Koron III
Hoffnungsschimmer - Druckversion

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- Die Stimme - 08-01-2016

[CENTER]EIN JAHR SPÄTER[/CENTER]

Wir sind zwar nicht vollständig, doch mehr werden wir leider nicht. Eröffnete Rutas’le das Treffen. Rarnart steht in Stille, konnte zu unserer Zusammenkunft nicht kommen. Er und seine Kroot vollführen irgendein Ritual, das offenbar keinen Aufschub duldet. Wir müssen also ohne ihn auskommen. Er erhob sich von seinem Stuhl, wie er es stets zu tun pflegte, wenn er im Begriff war einen längeren Vortrag zu halten. Die anderen Anwesenden waren der Mensch Morrison, Javoi von der Erdkaste, dessen fehlendes Auge man im Laufe des letzten Jahres durch eine Linsenprothese ersetzt hatte und natürlich Kir'qath, der nominelle Anführer der Zweckgemeinschaft. Wir sind zu diesem außerordentlichen Treffen gekommen, weil wir es mit einer Krise zu tun haben, deren Lösung keinen weiteren Aufschub erlaubt. Bevor wir uns damit jedoch genauer auseinandersetzen, möchte ich noch einmal das verstrichene Jahr zusammenfassen. Mir ist dabei bewusst, dass das für euch nichts Neues enthält, schließlich wart ihr alle dabei, aber ich möchte gewährleisten, dass wir alle Fakten vor Augen haben. Er räusperte sich, was Jovai ein geflüstertes, Das wird langwierig. entlockte. Wenn Rutas’le es hörte, so ignorierte er es.
Wie ihr alle wisst galten unsere ersten Bestrebungen nach dem Absturz, Verwundete zu behandeln und verwertbares Material aus der Klinge zu bergen. Mit am Wichtigsten war dabei unzweifelhaft die Richtantennenboje. Wenn sie auch beschädigt war, so können wir sie vielleicht doch irgendwann reparieren und somit Kontakt zum Sternenreich aufnehmen. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Aktivierung eines der Kugelschiffe und das Grundlegende Verstehen ihrer Funktionsweise. Das Schiff vereint primitive Methoden und ausgesprochen fortschrittliche Techniken in sich. Wenn wir dem Schiff auch noch nicht alle Geheimnisse entlocken konnten, so gelang uns doch der Flug ins All und eine Positionsbestimmung. Wir wissen daher, dass wir uns nach wie vor im Trojan Sub- Sektor befinden und unsere Zuflucht der vierzehnte Mond jenes Planeten ist, den die gue'la Suluath nennen.
Unsere Erkundung des Gebietes fiel Vorsichtig aus, da wir die Möglichkeiten des Schiffes noch nicht genau einschätzen können. Wir konnten zu einem anderen Schiff Kontakt aufnehmen, wenn es sich dabei auch lediglich um ein kurzes Gespräch über Funk handelte. Die Damokles unter dem Kommando eines Individuums namens Schrekt'Orn hat uns Hilfe und Kontakt zu anderen... naja...


Piraten!
warf Morrison unverblümt ein.

Freigeistern hätte ich gesagt, aber bitte.
Dann eben Piraten.
Bis jetzt haben wir noch nicht entschieden, wie weit wir an diese Leute herantreten wollen, aber immerhin ist es eine Option um an dringend benötigte Ressourcen heranzukommen. Falls wir diesen Schritt wagen wollen.
Ressourcen bringt mich zum nächsten Thema. Der Erdkaste ist es gelungen essbare Früchte und Gemüsesorten zu benennen und teilweise mit beachtlichem Erfolg zu kultivieren. Griy'lo ist heute das Grundprodukt der meisten unserer Speisen.
Das allgemeine Verziehen der Gesichter zeigte an, dass sich die Anwesenden dieser Tatsache überaus bewusst waren. Fleisch liefern die Wälder, auch wenn wir keine Tierart entdecken konnten, die eine erfolgreiche Domestizierung verspricht.
Wir hatten im letzten Jahr unsere Höhen und Tiefen.
Die Trennung vom Sternenreich macht den Tau zu schaffen, der Bruch mit dem Imperium den gue'la.
Alle, bis auf die Angehörigen der Windkaste, leiden unter dem Eingesperrtsein in der Höhle, auch wenn das künstliche Biotop nahezu perfekt zu sein scheint. Die Kunstsonne liefert nicht die gleichen Nährstoffe wie die Sonnen, die die meisten von uns von ihren Heimatwelten her kennen. Unsere Mediziner behandeln am häufigsten Mangelerscheinungen und Hauterkrankungen.
Er hielt kurz inne, als würde er sich sammeln.
Die Sonne ist es auch, wegen der wir hier sitzen.
Sie scheint nämlich zu kollabieren.

