Koron III
Die "Sonnenbarke" - Druckversion

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- Ignatz Schnabelmayer - 01-12-2010

Ein Bastler, ein Techniker, dass war interessant und vielleicht genau der Grund warum dieser, etwas schludrig wirkende, Bursche ihm hier gegenübersaß. Noch blieb das Spekulation aber hatte man ihm, dort unter dem ewigen Eis, nicht etwas von hochwertigen Waffen erzählt? Ignatz selbst verstand davon nicht mehr als seine, Jahre zurückliegende, Militärausbildung in seinem Gedächtnis zurückgelassen hatten. So war sein verständiges Nicken, während Furon die umgebaute Pistole erläuterte, auch mehr gut geschauspielert als wirklichem Begreifen geschuldet.
Eine interessante Beschäftigung, welche sie sicherlich mit allerhand denkwürdigen und skurrilen Personen zusammentreffen lässt. Immerhin, so bedauerlich der Grund ihrer Reise auch sein mag, vielleicht finden sie ja Gegenstände die ihrem Geschäft dienlich sind. Der Professor leerte seine eigene Tasse und zog dann, nachdem sein Gegenüber nach der verbleibenden Reisezeit gefragt hatte, seine Uhr an der silbernen Kette, aus der Hosentasche. Mit einem Klicken schnappte der Deckel auf und Ignatz bemerkte das auf der Innenseite des Deckels noch immer Raureif vom Kälteschlaf berichtete.
Eine kleine Weile wird es wohl noch dauern, aber ich kann ihre Unruhe verstehen. Lassen sie uns an Deck gehen und die letzten Minuten an der frischen Luft verbringen.
So taten sie es und traten kurze Zeit später aus dem Inneren des Schiffleibs. Sogleich schlug den beiden Männern kühle und salzige Luft entgegen. Na! Das ist etwas anderes als die chemiegeschwängerte Suppe in Gohmor, was? Der Uniformierte grinste breit und tatsächlich sog jeder Atemzug frische und unverschmutzte Luft in die Lungen. Sie schritten, das mit verzurrten Kisten beladene Deck, Richtung Bug entlang und ein Blick über die Schulter ließ die hellen Gesichter von Kapitän und Steuermann, hinter den Fenstern der Brücke erkennen. Die zum Gruß erhobene Hand gewährte der Schiffsführer nur eine zögerliche Entgegnung.
Ich glaube sie haben unserem guten Kapitän einen gehörigen Schrecken eingejagt. Er lachte und richtete den Blick dann auf das aufgewühlte, graue Meer.
Inzwischen ließen sich die umgebenen Inseln deutlicher erkennen, auch wenn dunstiger Gischtnebel genauere Umrisse noch immer verzerrte.
Die Gewässer um die Hauptinsel sind sehr trügerisch. Erklärte Ignatz seinem neuen Reisebegleiter. So große Schiffe, wie das unsere, sind auf spezielle Fahrtrinnen angewiesen, während einheimische Schiffer sich auf ihre Kenntnisse und die typischen, flachkieligen Boote verlassen. Es gibt hunderte, kleine Inseln und kaum eine Karte zeigt sie alle. Einige sind wenig mehr als aufragende Felsen, andere sind von größeren Gemeinden bewohnt. Auf jeden Fall ranken sich um alle unzählige, teils haarsträubende Geschichten und Legenden. Das geht von Schmugglerverstecken bist zu Höhlen in denen unsägliche Seeungeheuer hausen sollen.


