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- Melanie Zaebos - 09-08-2008 Ein akribischer, nicht nachvollziehbarer Schmerz durchzuckte ihre ansonsten unversehrte Stirne, warf diese in besorgte, kleine Fältchen. Was war hier eben geschehen? Warum konnte oder wollte der von Göttern gesegnete Axtjunker nicht seiner geringen Bestimmung folgend, ihr innerstes Selbst über die verschiedenen Anzeigen und Armaturenbretter verteilen? Noch immer ruckelte schwaches Motorendrehen durch das ausladende Heck der übermenschlichen Maschinerie. Versunken in ihren unschlüssigen Gedankenströmen, erwog sie unterschiedlichste Szenarien, wie sie einer derartigen Situation wohl am geschicktesten entgegen treten konnte. Was wenn die ungezähmte Bestie gelernt hatte, hinterlistiger zu agieren? Was wenn sie ihm zur chaotischen Allianz die Hand reichte, und er die ihre einfach wie ein überflüssiges Äpfelchen zerquetschte? Sie wusste das dies und viel schlimmere Dinge durchaus in seiner “physikalischen” Macht lag. Gleichsam wusste sie dennoch auch, das er zu einer derartigen Bluttat aus rein ethnisch-religiösen Gründen wohl sein geliebtes Schlachterbeil nutzen würde, anstelle unverhohlener Muskelkraft. Angespannt seine gesamte leibliche Haltung analysierend, war es ihr, als hätte der allumfassende Fürst allen Wandels selbst interveniert. Eben jener hatte in diesen verstrichenen Zeiten des flammenden Hasses, dem Gott der Schädel und Kriege, den ersten wankenden Bauern vom Spielbrette geschlagen, sinnbildlich. Zögerlich, nur wenige hundertstel Millimeter luftiger Barriere mit einem kräftigen Atemstoß nehmend, bis sie an jenem Punkt des “Nicht mehr Zurückkehrens” angelangt war, kaum eine Fingerbreite über seinem verbrannten Handteller schwebend. Unausgesprochen, nicht physisch, spiegelte sich wohl etwas in ihrer beiden Auge wieder, zumindest stellte sie dies in seinen Pupillen fest, welche ansonsten lediglich zu hassenswerten Taten und vollkommener Auslöschung befriedigt waren. “Wir sind beide nur unbedeutende Schauspieler auf dieser Tribüne “Divina Comedia”, dem sardonischen Gelächter finsterster Dämonengötter zu genügen. Meine Verstand sah jene Grabmäler älterer Kulturen bereits, dort wo wir wandern müssen, werden unsere lächerlichen Kräfte niemals ausreichen… doch ich sehe in deinem kühnen Blick… blanke Verachtung und den selben Hass meiner Seele, wenngleich dies nur ein Zerrbild sein kann, da du die deinige dem Herrn der bronzenen Wüste verschrieben hast… Ich…” , stotternd wollte sie ihren kurzweiligen Monolog weiterführen, “… Ich… muss wohl überreagiert oder dergleichen haben… zu viele schreckliche Sinneseindrücke in dieser… temporär beschränkten Zeit für einen normal sterblichen Geist… Zuerst… gewahr ich einen leere, kargen Raum, dessen erdrückende Düsternis mir kostbaren Atem und Ruhe stahl… dort am Opferaltar des sündigen Prinzen…” , sammelnd schloss sie ihre nassgewordenen Lider, “… letzte bedeutende Stunden… als die lebenden Venen Rasankurs… verfaulten… zu schlechtem Salz und ungedüngter Asche zerfielen… An Sanurans fahlen Lippen las ich die kryptischen Verspaare jenes Pergaments… Entschlüsselte es für dich… mich… das Chaos… dann die ehernen Einöden, welche ich erst später als göttliches Refugium zu begreifen lernte… dann eine dunkle Mutter, deren Kutte die sternenlose Nacht und der… Tod… war… sie kündete von einem Zwillingspaar und einem Sohn… Kardegon… und Salshenar… irgendwann den endgültigen Niedergang aller Ordnung… den gewaltigen Hofstaat deiner unsterblichen Fürsten, allen voran Khorne, gekrönt zum neuen Imperator… ehe… ehe…” , erschrocken fuhr sie herum, zwar die eine Hand in Kogans, doch die andere wild über den Leib schwebend, “… der erste Zwilling meiner Habhaft wurde… und ich euch an das unheilige Oktagon führte… Und nun… nun sind wir hier… beide zerschlagen… Der erhabenste Krieger ganz Gohmors physisch… und ich…. Geistig?” , die winzige Kinderhand in seiner Muskelstrotzenden Pranke schmiegte sich regelrecht daran, “HILF MIR! DU verstehst es, du… begreifst was es ist… Mich treibt es nur in den Wahnsinn… vernichtet mich von jedem Herzschlag zum nächsten stetig mehr… FRISST an meiner Seele…” , ihr ganzer lächerlicher Tonfall gewann eine erbärmliche, dennoch besondere Note, “… Ich WILL es kontrollieren… so mein schwächlicher Leib schon nicht zur Rache genügt, so soll doch mein Verstand eine KLINGE werden… mit welcher ich deren jämmerliche Seelen zerfetzen will!” , mit dem Mut jener verzweifelten, abgründig hassenden Leidenschaft, krallte sie sich regelrecht in seine Handballen, es war ihr, als würde trockener Zunder die glühenden Essen ihrer Augen, und somit auch ihres neugewonnen Hasses als Quelle, entflammen lassen. - Balius - 09-08-2008 Mit nachdenklichen Blick fuhr der Berserker in seinem Buggy hinter dem LKW der kleinen Gruppe hinterher. Kurz nachdem er die Säule umgestoßen hatte, ebbte der Sturm der Echsenwesen ab und nachdem er die letzten niedergemetzelt hatte, waren sie in ihre Fahrzeuge gestiegen und weitergefahren. Balius überließ das zusammenflicken seines alten Freundes seinen anderen Begleitern. Seine eigenen Wunden würden etwa eine Woche oder Zwei brauchen um zu verheilen was er seinen Implantaten verdankte. Zum einen verstand er nicht viel von erste Hilfe und zum anderen war er immer noch wütend darüber das Kogan ihm mit dem Tode gedroht und ihm zudem auch noch Befehle erteilt hatte... Vermutlich hätte er ihn einfach mit dem Verbandszeug erwürgt wenn man es ihm in die Hand gedrückt hatte, nun aber war sein Zorn wieder ein wenig gesunken und er konnte (für seine Verhältnisse) wieder klar denken. Warum verhielt Kogan sich so? Das war die Hauptfrage für den Mutanten, hatte er eine Romanze mit seiner Sklavin von der er nichtmal den Namen wusste? Oder war er einfach nur sauer das er sein Eigentum beschädigt hatte? Nach kurzen überlegen schob er den Gedanken beiseite und dachte dann daran wo sie überhaupt hinfuhren. Kogan hatte irgendwas Großes geplant das ahnte der ehemalige Aspirant, so war er nun einmal. Wo es Balius egal war wohin ihn sein Weg führte solange er mit Blut und Eingeweiden geflastert ist, war sein alter Waffenbruder anders. Für ihn musste es immer ein lohnendes Ziel geben auf das er hinarbeiten konnte, sei es die Gunst der Götter oder Reichtum oder Waffen, das Blutvergießen so hatte der Jünger Khornes das Gefühl, spielte für seinen Schlachtbruder nur noch eine Nebenrolle... Anschließend kam er wieder auf den Grundgedanken zurück und dachte daran was Kogan suchen könnte und dabei fiel ihm wieder ein was Jack gesagt hatte, Kogan wollte also eine Armee haben um Krieg zu führen. Vermutlich fuhren sie zu irgendeinem Stammesführer und baten ihn um Unterstützung in diesem Kampf oder sie fuhren zu einem Waffenlager oder etwas in der Art. Solange er etwas dabei abstauben konnte war es Balius egal. Kurz wandte er seinen Kopf nach rechts wo sein Gewehr neben ihm lag, zwar war es ihm mittlerweile ans Herz gewachsen doch wenn er nicht bald einen neuen Kettenmotor in die Finger bekam dann würde ihm das nur noch wenig helfen. Erschwerend kam hinzu das der Motor eine Maßanfertigung war und er sich die Teile deshalb bei einem Schmuggler oder Schmied zusammenstellen lassen müsste. Dann wandte er seinen Blick wieder auf die Straße und überlegte wie er die Langeweile totschlagen könnte bis ihm ein Gedanke kam um seinen verwundeten Freund ein wenig zu ärgern. Mit durchgedrückten