Diese Vermutung ging schon einige Zeit in der Siedlung als Gerücht um, doch es so klar ausgesprochen zu hören war trotzdem ein herber Schlag.
Es ist unwahrscheinlich, dass wir zu einem Zeitpunkt hier eingetroffen sind, zu dem die Lebenserwartung dieses künstlichen Leuchtkörpers sich bereits ihres natürlichen Endes nähert. Bedenkt man das vermutete Alter dieser Einrichtung.
Wir gehen im Augenblick davon aus, dass der Zerfall entweder durch eine Aktion unserer Anwesenheit ausgelöst wurde, dass kann schon ein Bakterium sein, welches wir eingeschleppt haben oder aber, dass es sich um eine Sicherheitsvorkehrung handelt. Wenn die Erbauer der Anlage in Zeitspannen dachten, die sich unserem Begreifen entziehen, dann ist es gut möglich, dass sich ihre Sonne für hundert Jahre abschaltet und danach das Leben neu entstehen lässt, um ein bewohnbares Habitat zu schaffen. Schlicht und einfach, wir wissen nicht warum es geschieht.
Was wir aber wissen ist, dass die Kunstsonne den natürlichen Alterungsprozess einer normalen Sonne nachahmt. Vielleicht haben einige von euch bemerkt, dass es in letzter Zeit kälter geworden ist und dass die Übergänge zwischen den Dunkel- und Hellphasen länger zu werden scheinen. Die Oberflächentemperatur nimmt messbar und inzwischen auch fühlbar ab und das Strahlungsspektrum verschiebt sich zum roten Bereich hin. Wenn wir uns den weiteren Verlauf bei einer natürlichen Alterung ansehen, folgt ein die Fusion von Helium zu Kohlenstoff. Als Folge der hohen Dichte im Zentrum des Sterns und der damit verbundenen Neutrino-Kühlung zündet diese Fusionsreaktion. Kurz gesprochen, es kommt zu einer gigantischen Explosion.
Wir wissen nicht ob die Erbauer eine solche Katastrophe wissentlich herbeiführen wollten. Wie gesagt, gut möglich, dass die Sonne auch einfach nur ihre Aktivität einstellt. So oder so, für uns sind die Folgen gleich. Diese Höhle wird in jeder Beziehung unbewohnbar.
Und bevor ihr fragt, nein wir können keine genaue, zeitliche Prognose abgeben, Uns fehlt schlicht das wissenschaftliche Equipment dafür. Unsere positivsten Schätzungen gehen von vier Monaten unsere negativsten von sechs Wochen aus.



- Kirqath - 08-04-2016

Kir'qath saß still wie eine Statue auf seinem Stuhl und blickte starr gerade aus, während er Rutas'les Vortrag zuhörte und über das Problem nachdachte. Niemals hätte sich der Shas'ui vorstellen können hier an diesem Ort zu landen...mit der Verantwortung über die verliebenen Feuerkrieger seiner Heimatwelt und derjenigen, die zu ihrer Rettung gekommen waren. Das vergangene Jahr war entbehrungsreich für alle. Der Stress unerwarteter Verantwortung war ihm ins Gesicht geschrieben - an den Augenwinkeln hatten sich die Fältchen vertieft und die Falten über seinen Brauen waren komplett neu. Viel zu häufig hatte er Stunden mit angestrengtem Denken, Taktieren und Abwägen verbracht, das Gesicht in Anstrengung ganz verknittert. Obwohl er den Rat ins Leben gerufen hatte, um dem Fehlen eines Himmlischen entgegen zu wirken, hatte er insgeheim gehofft, so auch dem immensen Druck der Führerschaft zu entgehen. Er war ein Feuerkrieger - wenn es nicht um militärisches ging, war er jenseits seiner Komfortzone. Dennoch wurde er während des ganzen Jahres nie das Gefühl los, dass man seiner Stimme mehr Gewichtung verlieh, als jedem Anderen.

