Koron III
Artichendes Prios - Druckversion

+- Koron III (https://koron3.de)
+-- Forum: Der Trojan-Subsektor [ab hier IN-GAME Bereich] (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=6)
+--- Forum: Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=7)
+---- Forum: Gohmor Die mächtige Hauptmakropole von Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=8)
+----- Forum: Die Mittleren Ebenen (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=14)
+------ Forum: Gamarai-Kaserne (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=20)
+------ Thema: Artichendes Prios (/showthread.php?tid=455)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30


- Die Stimme - 12-24-2009

“Möglicherweise… möglicherweise…”, raunte der zusammenkauernde Giftzwerg, während er seine Nasen im spitzen Winkel zu Messer anhob, “Wir alle können uns einmal in Zeit und Ort täuschen, nicht wahr? Womöglich auch sie, Messer? Wenn mich nicht alles täuscht waren sie doch bereits desertiert, ein Verräter an seiner königlichen Majestät de Wajari? Ein Sympathisant der Republikaner, ein demokratischer Speichellecker, oder doch nur ein loyaler, treu ergebener Soldat der Krone, welcher unter falschem Vorwand die feindlichen Streitkräfte… verunsicherte… welcher ein ganzes Schiff in seinem Namen rettete und die Würde des Stadtstaates wieder herstellte? Wie sie sehen, liegt Heldentum und verächtlicher Verrat näher beieinander als sie möglicherweise erahnen können, mein Junge. Na los, schaffen sie mich hier raus… dann sorge ich dafür das es sich für sie auszahlt, Beförderung und ein netter kleiner Orden, das wird den Nutten in den mittleren Vierteln doch sicherlich gefallen, so ein strammer Kriegsheld wie sie es sind?”, das kaum verhohlene schmierige Grinsen welches dabei über seine blutverzerrte Mimikrie flitzte schien beinahe anzüglich, “Wir wissen doch beide das sie kein Saubermann sind, ich sehe es in ihren Augen Mann, sie sind ein selbstsüchtiges, dekadentes kriegsgewinnler Balg, genau wie der restliche Schlamm welcher sich zusammen schart kurz bevor der große Knall alle schlafenden Seelen aufweckt. Halten sie sich an mich, sie haben Potenzial Messer, sie haben verdammtes Potenzial, das sah ich als sie diesem Spießerarsch von Fahnenjunker das Fell über die Ohren gezogen haben, und ich will verflucht sein, wenn sie das nicht genossen haben, was? Wir brauchen mehr Menschen von ihrem Schlag um diesen elenden Krieg zu gewinnen, den Krieg des Prinzips. Sie wissen genauso gut wie ich, das uns die Prinzipien des Humanismus und der sogenannten Aufklärung unweigerlich in den Ruin treiben werden. Wer bestimmt, wenn nicht die Starken? Die Schwachen, welche sich auf uns stützten um überleben zu können? Nein, Messer, wir sollten diesen ganzen Kahn zur Hölle schippern und uns diese Empirism schnappen, danach schieben wir alles diesen demokratischen Arschlöchern in die Pazifistensandalen, Bomben sie zurück in die dunkle Ära und ja… dann sind wir beide angesehene Leute, wenn sie verstehen, was ich meine… Hören sie Messer…”, er beugte sich aus seiner Position leicht vorwärts, während andere Soldaten sichtlich erregt die Brücke betraten, gerade nahe genug das allein Messer ihn komplett verstehen könnte, “Sie müssen nur dieses restliche Geschmeiß hier exekutieren, all diese wertlosen jungen Stoppelhopser, sie stellen keinen Wert für uns da, kein einziger von ihnen, wenn selbst sie Opfer sind, welche wertvoll sind und gebracht werden müssen… die Propaganda, verstehen sie? Und dann… dann lassen wir diesen Kahn abstürzen, mitten hinein ins Herz dieses Sündenpfuhls…”


