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- Melanie Zaebos - 09-06-2008 Von allen Seiten trug der karge, hautschindende Wüstenwind, Sandkörner, Blut und den Gesang des Krieges heran. Zuerst waren es nur wenige, deren unheilvoller Schrei die stumme Nacht erfüllte, dann tänzelten entflammte Pfeile durchs nächtliche Schwarz und bohrten sich bis tief in die gedankliche Welt jener vom Schicksal benachteiligten Kreaturen. Ganze Scharen jener Schuppenkriecher fielen unter dem gezielten Gegenfeuer verwirrt wirkender Menschen, welche ihr Bettlaken aufdrapiert um die dunkelbraunen Köpfe trugen. Die Unaufhaltsamkeit jener kriechenden Scheusale erwies sich allerdings als jenseits ihrer vorzüglichen Schützenkunst, den schier ohne begreifliche Zahl oder Nummer, strömten unentwegt, unbeirrt weitere Kreaturen aus dem warmen Schoß der Erde. Wütend zischelten die zuckenden, gebrochenen Leiber ihrer Artverwandten, während der grimmige, kahle Schlächter voller inbrünstigem Blutgottfanatismus alles nieder schlachtete was sich nicht auf ungeschuppten Beinen näherte. Vom selben, unmenschlichen Feuer umnachtet, thronte der langhaarige Schwarzschopf, welcher Kogan war, wie der Kriegsgott selbst über allem Massaker, selbst er vom schleimigen Blut gezeichnet, manisch, psychopathisch Aufheulend, dann aus dem tiefsten Schwarz seiner Seele heraus, alles und jeden verfluchend, eine reiche Ernte an Schädeln für den bronzenen Thron seines Herrn und Meisters einfahrend. Wahrlich, seine blutigen Apostel schlugen eine gar grausame Schneise in diesen unaufhörlichen Ansturm, doch wie es schien, schlicht vergebens. Jack, welcher sie zuvor aus den Fängen einer Bestie errettet hatte, lag mittlerweile bewusstlos zu ihren Füßen, nichts ahnend was um ihn herum wohl geschah. Selbiges galt nun auch für Melanie, so vollkommen unberührt von der Gunst einer wilden Schlacht, blieb ihr Anfang wenig anderes, als der Versuch, Klauen, Schweifen, Fängen und Giftspritzern auszuweichen, während sie zunehmends um die kostbare Atemluft rang. Im Gegensatz zu all den anderen, genoss sie weder den nun erhöhten Luxus eines ledernen Mantels oder anderer Panzerung, noch führte sie eine nützliche Klinge mit sich. Inzwischen erlebte der chaotische Tempel seine zweite Taufe, schlüpfrig vom Blute ungezählter Kadaver, pulsierend unter den letzten Herzensschlägen all jener “Viecher”, erbebend unter den dröhnenden Schlachtgesängen und Verwünschungen jener Khornesjünger. Allmählich senkte sich das eisig silberne Halbrund des fernen Trabanten herab, hüllte alles und jeden in sein schüchternes Licht, ertränkte jene die Finsternis mehr schätzten als hellen Feuerschein. Inzwischen waren ihr die eigenen Gesichtszüge entfremdet. Wie aus uraltem Ritual befleckt mit den purpurnen Lebensgeistern jener “Opfertiere”, durchbohrt von herumgeschlenderten Knochensplittern, Blutend aus kleineren Verletzungen. All dies ergoss sich über sie, sie welche unmündig in jede Schlacht wanken musste, als profaner Vorbote, jener Schlachten, die wohl noch toben mochten über diesen unschuldigen Ebenen. Aufjaulend senkte sich kreischend ein weiteres Mal der scharfe Stahl des Khorniten in den schlangenhaften Schädel eines Feindes, zuckend glitt dieser über den Rand des umgestürzten Opferstockes herab, während andere gänzlich orientierungslos, aufgespießt zu Füßen der ehernen Speere von ehedem winselten. Wie geschmolzene Bronze ergoss sich das wütende Inferno in die okafarbene Wüstenpracht, verunstaltete diese auf zehntausend Arten, während Innereien und Glieder gleichermaßen wie Hagel “herabprasselten“. Einer “Irrer” als der andere, hackten, stachen, schossen, schlugen und rissen sie heraus, was irgendwie möglich war, und dennoch wollte die klauenbewehrte Todesflut nimmer enden. Inzwischen schossen jene Fremden schon in gezielten Salven, Szenen wie aus den letzten Heldensängen Macrages entflammten in ihrem Geist, Invictus selbst mochte nicht edler und verzweifelter gekämpft haben, als diese vom Imperium verdammten Seelen. Mehr Zufall den tatsächlicher Wille, wich sie einem gekrümmten, blutbeschmierten Klauenschlag aus, wanderte vom prophetischen Zeitgeist erfüllt, ins Herz der chaotischen Finsternis hinein, zurück in den Zenit jenes achtfachen Sterns, welcher verflucht und geheiligt im selben Maße. Uralt und mächtig, durchflossen seine Strömungen, so väterlich genährt von Blut und Seelen, dies Gestein, parallel dazu brodelte der entfesselte Hass auf der jenseitigen Seite. Künstlich durchströmte das Immaterium alle um es herum, Bestie, Grunz, Kogan, Jack, den Glatzkopf, all jene, deren Flinten sich entflammt auf deren Schädel richteten. Und es war greifbar, materiell spürbar beinahe, wie sich die ungesehenen Wasser des Warp hierher ergossen, wie sie sich energetisch zu den Füßen jedes Schlächters sammelten, wie die langen, gewundenen Zungen der Khornesbrut ihr Labsal an all dem ergötzenden Opferungen hielten. Nun, da alles verdammt und verloren schien, brach schäumende Erkenntnis über sie herein. Der ureigene Hass eines jeden Lebewesens kanalisierte hier das dämonische Reich, gab ihm bescheidenen Nährboden, Salz, welches es zum Leben benötigte, ohne welches, seine ohnehin unbegreifliche Existenz, zur Nichtigkeit verdammt war. Inquisition, Ordo Hereticus, die imperialen Magister, die Scriptoren, der Ordo Malleus, all jene nannten dieses fürchterliche Wissen ihr eigen, und verwahrten es tief in den Katakomben, versiegelt, welche sie “Geheime Archive” tauften. Doch auch andere kannten jene Pforte der Dämonenwelt, wie man sie aufstoßen konnte, sie welche als Hexer verrufen waren. Wahrhaft Sehende. Gefasst Schritt das nackte Mädchen zwischen kryptisch beschrifteten Opferspießen umher, frisches Blut sickerte über deren steinerne Sockel, hüllte die komplizierten Runen der vier Götter in ihren wärmenden Mantel. Wie einfach war doch deren unsterbliches