Koron III
Der Saal der tausend Völker - Druckversion

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- Die Stimme - 11-02-2008

Noch ehe Jack seinem neuerwachten Blutdurst nachgeben konnte handelten die anderen Krieger. Sie brachten ihre Laserwaffen in Anschlag und zielten auf den Geflügelte. Der Älteste unter ihnen trat an des Fürsten rechte Hand heran.
Mein Herr, versündigt euch nicht wie dieser es tat. Vergießt keine Blut in diesen Hallen. Lasst den Fürst entscheiden wie man mit ihm verfahren soll. Dieser dort, er deutete auf den erschlagenen Wüstenkrieger, dessen Blut bereits die marmorhellen Mosaike verunstaltete, war mein Anverwandter. Blut fordert Blut, so will es das Gesetzt. Ihr könnt ihn jedoch nur zu einem Kampf herausfordern wenn er ein Krieger ist und das ist er nicht. Da er sich als unwürdig erwiesen hat ist er weiterhin ein Sklave. So obliegt es dem Fürsten über ihn zu richten. Der Wüstenreiter beendete seine Rede und verbeugte sich andeutungsweise vor Jack.
Tristan inzwischen macht Anstalten sich den Weg freikämpfen zu wollen, doch die Mündungen der Waffen ließen ihn zögern. Ein Zögern das damit endete das er einen Gewehrkolben über den Hinterkopf geschlagen bekam und kraftlos zusammensackte.
Wie die Leiche seines Opfers zog man ihn aus dem Saal um den Gefangenen bis zum nächsten Morgen einzukerkern.
Während eine Sklavin herbeieilte um das Blut wegzuwischen begann man mit dem Festmahl. Der kleine Zwischenfall schien dem Hunger keinen Abbruch getan zu haben und so verwandelten sich die aufgetafelten Speisen schnell in ein Schlachtfeld auf dem letztlich nur Knochen zurück blieben. Der Wein floss Sturzbächen gleich, war es den Kindern der Wüste doch verboten ihn bei Tage zu genießen, schienen sie dieses nun nachholen zu wollen. So war es also wenig verwunderlich das Gelächter und fröhliche Stimmen bald zur Kuppel aufstiegen. Letztlich musste manch einer zu seinem Zelt getragen werden und würde den Abend am Morgen verfluchen.
Noch ehe Kogan, bei Morgengrauen, einen Fuß in den Saal gesetzt hatte, hatten dienstbare Geister die Spuren des Gelages beseitigt.


- Kogan - 11-02-2008

Die gerüstete Gestalt des Fürsten beherrschte den Saal, nun da er wieder auf dem Thron Platz genommen hatte. Man berichtete ihm die Zahl der Neuankömmlinge, wenige aber dennoch ein stetiger Zustrom. Auch hatten vertrauenswürdige Diener eine genaue Auflistung der vorhandenen Waffen und Ausrüstung errechnet. Das letzte Lager war gefunden und erfasst. Die Reparaturen an der eigentlichen Stadt ging nur schleppend voran. Das lag zum einen an den wenigen Sklaven, zum anderen an fehlenden Fachkräften. Die Wüstenbewohner waren keine Baumeister und die Mutanten hatten in ihrem früheren Leben meist nur niedere Arbeiten ausgeführt. Schließlich kam man auf die Gefangenen zu sprechen. Zwei waren es. Ein Mann hatte in der Arena betrogen indem er seinem, bereits dem Sieg zugesprochenen, Gegner ein Messer in den Rücken gerammt hat. Der Zweite war ein Mutant der einen Krieger getötet und lästerliche Rede gegen Kogan geführt hatte. Beide wurden vor seinen Richterstuhl geführt. Sie hingen in den Armen der Wache und waren kaum noch des Redens fähig. Offenbar waren ihre Bewacher nicht zimperlich mit ihnen umgesprungen und hatten ihrem Unmut, darüber das sie nicht an der Feierlichkeit letzte Nacht hatten teilhaben können, so Luft gemacht. Kogan ließ seinen Blick von einem zum anderen wandern, die Hände auf den Lehnen ruhend.
Diesen dort lasst gehen! Er blickte in die Richtung des betrügerischen Grubenkämpfers. Ein Krieger der glaubt jemanden besiegt zu haben, der noch die Kraft hat ein Messer zu benutzen, hat den Tot mehr als verdient. Hatte der Tote eine Familie, so liegt es nun an diesem hier sich um sie zu kümmern. Mit einer barschen Handbewegung bedeutete er den Wachen den Delinquent fort zu schaffen.
Was nun den Frevler angeht. Nehmt ihm seine Flügel, schneidet sie ab und nagelt sie über das Haupttor. Sollen sie jeden daran erinnern was passiert wenn man sich höher aufzuschwingen versucht als die Götter. Habt ihr dies getan fragt ihn noch einmal wo seine Loyalität liegt. Erkennt er noch immer nicht wer herrscht und wer dient, so spießt ihn auf einen Pfahl auf das er wenigstens ihm Tote etwas Nützliches leistet, sei es auch nur als Mahnung für andere vorlaute Narren.
Nun schafft ihn weg und versammelt meine Krieger. Die Zeit von Fest und Fröhlichkeit ist vorbei, der Krieg ruft nach seinen Kindern.

