Der Saal der tausend Völker - Druckversion +- Koron III (https://koron3.de) +-- Forum: Der Trojan-Subsektor [ab hier IN-GAME Bereich] (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=7) +---- Forum: Rasankur (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=75) +----- Forum: Die Ras-an-Kur (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=69) +----- Thema: Der Saal der tausend Völker (/showthread.php?tid=202) |
- Die Stimme - 09-22-2021 Das sind wahrhaft tapfere Worte, mächtiger Yok. Lass mich mit meinen Schwestern darüber beraten. Die vier Hexen zogen sich ein Stück weit in Richtung Thron zurück, so das der Kartentisch zwischen Ihnen und dem Krieger lag und redeten mit gesenkten Stimmen. Was wollen wir mit dem? Er ist nur ein Tier und bestenfalls nutzlos, schlimmstenfalls ein Hindernis. Die Unmenschen bilden sich viel auf ihre Stärke ein. Wenn Kogan die kräftigsten von ihnen mitgenommen hat, ein Teil bei Kämpfen am Tor fiel und sich der kleine Rest Balius angeschloss, so könnte auch ein Heer der vermeintlich Schwächeren dieses Volkes noch von Nutzen sein. Immer vorausgesetzt dieser selbsternannte Retter seines Volkes hat irgendeinen Einfluss auf die die zurückblieben. Was schadet es uns wenn er versagt? Viel, wenn sich herauskristallisiert, dass es vorteilhafter ist in Balius den neuen Avatar der Stadt zu erkennen. Da könnte ein Aufstand der Unmenschen hinderlich sein. Wenn sich Balius gegen uns stellt, kann ein Heer aus Bhrak nicht schaden. Er stellt sich nicht gegen uns. Er ist ein Mann und die denken nur mit einer Region des Körpers. Wer so lang in der Wüste lebt, umgeben von anderen Männern, triefend von Testosteron, der entwickelt andere Neigungen. Oder sein Fleisch wird so hungrig, dass es seinen Verstand erst recht verzehrt. Kinder… konzentriert euch auf die Sache. Muss ich mich sputen, weil ein Köter wartet? So weit käme es noch. Du musst dich sputen, dummes Ding, weil ein Feind vor den Toren steht und Zeit ein Gut ist, über das wir nicht verfügen. Ist ja gut. Ich sage wir jagen ihn in die Wüste. Lasst es ihn versuchen. Ja er soll die Abgehängten seines Volkes versammeln, sei es nur, dass wir uns an dem Gezänk der Tiere erfreuen. Ich bin auch dafür ihn gewähren zu lassen. Also drei gegen eine. Habt euren Willen, aber hört mich lachen, wenn es misslingt. Geschlossen drehten sich die vier kunststoffumschlungenen Engel dem Krieger wieder zu. Dein Ansinnen ist edel und wagemutig. Doch was weniger könnte man von deinem bewundernswerten Volk erwarten, mächtiger Yok? Du hast Huld und Segen des Palastes, durch uns. Gern würden wir dir ein Heer an die Seite stellen oder auch nur eine kleine Gruppe Kampfbereiter. Aber du siehst, jede Hand und jedes tapfer schlagende Herz wird gebraucht die Idee von Rasankur zu schützen. Wisse aber, dass wir die nicht vergessen, die in der Stunde der Not treu zum Palast standen. Sammle dein Volk und tilge jene, die sich frevelhaft gegen uns, Euch und gegen die Stadt gestellt. Viel können wir dir nicht als Unterstützung geben. Unsere Rüstungen und Waffen verschmäht ihr. Und doch bieten wir dir an, dich nach Lust aus der Waffenkammer des Palastes zu bedienen. Wir haben mehr Waffen, als Helden die sie führen würden. Auch lasse ich dir das Siegel des Drachen geben, dass dich als einen Offiziellen des Palastes ausweist. Dass mag dieser Tage nicht mehr viel bedeuten, doch bei dem einen oder anderen könnte es noch ein Gramm an Gewicht haben. Geben die leuchtenden Vier und all ihre Diener, dass unser Fürst im flammenden Triumph zurückkehrt. Dann, wenn alte Regelung