Begehr, fest verwurzelt in die Naturgesetze, welchen sie die Gefolgschaft bitterlich verweigerten. Erneut wallte der kehlige Anrufung des Schädelgottes durch die wuselnden Reihen der Schlangenmenschen, erneut wichen sie keinen Millimeter zurück, erneut heulten die prächtigen Lasergewehre der Beduinen im Takt zum scharrenden Geräusch, welches Kogans Axt in der Bestien Schädel verursachte. Selbst der sonst apathische Schweinehund, verbiss sich mit blutigen Lefzen in den Kehl eines unbedachten Monsters, welches alsbald zischelnd zu Grunde ging. Man dachte nicht an Rückzug, ein plötzliches Ende des Massakers, welches ihrem blutigen Gott zum Ruhme gereichen sollte. Niemand streckte die Waffen, selbst als die hilfsbereiten Beduinen eine Schneise in den Feind geschossen hatten. Mehr Tod denn lebendig, schlachteten sie unaufhörliche weiter, an einem Punkt angelangt, an welchem es weder vor noch zurück gab, sondern lediglich vernichtenden Untergang oder glorreichen, blutbeschmierten Sieg. Dieses göttliche Sakrament führten die beiden Khorniten mit einem blasphemischen Fanatismus aus, welcher selbst einen Inquisitor wie einen Chorknaben hätte aussehen lassen. Schlachtenruf. Brechende Knochen. Schüsse. Schlachtenruf. Blutgott. Der verdammenswerte Namen des ältesten Gottes brannte in den Wölbungen ihres Verstandes, wie frisch geschmiedetes Eisen, wohl der glühenden Esse entnommen. Grimmer Zorn entflammte in ihren unkriegerischen Arterien, so sehr hassend stieg es in ihrem Verstand empor, das sie selbst “Blut für den Blutgott!“ seinen unheiligen Namen brüllend, die Faust versteinert ballte und mitten ins Antlitz eines geschuppten Wesens schmetterte, das wohl zwei Köpfe über sie empor ragte. . Für wenige Atemzüge lang, fühlte sich dieses überragende Gefühl der Befreiung faszinierend in allen menschlichen Poren an, wie ein göttlicher Impuls, der belebte. Darauf folgend allerdings, durchzuckte beklagenswerter Schmerz ihren ungeschützten Arm und sie erkannten die gewaltige Torheit dahinter, während das Scheusal sie unbeeindruckt von den Beinen wischte… - Kogan - 09-06-2008 Die Laserstrahlen hinterließen rote Schlieren auf Kogans Gesichtsfeld. Sein Blick war zu einem Tunnel verengt und an den Rändern schienen sich wimmelnde Würmer zu käuseln. Die Welt war in Graustufen getaucht und alle Bewegungen verliefen zäh und träge. Es rauschte ihm in den Ohren. Dafür hatten sich die Schmerzen zu ein dumpfes Taubheitsgefühl gewandelt. Kogan war klar das, dass kein gutes Zeichen war. Der Blutverlust war stark, doch so wie es aussah machte das auch keinen Unterschied mehr. Warum also nicht noch einmal dem Tot die Zunge herausstrecken? Ein weiteres Monster erhob seinen Schädel über den Rand der Säule. Mittlerweile lagen die Leichen der Mutanten so hoch das die Nachrückenden auf gleicher Höhe mit ihm waren. Der Krieger trat der Kreatur auf den Kopf und stieß sich ab. Der Sprung trug ihn in die Mitte der Bestien. Noch im Fallen schlitzte er einen Feind auf. Blut spritzte aus seiner Beinwunde als sich das Gewicht darauf legte. Die Wüstenreiter erkannten was er vorhatte und schossen seine nähere Umgebung frei. Eine Kreatur hatte den Beschuss überlebt und wand sich kreischend im Sand. Die Stacheln seiner Axt drangen tief in den Rücken ein und durchbohrte das Herz der Bestie. Sein eigener Atem rasselte ihm im Gehör. Er schmeckte den Kupfergeschmack von Blut und stolperte dennoch weiter. War das nicht zum lachen? Das Laufen fiel ihm schwerer als die Bewegungen des Kampfes. Es war als würde er wissen was die Bestien tun würden. So wie diese... sie bäumte sich auf. Hackte von oben. Er blockte horizontal. Ein wütender Stich auf die Bauchmitte, wie in Zeitlupe. Kogan hackte von oben und die Klaue segelte davon. Ein nachfolgender Streich, Kopf und Rumpf fielen in verschiedenen Richtung. Es war so leicht. Er erreichte Jack gerade als ein Mutant seine Klauen in den Wehrlosen schlagen wollte. Kogan stoppte die Attacke indem er das Wesen beiseite rammte. Das Monster fauchte ihn an und sprang. Der Hieb des Axt fegte es beiseite und er überschlug sich mehrmals. Von hier aus konnte er Balius und Mel sehen. Sie waren so weit weg... so unglaublich weit weg. - Balius - 09-06-2008 Langsam wurde selbst dem Jünger des Blutgottes dieses Gemetzel zuviel, seine bionischen Körperkomponenten mochten die Anstrengung noch vielleicht ein paar Stunden überstehen aber irgendwann konnte selbst der Leib eines Space Marines nicht mehr kämpfen. Das dieser Punkt erst dann erreicht war wenn sein Leib wie Kogan aus tausend Wunden blutend am Boden lag, stand für Balius jetzt schon fest. Keine Gnade und keine Kapitulation das war sein Motto dem er bis zuletzt treu sein würde. Gerade als er Jacks Messer in das Auge einer weiteren Wüstenechse rammen wollte, konnte sein bionisches Auge einen Laserstrahl erfassen, im Anschluß fiel der Körper des Tieres rückwärts die Treppen herunter. Sein Blick wanderte nach links und auf einer Düne konnte er mehrere Reiter erkennen die mit ihren Lasergewehren schossen und sie unterstützten. Daraufhin ließ Balius sich ein wenig zurückfallen, mit einem klacken fiel das Magazin und Jacks Messer auf den Boden und er rammte sofort ein neues Magazin rein. Jack ließ er einfach liegen, sollte er doch sehen wie er zurecht kam. Als er sich umdrehte, konnte er gerade noch sehen wie Melanie einer Echse mit dem Schlachtruf des Blutgottes auf ihren Lippen einer Echse ins Gesicht schlug. Der Berserker sprang hinter die Echse welche gerade auf die wehrlose Frau einschlagen wollte, packte mit seiner linken Hand ihren Kopf zog ihn nach hinten und schlitzte mit dem Gewehr in der rechten Hand einfach dem Wesen die Kehle auf. Die gurgelnden Laute des Tieres interessierten ihn nicht im geringsten, stattdessen warf er den Körper beiseite und ohrfeigte die Frau mit seinem linken Handrücken dafür das er ihr wegen