Koron III
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- Gerrick Lupin - 09-20-2009

Krankenstation

Mist, die Soldatin war nur kurz bei sich und ist dann wieder weggetreten. Ich hatte gehofft, dass sie mir bei Schwester Lyns Verwundung helfen könnte, vielleicht hätte sie ja mehr Ahnung als ich. Vor allem wäre sie eine Frau, von ihr würde sich die Sororita lieber untersuchen lassen, nehme ich an... Muss ich dann wohl doch selber machen, das gefällt mir gar nicht. Die inneren Verletzungen von ihr kann ich nämlich nicht einschätzen... zumindest Schmerzmittel habe ich aber jetzt besorgt.

Gerrick deckte Samira, die mit geschlossenen Augen und in zusammengerollter Schonhaltung auf dem Krankenbett lag, noch zu und machte sich dann auf den Weg zur Sororita, die noch im zerstörten Zimmer nebenan war. Dort angekommen konnte Lupin hören, wie Lyn etwas vor sich hinmurmelte, die leisen Gebete jedoch nicht verstehen. Vorsichtig rollte der Albino seine Patientin in das hell erleuchtete Zimmer, in welchem sich die Gefreite Lissé noch immer ausruhte und begann damit, sich die Wunden der weißhaarigen Frau genauer anzusehen. Mit seinen – natürlich eiskalten – Fingern drückte Gerrick die Rippen und den Bauch ab, bevor die Sororita Einspruch erheben konnte.

Verzeiht, Schwester. Ich hoffe, es ist Euch nicht zu unangenehm, dass ich Euch untersuche... Ihr habt keine offenen Wunden, aber viele blaue Flecken im Brust- und Bauchraum. Eine Rippe scheint nicht gebrochen zu sein, ich hoffe, dass Eure Schmerzen nur von Prellungen und nicht von inneren Verletzungen der Organe herrühren. Aber leider beschränkt sich mein medizinisches Wissen auf die mir in der Ausbildung beigebrachten Grundlagen... Ihr solltet Euch ausruhen.

Lupin gab der jungen Frau ein Schmerzmittel und deckte sie dann ebenfalls zu. Dann dimmte er das Licht im Zimmer so, dass man gut schlafen, jedoch auch seine Umgebung erkennen konnte. Gerrick ging anschließend zurück in den großen Raum mit den Leichen. Er begann damit, Waffen, Medi-Packs und Munition der Toten zusammenzutragen und die Leichen mit dem umherliegenden Bettzeug abzudecken. Mit einem gefundenen Multifunktions-Klappmesser schraubte der Albino die Abdeckung neben der Stahltüre auf und begann damit, die dort vorhandenen Drähte aneinander zu reiben, um einen Kurzschluss zu erzeugen, der vielleicht die Türe öffnen könnte. Der Stromkreis schien jedoch von außen unterbrochen zu sein, die Bemühungen des Albino blieben erfolglos.

So also nicht. Hm, vielleicht durch den Luftschacht...

Der Gefreite stellte sich auf einen heil gebliebenen Tisch, öffnete die Abdeckung zum Luftschacht mit dem Klappmesser und schaute hinein. Der Lichtstrahl der Taschenlampe erleuchtete den engen Schacht notdürftig.

Da passt nicht einmal eine der Frauen durch, von mir ganz zu schweigen. So also auch nicht... Vielleicht gibt es in einer anderen Abteilung auch einen Ausgang. Wir sollten uns hier drinnen ein wenig umsehen. Was sagte der Unteroffizier vor seinem Ableben... Abtransport zu den anderen in die Messe. Der Gegner hat tatsächlich genug Leute an Bord, um alle PVS-Angehörigen einzusacken. Ich dachte, das ginge erst mit Ankunft des ominösen dritten Luftschiffes. Trotzdem sollten wir zusehen, vor dessen Ankunft die Herrschaft über die Artichendes wieder herzustellen. Dazu müssen wir die Gefangenen befreien. Und dazu müssen wir hier raus...

