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- Kogan - 10-08-2009 Was konnte er mehr tun als sie zu halten und ihr Wärme und Blut zu überantworten? Er spürte ihren Biss, spürte wie sie sich an seinem Überschwang aus Leben und Vitalität näherte. Dennoch schien es ihr nicht besser zu gehen. Vielmehr wanderten jetzt krampfhafte Zuckungen durch ihren Leib und selbst als er den freien Arme um sie legte gelang es nicht sie zu unterdrücken. Was war dies nur? Konnte ein Gift in der Wüste so etwas anrichten? Gewiss, doch trotz seiner Widerstandskraft war er auch nicht gefeit dagegen und hätte etwas spüren müssen. Auch die vier Dienerinnen wiesen keinerlei negative Auswirkungen irgendeiner Substanz auf. Er hätte sie alle vier umgebracht wenn dieses Opfer eine Verbesserung für sie bedeutet hätte und einen langen, tödlichen Augenblick schwebte die scharfe Klinge des fürstlichen Unschlusses über den lieblichen Gesichtern der Lustsklavinnen. Doch sie waren ein zu jämmerliches Opfer und hätten die Warpwesen mehr erzürnt als besänftigt. Möglicherweise lag es an ihm? Er hatte sich ihrer noch nie so rücksichtslos bedient und schienen ihr die Schmerzen auch Lust zu bereiten, wer konnte denn wissen was er angerichtet hatte, sie wirkte so klein und zerbrechlicht, fast versank sie vor der narbigen Masse des Drachen. Der umschlang sie und stimmte in ihren Schrei mit ein, so wie es verzweifelte Bestien eben taten. - Melanie Zaebos - 10-08-2009 Donnernder Schall, wirrend entwachsen aus zwei gänzlich verschiedenen Kehlen, welcher sich hoch droben, über ihren Köpfen vereinigte wie schlängelnde Vipern im Liebesspiel, abwechselnd die dünnen, giftstarrenden Schnauzen hochschiebend, während sich die peitschenförmigen Linien ineinander verfestigten. Makroversen zerflossen vor ihrer spirituellen Sichtweise zu verklumpender, urzeitlicher Magma, zerbrochene Kontinente aus rohem Aluminium, Cobalt, sowie Chrom und Kupfer schwammen über ausgedehnte Ozeane verflüssigten Sulfurs, pechschwarze Weltensäulen erhoben sich gleich der Esche daraus, umspannten mächtige Gebirge, welche sich wogend aus der formlosen Masse schälten. Diese sterbende Welt glich einem menschlichen Leib, einem schlagenden Herzen, umgeben von den lebendigen Organen, dem frischen, atemgenährten Blut, sowie hauchdünnen Kapillaren, Netzen aus Arterien und Venen. Diese simple Theorie, dieses aufgerissene Konzept, beschrieb die mannigfaltige Veränderlichkeit welche jeglichem Lebewesen vererbt wurde. Genetisch. Rein. Wer konnte schon wahrhaftig zurückverfolgen auf welcher vorsintflutlichen Persönlichkeit die Dynastie oder Linie tatsächlich beruhte? Dies vereinfachte die grundlegende Praxis lediglich, sofern man nicht wusste, wer ein Ahnherr war, stellten sich gewisse gesellschaftliche Konsequenzen niemals. Spott versank, wenn allein des tatsächlichen Menschen Wort zählte, nicht aber dessen Herkunft. Möglicherweise lag darin ihr persönlicher Segen, keine bekannte Vergangenheit zu besitzen, mit Ausnahme fragmentarisch wiederkehrender Erinnerungen an etwas, was mehr ein psychologisches Hirngespinst war, was einem grünen Paradies der Weiden, Wälder und Weiher gleichkam. In all ihren Jahren hatte sie noch keine derartige Welt erblicken können und war sich inzwischen sicher, das hier lediglich der fromme Wunsch Vater des nihilistischen Gedankens war. Diese Welten waren wohl längst industrialisiert und alles fremdartige, unbegreifliche Leben ausgelöscht und assimiliert durch den imperialen Leichenkult. Die uralte Praxis alles Alte auszumerzen. Sie hatte sich dem entgegenstellt, war in vielen Belangen konservativ gewesen… und im Laufe ihrer anhaltenden, niemals beendeten Studien progressiver, ja fortschrittlicher geworden als jeder andere Dozent und Studioso welchem sie auf ihrem Pfad begegnet war. Bewusst durchlebte sie diese Augenblicke nackter, ungeschönter Agonie, mit jeder geringen Pore ihres Leibes, mit jedem windgekrümmten Härchen, mit jedem wachsenden Glied, jedem Organ, jedem Wimpernschlag. Eine nie gekannte Sinnlichkeit der Erfüllung, eine Transzendenz welche sich jeglicher Immanenz entzog, sich diesen Prinzipien aufs äußerste Widersetzt und sowohl Leib, wie auch Seele aus dem natürlich vorgesehenen Gefüge entriss. Und das fließende Blut war der Schlüssel, war die Pforte, durch welche es nur noch zu schreiten galt. Während er gleichsam in ihr menschliches Schmerzgeheul eingesetzt hatte, versanken ihre vipernhaft anwachsenden Augenzähne sondergleichen in seinem exponierten