Koron III
Heiliger Krieg - Druckversion

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- Caleb - 04-05-2011

Calebs lächeln verfinsterte sich etwas und er rieb sich die Stirn. Das getrocknete Blut blätterte ab und vergrub sich im Boden. In steten Perioden trug der Wind warme Böen in ihre Richtung. Caleb drehte sich um, schritt zum Schweber, entledigte sich seiner Robe und legte sie auf die Hintersitze. Ohne auch nur ein Wort zu sagen. Der Hüne bemerkte seine zwei Dolche am Gurt, doch waren diese Kinderwaffen keine einzige Sorge wert. Es waren lediglich bessere Holzschwerter. Der Priester drehte sich herum und ging grinsend auf den Fürsten zu.
Ketzer? Ich ein Ketzer? Ich verbitte mir diese blasphemische Unterstellung. In diesem Universum ist Religion nichts weiter als die Anbetung der Mächtigen durch die Unterdrückten und Schwachen. Zu Glauben bedeutet heut zu Tage nichts anderes als im Dreck kriechend um einen weiteren Tag Leben zu betteln, während Andere täglich sinnlos ihr Leben im Namen einer Leiche geben. Ha, für was?! Und diese nennen uns Ketzer. Es gibt nur eine Wahrheit und es gibt nur eine Regel. Reine Menschen und Unreine Menschen, und kein Imperator, kein Ekklesiarch, kein Soldat, kein Bürger, nicht mal der letzte, verkrüppelte Mutant haben darüber zu entscheiden. Unsere Rasse ist so erbärmlich schwach, also streben wir nach Macht. Ich lebe nur um zu Dienen, ich richte die Unreinen und helfe den Reinen bis zu meinem Untergang.
Caleb ging einen weiteren Schritt auf den Hünen zu, erhob seinen Arm und zeigte auf ihn.
Das heißt du. Ich folge dir. Denn ich...
Er senkte den Arm und grinste in Sich hinein.
…. Ich „GLAUBE“, dass du der einzige in diesem zerrissenen System bist, dem es sich lohnt zu dienen.
Dann folgte eine kurze Pause. Für einige würde sie wie endlose Minuten vorkommen. Und wieder änderte Caleb seine Mimik blitzartig. Seine Augen verengten sich, sein Lächeln verwandelte sich in eine ausdrucklose, kalte Form.
Entschuldigt bitte mein Benehmen, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Nennt mich Caleb. Und was das Priester-Outfit angeht. Nun man kann nicht verleugnen wo man herkommt, außerdem schmeicheln diese dunklen Farben der Figur. Was meine beiden Begleiter angeht. Lasst mich Euch eine kurze Geschichte erzählen. Ich habe festgestellt und ich glaube daran, nichts ist so schlimm, dass es durch eine kleine Geschichte wieder besser werden kann. Und diese hier hat ein Happy End. Es waren einmal zwei Männer. Diese waren verdorben, vergiftet und korrumpiert durch die großen Lügen ihres Lebens. Und sie waren Schwach, waren sie doch nur Menschen. Sie vollbrachten eine gute Tat und brachten mich zu Euch, doch diese Tat wog ihre anderen nicht auf. Denn diese Männer waren erfüllt von Finsternis und Verzweiflung. Und warum? Weil sie Unwissend waren und sie waren blind. Sie kannten die gute Nachricht nicht, die Herrlichkeit die da kommen würde. Das heißt, das Auffinden von Euch.
Während seiner Rede ging Caleb auf und ab und blickte oftmals gen Himmel. Er öffnete die Beifahrertür des Schwebers und setzte sich.
Nun seht Ihr, ich sagte doch es gibt ein Happy End. Tut was ihr für nötig haltet Fürst, doch mein Angebot steht.