Gerrick packte die gefundenen Medipacks und die Munition in einen Tornister der Matrosen, schulterte die Gewehre und ging zu den beiden Frauen zurück. Dort angekommen legte er das gesamte Gepäck und die Gewehre in eines der leeren Betten. Ein wenig unschlüssig, ob er die Durchsuchung der Krankenstation ohne die verwundete Sororita und die verletzte Gefreite beginnen sollte, stand Lupin in der Mitte des Raumes und starrte ins Halbdunkel.

Die Zeit drängt. Wenn wir etwas unternehmen wollen, dann bald, bevor mit dem anderen Schiff noch mehr Gegner erscheinen. Ich gönne den beiden noch ein wenig Ruhe und sehe mich erst einmal alleine um...

Der Albino überprüfte im Lampenschein seine beiden Pistolen und öffnete dann leise die Türe, um das Zimmer zu verlassen.


- Kurt Messer - 09-20-2009

Kurt, der sich umgedreht hatte um den anderen Bewachern sein dünnes Lächeln zu zeigen, verharrte bei Metalus Worten. Seine Gesichtszüge worden hart und er drehte sich auf dem Absatz den Gefangenen zu. Die Bewegung erzeugte Schwindel und Übelkeit, doch er kämpfte sie nieder. Der Revolver lag mit einer Schwere in seiner Hand, als wäre er sich seiner Aufgabe nur allzu bewusst. Stille war für einen Moment eingetreten, gespannte Erwartung. Die Bewacher ließen ihre gehässigen Grinsen zwischen den beiden Kontrahenten hin und her huschen. Die zusammengedrängten PVSler rückten unmerklich von Metalus weg, so als fürchteten sie eventuelles Unheil könnte auf sie überspringen.
Drei Fehler! Das schwarze Auge der Magenta richtete sich auf den Gefreiten.
Das Wesen heißt Grot! Sein Daumen spannte den Hahn, die Trommel beförderte, mit klickendem Drehen, eine Patrone vor den Hammer.
Man sagt seinem Geiselnehmer nicht das die Bewachung schlecht ist, es sei denn man will noch besser bewacht werden.
Kimme und Korn kamen in gerade Linie auf einander zu liegen. Ein Ende dieser Tangente lag an Kurts Auge, das andere auf Metalus Leib.
Und Drittens sagt man dem Mann mit der Kanone und den Drogen im Blut nicht das er ein halbtoter Affe ist.
Der schwielige Zeigefinger krümmte sich und der Schuss brach mit einem trockenen Knall. Fast so als würde eine Stahlspitze durch Pappe gestoßen und das Geräusch tausendfach verstärkt. Eine wütende, kleine Wolke Pulverdampf entrang sich dem Lauf der Waffe und schien die Flugbahn der Kugel nachzeichnen zu wollen, verwehte aber als es ihr nicht gelang. Aus dieser Entfernung hätte selbst ein Schütze getroffen der weniger geübt im Schießen war als Kurt. Mit einem absonderlichen Klatschen schlug das Projektil in Metalus Bauch ein.
Einige Soldaten schrieen oder keuchten erschrocken.


- Metalus Mongrel - 09-21-2009

Schmerzen. Diesmal brutal und unaufhaltsam. Trotzdem zeichnete sich ein lächeln auf Metalus Gesicht. Das lächeln weitete sich, ob der Schmerzen oder seiner Verzweiflung, sei dahin gestellt. Die Soldaten um ihn herum krochen noch weiter weg. Das lachen verebbte.
Oh der Affe, kann ja sogar schießen, beeindruckend! Erster Fehler von dir, ich hab nicht mit dir gesprochen, Äffchen. Zweiter Fehler, wenn ich sage Grok, dann meine ich auch einen Grok! Trotz der schweren Verwundung war Metalus Stimme auffordernd wie zuvor, man könnte meinen die Wunde interessiere ihn gar nicht. Metalus wandte sich wieder dem Oberst zu.
So da das geklärt wäre, hätte ich einen Vorschlag zu machen. Wie ich sehe brauchen Sie noch einen kräftigen Arm, mir ist scheiß egal warum oder wozu sie dieses Schiff geentert haben, mein einziges Verlangen ist nur hier nicht zu sterben.
Die Schmerzen ließen nicht nach und immer noch sickerte Blut in seine Uniform, ihm wurde kurz schwarz vor Augen, doch er fing sich wieder und unterdrückte irgendwie den Schmerz.