Gaspedal holte der Mutant langsam auf bis er neben dem LKW fuhr, dann schwenkte der Jünger Khornes erst nach rechts und dann nach links. Das Ergebnis war das der LKW ein wenig schwankte, offenbar verstand der Fahrer was wohl dieser Makropolentyp war Handwerk. Balius drückte das Pedal weiter durch bis er vor dem anderen Fahrzeug fuhr, sein linker Arm streckte sich ein wenig nach links und zeigte dann dem Fahrer hinter ihm den Mittelfinger und hoffte das der Kerl sich zu dem kleinen Rennen herausfordern ließ.. - Kogan - 09-09-2008 In der Gefühlswelt der jungen Frau musste wirklich eine regelrechter Sturm toben. Hatte sie ihre sonstige Insichgekehrtheit eben, zu Gunsten eines ungekannten Selbstvertrauens, aufgegeben so verfiel sie jetzt, in fast kindliche Hilflosigkeit. Wer konnte es ihr verdenken? Kogan vermochte nur zu ahnen was sie in letzter Zeit durchgemacht hatte, schließlich konnte er seine Schlüsse nur aus dem ziehen was er sah. Das genügte jedoch um zu begreifen welcher Kampf in ihr stattfand. Von dem was sie ihm gesagt hatte verstand er nichteinmal die Hälfte. Aber es ließ ihn begreifen welche Mächte in ihr rangen und um ihre Seele fochten. Er verspürte kein Mitleid, eine solche Empfindung bedeutete Schwäche und sprach dem Gegenüber die Kraft zur Selbsterrettung ab. Allerdings bewunderte er ihre innere Zähigkeit. Ihm wurde bewusst das es Stärke ohne körperliche Kraft gab. Der Krieger wäre kein Khornejünger gewesen, hätte er dies Stärke über den Wert von blankem Stahl gestellt. Doch er akzeptierte die Tatsache das dazu mehr gehörte als Sprüche aus einem staubigen Buch zu murmeln. Wahrhaftig, ein Tag voller Erkenntnisse. Die Reise war keine Aneinanderreihung von Zufälligkeiten, das war so klar wie das “Blut für den Blutgott“ auf dem Schlachtfeld. Sie folgten einem Weg der mit roter Tinte vorgezeichnet war. Melanie hatte es mit einem Theaterstück verglichen, einer göttlichen Komödie. Nun ob es eine Komödie war mochte er nicht zu sagen. Sicher der Verfasser des Schauspiels amüsierte sich gewiss königlich. Doch für sie konnte sich das Lustspiel schnell zu einer Tragödie auswachsen. Worüber sich der Axtschwinger jedoch noch nicht im Klaren war, war die Antwort auf die Frage ob sie ein abgeschlossenes Bühnenwerk aufführten. Hatte der Maitre ihrer kleinen Posse ihre Rollen bereits festgelegt? War das Schicksal unumstößlich? Oder entstand alles während des Spiels? Besah sich der Dichter den ersten Akt und schrieb den zweiten erst wenn sich der Vorhang gesenkt hatte? Außerdem fragte er sich ob sie aus ihren Rollen ausbrechen konnten? Konnte er zu Jack gehen und ihm sagen er solle das Fahrzeug wenden? Zurück nach Gohmor steuern wo sie ein friedliches Leben führen würden? Natürlich würde er das nicht tun. “Es wäre gegen meine Natur“ würde er sagen. Oder “Nicht nach dem wir so weit gekommen sind.“ Aber damit wäre es zu leicht gemacht. Kampf konnte er auch finden ohne diesen beschwerlichen Weg zu beschreiten. So wie Balius dem unverfälschten Codex des Blutgottes folgte. Ihn kümmerte es nicht gegen oder mit wem er kämpfte. Die Tatsache es zu tun genügte ihm vollends. Er akzeptierte sein Geschick so wie es ihm widerfuhr. Wie ein Tier das seinen Gelüsten nachgab. War er nicht einst selbst so gewesen und war das nicht der wahre, gelebte Glauben an den Schädelthron. ...war so gewesen? Bedeutete das, das er nicht mehr so war, sich gewandelt hatte? Doch zu was? Er hätte Melanie zerfleischen müssen für die Verletzung die sie ihm zugefügt hatte. Hätte Balius es nicht so getan? Noch vor wenigen Tagen hätte er so gehandelt ohne den geringsten Zweifel an der Richtigkeit seiner Tat zu hegen. Warum also nicht jetzt? Sein Hass war nicht etwa kleiner geworden. Im Gegenteil, er brannte heißer als zuvor. Auf das Imperium, die anderen Götter. Doch die unbändige Wut war geschrumpft. Kogan war nie ein Berserker gewesen. Sicher er kannte den Blutrausch und den unwiderstehlichen Sog des Kampfes. Doch niemals hatte der Schlachtenzorn seine Gedanken vollkommen verschlungen. Gewiss, nicht nur einmal war er an der Kante zum Abgrund der Selbstauslöschung entlang getanzt. Doch immer hatte auch der Funke Selbsterhaltungstrieb geglommen. Jenes unbewusste Bestreben das eigene Leben zu wahren, welches jede niedere Tier kannte. Eben das unterschied ihn von den reinen Berserkern. Angefangen bei den World Eaters bis hin zu eben jenem Halbmarine der ihnen mit seinem Buggy folgte. War er deshalb ausgewählt worden, weil er noch nicht vollkommen vom Kampfwahn verschlungen war? Diese Frage würde wohl vorerst unbeantwortet bleiben und sich damit in ein ganzes Bündel einreihen. Er war ein Werkzeug der Götter, soviel stand für ihn unumstößlich fest. Auch Melanie kam eine wichtige Rolle zu. Nur da wo er die Waffe war, das Schwert in der geballten Faust, was war sie da? Konnte es sein das alles was sie gerade durchmachte ein Formungsprozess war? Vielleicht schmiedete der unbekannte Autor sie um, passte sie der Rolle an die sie zu spielen hatte. Das würde bedeuten das die Wahrheiten, die sich ihm gerade zu eröffnen schienen, seine eigene Umgestaltung darstellten. Nur wurde er nicht mit dem Schmiedehammer bearbeitet, so wie Melanie, in dem Bestreben eine neue Form zu schaffen. Nein, mit ihm war man scheinbar Großteils zufrieden. Eine Waffe brauchte nicht ausgefallen oder raffiniert sein. Also wurden ihm lediglich einige Erkenntnisse offenbart um seinen Geist zu schärfen. So wie man einer Klinge neuen Glanz verlieh wenn man sie schliff. Langsam fügten sich die Dinge. Ein Ruck ging durch den LKW und holte Kogan aus seinen Überlegungen zurück. Die Hand des Mädchens ruhte noch immer in der Seinen. Mit sanfter Gewalt zog er sie zu sich. Nötigte sie so sich neben ihn zu setzten. Er sah sie an. Da war wieder dieses Unendliche in ihren grünen Augen. Als blicke man durch verbotene Fenster in etwas unvorstellbar Großes. Diesmal blickte diese Macht zurück und den Krieger überlief ein Schauder. Dann war es verschwunden und vor ihm saß nur eine junge Frau die zum Spielball unirdischer Kräfte zu werden drohte. Doch so wie Kogan sich gegen den, Verstand verschlingenden, Berserkerrausch hatte wehren können, so würde sie sich gegen die Macht des Warp behaupten. Er drückte ihre Hand. Was ich dir an Hilfe geben kann will ich dir geben, was ich dich lehren kann sollst du erfahren. Doch den Weg den du beschreitest kann ich nicht mit dir gehen, jedenfalls nicht bist zum Ende. Die Welt, in die du einzutachen im Begriff bist, wird sich mir nie ganz offenbaren. Ich kann dir zeigen wie man einen Feind besiegt auch wenn er körperlich stärker ist. Was es bedeutet dem Herren der Schlachten zu dienen. Eine Waffe zu führen, eine Waffe zu sein. Doch deinen Geist zu einem Instrument des Kampfes zu schmieden, das ist eine Prüfung die du allein bestehen musst. - Melanie Zaebos - 09-09-2008 Der gohmoranische Gossenläufer musste wohl ein größeres “Schlagloch” oder dergleichen gekreuzt haben, derart gebar sich die motorisierte Lastmaschinerie jedenfalls. Schlingernd zwang sie Melanie förmlich der physikalischen Ordnung gemäß, umzufallen, was wohl im letzten denkbaren Augenblick durch einen ebenso kräftigen Ruck des Blutjüngers kompensiert wurde. Aktio est reaktio. So fand sie sich weniger vergnüglich an dessen beschädigter Seite wieder, bedachte für einen schmerzhaft geringen Augenblick, wie dessen freigelegter Brustkorb grob zerstochen worden war. Etwas das sie