Schrekt'Orn...der Name hatte die Ratssitzungen für geraume Zeit dominiert und so manche hitzige Debatte war während und außerhalb der Sitzungen erfolgt. Ohne Ergebnis natürlich. Aber dass es beinahe zu Handgreiflichkeiten kam, zeigte, dass manche weniger gut mit der Abwesenheit Himmlischer Führung zurecht kamen. Er selbst hatte keine klar Position bezogen. Die Pros und Kontras waren für ihn so gleichwertig, dass sie sich gegenseitig aufhoben. Wenn die Dinge weiter gingen wie gehabt, würden sie jedoch zustimmen müssen, auch wenn sich jede Zelle im Körper des Shas'ui sträubte, bei dem Gedanken mit einem verachtenswerten Piraten kooperieren zu müssen. Als Feuerkrieger betrachtete er sie normalerweise als Feind, als Tau verachtete er sie als Gegner des Höheren Wohls. Aber er durfte seine eigenen Gefühle nicht über selbiges Wohl stellen. Noch, war die Verzweiflung jedoch nicht stark genug, dass sie dazu gezwungen waren.

Sicherlich, das Essen schmeckte...nun...eigentlich war es eher der Mangel an Geschmack der störte. Es war verstörend neutral und unwillens irgend eine Form von Geschmack anzunehmen. Selbst verbrannt schmeckte es einfach nach nichts. Es schürte natürlich zusätzliche Unruhe in der Bevölkerung, so man bei ihrer kleinen Gruppe von so etwas reden mochte. Die Gemüter waren ob der langen Aufenthalte im Inneren des Mondes und der nicht ganz so perfekten Sonne oft gereizt und er musste mehr Zeit als Streitschlichter zwischen Gue'la und Feuerkriegern spielen, als ihm lieb war. Einzig die Kroot schien dies alles nicht zu kümmern. Vermutlich war es ihrer einmaligen Anpassungsfähigkeit zu verdanken. Er fragte sich, in wie fern ihr Jahr im Inneren des Mondes schon die Physiologie der Kroot verändert hatte. Doch mit Rarnart steht in Stille machte seinem Namen alle Ehre - er schwieg sich beharrlich darüber aus.

Erst als Rutas'le das entscheidende Problem ansprach, rührte sich Kir'qath aus seiner augenscheinlichen Starre. Er ver lagerte sein Gewicht leicht nach vorne und hob den Zeigefinger seiner rechten hand ein wenig, um Rutas'le zu signalisieren, dass er als nächstes sprechen möchte. Natürlich ließ er ihn zu Ende erklräen. Für keinen der Anwesenden war es eine Überraschung. Die Erkenntnis war zwar noch nie so laut und deutlich in der Versammlung ausgesprochen worden, doch die Veränderungen der Sonne hatte jeder bemerkt und die verschiedenen Anführer und Kastenobersten hatten ihr möglichstes Getan, um dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Als Rutas'le geendet hatte, wartete Kir'qath noch einen Moment, um ihm Gelegenheit zu geben sich zu setzen, ehe er aufstand und das Wort übernahm. "Danke für die Zusammenfassung. Wie Ihr Euch sicherlich denken könnt, ist diese Versammlung nicht einberufen worden, um die Hiobsbotschaft zu überbringen. Wir haben klarere Vorstellungen was uns erwartet und müssen nun tätig werden. Wir haben zwischen 6 und 18 Wochen Zeit, um eine Lösung zu finden. Die Erschaffer dieser Station sind lange fort - ob es sich nun um eine Art automatische Sicherheitsmaßnahme oder einen Wartungszyklus handelt - es wurde von den uns leider noch immer kaum vertrauten Systemen der Basis ausgelöst und das bedeeutet ebenso, dass wir etwas dagegen tun können. Leider waren die Erschaffer dieses Ortes nicht so gnädig gewesen eine Bedienanleitung zurück zu lassen...allerdings besteht weiterhin Grund zur Hoffnung. Der Prozess der Auswertung und Deutung der gefundenen Schriftzeichen und Reliefs verläuft schmerzhaft langsam,. aber, nach meinem letzten Kenntnisstand gibt es Hinweise au f die Answesenheit weiterer Einrichtungen im Trojan Sub-Sektors, des selben Volkes, welches diesen Ort erschaffen hat. Die höchsten Chancen, den Prozess umzukehren und vielleicht unsere Situation sogar noch zu verbessern liegen in diesen Einrichtungen. Es ist keine Garantie, doch nichts, seit den verhängnisvollen Vorfällen im letzten Jahr, ist wirklich sicher. Ich mächte daher eine Abstimmung über das Aussenden eines Schiffes zu den gefundenen Koordinaten zur Debatte stellen."
Er ließ das Gesagte für einen Augenblick sacken, blickte die Awesenenden nacheinander an und nahm dann wieder Platz.


