Krähennest - Druckversion +- Koron III (https://koron3.de) +-- Forum: Der Trojan-Subsektor [ab hier IN-GAME Bereich] (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=7) +---- Forum: Globales Geschehen (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=87) +---- Thema: Krähennest (/showthread.php?tid=811) |
- Einheit 108 - 08-11-2012 108 durchschritt die Schwingtür eilig, dennoch ohne ein großes Hin und Her der Türen zu hinterlassen. Der Salon wirkte etwas unterbesetzt, stellten doch Alkoholleichen und nur er ein, oder andere Mensch scheinbar die gesamte Kundschaft. Ungewohnt für den Binaeri, der an mehr Trubel gewöhnt war. Hier war man eben ab vom Schuss, so war es wenig verwunderlich, dass der Laden zur Morgenstund noch nicht bersten voll war. Einen Moment lang blieb der Xenos im Raum stehen, tastete mit seiner Sensorik den Raum ab, sondierte jedes Bisschen, dass er so ermitteln konnte. Trotz der relativen Kühle von etwa 20 Grad draußen, wirkte es hier noch einige Ecken wärmer und vor allem stickiger. Zumindest über Nacht hatten sich hier viele Leute geballt, entweder das, oder aber die Lüftung dieses Gebäudes war beschädigt. Beides Dinge, die bei objektiver Betrachtung wenig überraschend waren, bedachte man doch, wer diesen Planeten kontrollierte und in welcher Umgebung sich das Gebäude befand. In aller Ruhe sah sich 108 um, schließlich hatte er alle Zeit der Welt. Ein Regulator könnte es ihm ganz genau sagen, doch allein beim Gedanken an diese Gestalten mischte sich Unbehagen in die Tagesform. Schließlich wurde er angesprochen. He Fremder, weg mit der Waffe, sonst fliegst du hier sofort wieder raus! Es musste sich um den Leiter der Lokalität handeln, so holte er Binaeri seine Pistole hervor, ohne gefährlich anzumuten und löste die Energiezelle aus der Waffe, bevor er sie wegsteckte und die Energiezelle in einer Manteltasche verschwinden ließ. Der Mensch schien befriedigt zu sein und winkte 108 heran, dieser ließ sich nicht zwei mal bitten und trat ruhig an den Tresen. Was darf's denn sein? So sprach der Barkeeper und wischte klischeehaft über den Tresen, seine Umgebungsluft war von Alkohol- und Schweißausdünstungen geradezu geschwängert. Ich suche Arbeit. Bist'n Söldner, hm? Lass mich raten: Du hattest hier nen Job zu erledigen und man hat dich hier sitzen lassen und jetzt versuchst du die Schweine zu fassen zu bekommen. Die hörbar steigende Leidenschaft, die den Worten des Menschen entsprang sprach Bände, vielleicht über ihn, oder jemanden in seinem Umfeld. Menschen waren auch nach diversen Jahren der Beobachtung und Studie immer noch eine merkwürdige Rasse. 108 richtete den Blick auf den Menschen sagte nichts weiter, seine Finger spielten auf dem blanken Holz des Tresens herum. Der Barmann kniff die Augen etwas zusammen, als wollte er versuchen, durch die Gläser der Maske hindurch zu blicken, auch wenn das gar keine Gläser waren. Ohne zu wissen sah er keiner Schutzkleidung sondern den Photosensoren eines Xenos ins Angesicht, ob er etwas in der Richtung vermutete? 108 war sich nicht sicher und blieb einfach ruhig da sitzen, mimte immer noch den starrenden Schwieger. Redest nich viel, wie? Na hoffentlich bist du keiner von diesen Verrückten aus den Sümpfen, die einem lebendig die Haut abziehen. Diese martialische Anekdote brachte 108 erneut zum Denken, nicht unbedingt ob des Wahrheitsgehaltes, sondern ob der Geschwätzigkeit des Barmannes selbst, hatte er getrunken? Der "Geruch" seines Atems sprach dafür, hatte in dieser Umgebung allerdings wenig zu sagen. Nicht wirklich... Mehr pro-forma ließ 108 sich schließlich einen Drink bringen, auch wenn er ihn nicht zu sich nehmen würde und unterhielt sich noch etwas mit dem Barmann, der ihm wohl vieles, aber kaum etwas nützliches berichten würde. - Silja Vilchis - 08-12-2012 “Du hast Recht, die Mannschaft sollte vorerst unser sekundäres Problem darstellen. Primäre Frage ist wie wir dieses Schiff erreichen, ohne weitere Aufmerksamkeit zu erregen oder anderen den Fund schmackhaft zu machen. Wenn wir dies gelöst haben, so steht uns eine Prüfung der Schiffssysteme bevor und dann können wir weitere Schritte planen. Ich sehe immer noch die Gefahr, dass jemand zufällig darauf gestoßen sein und teils wichtige Dinge geplündert haben könnte. Man sollte daher alle Eventualitäten bedenken, aber sie auch alle abzudecken würde an Paranoia grenzen. Wir sollten uns zumindest den Rückweg sicher halten - das wäre meiner Meinung nach...