allerdings rasch verdrängte, als sich dessen nachdenkliches Grau-Blau durch ihre geschwächte Seele zu bohren schien. Merklicher als sie es für möglich gehalten hatte, zuckten halbreflexartige Schwingungen durch ihren Leib, so schloss sich ihre linke Hand um seine fiebernass herabhängendes Haupthaar. Eigentümlich genug, wie sie befand. Die scharfkantigen Nägel in seinem starken Nacken krümmend, merkte sie noch während seiner Worte, das wärmende Gefühl seines dämonischen Vitae an ihren Kuppen, was in ihrem Halse gleichfalls kribbeln verursachte, wie ein lange unterdrückter Drang nach frischem Wasser. Exzessiv drangen geflüsterte Wortfetzen archaischer, summender Stimmen an ihr empfängliches Ohr, noch immer dehnten und entspannten sich die geröteten Lippen des Khorniten, während sich rein metaphysisch betrachtet, Worte in lebendige Masse wandelten. Kopfschüttelnd erwiderte sie resignierend ihre vollführte Handlung, noch ehe sie wahrlich geschehen war. Man mochte handeln wie man wolle, aber sich niemals vollkommen irgendwelchen “Gespinsten” hingeben, wie sie befand. War das nicht auch reiner Kern seiner gesprochenen Materie? Doch was seine Zunge verlautbarte, war in diesem Falle gleichsam nutzlos, war ihr “innerlicher” Disput doch kein physisch zerstörbar Feind, sondern lediglich fremder Impuls, sie zu obskuren Handlungen nötigend. Noch eben wollte sie gar, abgeschliffene, spitz zulaufende Zähne an ihren Ohrläppchen gespürt haben, wie ein “orgiastischer” Hauch sinnlichster Dekadenz schwelgten sie in morbiden Versprechungen. Der dämonischen Sirenen sündiger Lockgesang, als sich rollende Gunstbekenntnisse, ausschweifende Zeremonien und erlogene Versprechungen imposanter Macht in ihr Bewusstsein drängten. Kogan hatte gar nicht erst begriffen worum es wahrhaftig ging, nicht um simple, kurzweilige Werke blasphemischer Vernichtungszüge, sondern um der ungesüßten, lüsternen Dekadenz purer Essenz. Krieg war dumpfes Schlächterhandwerk, langweiliges, monotones Gewäsch nutzloser Verheißung, wie eben alles was vom grobschlächtigen Herrschersaum des bronzenen Thrones an Exkrement herabfließen mochte. Nein, dies waren weder Gefährten noch existenzwerte Schöpfungen, ordern lediglich mistiger Unrat, sei es der wankelmütige Kogan, sein blutlüsterner Sklave Balius oder jener, welcher nicht kosten durfte, von den Früchten süßesten Sündenfalls, welcher allen Sterblichen gleichermaßen versprochen war, sofern sie sich nur SEINER hedonistischen Perfektion hingaben. Sofern sie nur jene simple, reine Wahrheit begriffen, und den höchsten aller Götter, genannten Prinzen huldigten. Und wie einfach es doch war, musste der einfache Mensch doch nichts mehr tun, als seinen natürlichen Trieben folgend, geschäftig von Mann zu Weib, Mann zu Mann, Weib zu Weib sein. Wie reizend doch deren Blüten, welche sich seiner makellosen Kunst verschrieben, Gemälde deren epische Ausmaße, jeden Geist binnen weniger Herzschläge niederzwangen, oder jener eine Magister hoher Chirurgie, welcher dank seiner milden Gaben befähigt war, jegliche Kur zu ersinnen, um somit selbst den verhassten Großvater niederzuringen. Ja… nur diese eine Hingabe war gefordert, nur die eigene Selbstverwirklichung, der ursprüngliche Trieb nach dem größeren Glück, was mochte daran schon falsch sein? Antiquierte Scholaren kündeten das persönliches Wohlbefinden niemals über dem Anderer stehen durfte, doch fanden nicht auch sie, in diesem Wissen ihren butterlosen Trost? Sie selbst bespeichelten und besudelten diese voreiligen Worte, während sie sich als größte Philosophen huldigen ließen und in eben diesem göttlichen Glanze, selbst seinen Tugenden verfielen. Letztlich waren sie alle nur gleiche, Brüder unter Brüdern. Belächelnd beschwang seine einlullende, beschwichtigende Rede, das geistige Vermögen, ließ klar geschnittene Grenzen achtlos verwischen und süßte jegliche Missgunst wider den brabbelnden, muskelbepackten Ochsen da. Wer war er schon, IHR derartige “Vorschriften” aufdrücken zu wollen? SEIN verhasstes Brandeisen zerstörte doch nur die verheißungsvolle Blüte der perfekten Existenz, ertränkte sie im salzigen Sanguin, wo doch dieser Weg soviel harmonischer war! Ihr war als zögen sich glühende Schraubstöcke um ihre dargeboten Hand zusammen, wahnwitzige Mechanismen gruben sich in ihr ungeschütztes Fleisch, derart brutal “krallten” sich seine Glieder hinein. Mit einem Male besah sie diesen schimmernden Recken, welcher ihr so dienstfreudig Schild und Schwert zur Seite stellte, mit ganz anderen, geöffneten Augen. Verräter… Mörder… Rückenstecher. Nun, sie wusste das jener wahrlich solche Taten wieder und wieder begangen hatte, das er sich an deren unnötiger Gewalt ergötzte und sich nahezu berauschte, während so viel Kultur achtlos vernichtet wurde. Anmutig schlang sie ihren linken Arm um seinen Nacken herum, gerade soweit wie sie ihn erreichen konnte. Liebliches Lächeln suchte sich um ihre prallen Lippen zu spielen, während sie sich an den Schlachtenversierten Leib seines Jüngers schmiegte. Vollkommen absurd leicht, vermochte sie ihre festgekeilte Hand aus seiniger zu lösen, glitt über den rauen Bezug ihrer beider gewobener Unterlage, koste mit ihrem Blondschopf gar schmeichelnd seine Schulter, ehe sie ihr linkes Bein über seinen Schoß streckte. Vermochte dies nicht zu wirken, so umgarnte sie nun seinen trägen Verstand, während sie die zärtliche Umarmung ihres Armes nutzend, enger an seine ungeschützte Brust heranrückte. In einem durch ihre plötzliche “Zugänglichkeit” ausgelösten Moment sorgloser “Unachtsamkeit”, glitt sie über ihre bebenden Flanken hinab in die aufgeknöpften Seitentaschen ihres Trenchcoats. Über eine samtigweiche, flüssige Bewegung, streichelte ihre nur halbgeöffnete Hand über ihn hinauf, übergab heimlichst deren Inhalt, welcher alsbald ungesehen in seinem Nacken, silbernes Unheil verkündete. Eindringlicher, vielfaches lüsterner, fordernder, überschwänglich vor ungeahnten Sinnesreizen, wisperte jener Mund nun ekstatisch dekadenteste Zuzüglichkeiten. Folge leistend, schlug sie verrucht-erotisierend die Lider auf, hauchte einen angedeuteten Kuss an seine Wange, ehe sie mit der äußersten Zungenspitze eine liebliche Zärtlichkeit andeutete. Naturgemäß wandte sich sein verdutztes Gesicht leicht ihrer wonnigen Verführung zu, die rechten Finger schlossen sich sanft um seine Schulter, selbiges rückte die linken nach, so auch sein baldiges Verhängnis. Nur noch Millimeter, kein weiterer vergeudeter Atemzug, glühenden Verlangens umschlossen ihre Lippen seinige… - Jack Mahowk - 09-10-2008 Fluchend versuchte Jack den Truck zurück auf die Straße zu bringen. Zu sehr hatte er sich vom Geschehen hinter sich ablenken lassen und hätte sie beinahe in einen Graben gefahren, der seit einiger Zeit neben der Straße verlief. Schon gruben sich die Reifen in den allgegenwärtigen Sand und der Wagen bekam eine gefährliche Seitenlage, als es Jack im letzten Moment gelang sie mit einem letzten Ruck zurück auf den Asphalt zu bugsieren. Balius, der noch immer in seinem Buggy vor ihnen herfuhr lachte und schien sich über sein Mißgeschick zu freuen. Schon seit einiger Zeit versuchte er, Jack zu einem Rennen zu bewegen. Aber auch wenn der Ganger nicht gerade unerfahren im Umgang mit Trucks war, fühlte er sich noch nicht kräftig genug um schon wieder über die Stränge zu schlagen. Er war von den seltsamen Kreaturen nicht wirklich ernsthaft verletzt worden, hatte aber eine gehörige