- Die Stimme - 08-05-2016

Ich sehe das weniger optimistisch als du Kirgath. Warf Morrison ein. Er sprach noch immer mit sehr hartem Akzent, doch innerhalb des letzten Jahres hatte er die Sprache der Tau ausnehmend gut gelernt. Besonders wenn man bedachte, dass er als Sprecher der Menschen in der Siedlung nicht eben viel Zeit für Übungsstunden hatte. Wir haben nicht zwischen sechs und achtzehn Wochen, sondern sechs Wochen. Alles nach dieser Frist ist reine Spekulation und die Sonne kann sich dann abschalten, explodieren oder sonst etwas tun. Wir haben also sehr wenig Zeit, wenn wir eine geordnete Evakuierung auf die Beine stellen wollen und möglichst alles an geborgenem Material transportieren möchten. Wir kriegen locker alles und jeden in einem Kugelschiff unter. Wenn wir aber vorher noch eine Expedition losschicken um die wage Hoffnung eines weiteren Stützpunktes zu erkunden, dann gefährden wir alle die zurück bleiben, für ein Luftschloss. Sollten wir einen weiteren Stützpunkt der Fremden finden, kann es gut sein, dass dort das Gleiche passiert wie hier und wir nach einem Jahr wieder fort müssen. Ich schlage daher vor, dass wir Koron 3 ansteuern. Viel weiß ich über die Welt nicht, bin selbst nie dagewesen. Aber ich habe gehört, dass es unerforschte, beziehungsweise unerschlossene Regionen gibt. Wüsten, Urwälder oder Polarregionen.

Morrison hat nicht unrecht, Shas'ui Ol O'res. Wir sollten uns erst einmal in Sicherheit bringen. Wenn wir eine neue Basis etabliert haben, können wir nicht nur nach weiteren Stützpunkten der Fremden suchen, sondern uns auch um Ersatzteile für die Richtantenne kümmern und so vielleicht Kontakt mir dem Sternenreich aufnehmen.

Ihr vergesst dabei jedoch etwas Freunde.
Jovai lehnte gemütlich in seinem Stuhl zurück, die Hände auf dem Bauch verschränkt. Das hieß jedoch keineswegs das er nicht aufmerksam war.
Dieses Koron 3 mag für uns die besten Bedingungen bieten, was die Bewohnbarkeit und den Zugang zu Ressourcen betrifft. Aber vergesst bitte nicht, dass es sich um die Hauptwelt dieses Sektors handelt. Das hast du selbst gesagt Morrison. Ein so wichtiger Planet wird entsprechend bewacht sein und ein Schiff von 300 Metern Durchmesser ist nicht eben unauffällig, wenn es in die Atmosphäre eintritt. Erinnert euch was sie mit der Siedlung gemacht haben. Nicht gerade das, was man gute Nachbarschaft nennt. Wenn wir in ihrem Vorgarten landen wird sie das sicher nicht begeistern.

Bliebe noch immer dieser Pirat. Er hat angedeutet sich mit Koron 3 auszukennen. Vielleicht kennt er eine Möglichkeit ein großes Schiff unbemerkt zu landen.
Angst müssen wir kaum vor ihm haben. Sicher, sein Schiff kennen wir nicht, aber es ist unwahrscheinlich, dass es schneller und uns überlegen bewaffnet ist. Außerdem haben wir Feuerkrieger und Marinesoldaten an Bord. Vor einer Bande Piraten müssen wir uns kaum fürchten.


Das mag sein, aber die Möglichkeiten dieses Schrekt'Orns kennen wir eben auch nicht. Gut möglich, dass er uns den Wissenden vorspielt um seinen Vorteil daraus zu ziehen. Außerdem wird er seine Hilfe nicht aus reiner Nächstenliebe anbieten und uns eine gesalzene Rechnung für seine Dienste präsentieren. Was Handelsware angeht sind wir jedoch auch nicht eben auf Rosen gebettet. Es sei denn er akzeptiert drei Kisten Griy'lo als Bezahlung.