“ Abrupt hörte sie im Satz auf und der Echsenmensch und sie brachen ihr Gespräch ab, da ein äußerst merkwürdiges Individuum sich ihnen näherte. Aufgrund einer Vollkörperrüstung, sowie Helm und Gasmaske war es unmöglich auszumachen um wen oder was es sich hier handelte. Zumindest besaß es eine humanoide Gestalt, doch diese Feststellung reichte der Piratin vorerst, da sich ihre Interesse wieder verflüchtigte, sobald die Gestalt im Inneren der Bar verschwand. Sie wollte auch wieder ihren Wortwechsel fortführen, da führte der nächste Zwischenfall dazu, dass es nicht dazu kam. Ein sonderbares Schiff flog über das Piratennest und landete auf einer der Plattformen nicht unweit dieser Bar, dennoch außerhalb ihres Blickfelds. Sie wusste nicht, ob es ihrem Gesprächspartner auch aufgefallen war, doch das Geräusch der Triebwerke war sonderbar - ein tiefer und dumpfer Brummton. Wahrscheinlich hätte Silja auch dies nun vorerst dabei belassen, doch der Zischlaut von Schrekt'Orn, dessen Namen sie im Verlauf des Gespräches erfahren hatte, und wie er dem Schiff angestrengt hinterherschaute verrieten ihr, dass er mit diesem Flugobjekt vielleicht mehr in Verbindung bringen konnte. Was sie anging, so vermutete sie die Bauart entsprach der der Eldar, dies zumindest befand sich in ihrem Wissen, was sie theoretisch vermittelt bekommen hatte. Doch sie hatte auch gelernt, dass wenn man diese Schiffe im Gefecht zu Gesicht bekam dies oft tödlich endete. Verräterisch schienen ihr zumindest die Form und der Antrieb, dennoch blieben in ihr nach weiteren Gedankengängen die Fragen offen, was ein solches Wesen hier zu suchen hatte und in welcher Absicht es unterwegs war. Keine unwesentlichen Fragen, so hatte man ihr beigebracht, dass es in dieser Rasse drastische Unterschiede gab. So gab es Berichte wie sie den Menschen in einer Schlacht beistanden, aber auch Geschichten, wie sie rücksichtslos unbewaffnete Transporter überfielen und die Besatzung grausam abgeschlachtet oder verschleppt hatten. Genau genommen brachte sie dieser Umstand nun in erhöhte Alarmbereitschaft. Es war seltsam. Auch Schrekt'Orn war im Moment nicht mehr gewillt weiter ihre Konversation fortzuführen. Seine Blicke allerdings waren so verräterisch wie die ihren und ohne weiter ein Wort zu wechseln schienen sie sich beide in dieser Angelegenheit zu verstehen. Tatsächlich mussten sie nicht lange warten, da näherte sich aus dieser Richtung eine in einem Umhang gehüllte Gestalt. Sie war hoch gewachsen, soweit Silja dies von hier aus beurteilen konnte, und obwohl der Umhang die Figur umhüllte, so schmiegte er sich immer wieder etwas enger an und verriet die schlanke Gestalt darunter. In den wenigen Sekunden, in der sie ihre Aufmerksamkeit auf den vermeintlichen Eldar legte, meinte sie dessen Blick auf sich zu spüren, weshalb sie eine Augenbraue nach oben zog und ihren Blick wieder zu ihrem Begleiter richtete. Doch der Ärger ließ nicht lange auf sich warten, da rempelte der Xenos mit einem Menschen zusammen und der Konflikt schien vorprogrammiert. Silja beobachtete sie Szene, wofür sie nicht einmal ihren Kopf verdrehen brauchte. Während die Streithammel Drohgebärden austauschten entging ihr auch nicht wie der Xenos den Kopf leicht anhob. Unter der Kapuze konnte sie nun ein schmales Gesicht ausmachen, dass nach unten spitz zulief. Die Wangenknochen stachen hingegen markant nach oben hin ab. Die Haut war bleich und ohne Makel, nicht einmal Bartwuchs ließ sich von ihrer Sitzposition aus feststellen. Inzwischen hatten alle ihre Waffen gezogen und die Situation schien kurz vor der Eskalation zu stehen. Siljas Hand glitt zu ihrer Waffe. Was auch immer gleich geschehen sollte, sie wollte sich heraushalten, dennoch machte sie sich bereit aus der Gefahrenzone zu gelangen. - SchrektâOrn - 08-13-2012 Ganz eindeutig das die Person, die dort gerade mit zwei Kopfgeldjägern aneinander geriet, der Pilot des Schiffes war. Nicht nur das das Kaschieren seiner Rasse sehr nachlässig ausfiel, auch die fließende Bewegung und natürlich der eindeutige Geruch verrieten das es sich nicht um einen Menschen handelte. Neben ihm spannte sich Silja an wie eine Raubkatze vor dem Sprung. Da Schrekt'Orn und seine neue Partnerin im rechten Winkel zu dem Schreihals und seinem Kumpanen saßen, wäre ein Schusswechsel tödlich für die beiden Bluthunde. Der Verstand des Echsenmannes raste. Normalerweise würde er sich selbstredend aus derartigen Dingen heraushalten. Parteiergreifen war selten der eigenen Agenda zuträglich. Hier jedoch lagen die Dinge anders. Zum einen würden die Bewohner der Siedlung nicht gerade erfreut über eine Schießerei sein und in einem Ort wo es keine eigentliche Ordnungsmacht gab würden sie sich auf sehr viel handfestere Art und Weise zu helfen wissen. Zum anderen erinnerte sich Schrekt'Orn an seine Ausbildung auf dem Generationenschiff, Schiffstypenerkennung, Vernichtungsschablonen und andere Punkte hatte man den jungen Brutlingen eingetrichtert. Daher wusste er das einige Eldarschiffe über eine Art Tarnfeldtechnologie verfügten. Zwar konnte er nicht genau sagen ob das gesehene Vehikel auch eine solche besaß, doch möglich war es. Damit eröffnete sich eine willkommene Option. Allerdings musste der Eldar dafür überleben. Kurz entschlossen zog Schrekt'Orn seinen Thermostrahler und legte ihn sich in den Schoß, die