- Dr. Schinder - 04-07-2011

Feldlazarett

An einem Ort wie diesen ist Vorsicht alle mal angebracht. Doch ich kann dich beruhigen, ich führe nichts Böses im Schilde, auch wenn ich verstehen kann das eine solche Beteuerung noch selten den Argwohn zerstreut hat. Ich selbst kenne die Verfolgung durch die Engstirnigen und hätte mir auch nicht träumen lassen einmal in mitten eines Fanatikerheers meinen Dienst abzuleisten. Im abgetrennten Bereich neben ihnen verstummte das Kreischen einer elektrischen Knochensäge und mit ihr auch Schinder. Das Klirren von Metall war zu hören und kurz darauf Schritte die sich ihnen näherten. Die abtrennende Plane wurde zur Seite geschoben und das bärtige Gesicht eines rundlichen Mannes erschien. Er war stark gerötet.
Josef, ich bin hier soweit fertig und würde jetzt zu Zelt Sieben gehen und nach den Stationären sehen. Der Mann schenkte Naradas einen langen Blick und zog die Stirn in Falten. Er verwunderte sich offenbar darüber das der Doktor mit einem Patienten redete der nicht in akuter Lebensgefahr zu schweben schien. Eine dahingehende Bemerkung unterdrückte er jedoch.
Ist alles in Ordnung bei dir? Schinder setzte ein mechanisches Lächeln auf.
Ja, ja alles bestens Maitre, danke. Geh nur, ich kümmere mich hier um alles weitere. Wie es scheint ist ja der größte Anteil an Verwundeten bereits versorgt. Wir können uns ein Aufatmen ein wenig erlauben.
Der andere Arzt nickte knapp und entfernte sich.
Lauschend verfolgten die beiden Zurückbleibenden wie die Schritte den anderen aus dem Zelt hinaus trugen. Schinder nahm derweil eine Atemmaske auf, sie hatte an den Regulierungsrädern einer Flasche mit Sauerstoff gehangen und hielt sie sich vor das Gesicht. Er betätigte das Rat und inhalierte in kräftigen Zügen. Nachdem er mit dieser Tätigkeit geendet hatte wandte er sich wieder dem angeschlagenen Rasankuri zu.
So wo waren wir? Ach ja! Die... Diagnose.
Ich gehe davon aus das die Konzentration von... tja... Warpteilchen möchte ich es einmal in Ermangelung einer treffenden Bezeichnung nennen, in deinem Blut sich nicht durch äußere Einflüsse etabliert hat. Dafür ist sie zu spezifisch. Vermutlich irgendetwas kontaminiertes eingenommen.
Ich habe hier leider nicht die Mittel eine genaue Untersuchung vorzunehmen, auch wenn mir das Interesse daran unter den Nägeln brennt.
Es bleibt jedoch die Frage nach den Beweggründen für dein Hiersein und natürlich wie weit die beiden bezaubernden Damen vor dem Zelt um deine... nun... Besonderheit wissen.



- Kogan - 04-07-2011

Auf dem Weg zum Lager

Geduldig hatte sich Kogan den Monolog des Burschen angehört. Während dieser sprach umspielte die Andeutung eines Lächelns die vernarbten Züge des Chaosfürsten. Kaum mehr als ein Hauch des Amüsements. Als Caleb endlich geendet hatte stieß der Hüne ein kurzes, Lachen aus, durchdringend wie ein Peitschenhieb.
Verdammt noch mal, lachte er, was für ein wirres Gerede.
Einen Narren bräuchte ich an meinem Hof noch und du wärst der perfekte Kandidat.
Mit dem Handrücken rieb er sich die Augen. Alle Mal mangelt es dir nicht an Eifer, eine Tatsache die allein schon einiges wert ist. In letzter Zeit lassen meine Begleiter in dieser Hinsicht ziemliche Defizite erkennen. In einer Sekunde des Überlegens blickte er über die Schulter des Kultisten und dorthin wo die See als graues Band lag. Dann richtete er das Augenmerk wieder auf sein Gegenüber.
Also gut, du darfst mir folgen. Wie du schon sehr richtig bemerkt hast schlägst du dich damit auf die Seite jener die letztlich triumphieren werden. Das sagte er nicht etwa im Tonfall jenen Größenwahns, denn eine derartige Aussage implizierte, sondern mit der Gewissheit eines Mannes der von unumstößlichen Fakten redete.
Ich verlange zwei Dinge von meinen Dienern. Inbrünstigen Mut und vor allem anderen absolute Loyalität. Dann folgten Worte die man wohl in Mitten eines Kreuzzugs imperialer Kirchenanhänger als letztes erwarten würde und wäre die nächste Gruppe hundert Schritt näher an ihnen vorbeimarschiert, hätte die Situation unschön werden können. So blieb das Gesagte zwischen Caleb, Melanie, Kogan und den vom Schlachtfeld kommenden und damit vollgefressenen Krähen.
Ich bin der Auserwählte der Götter, ihr erster Champion und selbst so sehr Gott wie es jeder Sterbliche nicht ist.
Ich biete dir ein Leben voll Blutvergießen und Kampf. Es ist wahrscheinlicher das du früh stirbst als das du lange lebst. Aber es ist eine Existenz in Wahrhaftigkeit und dem was Freiheit am nächsten kommt. Die Möglichkeiten des Aufstiegs richten sich nach deinen Fähigkeiten und nicht nach Geburt oder Stand. So du zu all dem bereit bist magst du dich einreihen. Steig in dein fliegendes Auto und triff uns dort.

Er deutete auf das Lager, dessen Feuer in ungefähr einem Kilometer Entfernung blinkten. Such nach Männern namens Magal, Naradas oder Pestor. Oder aber einer Frau die Ayris genannt wird. Sie sind mein Gefolge. Solltest du sie nicht entdecken warte im Lager auf uns. Die Seherin und ich haben Dinge zu besprechen die nicht für die Ohren anderer bestimmt sind.