Portion ihres Giftes abbekommen. Zum Glück war das Gift aber nicht tödlich sondern sollte die Opfer nur lähmen und betäuben. Noch immer konnte Jack seine Finger nicht richtig bewegen und seine Füße spürte er kaum. Aber es reichte, um den Truck auf dieser schier endlose Straße zu bewegen. Die Gegend hatte sich seit einiger Zeit geändert. Aus der dünenreichen Wüstenlandschaft war langsam aber sicher ein riesiges Geröllfeld geworden. Zwischen den Steinen gab es sogar so etwas wie Vegetation, zumindest schien es ab und zu grün aufzublitzen. Der Graben, der vor einigen Sekunden fast das Aus ihrer kleinen Expedition geworden wäre war vor einiger Zeit fast in einem Rechten Winkel zur Straße aufgetaucht und lief seit dem neben der Straße. Ansonsten war nichts Aufregendes zu sehen. Er hatte angefangen, Kogan und Melanie zuzuhören, wie sie sich stritten über etwas, was es noch gar nicht gab und von dem Jack glaubte, daß es das auch nie geben würde. Dabei war ihm aufgefallen, daß jeder von ihnen sich genau andersherum verhielt als man es erwarten würde. Melanie, die plötzlich vor innerer Energie zu strotzen schien und Kogan die Stirn bot. Kogan, der sich genau das gefallen lies und sogar einlenkte und dabei sein Blut im Zaum hielt. Und er selbst, der sein eigenes Leben für ein Anderes in Gefahr brachte. Er wusste immer noch nicht, warum er das getan hatte. Und Balius? Melanie hatte Jack hinter das Lenkrad gescheucht bevor er überhaupt richtig zu sich gekommen war und so war das einzige, was er von Balius bisher gesehen hatte seinen Mittelfinger, den er ab und zu in die Höhe streckte um ihn zu reizen. Nun mein Freund dachte er, welcher Wesenszug verdreht sich gerade bei Dir? Ihm fröstelte es bei diesem Gedanken. Langsam bremste Jack den Truck ab und hielt ihn am Straßenrand an. Seit Stunden waren sie nun unterwegs, ohne das sich die Umgebung großartig geändert hatte. Seine Finger brannten wie Feuer während er das Gefühl hatte, Betonklötze statt Füße an den Beinen zu haben. Er hoffte, daß diese Nachwirkungen des Giftes irgendwann vergehen würden. Auch hatten sie alle eine Rast nötig, Jack versuchte zwar, vorsichtig zu fahren aber die Straße war alt und mit Schlaglöchern übersät und auch, wenn kein Laut über seine Lippen kam konnte sich Jack vorstellen, daß Kogan bei jedem Rumpeln des Trucks ziemliche Schmerzen haben musste. Vor allem aber wußte Jack nicht, wie er weiterfahren sollte, die Straße vor ihm gabelte sich in 3 Abzweigungen.... - Kogan - 09-10-2008 Vielleicht hätte Kogan die stürmische Art, mit der sie die Leidenschaft zu überkommen schien, stutzig machen müssen. Aber schließlich wechselten ihre Stimmungen zur Zeit schneller als das Wetter in der toxischen Wüste. Darüber hinaus, welcher Mann hätte schon nach dem “Warum?“ gefragt wenn eine solche Frau Anstalten machte sich ihm hinzugeben. Also ließ der Krieger es nur allzu bereitwillig geschehen. Sein Glück währte genau acht Sekunden. Acht Sekunden in denen sie seine Zunge, mit der ihren, liebkoste. Die spitzen Zahnreihen zärtlich berührte und entlang strich. Er schmeckte sie, spürte die Hitze ihres Atems. Das sanfte Gewicht ihres Körpers, wie er sich an ihn schmiegte, die Verletzungen leicht protestieren ließ. Acht Sekunden der Zufriedenheit, des aufkeimenden Gefühls jemanden gefunden zu haben der mehr war als ein nützlicher Verbündeter. Acht Sekunden die ihm vom Tot trennten. Was genau ihn rettete war schwer zu sagen. Ein siebter Sinn vielleicht, möglicherweise die Intuition eines Lebens voller Krieg und Hinterlist. Man konnte die Ursache auch im Übernatürlichen suchen. Eine Segnung des Schlachtenmeisters, weniger bedeutsam als Titanenkraft und Wiederstandsfähigkeit aber dennoch vorhanden. Konnte er das Singen der Klinge hören, wie sie die Luft durchschnitt? Das gehärtete Metall riechen, das sich wie eine Viper auf seinen Hals zuarbeitete? Konnte er womöglich ein Kribbeln auf der Haut spüren, dort wo die glatte Schärfe hineinbeißen wollte? Was immer es sein mochte, es bewahrte ihn vor dem, was wohl das unrühmlichste Ende, für einen Khornejünger, hätte werden können. Wie wäre er vor seine Gott getreten? Nun vermutlich, gar nicht. Kogan hatte in den letzten Tagen die naive Vorstellung von goldenen Hallen, langen Festtafeln und einem Stuhl aus Knochen abgetan. Das waren romantisierte Vorstellungen von Männern die nur Krieg und Elend kannten. Männer die sich, wenn auch nur unterbewusst, eine glanzvolle Nachwelt erträumten. Einen Ort der Zusammengehörigkeit, Macht und Ruhmeshymnen. Kindliche Vorstellungen eines Gottes der gnädig auf seine Krieger herablächelte. Solch einen Patron gab es jedoch nicht. Zumindest nicht im Pantheon der Chaosgötter. Khorne war Hass in einer Dimension der dieses Wort nicht gerecht wurde. Ein Bewusstsein, aus derartiger Mordgier geboren, dass die Emotion die Grenze zur Intelligenz überschritten hatte. In Ermangelung einer anderen Bezeichnung ein “Gott“ genannt, hungerte diese Kreatur nun nach Mehr von dem woraus es bestand. Als wäre all das Schlachten, im materiellen Universum nicht genug, sorgte dieser Gott dafür das seine Getreuen für permanentes Gemetzel sorgten. Das allein was der Kern der Sache. Eine hungrige Bestie die nach Opfern verlangte. Um diese zu bekommen beschenkte sie seine Diener mit der Macht sie zu mästen. All die Attribute und Tugenden, die man den Kriegern des Khorne nachsagte waren nur Begleiterscheinungen. Mut, Ehrgefühl, Kriegertreue, nur plumpe Versuche die Fratze des Monsters zu übertünchen. Illusionen, welche sich Männer einredeten die sich zwar für große Krieger hielten, das wahre Antlitz der Macht, welcher sie ihre Seele verpfändet hatten, jedoch nicht ertragen konnten. Also fantasierten sie sich lange Tafeln und rauschende Feste, zu Füßen ihres Herren, zusammen. Unfähig zu begreifen das sie letztendlich nur Futter waren. Kam er jedoch einmal auf die Metapher vom Schädelthron zurück, so ergab sich eine unfreiwillige komische Situation. Er würde dem Herren des Mordes, mit durchschnittener Kehle erklären wie es zu seinem Ableben gekommen war. Das ihn eine Frau umgarnt hatte, ihn mit ihren Reizen niedergerungen und wehrlos gemacht hatte. Diese Sirene, so würde er weiter beichten müssen, hatte ihm den Hals geöffnet und gemeuchelt. Die Axt außer Reichweite, der Harnisch abgelegt, die Kampfbestie gezähmt. Auf dem Lager der Schwachen, von Verletzung und Lust am Wiederstand gehindert. Der unbestimmbare Warnruf, ob weltlicher Natur oder nicht, bewahrte ihn noch einmal vor dem Wechsel der Existenzebene. Er brachte den gesunden Arm, mit dem er eben noch den warmen Frauenkörper hatte an sich drücken wollen, zwischen Klinge und Lebensader. Wäre der rechte Arm zu gebrauchen gewesen, er hätte sie von sich geschleudert wie eine Puppe. Nur war ihm diese Aktion unmöglich, zu sehr hatten die mutierten Zähne Nerven und Sehnen beschädigt. Normalerweise hätte auch die Linke genügt sie fort zu stoßen, die Positionen ihrer Körper gereichten jedoch ihr zum Vorteilt. Melanie hatte das Messer so angesetzt das sie von rechts nach links schnitt. Kogan hingegen musste den linken Arm verdrehen um sich zu schützen. Dadurch arbeitet nicht nur die ungünstige Lage gegen ihn, sondern auch das Gewicht der Frau. Dieses war zwar gering, reichte jedoch seine Bewegungsfreiheit weiter einzuschränken. Ihre Lippen lösten sich voneinander und Melanie wand mehr Kraft auf um ihn zu töten. Kogan hielt dagegen. Dennoch