Unterarm, beinahe schon die kalkhaltige Ebene seiner Knochen erschmeckend. - Kogan - 10-08-2009 Das, nicht einmal unangenehme, leichte Ziehen ihrer schwachen Bisse steigerte sich plötzlich. Dies geschah als sie die Zähne tiefer in sein Fleisch grub und geradezu gierig sein Blut aus der Wunde saugte. Der Schmerz kam so plötzlich das Kogan einen Laut der Überraschung ausstieß und sich weit über sie beugte. Die Bewegungen seiner Liebsten, eben noch schwach und vielleicht sogar ein baldiges Dahinscheiden verheißend, waren nun plötzlich lebhafter, ja beinahe wild. Sie zuckte unter seinem haltenden Griff und saugte schmatzend den klebrigen Lebenssaft. Kogan stieß ein kehliges Lachen aus, so wie jemand der sich über eine kindliche Tat amüsierte, die seinem Gusto entsprach. Schon begann sie sein Streicheln, wohl in den Minuten der Ungewissheit mehr Geste der Beruhigung denn der Lust, zu erwidern. Unbewusst wohlgemerkt, denn Blick starr ins Leere gerichtet, so als fordere das vampirsche Rauben zuviel Aufmerksamkeit als das man auch noch Gedanken an das Umsehen verschwenden durfte. Auch die vier Dienerinnen jauchzten vor Freude und stießen den Namen ihrer Herrin wie ein Dankesgebet aus, während sie sich erst umarmten und dann wieder keine Willensstärke hatten, die sie ihren triebhaften Neigungen entgegenstellen konnten. Nur einen Wimpernschlag später lagen sie als Knäuel aus verschlungenen Leibern in den Kissen und schienen die Pein ihrer Herrin auf ganz eigene Art vergessen zu machen. Kogan hatte keinen Blick für diese niederen Geschöpfe. Seine Pranke strich an ihrem Arm entlang und die Finger fielen ineinander wie die Fallgitter einer wehrhaften Burg. Sie löste ihr blutverschmiertes Gesicht aus der offenen Wunde die der brennende Durst hinterlassen hatte und sah zu ihm auf. Ein sonderbares Funkeln stand in ihren Augen, doch Kogan dachte sich wenig dabei. Haftete ihren Katzensteinen nicht immer tiefgründiges Glitzern und undurchsichtiges Leuchten an? Die Fenster ihrer Seele waren stets von den berauschenden Lichtern erfüllt, welche die Feste ihres Geistes erhellten. Als sie nun das Gesicht hob kam er ihr mit dem eigenen Haupt entgegen. Wohl in der Annahme das sie ihm einen Kuss auf die Lippen pressen wollte um ihn das Aroma des eigenen Blutes, in Kombination mit ihrem eigenen Geschmack probieren zu lassen. Wie überrascht war er jedoch als ihre Hände sein Haupt mit unerwarteter Kraft packten und zur Seite drehten. Sie zog sich an ihm hoch und versenkte die Zähne, ohne das geringste Zögern, in seiner Halsschlagader. Kogan war noch aufgefallen das die Eckzähne seiner Gefährtin um einiges länger zu sein schienen und er konnte das immerhin bestimmen, kannte seine Zunge ihren Mund doch recht ausführlich. Der Schmerz jedenfalls war beachtlich und sein erster Impuls war der eines Kriegers, der Gefahr, die Quelle des Ungemachs von sich stoßen wollte. Dann jedoch drückte er diesen Reflex nieder und erinnerte sich seiner Gedanken, als die Sorge um sie seine Eingeweide zusammengezogen hatte. Er war für ihr Wohlergehen in die Verantwortung genommen. Der primitive Beschützerinstinkt zu etwas Edlem erhoben das weit ab lag von der Polemik heuchlerischer Dichter und Phrasendrescher. Also hielt er sie am Rücken gestützt und legte den Kopf schräg um ihr das Trinken zu erleichtern. - Melanie Zaebos - 10-08-2009 Wie im kaltblütigen Beutespiel zweier blutrünstiger Raubtiere schienen sich die Grenzen zwischen Herrscher und Beherrschtem variabel zu verschieben, je nachdem in wessen Gunst die chaotischen Strömungen des nicht Realen gerade flossen. Inzwischen gebar sich der herrliche Fürst rezessiv, unterwürfig, gab sich dem Wahn hin, welcher sie erfasst hatte, präsentierte seine eigene Lebensader gewissermaßen so, wie eine Hebamme die mütterliche Brust dem hungernden Kinde. Immer energischer, belebter lechzte sie an seinen Essenzen, während mit jedem genommenen Schluck scheinbar absonderlichere Vorgänge geschahen. Waren durch sein göttergeweihtes Blut zunächst lediglich primäre physische Aspekte betroffen, wuchsen die schmalen Reißzähne der vorderen Gebissreihe zusehends an, beinahe bedrohlich, mochte man meinen, während die an seinem Nacken, sowie an seiner Kehle abgespreizten Fingernägel, eine ebenso kuriose Mutation erlebten und sich durch die ummantelnde Kunsthaut fraßen und alsbald beinahe selbst in seinen feineren Falten bohrten. Dieser fortschreitenden genetischen Veränderung unterlagen wohl auch andere Reize, etwa ein überaus schmerzhaft