Mündung dabei grob in die Richtung der beiden Menschen gerichtet. Gefürchtet magst du ja sein. Zischte er in die gespannte Stille, die nach dem Gebrüll entstanden war. Doch ganz sicher nicht auf Grund deiner Intelligenz. Dort vor dir steht ein Eldar. Eine überaus agile Spezies. Es steht zu befürchten das er schnell schießt als ihr beiden zusammen, euch vielleicht sogar mit der Klinge tötet. Gewiss, trotz einer typischen Selbstüberschätzung, die an Arroganz grenzt sind auch Eldar nicht unsterblich. Möglich das es einem von euch gelingt ihn zu töten während er mit dem anderen beschäftigt ist. Den Sieg zu feiern würde diesem hypothetischem Jemand jedoch kaum Zeit bleiben. Der Eldar nämlich ist hier um geschäftlich mit uns zu agieren. Wie ihr euch vorstellen könnt wären wir etwas ungehalten wenn ihr unser Abkommen durch Mord vereitelt. Daher würden meine Partnerin und ich unvermittelt das Feuer auf euch eröffnen. Was zwei herkömmliche Schusswaffen gegen zwei Thermostrahler bedeutet. Jetzt bedenkt eure Möglichkeiten noch einmal und lasst uns die Sache friedlich beilegen. - Salem - 08-14-2012 Schwer atmend lehnte er sich gegen einen Baum. Sein Brustkorb hob und senkte sich ruckartig. Die Augen fest zusammengepresst lauschte er. Er lauschte hinaus in das dumpfe Gebräu aus Geräuschen, die ihm wie der lauernde Atem des Dschungels vorkam. Das Blut rauschte ihm in den Ohren und sein Herz pumpte wie ein wildgewordener Dampfhammer gegen seine Rippen, gerade so, als wollte es sich durch seine Brust in die Freiheit kämpfen. Ein rhythmisches Knattern durchschnitt die wabernde Geräuschkulisse des Dschungels und eine Salve von Einschlägen riss die Rinde aus einem Baum, knapp 5 Meter von seinem Versteck entfernt. Salem fluchte leise. Söldner waren auch nicht mehr das, was sie einmal gewesen sind. Vorsichtig entnahm er seinem Automatikgewehr das Magazin und prüfte seinen Stand. Ein halbes Dutzend Patronen würden ihn nicht weit bringen, wenn er sich mit Sperrfeuer selbst ein kleines Zeitfenster schaffen wollte. Das Magazin gegen ein frisches aus einer seiner Gürteltaschen tauschend, lugte Salem um seinen Baum herum und sah Schemenhaft eine Gestalt durch das Unterholz stapfend, die ihr Sturmgewehr auf der Suche nach Beute hin und her wandern ließ, als wäre es der Kopf eines Raubtiers, dass gerade eine Witterung aufnehmen wollte. Jetzt oder nie, sagte sich Salem, ließ den Verschluss nach vorne schnellen und kam aus der Hüfte feuernd aus der Deckung und noch während sein Gewehr eine lange Salve aus Projektilen auf die Gestalt in der gleichen Uniform zu jagte, rekapitulierte Salem, wie er in diese Situation geraten war. Die Zeit auf Koron III hatte sich schnell zu einer Art Alltag entwickelt, der nur von wenigen spannenden Aufträgen aufgelockert wurden, die ein paar Schekel einbrachten und die laufenden Kosten einigermaßen abdeckten. Arbeit zu finden gestaltete sich nach kurzer Eingewöhnungsphase als nicht all zu schwierig. Tote, verstaubte Landschaften in einem Schwertransporter voller Schrott zu durchfahren und zusammen mit Xenowesen Sabotageakte zu vollführen waren neben Kurierdiensten und Überfallkommandos auf Gangs in die tieferen Ebenen der Makropole nur einige der Beschäftigungen, die ein moralisch flexibler Söldner auf der Suche nach dem schnellen Geld finden konnte. Salem nannte es die Lotterie des Lebens, wobei das ein gewaltiger Euphemismus war, starben doch bei den meisten Aufträgen hier und da mal ein paar Leute. Das Leben im Dreck machte einen Zynisch und viel brachte es auf Dauer auch nicht. So verlagerte Salem seine Beutezüge weiter nach oben, nachdem er die ersten Kontakte geknüpft und lange genug überlebt hatte. Über einen Freund eines 'Freundes' war er schließlich an diesen Lukrativen Job gelangt. Das Dröhnen der Maschinen schwoll an und Salem konnte sehen, wie sich der Boden entfernte, bevor die Ladeluke am Heck des kleinen Gleiters sich schloss und die 5 Gestalten im halbdunkel der gedämpften Innenbeleuchtung zurückließ. Söldner. Allesamt. Wie Salem waren sie alle für diesen Auftrag angeheuert worden. 5000 Schekel bar auf die Kralle. Für jeden von ihnen. Das war ein Job der Extraklasse, zumindest im Vergleich zu den letzten paar Aufträgen. Ihr Auftraggeber hatte nur über einen seiner Lakaien mit ihnen kommuniziert, doch was er springen ließ, hatte alle in Hochstimmung versetzt. Eine Nagelneue Uniform im Garde Standard. Schwarz-Grüne Tigerstreifen bildeten ein dunkles Tarnmuster, dass sich auf auf den Boonie erstreckte, den sie dazu bekamen. Waffen und Ausrüstung wurden gestellt. Nagelneue Automatikgewehre mit hölzernem Griffstück und gleichartigem Schaft. Tatsächlich waren die Waffen so neu, dass noch nichteinmal ein offizieller Stempel mit einer Seriennummer seinen Weg auf den Korpus gefunden hatte. Perfekte Spielzeuge für nicht zurück verfolgbare Einsätze, doch wie Salem benutzen die meisten