ihrer Dummheit helfen musste. Als der Krieger des Blutgottes sich jedoch wieder umwandte kamen keine Körper mehr die Treppe herauf, er nutzte die Gelegenheit um die Hocke zu gehen und das Gewehr anzulegen. Der nächste der den Altar erreichte würde in Zukunft durch den Hals atmen können... Dann kam eine Gestalt die Treppe hochgetorkelt, sofort richtete er den Lauf nach unten als ihm bewusst wurde das er um ein Haar seinem alten Freund den Rest gegeben hätte. Ohne auf seine Deckung zu achten bewegte er sich auf seinen Schlachtbruder zu und ging neben ihm in die Hocke. Du willst doch nicht jetzt schon in die Bronzehallen eintreten oder? An so einer Wunde wäre ja nichtmal Ami verreckt..." sagte er wobei für die Außenstehenden dies wohl als eine Art Aufheiterung gedacht war doch jeder Diener des Blutgottes wusste das er seinen Waffenbruder gerade indirekt gefragt hatte ob er tatsächlich so ein Schwächling war wie er gerade tat... - Kogan - 09-07-2008 Kogan war in die Knie gebrochen, doch jetzt richtete er sich auf, seine Zähne schimmerten rot vom eigenen Blut. Die zerbissene Hand schloss sich um Balius Hals. Seine Stimme gurgelte und er spukte roten Lebenssaft. Fass sie nie wieder an! Die Axt des Kriegers kam hoch. Oder ich töte dich. In einer blitzenden Bewegung zuckte sie nieder und bohrte sich in das Haupt eines Mutanten. Das Biest wand sich wie ein Wurm am Haken. Giftspeichel und dickflüssiges Blut spritze nach allen Seiten. Doch Kogan ließ das Monster nicht aus seinem Griff. Er zwang es zu Boden und stampfte solange in das Genick des Monsters bis dieses brach. Und jetzt benutze deine Kraft für was Anständiges, du Halbaffe. Er deutete auf eine der Säulen in der Nähe der Löcher. Eben jene Löcher aus der noch immer Schlangenwesen strömten. Wirf diese scheiß Säule um, so das sie das Loch dicht macht. Kriegst du das hin? Der Jünger des Schädelthornes nickte grimmig und verschwand in die angegebene Richtung. Kogan kämpfte aufkommende Übelkeit nieder und sah sich um. Melanie machte Anstalten sich, nackt wie sie war wieder in den Kampf zu stürzen. Mit bloßen Händen gegen Wesen mit denen die beiden Krieger kaum fertig wurden. Kogan setze ihr nach und wollte sie packen. Doch sie entwand sich seinen schlüpfrigen Fingern, schrie den Namen des Blutgottes, das es einen Berserker neidisch gemacht hätte. Beim zweiten Versuch bekam er sie zu fassen. Die junge Frau schlug mit Fäusten auf den Krieger ein. Doch nach Klaue und Zähne beeindruckte ihn das weniger. Er steckte die Axt in seinen Gürtel und warf sie sich über die Schulter. Melanie kreischte, schrie und tobte, konnte jedoch nicht verhindern das sich Kogan mit ihr zurück zu dem bewusstlosen Jack schleppte. Ein Knirschen kündete davon das Balius die Tat vollbracht hatte. Tatsächlich neigte sich eine der Säulen, zerquetschte einen Mutanten und versiegelte schließlich das Erdloch. Kogan hatte den Slumbewohner erreicht, die Schüsse der Beduinen hatten seinen Weg beschützt. Mehr noch, als sie Balius Werk gesehen und seinen Zweck begriffen löste sich einer aus der Formation und stürmte, mit wildem Schrei ins Tal hinab. Mit unglaublichem Reitergeschick umkreiste er die Bestien und sprang über Verwundete. Im Galopp löste er eine Granate vom Gürtel und machte sie scharf. Der Carnak sprang über eines der verbliebene Löcher und sein Reiter warf den Sprengkörper hinein. Wenige Sekunden später erschütterte eine dumpfe Detonation das Erdreich und Teile davon sackten ab. Kogan hatten mittlerweile Jack am Bein ergriffen und schliff ihn hinter sich her. Balius war lautstark damit beschäftigt die verbliebenen Schlangenkreaturen zu dezimieren, doch auch er folgte ihnen. Wenn auch rückwärts gehend und stetig feuernd. Die Söhne des Sandes nahmen den letzten verblieben Eingang unter Feuer. Doch es kamen kaum noch Wesen aus diesem hervor. Scheinbar hatte die Granate die unterirdischen Gänge stark in Mitleidenschaft gezogen. Kogan war dabei die Düne zu den Reitern hinauf zu steigen. Je weiter er sich dabei von der Kultstätte entfernte, um so mehr beruhigte sich Melanie. Schließlich erreicht er ihre mysteriösen Unterstützer. Der Anführer lud gerade eine neue Energiezelle in sein Gewehr. Dann blickte er auf den Krieger hinab. Du bist verletzt! Stellte er lakonisch fest. Ging mir nie besser. Kogan kippte mit dem Gesicht in den Sand und regte sich nicht mehr. - Melanie Zaebos - 09-07-2008 So hatte dies nun also unscheinbar geendet, kaum vergleichbar, mit der stummen Brise, welche den “Geburtsschrei” jenes blutigen Massakers heraldisch verkündete. Am Anfang war die Tat, jener ungezügelte Urschrei des Mannes, welcher nun als zweiter von vieren, darniederlag. Es verhießt die wenig glaubwürdige Eigendynamik des Immateriums, das gerade jener, welcher am lautesten zu Brüllen vermochte, nun spöttisch, geschlagen in den staubigen Sand gesunken war. Der halbe Riesenwuchs war zerschunden, aus sämtlichen Körperstellen quoll ihm das lebenswichtigste Element, unverdünntes Menschenblut, jene reine Lösung, welche bei ihm seit Jahren schon verdorben durch jene Wesen war, welche er huldigte. Die kabelstrangartigen Arterien, welche merklich arbeitend unter seiner bleichen Haut alles voranschleppten, waren dick angeschwollen, an unzähligen Stellen gar blau und schwarz verfärbt, während sich das aufgeschlitzte Gewebe wie zersprengtes Nass, von neuem sammelte. Deutlich stachen die nadelartigen Vertiefungen der bestialischen Bissspuren heraus, welche sich wohl selbst in den gut geschützten Knochen gegraben haben mochten. Gleichsam wunderte sie sich, da eine derartig bösartige Verwundung, einem geringeren Mann wohl zweifelsohne den rechten Arm gekostet hätte. Selbiges galt für langgezogene, ungleichmäßige, aufgerissene Schnitte entlang seiner Schenkel, man mochte sich wundern wie viel ein einzelner Sterblicher dank derartiger Segnungen seiner unmenschlichen