vonstatten gehendes, allmähliches überspannen der meisten Knochen, das darum gewobene Fleisch dehnte sich in den selben Ausmaßen, ebenso die darunter verborgenen Nervenstränge, was eine abstrakte Version des gängigen Makels des “Riesenwuchses” zu sein schien, während sich unterhalb des Latex an ihrer Stirne, genauer der Augenbrauen, kleinere Horngebildete abzeichneten, welche mit einem baldigen Reißlaut die pseudo-erotische Verhüllung der Maske sprengten. Die ansonsten alabasterfarbene, nahezu konturlose Gesichtshaut hatte eine grundlegende Schuppenstruktur, die weicheren Weiblichenzüge verhärmten, markantere Wangenknochen, sowie kräftigere Kiefermuskulatur bildete sich willkürlich, während die selbige “Verwandlung” reibungslos durch die smaragdgrünen Iriden wanderte. Diese verkamen zu eine rötlich-braunen Verzerrung des ursprünglichen Spektrums, während sich die kreisrunden Pupillen selbst zu länglichen Schlitzen zusammenzogen und einen beinahe reptiloiden Abriss bildeten. Allmählich überlagerte sie den Krieger mit ihrem wachsenden Körpergewicht, zwar noch immer deutlich unter seinem eigenen, aber nicht länger von zierlicher Beschaffenheit wie ursprünglich. Gewissermaßen schien das aufgenommen, frische Blut sämtliche unter Aspekte des Metabolismus radikal anzusprechen, geradezu wie eine menschlichverwerfliche Droge, welche Junkies konsumierten um eine angebliche “Sinneserweiterung” wahrzunehmen. Dies hier jedoch entsprach einem wesentlich tödlicherem Verhältnis, da sich jegliche geistige Symphonie zusehends weiter nach hinten verschob, was etwa gleichbedeutend war mit einem morbiden Persönlichkeitsverlust, je länger sie sich an ihm labte. Unwillkürlich mochte es dem Schwarzen Drachen wohl allmählich klar werden, in welchem empirisch metaphysischen Zusammenspiel sein Herzblut mit ihr stehen musste, während immer mehr des unbezahlbaren Trunkes seinen beinahe zäh pochenden Adern entzogen wurde. Der dämonische Fluss neigte sich wohl, was sie dazu veranlasste, zunächst die beachtlichen “Reißer” aus seinem Hals zu lösen, allerdings nur um unmittelbar daran anschließend kräftiger hineinzubeißen. Spätestens jetzt würde sich Desillusion seiner noch immer sterblichen Sinne bemächtigen, denn diesem “Biss” wohnte keine strukturierte, vorsichtige Gedankenlastigkeit mehr inne, sondern lediglich unstillbarer Blutdurst. - Kogan - 10-09-2009 Zuviel des Guten! Das schoss Kogan durch den Kopf als er die grausige Veränderung mit ansehen musste, die mit Melanie vorging. Mischte sich in diesen ersten Gedanken noch die Freude darüber mit hinein, das sie wenigstens nicht in seinen Armen sterben würde, so waren seine weiteren Geistesgänge wesentlich anderer Natur. Sie stellten sich ein als er sie mit sanften Druck von sich schieben wollte, dies aber nicht gelang. Es war lange her das etwas im Stande gewesen war sich seiner Kraft zu widersetzen. Als er nun seinen Druck verstärkte und die Augen soweit in die Winkel schob das sie einen Ausschnitt von eben dieser Wandlung gewahrte, da drängte sich eine ganz andere, eisig kalter Vermutung in sein Denken. Sie... Es hat mich gefunden und will Rache. Das Ding, in das sich seine Geliebte zusehens verwandelte, hatte erschreckende Ähnlichkeit mit eben jener dämonischen Manifestation der er seine unmenschliche Stärke zu verdanken hatte. Der Pakt war nie erfüllt worden und Kogan rühmte sich im Stillen damit einen Dämon übertölpelt zu haben. Aber wie es schien hatte er sich zu früh gefreut. Mittlerweile biss sie ihn nicht mehr nur in dem Verlangen das hervorsprudelnde Blut zu erhaschen, sondern vergrub ihre Fangzähne in seiner Kehle um sie ihm heraus zu reißen. Blut floss in seine Luftröhre und er spürte Panik in sich aufwallen. Ihr Schmatzen und Knurren übertönte beinahe das ängstliche Kreischen der Dienerinnen, die sich scheinbar dazu herab ließen von einem leibhaftigen Dämon Notiz zu nehmen. Kogans Unvermögen zu handeln dauerte genau sieben Sekunden. Dann übernahm der Teil von ihm der aus Krieg geboren war. Unbewusst, so wie der Wolf instinktiv abschätzte in welche Richtung das fliehende Reh ausbrechen würde, analysierte er die Lage. Das Wesen, denn seine vergötterte Hexe war es sicher nicht mehr, war stärker als er und es war drauf und dran ihm den Kopf abzubeißen. Es löste sogar den Schraubstock seiner Kiefer einen Moment, jedoch nur um dann noch stärker hinein zu zuschnappen. Allerdings was Muskelmasse nicht alles. Sicherlich hilfreich, aber sie allein machte aus niemanden einen Kämpfer. Der Fürst