wieder gilt, wird man dir deinen Dienst entlohnen. Unsere Wünsche und innigsten Gebete sind bei dir, mächtiger Yok. Um wieviel reicher wäre Rasankur, besäße es mehr von deiner Kühnheit. Mag der Vater der Schlacht mit dir sein! Auf dieser Welle der Beredsamkeit wurde Yok und sein Begleiter aus dem Thronsaal gespült. Ein Krieger drückte ihm eine Art Münze oder Medaille von der Größe seines Handtellers in eben diesen. Das Objekt was aus schwarzem Stein, mit dem Symbol des Drachens als Relief darauf und Zeichen in der alten Sprache im Kreis darum graviert. Was tun wir jetzt Herr? Wollte Hichamm wissen uns sah sich unbehaglich in der weitläufigen Vorhalle um, von der kühle Gänge abzweigten und eine große Treppe in die oberen Bereiche führte. Niemand beachtete sie sonderlich oder schien sich an ihrem Hiersein zu stören. Werden wir die Waffenkammer aufsuchen? - Yok - 10-15-2021 Yoks Gesicht verzog sich, Augen schmaler und seine Sehnen etwas gespannt, als sich die Hexen für ein Konzil zurück zogen und untereinander zu tuscheln begannen. Bald spannte die ledrige Haut in seinem Nacken und Kanten seiner Zähne blitzten zwischen seinen Lippen hervor. Offensichtlich hasste er es, derart stehen gelassen zu werden. Schließlich stand der neben den zierlichen Hexen fast turmhaft wirkende Alpha erneut abwartend da, während man nach längerer Beratung in seine Richtung redete. Worte, die seinen Verstand so wenig anrührten, wie ein Strom einen Fels anrührte, auch wenn der Alpha beim Wort "kampfbereit" hässlich das Gesicht verzog und ein verächtliches Grunzen von sich gab. Was wussten Menschen schon von Kampfbereitschaft. Ohne ihre Feuerwaffen und Spielzeuge waren sie kaum eine größere Gefahr, als eine Kollonie Ameisen. Ihm wurde eine Medallie überreicht, noch während sich seine Füße bereits zurück in Richtung des Einganges bewegten. Es schien alles gesagt und er hatte auch sichtlich kein Bedürfnis, sich länger hier herumzudrücken, als es unbedingt sein musste. Zum Klirren und Klacken seiner Ausrüstung gesellte sich bald das Tappsen der Sandalen des Jungen, als sie beide einen Marmor-gefließten Korridor entlang gingen. Vorsichtig kam die Frage auf, was sie nun tun sollten, woraufhin Yok nickte. "Wir gehen zu ihrer Waffenkammer. Aber nicht für mich, sondern, damit du nicht mehr in diesen Fetzen herum läufst." Dem Jungen wurde ein musternder Blick zugewandt, als dieser zu Yok aufschloss, beide schienen zu wissen, was er meinte. "Du bist der Begleiter eines Kriegers. Höchste Zeit, dass du auch so aussiehst und dich verteidigen kannst. Für das, was bis zu den Bergen vor uns liegt, sollten Menschenwaffen reichen. Besonders für einen wie dich." Dabei blickte Yok verheizungsvoll voraus, als werfe er einen Blick quer über ein Schlachtfeld, oder eine ferne, diesem Ort völlig fremde Landschaft. Der Rasankuri, der sie beide offenbar zu geleiten versuchte, schien mitgehört zu haben, denn er zeigte dem Duo prompt den Weg zur Waffenkammer, bis ihnen eine Tür aufgestoßen wurde. Die Hexen schienen nicht gelogen zu haben, denn tatsächlich wirkte der Raum angesichts der schmahlen Besatzung des Palastes gradezu vollgestopft. Fast mochte man glauben, dass der Palast die "besseren" Waffen hortete, um sie vom Außenring fernzuhalten. Eine Strategie, die Yok -so sie man ihm erklärt hätte- kaum mehr als eine Grunzen wert gewesen wäre. So blieben die beiden im Raum stehen, der Krieger schien einen Platz nahe der Tür einzunehmen und zu warten. Schließlich gab Yok seinem Führer einen Schubser, dass dieser etwas nach vorn strauchelte. Auf fragende Blicke