind auf den letztlichen Entschluss gespannt.
Gohmor sollte im Angesicht dieser Schmach die Hand, die lange genug ausgestreckt war, zur Faust ballen.


- Guardian - 01-17-2010

Justiz
Sag, wie hältst du es mit der Religion?


Die altbekannte, niemals relativierte Formel, welche bereits vor Äonen einem unschuldig zum Handkuss gekommenen Mägdlein in das fromme Kirschmündlein gelegt wurde wiederholt sich dieser Tage erneut. Wie ihnen über diverse mediale Wege sicherlich bereits mitgeteilt wurde, wurden innerhalb der verstrichenen dritten Kalenderwoche mehr als siebenundzwanzig Staatsverräter innerhalb des Hauses Orsisus verhaftet. Unter ihnen sind von einfachen Verwaltungsangestellten der internen Kaderaufsicht bis hin zum Ratsherren sämtliche Sparten vertreten. Anklagepunkte wie Hochverrat an Haus und Staat, sowie religiöse Abweichung, aber auch Häresie, Propaganda, Wehrmachtzersetzung und Insubordination erfüllen das stundenlange Plädoyer des altgedienten Oberstaatsanwaltes Horatio des Rosies, einem annähernd hundertzehnjährigen Verfahrensexperten, der sich bereits im Prozess gegen die Siris nahe Baali Melchor Genetikindustrie durchgesetzt hat und seit seinen ersten bescheidenen Schritten bereits mehr als achthundertdreißig Dissidenten auf das Schafott gebracht hat. Der Chefankläger aus dem Hause Iresiom spricht mit kühlen, kalkulierten Worten, seine Miene scheint zu einem reglosen Eisblock erstarrt zu sein, während er Punkt um Punkt der Schrift herabließt und einzelne Delinquenten lediglich frequenziell ins Augenmerk schließt. Der Star des heutigen Abends ist allerdings nicht der hochgeschätzte Kläger, sondern jener der vor gerade mal drei Stunden auf der Anklagebank platz genommen hat.