hingegen war ein solcher und das mehr als er denn alles andere war. Straßenschluchten, unterirdische Labyrinthe, Gebirge, Wüsten, Wälder und sogar der Weltraum, überall hatte er gekämpft und zum überwiegenden Teil gesiegt. Ein ehrenhafter Streiter war er dabei nie gewesen und so konnte er auf ein beachtliches Arsenal und unfairen Tricks und kleinen Gemeinheiten zurückgreifen. So auch jetzt, als er die bestialisch verformte Hand seines Liebesspielpartners ergriff und mit aller Kraft nach innen verdrehte. Ein Griff der als Fundament vieler Techniken des waffenlosen Kampfes diente und für gewöhnlich einen Menschen zwang der schmerzhaften Richtung dieser Bewegung zu folgen. Die Melanieparodie kam diesem Drang nicht nach, heulte aber gequält an seiner Kehle auf und zuckte mit den erdrückenden Leib kurz von ihm weg. Kogan nutzte diese Bewegung um seine angewinkelten Knie zwischen sich und den weiblichen Körper zu schieben. Mit der Macht des Blutes, das sie ihm noch gelassen hatte, schleuderte er den bessenen Körper von sich. Sie riss ihm den Hals seitlich auf, Blut spritzte und Fleisch hing in Fetzen. Eine Hand auf die Wunde gepresst kam er hustend und keuchend auf die Beine, sein Stand war wackelig. Seine zweite, unheilige Gabe bemühte sich der Verletzung Herr zu werden, doch zwischen den sich spannenden Fäden regenerativer Zellen sprudelt noch immer verderblich viel Rot hervor. Es hieß der wahre Kämpfer konnte Schmerzen ignorieren, doch das war der Unsinn aus der Feder von Schreiberlingen die niemals echten Schmerz erlebt hatten. Könnte man die Qualen einer Verletzung wirklich ignorieren, dann hätte die Natur ihre Aufgabe gänzlich verfehlt. So brüllte auch in dem Fürsten jeder Nerv nach Erlösung und Kogan konnte nicht mehr tun als alles andere Begehren, mit unsäglicher Anstrengung durch diesen Kosmos aus Schmerz zu schieben. Zum Beispiel musste er seinen Verstand zwingen die Tatsache aufzunehmen und zu verarbeiten, das Melanie, nun da sie von seinem Lebenselixier getrennt war, sich nicht weiter in dieses Biest verwandelte. Biest! Hatte er sie so nicht ein ums andere mal ihm wonnigsten Liebesreigen genannt? Da war sie wieder diese elende Ironie. Sie knurrte wie Kerberos, der kupferstimmige Hüter. Mit der Erkenntnis das sie nicht weiter zu einem Ungeheuer verkam, kam auch die Einsicht das sie nicht der rächende Dämon war, der einen gebrochenen Vertrag sühnen wollte. Doch da sie sich von eben jenem unrechtmäßig erworbene Geschenk genährt hatte, konnte es nur folglich sein, das Aspekte eben dieses Warpwesens zu erkennen waren. Genauso dämmerte es ihm das er einen langen Kampf nicht bestehen konnte. Schon duckte sie sich wieder zum Sprung, mehr an eine Raubkatze gemahnend denn an ein menschliches Wesen. Der Fürst handelte, griff eines der Lustmädchen bei den Haaren und zog sie barsch an sich. Schon war Melanie in der Luft, die Krallen vorgesteckt. Der Dienerin einen Stoß versetzend taumelte diese nach rechts. Kogan selbst wich soweit nach links aus wie es der enge Raum gestattete. Für den Zeitraum eines Wimpernschlages huschten Melanies Augen irritiert von einem zum anderen. Als sie sich wieder auf die Beute mit dem köstlichen Blut fixierten war es zu spät. Anstatt des schmackhaften Mannes füllte eine Faust ihr Sichtfeld aus und traf sie endlich direkt ins Gesicht. So aus dem Flug gefegt rollte das unnatürliche Geschöpf in die Kissen, bereit sogleich wieder aufzuspringen und Rache zu üben. Allein der verletzte Fürst, das Adrenalin förmlich in seinen Adern rauschen hörend, war bereits über ihr. Einen seiner nackten Füße auf das Genick der Kreatur gestemmt begann er die silbernen Ketten, bis dato noch Spielzeuge erotisierender Unterwerfung, um die nach hinten verdrehten Handgelenke zu schlingen. Während sich ihre neugewonnene Stärke noch an der meisterhaften Schmiedearbeit versuchte, erging es ihren angewinkelten Beinen nicht besser. Besessen oder nicht, die Fesselspiele schienen beide nicht ablegen zu können. - Melanie Zaebos - 10-10-2009 Argentum, Silubra, Sidabras. Silber. Ein majestätisches Übergangsmetall, majestätisch, aber nicht königlich, gleich dem unverfälschlichen Sagenglanz des Aurum, welches letztlich, dank Reinheit, Schönheit und beschworenem Unmut, allein mit dem dunklen Prinzen selbst gleichgesetzt wurde. Nein, Silber besaß eine fragwürdigere, höhere Beschaffenheit, es war nicht herkömmlicher Lehnsadel oder gar vererblicher Thron, es entsprach mehr dem verschlagenen Alchemisten, dem vorsichtig dosierenden