Söldner zusätzlich ihre eigene Ausrüstung, zumindest ihre eigene Bewaffnung. Die Hülle des Gleiters vibrierte spürbar als die Maschine weiter beschleunigte. "So. Wie sieht's nu aus? Bekommen wir jetzt ein paar mehr Infos?", fragte die Gestalt neben Salem. Sie war die einzige Frau in ihrer Truppe und die unter der Tarnschminke versteckten Tätowierungen ließen auf eine Ganger Herkunft schließen. Auch die Art und Weise wie sie ihre Pistolenhalfter trug war mehr als unorthodox. Eine Pistole quer vor der Brust und eine vor dem Bauch war eine eher unübliche Art seine Schießeisen zu transportieren. "Ja, es hieß wir werden auf dem Flug gebrieft.", sagte ein anderer Söldner mit einem Sturmgewehr und vier Augenpaare, einschließlich dem Salems, wanderten zu den Anführer der Gruppe. Der begann den Auftrag zu erklären, in dem es um ein abgestürztes Schiff eines wichtigen Handelskonkurrenten ginge, das mit einer speziellen Ladung versehen war und daher auch bewacht gewesen sei. Es ging um einen abgefangenen Hilferuf und Rettungs- und Raubaktionen der Konkurrenz denen es zuvorzukommen galt. Zur Not auch mit einer Palette von Argumentsverstärkern. Mehr als den groben Umriss merkte sich Salem nicht. Er wurde dafür bezahlt etwas zu holen und nicht sich den ganzen innenpolitischen Kram verfeindeter Händler zu merken. Die Landung war ziemlich unsanft. Durch die geöffnete Heckklappe hatten sie sich abgeseilt. Durch das Laubdach der Bäume, vorbei an dicken Ästen und Gestrüpp. Kaum war der letzte von ihnen gelandet, verzog sich der Gleiter und das Dröhnen der Triebwerke wurde schon bald von einer so fremdartigen Geräuschkulisse verschluckt, dass Salem sich nicht daran erinnern konnte, wann er zum letzten Mal von einer so umfassende Ruhe umgeben war. Sie hatten den Betondschungel gegen einen echten eingetauscht und besonders die Frau und der Teamleiter konnten ihr Erstaunen nur schwer unterdrücken. Die anderen schienen zumindest ansatzweise schonmal in der Natur gewesen zu sein. Der Weg zur Absturzstelle war lang und beschwerlich. Wie sich herausgestellt hatte, waren die Informationen, die vom Notsender des Wracks abgeschickt wurden, mehr als ungenau und so blieb ihnen trotz angepeiltem Signal auf dem Auspex nicht viel anderes übrig, als sich mit suchen zu begnügen. Immerhin hatten sie eine grobe Richtung und so war es nur eine Frage von Stunden, bis sie sich vollkommen durchgeschwitzt, von Insekten gestochen und widerspenstigem Gestrüpp zerschrammt die Überreste des Transportgleiters gefunden hatten. Eigentlich, so fand Salem, verließ die Mission glatt. Von der befürchteten Wachmannschaft hatten sie nichts gesehen und auch Konkurrenten, auf der Jagd nach einem kleinen Vermögen waren weder auf dem Flug, noch am Boden vom Auspex erfasst worden und aufgetaucht schon garnicht. Wider erwarten war das Wrack in gutem Zustand. Das Triebwerk hatte scheinbar einen Defekt erlitten und war förmlich zerrissen worden. Nur noch verkohlte und verbogene Reste hingen am Rumpf des Transporters, doch der Laderaum und die Pilotenkanzel waren vollkommen intakt, was man von den Piloten nicht sagen konnte. Während der Rest des Trupps den Laderaum durchsuchte, waren Salem und das Gangermädchen ins Cockpit gestiegen um nach den Piloten zu sehen und Informationen zu suchen. Sie hingen leblos in ihren Sitzen und wurden nur von den Gurten am nach vorne sacken gehindert. Ihre Gliedmaßen standen in seltsamen Winkeln ab und Salem und seine Begleiterin vermuteten übereinstimmend, dass die Wucht des Absturzes sie so zugerichtet hatte, nachdem die Dämpfungsfelder durch die Explosion des Triebwerks ausgefallen waren. Noch bevor sie nach weiteren Informationen suchen konnten, begannen die Ereignisse sich zu überschlagen. Schüsse ertönten und plötzlich war die Hölle los. Sich plötzlich auf dem Präsentierteller wiederfindent, suchten Salem und die Frau mit den zwei Pistolen das Heil in der Flucht. Zwar waren die Sichtscheiben des Transportgleiters für hohe Belastungen ausgelegt, doch nach einem solchen Absturz neigten selbst verstärkte Scheiben nicht selten dazu bei Beschuss nachzugeben. Sie verließen das Cockpit und rannten in Richtung der Ladeluke. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich herausstellte. Noch bevor Salem begreifen konnte, was vor sich ging, brach ein Schuss. Mündungsfeuer hinterließ einen grellen Schein auf seiner Netzhaut. Blut spritzte und das Gangermädchen wurde zurückgeschleudert. Sie schlug der länge nach hin und blieb reglos am Boden liegen. Salem war geschockt. Der Schuss war nicht von außen gekommen. Kein feindlicher Angreifer aus dem Hinterhalt. Nein. Von Innen war der Schuss gekommen und er sah sich, mit ungläubig offen stehendem Mund, ihrem Teamleiter gegenüber, der grinsend mit einer überschweren Pistole in die Luke trat und ohne große Reden zu schwingen das Feuer eröffnete. Von einem tief sitzenden Instinkt gepackt warf sich Salem in das Nahe Unterholz. Schnell rappelte er sich auf und während um ihn herum Schüsse einschlugen, rannte er los. Blindlings. Rein in den Wald. Fort. Fort. Hauptsache in Sicherheit. Ungezielt mit seinem Sturmgewehr nach hinten Feuernd lief er quer durch den Dschungel. Zwei Gedanken beherrschten seinen Geist. Verrat. Das war mehr als eine Bergungsaktion. Das sollte ein politisches Zeichen mit Frei Haus gelieferten Sündenböcken sein. Der andere Gedanke war viel banaler: Überleben! So war Salem hinter den Baum gekommen. Der Baum an dem er sich endlich zur finalen Gegenwehr vorbereiten konnte. Die kleine Pause hatte genügt, um seinen Verfolger aus der Deckung kommen zu lassen. Vom plötzlichen und unerwarteten Kugelhagel von unvermuteter Seite überrascht, fand sich der ehemalige Teamleiter genau zwischen zwei Bäumen wieder, als Salem aus seinem Versteck hervorkam. Mit groß aufgerissenen Augen fiel er hinten über, als ein paar der weit gefächerten Kugeln seinen Torso durchschlugen. Um sicher zu gehen, dass er auch ja erledigt war, wollte Salem noch ein paar Schüsse auf den reglosen Körper abgeben, doch der Verschluss hing hinten und der Hammer schlug auf Luft. Das Magazin war leer und nur ein leises Klicken ertönte. Es war nicht schlimm, denn das Ziel war definitiv tot. Als sich Salem dessen versichert hatte, konnte er sich endlich ein wenig ausruhen und einen Weg aus diesem Dschungel suchen, denn eins war klar. Der Gleiter, würde sicher nicht kommen um ihn abzuholen. Und wenn, dann würde er keine nette Überraschung für ihn parat haben. So blieb nur eins. Der Weg zu Fuß. Den ganzen Morgen hindurch war Salem marschiert. Die erbeutete Trinkflasche hatte ihm gute Dienste geleistet, doch mit den Anbruch des Vormittags kam auch die Hitze wieder hervorgekrochen. Mit der Hitze kam die Schwüle, die wie ein gallertartiger Deckel auf dem Dschungel zu liegen schien. Sie machte das vorankommen schwieriger. Sie forderte mehr Energie und tränkte seine Tarnkleidung großzügig mit seinem Schweiß. Umso erfreulicher war es, als der Dschungel ein wenig beiseite trat und ihn aus der grünen Hölle vor etwas spuckte, dass sich als hochwertige Slumkneipe betiteln konnte. Argwöhnisch rieb er sich die Augen, glaubte er doch einer Täuschung auferlegen zu sein. Doch mitnichten spielte ihm seine Wahrnehmung einen Streich. Die Baracke stand tatsächlich dort. Und das Brummen in seinen Ohren? Er ließ den Blick schweifen und sah ein seltsam geformtes Etwas aus dem Himmel stürzen. Es sah nicht aus wie ein Meteor. Oder war es Komet? Es war auch egal. Es war etwas künstliches, doch zu glatt für etwas aus Menschenhand zu sein. Zu Filigran gearbeitet, zu stark abgerundete Kanten. Ein Xenoraumschiff. Das musste es sein. Es landete in der Nähe und nach kurzer Zeit der Nachbereitung verstummte das ungewöhnliche Antriebsgeräusch und entließ eine große, verhüllte Gestalt, die geradewegs in der Bruchbude verschwand. In gebührendem Abstand folgte Salem der Gestalt. Keinesfalls wollte er hier auffallen, noch bevor er wusste, ob dieses Gebilde vielleicht ein Unterschlupf der besonderen Art war. Das Raumschiff allein ließ schon Spielraum für Spekulationen und dann das geheimnistuerische Betragen des Piloten. Bei diesen Temperaturen in einen Mantel gehüllt? Das konnte vieles bedeuten, doch bedeutete es in erster Linie wachsam zu bleiben. Anstatt der Gestalt ins Gebäude zu folgen, suchte sich Salem ein schattiges Plätzchen, das nur wenige Meter von der Tür entfernt war und lehnte sich an einen ungefähr hüfthohen Baumstumpf, dessen Rest vermutlich in den Bau der Hütte geflossen oder als Feuerholz verwendet worden war. Das Automatikgewehr hing an seinem Gurt über der Schulter, die Tasche mit der persönlich Ausrüstung über der Anderen. Nach einem Schluck Wasser steckte sich Salem ein LHO Stäbchen an und begann damit, lässig rauchend, die Tür zu beobachten und war zufrieden mit seiner Entscheidung abzuwarten, als von drinnen grobe Stimmen laut wurden. Gedankenverloren klopfte er dabei auf die Tasche aus reißfestem, regenabweisendem Stoff, die er dem Verräter abgenommen hatte und die nun seitlich an seinem Gürtel hing. So ein Aufwand, für so eine kleine Tasche. Das musste schon etwas zu bedeuten haben. Vor allem musste es etwas Wert sein. Er musste nur noch herausfinden, wie er es in bare Münze umwandeln konnte, wenn er erst aus diesem Dschungel heraus war. - Einheit 108 - 08-14-2012 He Jungs, da draußen gibt's Krawall! Grade war 108 im Begriff, allmählich in dieser Kaschemme zu versauern, da ertönte eine männliche Stimme von der Straße her, die ca. 80% der Leute im Raum nach draußen spähen ließ. Sofern man davon sprechen mochte, denn viele hatten nur kurzzeitig reagiert, sich kurz darauf wieder ihren diversen Zerstreutheiten hingegeben. Nicht so der Binaeri, der jetzt so etwas wie eine Chance witterte, zumindest ein wenig an Fortschritt zu erzielen, wie auch immer das passieren sollte, er würde dabei sein, das diktierte seine Spezies. Schnell war ein Möglichkeit gefunden, das Ereignis vor der Lokalität zu beobachten, ohne bei der dargebotenen Show groß aufzufallen. 