- Micheal Banks - 09-22-2009

Ein Knall, dessen dumpfer und kaum vernehmbarer Nachhall, holten Banks lang- und behutsam aus der Finsternis zurück. Ab einem gewissen Grad meldeten sich seine Sinne dann urplötzlich zurück und die Umwelt vereinnahmte sie, als ob die tosende Brandung über ihm einschlug. Aber auch diese einer Kaskade von Reizen anmutenden Wellen zogen sich zurück, als ob ihre gemeinsame Intensität in einen Abfluss verschwand. "Cat" war keineswegs sofort bei Sinnen, er wirkte immer noch gelähmt, doch fügten sich die Puzzlestücke nach und nach zusammen, sodass er wieder das volle und klare Bild vor Augen hatte, das er gewohnt war zu sehen. Doch mit diesem Bild kamen auch die Schmerzen, die von dem ruppigen Verhalten des Chaosabschaums herrührten.Die Augen öffnete er nur minimal und blieb auch sonst regungslos, damit seine Häscher sein Bewusstsein nicht sofort mitbekamen und ihn hoffentlich vorerst in Ruhe ließen. Blöd war bloß, dass seine Arme gefesselt waren.
Er war in die Mensa geschleppt worden. Um sich herum vernahm er Messer und Metalus.


- Gerrick Lupin - 09-25-2009

Leise verließ Gerrick den Raum. Er hatte sich, neben seinen 2 Pistolen und dem Bajonett, auch noch mit erbeuteten Granaten und einer Sicherheitsweste ausgerüstet. Auf ein sperriges Gewehr hatte er verzichtet.

Hm, ich glaube zwar nicht, dass hier Feindeinheiten sind, befürchte aber, dass noch Personal der Krankenstation hier ist. Und laut gohmorischem Recht darf jede dieser Personen eine Schusswaffe tragen. Bewaffnete, nervöse Zivilisten... Naja, zumindest können sie mich, nachdem sie mich angeschossen haben, auch wieder zusammenflicken.

Lupin bewegte sich im Lampenschein zu der Türe, die in einen neuen Gang führte, öffnete sie und spähte mit Hilfe seines Spiegels nach draußen. Der Gang selber war unbeleuchtet, aber am Ende des Flurs war Licht zu sehen. Im Schein seiner abgedeckten Taschenlampe konnte der Albino erkennen, dass die jeweils 5 Türen links und rechts des Ganges geschlossen waren. Der Soldat schaltete die Taschenlampe aus und näherte sich möglichst leise der Lichtquelle am Ende des Flurs. Das Licht drang aus einem größeren Bau, wobei die obere Hälfte der einen Wand aus Glas mit einer kleinen Aussparung zu bestehen schien. Insgesamt 4 Gänge führten zu diesem zentral gelegenen Konstrukt. In dem Raum waren Aktenschränke, ein Sessel mit Rollen und eine Türe nach hinten zu erkennen, oberhalb der Glaswand mit der verschließbaren Sprechaussparung war „Station 2“ zu lesen. Gerrick wartete und beobachtete eine Weile, bevor er in das Zimmer schlich, wobei er unweigerlich ins Licht treten musste. Niemand da. Neben der Türe in den anschließenden Raum angekommen, ging der Albino in die Hocke. Er wollte keine gut beleuchtete Zielscheibe abgeben...Lupin öffnete die Türe, während er seitlich davon war und spähte den ebenfalls beleuchteten Raum mit seinem Spiegeltrick aus: 9 Monitore, ein Bedienpult und ein weiterer Chefsessel. Ein Plastikbecher und ein Teller aus Pappe mit Krümeln darauf am Rand des Pults. Und eine weitere geschlossene Türe nach hinten. Der Araner nahm sich die Zeit, die Monitore zu betrachten.

Sehr gut, dann brauche ich die Räume nicht extra zu durchsuchen. Hm... einige Kameras scheinen nicht zu funktionieren, nur Schnee auf den Monitoren. Probieren wir mal Station 2, Raum A. Das stand am Eingang zu dem Raum, in dem gekämpft worden ist...