- Naradas - 04-08-2011

Lazarett

Das Leuchten welches Naradas in den Augen des Doktors zu sehen glaubte, als dieser von seinem Interesse an genauerer Untersuchung der mutierten Zellen sprach, fühlte er sich auf überraschend direkte Weise, an den blanken Fanatismus des irren Hünen Bane erinnert. Nur das dieser ein Steakmesser nicht einmal von dem Gedanken an ein Laserskalpell hätte unterscheiden können, den er wäre sicher zu dämlich gewesen, um überhaupt einen zu fassen. Der Doktor war ein Gelehrter, kein Krieger, trotzdem war sich Naradas sicher, dass der Arzt auf seine eigene Weise weit gefährlicher war als Bane es zu jeder Zeit hätte werden können. Insgeheim stellte er sich die Frage, ob es im Plan des Fürsten und damit auch seinem eigenen, so etwas wie einen Verwendungszweck für die Talente des Arztes geben könnte. In Rasankur herrschte ein aus Naradas Sicht erheblicher, wenn nicht sogar gefährlicher Mangel an Spezialisten, wenn es nicht gerade um Kampfeinsätze in extremem Gelände und unter extremen Bedingungen ging. Andererseits war sich Naradas nicht sicher, ob er den Fürsten mit solchen Kleinigkeiten belasten wollte, denn er war sich nicht sicher, ob es ihm gelingen konnte, die Bedeutung der Wissenschaft im Bezug auf die praktizierten Riten als wertvollen Bestandteil einer gesicherten Machtposition zu sehen. Reine Arbeitskraft war schließlich nicht alles. Aber er war sich ja noch nicht einmal nicht sicher, ob sich der Fürst darüber im klaren war, welche Auswirkungen ein Defekt der Pumpenanlage nicht nur für die Grundversorgung der Wüstenstadt bedeuten konnte. Und er selbst war sich nicht sicher, ob er wusste was passieren könnte, wenn die zahlreichen Brunnen Rasankurs für immer versiegten. Wer wusste schon, was sonst noch passieren konnte, welche Schäden das Ergebnis gierig grabender Fanatikern waren. Nur, interessierte sich überhaupt jemand dafür? Er schüttelte leicht den Kopf, während er Schinder beim Sauerstoff tanken zusah.

Ich bin hier, weil mein Brötchengeber mich angewiesen hat, ihn zu begleiten.

Naradas setzte vorsichtig erst den einen und danach den zweiten Fuß auf den Boden, wo sich vergossenes Blut zu Pfützen sammelte. Der Schmerz war zu ertragen, aber es würde wohl noch eine Zeit lang dauern, bis er sich wieder auf seine Beine verlassen konnte, bis dahin würde er wohl humpeln müssen.

Genau genommen schätze ich, dass ich die gleiche Daseinsberechtigung habe, wie das flotte Fräulein Fuchs? Aber ich ich habe wohl nicht unrecht, wenn ich in den Raum werfe, dass Personenschutz für einen gemeinnützigen Arzt ist nicht der Grund, warum sie hier ist, genauso wenig wie ich oder sonst jemand meinen Boss beschützen muss.

Er warf einen Blick auf seine Sachen, RS-47 war aktiv, aber hatte anscheinend keinen Treffer in der mobilen Datenbank gefunden, sonst hätte die mitgenommene Drohne ihm wohl ein entsprechendes Zeichen gegeben. Wenn man bedachte, dass der einzige Grund für seine Anwesenheit in einem Lager des Kreuzzuges, die Tatsache war das er mehr wie ein Mensch aussah als die meisten anderen die zur Verfügung standen, dann war er also ein Spezialist. Auf alle Fälle ein Spezialist darin, seltsame Wege zu gehen.

Die beiden da draußen sind wegen mir hier, beide wissen so viel, wie sie eben wissen müssen. Inwiefern ist das für sie von Interesse? Der Grund für mein hier sein und das der anderen? Wenn sie wissen wollen, warum mein Boss hier ist, kann ich ihnen das nicht sagen, ich bin sicher, sie verstehen das.


- Dr. Schinder - 04-13-2011

Die Titulierung „flott“ quittierte die kahlköpfige Frau mit einem raschen Drehen des Kopfes in Naradas Richtung. Sie schnaubte verächtlich und wandte sich wieder ihrer momentanen Tätigkeit zu. Schinder lächelte undurchsichtig.
Nun gut mein Junge. Ich will in dieser Sache auch nicht weiter nachbohren. Das Gesagte soll vorerst reichen. Allemal ist es interessant zu sehen welch mannigfaltige Fraktionen der Irrsinn dieses Schlachtens anzieht. Sorgfältig verstaute er die Ampulle mit dem Blut des Rasankuris in seiner Kitteltasche. Da noch andere wie du hier sind und einer davon in der Gunst eurer Patrone höher zu stehen scheint, kann ich mir das ein oder andere zusammenreimen. Genug jedenfalls um meine Gedanken eine Weile beschäftigen zu können. Er erhob sich und unterstützte Naradas wacklige Laufversuche so weit es ihm seine mäßigen Kräfte erlaubten.
Es wird schon bald besser gehen. Die Mittel, welche ich dir verabreicht haben, sind sehr wirkungsvoll und sorgen gerade nach der unmittelbaren Injektion für Schwindel und Desorientierung. In etwa einer Stunde dürften sie soweit abgeklungen sein das du dadurch keine Beeinträchtigungen mehr hast. Bis dato weiß ich dich ja in vier Händen mitfühlender Weiblichkeit. Seine Augen folgten dem Blick des Kriegers und hafteten damit letztlich auf der Drohne.
Und in der Obhut eines mechanischen Freundes, wie ich sehe. Ein ganz erstaunlicher Apparat. Gib acht das niemand mit klebrigen Fingern diese Faszination teilt.
Er geleitete Naradas zum Ausgang und schlug die Plane zurück.
Gedenke der Tatsache das eine Kugel in deinem Leib steckt und diese für ein erhebliches Loch in deinem Körper gesorgt hat. Die Chemikalien hemmen den Schmerz für einige Zeit, aber glaube mir in den nächsten Nächten und Tagen wirst du erfahren was Pein bedeutet. Er drückte dem anderen eine angebrochene Schachtel Schmerzmittel in die Hand. Normaler Weise müsstest du einige Wochen das Bett hüten, doch ich bezweifle das jemand deines Schlages die Zeit und den Willen dafür aufbringen kann. Die Dinge sind wie sie sind. Schone dich so weit es möglich ist.
Damit ließ er die Plane sinken und Naradas im fallenden Schnee des frühen Nachmittags zurück.
Die Person dieses Chaosjüngers war allemal interessant gewesen, doch es gab nun etwas von wesentlich größerer Wichtigkeit.
Die dürren Finger des Arztes befühlten die Ampulle in seiner Tasche.