108 rechnete hier mit keiner Bedrohung und ließ seine Waffe ungeladen, hielt sich jedoch einen Fluchtweg frei, sollte es brenzlig werden. Die Sicht war nicht optimal, 108 konnte höchstens erahnen, lediglich den erzürnten Menschen genau identifizieren. Als allerdings das Wort "Eldar" über die Lippen des Echsenmenschen glitt, rasten tausende von Gedanken durch das Gehirn des Binaeri. Es war merkwürdig, dennoch merklich, wie sehr die Faszination für diese Wesen scheinbar spezies-umgreifend war. Natürlich, denn wo Eldar waren, da war auch Technologie, fremde Technologie, also genau das, wegen dem 108 auf Koron 3 angekommen war. Vielleicht würde sich das ganze Intermezzo doch mehr auszahlen, als gedacht. Die Ansprache der Echse war interessant, nicht ob ihres Inhaltes, sondern viel mehr ob der Intention, die dahinter steckte. Was verband diese Individuen miteinander, denn nach 108's Einschätzung konnte Harai ebenso ein Weltenschiffeldar sein, wie alles andere. Hatten sie wirklich geschäftlich miteinander zutun? Was könnte das sein und warum sollte die Echse lügen? Es musste einen Grund für das alles geben! Irgendetwas an diesem Bild stimmte nicht und machte den getarnten Binaeri nur noch neugieriger. Wer war überhaupt dieser San Holo und was wollte er von dem Vermummten? Wusste er vielleicht etwas über ihn? Hatte er ihn gesucht? Er hatte groß vor sich her getragen, ein berühmter Kopfgeldjäger zu sein, hatte das etwas mit dieser Konfrontation zu tun? Warum aber sollte ein Kopfgeldjäger seine Arbeit derart als Schaukampf verrichten, war er denn so sehr von sich überzeugt? Für einen Zufall stand sein scheinbarer Partner allerdings zu günstig, die ganze Situation wirkte gestellt, wie die schlechte Eröffnungsszene eines billig-inszenierten Theaterstückes, mit Passanten, die sich als Schauspieler ausgaben. Irgendetwas war hier faul und es war suspekt genug, dass 108 seine Pistole zumindest wieder laden wollte, wenn auch aus schierer Vorsicht. Vielleicht war der Fremde sogar ein Dark Eldar, wobei seine Bewaffnung dagegen sprach, Dark-Eldar-Waffen sahen anders aus. Wie ein Raubtier stierte der Binaeri die immer noch mehr oder minder verhüllte Gestalt an und rätselte darüber, was diesen Xeno in ein Dreckloch wie dieses führen mochte. Hatte er vielleicht ein Schiff? Daten aus einem Eldarschiff wären höchst wertvoll und den Aufwand sie zu erlangen bestimmt wert! Vielleicht war es ja im Landedock zu finden, wo sonst könnte man hier landen? Das Industrielle, von dem 108 gekommen war, konnte es nicht sein, denn dafür mangelte es zu sehr an Straßenschmutz auf dem Mantel des Eldar... - Harai - 08-16-2012 Harai war gespannt wie ein Flitzebogen, in einer solchen Situation war er noch nie gewesen. Nun konnte er sich mit einem Chem-Pan-Sey messen, das war etwas, dass er schon die immer seit seiner Ausbildung, durch seinen Vater, tun wollte. Doch dann mischte sich der seltsame Echsenmensch in den Disput ein und erklärte dem Kopfgeldjäger, dass es Selbstmord wäre sich mit einem Eldar anzulegen. Doch warum mischte sich diese Kreatur ein, diese Frage brannte sofort in Harai auf. Dann drehte er sich von den Kopfgeldjägern weg und richtete seine Aufmerksamkeit direkt auf die Echse. Er hatte beschlossen sich an dieser Biegung der Tatsachen zu beteiligen. Er schlug nun seine Kapuze zurück und begann mit der Echse zu reden. “Da sind sie also! Ich habe sie wohl in diesem Getümmel fast übersehen, wäre dieser Cem-Pan-Sey nicht so höflich gewesen mich aufzuhalten.“ Dann drehte er sich wieder in die Richtung des Kopfgeldjägers um und sah diesem direkt in die Augen. Er griff nun seine Schurikenpistole mit zwei Fingern am Griff und führte diese so wieder in seinen Mantel um sie im Hohlster zu verstauen. “Ich danke dir sehr! Woher wusstest du, dass ich hier verabredet bin?“ Der Kopfgeldjäger war total perplex und begann nach Luft zu schnappen wie ein Karpfen auf dem Land. Dann platze es aus ihm heraus: “Wie kannst es wagen, mich hier so zu verarschen? Denkst doch nicht wirklich, dass ich diesen Bullshit abkaufe? Wolltest mir doch nur meine Kohlen aus der Tasche klaun als du mich angerempelt hast. Und das wirst mir büßen.