Giftmörder oder dem flüsternden Berater hinter dem Lehnstuhl des Kaisers, ungescholten konspirierend und zweifellos bereits an einem verfrühten Ableben des Kronträgers werkelnd. Wenn die archaische, unedle Natur der Bronze Khorne symbolisierte, wenn das durch unzählige Einschlüsse verunreinigte und schmutzige Eisenerz Nurgle huldigte und das reine, begehrliche Gold aus dem nackten Fleische Slaanesh geformt wurde, dann war dieses teuflischste, kälteste aller Metalle zweifellos aus der Ahnenreihe Tzeentchs entwichen. Wer kannte nicht Legenden von geschwärzten Silberklingen, welche des Nachts fromm gurgelnde Priesterkehlen durchstießen. Oder die Sagen der Silbernen Legion, seelenloser Konstrukte erschaffen aus konzentriertem Äther, berauschender Willenskraft und einem Trachten nach unendlicher Macht und Wissen. Viele alchemische Weisheiten waren in den vergangenen Jahrtausenden verloren gegangen, sei es durch menschliche Torheit oder sturem Glaubenseifer an den einen Leichnam. Die beklagenswerte Naivität der Menschen hatte vergessen wie einstmals Dämonen und Abgötter durch sagenhafte Relikte und Talismane regieren konnten, wie auf abgeschiedenen Welten zehntausende in verflüssigte Edelmetalle gestoßen wurden, um daraus Götzenbilder zu schmieden. Man hatte vergessen oder es verboten. Die uralten Künste der Chiromantie, das verderbliche Wesen der Scyomantie oder Psychomantie, aber auch das Geheimwissen der Heptaskopie. Die eigentliche Kunst war, die rechte Anrufung, die klare, deutlich gestrichene Rune des Adlergottes, aus natürlichem, zerriebenen Silbergranulat, aufgetragen in einer wolkenlosen Vollmondnacht im neunten Hause, was gleichbedeutend war mit einem neunten Monat, an einem neunfachteilbaren Tag. Das diese Konstellation naturgemäß selten war, widerspiegelte sich wohl gleichermaßen im seherischen Vermögen der meisten Medien, wie auch in der geringen Zahl wahrhaftiger Hexenmeister oder Hellseher. Nun war es eben Silber, das fahle, spiegelnde Mondmetall, welchem man eine reinigende Wirkung nachsagte, immerhin verdunkelte sich die glänzende Materie bei schwerer Krankheit zu einem hässlichen Nachtmahr. Naturgemäß schienen sich die berührten Stellen nackter Haut unter dem schädlichen Einfluss des Argentums bläulich zu verfärben, als würde dem darunter liegenden Gewebe allmählich der notwendige Sauerstoff entzogen. In einer infernalisch gebrüllten Anrufung irgendeiner längst vergangenen primitiven Zunge, erschauderte die klamm liegende Luft selbst, während das so gebundene Geschöpf sich aufbäumend gegen die silbernen Bande sträubte. Es schien wenig verwunderlich, dass die zwar beständigen, dennoch filigranen Kettenglieder der darunter liegenden Glut des Hasses allmählich nachgeben mussten, selbst wenn dies keines begreiflichen physikalisch oder chemischen erklärbaren Grundgesetzte zugeführt werden konnte. Es war gerade so als würden die unterschiedlich “geladenen” Aspekte sich innerhalb und in unmittelbarer Umgebung des gebunden Weibes gegenseitig abstoßen oder bekriegen. Bereits wenige Sekunden nach Kogan seinem klassischen Bestreben nachgegangen war, bemächtigte sich eine schauderhaft anmutige Korona dessen was er niedergerungen hatte, wie wandelbare Nordlichter, abwechselnd in feurig hassendes Blutrot und dann wieder in eisiges Azurblau driftend. Aus ihren weitaufgerissenen, gefletschten Kiefern schien bereits jetzt ein unsteter Blutbach zu fließen. - Kogan - 10-10-2009 Noch immer brannte jeder Atemzug als würde er flüssiges Gestein in seine Lungen ziehen, doch immerhin war es Luft die durch seine Kehle strömte und nicht sein eigenes Blut. Seine Fähigkeit leistete treuen Dienst, auch wenn er bemerkte dass sie nicht ganz so schnell sein Fleisch regenerierte wie in Rasankur. Dort wo das Monster, das er für gewöhnlich seine Liebste nannte, ihm den Arm aufgerissen hatte war das Blut verkrustet und er konnte spüren wie sich darunter neue Haut entwickelte. In der Stadt hätte die Verletzung längst wie eine, seit Jahren verheilte Narbe ausgesehen. Scheinbar nahm diese Gnade ab, je weiter er sich von dem Ort ihres Ursprungs entfernte. Noch genügte es jedoch um ihn von der Sense des grinsenden Gesellen wegzureißen. Der Fürst nahm die Hand vom Hals und sah das das Blut getrocknet war. Auch spürte er die Schwäche, die mit einem Verlust derartig viel der roten Flüssigkeit einher ging. Er blinzelte die Miniaturfledermäsue fort, die vor seinem Gesicht flatterten und verweigerte seinen Beinen zu zittern. Die Wunde in der