- Kurt Messer - 12-24-2009

Kurt sah über die Schulter und nach den anderen Männern. Gerade versuchte einer der Gefreiten die Gegensprechanlage wieder in Betrieb zu nehmen. Bei dem zerschossenen Kabelgewirr, welches unter der gelochten Lautsprecherplatte zum Vorschein kam, ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen. Kurt strich mit der Zungenspitze über die klaffenden Zahnlücken.
Du verkennst die Situation Kumpel. Beinahe lässig ließ er die Mündung des Zwo-Einer über den Zusammengeschlagenen wandern. Deine Motivation interessiert mich nen toten Rattenarsch. Wer sich auf dieser verstrahlten Dreckskugel warum gegenseitig den Schädel einschlägt ist mir so egal wie die Jungs dahinten oder du.
Aber du hast recht. Ich bin kein braver Junge. Scheiße Mann, ich bin sogar ein richtig mieser Bastard, wenn man recht überlegt.
Seine Stimme klang sanft, fast nachdenklich.
In diesem Fall ist das ziemlich schlecht für dich. Du glaubst ich brauch deine Hilfe? Möglich, aber vielleicht lasse ich es ja darauf ankommen? Bedächtig ließ er den Sicherungshebel an dem wuchtigen Sturmgewehr von S auf E gleiten. Es klickte leise.
Ich lege dich um und man klopft mir auf die Schulter. Noch einen von den verdammten Rebellen erwicht, sehr gut Messer. Vielleicht sogar einen der Drahtzieher, bravo Gefreiter, bravo. Er grinste diabolisch.
Das Schiff abstürzen lassen? So wie ich das sehe stürzt dieser elende Kahn sowieso ab. Der Mensch gehört eben nicht in die Luft. Die Empirism fährt mit zur Hölle, tja so ist das Leben. Er blickte auf und begutachtete die zerstörten Armaturen.
Ich mach dir einen anderen Vorschlag. Nein, sagen wir ich stelle dich vor die Wahl.
Du korrigierst den Kurs und rettest das Schiff. Das mag nicht ganz dein Plan gewesen sein, aber hey… du wirst ein gefeierter Held sein und dann kannst du deine Weltkriegspläne auf nach dem Tee verschieben. Ich geben dir diese Gelegenheit und zwar für eine so geringe Gegenleistung, das du mich für total verrückt halten musst.
Als Alternative lege ich dich um. Es ist zwar sehr wahrscheinlich das wir uns schon bald auf der anderen Seite wiedersehen, aber den Spaß lass ich mir nicht nehmen.
Überlegen sie schnell, eure Durchlaucht.



- Die Stimme - 12-24-2009

“Seien sie kein Vollidiot Messer, glauben sie ernsthaft sie würden mit einem derartig ruchlosen Mord davon kommen? Im Gegensatz zu ihnen gelte ich als loyales Mitglied unserer nobeln Gesellschaft, sie sind der dreckige Deserteur, und es gibt mehrere Dutzend Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere die dies bezeugen könnten… vor allem ihr alter Freund Mongrel. Sie sitzen hier verdammt unbequem auf einer ziemlich heißen Platte, mein Junge. Aber ich kann sie problemlos hier raus schaffen, mehr noch, ich kann dafür sorgen das in Zukunft andere die Stiefel lecken müssen.. Wie wäre es mit… Leutnant? Man könnte zufällig auf einige Akten stoßen, welche besagen das sie eine entsprechende Schola bereits besucht hätten… oder möglicherweise eine vergessene Feldbeförderung durch einen unlängst tragisch verstorbenen Kommandeur… Sie wissen genauso gut wie ich, das diese ganze unzivilisierte Unrat am dampfen ist, und wenn wir hier nicht schleunigst verschwinden, dann verdampfen wir gleich mit! Seien sie kein Schwachkopf, setzen sie doch nicht ihr eigenes Leben aufs Spiel, nur um ein paar hirnamputierte Kretins wie diesen Lysander zu einer sauberen Befördern zu verhelfen. Was glauben sie wohl, wer hierfür die Lorbeeren ernten würde? Sie? Mitnichten, mein Junge.”, er spuckte einen klebrigen, blutigen Pfropfen klatschend auf den ohnehin verseuchten Flur, “Nein, es wären dieser Major Klein, die Kommissare und ihr guter Fahnenjunker. “Im Allgemeinen gewinnen Soldaten die Schlachten und Offiziere erhalten Dank und Anerkennung” soll einmal ein weiser Mann gesagt haben, und er hatte damit verdammt recht, Messer. Was würden sie schon damit bewerkstelligen? Sie würden diese demokratischen Pustel auf unserer Welt gedeihen lassen, bis das diese zum ersten Schlag gegen uns ansetzen! Ist es das was sie wollen? Sie wissen genauso gut wie ich, dass sie nicht heil aus diesem Spielchen rauskommen würden, nein, sie würden in irgendeiner Schlammpfütze entlang der Frontlinien ausbluten während irgendein versiffter Penner in ihren Eingeweiden rumtrampelt… Na los, helfen sie mir hoch Mann, gemeinsam werden wir diese Sache regeln, unsere wohlverdienten Lorbeeren einstreichen und uns dann auf irgendeine tropische Welt zurückziehen wo uns diese ganzen Bürokraten am Arsch lecken können!”