Herrscher verarbeiten konnte, ehe sein physisch geschwächter Leib dennoch den unumstößlichen Gesetzen der Humanbiologie folge leisten musste. Seine zerschundene Oberhaut war an den meisten größeren Flächen ohnehin kaum mehr als altes Narbengewebe, dick verhärmt, bräunlich, manche tiefere, ältere Verwundungen als merklicher Nebel darunter, ein langes weißes Band, gezeichnete von verschiedenen Kreuzstichen, welche dieses wohl einst geschlossen hatten. Es erforderte keine besondere Kunst, kein höhere Talent für die Chirurgie, um derartigen Blutverlust rasch und präzise, als beinahe tödlich festzustellen. Beinahe die gesamte spärliche Bekleidung war durchtränkt, zerrissen oder im besonderen Falle des dünnen Harnisches welcher seine Brust schützte, verbeult. Sie musste sich nicht erst die unnötige Mühe machen, den kriegerischen Despoten ihrer kleinen Karawane auf den Bauch zu drehen, lag er doch ohnehin mit dem gebrandmarkten Antlitz voran im aufgewühlten Wüstenboden. Die Carnaks im nicht gesehenen Winkel hinter ihrem Rücken, schnaubten leise, während sich deren fremdartige Reiter gedämpfter Stimme beratschlagten. Ein weiterer Khorneschlächter, jener dessen einstiges Haar wohl in der Hitze ungezählter Gefechte versengt waren, stand anbei, während sich der bewusstlose Gohmorer welchen sie als Jack kennengelernt hatten, beinahe stumm verhielt, den auch seine Sinne waren im Verlauf der späten Nacht verloren gegangen, wenngleich er dieses Mal eine beachtliche Leistung dargeboten hatte. Inzwischen besah sie sich die ihrer laienhaften Einschätzung gemäß, schlimmste Verwundung des Khorniten. Eines jener bis aufs Mark gewandelten Scheusale, hatte im wilden Schlachtgetümmel, wohl die Vorderkrallen in sein gehärtetes Fleisch getrieben, noch ehe dessen ungenütztes Gedankenzentrum, durchbohrt vom gezackten Mordinstrument, des Blutgottes einziges Sakrament empfangen hatte. Noch immer thronte ein elfenbeinweißes Bruchstück, der vorderste Krummbogen einer solchen Kralle, im vom schwerem Atem gebeutelten Brustkasten. Was sollte also geschehen? Sinnierend legte sie ihre gleichfalls blutverschmierten Finger über den gesplitterten Knochenfortsatz. Sollte sie? Sollte sie nicht? Langsam umschlossen die dünnen Muskeln ihrer Hand das Bruchstück, ob er es wohl fühlen konnte? Sie zerrte daran, zunächst ohne jeglichen Erfolg. Schließlich quoll an den abgewetzten Seiten dickliches, verderbt riechendes Blut hervor, jenes welches sie zuvor in den untersten Hütten Gohmors “gekostet” hatte. Kräftigend umfloss es seine “Innereien“, verschmolz regelrecht das geschnittene Gewebe, während sich der keilförmig abgebrochene Knochen knackend herauslösen ließ. Bewundernd legte sie das Jagdinstrument der Bestie an ihre Seite, durchwühlte dann suchend die Jackentaschen Kogans, auf der Suche nach etwas, das zumindest grundsätzlich als Verbandszeug hätte durchgehen können. Stattdessen bargen diese lediglich dick gerollte Tabakröhren, deren nussiges Aroma zwar angenehm auf den Geschmacksmembranen lag, jedoch ansonsten keinerlei praktischen Nutzen hatten. In der nächsten Tasche selbiges Muster, Zigarren einer anderen Sorte, dieses Mal allerdings mit einem beschrifteten weißen Papierbändchen umwickelt, etwas tiefer darin, ein silbernfarbenes Sturmfeuerzeug, wie es wohl die meisten Ganger besaßen. Hilfesuchend wand sie sich zu einem der fremdländischen Reiter um, warf diesem ohne ein weiteres Wort zu verschwenden eines der Tabakpäckchen zu, was dieser wohl als gültigen Tauschhandel soweit akzeptierte, das er ihr im Gegenzug ein geeignetes Stück Verbandszeug aushändigte, sowie eine verkorkte, halbleere Flasche Alkohols. Sie entkorkte die dickbäuchige Farbglasflasche mit den Zähnen, augenblicklich schossen ihr unverhohlene Tränen ins Gesicht, als der scharfe Dunst ihr in die Nase stieg. Ohne großartiges Zögern, sie vermutete ohnehin nicht das der Khornite derzeit etwas spüren würde… und selbst wenn, wäre es ihm angesichts der durchlebten Torturen wohl vollkommen egal, entleerte sie deren wässrigen Inhalt über die verschmutzte Fleischwunde, welche augenblicks darauf in der glibberigen Farbe der unteren Haut erstrahlte. Schnell presste sie ein annehmbar steriles “Pressdreieck” darüber, während sie den dicken, dunkelbraunen Verband mehrmals um die verkrustete Taille des Mannes wand. Vermutlich würde es schon ein mittelgroßes Wunder sein, wenn er dies ohne irgendwelche Anzeichen einer Blutvergiftung oder bekannten Wundbrandes überleben würde. Nun, andererseits war dieser “schlechte Mensche”, wie man meinen mochte, doch ohnehin ein Jünger der dunklen Götter, warum also sollte ihn eine derartige Nichtigkeit dann überhaupt kümmern? Sie hatte bereits von schlimmeren Pestilenzen gehört, welche ein halbwegs gläubiger Chaot ohne weiteres überleben konnte, sofern er sich der großväterlichen Fürsorge seiner erhabensten Pestbeule Nurgle verschrieb. Irgendein verächtlich klingendes Kommentar eines nahestehenden Beduinen nahm sie wortlos in Kauf, sie waren ohnehin kaum in der günstigen Lage, diesen bewaffneten Wüstenmenschen sonderlichen Widerstand zu leisten. Glücklicherweise legten es diese gastfreundlichen Exoten wohl auch nicht darauf an. Was folgte war ein reger Wortwechsel, etwas das an übertrieben formulierte Konversation voller unnötiger Metaphern “Der Geier kreiselt am östlichen Sonnenhimmel” erinnerte, und jeden vernünftigen Imperiumsbürger an deren gesunden Menschenverstand hätte appellieren lassen. Gleichsam nahm man deren freundliche Worte hin, erwiderte sie, wenngleich sie sich permanent gewissen verächtlichen Blicken ausgesetzt fühlte, aufgrund ihrer überaus… spärlichen Bekleidung. Sie setzte deren Bedeutung beträchtlich herab, gestikulierte ein wenig auffälliger und nannte sich selbst eine Pilgerin, eine Wegbereiterin für eine neue Religion, welche ihre wahre, große Befreiung eben auch durch das mangeln