- Kirqath - 08-05-2016

Er hatte diese Art Einwurf befürchtet...und natürlich hatten sie recht. Aber die Alternative war genau so wenig erfolgsversprechend. "Eine Evakuierung hatte ich bereits in Erwägung gezogen, doch wir wissen praktisch nichts über den naheliegenden Kandidaten Koron III. Nur dass er fest in Imperialer Hand ist. Uns Tau und Kroot würde ein Tod erwarten...vermutlich ein langsamer und schmerzvoller. Selbst Eure Männer würde vermutlich ein Ende in 'reinigendem Feuer' erwarte, Morrison. Ein Jahr habt ihr mit uns kooperiert und koexistiert. Nichts, was das Imperium und seine vielen Institutionen der schnellen und kompromisslosen Bestrafung tolerieren.
Zwar würde Schrekt'Orn uns sicherlich beim unentdeckten Landen helfen, aber weder wissen wir ob seine Informationen korrekt sind, noch welchen horenden Preis er verlangen wird, ganz zu schweigen davon dass wir eigentlich nichts zu bieten haben. Selbst wenn er unsere Tau Technologien haben möchte - wir haben keine Ersatzteile, keine Quelle für Nachschub oder große Munitionsvorräte. Die Zahl der funktionsunfähigen Waffen ist erschreckend. Er wird auf jeden Fall ahnen, dass wir verzweifelt sind, denn als 'Xenos' auf einer imperialen Hauptwelt landen zu wollen schreit gerade zu danach.
Davon abgesehen besteht aber auch das Problem, dass wir für unsere Anzahl eine adäquate Unterkunft benötigen würden: eine Quelle für Nahrung und Wasser, geschützt vor imperialen Augen und Auguren und mit genügend Platz für uns alle.
Um es kurz zu machen: wir haben die Wahl zwischen mehreren Übeln und müssen hoffen, dass wir uns gemeinsam auf das geringste oder zumindest erfolgsversprechendste Übel einigen können."



- Die Stimme - 08-06-2016

Dann fasse ich mal zusammen... Wir haben sechs Wochen, in denen wir Personen und Material in ein Schiff verfrachten müssen, dessen Funktion wir noch nicht zur Gänze kennen. Wir müssen Rationen und Kulturen anlegen, die uns nicht nur für eine unbestimmte Zeit verpflegen müssen, sondern aus denen wir vielleicht auch an unserem Ankunftsort noch Feldfrüchte ziehen müssen, die uns alle ernähren. Hinzu kommt genügend Trinkwasser.

Zur Auswahl stehen die Koordinaten, die wir uns aus der Keilschrift einer unbekannten Spezies zusammengereimt haben und die nur mit viel Glück korrekt sein könnten. Sollte uns eben dieses Glück hold sein, dann führen sie uns zu einem Außenposten wie diesem hier... zumindest vermuten wir das. Genauso gut könnte er unter Wasser liegen oder mit Methan gefüllt sein. Gehen wir davon aus, dass wir eine atembare Atmosphäre vorfinden. Dann schwebt dauernd die Gefahr über unseren Köpfen, dass uns das gleiche passiert wie hier und wir ein Jahr nach unserer Ankunft erneut fliehen müssen.

Zweite Option, eine imperiale Hauptwelt, voll gestopft mit Xenohassern und voraussichtlich bewacht wie eine Vespitenkönigin. Dort müssten wir unbemerkt ein Schiff landen, dessen Eintrittsverdrängung vermutlich einen mittleren Hurrikan auslöst. Dann einen Ort finden, wo uns die Bewohner der Welt nicht entdecken.

Um das zu bewerkstelligen könnten wir die Hilfe eines Piraten erbitten, der uns genauso gut in den Rücken fallen, verraten oder einfach nur Wissen vorspielen könnte.
Hab ich etwas vergessen?
Bevor ich meine Stimme gebe, würde ich gern wissen was unsere Anführer für die beste Reihnfolge und die beste Vorgehensweise in dieser Sache hält.



- Draah - 08-12-2016

Es war ein weiterer sonniger Tag geworden. Nicht zu warm aber auch noch nicht richtig kalt auch wenn die künstliche Sonne nicht mehr so viel Wärme abgab wie noch vor einigen Monaten. Sie war daher schon vor allen anderen aufgebrochen und befand sich nun auf halber Strecke nach oben in der sonnenwärtigen Steilwand eines Hügels der gemäß seiner Höhe und Beschaffenheit nur als Plateau 475 in den Karten verzeichnet war. Es war ein Hochplateau begrenzt durch Steilwänden an drei Seiten und einer durch Serpentienen begehbar gemachten Steigung an der vierten.

Gestern hatten sie die Ausrüstung nach oben gebracht und ein Basislager aufgeschlagen. Heute sollte die Kernbohrung erfolgen um zu prüfen ob die reduzierte Sonnenleistung ein einmaliges oder zyklisch auftretendes Phänomen war. Doch noch mussten die Ingineure erst das Gestell für den Bohrer aufbauen und die Systeme kalibrieren. Daher hatte sie ein paar Stunden in denen sie diese Felswand bezwingen konnte.