- Samira Lissé - 12-25-2009

Soldaten, herhöhren!
sagte der Gruppenführer zu den Wartenden
Mein Name ist Unteroffizier Renéz und ab sofort unterstehen sie mir in der Gruppe D-3 meinem Kommando. Unsere Aufgabe ist denke ich allen klar, die Empirism von den Halteklammern der Artichende Prios loszubekommen. Dass heißt wir müssen entweder an die manuellen Steuerkonsolen auf der Prios oder die Klammern absprengen, was wir aber auch entweder in der Prios oder an der frischen Luft machen müssen. Wir werden uns auf letzteres beschränken.
Der Unteroffizier machte eine kurze Pause und ging dann zu einer Art groben Kreideskizze die an die Stahlwand gekrakelt worden war. Darauf zu erkennen war der Bereich in dem die Empirism an die vier Halteklammern des größeren Luftschiffes verankert war. Renéz wies auf eine der Klammern.
Das hier, die dritte, ist unsere Klammer anscheinend haben sich einige der Rebellen auf der anderen Seite mit schwerem Geschütz verschanzt. Durch die Hauptschleuse selbst ist also kein Durchkommen möglich, wir werden deshalb nach draußen gehen und die verdammte Klammer einfach absprengen. Ich weiß das gefällt ihnen nicht, aber mir persönlich gefällt es besser als einen engen Gang entlangzurennen der von zwei Autokanonen gedeckt wird.
Anschließend wies er auf zwei Kisten in denen einige, aufgerollte dicke Seile mit Sicherungshaken und Sprengstoffpakete lagerten.
Jeder nimmt sich eine Sicherungsausrüstung und zwei Sprengstoffpäckchen, alles weitere folgt wenn wir da sind.
Mit einem unguten Gefühl im Magen legte sich Samira das Sicherungsgeschirr an und verstaute die zwei Sprengstoffpakete in ihrer Koppel, dann eilte sie gemeinsam mit den anderen die Gänge der Empirism entlang.


- Kurt Messer - 12-25-2009

Grob packte Messer den zerschundenen Mann am Kragen und zerrte ihn auf die Beine. Tropische Welt, was? Er stieß den anderen gegen eine der zertrümmerten Konsolen. Du redest zu viel Mann und vorallem redest du zuviel Scheiße. Wer immer dich zusammengemoscht hat, er hat keine Ahnung davon gehabt. Nun schloss sich seine Hand um den Nacken des anderen, da dieser auf dem schrägen Decksboden gleich wieder zu stürzen drohte. Du kannst mir gar nichts bieten und deine Drohungen gehen mir am Arsch vorbei. Kurt stieß das “loyale Mitglied der nobeln Gesellschaft” weiter in Richtung Navigator. Während seine Exzellenz noch nach Halt suchte ließ Messer das Gewehr am Gurt auf den Rücken gleiten und zog das Bajonett. Dabei ist es doch so einfach. Du fängst den Sturz des Schiffes ab und ich bringe dich zu einem der Kleineren. Oder du lässt es bleiben und gehst drauf. Die Prios stürzt auf Truzt. Das ist es doch was du wolltest. Bist du bereit für deine Prinzipien zu sterben Arschloch?
Seine Finger wanderten vom Nacken ins Haar seines Opfers und verkrallten sich darin. Von hinten kam sein Gesicht ganz nah an des anderen Ohr, zeitgleich mit der Messerspitze, die sich unter den Kehlkopf legte.
Ich bin es jedenfalls!