spürte er wie Stahl die Haut an Handfläche und Hals auftrennte. Langsam wanderte die Schneide den Hals entlang, ließ Blut fließen. Sie war dabei das Ringen gegen einen Gesegneten des Khorne zu gewinnen. Kogan amtete schnell, glücklich über jeden Zug der seine Lungen nicht mit dem eigenen Lebenssaft füllte. Noch immer ihr Gesicht eine Handspanne von seinem entfernt. Die Zähne in Anstrengung gefletscht. Das war sie nicht! Kogan starrte in die grünen Augen und erkannte dies. Was immer ihn da anglotzte hatte nichts mit der jungen Frau zu tun. Oder etwas doch? Hatte sie diese Macht willkommengeheißen um ihn zu vernichten? Das Ding starrte mit so viel Hass hinter den grünen Augen hervor das der Krieger ein Gefühl willkommen heißen musste welches ein seltener Gast war. Er verspürte Angst. Eine elementare Urangst, wie sie die ersten Menschen ergriffen haben musste als sie begriffen welche Mächte hinter der Realität lauerten. Dieses Ding wollte ihn vernichten. Nicht Kogan, den Mann, der vor vielen Jahren seine Heimat verlassen hatte um sein Glück zwischen den Sternen zu machen. Nicht die Person. Das Wesen wollte das vernichten was er darstellten. Kogan den erwählten Khornes, der dabei war seinen Meister ein erquickliches Mahl zu kredenzen. So war es diesmal nicht Zorn oder verletzter Stolz, der ihn zu Angriff trieb, sonder Panik vor diesem Ding das älter als die Zeit war. Er stieß sie von sich. Das sein Gelenk dabei schmerzhaft überdehnt wurde war dem Kämpfer einerlei. Melanie taumelte von dem Lager zurück und schlug gegen die gegenüberliegende Kabinenwand. Grunz sprang auf seinem Sitz auf und quiekte verwirrt. Wie sollte sein einfach gestricktes Gehirn aus begreifen was vor sich ging? Melanie fing sich, die Haare fielen ihr in die gesenkte Stirn, der Eindruck des Dämonischen verstärkte sich. Sie grinste diabolisch, schwang das Messer wiegend hin und her, kam langsam näher. Kogan richtete sich auf, oder besser er scheiterte an dem Versuch. Schwindel ließ seinen Blick verschwimmen. Sie war fast heran. In einer Verzweiflungstat stürzte er nach vorne, riss sie mit seinem Gewicht zu Boden. Die Frau stieß einen, mehr zornigen denn überraschten, Laut aus. Das Messer klapperte davon. Rote Flecken breiteten sich auf seinen Verbänden aus als die Wunden erneut aufbrachen. Melanie, oder wer immer das jetzt war, erkannte diese Schwäche. Sie kralle die Finger in seine Flanke, trat nach dem geschundenen Knie. Während Kogan sie, so gut als mit einem Arm möglich, am Boden zu bannen suchte, tasten ihre schlangen Finger nach dem entschwundenen Messer. Millimeter trennten sie noch von dem edlen Rasierwerkzeug, welche Kogan ihr in einer Laune geschenkt hatte. Die Ironie dieser Tat grenzte fast an Kitsch. Kogan suchte nach Halt. Seine Hand konnten ihren Mantel nicht richtig packen, sie nicht fixieren und die Schmerzen fraßen an seine Nerven, bettelten nach gnädiger Ohnmacht. Die Fingerkuppen ertasteten etwas im Stoffgewühl. Einen harten, Zeigefinger langen, Gegenstand . Die Faust schloss sich darum. Melanies Hand tat es Kogans gleich, nur an Stelle des unbekannten Objekts hatte sie das Messer erreicht. Zog es frohlockend zu sich heran. Alle Kräfte, die ihm noch zur Verfügung standen, mobilisierend bäumte sich der Kämpfer auf. Erhob sich ein Stück und rammte den erbeuteten Gegenstand in die Hand mit dem geschliffenen Verhängnis. So erfüllte das Fragment, selbst nach dem Tot seines Besitzers, noch die vorgesehene Aufgabe. Von der Sensenklaue des Schlangenmutanten abgetrennt hatte es sich tief in Kogans Seite gebohrt. Kundige Hände hatten es aus seinem Fleisch entfernt und es war in Melanies Besitz übergegangen. Jetzt grub es sich durch Haut, Fleisch, Knochen und Zentimeter dickes Gummi. Nagelte die tollwütige Frau am Boden der Kabine fest… Als hätte er damit ein mechanisches Tier getötet hielt der Truck. Für Jack, der nur durch eine kleine Luke von ihnen getrennt war, mussten sich die Geräusche zu einem gänzlich anderen Bild zusammenfügen. - Melanie Zaebos - 09-11-2008 Nicht vollkommen nachvollziehbar, ergoss sich ein hedonistisch-sadistischer “Festakt” durch ihren ungeschützten Verstand, noch ehe sie die unvermeidliche “Niederlage” hätte klar erkennen können. Nicht einzig der Herr allen Gemetzels wusste um die Vorzüge des kriegerischen Rausches, sei dieser ihres sündigsten, lieblichsten Gebieters auch aus anderen Quellen geschöpft. Wahrlich, man vermochte süßesten Reiz aus allen geschlagenen Wunden zu empfinden, wenn man sich nur hingab an jene Macht, deren Verheißung in allen Dingen, fleischlich wie geistig, stecken musste. Auf seinen unumstößlichen Befehl hin, verschlangen zehntausende Sklaven pures Gift, von welchem sie wussten das es ihr grausames Ende sein würde, einzig um sich, am höchsten Gipfel aller Begierden, mit seiner unsterblichen Wesenheit zu vereinen. Darin lag sie, die einzige, reine Bestimmung allen Lebens, sich dereinst mit seiner “Seele” zu vereinen, nur somit konnte Perfektion, konnte die Katharsis alles sinnlosen Strebens erreicht werden. Scheinbar rasend von diabolischer Wut, erklomm jener unwürdige Speichellecker ihren Leib, rangen sie zunächst noch darum, wessen Blut versickern müsse, war es unheiliger Hass des Schädelthrons, welcher ihn obsiegen ließ. Seinen wahnsinnigen Durst nach Auslöschung schmeckend, griff sie nach seiner Kehle, in eben jenem Augenblick, bohrte sich der abgebrochene “Raubtiersfang” mitten ins weiße Herz ihres Handtellers. Kreischend wand sie sich herum, krallte mit den restlichen Fingern nach diesem schäbigen Dorn, riss daran, doch ihre Kraft verzagte ihr, war dieser doch mit dem entbrannten Zorn eines Schlächters hineingestoßen worden. In einem willkürlichen Akt nackter Verzweiflung, sucht sie danach die verblieben Hand “herauszureißen”, als unvermutet sich sein massiver Leib entkräftet auf sie herab senkte, somit die ohnehin durch Schmerzenschreie reduzierte Atemluft, beinahe gänzlich aus ihren Lungen presste. Keuchend schnappte sie abermals, dieses mal mit der linken Hand, nach seiner Kehle, in der Hoffnung bereits ihre Fingernägel könnten ihm die Venen herausreißen… Doch just in diesem Herzschlag, durchdrang flüssiges Metall sämtliche ihrer Adern, Kapillaren und Nervenzentren. Erschrocken wich sie zurück, noch ehe sie etwas irgendwie begreifen mochte, wankten ihre Wahrnehmungen der Wirklichkeit vollends. Was war geschehen? Wo war sie überhaupt? Merklich desorientiert, schlenderte sie durch unbeleuchtete Korridore, deren massive Granitwände, nackt und unbehangen, wohl einem okkulten Tempelkerker gleichen mochten. Am äußersten Winkel ihres geistigen Verständnisse angekommen, vernahm sie markerschütternde Kriegslaute, welche laut hallend, sich selbst zu dunklen Echos erhebend, durch alle Gänge bebten. Dies war nur bescheidenster Teil, jener epischen Schlacht, welche seit nunmehr zwölftausend Jahren jenseits jeglicher menschlicher Vorstellung tobte, zwischen ungeschönter Blutlust und hedonistischer Selbsterkenntnis. Subtile, dennoch markante Gestalten wetzten, versessen danach trachtend, des jeweils anderen Existenz zu beenden, Klingen und Beile. An ersterer Stelle, ragte ein hünenhaftes Scheusal, von wohl gut und gerne drei Metern empor, dessen gesamter Leib mit dicken, metallisch schimmernden Schuppen bedeckt war. Schnaubend stieß das Biest, dessen stacheliges Borstenhaar von klebrigem Blut verkrustet war, siedenden Dampf aus den aufgeblähten Nüstern, noch ehe