- Magal - 04-14-2011

Türme stürzten, Metall verformte sich in der Hitze und Bauten, für ihre Beständigkeit gepriesen, vergingen im Feuer. Der Menschen älteste Geißel und der Menschen ältester Gönner. Was sich in der brennenden Dammstadt abspielte sah Magal beim Blick ins Feuer vor seinem geistigen Augen. Feuerholz war die einzige Beute gewesen die er aus der sterben Siedlung hatte bergen können und nach seinem Ermessen war es auch die wertvollste.
Er saß auf einem umgedrehten Eimer, im Halbkreis darum weitere Sitzgelegenheiten, wenn momentan auch noch unbenutzt. Sie würden kommen, ein jeder der es geschafft hatte und Magal war da sie zu empfangen. Einer der Äste knackte auf und Funken stieben in den bewölkten Himmel. Es war erst früher Nachmittag, doch die tief hängenden Wolkenbänke nahmen eine Dämmerung vroweg die ohnehin sehr früh hereinbrechen würde. Hinter dem Schwarzkünstler knatterte eine Plane im Wind, die zu einem primitiven Unterstand aufgestellt wurden war. Nicht eben viel, doch genügend um sich und das Feuer vor dem erstarkenden Schneefall zu schützen.
Der Kapuzen beschirmte Blick ging kurz nach oben, suchte die Umgebung nach bekannten Gesichtern ab und senkte sich wieder als keine zu entdecken waren.
Er verpackte den halben Nährriegel wieder in seinem Zellophan und legte ihn neben sich, bevor er die Robe enger um den Körper schlang. Seine Hände krochen in die tiefen Taschen seiner Kleidung und brachten das Päckchen mit den Karten ans Tageslicht. Bedächtig schlug er das Leder auseinander und ließ die Finger seitlich über die aufgestapelten Quader gleiten. Das vertraute Kribbeln und mehr spür- als hörbare Wispern ließ den Hexer grinsen. Liebe Freunde, die zappelig waren ob der Energie in der Luft. Er mischte sie gedankenversunken durch, während er die Ereignisse im Geiste vorbeiwandern ließ. Er hatte die Beschwörung nicht mit eigenen Augen miterlebt und dennoch war es nicht anders als wäre er leibhaftig anwesend gewesen, so sehr war die Welle der entfesselten Energie durch jede Nervenzelle seines Körpers gedrungen.
Er hob die erste Karte vom Stapel und betrachtete sie mit wiegendem Kopf. Der zerbrochene Spiegel. Das konnte Veränderung bedeuten, Abweichung von einem feststehenden Plan. Ihr Götter es konnte alles Mögliche bedeuten. Jede selbsternannte Teeblattleserin konnte mögliche Veränderungen vorhersagen. Nein so ging es nicht. Auch die folgenden Karten gaben keine klare Auskunft. Zu sehr waren die kleinen Plättchen noch in Aufruhr. Er würde es später noch einmal versuchen. Bis dahin wartete er auf die anderen, denn sie würden kommen.


- Naradas - 04-19-2011

Es war durchaus interessant, dass der Arzt darüber Bescheid wusste, welche besonderen Aktivitäten sich an dieser Küste abspielten, das Gläubige von mehr als einer Fraktion parallel ihr Spiel trieben. Andererseits, wo genügend Mittel waren, gab es auch ausreichend Quellen von Informationen. Und noch mehr Geld eröffnete dann auch solche, die korrekte Informationen lieferten. Trotzdem, allem Anschein nach hatte der Arzt auch kein Interesse daran in die laufenden Operationen einzugreifen, er schien ganz offensichtlich in eigener Sache hier zu sein. Sozusagen ein neutraler Teilhaber am Geschehen. Es würde sich zeigen ob er sich damit als Parasit oder als Symbiont erweisen würde. Wahrscheinlich eher als Parasit, Mildtätigkeit war den Priestern vorbehalten und selbst diese Sache hatte meist einen Haken.