- Die Stimme - 12-25-2009

“Sie wissen gar nicht wessen sie sich hiermit schuldig machen, sie mieser kleine Nuttenfötus! Glauben sie etwa irgendwer mit Ausnahme dieser verderbten Chaosausgeburt dort könnte dieses Schiff davon abhalten zur Hölle zu fahren? Bah!”, die vorderste Metallabsplitterung des wohl bereits häufiger genutzten Bajonetts kratzte über die ausspeiende Kehle des Mannes, während sich seine arbeitenden Halsmuskeln rhythmisch bewegten, “Kein Mensch wird hier den Kurs verändern, wie sie sehen hat der Oberst komplett arbeit geleistet, Goldjunge, die Steuermänner haben ihren Schädelinhalt über die Konsolen verteilt, der Navigator quält sich in seinen letzten Atemzügen. Na los, lachen sie, was anderes wird ihnen nicht mehr übrig bleiben. Diese Schlaumeier sinnieren wohl gerade darüber wie sie ihre glorreiche Empirism oder die Greif von diesem Selbstmordunterfangen abkoppeln können, doch ohne die codierte Authorisierungsfreigabe durch den kommandierenden Offizier der Artichendes, werden sie alle genauso verrecken wie der Rest der Bande. Was glauben sie wohl, was passiert sollte sich eines der beiden Schiffe losreißen und unser Freund der Navigator hier identifiziert es als “Bedrohung”? Bombenstimmung, mein Junge, eine bombastische Stimmung. Aber mit etwas Glück werden wir dies ohnehin in wenigen Minuten bewundern können. Der Funk wurde blockiert, Langstrecken wie Kurzstrecken, dort unten sind anlässlich irgendeiner demokratischen Aufruhr vermutlich mehrere Millionen Menschen. Die Artichendes Prios wird inmitten der Stadt niedergehen und gleich einer neuen Sonne erstrahlen und all das hinwegglühen was schlecht und unrecht ist an dieser Welt. Hähä, willkommen in unserer ganz persönlichen Unterwelt, wenn ich schon sterben sollte, fahren sie wenigstens mit mir in den Abgrund. Schade, ich dachte sie wären mehr wert als der Rest dieses dreckigen Abschaums, aber wie ich sehe sind sie ebenso von Schwäche und Gefühl für anderer Menschen Leben zerfressen wie alle infanteristischen Arschlöcher. Ihr Verständnis von der Materie ist zu gering, Messer, um ernsthaft zu begreifen, das sie alle lediglich dargebrachte Bauernopfer sind. Ihr Schicksal wurde beschlossen, von höherer Instanz, in meiner Funktion wurde mir dies mitgeteilt. Ebenso wie der Umstand das sich an Bord der Artichendes ein bezahlter Attentäter befindet, dessen Mission es war die Artichendes mit einem bioreaktiven Kampfstoff zu verseuchen… Nun, er war erfolgreich, genauso wie ich es war… bis wir verraten wurden. Helfen sie mir, Messer, dann helfe ich ihnen von diesem Alptraum zu entkommen, es gibt keinen anderen Weg, nur meinen!”