es das Maul voller sägezahnartiger Hauer aufriss, um den ursprünglichen Instinkt des Krieges voller nackter, ungezähmter Wut hinausbrüllte. Lechzender, dicker Schaum troff über seinen lippenlosen Kiefer, zischend auf den einst noch makellos grauen Flur tropfend. Umnachtet ob seiner ethnischen Herkunft, warf sich die kolossale Kreatur mit vollem Gewicht vorwärts, ein grimmiges Beil schwingend, welches nur aus den Albträumen ungezählter Witwen und Waisen geschmiedet worden sein konnte. Die drohende Spaltung des eigenen Schädels gewahrend, wich ein ähnliches Scheusal, welcher doch mehr an einen “Satyr” aus lyrischen Gedichten erinnern mochte, zurück. Dies entsprach mehr einem lustvollen Folkloretanze, den kämpferischem Ausweichen, den die prächtigen Beinkleider, bestickt von weißer Seide und goldenem Zwirn, wirbelten herum, und an jedem herabhängenden Zipfel, läutete ein winziges Glöckchen, was das andere Biest nur noch umso mehr zum Vorsturm provozierte. Doch im selben Lidschlag als die meisterliche Darbietung einer glanzvollen Pirouette geendet hatte, stach auch schon ein längs geschwungener Säbel durch das aufgewühlte Haar, nur wenige Fingerbreit vorbei am aufbegehrenden Brustkorb des anderen. Nun kreuzten sie gar die Klingen, doch schon war klar, das der Satyr der blutigen Monstrosität in eben diesem Akt hoffnungslos unterlegen war. Einzig durch höheres Geschick, vermochte dieser unter der gewaltigen Macht hindurchzutauchen, gleichzeitig das heiter lächelnde Silber entlang des entblößten Unterleibs schneiden lassend. Angefacht durch derart simple Verwundung, wand sich das gehörnte Scheusal allerdings schneller als erwartet herum, ergriff den Kontrahenten brutalste an der Kehle und drohte diese ohne jeglichen Kraftaufwand zu zerquetschen. Natürlich wand und gebar sich der Satyr, dessen schelmischer Bart nun unbeholfen die dicken Bronzeadern des anderen streichelte, trat mit seinen gespaltenen Hufen nach dessen “Gemächt”, doch wo nichts war, mochte gleichsam nichts schmerzen. Verfangen in dieser trostlosen “Umarmung”, stach er mit dem gezackten Schweife nach des anderen Kopfe, nur um dadurch diesen abgebissen zu bekommen. Schnaubend, brüllend, glühendes Magma speiend, ersann die blutige Bestie, die muskulösen Kiefer um des anderen Nacken zu schließen, was alsbald auch mit brachialem Brechlaut vollzogen war. Matt und kraftlos sank die niedere Sagengestalt nieder, doch kaum den Hornhuf auf des nackten Flures Stein, fuhr die eherne Albtraumgeburt herum, um vollends die noch zuckende Trophäe von den Schultern zu pflücken. Euphorisch, dennoch wie ein hungriger Werwolf heulend, entstieg der unheilige Namen seines Herren der rauen Kehle, indes sich ein vollkommen anderer, größerer Schatten im hintersten Winkel des “Schachtfeldes”, hass- wie angsterfüllt, geschlagen und unterwürfig zurückzog… Schleier unbegründeten Hasses, gräulich wie regengeschwängerte Donnerwolken, sanken nieder, noch ehe es vollbracht war, dort in ihrem Verstande. Was war es also nun, als sie die smaragdenen Augen voller Agonie aufschlug, um zu erkennen, was mit ihr geschehen war? Brennende Verzweiflung keimte in ihrem Herzen, sie rang förmlich um ihr Bewusstsein, so sehr fraß sich die bisher ungekannte Pein durch sämtliche Nerven, bohrte wie stählerne Speere durch ihr Hirn, verdeutlichend was ihr angetan wurde. Und dann, dann lag da noch dieser chaotische Goliath, welchen sie über viele Monate hinweg kennengelernt hatte, ausgelaugt wie von einer rasenden Schlacht, mit vollem Gewicht auf ihr. Emotional entfachte eine viel tiefgründigere Quelle noch im selben Herzschlag eine Frage, welche unschuldiger und naiver nicht hätte sein können. Trotz der beißenden, nagenden Agonie, welche sich entlang ihrer Handknöchel empor hievte, wanden sich sämtliche Finger ihres anderen Armes, mehr nach dem emporgereckten Kopf jenes Mannes, tastete unbeholfen seine erhitzten Wangen. Warum dieser unmenschliche Kraftakt, wo er doch verletzt von den Schlangenwesen hätte ruhen müssen? Warme Tränen flossen unbekümmert von etwaiger Scham vor dem khornitischen Schlächter herab, war er vielleicht unempfindlich gegen derartigen Schmerz, war sie es dennoch nicht. Beinahe hätte sie sich in die purpurnen Lippen gebissen, nur um ein winziges Quäntchen an Ablenkung von besagter Verletzung ihres Leibes zu haben. Jedoch musste sie sprechen… “Es… es… was? Kogan… was? Beim achten Stern…” , unschön verzog sie ihr Gesichtlein, als es abermals pochend durch ihre Nerven brannte, “… warum?!” - Kogan - 09-11-2008 Selbst wenn er gewusst hätte was er auf ihr Schluchzen hätte antworten sollen, ihm fehlte die Kraft zum sprechen. Was an eiserner Reserve noch in ihm gewesen war, war nun dahin. Er hatte es gebraucht um sich von ihr zu stemmen und gegen die Sitze zu lehnen. Nicht einmal genug Stärke, um sich dich Hand auf den blutenden Hals zu pressen, war ihm geblieben. Was hätte er auch sagen oder tun können? Sie schelten weil sie ihren Geist so leichtfertig einer Warpwesenheit dargeboten hatte? Was wusste er schon davon, wie konnte er sich ein Urteil erlauben. Der Geist eines Khornieten war gefestigt, jedenfalls im Vergleich zu den anderen Aspektdienern des Chaos. Die Strukturen und Vorstellung waren klar umrissen, das Glaubenskonzept einfach. Auf den ersten Blick jedenfalls. Nun da Kogan erkannte wie viel mehr hinter all den menschlichen Floskeln steckte, die selbst dem Unaussprechlichen noch Name und Aussehen geben wollten, wie konnte er sich da anmaßen über sie zu urteilen? Waren die Anbeter des Schlachtengottes doch selbst wiederstandsfähiger gegen Einflüsterungen und trotzdem war er beinahe vernichtete wurden, letzte Nacht am Lagerfeuer. Wie musste es da für Melanie gewesen sein? Jedenfalls nicht so schmerzhaft wie für mich... stellte er mit knirschenden Zähnen fest und dachte an den bebenden Frauenkörper, wie er sich unter den Berührungen jener fremden Macht wand. Wieso machte ihn das so wütend? War es Eifersucht? Bei diesem Gedanken kam ihm eine andere Erkenntnis, überrollte ihn wie ein Land Raider. Es ist das gleiche Wesen gewesen! Oder wenigstens Etwas das es in Melanie zurückgelassen und sie so zu einem Schläfer unfunktioniert hatte. Wirklich aus reinem Hass auf den alten Erzfeind Khorne? Oder vielleicht auch auf die Person die ihre Verbindung gestört hatte. Was wäre mit der Frau geschehen wenn das Warpwesen den Akt vollendet hätte? Melanie gab ein Bild des Jammers ab. Sie versuchte sich von dem Dorn, in ihrer Hand zu befreien, scheiterte jedoch. Der Krieger beobachtete sie bei ihrem Tun. Ihre Augen waren tränenblind, keine bösartige Mordgier schimmerte noch darin. Aber war das Ding vertrieben? Der Angriff würde ihm nicht gefallen haben, dass war Kogan klar. Wie er so darüber nachdachte erkannte er das es die Wahl dieser Waffe ein absoluter Glücksfall gewesen war. Seine Gedanken stutzten und er lachte innerlich über sich selber. Ein Glücksfall... natürlich! Der Dorn war die perfekte Waffe gegen eine Macht des lüsternen Prinzen. Stück einer natürlichen Klinge, ohne Bestreben nach Schönheit geschaffen, im Kampf verloren, in den Todeszuckungen seines Besitzers abgebrochen. In den Feind gebohrt, durchtränkt mit gesegnetem Blut. Gegen Melanie hatte er es in einem Akt brutaler Gewalt eingesetzt. Nein er glaubte es war verschwunden. Sein Vorhaben, ihn umzubringen, war gescheitert und es würde freiwillig sicher nicht in der Nähe eines Khornejüngers bleiben