Seite, wo ihn in einem anderen Leben wie es schien, das Dämonenschwert eines Hexers getroffen hatte, schmerzte ebenso sehr wie die gegenüberliegende Stelle. Jene Stelle an der sie ihm den Dolch in das Fleisch gerammt hatte. Die Liebe dieser Frau ist tödlicher als alle Feindschaften, die ich das Vergnügen hatten auf mich zu ziehen. Dachte er mit bitterem, schmerzverzerrtem Lächeln und schritt auf seine Nemesis zu. Viel konnte er kaum für sie tun. Er hatte es gesagt, damals als sie das erste Mal beieinander gelegen hatte. Es gab Pfade auf denen er ihr nicht folgen, sie nicht schützen konnte. Der Kampf den sie nun ausfocht fand auf einem dieser Pfade statt. Sein Blut war der Auslöser gewesen doch die Konsequenzen hatte sie zu erdulden. Zum gaffenden Zuschauer wollte er sich jedoch auch nicht abstempeln lassen und so hockte sich die entblößte Gestalt des Kriegerkönigs über den bockenden Leibe der Frau. Wie ein Narr der einen Lindwurm zu reiten gedenkt kam er sich vor. Dennoch gelang es den tobenden Körper in den weichen Untergrund zu drücken. Beide Hände schnellten an ihrem Kopf vorbei und griffen von oben und unten in den Mund der Frau. Pantherzähne bohrten sich in seine Finger ohne das sie ihn dazu bringen konnten den Griff zu lösen, oder auch nur zu lockern. Mit grimmiger Entschlossenheit im Blick hielt er ihren Mund geöffnet, während mehr und Mehr des gierig gesoffenen Blutes aus ihrem Magen strömte. Wenn sie noch irgendwo in diesem umkämpften Körper war, dann wehrte sie sich mit einer Intensität die ihn mit Stolz erfüllte und wissen ließ warum er nicht von diesem Weib lassen konnte. - Melanie Zaebos - 10-10-2009 Chron, Arkhar oder gar Kharnet, in der uralten Sprache welche vor dem Früh-Gotischen Münder Korons. Eine hünenhafte Kreatur, blutrünstig, geschaffen aus den niederen Instinkten und der urgeschichtlichen Gewalt, geboren nachdem der erste Mensch im rasenden Wahn seinen Bruder erschlagen hatte. Monumental, bestialisch. Dieses uralte Scheusal versinnbildlichte allen Hass, erstarkte in Wut und Kriegslust, und vernichtete all jene welche klaren Verstandes waren. Entfernt glich sie einem tollwütigen Bären, besaß aber weitaus robustere Kiefer, sowie Hörner an ungeahnter Stelle, und Krallen, welche selbst schärfste Klingen hätten zu rostigem Spott zerstauben lassen. In den Pupillen dieses Dämons brannte keinerlei vernünftige Seele, keinerlei mitfühlende Emotion oder gar Neigung. Nichts, nur die unergründliche Tiefe einer anhaltenden Weltenvernichtung. Umschlungen wandte sich ein massiger, albinogleicher Schlangenleib um die haarlosen Pranken, eng verbissen in den Schädel der anderen Kreatur. Eine andere, bedeutend jüngere Manifestation, dennoch älter denn manches Geschlecht. Shornaal, Lanshor oder Loesh, Vertilger der Unschuld, Bringer der Schmerzen. Eine äquatorlange Nemesis, eine sich scheinbar in die Ewigkeit des Raums erstreckende, weiße Schlange, welche mit weit geöffneten Kiefern danach trachtete, Kharnet hinabzuwürgen. Die entblößten Giftkanülen sprühten unablässig in den verwundeten Schädel der Bestie, während deren armlange Fänge boshaft auf dem geschuppten Leib unterhalb des Schlangenkopfes kauten. In ihrer hasserfüllten Agonie wälzten sich die beiden Geschöpfe regelrecht in einem tobenden Flammensturm, unter einem sternlosen Himmel, welcher allein durch einen kreisenden, ziellosen Adler belebt wurde. Dieser himmlische Botschafter entsprach in seinem Aspekt niemand geringerem als Tchar oder Chen, jener welcher aus Verrat und Intrige geboren wurde, und dessen endgültiges Ziel, das niemals endende war. Wäre dieser unstete Beobachter nicht gewesen, wohl hätte Arkhar Lanshor früher oder später unter seinen Kiefern zermahlen, doch durch einen tückischen “Dolchstoß” Tchars, unterlag jener. Im triumphalen Augenblick der großen Bestie, gerade als sich die mächtigen Kiefer ein letztes Mal tödlich um den gewundenen Leib schließen und diesen somit zerteilen wollten, stieß das gefiederte Untier kreischend auf ihn herab. Blitzend zerfetzten die scharfen Klauen das Augenlicht der tobend aufheulenden Kreatur, ehe abermals das Reptil die deutliche Oberhand gewann. Arkhars wütendes Donnern erstickte in den geschuppten Windungen der Weltenschlange Lanshor, welche sich erdrückend um die Kriegsbestie wand, um jener jegliche verbliebene Lebenskraft aus dem Leibe zu pressen, ehe sie die ihre giftigen Fänge tief ins Herz versenkte. Begriffen in einer tödlichen Raserei, bäumte sich die angeschlagene Kreatur noch ein letztes Mal