Damit befahl er alle, bis auf seine engsten Vertrauten, aus dem Thronsaal und schickte nach Karten des Landes. Während sich Diener eilten um das Gewünschte zu bringen, ließ Kogan noch einmal die Botschaft von Iblis abd al Chalik vortragen.
Ihr seht also das nicht jeder die Macht Rasankurs anerkennt. Al Chalik hat uns den Fehdehandschuh hingeworfen und ich gedenke ihn aufzunehmen. Der Klan der Araiwiten hat seinen eigenen Untergang besiegelt und an uns liegt es dieses Verhängnis über sie zu bringen.
Die Karten wurden entrollte und man versammelte sich um das Pergament. Das alte Papier war nicht etwa brüchig oder vergilbt. Meisterlich hatten es die einstigen Bewohner der Stadt verstanden Tradition und Fortschritt miteinander zu verbinden. Waren die Karten auch per Hand gezeichnet und auf normalen Papier verfasst, so hatte man sie jedoch aufwendig imprägniert und so vor dem Verfall geschützt.
Natürlich waren sie alt, doch die Landmarken stimmten alle noch.
Sahan Ibn Silda, was weißt du über die Araiwiten? Wieviele sind es? Wie groß ist ihr Lager? Was für Waffen führen sie?


- Die Stimme - 11-02-2008

“Oh Seiduna, mächtigster aller Gotterwählten, all deren Häupter, welche eurem Namen freveln, überspannten den nächtlichen Horizont, zu viele ihre gottlose Schar auch nur zu zählen! Großmächtiger, von Sun-Tzal-Tisca bis No-Larac sammeln sich die gehäuteten Banner Araiwas, erst vor zwei Monden vernahm mein sein goldenes Horn, welches alle Stämme anrief, sich seinem heiligen Kreuzzug wider die ehrlosen Sonnenwürmer und ihrem teuflischen Gott anzuschließen! Horden sind es, welche er uns entgegenzuwerfen vermag, Seiduna, um ein vielfaches uns an Köpfen und Schwertern überlegen, doch gleichsam wie viele Jahrhunderte wir ihnen an Schusswaffe und Technik überlegen sein mögen, in seinem Tross folgen mächtige Bestien welche der brennenden Scheibe selbst entstiegen sein müssen, hautlos, so gewaltige wie ein Häuptlingyurt und boshaft wie ein trächtiges Carnak! Selbst nun, da wir hier sprechen, sammeln sich im Norden, so wie es ein Späher dank der wundersamen Geräuschekiste vermeldete, bei Uir-Nahun sein Heerlager…” , respektvoll deutete dieser eine demütige Verbeugung an, “Seiduna, so wir bei Uir-Nahun in die Schlacht ziehen, werden wir zwischen den Felsen von Anschad und Tiutes zermahlen werden, wie Spreu auf dem Mühlrad. Sofern dieser unwürdige Diener euch beraten darf, so sollten wir Rasankur halten, gänzlich wie es uns durch Orakelspruch des Alten Radsch bin Erfam prophezeit wurde, er allein vermag die gesplitterten Gharso Knochen zu deuten, so kennt er Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit unseres Stammes, und entspricht, dem wahren Geschenk welches euch, Großmächtiger, el Scharat darbrachte!” , er wies ihm ohne die dunkelbraunen Lider zu erheben, hinab auf ein azurnes Yurt, umringt von zig anderen, gerade als wäre es Hort eines viel größeren Mannes, eines Priesters unter seines gleichen.