an Gewandung ausdrücken wollte, sozusagen auch die “Befreite Körperkultur”. Man belächelte sie, was schon mal ein bedeutend besseres Zeichen war, als erhobene Lasergewehre, deren Kimme und Korn unmittelbar auf einen zielten. Irgendwann, so circa eine halbe bis dreiviertel Stunde war verstrichen, tauschte man letzte, weniger zaghafte Freundschaftsbekundungen aus, eine sogenannte Üblichkeit des tristen Wüstendaseins, verabschiedete sich und jeder ritt, beziehungsweise schleppte sich seiner Pfade. Sie würde diesen unscheinbaren, dennoch charismatischen alten “Eremiten”, Ibn el Scharat, ohne jeglichen trügenden Zweifel im Hinterkopf behalten, denn instinktiv erahnte sie bereits, das auch dieser alte Krieger, noch eine bedeutendere Rolle spielen mochte, als es hier geschehen war. Nachdenklich wie sie war, bat sie den weitaus kräftigeren und vor allem größeren Kriegerkameraden Kogans darum, eben jenen zu “tragen” oder so es nicht anders möglich war, eben nachzuschleifen, bis sie ihren fahrbaren Untersatz wieder erreicht hatten. Indes sie selbst etwas lieblicher im Umgang als zuvor, Versuche unternahm des bewusstlosen, mittlerweile wohl eher schlafenden, Jack aufzuwecken. Nachdem dies so geschehen war, war es sie, welche die massive Dornenaxt des Schlächters vergeblich zu heben versuchte. Diese dämoischwirkende Waffe, mochte schwer sein wie der bronzene Thron des Kriegsgottes, wenn nicht dieser selbst sogar noch darauf saß, so mühte sie sich die längste Zeit unnütz ab, ehe sie schließlich begreifend, diese einfach hinter sich herschleifte, wenngleich mit ungleich langsamerer Geschwindigkeit als sie sich gewünscht hätte. Gerade an dieser Stelle, wohl knapp drei Wegminuten hinter den Gefährten Jack und dem Riesen, welcher einen kleineren Hünen schleppte, wurde ihr ein anderes Detail gewahr. Man hatte in der tobenden Hitze des blutigen Gemetzels, die loyalste Schoßbestie vergessen, welche sich nun “vergnügt” quiekend durch eine verschmierte Sanddüne wälzte, dabei einen abgetrennten Schlangenschädel an der Wirbelsäule hinter sich herziehend. Wenngleich dieser mutierte Hybrid, keinerlei größere Intelligenz hinter seinen winzigen, nachtschwarzen Augenkügelchen verbarg, war es dennoch verwunderlich das sich diese Tier nicht unmittelbar im Blutrausch, in eine der drei aufgerissenen Höllenschlunde gestürzte hatte oder bereits beim ersten Anzeichen des “Todes” seines Herrn, das weite suchte. Gerade als es näher heran kam, den borstigen Nacken etwas gesenkt ob der schweren Last, sinnierte sie wie eine derartige Kreatur wohl zustande kommen mochte, verwarf den grundsätzlichen Gedanken jedoch mit einiger ungenügender Verachtung, kniete sich für den winzigen Augenblick nieder und strich dem etwas verdutzten Lebewesen über den durchtränkten Fellkamm, welcher sich auf seinem muskulösen Rücken gebildet hatte. Zuerst fletschte diese entstellte, dumpfe Kreatur leise knurrend die mächtigen Hauer, wohl vom Gedanken ergriffen, das sie seine hart errungene Beute stehlen mochte, dann allerdings nahm sie die flüchtige Liebkosung mehr oder minder “hechelnd” entgegen. So war es gerade dieses seltsame Bild, einer jungen, vielleicht hübschen, blutbeschmierten Frau, welche eine viel zu schwere Axt schleifte, und eines freudig dahinscharwenzelnden “Schweinehundes”, welcher in seinem Maul seine bisher größte Trophäe trug. - Kogan - 09-07-2008 Kogan schlug die Augen auf. Das erste was er spürte war das seine Hände leer waren. Seine Faust hielt die Axt nicht umschlossen. Das war nicht gut. Noch ehe er realisiert hatte wo er war, ob er noch lebte oder schon in der nächsten Welt weilte, richte er sich auf. Schmerzen durchzuckten seinen Körper in einer einzigen Welle und zwangen ihn zurück auf das improvisierte Lager. Die Qualen ließen etwas nach und seine geschundenen Nerven konnten einzelne Ursprünge ausmachen. Der schlimmste Schmerz pochte in der Seite, auch sein Bein schien permanent von einem Dampfhammer bearbeitete zu werden. Ihm war schlecht, eine Folge seines eigenen Blutes, das er in ziemlicher Menge geschluckt hatte. Der rechte Arm war stramm verbunden und lag, in einer Schlinge, vor seiner Brust. Der Krieger versuchte sich zu orientieren. Über ihm war der stahlgraue Himmel des hinteren Personenraumes. Das Motorengeräusch verriet ihm das sie wieder auf der Reise waren. Nach dem er ohnmächtig geworden war hatte Balius ihn zurück zum Fahrzeug gebracht und aus den Sitzen der Arbeiter eine Liegefläche improvisiert. Darauf hatten sie den angeschlagenen Khornekämpfer gebettet. Sein Schlachtbruder hatte es vorgezogen seinen Buggy weiter zu benutzen. Der einsame Wolf war eben nicht aus ihm heraus zu bekommen. So fuhr er hinter dem Allzweckvehikel her, an dessen Steuer nun Jack saß. Kogan versuchte den Kopf zu drehen. Allein das bereitete ihm bereits Qualen, doch er zwang sie nieder. Die Axt lag neben ihm auf dem Boden. Da sein rechter Arm bewegungsunfähig war konnte er sie nicht erreichen, doch das Bewusstsein das sein treuer Wegbegleiter da war erleichterte ihn. Auch der Harnisch lag dort. Die Dellen und Schrammen kündeten von dem, wovor ihn die Körperpanzerung bewahrt hatte. Wo war seine Jacke? Er konnte eine Zigarre gebrauchen. Erneut versuchte er sich aufzurichten, diesmal jedoch um einiges vorsichtiger. Trotzdem brandeten die Schmerzen erneut auf. Ein Stöhnen konnte er nur mit Mühen unterdrücken. Da hing sie ja. Am Fußende... Genauso gut hätte sie auf Terra hängen können. Jetzt unterdrückte er das gequälte Stöhnen nicht mehr. Dann bemerkte er etwas anderes. Im schummrigen Halbdunkeln saß jemand. Es war Melanie, sie hockte am Ende der gegenüberliegenden Sitzreihe, die Beine angezogen. Der cremefarbene Trenchcoat war alles was von ihrer Kleidung heil geblieben war. In diesen hatte sie sich dann auch gehüllt. Ihre Augen zeigten den Blick den er in letzter Zeit so häufig bei ihr