Koron III
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- Naradas - 04-23-2012

Er war froh, froh darüber das es zu keiner direkten Verwicklung kommen würde, zufrieden mit dem Umstand das sie mit den wirklich wichtigen Dingen fortfahren konnten. Gleichzeitig hatte ihm der Zwischenfall ein wenig Zeit geschafft über Merochs Angebot nachzudenken. Der Riese kontrollierte die Einwanderung zu größten Teilen, die meisten Palta und sicher alle, die jemals in die Kriegerkaste eintreten wollten, mussten zwangsläufig unter die wachsame Augen treten. Fast alle, Circe selbst war eine seltene Ausnahme. Naradas war gespannt, ob sie lange genug leben würde um dem gerecht zu werden, was der Fürstin ihr sah. Er selbst hatte einen Rasankuri das Ohr abgeschnitten nur aufgrund einer kleinen Unaufmerksamkeit, und damals war er selbst nicht mehr als eine Krieger gewesen welcher einen Trupp für einen Sondereinsatz zusammenstellen sollte. Aber das war schließlich nicht seine Sache, zumindest nicht solange man ihm mit dem nötigen Respekt entgegen kam. Er wusste auch das es Pestor mit Disziplin weit anders hielt, sollte man sich dort respektlos aufführen. Fakt war das die Zunge der einzige Weg zu zuverlässigen Rekruten sein konnte, angesichts der Notwendigkeit einen Tempel zu bauen, hatte er viel zu wenig Zeit und eine gewaltige Menge von Bedürfnissen.

Wenn möglich dann den gesamten Speer, ich rechne damit das die Krieger bereits ein eingespieltes Team sind. Sollte das nicht er Fall sein, dann wird der Speer entsprechend angepasst werden. Darüber hinaus suche ich nach weiteren Männern und Frauen, nicht nur Rasankuri, auch aus den Reihen der Niederen, nicht nur Kämpfer. Leute für den Graben, die nicht daran scheitern eine provisorische Brücke zu errichten, Energieversorgung sicher zu stellen oder ballistische Berechnungen zustande bringen. Fähige Mechaniker, Ingenieure, Logistiker abgesehen von gesunden Rekruten.

Schlicht betrachtet suchte er nach Komponenten für einen Pioniertrupp, mit Blick auf den Angriff auf eine Raffinerie war ein technisch versierter Angriffstrupp sicher nicht von Nachteil, gleichzeitig war er sich sicher das geschultes Personal für wichtigere Posten als den Kampfeinsatz benötigt wurden, aber fragen kostet ja nichts. Und letztlich sollte er keine Pioniereinheit führen.


- Naradas - 05-07-2012

Der östliche Platz

Der weitere Wortwechsel betraf die Veränderungen in der Zeit ihrer Abwesenheit, den Zuwachs unter den Niederen, den Rasankuri, das Gebirge, der Fortschritt im Bezug auf die Inbetriebnahme der unterirdischen Fabriken, dem Wiederaufbau der Stadt an sich. Also sich die Brotverteilung ihrem Ende näherte, sah auch Naradas den Moment gekommen, dass Gespräch zu beenden, den Riesen seinen Aufgaben zu überlassen und seinen eigenen Pfad fortzusetzen. Nach allem was er erfahren hatte, bestand der groß der Stadtbewohner aus Nomaden, Wüstenvolk, welches schon lange die Erweckung des schwarzen Drachen erwartet hatte, Erben der Zivilisation, welche unter dem Stiefel des Imperiums verschüttet worden war, verschüttet aber nicht zermalmt. Doch es gab auch andere, Menschen denen alleine das Schicksal den Weg nach Rasankur geleitet hatte, Suchende auf dem launischen Weg der Neugier, denen ihr Wissensdurst nur die Chance zur Flucht gelassen hatte. Er musste sie finden, sie auf den Weg einschwören den er selbst aufgezeigt bekommen hatte. Die Besten unter den Flüchtigen hatten sich sicher bereits etabliert, sofern sie nicht aufgestiegen waren, mochten sie sich selbst schützen, indem sie sich in den Reihen der Niederen verbargen, auf den Moment warteten, der vielleicht niemals kommen würde. Nicht wenn die Männer und Frauen in selbstherrlicher Lethargie erstarrten, ihre kleingeistigen Erfolge wiederkäuten und sich nur noch im Rahmen ihrer erbärmlichen Grenzen bewegten. Das Leben und sein benötigte Bewegung, Wandel und den erreichte man nicht mit Sicherheit, ein Jahrhunderte alter Baum besaß tiefe Wurzeln, ausladende Äste, die Himmel und Boden gleichermaßen in ihrem Griff hielten und dennoch brach er unter seinem eigenen Gewicht zusammen, Ungeziefer fraß sich durch Rinde und Holz, die Sonne verbrannte das Laub, der Lauf der Zeit raubte dem Baum erst Nahrung und dann Kraft, so wie es mit allem geschah, was stillstand. Er durfte nicht zulassen, dass Talente, Fertigkeit und Wissen mangelndem Antrieb zum Opfer fielen.