- Kogan - 11-03-2008

Schafft ihn mir her diesen Knochendeuter und schickt nach der Contess, auch sie versteht sich auf die Anderswelt. Ein Diener wurde losgeschickt um Melanie zu suchen. Noch nicht wissend das sie zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr im Palast, oder gar der Stadt weilte. Kogan unterdes starrte auf die Karte. Als man ihm die Nachricht überbracht hatte, hatte er mit einem einzelnen Stamm gerechnet. Hundert, höchstens zweihundert Krieger. Ein Gegner dem sie entgegen geritten wären und ihn zu einer einzigen Entscheidungsschlacht zu stellen. Es wären ein Triumph gewesen. Sie wären über das Lager der Feinde hergefallen und hätten Frauen und Kinder verschleppt und ihre Habe geplündert. Doch nun stellte sich die Sache anders da. Der Helm hatte verhindert das die anderen sahen wie Kogans Stirn sich in Falten kräuselte. Wie hatte dieser Al Chalik es geschafft so viele Stämme so schnell unter seinem Banner zu versammeln? Kogan wünschte ihm wäre dies so einfach gefallen. Wenn der Bericht stimmte, dann waren es tausende und ihm blieben nur wenige Hundert. Dennoch hatte er einige Pluspunkte auf seiner Seite. Sie besaßen Waffen die denen der Wüstensöhne überlegen waren. Konnten sie auch keine Panzer, Flugzeuge oder Läufer einsetzten, solange ihnen der Treibstoff fehlte, so gab es doch andere Dinge. Die Bestien, von denen der Berichtende gekündet hatte, tat er als weniger Bedrohlich ab. Er hatte die Erfahrung gemacht das große Tiere im Kampf zwar einschüchternd, aber letztlich wenig effektiv waren. Zu schwierig war es sie zu lenken oder ihr Verhalten voraus zu sehen.
Er zog eine Karte des Palastes und der umgebenden Viertel hervor.
Wir verschanzen uns ringförmig um den Palast herum. Feldgeschütze an allen geraden Zufahrtsstraßen. Barrikadenbau und Fallen im mittleren Bereich. Er tippte auf die jeweiligen Stellen die er dafür vorsah. Jack, wähle einige gute Männer aus, eine kleine schlagkräftige Truppe, nicht mehr als zwanzig Mann. Begib dich mit ihnen in die Randzone der Stadt. Nehmt ein MG, eine Raketenwerfer, oder etwas ähnliches mit. Wenn der Feind auf den Hügeln auftaucht nehmt sie unter Feuer. Provoziert sie zu einem Vorstoß in die Stadt hinein. Zwischen den Gebäuden nützt ihnen ihre Zahl nicht, behindert sie sogar. Wenn Al Chalik kein vollkommener Idiot ist wird er vor einem Angriff auf die Stadt zurückschrecken. Hunger und Zermürbung werden seine Waffen sein. Doch wir wissen auch das die Kinder des Sandes ungestüm und kampfgierig sind. Bringen wir sie dazu in die Straßen zu kommen können wir nach unseren Bedingungen zuschlagen. Pass aber auf das du nicht zu viele Krieger mitnimmst die nicht wissen wann es Zeit zum Rückzug ist.
Jeder Kämpfer wird voll bestückt. Ein Sturmgewehr, eine Schussweste, genügend Munition, Wasser und Verpflegung. Was uns an Zahl fehlt muss Zuversicht und Wildheit ausgleichen.
Vom Fieber des Feldherren gegriffen schob Kogan Karten hin und her. Machte Zeichnungen auf ihnen oder stellte Gegenstände als Synonym für Einheiten und Truppen auf sie.
Dann kam ihm ein Gedanke.
Gelingt es uns sie auf gleiche Stärke mit uns zu bringen, so kann ich ihren Anführer vielleicht zu einem göttlichen Urteil herausfordern. Wenn ich diesen Zweikampf gewonnen habe müssen seine Truppen ihr Haupt neigen oder aber es einbüßen. So gehen wir sogar gestärkt aus dieser Schlacht hervor! Seine Worte klangen euphorisch und ihm schien nicht eine Sekunde lang die Idee zu kommen das er einen solchen Zweikampf verlieren könnte.
Sendet Späher aus, ich will über jeden Schritt des Gegners unterrichtet werden.
Nun ans Werk! Rasankur erlebt seine erste Bedrohung nach zweihundert Jahren. Doch dieses Mal werden die Knochen der Feinde in der Sonne bleichen.