hin deutete der Bhrak dem Jungen, zu beginnen. "Lass dir Ausrüstung geben, damit du unbeschadet voran kommst. Ich warte." Die Arme verschränkt stand Yok schließlich da. Abermals schien alles gesagt worden zu sein. - Die Stimme - 12-06-2022 [CENTER]---[/CENTER] Die Verhandlungen zwischen dem Heermeister und Balius waren lang. Die Sonne sank darüber hin und Mutter Nacht trat ihre Herrschaft an. Auf der Mauer und im Lager des Usurpators wurden Feuer entzündet, der Rest der Stadt lag derweil dunkel. Nie strahlte in Rasankur ein Lichtermeer, wenn die Nacht hereinbrach. Doch gab es immer kleine Inseln der Helligkeit, die das Zusammensein der Bewohner anzeigten. Allen voran der Palast. Aber nicht heute. Heute schien jedes Lebewesen sich zu verbergen und zu warten. Warten was die Verhandlungen mit dem Eindringling bringen mochten. Was konnten sie bringen? Balius würde kaum wieder abziehen. Das konnte er allein schon nicht tun, weil er sonst das Gesicht vor seinen eigenen Gefolgsleuten, den grauen Riesen verloren hätte. Es blieb also nur der Kampf oder aber die Kapitulation. Als der Heermeister gegen Mitternacht in die Mauern zurückkehrte, war er erschöpft. Im Thronsaal herrschte eine sonderbare Stimmung zwischen angespanntem Warten und Langeweile. Ein Teil der Schranzen war fortgeschickt worden, genauso wie die übermäßige Anzahl an Wachen, die man hatte positionieren lassen, als ein unmittelbarer Sturm auf die Mauer noch zu befürchten gewesen war. Jetzt waren Divane für die Mätressen herbeigeschafft wurden und Liegekissen für die anderen Anwesenden. Allein Suul weigerte sich Derartigem nachzugeben, wenn ein Feind vor den Toren stand. Er pendelte zwischen der Mauer und dem Palast. Den anderen wurde mit sachter Musik und leichten Speisen das Warten erträglicher gemacht. Ein paar große Kohlebecken vertrieben die hereinkriechende Kälte. Endlich wurde die Tür aufgestoßen und der Heermeister kam hereingewatschelt. Alle Blicke richteten sich auf ihn. Die fragenden Gesichter völlig ignorierend, wankte der Verwalter der Stadt zu einem Tischchen, auf dem mehrere Pokale standen. Er ergriff einen, führte ihn an die Lippen und schleuderte ihn achtlos beiseite, als er sich als leer herausstellte. Ein zweiter war gefüllt und er stürzte den Inhalt herunter, ohne etwas darauf zu geben, was genau es war. hatte sich erhoben und näherte sich mit wiegendenem Schritt. Ich preise die dunklen Götter dafür, dass sie euch wohlbehalten zurückkehren lassen. Welche Kunde bringt Ihr uns? So lasst ihn doch zu Atem kommen, du Ungeduldige. Mit vorzüglich gespielter Besorgnis erhob sich die große blonde Frau von ihrer Liegestatt um sich zu bekümmern. Vielleicht brauchen wir gar nicht mehr so viel Atem, wenn die die Verhandlungskünste des Heermeisters schlecht waren. Dieser Einwurf kam vom Inanna die vom Wein schon den einen oder anderen Becher zu viel hatte und wenig Lust zu verspüren schien, eine Fassade aufrecht zu erhalten oder überhaupt erst zu errichten. Sei nicht albern, dummes Ding. Der Hofmeister war zu lange fort um jetzt lediglich mit einem Todesurteil zurückzukommen. So ist es doch, nicht wahr weiser Verwalter der Stadt? Der kleine Mann sah die hochgewachsene Mätresse einen langen Moment an. Wie es schien, um seine Worte mit Bedacht zu wählen, in Wahrheit um diesen kleinen Augenblick der Macht auszukosten, in welchem er sie einmal auf die Folter spannen konnte. Diese emporgestiegenen Spielzeuge, die nur eine Laune des fürstlichen Paares gewesen waren, ein besserer Appetitanreger, dem man ein wenig sakrale Bedeutung angedichtet hatte. Jetzt