- Kurt Messer - 12-26-2009

Das Leben des Mannes stand, im wahrsten Sinne des Wortes, auf Messers Schneide. Der Impuls ihm die Klinge in den Hals zu stechen war sehr stark. Allein weil dieser Bursche ihm Raffinesse in Abrede stellte. Glaubte dieser Haufen Schneckschleim wirklich Kurt hätte so lange überlebt wenn er auf solche, offensichtlich schlangenzüngige, Reden hereinfallen würde? Allerdings waren die Alternativen eng gesät. Trotzdem… Was wog der eigene Tod gegen das Vergnügen diesem, in Seide gehüllten Dreckklumpen, die Gurgel von rechts nach links zu öffnen?
Das war durchaus keine Frage des Angstmachens. Ihm fiel es tatsächlich überaus schwer diese Entscheidung zu treffen. Dann endlich entfernte sich der geschärfte Stahl von der herrschaftlichen Kehle und die, blut und dreckverkrustete, Faust stieß den Dolch zurück in die Scheide.
Kurt nahm sein Gewehr wieder in Vorhalte und salutierte übertrieben zackig.
Eure Exzellenz, ein diabolisches Lächeln teilte seine aufgesprungen Lippen, hier entlang bitte.
Denn wankenden Edelmann stützend, bahnte er sich einen Weg zum Brückeneingang und blaffte dort die beiden Gefreiten an. Aus dem Weg… seht ihr nicht das wir einen Überlebenden befreit haben. Man hat ihn gefoltert… diese verdammten Hunde! Seht nach ob es noch weitere gibt und dann versiegelt diesen Raum bis die Techniker da sind. Ich geleite seine Exzellenz zur Greif.


- Die Stimme - 12-26-2009

“Ich wusste…”, theatralisch schmerzhaft Stöhnend lehnte sich der Geheimdienstkommandeur an die Schulter des Gefreiten, während er einen Arm um dessen Schulter legte, die andere jedoch eng angelegt an seiner Uniformhose behielt, die daran herabfließenden Blutstropfen schienen darüber hinaus keinen der anwesenden Soldaten sonderlich zu stören, jedenfalls nicht merklich, “… auf sie ist verlass, Messer. Sie sind ein Mann von echtem Korn und Schrot, nicht wie all die anderen zögerlichen Versager, welche im Laufe meiner Karriere die Ehre besaßen meinen Weg kreuzen zu dürfen. Sicherlich verstehen sie genauso gut wie ich, die Notwendigkeit der Tat, des Handelns, nicht wahr? Es bedarf starker, tüchtiger Männer, wie wir es sind, um unsere glorreiche Heimat in eine bessere Ära zu führen, um erstarkt aus einem derartigen Konflikt hervorgehen zu können. Und es erfordert auch Opfer, Messer. Soldaten, welche im Schlamm, im Blut und in den von Artilleriesperrfeuer zerschossenen Schützengräben verrecken, einen stummen Gruß an die ferne Heimat an den Lippen klebend, welchen allein der nahende Tod und der Segen des Imperators hinfort nimmt… Oh ja, welch große Ehre es doch für einen treuen Soldaten sein muss, für seinen Herrscher zu sterben, im Namen seiner väterlichen Hauptstadt allmählich dahin zu siechen… während das Blut aus den pochenden, aufgerissenen Schussverletzungen quillt. Kennen sie dieses beschleichende Gefühl, mein Junge? Dieser… trügerische… kalte Hauch… das Bewusstsein darum, das man in etwas weniger als einigen Sekunden ohnehin sterben würde? Lassen sie mich erklären…”, aus einer reflexartigen Drehung des Unterarmgelenkes löste sich aus der äußeren Uniformhosentasche eine kaum handlange Klinge, welche allerdings nur aufgrund der gerade vollzogenen ungünstigen Bewegung Messers an dessen Halsschlagader vorbei schrämte, was jedoch die zweite Hand nicht minder hinderte, nach dem nun nicht mittelbar verdeckten Holster Kurts zu fischen. In einer nahezu vollkommen Körperbeherrschung drehte sich das silberne Stilett zwischen den Fingerspitzen, um Augenblicks darauf zwischen den ungläubig glotzenden Hirschaugen eines achtlos stehenden Gefreiten versenkt zu werden. Ungeniert rückte der durch oranges Warnlicht gesprenkelte, schmauchige Lauf der 44er Magenta gegen ihren ehemaligen Herrn. In einem Nerven kitzelnden, erstarrend atemlosen Augenblick drückten die Fingerkuppen den gespannten Abzug, mechanisch glitt dessen eingebaute Stange krachend nach hinten, unverzüglich schmetterte der Schlaghebel nach vorne, während der Bolzen vorschnellte. Und dann… Nichts. Ein trockenes, missmutiges Klicken, während die Munitionstrommel arglos eine weitere leere Kammer wälzte. Die auffällig grinsend verzogene Fratze des Mannes schien einzuschlafen, als seine grauen Zellen allmählich resignierend feststellten was geschehen war. Noch immer klebte der Lauf förmlich an Messers Stirne, jedoch noch im etwa so jungfräulich ungebraucht wie zuvor. Ein winziges rötliches Signallämpchen in der Brusttasche des Mannes schien aufzuflackern, während er knirschend die Zähne aneinander rieb.