Gerrick drückte auf dem gut beschrifteten Bedienpult auf die Taste 2-A und erhielt ein Flimmern auf dem Bildschirm. Die Kamera war ausgefallen. Dann wählte er den Raum 2-D aus und erhielt das Bild eines abgedimmten Raumes, in welchem 2 Betten belegt waren. In einem dritten Bett war der Umriss eines Rucksacks zu erkennen. Er versuchte, Räume außerhalb der Krankenstation auszuspähen, aber die Überwachung war wohl auf das Krankenrevier begrenzt. Und selbst hier erhielt der Albino bei einigen Räumen nur Rauschen und Flimmern auf dem Bildschirm.

Komisch...

Lupin machte sich auf, um den angrenzenden Raum zu durchsuchen. Er öffnete die Türe, während er seitlich davon stand. Auch dieser Raum war beleuchtet, ein schneller, oberflächlicher Rundumblick mit dem Spiegel zeigte keine Gefahr. Anschließend betrachtete er den Raum per Spiegeltrick genauer: Eine Kochnische mit Spüle, Bilder an der Wand, ein Kühlschrank, Regale, ein Tisch mit 6 Stühlen...weiter kam Gerrick nicht. Sein durchtrainierter Körper reagierte sofort auf das von ihm Gesehene. Unterbewusst. Reflexartig. Blitzschnell... mit Speichelfluss! Auf dem Tisch stand, nein thronte, umringt von einigen Kaffeetassen, einem großen Messer und einer Thermoskanne, ein Kuchen! Er war schon angeschnitten, ein großes Stück fehlte, sodass man auch das Innere der Köstlichkeit bewundern konnte. Er war gelb, mit schwarzen Punkten gesprenkelt...

Schokostücke. Das sind sicher Schokost... jetzt reiß dich mal am Riemen und ignorier diese Ablenkung. Auch wenn es eine wirklich gute ist...

Nachdem Gerrick von der köstlichen Süßigkeit einige Sekunden abgelenkt worden war, fuhr er mit seiner Durchsuchung des Aufenthaltsraumes per Spiegel fort.


- Die Stimme - 09-25-2009

Landedock Zwei der Artichendes Prios

Eine minimalistische Grenzwertverzögerung von läppischen dreiunddreißig Sekunden. Dreiunddreißig war gut. Sogar sehr gut. Vor allem da es genauso gut Vierunddreißig hätten sein können. Aber, waren es nun mal nicht. Grinsend bestätigte der stellvertretende Deckmeister, ein gewisser Unterleutnant zweiter Klasse Armandez, die übertragenen Signaturen und veranlasste das die automatische Hydraulik der Artichendes die Empirism in einem zügigen Vorgang “übernahm”. Dieser Prozess ähnelte entfernt dem grausamen Abbild einer Gottesanbeterin, welche mit ihren zangenartigen Extremitäten ein kleineres Insekt umschlang und dann aufs Brachialste den Schädel heruntertrennte. Ein kalter Schauder lief dem Mann übers Rückgrat herab, ehe er kopfschüttelnd eben dieses Bildnis verwarf. Nein, nein. Schon dehnte sich die vorgefertigten Druckkanäle von der Artichendes Seite über den leeren Raum zwischen beiden Großschiffen aus, es ähnelte in gewisser Hinsicht dem Tankvorgang hoch über der Erdoberfläche, wenngleich in diesen Kanälen nun Menschen “schwammen”. Klickend rastete anschließend das Sicherungsgehänge in die Bordwand der Empirism ein, ehe sich zuerst die Artichendes Schleuse öffnete und dann erst die der Fregatte. Das alles derart reibungslos verlief, verwunderte den Mann überaus, allerdings mochte dies ein gutes Omen sein, zumindest die Brücke mochte noch von den Loyalisten kontrolliert sein, egal wie es um das restliche Schiff stand. Inzwischen würde sich also schon der zusammengestellte Kampftrupp unter Sergeant Fredricson auf Gefechtsposition begeben haben. Ein klassisches Manöver, eine handvoll gut ausgebildeter Männer und Frauen, welche über die Andockschleuse ein weitaus größeres Schiff “enterten”. Natürlich geschah dies im Interesse des gesamten Volkes, nicht etwa einzelner Stadtstaaten, wer konnte immerhin erahnen was irgendwelche Wahnsinnigen mit einem derartigen Schlachtschiff anstellen mochten. Dies war eine Frage globaler Sicherheit, soweit es ihn anging. Kontakt wurde gemeldet, dann bestätigt. Das eingehende Signal wurde Captain Beldrechen übermittelt, welcher wiederum ein zweites, weniger Sturmorientiertes Einsatzteam entsandte. “Brückenkopf gesichert” wie es schön spartanisch über die Funkfrequenz einher lief. Sogar mit kurzem Feindkontakt. Was auch immer das bedeuten mochte. Team Alpha, also das schlagkräftigere Kommando, würde sich demzufolge wohl anschließend zur Brücke hocharbeiten, während Team Beta, zwar ebenfalls bewaffnet, wohl vernünftigerweise ehe “hinten aufräumen” würde, weswegen man dem Trupp auch einige Frischlinge und Sanis zugeteilt hatte. Was sich auch immer auf der Artichendes abspielen mochte, würde wohl recht bald ans Tageslicht gefördert werden.