drohend auf, doch sinnlos und verloren, den schon thronten die Vipernkiefer gleich einer altvorderen Krone um den Schädel herum und zerquetschten jenen widerstandslos noch ehe der gesamte Leichnam durch die Speiseröhre erdrosselt wurde. Siegreich züngelte das mächtige Reptil, während die geschlitzten, violetten Iriden neugierig dem windlosen Adlerflug belauerten. In einer gänzlich anderen Realität, jener außerhalb ihrer inneren Geisterwelt, krümmte sich eine in Ketten geschlagene Priesterin unter je ansteigender Übelkeit. Ihr gesamter Körper schien sich zusammenzuziehen, merkte allerdings recht bald wie sich seine groben Finger in ihren Kiefern verharkt hatten. Rebellierend peitschte ihre Zunge gegen Gaumen, Gebiss und Finger, während stoßweise getrunkenes, salziges Blut durch ihr Innerstes aufgewühlt hoch gewürgt wurde. Auf eine weitaus weniger beschauliche Weise, übergab sie sich regelrecht vor seine nackten Füße, sowie in seine blockierenden Hände. Taktweise mochte man augenblicklich bemerken wie sich jegliche vorgenommene Mutation schlagartig zurückentwickelte, mit Ausnahme der möglicherweise noch immer etwas verlängerten Augenzähne, sowie der beiden Iriden, welche sich anstelle eines schmutzigen Blut-Braun in ein sanftmütiges Mittelding zwischen giftgrün und einem angehauchten Violett wandelten, eine gewisse geschlitzte Pupille aber beibehielten. Ebenso schien sich an ihrer vordersten Stirne, wo zuvor krallenartige Hornauswüchse präsent waren, eine eigenartige Totembemalung abzuzeichnen, ein in sich verschlungener Vipernleib, in dessen geografischer Mitte sich drei winzige Juwelen befanden, Fragmente, Splitter wie es schien, zusammengefügt aus allen hehren Winkeln ihres Leibes. Überreste eines zerbrochenen Artefaktes, welche sich nun abermals offenbarten. In einem letzten, schmerzhaften Hochwürgen erbrach sie sein unlängst geraubtes Dämonenblut, ehe sie keuchend in den zugroß gewordenen Ketten zusammensank und ihre Kleidung nun überspannt und unpassend windig um ihre Glieder gewunden lag. Ihre blonden Strähnen klebten nass in der morastigen, blutigen Brühe, während sich ihre Atem allmählich normalisierte und ihre bewusste Persönlichkeit allmählich zurückfand. Prüfend streckte sie die erste Hand kraftlos nach vorne, wischte durch die ausgeworfene See, da die Ketten ja an einen anderen Leib angepasst worden waren. Abgespreizter Finger beschrieb sie einen freudlosen Akt sich zu erheben, verweilte dann jedoch kraftlos, sein beachtliches Gewicht auf sich geruhen spürend. - Kogan - 10-10-2009 Raus! Brüllte Kogan die vier gaffenden Mädchen an und zusammenzuckend gehorchten sie. Immerhin schien noch soviel Erinnerungen an den kleinen Ausflug in ihren Köpfen zu wohnen, das sie sich dünne Seidendecken griffen als sie hinaus eilten. Nachdem sich die Schleuse zischend hinter ihnen geschlossen hatte stieg der Fürst von der kraftlosen Frau unter sich. Den blutigen Finger, denen Fänge Wunden geschlagen hatten die wieder zu den lieblichen Perlmuttzähnchen geworden waren, schenkte er nur eine Sekunde der Aufmerksamkeit. Nun da sich das Adrenalin aus seinem Körper zurückzog spürte er die eigene Schwäche. Zwar würde er einen Mann noch immer den Schädel, samt Helm zerquetschen können, dennoch schien es ihm als lasteten die dunklen Jahre der Entbehrungen und verschwommener Schlachten schwer auf ihm. Nur der Blutverlust! Redete er sich ein. Das was übrig beleibt wenn deine unnatürliche Vitalität als zischende Pfütze auf dem Boden gerinnt. Das was da übrig blieb gefiel ihm ihm nicht. Nein, ganz und gar nicht! Ein Mann dem einmal zu oft Blei und Stahl ins Fleisch gedrungen war und dem die Aussicht auf mehr davon wie die Last des Atlas erschienen. Es würde vorbei gehen, das wusste er. Ein wenig Schlaf und die alte Kraft würde wider in seinen Muskeln vibrieren und das war gut so. Es behagte ihm nicht. Die Schwäche behagte ihm nicht, das Wissen um seine Sterblichkeit behagte ihm nicht. Ungewohnt sanft ließ er die narbigen Hände unter ihren Körper gleiten und hob sie aus dieser Pose, die ihrer nicht würdig war. Denn Versuch das Blut vom schweißnassen Gesicht zu wischen gab er schnell wieder auf, da es nur verschmierte. Doch die verklebten Haare, die von flüssigem Gold zur Farbe alten Kupfers gewechselt hatten, konnte er ihr zurückstreichen. Zusammen mit ihr legte sich der Fürst Rasankurs zurück, die Arme fest um sie gelegt. Teils um ihr Ruhe zu gönnen, aber auch um selbst der Erschöpfung und dem Schmerz Tribut zu zollen. Als er die