Routiniert schlug sie einen weiteren Sicherungshaken in den Fels und steckte das Seil an dem sie hing durch die Öse ehe sie den Arm nach dem nächsten Haltepunkt ausstreckte und sich ein weiteres Stück nach oben zog. Dabei bemerkte sie ein Funkeln in einer durch Verwitterung entstandenen Spalte. Kurz darauf erreichte Draah die Spalte und, nachdem sie sich selbst gesichert hatte, nahm ihre Spitzhacke zur Hand um eine Probe zu sammeln. Das Deckgestein war Granit wie hier in der Gegend üblich, was auf vulkanische Aktivität vor vielen millionen Rota schließen lies, nichts was sie nicht schon durch andere Sammelstellen wusste. Darunter gefanden sich Trümmer von Rauchqaurzen und Spuren von anderen Halbedelsteinen, so weit so normal. Doch darunter befand sich Material dass sich ihrem Werkzeug widersetzte so dass sie nur den Spalt verbreitern konnte um einen Besseren Blick auf das was sich da befand zu werfen. Das Material war milchig weiß und reflektierte Sonnenlicht und der Berührung nach kristallinen Ursprungs. Ihr Finger strichen über das Stück dass sie freigelegt hatte und sie glaubte dabei Einkerbungen zu spühren die zu regelmäßig waren um natürlichen Ursprungs zu sein. Sicherheitshalber machte sie ein paar Bilder davon für spätere Analysen und machte sich dann daruf die verlorene Zeit aufzuholen bis sie sich schwer atmend über den Rand zog und den beiden Ingineuren ein Lächeln schenkte, vorallem dem der ihr ein Handtuch zuwarf.

Mit dem Aufbau fertig wie ich sehe. Mal schauen was wir finden. Hab so ein Gefühl dass es interessant wird. Meinte sie leichthin während sie das Klettergeschirr ablegte und ihren Overall bis zur Hüfte öffnete und sich abtrocknete.

Wir fangen mit einer standard Sonarerfassung und -kartierung des Bohrbereichs an. Vieleicht finden wir etwas interessantes ohne Bohren zu müssen.

Das murren der beiden Techniker nahm sie gelassen hin während sie ihren Overall schloß und ihnen zur Hand ging.

Während der Erfassung nahm sie einen langen Schluck Wasser aus einer der mitgebrachten Feldflaschen als das System einen Alarm von sich gab, mit dem sie alle nicht gerechnet hatten. Die KI hatte eine nicht natürliche Strucktur im Bereich entdeckt und wartete auf weitere Anweisungen.

Gebt mir eine Verbindung zur Zentrale und sichert die Daten zur verifizierung. Das ist unser Jahrhundert Fund. Ihr wisst schon so wie ach ich weis auch nicht. Naja aufjedenfall bedeutend genug dass man uns Denkmäler setzten wird...sollte.. ach wie auch immer. Steht die Leitung zur Zentrale? Was? Ja direkt in die Sitzung wenn es nicht anders geht.

Sie schwang sich in ihrem Stuhl herum und brachte ihr Gesicht in den Bereich der Übertragungseinheit. So dass es kurz darauf auch in der Kommandozentrale auf einem Bildschirm mit dem Hinweis auf eine eingehende Liveübertragung mit der höchsten Dringlichkeitsstufe zu sehen war. Während sie darauf warete, dass die "Standby" Leuchte auf Grün wechselte ging sie auf ihrem Datenpad das durch, wass die Echokartierung ihr zeigte. Ihre Finger vergrößerten Bereiche während sie versuchte zu erkennen wass da genau unter ihren Füßen lag.


- Kirqath - 08-13-2016

Auch wenn Kir'qath seinen Unmut über die Verzweiflung, die sich breit machte, nicht nach außen trug, war seine Zurückhaltung noch größer als ohnehin. Er war ein Feuerkrieger. Für ihn zählte die Tat einfach mehr als schöne Worte. Jede Minute die sie mit diskutieren verbrachten, wäre eine Minute weniger um tätig zu werden. Dennoch war er weise genug andere anzuhören - er wusste um seine Schwächen und Stärken und dass das Höhere Wohl nicht einfach nur eine abstrakte Idee war, sondern ein greifbares Ding - die Gemeinschaft, die zusammen viel stärker und klüger ist, als ein jedes Individuum.