“ Während er den letzten Satz aussprach, spannte er seine Pistolen und begann schwer zu atmen. Dann drückte er ab, jedoch war seine Atmung so schwer aufgrund der Wut, dass die Schüsse Harai auch verfehlt hätten, wenn er sich nicht im letzten Augenblick bewegt hätte. Er war in einem Sekundenbruchteil auf seinen Knien und seine Hand war am Griff seines Schwertes, alle Muskeln in seinem Körper waren jetzt gespannt wie Federn. Er war bereit auf jegliche Bedrohung von den Kopfgeldjägern zu reagieren. - SchrektâOrn - 08-22-2012 Es ging also los. Die Dummheit der Menschen war erneut bewiesen. Aber was konnte man schon erwarten? Auf dem Generationenschiff war das Tragen einer Waffe ein Zeichen von Intelligenz gewesen, denn man setzt voraus das jemand mit solcher Macht klug genug war sie weise einzusetzen. Auf Koron, stellvertretend für das ganze Imperium, war das genaue Gegenteil der Fall. Je mehr jemand mit seiner Kanone prallte, um so tiefer war für gewöhnlich seine geistige Kapazität anzusetzen. Als der Schuss brach ließ sich Schrekt'Orn mit seinem Stuhl nach hinten fallen und rollte sich geschickt über die Schulter ab, um ebenfalls auf den Knien wieder in Position zu kommen. Die Wärme hatte seine Reflexe geschmeidig und agil gemacht und die Mündung der Waffe suchte nach einem Opfer. Der umgeworfenen Stuhl war eine mehr als unnütze Deckung, doch im Moment entschied Schnelligkeit und die ausgewählte Position. Der Echsenmann zielte nicht etwa auf den Kopfgeldjäger, da er davon ausging das der Eldar mit diesem schon fertig werden würde. Sein Schuss galt dem zweiten im Bunde, dem stillen Gewehrträger. Ein greller, goldener Hitzefinger entsprang dem Thermostrahler, schmolz auf seinem Weg Sand zu Glas und entflammte kleine Grasbüschel. Er war gut gezielt, ging aber dennoch zwischen den Beinen des Gegners hindurch. Dieser jaulte auf als die Hitze empfindliche Stellen versengte, war aber immer noch geistesgegenwärtig genug mit zwei langen Schritten von der Straße zu flüchten und hinter einen steinernen Trog zu hechten. Kurz hörte man ihn wüste Beschimpfungen ausstoßen, dann erschien sein Oberkörper samt Waffe über dem Rand des Bottichs. Er gab eine schnelle Folge von Schüssen ab und verschwand sogleich wieder. Die Projektile schlugen in die Front des Blauen Krokodil ein und eines ließ sein Glas mit Saft zerplatzen. All das hatte nur wenige Sekunden in Anspruch genommen. Und wegen seines Fehlschusses konnte es sich zu einer längeren Schießerei ausweiten. Jetzt suchte sein Blick doch nach einer geeigneten Deckung. - Silja Vilchis - 08-25-2012 Auch wenn sie jeden Muskel ihres Körpers fast bis zum Zerreißen angespannt hatte, so reagierten Schrekt'Orn und der Eldar in einem Tempo, das sie erstaunen ließ. Letzteren sah sie nur kurz aus den Augenwinkeln und somit konnte sie den Fortgang des Disputs im Moment nicht weiter verfolgen. Ihr Begleiter eröffnete sofort das Feuer auf das haarige Anhängsel, verfehlte diesen jedoch leider und versenkte nur etwas Fell an den Beinen. Der Xenos suchte darauf hin umgehend Schutz hinter einem Steintrog, zeitgleich war es auch Silja nun möglich sich vom Stuhl abzurollen. Ihre Sitzgelegenheit war etwas günstiger gelegen, daher schaffte sie es von der Veranda hinab und konnte sich somit hinter dieser in der Hocke verbergen und die Waffe aktivieren. Die NBFS koppelte sich mit der Waffe und zeigte sowohl Status als auch den Zielpunkt der Waffe auf ihrem Interface vor ihrem Sichtfeld an. Sie hörte die Echse sich auf den Holzdielen bewegen, als sich erneut ein Schusshagel aus dem Gewehr ihres Gegenspielers entlud. Die Korsarin beugte sich zugleich über die Kante vor und erwiderte das Feuer. In Bruchteilen von Sekunden realisierte sie, dass der Schütze sich schon wieder in Deckung begeben wollte und zielte daher nur knapp über die Kante, um ihn noch zu erwischen. Die Luft flimmerte in einem weiten Strahl und das Gestein der Deckung dampfte verdächtig. Sie hatte etwas zu tief gezielt, dennoch hörte sie ein Grunzen und schlussfolgerte, dass die Hitze wohl ihren Teil dazu beigetragen hatte etwas Schaden anzurichten. Doch Silja begab sich danach nicht wieder in Deckung, sondern hielt die Waffe weiterhin in diese Richtung und wartete auf das wiederholte Auftauchen des Schützen, dennoch machte sie sich auf eine von ihm blind gefeuerte Salve bereit. - Einheit 108 - 08-28-2012 Die Situation eskalierte, natürlich durch den Menschen ausgelöst. Nichts überraschendes, wenn man sich dessen vorhergehendes Verhalten sachlich besah. Wenn es nicht plötzlich so brenzlig geworden wäre, dann hätte 108 wohl noch darüber gerätselt, was wohl geschehen wäre, hätte sich der reptile Xeno nicht eingemischt, doch dafür war jetzt keine Zeit. Als der Schusswechsel begann und der Eldar sich geschmeidig -wenn auch unnötig- den Kugeln des 'gefürchteten' San Holo entzog, sowie Schrekt'Orn den ersten Schuss seiner Strahlenwaffe abgab, tat es 108 lieber den wenigen Schaulustigen gleich, die bis dahin noch geblieben waren und suchte sich eine brauchbare Position um etwaigem Kollateral-Feuer zu entgehen. Noch war dies hier nicht sein Konflikt und ebenso war noch kein Grün gegeben, daran etwas zu ändern. Schließlich war er ein Kundschafter, ein Forscher, vielleicht auch Saboteur und Spion, dennoch vieles, aber kein Wachpersonal, das urbane Konflikte zu schlichten hatte, davon abgesehen, dass es selbiges nicht