Naradas war nicht sonderlich überrascht, dass ihm Schmerz und Pein prophezeit wurde, dafür umso mehr als er ohne viele Worte aus dem Zelt geschoben und mit einem Kasten voller Schmerzmittel im leichten Schneegestöber zurückgelassen wurde. Insgeheim stellte er sich die Frage, ob eine Probe seines Blutes oder vielmehr der darin vorgefundenen Partikel von so großer Bedeutung sein könnte. Er war behandelt worden und stand unversehrt inmitten eines Lagers von Fanatikern, mit einer Ladung Medikamente unter dem unverletzten Arm, deren Schwarzmarktpreis sicher nicht ganz unbeachtlich war, vor allem da die Ressourcen fast sicher begrenzt waren. Nicht das er vorhatte diese zu verkaufen, dafür hatte er weder Zeit noch wollte er es im Zweifelsfall darauf ankommen lassen. Er verabscheute Betäubung, aber es wäre allemal besser, als völlig hilflos zu sein.

Es war erstaunlich. Was immer der Doc ihm gespritzt hatte, zeigte Wirkung, es war beeindruckend und bestürzend zugleich wie viel er auf seinem Weg übersehen hatte, so brauchte er mehrere Sekunden um sich zumindest halbwegs zu orientieren. Er entdeckte als erstes Ayris und das überdrehte Gossenkind, welches sie in der maroden Dammstadt aufgegriffen hatten. Das Mädel war nichts als anderes als eine Verschwendung von Zeit und Energie, aber man konnte ja nie wissen. Trotzdem wäre es wahrscheinlich besser gewesen die Existenz der Nervensäge zu ignorieren. Was schwer war, da sie offenbar vor Energie geradezu elektrisiert schien, ständig sinnloses Zeug plapperte und herum hüpfte. Es hatte den Anschein als würde sie nichts und niemanden wahrnehmen, sie hatte offenbar nicht einmal gemerkt, dass er das Operationszelt mit den schmutzig weißen Leinwänden verlassen hatte und sie beobachtete. Der Lärm der Verwundeten hatte sicher nichts damit zu tun, dieser mochte störend sein, aber dem Balg gelang es spielend sich dennoch Gehör zu verschaffen. Selbstverständlich vor allem bei denen, die überhaupt nichts hören wollten. Naradas hätte wohl lachen können, all die grimmigen Mienen und dennoch war kein einziger bereit, der Nervensäge einen Riegel vorzuschieben. Erbärmlich. Er hätte lachen können, aber es war etwas anderes, worüber er sich Gedanken machte.

Anders als das erst vor kurzem aufgesammelte Mädchen, lehnte Ayris zusammengesunken an einem Bett mit Blick auf den Zelteingang, die Beine angezogen und den Kopf darauf gebettet. Offenbar schlief sie. Sein schlichter Verstand registrierte mangelnde Wachsamkeit an einem Ort, der alles andere als sicher war, noch dazu wenn man die unmittelbaren Wertgegenstände in Betracht zog. Das aus der Ladung entfernte Gewehr, konnte man nicht so einfach verbergen, ursprünglich war das wohl auch Absicht gewesen, doch das war gewesen, bevor die Erschöpfung sie eingeholt hatte. Jetzt stellte die Waffe eine Versuchung dar, für jeden dahergelaufenen Penner. Aber letztlich war das eigentlich Ayris Problem, ein Gedanke mit dem diese Sache unmittelbar zu seinem Problem wurde. Naradas war sich nur allzu bewusst, dass er sich mit den Problemen von anderen beschäftigte, nicht anderen , dass war nicht korrekt und ganz sicher nicht seine Art. Er beschäftigte sich mit Ayris Problemen. Er akzeptierte den Umstand, dass die dunkelhaarige Frau, die er erst seit einigen Wochen kannte, erschöpft war, offensichtliche wenn auch in diesem Fall unbedeutende Fehler machte, schwerwiegende Fehler hätten möglicherweise das Problem lösen können. Der Zwischenfall mit dem Deserteur war ein schwerwiegender Fehler gewesen, aber sein eigener. Es mochte sein, dass Ayris ihren Teil dazu beigetragen hatte, aber es war nicht zuletzt er selbst gewesen, der auf eine verhältnismäßig, harmlose Verletzung Rücksicht genommen hatte. Und nicht nur das. In Bezug auf Ayris Verhalten, zeigte er überdurchschnittlich viel Toleranz, lies sie an den wenigen Entscheidungen die er treffen konnte teilhaben, lies zu das sie sein Handeln hinterfragte. Bei den Göttern, falls ihm so etwas wie ein Stoßgebet zustand, wahrscheinlich nicht, aber er war ja noch nie ein Fan von Vorschriften gewesen, in Ayris Gegenwart wurde er zur Plaudertasche, erzählte Dinge über sich die niemanden etwas angingen. Jede Faser seines Verstandes schrie danach, ihr eine Kugel in den Schädel zu jagen und auf diese Weise alles zu entfernen was niemand wissen sollte.

Scheiße...