- Jack Mahowk - 11-04-2008

So ganz recht wusste Jack nicht, wie er diesen „Befehl“ einordnen sollte. Vertraute Kogan ihm wirklich eine verantwortungsvolle Aufgabe an oder war dies seine Strafe für sein eigenmächtiges Verhalten Tristan gegenüber? Wie er es auch drehte und wendete, es hörte sich nicht nach einer Aufgabe an, bei der sie vollständig zurückkehren würden.
Aber Jack hatte am Abend vorher keine leeren Worte von sich gegeben. Er würde Kogan blind folgen hatte er gesagt und genau so auch gemeint. Und so verabschiedete er sich mit einem knappen “Ja mein Fürst“ und verließ den Saal, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen.


weiter auf dem östlichen Platz


- Die Stimme - 11-05-2008

Welch eigenartige Szenerie, während drei gedrungene, vermutlich kaum erwachsene “Krieger” sichtlich damit beschäftigt waren den überaus altehrwürdigen Cheikh, welcher sich Stock schwingend einen sicheren Pfad suchte, eilte ein vollkommen desillusionierter zweiter Bote herbei.

“Oh Seiduna, vergebt diesem unterwürfigen Diener, Euer Weib scheint verschwunden, niemand vermag zu sagen oder zu wissen wohin!”

Unterdessen erreichte unter größtmöglichem Aufwand diese doch komödiantische Karawane ihren Bestimmungsort, etwas ausgemergelt um die Wangen, sonnengegerbt, vielleicht auch von langer Krankheit schwer gezeichnet, beugte sich jener den sie schlicht “Radsch” zu Nennen pflegten über seinen krummen Gehstock. Tiefe, faltige Runzeln verunzierten sein Gesicht und an vielen Wundmalen mochte man einstmalige Pockeninfektion oder gar schlimmeres feststellen, während sein schlohweißes Barthaar zu einem dicken Strang verklebt reglos bis zur Leibesmitte herabhing. Erst jetzt wurde den Anwesenden bewusst, das die Augen des Uralten bereits milchig trübe waren, ein undurchlässiger weißer Schleier umhüllte gänzlich seine Pupillen, während er unaufhörlich auf einem einzigen Kardamon-Samen zu kauen pflegte, selbst als er sich der erlauchten Gegenwart seines neuen Regenten bewusst wurde. Erstaunlich akrobatisch schob er angewinkelt beide Füße in einem Schneidersitz unter seinen Torso, warf sich den Gehrock auf und schlug das Gesichtstuch seines Turbans zurück, wischte sich mit einer Hand vielsagend über die scheinbar salzbefleckten Lippen. Gänzlich von den Seinen als “heiliger Mann” erachtet, reichte ihm jener den Kogan nicht als Ibn Sida kennengelernt hatte, einen tönernen Wasserkrug. Erst nach derartigem “Festschmaus” deutete jener eine sklavische Verbeugung an, erhob dann die lichtlosen Augenlider und blinzelte den “Fürsten” unsinnigerweise an. Eine Hand in den Schoß gelegt, die andere aufgefaltet und eine handvoll winziger Knochenstücke, Münzen und Kristalle darin, jene über eine gereichte Platte werfend. Verwunderlich, wie klar, beinahe herrschaftlich ungebrochen seine Bassstimme erklang.

“Möge die Nacht deine Pfade mit langen Schatten segnen und die Meere deinen Geist reinwaschen von den verleumderischen Flammen des Sonnengottes, Bruder jener Wüstensöhne. Man führte mich zu dir, Bruder, so stelle deine Fragen an die Sande und Stürme unsrer Welt, so will ich dir die Wahrheit der Geister verkünden.”