Als sich die Blicke auf ihn wandten, was die Reihenfolge und Vorgehensweise betraf, schwieg er für einen in die Länge gezogenen Moment, ehe er sich räusperte. "Um es so schonungslos auszudrücken wie möglich: Wir haben hier absolut keine Wahl. Ich traue dem Piraten nicht, aber die Chancen die rettende Information zu finden ist ebenso gering. Das taktisch klügste was wir tun können, ist beides gleichzeitig anzugehen. Das heißt natürlich, dass wir unsere Kräfte auf beiden Fronten schwächen, aber wir verringern auch das Risiko, vollkommen zu scheitern. Das wäre der Tod von uns allen. Wir besitzen mehrere der Kugelschiffe und können un-"
Ehe er den Gedanken zu Ende führen konnte, betrat ein gerüsteter Tau eiligen Schrittes den Raum, den sie als Versammlungsort des Rates verwendeten und deutete einen Salut an. "Kor'la Vior'la Draah bittet vom Rat angehört zu werden." sagte er schlicht und stellte die mobile Übertragungseinheit in die Mitte des halbkreis förmigen Raumes. Kir'qath unterdrückte den Reflex sich über die unverblümte Unterbrechung auf zu regen. Er hoffte inständig, dass diese Kor'la etwas dringliches zu besprechen hatte, um die Ratssitzung zu unterbrechen. Er blickte kurz zu den anderen Gesichtern, ob es Einwände gab, ehe er dem Feuerkrieger zunickte, dass er das Gespräch durchstellen konnte.
Das Abbild der Kor'la, oder zumindest so viel wie von ihrer Übertragungseinheit am anderen Ende aufgenommen werden konnte, erschien in einer semi-transparenten Projektion oberhalb der sophestizierten Einheit im Rat. Mehrere Drohnen schwirrten aus und übertrugen je nach dem wer Sprach ein entsprechendes Bild zurück.

"Kor'la Vior'la Draah." Er deutete eine Art Verneigung des Kopfes an und blickte die Übertragung direkt an, während eine Drohne vor ihm schwirrte. "Was kann der Rat für Sie tun?"


- Draah - 08-16-2016

"Was kann der Rat für Sie tun?" kam die Ansprache des obersten Feuerkriegers und liesen sie zusammenzucken. Da sie die Wartezeit damit verbracht hatte ds Panorama zu genießen, wer wusste schon wie oft sie noch hier hinauf kommen konnte - vorallem in Anbetracht der Entdeckung unter ihren Füßen - hätte sie sich fast an ihrem Wasser verschluckt. Sie räusperte sich kurz um ihre Gedanken zu ortnen ehe sie so gefasst wie man es nach so einem Fund seien konnte.

"Shas'ui, Ratsmitglieder." sie nickte den Anwesenden zu. "Ich melde mich von Plateu 475, auch wenn wir wohl in kürze einen neuen Namen dafür brauchen werden. Wenn sie alle aus dem großen Fenster hinter dem Shas'ui blicken können sie es sehen." Kurz verschwand ihr Gesicht aus dem Erfassungsbereich und die Ratsmitglieder konnten tatsächlich das Gebäude in dem sie gerade saßen, wenn auch durch die Auflösung bedingt nur als Umriss, auf den Bildern erkennen ehe das Bild durch eine 3D Darstellung der Sonarortung ersetzt wurde. Draah's Stimme kam während sie erklärte aus dem Off. "Wie sie sehen können befindet sich unter dem Gestein, welches vulkanischen Ursprungs ist, was die Theorie dass der künstliche Stern schon mehrfach de- und reaktiviert wurde stützt, ein nicht natürlich entstandene kristaline Formation. Interessant ist auch, dass sich eine Geode gebildet hat, die jedoch nicht den Kristall einschließt, wie es normal ist, sondern von diesem umschlossen ist. Einer ersten groben Schätzung nach handelt es sich wohl um ein Bauwerk welches den Großteil der Fläche des Plateus einnimmt und das ich auf Früheldar oder sogar Präeldar einordnen würde, einer genaueren Untersuchung vorbehalten. Diese Annahme wird auch durch die von mir selbst gemachten Bilder. Sie spielte die bei ihrer Klettertour gemachten Bilder des gefundenen Kristallfragments in die Übertragung, wobei die vermuteten Schriftzeichen markiert waren. gestützt. Für genauere Angaben müsste wohl das ganze Plateau abgetragen werden und ,nachdem wir jetzt wissen nach was gesucht werden musss, weitere Sonarscans der Umgebung vornehmen.


- Die Stimme - 08-21-2016

Fantastisch! Platzte es aus Rutas’le heraus, der scheinbar nicht recht wusste, ob er auf die holografische Wiedergabe oder aus dem Fenster schauen sollte.
Ähm... mal für jemanden, der nur sieben Jahre Schola auf einer Agrarwelt abgesessen hat und auch meistens Kreide holen war wenn es wichtig wurde. Was genau hat sie gefunden? Geode, was soll das sein und wieso ist das fantastisch?