Ayris war ein Problem. Auch wenn es lange gedauerte hatte, in ihrer Person vereinten sich zahlreiche Probleme. Er war es nicht gewohnt Freunde zu haben oder auch nur einen lebenden Vertrauten, ganz im Gegenteil. Es war seine Art, Menschen zu manipulieren, zu verheizen, zu opfern wenn es nötig war. Sie bedeuteten ihm nichts, genauso wenig bedeutete ihm deren Tod. Jetzt sah die Sache anders aus. Rasankur hatte ihm so etwas wie eine neue Perspektive geliefert, unter all den Verwirrten, Wahnsinnigen oder ziellosen, verbargen sich Schätze, sowohl spiritueller, wissenschaftlicher als auch persönlicher Art. Wenige Tage hatten den Rahmen seiner Vorstellungskraft gesprengt, er hatte Dinge gesehen die ihm allenfalls im Traum begegnet waren, hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt um einer Sache zu dienen, ganz ohne bezahlt zu werden. Zumindest wenn man den üblichen weg der Entlohnung als Vorbild nahm. Und nach alldem fühlte er sich überaus bereichert, er sah die Chance sehr viel mehr aus dem zu machen, was er hatte. Und in dieser Welt stellte eine Person wie Ayris ein Problem dar. Inmitten eines Feldlazaretts musste Naradas sich eingestehen, dass er nicht willens war, Ayris im Zweifelsfalle über die Klinge springen zu lassen. Genauso wenig wäre e ihm möglich sie zu schützen, die Art auf die kleine Frau aufzupassen welche der Fürst von ihm erwartete entsprach in keinster Weise seiner Version. Naradas wollte Ayris nicht beschützen, dazu war sie schon selbst in der Lage, aber ihre Anwesenheit machte ihn angreifbar, lies ihn unlogisch Handeln, unüberlegt. Das Loch in seinem Körper sprach Bände. Und er war sich nicht sicher, ob er akzeptieren könnte, das man Ayris für irgend eine seltsame Aktion verheizte. Unglücklicher Weise war er nicht in der Position etwas dagegen zu unternehmen. Fraglich ob er jemals dazu in der Lage wäre, nur im Moment war er sich sicher, er musste Ayris von sich fernhalten, ihre Anwesenheit war eine Form von Luxus die er sich nicht leisten konnte, noch nicht, und das noch nicht, war ein Versprechen. Langsam ging er auf Ayris zu, hinterließ dabei dunkle Spuren in der dünnen Schneedecke, zumindest an den Stellen, an welchen die langen Ketten von Priestern und Laienärzten noch etwas davon übrig gelassen hatten. Gleichzeitig schnallte er das Kommlink an seinem linken Arm ab. Es war ein seltsames Gefühl etwas abzunehmen, dass er schon so lange mit sich herumtrug, dass man auf seiner dunklen Haut den Unterschied sehen konnte. Neben RS-47 und seinem Kampfstab, war das Kommlink wohl sein dritter wertvoller Besitz, aber eben nicht sein eigenes Werk. Es war der Nachbau existierender Technik, ein Kopie wenn man so wollte. Es waren die biologischen Speicher auf die es ankam, mit ihnen konnte man verschlüsselt Kontakt aufnehmen, solange eine entsprechende Verbindung existierte. Es kostete ihn dennoch keine Überwindung, er lies das Armband neben Ayris auf den Boden fallen.

Auf Wiedersehen...

Im Gegensatz dazu war der nächste Schritt weit schwieriger, der nächste noch mehr, während er mit großen Schritten weiterging, mehr und mehr Abstand zwischen sie brachte. Er brachte es nicht fertig sich umzusehen, was er in Erinnerung hatte musste ihm genügen. Es war erstaunlich, dass er Ayris eine Kontaktmöglichkeit hatte zurücklassen können, ohne das die Göre aus der Dammstadt das bemerkt hatte. Wahrscheinlich hätte er eine ganze Blaskapelle gebraucht um deren Aufmerksamkeit sicherzustellen. Schritt für Schritt, immer schneller lies er das Lazarett hinter sich, warf nur ab und an einen Blick zurück um sicherzugehen das ihm niemand folgte. Das Laufen war anstrengender als gedacht, er musste sich mehr als sonst nahe bei den Wänden halten, nicht um verborgen zu bleiben, sondern um nicht zu stürzen. Der Schwindel war dabei das schlimmste, in dem improvisierten Lager fand man sich auch ja so schon nicht zurecht, jetzt wusste er manchmal nicht mehr wo oben oder eben unten war. Es war die Hölle, genau genommen war er hilflos. Er glaubte an dem Lastwagen vorbeigekommen zu sein, aber selbst da war er sich nicht sicher, das Wrack an dem er vorbeigekommen war, sah mehr nach den abgenagten Knochen eines mittelgroßen Walfisches aus. Letztlich musste er wohl aussehen wie ein Betrunkener, er war froh das er einen rostigen Laternenmast gefunden hatte, an den er sich anlehnen konnte. Verdammt, er wusste nicht einmal, ob die Feuchtigkeit auf seiner Haut von Schnee und Kälte oder Schweiß stammte, nur das dicke Tropfen über sein Gesicht kollerten, während er heftig nach Atem schnappte.

Götter, wo kann der Drecksack nur stecken?