Artichendes Prios, Messe

Keinerlei Warnsignal oder andersartige Information über die Empirism hatte inzwischen die sorgfältige vorbereitete Messehalle erreicht, im Gegenteil, noch schien sie in ihrem unvergänglichen Meuterercharme verfangen, gänzlich unberührt von ihrer nervösen Außenwelt oder etwaigen Kursänderungen. Die Brücke meldete kurzerhand alles sei in bester Ordnung, nicht einmal der kleinlauteste Anflug eines bedenklichen Problems. Zufrieden mit sich selbst, aber auch der Welt an sich, schnupfte der Kommandeur, Oberst Namol, selbst während der lästigen Unterbrechung durch irgendeinen Infanteriegefreiten, eine winzige Brise seines Tabaks durchs rechte Nasenloch. Argwöhnisch wandte er sich von seinen Gesprächspartnern ab, musterte durch ein leichtes seitliches Linsen zunächst den offensichtlich getreuen Gefreiten Messer, dann jenen angeschossenen Burschen, durch dessen einzelne Finger karmesinrotes Blut sprudelte. Ein offensichtlicher Bauchschuss, wie lange der Knabe noch zu leben hatte, blieb fraglich. Allerdings störte der Umstand das er somit die halbe Messe vollbluten würde, was aus hygienischen Gründen alleine, aber auch auf moralische Sicht, nicht unbedingt förderlich war. Vor allem dann, wenn man diese engstirnigen Kriegsverweigerer letzten Endes ja auf die eigene Seite ziehen wollte. Er räusperte sich, ein rasselndes, kehliges Geräusch, wie als würden sich winzigste Steinchen in seiner Gurgel befinden.

“Messer, sie sind wohl ein Kerl von echtem Schrot und Korn, ein Veteran der Orkkriege wie ich annehme. Wie mir scheint, hat sie dieser Bursche hier wohl vormals beleidigt, ist dem so? Nun, sofern ihre “Ehre” oder was auch immer beleidigt wurde, erschießen sie ihn. Werfen sie ihn von Bord, was auch immer. Von mir aus Brechen sie ihm den Hals, schneiden ihm die Kehle durch. Aber, stopfen sie dem Mann bitte die Schnauze, wenn er nicht unsere Meinung vertreten kann, stopfen sie ihm die Schnauze. Ganz einfach und umkompliziert. Wir können hier keinerlei verweichlichte Soldaten gebrauchen, nicht für unser höheres Ziel. Nur die besten, zähesten und entschlossensten Soldaten. Sollte sich einer der hier anwesenden Herrschaften also nicht dazu berufen fühlen, dem göttlichen Imperator mit aller Hingebung zu dienen, so möge er uns und seinen Kameraden das unnütze Prozedere ersparen und sich gegebenenfalls selbst das Leben nehmen.”