- Grok - 01-13-2010

Grok schaute sich um. Nach 10 Jahren in einer verseuchten Stadt war das eine angenehme Abwechslung, die frische Luft schien ihn schon fast zu erschlagen. Ja, tatsächlich, das ist was ganz anderes als die Luft in Gohmor, gab er zu. Etwas peinlich berührt bemerkte er wie der Kapitän auf den Gruß von Ignatz reagierte. Er hatte übertrieben reagiert, das gab er zu, er hätte es besser wissen sollen, das war auch klar, aber schließlich hatte man ihn ohne seine einwilligung auf diese Reise mitgenommen.
Aufmerksam lauschte Grok den Erklärungen von seinem neuen Begleiter. Er kannte nicht von diesem Planeten bis auf die Stadt Gohmor, er war nie wo anders, meistens saß er schließlich in seinem haus oder arbeitete in der Werkstatt. Dieser neue Teil der Welt faszinierte ihn irgendwie. Immer näher kamen die Inseln und immer mehr konnte er von ihnen sehen. Die teilweise hohen Klippen, die kantigen Felsen, die vielen Küstenvögel, es war eine ganz neue Erfahrung für ihn. Just in dem Moment erschallte ein Lautsprecher von hinten. Herr Furon, Herr Schnabelmayer, bitte machen sie sich bereit, wir legen in wenigen Minuten an. Etwas zögerlich fügte der Kapitän einen weiteren Satz hinzu: Es war mir eine Freude sie auf meinem Schiff zu haben. Grok ging noch einen kleinen Schritt zum Rand des Schiffes und blickte hinunter in die Wellen. Endlich konnte er von diesem Boot runter und hatte wieder festen Boden unter den Füßen, dann konnte er sich hoffentlich ohne weitere Störungen wieder seinen Angelegenheiten widmen.


- Ignatz Schnabelmayer - 01-17-2010

Der Hafen lag ein gutes Stück außerhalb der Hauptstadt. Natürlich gab es die modernen Lagerhallen, Verwaltungseinrichtungen und großen Entladekräne. Daneben aber auch die alten Silogebäude und Speicher. Eng zusammengerückte Gebäude aus grauem Stein und mit Schiefer gedeckt. Davor dümpelten kleine Fischerboote deren Besitzer längst in ihren Betten lagen oder in der nächsten Kneipe saßen. Das Bild hätte gut als Motiv für eine Ansichtskarte herhalten können. Kreischende Seevögel, Arbeiter die Kisten und Säcke schleppten, zwei PVS-Soldaten auf Carnaks, die Zigaretten schmauchten. Die Soldaten waren als Angehörige der Armee zu erkennen, unterschieden sich jedoch auffällig von den Verpflichteten in Gohmor. Anstatt der geschützgrauen Brustplatten trugen sie polierte Harnische und auch die Helme glänzten in den Sonnenstrahlen, die durch die tief hängende Wolkendecke brachen. Obendrein waren die Kopfbedeckungen mit roten Haarbüschen verziert. Ihre Gewehre hingen in Futteralen am Sattel und die beiden Männer schienen sich mehr auf die beiden Speere zu verlassen, die sie lässig, mit den Spitzen gen Himmel, in den Händen hielten.
Igantz betrat den Pier und ließ die Szenerie einen Augenblick auf sich wirken. Es roch nach Meer, Fisch und exotischen Waren. Als sein Blick nun auf einen Verkaufsstand für geräucherten Beißer fiel ging Ignatz auf das er gar kein Geld bei sich hatte… oder?
Die Hand, die nun in die Tasche wanderte, ertastete etwas. Es handelte sich um eine Geldklammer mit 200 Schekeln, alles Zehnerscheine. Bei weitem nicht genug um eine Revolution zu finanzieren, allerdings auch mehr als ein normaler Arbeiter Gohmors in einem halben Jahr verdiente. Der Professor zweigte ein paar Zehner ab und steckte sie in die andere Tasche. Dann wandt er sich an seinen Begleiter.
Was genau haben sie jetzt vor? Wollen sie direkt zu diesem Notar… oder Nachlassverwalter?