“Verflucht sollt ihr Bastarde sein!”


- Kurt Messer - 12-26-2009

Der tote Gefreite rutschte an der schrägen Wand herunter und seine Panzerung erzeugte ein kratzendes Geräusch auf dem blanken Metall. Kurt würdigte ihn keines Blickes. Fast bedächtig griff er nach seiner Waffe und bog sie dem “Geretteten” aus der Hand. Natürlich hatte er mit Verrat gerechnet. Allerdings hätte er vermutet das es erst auf dem Schiff soweit sein würde, aber sorum war es leichter und er musste diesen Kerl nicht den ganzen Weg schleppen. Die eigene Chance auf Überleben sank damit zwar aber immerhin konnte er noch eine gute Tat vollbringen.
Der PVSler machte einen Schritt nach vorn und der Weg des Dolchs, aus der Scheide in den Leib seines Gegenübers, war eine einzige, flüssige Bewegung.
Wieder waren sich die Gesichter der beiden, so unterschiedlichen, Männer sehr nah.
Danke! Flüsterte der Gefreite und drehte die Klinge im Bauch des Mannes. Dessen Mund entrang sich ein gequältes Stöhnen. Das Bajonett leicht hin und her bewegend, um es im verkrampften Fleisch zu lockern, zerrte er es wieder frei. Ein Schwall Blut sprudelte aus der offenen Wunde und ergoss sich klebrig in die rauchgeschwängerte Luft.
Die Verletzung war schwer allerdings nicht tödlich. Noch bestand die Möglichkeit hier einen Gefangenen zu machen, zu erfahren was es mit dem blinkenden Kästchen auf sich hatte, vielleicht das Schiff selbst zu retten. Wenn dem so war, dann vergeudete Kurt diese Möglichkeit auf Überleben aus jener Laune heraus, die er soeben noch mühsam unterdrückt hatte.
Ein schnell, oftmals vollführter, Schnitt öffnete seiner Exzellenz die Kehle in horizontaler Ebene. Mehr Blut, dieses Mal ertränkende Flut.
Er stieß den Sterbenden zurück und beobachtete wie dieser nun neben den dahingemordeten Gefreiten sank. Während das Leben röchelnd verging wischte der Soldat seine Klinge an der Armbeuge sauber und riss der Leiche letztlich das Kästchen vom Leib.
Neugierig drehte der das Gerät in der Hand…