Gewaltiger Meroch, ich danke euch und ich stehe in euer Schuld. Solltet ihr jemals meine Hilfe benötigen, dann werde ich eurem Ruf folgen. Doch jetzt entschuldigt mich, der Drache hebt seine Flügel über das Land und ich werde ihm stählerne Klauen liefern. Hoffen wir das die Zeit ausreichen wird.

Naradas deutete eine Verbeugung an, ein Zeichen des Respekts, nicht mehr, welches die Zunge ebenso erwiderte. Damit war ihr Gespräch offenkundig beendet, beide hatten sie wichtige Aufgaben zu erledigen und zu wenig Zeit. In Zeiten wie diesen musste man Rennen, um mit den Ereignissen Schritt zu halten. Als er sich auf den Weg machte, öffnete sich der Ring der Krieger schwer zu erraten, ob der brennende Blick der Zunge war, welche jede Missachtung im Keim erstickte? Oder war es Respekt vor dem was er selbst erreicht hatte? Er stammte nicht von hier, nicht einmal von diesem Planeten, er war keiner der Nomaden, er kannte keine der leitenden Lehren der Götter, denen und ihrer Priesterin zu Ehren er einen Tempel erreichten sollte. Und dennoch war er über alle anderen erhoben worden, Loyalität, Blut und harte Arbeit waren mit Silber, Besitz und Titel entlohnt worden, sollte er kein Vorbild sein für all diejenigen, welche unter ihm standen?

Während er durch die Linie der Rasankuri trat musste er lächeln, zumindest bei Circe hatte es nicht funktioniert. Aber wie sollte es auch, er war ein abgehalfterter Pilger gewesen, er besaß nicht die Ausstrahlung des Fürsten, die verzehrende Aura welche selbst unter widrigen Umständen eine Stellung herausstrich welche man nicht übersehen konnte. Er musste sich auf Worte, Gesten, Mimik und Schaustücke verlassen, darauf das ihm ein gewisser Ruf vorauseilte. Hier unten, in der Stadt selbst, konnte ihn niemand vor Gier und Neid schützen, seine Rüstung nicht, sein Titel nicht und erst recht nicht die Hand eines anderen, auch wenn die Hand seines Herrn weiter greifen konnte als die meisten. Die Frage ob jemand für einen Angriff auf Naradas zur Rechenschaft gezogen würde stellte sich aus dessen Sicht gar nicht, sie war unerheblich, den er wäre tot. Das er selbst den Überfall auf einen Deimos mit harter Hand rächen würde, stand auf einem anderen Blatt, nicht unbedingt aus Respekt für die Person, sondern der Notwendigkeit eine Befehlskette aufrecht zu erhalten. Ein Fehltritt, ein einziges Mal Nachsicht und Palta würden sich auf offener Straße an Kriegern vergreifen. Die Verluste auf beiden Seiten konnten verheerend sein.
Aber wenn er sein Leben auf der Straße aushauchte, dann war es vorbei. Erschreckend, kaum hatte er Amt und Würden, dann schreckte er vor einer Herausforderung zurück, machte sich Sorgen darum, er könnte Sterben? Lächerlich. Er konnte nur Überleben wenn er etwas riskierte, er hatte kein gefallen daran sich auszuruhen, erbeutete Schätze zu bestaunen und sich mit Wein zu berauschen, das war nicht sein Ding. Also würde er sich einen Haufen Leute suchen, die es genauso sehen, sie davon überzeugen das es das beste wäre nach seiner Pfeife zu tanzen, einer Pfeife welche sie in eine erstarkende Gruppe einband und den Rahmen ihrer Möglichkeiten sprengte. Wahrscheinlich auch den Rahmen ihrer Vorstellung.