Frau, die halb auf seiner Brust, halb in den unversehrt gebliebenen Kissen ruhte, nun streichelte war es nicht zum schnöden, wenn auch reizvollen, Zweck der Lustgewinnung. Das war gut und schön, aber letzten Endes nur Spiel. Das Lied von Begierde und Verführung. Was aber blieb wenn man die Maske wegriss, so wie soeben geschehen? Dann blieb das was der Krieg hinterließ, das was er auf schlammigen Feldern und sie in einer prunkvollen Sänfte gelehrt bekommen hatte. Blut, Schmerz und das bloßgelegte Wesen einer Seele. Keine Schönfärberei, überhaupt nichts Schönes. Man konnte darin ertrinken. Zu einem Berserker werden, einem wahnsinnigen Tier dessen Raserei schon oftmals mit der Freude am Töten verwechselt worden war. Letztlich waren es die, deren Verstand am Krieg, am Antlitz Khornes zerbrochen waren, deren Körper sich aber weigerten diese Tatsache zu begreifen. Kogan hatte gesehen was sie durchgemacht hatte und er hatte es verstanden. Nicht das Verständnis eines Liebhabers der nachsichtig mit den Marotten seiner Angebeteten war oder der meinte seine belanglose Zuneigung könne über irgendeine Krise hinweghelfen die er selbst nicht verstand oder verstehen wollte. Hier lag es anders, war die Rollenverteilung aufgehoben. Er suchte ebenso Nähe wie er sie gab, denn das erste Mal hatte sie die Welt so gesehen wie er sie gesehen hatte. War es ihm vorher auch gelungen sich etwas anderes einzureden, um ihr Respekt zu offerieren von dem sein Verstand ihm gesagt hatte das er ihr gebührte, so war sie ihm doch erst jetzt wirklich gleich. Bedächtig strich er ihr mit dem Daumen über die Stirn wo sich, zwischen den abschwellenden Ausbeulungen verschwindender Dämonenhörner, eine Schlange ringelte. - Melanie Zaebos - 10-11-2009 Nicht mehr als eine unglimpfliche, verhätschelte Geste, hineingeboren in eine abstrakte körperlose Welt. Ungefähr dergleichen empfand sie unter divergierenden Sinnreizen. Wohl verspürte sie das verharmlosende Streichen seiner innseitigen Handteller, sowie deren Schwellungen, Götterhügel und Lebensfurchen, wie möglicherweise lediglich erblindete Greise es vermochten. Doch die letztendliche Sinnhaftigkeit einer solch zärtlichen Berührung entzog sich gänzlich, begraben oder schlicht nervlich erkaltet. Und was verblieb dann? Eine merkwürdige, unnahbare Körperlichkeit, etwas das jedem logischen Gedanken unverständlich war und bei den meisten Spezies schlicht als provokante Bedrohung eingeschränkt wurde. Konkreter wären verschiedene Kreaturen zu einem Biss oder Fluchtverhalten übergegangen, in diesem spezifischen Falle jedoch wurde der grundlegende Instinkt eliminiert beziehungsweise vollständig übergangen. Möglicherweise aus der kontroversen Natur des chaotischen Urwesens heraus, andererseits gab es zwischen sämtlichen Lebewesen gewisse nicht physische Bande, welche sie erahnen ließen was man letztendlich nicht wissen konnte. Ein tieferes, innigeres Verständnis. Manchen fehlte dies auch schlicht ganz. Mangelnde Einfühlsamkeit oder schlicht eine psychologische Pariaherscheinung, meist waren hiervon auch jene betroffen, welche absolut nicht empfänglich waren für Strömungen anderer Existenzebenen. Manche dieser Individuen waren durch einen sonderbaren Schild beschirmt, anflugsweise munkelte man mancherorts von sogenannten Nullfeldern, eine undurchdringliche Barriere für jeglichen makroversalen Einfluss, welchen Ursprungs auch immer dieser entwachsen sei. Doch dies war anders, kein mangelndes Verständnis, keine vollständige Abisolierung durch äußere Einflüsse. Gewissermaßen einer niedergebrannten Kerze gar nicht so unähnlich, wenn alles umgebende Wachs abgeschmolzen war und der getränkte Docht selbst bis zum Messinguntersatz verkohlt war, wie eine wild kämpfende Flammenzunge, welche unmittelbar vor dem unvermeidlichen Erlischen stand. Allerdings galt es auch keiner vollständigen Auslöschung selbiger, es war tiefgründiger, seelischer, wie ein nicht stoffliches Wälzen oder eine innere zehrende Leere, welche allmählich ausgefüllt wurde. Ein charakterlicher Verlust womöglich, eine gerissene Narbe, welche in unheilbaren Persönlichkeitsebenen residierte. Im Augenblick verblieb nur ein nackter, fleischlicher Körper, welchem man schützende Haut und belebendes Innenleben abgezogen, beziehungsweise herausgerissen hatte. Imperiale würden einen solchen Zustand wohl als anhaltende Seelenlosigkeit beschreiben, was es allerdings gänzlich nicht wahr, sondern lediglich eine besonders eigentümliche Form der “Einkehrung” oder Meditation. |