- Metalus Mongrel - 09-25-2009

Oberst Namol sprach Metalus nun indirekt an und gab ihm die Antwort die er hören wollte.
Oberst Namol, hiermit möchte ich mich ihnen Anschließen, sofern ihr Werk wirklich dem Imperator, geheiligt sei sein Name. Gefreiter Messer und ich hatten unsere Meinungsverschiedenheiten, aber nichts was sich nicht mit einem guten Drink wieder ausgleichen ließe! versuchte er den Oberst auf seine Seite zu locken, um sich die Kugel zu ersparen.
Ich kann immer noch eine Waffe halten und scheue auch nicht davor zurück die Feinde des Imperators, geheiligt sei sein Name, zu töten, seien sie auch noch so mächtig! beendete Metalus seinen Überzeugungsversuch, jetzt blieb ihm nur noch die Hoffnung, doch wer weiß wann diese auch sterben wird.


- Kurt Messer - 09-26-2009

Herr Oberst, bitte um Erlaubnis diesen Abschaum aus ihrem Sichtfeld entfernen zu dürfen. Er hat höchstens noch zehn oder fünfzehn Minuten bevor er vor den Thron des Allerhöchsten tritt. Ich glaube sie haben Wichtigeres zu tun als sich das abschließende Gewinsel dieses Opportunisten anzuhören. Es wäre mir eine Freude diesen Hurensohn... vergeben sie mir meine Sprache, auf die Oberfläche zurückkehren zu lassen. Zugegeben, auch aus persönlichen Gründen.
Der Offizier musterte Kurt einen langen Augenblick und schien abzuwägen wie weit sein Vertrauen gegenüber diesen neuen Bekehrten in seiner Schar von Patrioten ging. Schließlich nickte er.
Also schön, klären sie das! Sie helfen ihm Soldat. Damit deutete er auf einen Marineinfanteristen, welcher den Befehl seines auserkorenen Kommandanten sofort in die Tat umsetzte. Gemeinsam mit Kurt hoben er den schwerverletzten Metalus auf und sie nahmen ihn in die Mitte. Gehen konnte der Gefreite kaum und sie schleiften ihn mehr, als das sie ihn führten. Er verlor viel Blut und das Vorderteil seiner Feldbluse hatte sich dunkelrot verfärbt. Der Fleck breitete sich noch immer aus. Zusammen mit dem kräftigen Infanteristen schafften sie ihn zum Aussichtsdeck. Eben die Stelle, an der er das erste Mal mit “Hölle“ gesprochen hatte.

Kurz darauf beobachtete Kurt wie sein Widersacher in die Tiefe stürzte. Er schlug mit dem Kopf an einer der hervorstechenden Antigravgondeln an, überschlug sich und trudelte weiter ins Bodenlose. Er schrie nicht, entweder weil der Aufprall ihm die Besinnung genommen hatte, oder aber weil er wenigstens wie ein Mann sterben wollte. Naja das konnte er mit dem Sensenmann abkaspern.
Sie hatten Metalus soweit über die Brüstung gewuchtet, das er wie ein Kerl aussah dem extrem übel war und der diesen Zustand mit der Welt unter sich teilen wollte. Kurt indes hatte einen Blick nach unten riskiert und und sich den Schweiß der übermäßigen Anstrengung von der Stirn gewischt.
Was glaubst du? Kratzt er ab wenn er unten aufditscht, oder vorher? Hatte er den Infanteristen mit einem grausamen Lächeln auf den Lippen gefragt.
Was meinst du mit vorher? Verlangte der andere skeptisch zu wissen. Natürlich wenn er aufschlägt, wie denn sonst? Kurt deutete nach unten in die schillernden Wolken.
Na überlegt doch mal. Was meinst du wieviele Chemikalien in der Suppe da brodeln? Ich wette der Wichser ist ein Gerippe noch bevor er die Wolken durchflogen hat.
Hm!
Machte der andere und lehnte sich über die Reling um diese ätzenden Wolkenbänke genauer in Augenschein zu nehmen. Dabei musste ihm wohl die Mahnung des Deckpersonals eingefallen sein, denn seine Hand wanderte unbewusst zur Gasmaskentaschen und legte sich dort auf die von Kurt. Der war nämlich herangetreten und hatte den Infanterisen am Koppel gepackt. Für einen Sekundenbruchteil trafen sich ihre Blicke und quälendes Verstehen huschte durch die blauen Augen des Mannes. Dann vollführte Kurt die Hebelwirkung, die durch das Geländer als Schwerpunktachse ermöglicht worden war. Hände wollten nach jedem möglichen Halt gleichzeitig greifen und packen doch keinen einzigen. So war er gefallen und endlich in der grünlichen Wolke verschwunden.
Kurt riss den stöhnenden Metalus wieder zurück und zerrte ihn hinter eines der riesigen Geschütze. Dort setzte er ihn unsanft ab und zog seinen Revolver. Seine Gelüste das Leben des Gefreiten zu retten bewegten sich im Minusbreich aber es wäre auch unklug gewesen ihn direkt umzubringen. So kreideweiß wie er war, hatte er das sowieso schon mit dem Schuss erledigt. Leider hatte der Infanterist sein Gewehr mit auf die Reise genommen, also blieben noch fünf schnelle Freunde um die Situation zu seinen Gunsten zu entscheiden. Auf der Habenseite war, neben der Tatsache das das Deck menschenleer war, die Tatsache der relativen Freiheit zu verbuchen. Nun galt es diese auch zu nutzen.