wollen. Er hoffte es zumindest. Der kurze Augenblick des Verschnaufens hatte ausgereicht seine gequälten Muskeln wieder mit ein wenig, grundlegender Kraft zu erfüllen. Unter schmerzgeborenem Keuchen zog er sich zu ihr, nur den linken Arm als helfendes Mittel. Grob stieß er ihren Körper aus dem Weg und packte den Dorn am blutverschmierten Ende. Ein Ruck, gefolgt von einem schmatzenden Geräusch und sie war frei. Ohne ein weiteres Wort steckte er das Fragment in die Tasche und machte sie daran das Lager zu erklimmen. Als er es geschafft hatte waren seine Kräfte erneut erschöpft. Schwer atmet fixierte sein Blick den grauen Wagenhimmel über sich. Worte wollten ihm nicht kommen. Ihn hatte gerade ein Wesen umbringen wollen das über die Macht verfügte Menschen zu direkten Marionetten zu degradieren. Das allein war nicht was ihn so verstörte, es war die Tatsache das es der Kreatur fast gelungen war. Durch sie! Sie machte ihn verwundbar… - Melanie Zaebos - 09-13-2008 Noch ehe sich die stumpfe Taubheit in ihrer Hand weiter verästeln konnte, war sie darum bemüht, sowohl mit hochprozentigem Alkohol, als auch mit mitgeführtem Verbandszeug, Nurgle einen weiteren Namen von der akribisch geführten Liste zu streichen. Luft zwischen den zusammengepressten Zähnen hindurch zischend, nahm sie das anhaltende desinfizierende “Brennen” hin. Verhalten schluchzend kauerte sie sich an eine der stählernen, spärlich mit Kunststoff verkleideten, Radgehäuse, in eben solch zerbrochener Manier wie der Khornite starrte sie zwischen irritierenden “Tränenschleier” hindurch. Seine sonst nicht gerade gutgelaunte Zunge, sprach indes kein noch so geringes Wort, weder mochte er sie schelten, noch mochte er irgendeinen aufbauenden Ton anschlagen, wie es wohl andere Männer in einer derartigen Situation getan hätten. Was ihr nun, zunächst zaghaft, dann doch mit einiger Gewalt, in den gekränkten Sinn kam, wunderte sie selbst bis in die Grundfesten ihres Bewusstseins hinab. Warum hatte er sie nicht einfach für dieses “Verbrechen” diesen Verrat gegen ihn abgeschlachtet? Vielleicht war dies einerseits, weil er gerade zu ramponiert war, um sich überhaupt aufrecht halten zu können? Vielleicht war es lediglich jenes für ihn unschätzbar kostbare Wissen, welches sie in den mittlerweile verdorbenen Wirrungen ihres Hirns bewahrte? Andererseits war da natürlich dieses erdrückende Gefühl in einer ihr unbekannten Magenregion, welches milde “ schauderhafte” Gewissheit hervorrief. Sein ansonsten weitsichtiger Blick mochte etwas an seiner khornitischen Disziplin verloren haben, auf den ersten, unbekümmerten Blick hin, sofern man achtlos oder naiv, wie sie es gewesen war, war. Doch war die arglose, zärtliche Manier, mit welcher er sich ihr, gefangen in der dämonischen Manie, hingegeben hatte, nicht etwa frevlerisch und blasphemisch in seiner spirituellen Welt gewesen? Dieser beschwerende Gedanke nagte zusehends an ihr, gerade wie ein von Nurgle gespendetes Krebsgeschwür oder vom Wandler gesäte Zwietracht, welche Liebe in Hass und Frieden in Krieg verwandeln mochte, je nachdem wie dieser es vorsah, in seinen unendlichen Ränkespielen. Möglicherweise war es auch nur augenblickliche Triebhaftigkeit, ein lange unterdrückter sexueller Anreiz gewesen, welcher ihn dazu bewegt hatte dergestalt zu handeln. Andererseits, hätte er nicht jedes Wesen ohne größeres Zögern unter seinem stählernen Absatz zerquetscht? Angewidert über ihr eigenes unklares Gefühl in dieser simplen Angelegenheit, wischte sie sich mit dem genesenden Handrücken über das Gesicht. War dies etwa, was weniger begabte, dafür von wankendem Hormonfluten heimgesuchte, Autoren in ihren schäbigen Beiwerken wie “Sturm der Liebe” oder “Luna und zurück” empfanden? Etwas eigenwillig betroffen von seiner gar seltsamen, umständlich indirekten Handlung, warf sie ihm aus dem Augenwinkel heraus vielsagende Blicke zu. Was ging wirklich in diesem entsandten Blutjünger vor? Wahrlich nur die höhere Neigung hin zur Vernichtung und Schädelernte, oder doch mehr, ein untypische Gefühl welches er aufgrund der entmenschlichten Doktrinen gar nicht empfinden durfte, konnte? Genau so gut hätte jeder andere Psioniker oder Student älterer Geschichte diese Verse entziffern können, sie in ebensolcher “Präzision” näher herangeleiten können. Und dennoch bewahrte er sie vor jeglichem “Unheil”, drohte seinem alten Schlachtengefährten unmissverständlich und warf sich in jeder noch so dumm hervorgerufene Lappalie ihrerseits, ohne auch nur mit dem kleinsten Wimpernhärchen zu schlagen… War dies also bedenklich? Ja, überaus. Es war ihr unverständlich, fremdartig, und alles was diesem ungekannten Schema F entsprach, war ihr bis aufs sträubende Blut zuwider. Sie hätte unzweideutig danach fragen können, hätte ihn fordern können… hätte sonst was tun können… Anstelle all jener unbegrenzten Möglichkeiten, lauschte sie den wieder angeworfenen Motoren, welche sich rebellierend ins Zeug warfen und alsbald die “gepanzerten” Reifen wieder durchs Wüstenareal vorantrieben. Gemäß ihrer provisorischen Schätzung, müssten sie ohnehin in kaum mehr als zwanzig Minuten die Ausläufer der einstigen Metropole erreichen, somit das vermeintliche Ende ihrer diesseitigen Bestimmung, was ihr, je mehr sie darüber nachsinnte, eindeutiger und klarer erschien. Beflügelt von einem doch recht weiblichen Intuition, erhob sie sich aus ihrer verkrampften Haltung, wischte ein abschließendes Mal über ihre ob der salzigen Tränen geröteten Augenlider, platzierte sich dann umso vorsichtiger an die Seite des Kriegers. Womöglich mochte er dies als erneuten “Angriffsversuch” werten, womöglich war er schon in einer gewissen “Seeligkeit” in einen stummen Schlaf hinübergeglitten, sie vermochte es nicht eindeutig zu sagen. Grunz streckte sich entspannt, während sie die gesunde Hand über einen matt daliegenden Arm des Berserkers streichen ließ. “Ich… Ich hatte vergessen, mich für die… entgegengebrachte Gnade zu bedanken…” , hauchte sie geschwächt stotternd, “… du hättest mich töten können… das ist mir klar… hast es aber nicht getan… Warum? Empfindest du… etwas? Nein… das ist unsinnig… gemäß deiner mir bekannten… Bestimmung… darf ein Gesalbter nicht empfinden… nicht so…” , wenig mehr als flüchtig verharrten ihre Finger an seiner Armbeuge, “Was würdest du sagen… wenn ich glaube… über die vorhandenen Grenzen irgendeiner uns bekannten Realität hinaus… spähen zu können? Wenn ich damals… unbewusst… vielleicht ungewollt… auf Slaaneshs Schrein… Fragmente deines “Ichs” gefühlt hätte? Würdest du mich töten? Ich weiß das du es wirst… Ihr hasst all jene welche es spüren… es manipulieren können… doch fürchte ich nichts… nichts mehr auf dieser Welt… denn… ich sah was dort in der uns entglittenen Welt lauert, meiner Seele harrt, nichts ist vergleichbar, nichts von solcher Macht dürfte je existieren… frisst es mein Selbst… so mag ich ruhe empfinden… nicht länger Leiden… doch durch seine Stärkung… sättige ich meine Rache… welche dereinst möglicherweise alles verschlingen mag…” , mitleidig wanderten ihre Pupillen über seinen Leib hinweg, “… und wer weiß, vielleicht wirst du mir diese größere Gnade wahrlich spenden… Bedenke Kogan… solange ich Lebe, könntest du in dieses schwache Verhalten… abdriften… und entziehst dich damit selbst dem Willen der Götter… dies darf nicht geschehen, den es steht mehr auf dem Spiel als wir womöglich begreifen können, je werden… Selbst der größere Dämon fürchtet