Der etwa fünfzigjährige Ratsherr aus dem Hause Orsius, manche munkeln er sei lediglich ein unehelicher Bastard eines ausgezehrten Seitenarms - diese Gerüchte traten nach bekanntwerden der Verhaftung immer stärker auf - wirkt kränklich, gebrechlich, ein wenig zu schlaff und ausgelaugt in anbetracht seines Alters. Schwer geworfene Gesichtsfalten unterstreichen die kränklichen, offenbar auf Grund tagelangen Schlafentzuges geröteten Tränensäcke. Während des Plädoyers muss der seit langem an einer Lungenembolie leidende Tarian Orsius immer wieder zu seinem bronchienerweiternden Spray greifen, während sich die Verhandlung schleppend in die Länge zieht, scheint seine Konzentration allmählich abzunehmen, sein Strafverteidiger, ein junger Advokat aus dem selben Hause, zusammen mit seinem Stab von zwanzig ebenso bekannten Rechtsgelehrten ersucht um einen Moment der Unterbrechung, gesundheitliche Probleme. Der Vorsitzende negiert, abermals ergreift der Staatsanwalt das Wort, die vierte Stunde nun schon. Das trockene Knistern der kilogrammschweren Prozessakten erfüllt das gesamte Plenum, vereinzeltes Räuspern ist zu vernehmen, während nach der Reihe verschiedene Beweisstücke vorgetragen werden. Markantestes Beweisstück, eine matt polierte schwarze Pistole aus dem Werke Kesshofer und Schultze, eine Laserwaffe, an der Unterseite des Griffs befindet sich eine eigentümliche Gravur, welche offenbar auf illegale Verbindungen des Ratsherrn verweist. Interessanterweise wird dieses Stück nicht in corpo vorgeführt, sondern lediglich eine holografische Projektion, offensichtlich fürchtet man potenzielle Mitläufer vorschnell zu enttarnen. Der Hauptangeklagte erleidet einen Schwächeanfall, muss von seinem ebenfalls vor Gericht sitzenden Sekretär gestützt werden, das Dringlichkeitsersuchen des Verteidigers wird abermals abgeschmettert, der Prozess fortgeführt. Minutiös werden weiter Machenschaften aufgelistet, genau dokumentiert, alte Akten aufgerollt. Steuerhinterziehung, Kapitalfälschung, Kooperation mit mutierten Individuen, die volle Palette und noch immer kein verhaltenes Schweigen des Anklägers, stattdessen zieht der Staatsanwalt triumphal seine Kreisbahnen enger, wie ein erspähender Geier welcher unmittelbar vor dem tödlichen Herabstoßen stünde. Keinerlei Reue zeichnet sich in den gelblichen Pupillen des Orsiussohnes ab, verblüffender Weise erstarkt hebt er drohend seinen Stock, gefolgt von unverständlichem Kauderwelsch, die Ordnungshüter drücken den in Handschellen gefesselten wieder auf die Strafbank nieder. Das Plädoyer endet nach knapp viereinhalb Stunden, zufriedenes Glucksen des Klägers, zustimmendes Nicken von Geschworenen und Vorsitzendem. Der Fall scheint beinahe unumstößlich, und würde man nicht an die Neutralität und den unverrückbaren Gerechtigkeitssinn der gohmorschen Judikative glauben, so würde man beinahe annehmen können, dieses walzende Zahnrad wäre von anderer Stelle geölt worden. Schweigen auf der Strafbank, das Gegenplädoyer des Verteidigers, Josè Emmanuel Orisus-Miteraez ist kurz, dafür aussagekräftig und markant. Die kräftige maskuline Stimme des gebürtigen Mulatten dröhnt durch den holzverdeckten Verhandlungssaal, wieder und wieder scheint er die Feder seines goldenen Schreibutensils niederzudrücken während er in bewusster Manierlichkeit die “Klagemauer” abschreitet, mal an den Vorsitzenden, mal an den Staatsanwalt, mal an die Geschworenen und die neugierige Menge gerichtet. Eine verdächtig geringe Anzahl an Orsianern ist innerhalb des Publikums festzustellen, eine offenbar erteilte Hausweisung untersagt die Gegenwart, während unzählige ehemalige Geschäftspartner der Angeklagten von diversen Korruptionen zu berichten wissen. Waffenschieberei, illegaler Handel mit Betäubungsmitteln, Konsum von selbigen, die Liste erstreckt sich länger und länger, und dennoch vermag der Verteidiger weder selbst zu schweigen, noch die Verstrickungen zu entkräften. Nach gut eineinhalb Stunden schließlich ein nahendes Ende des poetisch-theatralischen Redeschwalls, Stille kehrt ein, als das Leder des Gerichtsstuhls den Verteidiger in Empfang nimmt. Schweigen, ehe sich Vorsitzender und Beisitzer zurückziehen, ebenso wie die achtzig Geschworenen. Während der Unterbrechung deutlich zu vernehmen, eine starke Antipathie des anwesenden Volkes, aber auch des Justizapparates. Mehrmals fallen auffällig rassistische, aber auch provokative Aufforderung diesen “Mutantenfreund” das zu geben was er letztendlich ja verdiene. Diverse Gewerkschaftsmitarbeiter verweigern gar den Augenkontakt, während ehemalige “Geschäftsfreunde” scheinbar neue Beziehungen auszuhandeln scheinen. Zwei Stunden, abermals ertönt die massige Tenorstimme des Gerichtsdieners, die Flügel zum Beratungssaal eröffnen sich wie das Ewige Portal selbst. Gleich einem Racheengel allen voran, der Oberstaatsanwalt des Rosiers, dicht auf gefolgt vom Vorsitzenden, sowie Beisitzern und abschließend Geschworenen. Nachdem alles wieder seine gerechte Ordnung hat, erhebt sich der Richter selbst. Das Urteil ist gefällt, die Würfel gefallen. Seine Stimme, unbeschreiblich gleich derjenigen der celestischen Sankt Dominica. Dreiundzwanzig unbedingte Todesurteile, vierfache Deportation in die Strafkolonien. Unter den Verurteilten auch Tarian Orsius, sowie sein Leibsekretär, sein Arzt, sowie mehrere enge Mitarbeiter seines “Stabes”. Urteilsvollstreckung nach dem Ablauf der geheiligten fünf Tage, jener Zeit die der heilige Septinanus traditionell benötigte um über die Vergebung der Sünden nachzusinnen. Wie immer, wird sie der Guardian, sowie der Justizexekutionskanal auch hier auf dem Laufenden halten.

Für die Redaktion des Gohmor Guardian

Theoderich Klimens


- Guardian - 01-18-2010

Ökonomie
Wenn Krähen kreisen


Dieser Tage beweist sich abermals die fundamentale Wahrheit unseres gültigen Wirtschaftssystems. Aufgrund unseres rationalisierten Merkantilismus, also einer industrialisierten Variante des spätfeudalen ökonomischen Grundsatzes, scheint sich die Konjunktur gerade im Gohmor Umgebung stabiler denn erwartet zu entwickeln. Allein aufgrund letztjähriger Investitionen in den Bereichen der Chemieindustrie, der Schwerindustrie und der Waffenfertigungsanlagen, sowie der umfangreichen Sanierungen der Besitzungen der Werfteninnung Brunsberg/Trostheim, stieg der standardisierte Schekelwert im Verhältnis zum imperialen Index um mehr als 27,8%, eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahresindex um mehr als 8,5%, dies trotz der gravierenden Einbrüche im Bereich der pharmazeutischen Gewerbestränge und trotz der anhaltenden Unruhen durch die Rote Wache.