Entschlossen marschierte er die gepflasterte Straße hinunter, der Autofriedhof war nach RS-47s gespeicherten Daten nicht allzu weit entfernt. Wenn es so etwas wie findige Techfreaks, gab, die sich nicht damit zufrieden gaben, ihr Potential in unterirdischen Fabriken verkommen zu lassen, dann waren solche Männer und Frauen dort, wo sie basteln konnten. Er konnte ihnen ein Dach über dem Kopf bieten, Leute welche ihnen Schutz und Ausbildung boten, er war gespannt ob er jemanden fand dem das etwas wert war.


- Die Stimme - 05-09-2012

Während Naradas in der Gruppe aus Palta verschwand und sich wieder seinen eigenen Plänen zu wandte winkte Meroch einen seinen Krieger heran und gab ihm Anweisungen. Er sollte einen Reiter auftreiben, diesen in den Dämonentritt schicken und nach Rondo und seinem Speer suchen lassen. Auch mit einigen anderen Rasankuri besprach er organisatorische Dinge. Es gehörte mehr zu seinen Aufgaben als mit Waffen umzugehen und grimmig dreinzuschauen. Es war offensichtlich das der Fürst die Zunge des Bekenners nicht nur nach der Befähigung auf dem Schlachtfeld ausgesucht hatte. Die Brotverteilung war davon nur das Aktuellste. Daneben gab es Baumaßnahmen und dabei waren noch nicht einmal die Tempelanlagen für die Seherin mit eingeschlossen, das Training und die Versorgung der Truppen, die Reaktivierung des eingelagerten Kriegsgeräts und unendlich mehr.
Während er weitere zwanzig Minuten seine Leute instruierte schien es das er Circe völlig vergessen hatte. Doch nachdem er geregelt hatte was hier zu regeln war schulterte er den Kriegshammer das er über seine Hornplatten knirschte und blickte zu der Frau herunter.
Dann komm, sorgen wird dafür das du deinem Rang entsprechend gekleidet wirst und so vielleicht die erste Schlacht überstehst.
Mit diesen Worten führte er sie in eine der schattigen Seitenstraßen.


- Die Stimme - 07-25-2012

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Ihr Bürger der Stadt, hört die Worte des Drachen. Mochte die Stimme des Heroldes auch kraftvoll sein, dass sie soweit trug verdanke sie dem Umstand künstlicher Maximierung. Der Ausrufer sprach in ein Gerät aus Messing, welches mittels Kabel mit einer sonderbaren Kreatur verbunden war. Das Wesen ging auf allen Vieren, auch wenn es sich momentan auf die Hinterbeine aufgerichtet hatte. Dort wo der Schädel hätte sein sollen prangte nun eine krude Vorrichtung aus Lautsprechern und Verstärkern. Sie ließen das Gesagte laut und metallen klingen, zusätzlich unterlegt vom rasselnden Atem dieses obskuren, lebenden Werkzeugs.

Er, der Feind von Tausenden ist, Sohn von Meer und Nacht, Gottgleicher unter Menschen lässt euch verkünden, dass in zwei Tagen, von heute an gerechnet, ein großes Spektakel anhebe. Spiele des blutigen Sandes sollen die Herzen der Stadt erfreuen, den Namen Khornes verherrlichen und jeder Tropfen Blut sei eine Träne, vergossen um die totlos schlafende Seherin.
Der Schwarze Drachen selbst, mögen seine Schwingen die verhasste Sonne mit Schatten überziehen, wird sich an dem Spektakel ergötzen und unter dem erwählten Volk Rasankurs weilen. Nicht nur wird sein Blick auf den Kindern des Chaos ruhen, auch wird er ihnen verkünden, so die Besiegten im Staub der Arena vergehen, welch neues Ziel die Armeen Rasankurs in Bälde bedrängen.
Sieg! Sieg und Schrecken wo die Heere des Drachen marschieren.
Kommt alle, ihr Bürger der Stadt.
Labt euch am Tanz des Todes im Rund der großen Arena. Hört die Worte unseres allgewaltigen Fürsten, erfahrt welche Feinde uns bald als Sklaven dient.
Unser Herr gar selbst kennt keine Grenzen in seinem Großmut.
So sprach er: Wie das Blut der Gladiatoren so soll der Wein in roten Strömen fließen. Ein jeder der den Weg in die Arena findet erhalte so viel wie seine Becher fassen können. Denn ein Tag nah einer baldigen Schlacht ist ein Tag des Jubels und des Frohlockens.


Noch während er sich in Gang setzte um die anderen bewohnten Straßen abzulaufen wiederholte der Herold seine Verkündigung und noch den ganzen Tag sollte er und viele weitere seiner Art, durch Rasankur ziehen, bis auch der letzte Bewohner von dem anstehenden Ereignis wusste.