Eine Art hohle Gesteinskapsel, in den inneren Wänden von Kristallen überzogen. In der Regel, jedenfalls wenn man die geologischen Rahmenbedingungen mit Welten vergleichbarer Ausprägung vergleicht, handelt es sich bei diesen Kristallen meist um wasserhaltiges Calciumsulfat, bekannt auch als Selenit. In diesem Fall jedoch scheint es, als ob sich eben diese kristalline Auskleidung nicht im Inneren befinden, sondern auf der Außenseite.

Ein Gebäude mit einem Kristallpanzer also?


So jedenfalls habe ich Kor'La Vior'la Draah verstanden.

Schön und gut, gewiss auch interessant und alles. Aber was heißt das jetzt?

Das heißt,
brummte Jovai, dass Draah ein Gebäude entdeckt hat, dass etwas enthält, was in einer verborgenen Basis, innerhalb eines unbekannten Mondes, es wert ist unter einem Berg versteckt zu werden.
Für die Leistung der Entdeckung erntete Draah von Jovai keinen Lob. Das wäre auch ungewohnt gewesen, denn so sehr der knurrige Tau in der Tiefe seiner Seele ein guter Kerl war, so wenig ließ er dies im Besonderen Draah spüren. Außenstehende vermuteten Jovai hege einen Groll gegen die junge Tau. Andere Angehörige der Erd- Kaste vermuteten, dass Jovai in ihr so etwas wie eine Tochter sah und sie aus diesem Grund härter anpackte als seine anderen Untergebenen, einfach weil er von ihre außergewöhnliche Leistungen erwartete. Dies stimmte nur zum Teil, denn Jovai sah weniger die Tochter, als ein Spiegelbild seiner eigenen Jugend. Vor dreißig Jahren wäre er noch selbst mit ihr auf diesen Berg geklettert, anstatt sich mit den anderen Ratsmitgliedern die Köpfe heiß und die Münder fusselig zu diskutieren.

Das ist sicherlich alles ganz spannend und so weiter. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus. Aber darf ich euch daran erinnern, dass wir eine Evakuierung planen müssen? Wir können keine Fahrzeuge und kein Personal abkommandieren. Ganz zu schweigen davon, dass selbst wenn wir es könnten, wir keine Möglichkeiten und Kapazitäten hätten zeitnah das ganze Plateau abzutragen.

Ich fürchte da hat er nicht ganz unrecht.

Kir'qath ich beantrage mir einen oder nein... zwei Piranhas zu überlassen. Wir können das Plateau sicher nicht abtragen, aber mit etwas Gerät ließe sich ein Zugang schaffen, durch den wir eindringen und das Innere erkunden könnten.



- Kirqath - 09-19-2016

Kir'qath schwieg für eine ganze Weile und wog in seinem Kopf die Argumente ab. Keine leichte Entscheidung. Sie mussten aufpassen, sich nicht in zu vielen Dingen zu verfangen. Dafür fehlte einfach die Mannstärke und die Ausrüstung. Gedankenverloren fuhr er sich über eine seiner Narben an seinen Händen und blickte dann zur Projektion.
"Ich bin mir nicht sicher, ob es weise ist, aber ich werde der Untersuchung dieses Geheimraumes in dieser Geheimbasis einen Piranha und eine Anzahl an Drohnen zuweisen. Macht das Beste daraus - mehr können wir zur Zeit nicht entbehren." Er blickte kurz zu Jovai, wohl wissend, dass er um zwei Piranhas gebeten hatte. Aber er wusste, dass der Erdkastler schon zurecht kommen würde. Not machte erfinderisch, das hatten die Tau, Menschen und Kroot seit dem schicksalshaften Absturz bewiesen.
"Kor'la Vior'la Draah" fuhr er wieder an die Projektion gerichtet fort. "Ich möchte über jeden Fund informiert werden. Wenn auch nur der Hauch einer Chance besteht, dass dies uns zumindest einen Aufschub gibt...nun. Vergeuden wir nicht mehr Zeit mit Gerede. Jede Minute zählt."

Sein Kopf drehte sich wieder zum Rat. "Verehrte Ratsmitglieder, Ihr kennt meine Meinung zum Thema unseres heutigen Treffen. Stimmen wir ab und werden wir tätig. Ich bin mir sicher, Jorvai ist bereits jetzt damit beschäftigt, Herangehensweisen zu planen." Er vollführte eine Art Kriegersalut, der signalisieren sollte, dass der Feuerkrieger des Redens überdrüssig war und nun tätig werden wollte.