sah. Fern und entrückt, als würde sie weit entferne Welten gewahr werden die sich allen anderen Beobachtern entzogen. Leicht, kaum merklich, bewegten sich ihre Lippen. Wer konnte schon wissen zu wem sie lautlos flüsterte? Die zarten Finger ihrer Linken ruhten auf dem Nacken des Schweintieres. Grunz ließ es sich scheinbar gefallen das sie durch sein borstiges Fell strich. Hatte sie mit diesen Händen wirklich auf die Schlangenmonster eingeschlagen? Vor nicht einmal... ja wie lange war es eigentlich her? Er hatte nicht die geringste Ahnung. Grunz jedenfalls schien die Liebkosung zu gefallen. Er lag, zusammengerollte auf dem Sitz neben ihr, die Augen geschlossen. Das Geräusch das er machte hatte Kogan noch nie von ihm gehört. Ein zufriedenes Brummen. Er lachte innerlich. Sie hatte seine Kampfbestie zu einem Schoßhündchen gemacht. Na... seine Stimme klang kratzig. ... alles noch dran? - Melanie Zaebos - 09-08-2008 Halbnüchtern von der krankhaften Monotonie, verursacht durch das stetig gleichbleibende Taktgeräusch des Motors, schlug sie die bleiernschweren Augenlider nieder. Irisierende Regenbögen zogen die geäderten Mechanismen entlang, jene welche man eben sieht, sofern man geschlossener Augen emporblickt zur himmlischen Lichtermutter. Ihr sorgsam gehütetes Empfinden wankte innerlich, einen epochalen Kampf gleich, einer Melanie bezogenen Horus Häresie, gewissermaßen. Überschüssig wandelte sich reinster Sauerstoff zu menschlich unnützem Kohlendioxid, rapide zirkulierten die geschäftigen Blutkörperchen durch ihren Leib, so vollkommen unberührt vom treibenden Gedanken. Sie fühlte die stacheligen, ungepflegten Borsten des Schweinetiers an ihren Fingerkuppen, fühlte deren Unebenheiten, die warzenversierte Haut darunter, fühlte wie der muskulöse Leib unter dem gleichmäßigen Atemstößen erbebte. Lauschte jenem gequälten, unterdrückten Lauten, welche der vermutlich ausgedörrten Kehle des Berserkers entstiegen, kümmerte sich jedoch aus unerfindlichen Gründen nicht im Mindesten darum. In niedrigen Frequenzen entsandten die ungepflegten Fingernägel des einst so mächtigen Mannes, spärliche Kratzgeräusche über die gepolsterten Rücksitze. Jenes flüchtige Etwas, welches eben entstand wenn sich raue Materie bewusst über feineres Gewebe schob. Noch immer kürten glorreiche Schlachtentrophäen, gesplittert Knochenschrapnellen, winzige Hautstückchen, die herabgezogenen Winkel seines Mundes, die ohnehin zerstörte Makellosigkeit seiner einst wohl doch ansehnlichen Haut. Der kriegerische Jünger, wälzte sich in einem unruhigen Delirium, eingekerkert in einen schaurigen Zustand des Halbschlafes. Immer wieder entrannen ihm beklagenswerte Seufzer, gerade als würde in jenem Stadium abermals seine größten Untaten durchleben. Warf das nicht eben jene besondere Frage auf? Hatte er jene schwülen Dschungelpfade ebenso verinnerlicht? War er diesem verkümmerten Gedanken noch irgendwie, irgendwo in seinem beschränkten Schlächterverstand habhaft? Sinnierend strich ihre Zunge über die Zähne, befeuchtete sich allmählich die spröden Lippen, bevor sie einen längeren Katechismus, welcher eben an ihrem spirituellen Auge vorüber glitt, murmelte. Unmerklich begann fremder Schall ihre Überlegung zu durchbrechen, ein vertiefendes, gutturales Schlummern, ein unausgesprochenes Bedürfnis, welches so schlicht erfüllt war. Langsam öffnete sie das linke Lid, die ausgestreckt daliegende Hundebestie brummte friedlicher als sie es je vernommen, indes ihr höchsteigener Herr wohl endlich zu einem gewissen Grad des tatsächlichen Bewusstseins gefunden hatte. Flatternden Augenlichts, gebarend unter einem nicht nachvollziehbaren physischen Schmerz, streckten sich die sehnigen Finger seiner rechten Pranke nach dem ehernen Axtstil. Vergebens, wie er wohl dieser Atemzüge gewahr wurde, noch ehe sich sein rabenschwarzer Schopf auf massigen Schultern herumdrehte. Was suchte dieses zerbrochene Spielzeug der Götter wohl? Sein glasiges Augenmerke orientierte sich wohl den Jackentaschen nach, so stellte sie es nach wenigen Momenten fest. Etwas Bestimmtes vielleicht? Natürlich, brach es als naive Erkenntnis über sie herein, die gerollten Qualmstängel. Nun allerdings wurde er wohl auch ihrer gegenwärtig, wie er sie etwas verdutzt ansah, möglicherweise sogar sinnlos fragend. Besaß er noch eine vernünftiges Zeitgefühl? Nein, wohl nicht. Irgendwie wirkte jenes hinter dem zugezogenen Schleier seiner Iriden, was bei anderen Wesen wohl die Seele war, erheitert. Vielleicht aufgrund der unrühmlichen Haltung welche sie eingenommen hatte? Oder störte er sich etwa an der zahmen Natur seines Scheusals? Geöffnet strichen die Finger ihrer rechten Hand zärtlich über dessen Nacken, kraulten ihn sanft an den Ansätzen seiner Ohren. Noch während sie sich in einer fließenden Bewegung erhob, kreuzte sie die gestiefelten Beine übereinander, setzte die Absätze voran auf den graumetallischen Zwischenboden. Beinahe schlendernd schritt sie hinüber ans Fußende seiner Liegestatt, nahm die zerschlissene Lederjacke von ihrem Haken, griff in eine der Taschen. Wonach sie suchte war bewusst, so hielt sie zwischen Zeigefinger und Daumen einer der dicken Zigarillos, welche der Berserker von Zeit zu Zeit überaus schätzte, noch während sie mit den Fingern der anderen Hand das Sturmfeuerzeug zu Tage förderte. Entgegen seiner vermutlichen Erwartung, reichte sie ihm jedoch weder das eine noch das andere, sondern setzte sich an genau der selben Stelle wie zuvor wieder hin, kreuzte abermals die Beine übereinander und lehnte sich mit dem Rücken zur Wand, ziemlich entspannt mochte man meinen. Mit einer an hedonistischer Gleichgültigkeit kaum zu überbietenden Gemütsruhe, nahm sie die geborgene Rasierklinge, schnitt die zusammengerollte Kappe auf. Noch immer nachdenklich, blickte sie würdevoll in die fragenden Augen ihres Gegenübers, falls jene zu einer derartigen Geste den