- Caleb - 04-22-2011

Noch immer durchfuhren die Rauchschwaden der Dammstadt den hiesigen Himmel. Ödland, besser vermag man den Zustand der Provinz nicht erklären zu können. Ödland, wo verwurzelte Bäume mit Gasballons gespickte Äste in die Höhe reckten, so dass sich die ganze Pflanze gegen Erde und Schwerkraft zu stemmen schien. Graser, kleine fledermausartige Säugetiere mit Membranflügeln, flatterten umher und versuchten sich an den Schweber zu heften. Der Schneefall schien ihnen in keinster Weise etwas auszumachen. Caleb kam dem Feldlager immer näher, doch wollte er vermeiden, mit seinem Gefährt für Aufmerksamkeit zu sorgen. Nicht weit des Lagers vernahm er eine große Granitformation. Sie war hoch genug, um den Schweber vor den Blicken von Dieben und Flüchtlingen zu schützen. Der dunkle Priester korrigierte seinen Kurs und steuerte direkt auf die Formation zu. Glücklicherweise hatte sie die grobe Form eines Hufeisens und hohe Farne verdeckten die Einbuchtung. Caleb fuhr direkt in die Kehle hinein und schaltete den Antrieb des Schwebers aus. Er legte seine Robe ab und untersuchte seine dunlelgraue Weste. An der Innenseite dieser waren auf jeder Seite jeweils drei Halterung für kleine Dolche – zwei davon waren besetzt. Unter seine Weste trug er sein schwarzes Hemd, mit dem weißen Priesterkragen und den Abzeichen des Ministorums an Brust und Ärmeln. Die Zwillings-Zeremoniendolche hatten ihren festen Platz links und rechts am Gürtel. An der Halterung seines rechten Beines trug er eine alte Automatikpistole, obwohl er bezweifelte, dass diese noch funktionstüchtig war. Caleb war nie ein Freund des Fernkampfes, ebenso lächerlich waren auch seine Fertigkeiten auf diesem Gebiet. Der Priester verstaute seine Robe im Schweber und wandte sich an die langen Farne und das Dornengestrüpp an den Seiten der Granitformation. Wie hohe Türme ragten sie aus den ausgetrockneten, bröckeligen Felsen. Er schnitt ein paar Handvoll ab und, nun ja sagen wir versuchte den Schweber wenigstens etwas zu tarnen. Der Schnee würde den Rest erledigen, obwohl dieser nur Schwer den Weg in die Einbuchtung finden würde. Vielversprechend klopfe er auf die Antriebshaube und machte sich auf den Weg in das Feldlager. Während das Lager immer näher kam, zog er ein kleines, schwarzes Buch hervor. Die Zeit nagte bereits sehr daran, die Seiten waren vergilbt und der Einband mit Rissen übersät. Er öffnete es und laß.
Bewahrer des Wahren Wortes, wir verbreiten den Glauben der Reinheit mit Blut.
Jeder Tod vergrößert die Glorie der Wahrheit. Jeder vergossene Tropfen Blut ist heilig. Wie der Dämon sind wir rein in unserem Hass. Lasst uns unseren Hass über jene bringen, die uns zu trotzen suchen. Die Götter des Chaos wachen über uns.

Caleb hielt Inne und verweilte kurz im Staub der Landschaft. Er blickte gen Himmel.
Ich habe den Erlöser gefunden. Ich vergieße weiterhin das Blut der Unreinen und mit dem Segen der Götter, werden wir die Wahrheit bringen, mit Blut und Eisen.


Feldlager

Unauffällig kam Caleb im Feldlager an. Aufgeregt kamen Menschengruppen von einer Seiter zur Anderen gelaufen. Hier und dort sah man bewaffnete Söldner mit Versorgungskisten und welche, die verletzte Männer und Frauen auf großen Tragen in das Lazarett brachten. Nicht weit von Caleb entfernt, an einer Holzpalisade versuchten mehrere Mechaniker eine Art kleinen Generator zum Laufen zu bringen. Dieser stotterte vor sich hin und funken peitschten aus mehreren Öffnungen. Priester und Ordensbrüder des Ministorums versuchten Trost und Hoffnung in die Mengen zu bringen. Grinsend beobachtete Caleb diese Narren und ging spottend weiter ins Lager. Es schien kälter zu werden und ihm dürstete nach einem heißen Grog, oder etwas ähnlichem.

Götter, wo kann der Drecksack nur stecken?

Caleb bemerkte einer Zusammengekauerte Gestalt, die fast leblos an einem Laternenmast kauerte. Er hechelte nach Luft und schien sehr geschwächt zu sein. Zuerst wollte Caleb weitergehen, doch wie der Wandler der Wege es will, wird es geschehen. Eine besondere Aura schien diesen Mann zu umgeben. Etwas vertrautes, könnte man meinen. Caleb glaubte nie an Zufall, er bestritt den Weg, dem man ihn auferlegt, sei es nun ein Zeichen von Tzeentch oder nicht zuletzt von seinem neuen Gebieter. Er beschloss diesen Mann näher in Augenschein zu nehmen.

Verzeiht mein Herr. Euer Zustand verrät mir, dass ihr nicht hier draußen sein solltet. Man könnte meinen, dass ihr euch den Tod holen wollt. Man braucht keinen Arzt, um zu erkennen, dass es euch alles andere als gut geht. Wenn ich euch helfen kann, so tue ich das gerne, wie wärs mit etwas Heißem für den Magen?