dies, was hier geschehen könnte, schon schmeckt er die ersten Wellen des unaussprechlichen Hasses an seinen Lippen… trachtet nach der Zerstörung aller seiner verhassten Bruderskinder… Zuerst nur du… vielleicht später Balius, Jack… der ganze Rest, so schwächt er ihn auf seinem Thron… so schwächt er jegliche Macht und wir sind nur bescheidene Figuren in diesem Spiel.” , nun grinste sie gar, jenes verbitterte fatalistische Grinsen welches man eben jetzt finden mochte, “Begreifst du es denn nicht? Durch mich wirkt er… durch mich schwächt er… deine Drohungen gegen deine Glaubensbruder, dein abgelenktes Verhalten, dein beinahe Untergang… der ewige Wille der Götter darf nicht scheitern, nicht jetzt, da Koron auf des Messerschneide steht… du… musst mich töten… mich verstoßen!” - Kogan - 09-13-2008 Noch immer waren Kogans Augen auf die Decke gerichtet. Fixierten die Rostflecken, welche die Landkarte eines nicht existierenden Landes zeichneten. Eines Tages würden die braunen Tupfen das Dach erobert haben und zerfressen. Er lauschte ihrer zitternden Stimme ohne seine Position zu ändern oder etwas auf ihre Worte zu antworten. Sie töten weil sie ihn schwächen konnte! Das war das einzig Logische um diese verwirrende Situation zu regeln. Es war die Art des Khorne, der Wille seines Gottes. Sie war eine Gefahr und schließlich könnte er das Wissen aus ihr heraus quetschen. Wenn er es wollte würde sie die Informationen mit ihrem eigenen Blut schreiben und um Erlösung flehen. Man sagte den Khornekriegern nach keine Folterknechte zu sein. Zu töten um des Tötens Willen, je mehr je besser. Das stimmte zwar, doch man verbrachte nicht den Großteil sein Lebens mit Kampf und Mord ohne etwas vom menschlichen Körper zu verstehen. Man konnte fast alle Knochen brechen ohne zu entleiben. Zähne ausreißen, Augen ausstechen, häuten, Nerven freilegen. Alles Möglichkeiten jemanden den Tot erbetteln zu und alles dafür tun zu lassen. Aber wäre das nicht auch ein Zeichen von Schwäche? Er hatte einen Angriff abgewehrt, einen Angriff in dem Melanie die Waffe darstellte. Dadurch das sie fremdgeführt gewesen war hätte der Angreifer ihn zweifach besiegen können. Sein Ableben wäre der offensichtlichste Trumpf gewesen, doch auch so hätte der Fremde gesiegt, wäre er seiner Natur gefolgt. Wie wahrscheinlich war es schon das ein Diener des Blutgottes einen Angreifer am Leben lassen würde? Das hatte er jedoch getan und so das Wesen, in ihr, doppelt gedemütigt. Aber das hatte er getan ohne dem Weg des Schlächters zu folgen, er hatte selbst entschieden. Er hatte besser entschieden! Warum also sollte er jetzt blind das tun, was nach den Vorgaben seines Gottes das Beste war? Er war stark! Stark genug mit allem fertig zu werden was gegen ihn geschleudert wurde. Wären es denn nicht ein Zeichen von Schwäche wenn er sie erschlug? Furcht vor dem was sie noch über ihn bringen konnte? Das mochte stimmen, doch Kogan wusste das es nicht der Grund war warum er sie am Leben ließ. Melanie hatte geendet und saß nun still neben ihm, erwartete einen Antwort, vielleicht den Tot. Noch immer war das gesprenkelte Stahlfirmament Ziel seiner Augen. Er spürte ihre Hand, die Finger die ihm eben den Hals hatten öffnen wollen. Die warmen Fingerspitzen, wie sie über seine raue Haut streichelten. Niemals hatte er Derartiges erfahren. Sicher er hatte Frauen gehabt. Prostituierte, Beute, nicht mehr als Fleisch. Sie wahren zärtlich oder hart zu ihm gewesen, je nach dem was er verlangt hatte. Sie hatten ihm Gefühle vorgespielt, manche gut, die meisten schlecht. Aus Angst oder für ein paar abgegriffene Scheine. Befriedigung, mehr waren sie nicht gewesen und mehr hatte der Krieger nie gewollt. Doch bei ihr war es anders. Sie war ihm ein Rätsel, ein Buch mit sieben Siegeln. Nun drehte er den Kopf und sah sie an. Was spielte sich hinter diesen grünen Augen nur ab. Sie wirkten besonders faszinierend auf ihn. Er musste sich über sich selber wundern. Die Augen waren bisher das Letzte gewesen was ihn an einer Frau interessiert hatte. Langsam hob er die Hand zu ihrem Gesicht. Berührte sie, umfasste ihr Kinn Nie hätte er gedacht das seine Finger, die Genicke brachen und mannschwere Waffen schwangen, zu solchen sanften Berührungen fähig waren. Ihr Gesicht war mit einem Makeup bedeckt, wie es nur das Chaos schaffen konnte. Blut, ihr eigenes, seines, durchzogen von Rinnsalen, dort wo ihre Tränen entlang geronnen waren. Mit dem Daumen wischte er ein wenig des getrockneten Lebenssaft weg, oder besser er verschmierte ihn. Was hatte diese Frau nur das ihn so fesselte das er ihr sogar einen Mordversuch vergeben konnte? Er streichelte ihre Wange mit den Fingerrücken, ließ die Hand weiter wandern bis er ihre Schulter erreicht. Sanft zog sie zu sich herunter, bedacht darauf ihr keine Schmerzen, durch Berührung ihrer verletzten Hand zu bereiten. So bette er sie neben sich, den gesunden Arm schützend um sie gelegt. Zu mehr war er, selbst wenn er gewollt hätte, nicht in der Lage. Gerade erst hatten die Wunden wieder aufgehört zu bluten. Würde jetzt Jack oder Balius hereinplatzen wäre die Situation klar gewesen. Der Kämpfer hatte sich seine Sklavin genommen, so wie es sein gutes Recht als Besitzer war. Das Blut, welches sie beide bedeckte, kündete von seinen Vorlieben. In Wirklichkeit strich er nur gedankenversunken über ihre schmal Hüfte, zufrieden damit ihre Wärme zu spüren. Den Blick wieder in jene natürliche Landkarte vertieft. Jack und Balius jedenfalls unterbrachen die beiden Ruhenden vorerst nicht. Zu sehr waren beide darauf bedacht ihre Fahrzeuge auf der Straße zu halten. Die Straße, über die einst Güter, Reisende, dann Panzer und nun nur noch der Wind fuhren, war rissig und mit Geröll bedeckt. Immer wieder drohten die Vehikel auszubrechen und wegzurutschen. Die Fahrer mussten geradezu mit den Kontrollen ringen. Ihre letzte Rast lag Stunden zurück und niemand hatte Melanie und Kogan gestört, da beide vermuteten der Krieger schlief oder beschäftigte sich mit seinem Spielzeug. An der Kreuzung hatten sie den wahrscheinlichsten Weg gewählt. Melanie hatte erwähnt das die Stadt im Osten lag und so waren sie dieser Richtung gefolgt. Eine richtige Entscheidung, wie sich herausgestellt hatte. Zuerst waren sie auf die Überreste von Siedlungen gestoßen. Ob Natur oder Krieg diese geschliffen hatten war nicht mehr auszumachen. Doch sie kamen näher. Eindeutig wurde das als sie gelbe Schilder passierten. Verbeult, rostig und einige mit Einschüssen verzieht. Das Zeichen für radioaktive Strahlung war jedoch auf den meisten noch zu erkennen. Selbst dem Dümmsten wurde erklärt das ihm Gefahr drohte, dadurch das man einige Schilder mit Totenköpfen und gekreuzten Knochen überpinselt hatte. Jack blieb stoisch auf dem Gaspedal und versuchte nicht daran zu denken das sein Leben an den Informationen eines verängstigen Schuldners, den Kogan vermutlich umgebracht hatte, hing. Die Landschaft hatte sich verändert, war hügeliger geworden und hier und da krallten sich Pflanzen in den kargen Boden. Sie bogen auf etwas, das wohl einmal eine Schnellstraße gewesen war. Hier konnten sie ihre Geschwindigkeit erhöhen und kamen gut voran. Die Sonne war im Sinken begriffen als sich ihr Ziel offenbarte. Der Asphaltgürtel beschrieb einen Bogen, schlängelte sich zwischen zwei Hügeln hindurch und da war sie. Rasankur! Eine Stadt, bei weitem keine Makropole, dennoch gewaltig. Ein schwarzer Wald aus lichtlosen Gebäuden. |