überhaupt möglich waren. Eben schon wollten sich seine Lippen bewegen, als sie das so präparierte Mundstück genüsslich zwischen die ihren schob. Kogans nachtschwarzen Pupillen weiteten sich förmlich, während das Feuerzeug aufschnappte, Glut spendete und gegen seinen verbundenen Brustkorb geworfen wurde. Nun zog sie die Beine fest an sich, nahm einen aromageschwängerten Lungenzug von jenem Ding, welches ansonsten wohl gepafft werden musste. Beinahe hätte sie schon husten müssen, unterdrückte dies allerdings unerkannt, ehe sie die gesamte, aufgebrauchte Ladung in dessen verhärmte Gesichtszüge blies. Zwischen zwei Fingern sicherte sie den robusten Glimmstängel, während sie den Blutjünger nun überdeutlich musterte. “Weißt du, Süßer…” , dessen letzte Silbe sie betont kraftvoll, verrucht aushauchte, “… ich habe längere Zeit sinniert, über dies und das, auch ein bisschen davon vielleicht… Seit wir damals in diesem Drecksdschungel gelandet waren, meintest du, mich wie ein billiges Straßengör behandeln zu müssen, nicht wahr? Zuerst schien es wohl spaßig, mich zu schlagen, zu fesseln, herumzuschubsen… meine über Jahre gesammelten Unterlagen an unseren Borsti hier zu verfüttern… Gut, ich toleriere deinen “Brandräuber” Mentalität zu einem gewissen Maß… Dennoch, fuhrst du ja auf eurer kostbaren “Zuflucht” mit ungetrübten, gleichem Elan damit fort… wir wurden getrennt, nachdem unser werter Inquisitor ein elendes Häuflein Weltraumschrott aus eurer glorreichen Armada gemacht hatte. Nachdem es mich also schon mal grundsätzlich wundert, wie einer wie DU…” , wiederum mit einer gehässigen Anwiderung geschwängert, “… diesen ganzen gequirlten “Scheiß” überleben konnte… Frage ich mich nun also, warum ich “plötzlich” von so überaus geschätzter Kostbarkeit für dich sein könnte, hm? Was sagst du “Süßer“? Vielleicht weil du ohne das was hier drinnen ist…” , das befeuchtete Mundstück an die Schläfe tippend, “… genauso elendig zu Grunde gehst, wie der restliche unnütze Abschaum, welchen du Glaubensbrüder nanntest? Na, zieh doch nicht so ein heiteres Kindergesichtlein, glaub mir, sogar ich empfand ein gewisses Maß an berechtigter Genugtuung, als sich das Hirn eures glorreichen Chaos-Sado-Maso-Leutnants kurz CSML, über die Geschützvorrichtungen der Blutengel verteilte… nur weil irgendein imperiales Weichei mal den Bolter richtig rum heben konnte. Aber jetzt…” , den Zeigefinger inklusive Zigarre auf ihn gerichtet, “… jetzt hat sich unser kleines Spielchen wohl geändert. Du kannst vielleicht diese Slumgeburt da vorne oder deinen kahlköpfigen Hirnhautkrebskumpel verarschen, aber sicher nicht mich! Also, Süßer… gewissermaßen hat mein unberührter Verstand “Synapsen” gebildet, wie ich schätze, welche etwas… empfänglicher für euren chaotischen “Hokuspokus” sind… also hab ich durchaus ein wenig in euren okkultischen Jenseitstrip “hineinschnüffeln” können. Wenn du also glaubst, du kannst diese “heruntergekommene” Ruine aufspüren, deine Kumpels aufrüsten und mich dann als “Jungfernopfer” den dämlichen Hornvisagen vorwerfen, dann hast du dich mal kräftig ins eigene Fleisch geschnitten, klar?! Wenn ich schon mit einer versifften Bande unterbelichteter Ochsenfrösche durch eine miese Wüste von Schlangenbiestern gescheucht werde… dann will ich auch ein schönes Stück von diesem Kuchen abhaben, verstehen das die Bewegungslegastheniker welche du Gehirnzellen nennst? Wenn mir das “unendliche Warp” blabla… also etwas klargemacht hat, dann das es Chancen bietet! Also Kogi… Schatzi… Ich habe mich in meinem Leben lange genug von stinkenden Dreckskerlen verarschen lassen, zuerst von Mitschülern, dann von Adeptus Trottelikus Archäologen welche mir Aufträge wegschnappten, dann von den Irren welche mich anheuerten diesen Dschungel zu durchforsten, dann von dir, geschätzte Blutvergießerheit, dann von deinem vertrottelten Flügelmann und seiner unmündigen Schar haarloser Riesenogryns, dann von diesen Kultfuzzis… und schließlich und endlich von deinem versifften “Blutsbruder”… Ja, das hab ich sehr wohl mitbekommen!” , Zigarre an den Lippen, sog sie tief ein, ehe sie sich vor beugte und das gesamte Antlitz des Schlächters und grauschwarzen Nebel hüllte, “ICH… WILL… MEINE… IMPERATORVERDAMMTE RACHE an diesem elenden Moloch welcher sich MENSCHHEIT schimpft!” - Kogan - 09-08-2008 Anfangs dachte Kogan er lag noch im Delirium. Konnte das die Frau sein die ohnmächtig auf ihn eingeschlagen hatte als er ihre Bewacher getötet und sie wie ein kleines Kind gefangen genommen hatte? Die er in seinem Quartier an die Rohre kettete, die er geschlagen hatte wann immer ihm danach gewesen war? Er zuckte zusammen als sie ihm das Feuerzeug gegen die Brust warf. Nicht weil ihn der Treffer schmerzte, sondern aus reiner Überraschung über die schiere Tatsache der Tat. Er schwieg als Dinge aus ihr herausbrachen die ihr lange, vielleicht ihr ganzes Leben lang, auf der Seele gelastet haben mochten. Anfangs war er nur fassungslos über ihr Aufbegehren, wären die Umstände anders gewesen hätte er sie wahrscheinlich mit einem Schlag zum schweigen gebracht. Doch dieses Mal war ihm das nicht möglich und so hörte er zu. Das erste Mal in seinem Leben hörte er wirklich zu. Er hatte alles im Leben mit der Faust lösen können. In seiner Biografie hatte er meist den Stärkeren dargestellt. Sicher es war kein leichtes Dasein gewesen, aber doch im gewissen Sinne ein freies. Was er gebraucht hatte, hatte er sich genommen, worauf er Lust hatte, dass hatte er getan. Er fürchtete weder Menschen noch Götter und alles nur weil ihn das Schicksal mit Stärke gesegnet hatte. Sie war klug, vermutlich klüger als alle anderen auf dieser Odyssee, dennoch sah man sie als schwächstes Mitglied der Gruppe. Als Werkzeug oder als Ziel von Begehrlichkeiten. Den Beschützerinstinkt ihrer Begleiter anzuregen war dabei noch das anständigste Gefühl das sie hervorrufen mochte. So