aalten sie sich im Thronsaal herum, als hätten sie irgendein Recht dazu. Sie sprachen und ließen ihre Worte vom Echo des Saales in bizarre Entstellung verzerren. Ein Privileg von Herrschern, nicht von Dienern. Gewiss komme ich mit einer Antwort. Der große Balius, das “groß” betonte er so, dass man es als Verspottung oder besonderes Hervorheben verstehen mochte, lässt verkünden, dass er natürlich nicht als Eroberer nach Rasankur kam. Irgendwo knallte ein sarkastisches Lachen wie ein Pistolenschuss, das jedoch geflissentlich überhört wurde. Er kommt als ein Verbündeter unseres Fürsten, als ein Freund der ersten Stunde. Er weiß aus erster Hand um die Tragödie am Warptor, welches der verräterische Hexer Magal hat zusammenbrechen lassen, um die Pläne unseres geliebten Fürsten, mögen die Linien seiner Feinde verdorren, zu zerschlagen. Ihn treibt die Sorge um Rasankur um und er bietet sich daher an als Verwalter zu fungieren. Bis zur strahlenden Rückkehr des Schwarzen Drachens, versteht sich. Aber Ihr seid der Verwalter. Warf Suul ein, offensichtlich davon herausgefordert die plötzliche Änderung der Situation zu erfassen. Der Heermeister sah ihn mit einem müden Lächeln an. Auch ich war so frei, den gewaltigen Balius auf diese Formalität hinzuweisen. Er wiederum besaß die Güte, mich auf den Umstand aufmerksam zu machen, dass Rasankur von jeher einen Kriegerkönig besitzt. Und so er selbst auch nicht von der Stadt auserwählt wurde und keine Seherin an seiner Seite weiß, besitzt er doch den Segen der Götter zu solchem Anteil, dass er ihr Kriegsherr und Verteidiger zu sein vermag. Sehr viel mehr jedenfalls, als dies jemand wie ich könnte, den die Götter, wie er sich auszudrücken beliebte, mehr als einen Scherz in die Welt setzten. Das ist so unwahr nicht. Ashera wandte sich mit großer Geste den anderen im Raum zu. Uns bietet sich hier eine Gelegenheit, Blutvergießen in den Straßen der heiligen Stadt zu verhindern. Warum nicht die Chance ergreifen? Spekulierst du auf den Platz als Seherin, Schwester? Ich spekuliere auf eine Lösung, die nicht den Krieg über Rasankur bringt und die uns vorallem, unseren gewohnten und verdienten Lebensstandart bewahrt. Das immerhin erzeugte einiges an zustimmendem Nicken bei den Anwesenden. Es wird doch jedwedem Anstand und gutem Ton genüge getan. Niemand verrät den Schwarzen Drachen, da seine Position nicht angetastet wird. Wenn Balius nur als Reichsverweser fungiert, kann unser geliebter Fürst, falls er denn zurückkommt, seinen angestammten Platz wieder einnehmen. Sobald! Bemerkte der Heermeister düster. Nicht falls. Gewiss, gewiss. Aber bis es soweit ist, hat die Stadt einen Herren, der seine Stärke bereits bewiesen hat und der sicherlich befähigt ist die verschiedenen Fraktionen und Gruppen zusammenzuhalten. Es steckt viel Weisheit in diesen Worten, liebe Schwester. Doch sollten wir ihm nicht überhastet die Tore auftun. Wir müssen aus einer Position möglichst großer Stärke heraus auf seine Wünsche eingehen. Bedingungen sollten formuliert werden. Wir müssen auf die Einhaltung gewohnter Strukturen pochen. Wir sind immerhin der Kopf und das spirituelle Gehirn Rasankurs und müssen als solches funktionstüchtig bleiben. Das fand allgemeine Zustimmung und so sandte man einen Boten zu Balius, der diesem die Nachricht überbrachte, dass man sich bis zum nächsten Morgen Zeit forderte, um eine klare Antwort zu formulieren. Gleichwohl gab man dem Läufer mit auf dem Weg, dass er dem Kriegsherren signalisieren sollte, dass diese Antwort wohlwollend und nicht mit Gewalt im Sinn ausfallen würde. |