- Grok - 01-20-2010

Ich denke ich werde zuerst dorthin gehen, danach kann ich sie noch etwas begleiten und mir die Stadt anschauen bevor ich mich zurück nach Gohmor begebe, dort habe ich noch eine wichtige Angelegenheit zu erledigen. Er dachte natürlich an seinen Roboter, den er noch fertig bauen musste, deswegen hatte er sich schließlich die Zeit genommen hierhin zu Reisen. Langsam kamen die beiden Soldaten auf sie zu. Es handelte sich nur um eine kleine Kontrolle, nichts was die Soldaten in igrnedeiner Weise ernst zu nehmen schienen. Sie müssten mir allerdings helfen zum Notar zu kommen, ich weiß nicht wirklich in welche Richtung ich gehen muss. Grok ratterte die Adresse herunter, die auf dem Schreiben stand welches er zu Hause entgegen genommen hatte. Plötzlich kramte er in seiner tasche rum und holte eine kleine Box heraus. Er öffnete sie und holte sich ein kleines, zubereitetes Mahl hinaus und setzte sich auf eine nahe Bank. Möchten sie auch etwas haben, Herr Schnabelmayer? Ich habe mich wohl etwas übernommen als ich das Essen zu Hause zubereitet habe.


- Ignatz Schnabelmayer - 01-27-2010

Da sag ich nicht nein. Entgegnete der Professor herzlich, gesellte sich neben Grok und nahm eine der einfachen, mit Fleischersatz belegten, Brotscheiben entgegen. Kälteschlaf macht hungrig. Bemerkte er und stürzte sich dann auf die kleine Mahlzeit. Dennoch müssen wir zum Abend hin eines der kleinen Gasthäuser aufsuchen. Ich bestehe darauf das sie die hiesige Küche ausprobieren, außerdem können wir dort gebührend auf ihren verstorbenen Oheim anstoßen und die Ruhe seiner Seele, durch die Gnade des Imperators. Sie saßen eine gute, halbe Stunde und Ignatz versuchte sich während dieser Zeit die Eindrücke seiner Jugendjahre wachzurufen. Die genannte Agentur sagte ihm nichts, dafür glaubte er sich an die Straße zu erinnern. Man durfte sich nicht in die Irre führen lassen. Wallburg war eine Großstadt, auch wenn die Leute der Inseln ein anderes Verständnis von Fortschritt hatten und sich so zuweilen den Leumund von Hinterweltlern einhandelten. Es stimmte zwar das dieses Volk eine raue, leicht abweisende Ader an sich hatte, aber vermutlich lag das mehr am Wetter als an einer Abneigung gegen zivilisatorische Standards. Vielleicht hatte auch die Aufteilung in adelsverwaltete Protektorate damit zutun. Ein Hauch von Vergangenem, wenn man so wollte. Unweigerlich wanderten seine Gedanken zurück zu dem Grund, aus dem er eigentlich in die Heimat zurückgekehrt war. Sicher, Probleme gab es hier wie allerorts, die Armut der unteren Klassen war nur auf Postkarten romantisch. Aber würde das reichen um Unzufriedene zu offener Rebellion bewegen zu können? Die PVS war den einzelnen Grafen und Baronen unterstellt und unter ihnen aufgeteilt, einem feudalen Kastensystem gar nicht so unähnlich. Einige der Soldaten benahmen sich anständig, hielten sich, ihrer Rolle als Beschützer des Volkes angemessen, an eine Art Ehrencodex. Doch wesentlich mehr verinnerlichten die Assoziation zum Rittertum all zu stark und verhielten sich wie die Axt im Walde. Vielleicht konnte man da ansetzen.
Wenn sie mögen können wir eine Droschke nehmen, der Kutscher wird die Adresse genau kennen. Allerdings begleite ich sie nicht zum Notar. Nicht nur aus Pietät, sondern auch um einige Angelegenheiten in eigener Sache zu erledigen.
Wollen wir dann?



- Grok - 01-29-2010

Mit Vergnügen, Ignatz, anwortete Grok. Er bedeutete diesem an voranzugehen und sie gingen zu einer der Kutschen, die am Hafen auf Reisende wie sie warteten.

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