war es ihr also ihr ganzes Leben lang ergangen. Herumgestoßen von anderen, die ihr lediglich durch Körperkraft oder Machtposition überlegen gewesen waren. Noch nie hatte Kogan einen anderen Menschen aus dieser Perspektive betrachtete, aus der Perspektive des Opfers. Wäre es ihm in irgendeiner Form möglich gewesen, er hätte Mitleid empfunden. So jedoch sah er das was sie in diesem Augenblick war. Eine Frau die wusste was sie anzubieten hatte und was sie dafür fordern konnte. Nicht länger das verängstigte Blondchen, sondern eine Macht mit der man genauso rechnen musste wie mit Balius Jähzorn, Kogans Axt und Jacks... tja was? Jacks merkwürdigem Verständnis von Heldenmut. Außerdem fiel ihm noch etwas auf. Das Mädchen war hübsch, keine Frage. Aber hier und jetzt, in der Wüste, in einem stinkenden Arbeitsfahrzeug, das Gesicht mit getrocknetem Blut verschmiert, die Haare zerzaust und die Augen funkelnd vor Zorn. War sie wahrhaft schön! Er nickte. Kein dummer Spruch, kein dröhnendes Lachen oder verächtlicher Blick. Nur ein leichtes Lächeln umspielte die vernarben Züge. Sieh an... flüsterte er, mehr zu sich selbst als zu ihr. ...ein Mensch! Dann sprach er laut. Also gut Melanie, du sollst deinen Anteil bekommen, deine Rache. Führe mich zu diesen Waffen und wir werden Koron brennen lassen. Sie sollen sich ihre Mündungen in den Mund schieben wenn sie unsere Namen hören. Du und ich... Er hielt ihr die unverletzte Hand hin. Seite an Seite, als Auserwählte der dunklen Götter. - Melanie Zaebos - 09-08-2008 Was hatte der beunruhigend gemäßigte Schlächter eben behauptet? Er tolerierte ihren rechtmäßigen Anspruch auf jenes, welches ihr dereinst Rache verheißen mochte? War dies wohl der selbe Mann? Nachdrücklich schwebte seine freundschaftliche geöffnete Dämonenpranke im Hohlraum zwischen ihnen. Gekreuzte Lebenslinien, Meridiane welche seinen Handballen durchzogen, bildeten ein ungleichmäßiges Dreieck, darüber noch eine langgezogene, welche Mittel-, Ring- und kleinen Finger vom Rest abtrennte. Die plötzlich unverhohlene “Zutraulichkeit” des sonst reservierten Berserkers war anziehend und abschreckend zugleich. Würde sie nun einfach auf seine “süß dahingeschwelgten Versprechungen” eingehen? “Seite an Seite”, “Auserwählte der Götter”… Gab es denn je mehr als nur einen “Propheten” durch welchen die finsteren Vier kommunizierten, welchen sie mit fantastischer Macht salbten, welchem sie die Unendlichkeit des Universums zu Füßen legten, um sie auf gar köstliche Weise zu amüsieren? Wohl kaum… Kraftvoll rammte sie den noch glühenden Zigarrenstummel in das zusammenlaufende “Epizentrum” seiner ausgestreckten Hand. Hass Verderbender Hass wand sich vor ihrem geistigen Auge wie die Hure Babylons, während sie seine Worte kategorisch als das abtat was sie ja letztlich waren… Lügen. “Steck dir deinen bescheuerten Auserwählten mitsamt “Seite an Seite” dahin wo nicht einmal das Warp mutiert!” , fauchte sie ihn vollkommen Rasend an, “Ich habs dir schon gesagt, kannst dir das naive Goldlöckchen abschmieren! Verdammter Heuchler, meinst du mich mit schäbigen “Treuebekundungen” wie ein liebeshungriger Makropolenmädel abspeisen zu können?! Vergiss diesen psychologischen Scheiß, hörst du?! Ich bin zu schlau um auf dein kümmerliches Niveau herabzusteigen! Versprich den “Auserwählten” wem du willst, ich weiß zu gut, das es stets nur einen geben kann! Und angesichts deiner rohen, ungeschlachten Dämonenkraft, werde das wohl kaum ich sein! Na? Was hattest du geplant, SÜßER?! Wolltest mir gleich das Genick brechen oder mich zuerst zu Füßen eines bronzenen Götzens ausbluten lassen?! Nein…” , Verachtend suchte sie seine Faust fortzuwischen, “.. erspar uns diese dumme Tragödie lächerlicher Lügen! Ich kenne die miserabelsten Auslegungen derartiger Vorgehensweisen, glaub mir, das zieht nicht mehr… nicht hier… nicht bei mir! Was glotzt du?! Willst du es auf die vier Dunklen schwören? Schenks dir, Süßer… kaum erheiterndes als versprochene Rache welche an einem selbst verzogen wurde, für diese emotionalen Fehlgeburten!” , inzwischen warf selbst träge Schweinehund irritierte Blinzler, “Biete mir gefälligst was anständiges, sonst springe ich gleich aus dieser fahrenden Seuchenkarawane, noch ehe du oder sonst jemand derartige Macht in seinen Händen hält!” - Kogan - 09-08-2008 Die Götter hatten sicher ihren Spaß an der verdrehten Situation. Die junge Frau tobte sich aus, machte ihrem ganzen Frust Luft. Der Krieger des Blutgottes, der Menschen tötete wenn sie ihn merkwürdig ansah, blieb ruhig. Er wischte sich Asche von der Hand indem er sie über den weißen Verband strich. Die glühende Zigarrenspitze hatte eine nässende Brandblase hinterlassen. Schwere Verletzung hin oder her, für solch eine Tat hätte er den Innenraum des Fahrzeuges mit Innereien verziert. Doch dieses Mal nicht. Er betrachtete die Wunde in seiner Handfläche. Die achthundert Grad heiße Glut würde ihm mit einer weiteren, bleibenden Narbe versorgen. Kogan wunderte sich über sich selbst. Wo war die blinde Wut die ihn hätte überkommen müssen. Was hielt ihn zurück? Die Verwundung sicherlich nicht, ein Arm reichte um einen Ork zu erwürgen. Also was dann? Respektierte er ihren Mut, als eine Tugend des Khorne? Oder konnte er ihre Situation nachvollziehen? Er wusste er nicht. Seine tiefe Stimme war ruhig als er auf ihre Vorwürfe antwortete. Ich habe dich wie eine Sklavin behandelt, das ist wahr. Ich werde mich nicht rechtfertigen, denn als ich dich gefangen genommen hab warst du nicht mehr als das. Doch die Dinge haben sich geändert. Du bist wichtig für mich und das nicht nur weil du mir den Weg zum Ruhm ebenen wirst. Ich regle Dinge damit Er deutete auf die Axt am Boden. Ich hab es nicht nötig zu lügen. Unwahrheit ist etwas für Schwächlinge und Schwätzer. Wenn ich etwas sage dann meine ich es so. Erneut streckte die verbrannte Hand aus. Seite an Seite! |