- Die Stimme - 12-26-2009

In seiner grundsätzlichen Erscheinung entsprach die winzige Gerätschaft einem etwa siebenzackigen Königsstern, man kannte das Symbol, ein gerade hinaus starrendes, hässliches Auge, dessen Pupille eine glitzernde “Rune” bildete, zumindest wirkte der eingelassene Kristall wie ein mythisches Schriftzeichen. Insgesamt erschien das Objekt weniger von Menschenhand gefertigt denn sonst irgendetwas, aus poliertem, flachen Obsidian geschnitten, hochpräzise, frei von jeglicher verunreinigenden oder schändenden Verrauung. Das bearbeitete Halbedelgestein kribbelte unangenehm in den Fingerkuppen, schien wie von elektrostatischer Energie aufgeladen oder zerrte wenigstens beflissentlich an den eingebetteten Nägeln einer Hand, gleichsam würden sich winzige, kaum beachtenswerte Wurzeln durch die ungeschützte Haut graben. Ein vorsichtig glimmendes rötliches Licht entsprang aus dem Herzen, unheilschwanger, archaisch, man mochte sich fast an eine unmittelbar vor der Explosion stehende Mine erinnert fühlen, wäre da nicht der eigentümliche “Takt”, die Frequenz der Strahlung gewesen. Noch während Messers Pupillen wohl erschöpfend danach trachteten wenigstens irgendeinen sinnvollen Anhaltspunkt an dieser okkulten Teufelei auszumachen. Der verbleibende Wachposten war inzwischen hinzugekommen, verpasste der zusammengesackten Leiche des Geheimdienstlers einen verächtlichen Tritt in die Eingeweide, ehe er schmatzend ausspie, zwei Finger spreizte und ein Zeichen gegen den Bösen Blick setzte. Aberglauben. Noch während der feuchte, schleimige, rotzversetzte Speichel entlang der Nasenwand herunter glibberte, verformten sich die einstmals markanten Herrenzüge des Staatsmannes auffällig. Eine hagere, ausgezehrte seelenlose Fratze wurde zu Tage gefördert, ein schwarzäugiger Abriss eines Menschen, oder etwas menschenähnlichen. Die Pupillen besaßen eine beinahe unnatürliche Dunkelheit in ihrem Inneren, und selbst der ansonsten weiße Glaskörper war durchzogen von schwellenden, antrazidfarbenen Äderchen, welche sich allmählich verengten, verhärmten und deutlich kennbar zusammenzogen, dies im Takt eines ums nackte überleben kämpfenden Herzkranzgefäßes. Augenblicks darauf schien der vormals fest verbundene Schädel des Leichnams entlang aufgetrennten “Nähten” schlicht abzubrechen, der deutlich schmälere, spitzere Kopf rollte nicht einmal wirklich, vielmehr wälzte er sich gemächlich herab, blieb an der Nasenspitze an der Stiefelsohle des Gefreiten haften. Dieser erbleichte beinahe ebenso schnell wie im das Blut aus sämtlichen Gliedern zu weichen drohte, während er panisch den Schädel wegzutreten suchte, allerdings an dessen nun zubeißendem Kiefer scheiterte. Der Schock darüber erwies sich als groß genug, um einer einstudierten Geste folgend, die Unterlaufsschrotflinte zu entladen. Innerhalb eines Sekundenbruchteils rasselten Schädelschrappnellen quer durch den ganzen Brückenkorridor, manche bohrten sich gar in die ungeschützten Stellen des Gefreiten, während er den Repetierhebel zurückriss. Ein Splitter durchschoss dabei seine geschlossenen Augenlider, zwar keine tödliche Verletzung, dennoch ausreichen um sein rechtes Auge für immer erblinden zu lassen. Das Blut war kaum erkaltet, da schienen die Gliedmaßen des vermeintlichen Leichnams beinahe belebter denn zuvor, wenigstens krallte sich die rechte Hand dessen mit brachialer Gewalt ins Wadenbein des Soldaten, riss ihn, als er mit der anderen danach stoßen wollte gar von den Füßen und kletterte aus dieser Position “schädellos” über den niedergestreckten Gefreiten, um “abschließend” mit den entblößten Fingerknochen der linken Hand bis Tief in die erschrocken ausatmende Brust vorzustoßen und das noch schlagende Herz wie ein überdrüssiges Stück Schlachtfleisch herauszureißen. Reflexartig wich das “Geschöpf” in den kreisenden Schatten der Notstromversorgung zurück, wo allein das kratzen der Knöchel Auskunft darüber zu geben schien wo innerhalb der Brücke es sich nun tatsächlich aufhalten könnte.