Vorort gab. "Die sind doch verrückt, hier wie die Irren herumzuballern!" Dieser und diverse andre Sätze waren das, was 108 an Äußerungen aus der Luft filtern konnte, nachdem er sich in eine nahe Seitengasse zurückgezogen hatte und das Geschehen durch stetes Spicken verfolgte. Inzwischen waren Kopfgeldjäger und Begleiter längst in Deckung gegangen und leisteten sich die Beginnphase einer Schießerei mit dem Eldar und seinen unerwarteten Unterstützern. Mit steigendem Interesse verfolgte 108 nun das Feuerverhalten der weiblichen Begleitung des Echsenmenschen. Dass sie technisch modifiziert worden war, erkannte der Beniaeri spätestens, als er sie via optischem Zoom etwas näher unter die Lupe nahm. Terranische Bionik-Technologie war für die Forschungs-süchtigen Binaeri längst keine Neuheit mehr, fand man sie doch erschreckend oft in diverser ihrer Datenbänken, wenn man nur wusste, wo man zu suchen hatte. Dennoch war es für 108 interessant, woher sie diese Implantate haben mochte, den Umgang mit ihnen beherrschte die Frau, so schien es zumindest. Dennoch holte 108 die eigene Waffe hervor, um sie bereit zu machen. Aus unerfindlichen Gründen überkam den Xeno das Gefühl, dass diese Situation noch wesentlich hässlicher ausufern könnte, als sie jetzt schon war. Sofern er also vorhatte, hier zu bleiben, was, wegen der Anwesenheit des Eldar, Priorität hatte, so würde sich eine Möglichkeit finden müssen, das ganze ein wenig unter Kontrolle zu bringen, sollte es tatsächlich noch größere Probleme geben. - Salem - 08-31-2012 Einen tiefen Zug von seinem LHO-Stäbchen nehmend, ließ Salem den Blick die Straße entlang wandern. Was man so Straße nennen konnte. Oder Weg. Eigentlich war 'Nicht bewachsenes Stück Dschungel' am zutreffendsten, doch zwecks Bequemlichlichkeit beließ Salem es bei der einfachsten und geläufigsten Bezeichnung. Argwöhnisch schnappte sein Blick zurück, als ein kleiner Tumult auf der Straße entbrannte. Urheber, oder zumindest Mitverantwortlicher war die verhüllte Gestalt, die Salem zuvor ein kurzes Stück verfolgt hatte. "Meine Auswahl war auch schonmal besser.", sagte er halblaut in Erinnerung an den letzten Tag und zuckte trotz wachsender Erwartungshaltung zusammen, als die ersten Schüsse die Stille durchstießen, wie ein wütend gewordener Grox der mit seiner gepanzerten Schädeldecke durch eine Hauswand brach. Plötzlich brach Chaos aus und Bewegung kam in die träge Schwüle des Vormittags. Laserschüsse zuckten. Entfesselte Energien zischten durch die Luft. Unterschiedliche Parteien mischten sich mit ein und rasch wurde es ziemlich ungemütlich. Querschläger heulten und rasch schien sich ein Ungleichgewicht abzubilden. Der Mensch und sein Xeno-Begleiter wurden hinter einem Steingebilde niedergehalten, als weitere Kontrahenten sich einmischten. Soweit Salem sehen konnte, war nicht jeder der Beteiligten bereit sich direkt in die Kampflinie zu werfen. Einige Leute bevorzugten es sich in dunklen Ecken herumzudrücken und das Geschehen aus dem Stillen zu beobachten. Besonderes Augenmerk legte er auf eine Gestalt, die trotz der widerlichen Temperaturen in Verbindung mit der Feuchtigkeit des schwülen Vormittags eine Atemschutzmaske und einen Helm trug. Anfänglich nicht direkt in den Kampf involviert, entschied sie sich schließlich doch dazu, ihre Waffe zu zücken, als der Kampf intensiver wurde. Salem selbst hatte es der Gestalt gleich getan, wenn auch mehr aus Reflex, denn aus einer Überlegung heraus. Das Sturmgewehr entsichert im Hüftanschlag, rückte er seine Umhängetasche zurecht und begann einen leicht geduckten Sprint zur nächsten Deckung. Nach der Aktion im Wald, wollte er sicherlich nicht Opfer eines Querschlägers werden. Als Kollateralschaden in einer Schießerei mit Xenos zu enden war einfach kein feiner Abgang. Schon garnicht in diesem Dschungelloch. Mit schweren Schritten nahm er die erstbeste Gasse ins Visier und schlidderte neben einer vermummten Gestalt in Deckung. Sich rücklings neben der Gestalt an die Wand und sich das Gewehr an die Brust pressend, beruhigte Salem seinen aufgepeitschten Kreislauf ein wenig, bevor er den Kopf zur Seite drehte und in emotionslose Gasmaskengläser starrte. "He Kamerad.", begrüßte er ihn, davon ausgehend, dass er ebenfalls ein Söldner war. Aufmachung, Bewaffnung und die Tatsache, dass er sich beobachtend in der Ecke rumdrückte anstatt direkt mit anzugreifen sprachen für Salem dafür. Immerhin gab es keinen Grund ohne Bezahlung zu kämpfen. "Ist das hier normal?", fragte er und nickte in Richtung der Schießerei, die er nun, da der andere Söldner zwischen ihm und der Ecke stand nicht mehr einsehen konnte. "Wie ist die Lage?", fragte er, als eine sicherlich aus der Deckung abgegebene und vermutlich schlecht gezielte, aber umso ausgiebiegere Lasersalve eine Reihe deutlich vernehmbarer Treffer auf der Straße und dem Gebäude verursachte und dann kurzzeitig Stille eintrat. |