- Metalus Mongrel - 09-26-2009

Scheiße ich dachte du würdest mich umbri... mitten im Satz versagte Metalus Stimme und er sank in die ruhigen Wogen der Ohnmacht hinab. Sein Kopf sank auf seine Brust, die Arme hingen schlaff herab und das Blut sickerte weiter in seine Uniform.


- Kurt Messer - 09-26-2009

Scheint als hätte ich das bereits.
Kurt sah auf den Zusammengesunkenen herunter und hatte dabei nicht mehr Mitleid mit ihm, als mit einem Käfer der auf dem Rücken lag und um sein Leben strampelte. Der Kerl war sowieso so gut wie hin. Selber Schuld! Hätte er das Maul nicht soweit aufgerissen, dann würde er noch etwas länger Korons liebliche Frühlingsdüfte einatmen können. Scheiß der Squig drauf! murmelte er und klappte erneut die Trommel seines Revolvers auf. Diese hatte sich nicht auf wundersame Weise neu gefüllt, Fünf blieb Fünf!
Noch während er darüber nachdachte was genau er denn jetzt eigentlich mit dem errungenen Spielraum anfangen sollte, hallte ein metallenes Poltern über das verlassene Deck, begleitet von einem leichten Zittern der stählernen Bodenplatten. Kurzentschlossen eilte der Gefreite so schnell es sein Zustand erlaubte zur gegenüberliegenden Reling und spähte darüber. Unter sich konnte er den Rumpf eines weiteren Luftschiffes erkennen. Es war wesentlich kleiner als die Artichendes und halb von dieser verdeckt. Kurt kannte sich nicht genug mit den Typenbezeichnungen aus um bestimmen zu können um welche Sorte von Schiff es sich handelte. Zum Vergleich hatte er nur die Greif gehabt, die auf der anderen Seite verankert war und ein wenig kleiner zu sein schien. Sein von Schmerzen und dagegen ankämpfenden Substanzen träger Kopf mühte sich logische Schlüsse zu ziehen. Die Neuankömmlinge waren vielleicht weitere Verbündete des Oberst und das ganze hier entpuppte sich als Flottenaufmarsch. Mit drei Schiffen, von denen eins die Artichendes Prios war, brauchte man kein Experte zu sein um zu wissen wieviel Macht sie damit in den Händen halten würden. Eine weitere Möglichkeit war eben die, das es sich um loyale Kräfte handelte. Kurt hielt es für unwahrscheinlich das die Kriegstreiber bereits alle Stationen hielten. Kriegsschiffe waren prädestiniert dafür das wenige, ja sogar einzelne, Mannschaftsmitglieder ganze Sektionen halten konnten. Er glaubte sich erinnern zu können etwas ähnliches über eine der Funkstationen, aus einem Gespräch zweier Meuterer herausgehört zu haben. Wenn das also der Fall war, dann konnte es sich bei dem Schiff um eine Enter- und Rückeroberungsaktion handeln. So oder so eine gefährliche Sache für ihn. Vermutlich schossen beide Parteien bevor sie fragten. Dennoch war die Auswahl an Möglichkeiten für ihn nicht gerade riesig. Also beschloss er den Weg nach unten, zu den Eingangsschleusen zu wagen. Wenn das erste Blei flog würde man weitersehen.