- Naradas - 04-23-2011

Verzeiht mein Herr. Euer Zustand verrät mir, dass ihr nicht hier draußen sein solltet. Man könnte meinen, dass ihr euch den Tod holen wollt. Man braucht keinen Arzt, um zu erkennen, dass es euch alles andere als gut geht. Wenn ich euch helfen kann, so tue ich das gerne, wie wär`s mit etwas Heißem für den Magen?
Er verzog das Gesicht, und wischte mit dem Handrücken darüber, gerade so als könne er den Schleier vor seinen Augen genauso leicht loswerden wie die feinen Tropfen auf seiner Haut. Verdammte Aufputschmittel. Trotzdem wurde es besser, zumindest glaubte er das, auf alle Fälle war seine Stimmung an einem frostigen Tiefpunkt angelangt. Er hatte schon immer Pläne gehabt, ernste und nicht sonderlich ernsthafte. Aber er hatte nur einen einzigen wirklich bis ins letzte Detail geplant, über Jahre Informationen gesammelt, Ressourcen gesammelt und diese auch zielgerichtet verwendet, unzählige Proben durchgeführt und letztlich seinen Plan durchgeführt. Oder besser seinen Plan so lange gewendet und verbogen, dass er das Ziel erreichen konnte. Jetzt Monate danach musste er sich eingestehen, dass er nicht einmal den Hauch einer Idee für das gehabt hatte, was danach kam. Nicht das das eine wirkliche Rolle gespielt hätte, den er hatte ja schon vorher kein Ziel gehabt. Aber jetzt war die Sache eine völlig andere, er hatte Geld anhäufen wollen, Wissen erwerben wollen, aber niemals zuvor hatte er so klar sehen können, dass das alles immer nur eine Version oder besser eine Scherbe dessen was unter einem anderen Namen bekannt war: Macht. Egal ob Vermögen, Waffen, Diener oder Wissen, das alles war immer nur Mittel zum Zweck, er war also im besten Fall dabei gewesen, kleine unbedeutende Phänomene seiner eigenen Machtlosigkeit zu beheben und war sich dabei selbst im Weg gestanden. Damit war jetzt Schluss. Naradas wandte den Kopf zur Seite, funkelte den Neuankömmling mit blau glimmenden Augen an, während ein breites, wölfisches Grinsen sein Gesicht verzog.

Tut mir Leid, Kleiner, die Zeit für Aasgeier ist noch nicht gekommen.

Während er das sagte, klopfte er deutlich auf das auch ohne genaueren Hinweis sichtbare Waffengehänge. Es war mehr als verstörend festzustellen das er einige Sekunden benötigte, um sich auf ein neues Bild vollends einzustellen. Sein gegenüber war kein Soldat, nichtsdestotrotz war er in körperlich guter Verfassung, zumindest sofern man das auf den ersten Blick hin beurteilen konnte. Aber nichts weswegen er übermäßig besorgt sein musste, die Kirche stellte nur zu gerne strenge Sittenwächter.

Also nichts warmes zu Essen, danke für das... fragwürdige Angebot. Wenn du nicht zufällig eine Jacke über hast, dann wüsste ich nicht, wie du mir helfen könntest, vor allem aber nicht warum, von reiner Nächstenliebe einmal abgesehen. Also, ich habe es noch eilig, was willst du?


- Caleb - 04-23-2011

Also nichts warmes zu Essen, danke für das... fragwürdige Angebot. Wenn du nicht zufällig eine Jacke über hast, dann wüsste ich nicht, wie du mir helfen könntest, vor allem aber nicht warum, von reiner Nächstenliebe einmal abgesehen. Also, ich habe es noch eilig, was willst du?

Caleb lachte kurz auf und klopfte die inzwischen leichte Schneedecke ab, die sich über seine dunkle Weste gelegt hatte. Immer deutlicher spürte er diese Aura. Vielleicht war es ein Geschenk von Tzeentch, vielleicht auch nur Menschenkenntnis oder gar Glück. Aber der Priester war sich sicher, dass er bei diesem Mann an der richtigen Stelle war. Ein Trupp Bürger rannte an den beiden vorbei. Ihre verrußte Kleidung schwärzte den Schnee unter ihnen. Langsam schien der Schneefall geringer zu werden. In der Weite brachen die Wolken und grelles Licht zwängte sich hindurch. Doch das Klima änderte sich auf Koron nicht so schnell, vielleicht war es nur eine weitere Pause vor dem noch größeren Sturm.

Haha, genau wie mein neuer Gebieter strotzt du vor Entschlossenheit und Energie. Nicht zu vergessen, dass ihr keine Zeit verliert und immer direkt auf den Punkt kommt. Leider kann ich mit Kleidung nicht dienen, auch wenn ich es gern würde. Zu der Frage warum ich Euch helfen will. Nun, ich soll hier gewisse Personen finden. Magal, Naradas, Pestor oder Ayris. Und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dann bin ich mir sicher, dass ich einen dieser Personen gefunden habe. Und wenn mir mein Fürst den Befehl zu Euch zu stoßen erteilt, sorge ich mich selbstverständlich auch um eure Gesundheit. Es wäre unvorteilhaft für mich bereits jetzt zuzusehen, wie einer meiner Mitstreiter Ich habe nicht das Gefühl, dass ihr gerade die Kraft und die Gesundheit besitzt, um euch ernsthaft zu unterhalten, deshalb würde ich sagen, dass wir unsere Unterhaltung woanders weiterführen. Zudem sollten wir vermeiden unnötiges Aufsehen zu erregen.