Auch der Zusammenbruch des Finanzinvestorenfonds rund um den kürzlich verurteilten Ratsherren Tarian Orsius erweist sich nicht als derart schädlich wie vorerst prognostiziert wurde. Wie es scheint fanden seine bisherigen Anteile an unterschiedlichsten Förderinnungen, Zechengesellschaften und im Bereich der medizinischen Forschungen rasch neue Abnehmer. Die gesteigerten Investitionen des Hauses Siris, dieses Jahr gewährt deren Ausschuss einen finanzielle Spritze in der Sparte “Langfristige Alterssteigerung und positive Eugenik” von mehr als 3,4 Milliarden Schekel, dies lässt sich mit der verstärkten Nachfrage durch das imperiale Flottenkommando Trojan und deren Tochtergesellschaften erklären. Des weiteren scheint das Departmento Munitorum verstärkt sowohl Munition als auch Waffenteile, sowie Panzerwannen aus Koron III anfordern zu wollen, was eine langfristige Stärkung der heimischen Waffenindustrie zur Folge haben dürfte. Aufgrund dieser jüngsten Entwicklungen erreichen Stahl- sowie andere Legierungsbetriebe nie dagewesene Exportraten in alle Winkel unserer schönen Welt. Die Corvo Schwermetallindustrie AG konnte sich binnen der letzten drei Monate zum “Exportweltmeister” aufschwingen, was nicht zuletzt der Assimilierung unterschiedlicher kleinerer Zechenverbände sowie altbekannter Familienbetriebe zu verdanken sein dürfte. Während die Kurse genannter Gesellschaft um sage und schreibe 221% angestiegen sind, vermehrte sich der private Aktienanteil der Mehrheitseigentümerin lediglich um 4% auf 55%. Im selben Ausmaß tätigt die First National Bank of Norfgot nun vermehrt Anleihen auch in den entlegenen Gebieten, großangelegte Industriekomplexe auf den Inseln rund um Wallburg beziehungsweise Syrne suchen noch eifrige Investoren, geplant sind mehrere massive Waffenwerke, aber auch mächtige Werftanlagen zur Massenproduktion weltraumtauglicher Orbitalfregatten. Woher die First National ihre Interessen an diesen Gebieten bezieht ist bis dato allerdings vollkommen unbekannt, und nach Meinung der Redaktion auch vollkommen irrelevant. Wir empfehlen vor allem Klein- und Mittelanlegern gerade in diese Bereiche zu investieren, da die planetare Verwaltung offenbar gerade neue Verträge mit dem Oberkommando aushandle.

Im Gegensatz zu den stetig anwachsenden Wirtschaftszahlen scheinen dagegen die sozialen Ausgaben unseres Stadtstaates gedrosselt worden zu sein. Gerade in den Bereichen “Bildungswesen, Kunst und erneuerbare Energien” wurde besonders einschneidend der Rotstift angesetzt, Haushaltskürzungen von mehr als 25% stehen an. Während gerade Mittel- und Hochschullehrerschaftsvertreter vehement protestieren, scheint es aus den Reihen der sogenannten “Kohlenschürfer” besonders befürwortende Stimmen zu geben. Der Kunststaatsratsekretär Donadello Milioni Dresotti nennt die Herangehensweise des Schatzmeisters einen nicht minderen Skandal als die Anfreundung der “Demokratischen Untermenschen” an die “entarteten Mutierten”. Eine spontan durchgeführte Massendemonstration durch über siebenhundert Stadtbekannte Künstler, sowie mehrerer tausend “Kulturbürger” unter Führung des Kunststaatssekretärs konnte allerdings in letzter Minute durch das beherzte Eingreifen des Adeptus Arbites unterdrückt werden. Dresotti selbst erlitt während des Aufruhrs offenbar nur einige leichte Verletzungen, die er sich laut Augenzeugenberichten einhandelte als er einen Arbitrator mit “unpassenden Formulierungen” bewarf. Andere Quellen sprechen von diversen Knochenbrüchen, die Verwaltung hat sich bislang nicht zu diesem Vorfall geäußert, allerdings fehlt bisher jegliche Spur des Kunstsekretärs.

Wir halten sie wie immer über weitere günstigen Investitionsmöglichkeiten informiert. Der Gohmor Guardian, für die Wirtschaftsredaktion

Albert von Manzingen