- Kogan - 11-06-2008

Nun was galt es den alten Seher zu fragen? Nach dem Ausgang der bevorstehenden Schlacht musste er sich nicht in der Geisterwelt erkundigen. Stärke in Willen und Arm, verbunden mit hartem Stahl waren der Garant für den Sieg. Davon war er mehr überzeugt als von allen mystischen Offenbarungen der Welt. Was ihn einmal mehr ins Grübeln brachte war Melanie. Er hatte auf die Nachricht ihres Verschwindens nicht so reagiert wie es der furchtsame Blick des Dieners vermutet hatte. Vielmehr hatte er ihn geistesabwesend fort gewunken und auf die Karte der umgebenden Wüste gestarrt. Genaugenommen jenen Teil in der sich das Heer der Feinde befinden musste.
Sie war bei ihnen!
Dessen war er sich sicher. Er hätte nicht sagen können wie er dies wissen konnte. Eine Eingebung, eine Ahnung vielleicht. Doch was tat sie dort? Genauso sicher wie er wusste das sie im Lager der Gegner war, wusste er das es nicht zum Zwecke des Verrats geschehen war. Oder war es am Ende doch nur Wunschdenken? Hatte sie die Ausweglosigkeit ihrer Situation dort erkannt wo er sich in falsche Hoffnungen verrannte? Das konnte Kogan nicht glauben, schließlich hatte sie ihm Treue bis zu ihrer und seiner Selbstauslöschung geschworen. Was immer das auch im Genauen bedeuten mochte. Nein! Schnödes Verkaufen an den Widersacher war sicher nicht ihre Art. Vielleicht hatte es mit dieser seltsamen Fähigkeit zu tun. Im Garten hatte sie sein Herz und seine Seele mit dunklen Gedanken beschwert und es war ihm nicht gänzlich abwegig erschienen sich in die eigene Klinge zu stürzen. Es war von der Frau ausgegangen, genau wie jener Ruf der ihn damals hatte zu ihrer Rettung eilen lassen. Mochte sie es auch leugnen oder versuchen es zu verbergen, er wusste es.
Vielleicht war sie sogar ausgezogen um den Siegeswillen der Feinde, mit eben dieser sonderbaren Gabe, zu brechen. Dieses törichte Weib! Nicht nur verfälschte sie die Reinheit des Gemetzels, sie begab sich auch selbst in nicht zu ermessende Gefahr. Dennoch rang ein Lächeln und dem stählernen Gesicht mit seinen Zügen. Sie hatte Mut, bei Khorne! Ritt mitten unter die Feinde um ihnen ein Possenspiel an falschen Versprechungen vorzutragen. Er hatte kaum eine Hand voll Krieger gekannt die ähnliches gewagt hätten. Und dennoch, hätte sie nicht ein Wort sagen können, warum die Heimlichtuerei? Der Fürst musste Gewissheit haben.

Frage die Geister Folgendes. Stehen jene, die mir auf ewig Treue schworen, selbst über die Zeit hinaus, zu mir auch wenn sie fern meiner Macht sind?

Der Alte schien über die Frage nachzudenken als ein gerüsteter Gefolgsmann zu Kogan trat und zu ihm flüsterte.

Allgewaltiger, die Männer sind versammelt.
Kogan nickte und während der greise Seher zu murmeln uns zu gestikuliere begann wand sich Kogan ab um auf die östliche Terrasse zu schreiten.

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- Die Stimme - 11-08-2008

“Bruder, die Geister des Sandes und der Vier Stürme schweigen, den mächtig ist ihr Groll auf jene die ihnen freveln! Schweigsam beachten sie eure Schritte, Bruder, lasst euch nicht hinreißen zu schnellem Frust und unüberlegter Tat, so kündet Vater Chahan aus seinem wässrigen Grabe empor! Schwüre, so spricht der große Geist des Erdenreiches, werden gebrochen, wie ein Bruder sich den Bruder schlachtet… Blut soll nicht fließen ehe euch Verrat ereilt, Bruder, sodann soll es nicht das eurige sein, sondern jenes, welches fremder Welten Blüten trägt… Weit und spät, so kommen sie einher, beladen mit des Kriegers Willen, doch vernehm ich auch das Zischen einer Viper in ihrem Herzen, verschlungen werden unsere Pfade sein… bedienen müssen wir uns ungekannten Geschicks, so wie Fleisch nicht Knochen brechen kann, Knochen jedoch sehr wohl auch Fleisch zerschneiden kann… Deine Antwort, ist nicht leicht zu finden, denn wie es mir die Geister flüstern, spricht dein Herz nicht unsere Sprache, sind es fremde Laute, jenseits der endlosen Wüste, welche an dein Ohr nur dringen. Sie künden mir von Karawanen welche Pilgern, jedoch ohne das ein Sandkorn durch das Stundenglas hier fließt… Dort auch habe weder Schwur noch Treue eine Bedeutung, so liege es allein am Willen des Bruders, ob Verrat Verrat gebiert.” , schloss der alte Beduine, ehe er seine Knöchel, Münzen und Kristalle wiederum in einer Hand sortierte, die farblosen Iriden zusammengezogen durch den Raum pendeln lassend, ohne etwas zu vernehmen, “So du willst, stelle andere Fragen Bruder, worauf ich dir klarere Antwort zu geben hoffe.”


- Kogan - 11-22-2008

Später auf der Terasse des Thronsaals

Also Kogan erblickte was man ihm so sichtbar präsentiert drohten die aufeinander gepressten Kiefer knirschend zu brechen. Was immer Melanie geplant haben mochte es war nicht aufgegangen. Entfachte Feuer beleuchteten sie und die überlebenden Meldereiter von unten. In der aufkeimenden Dämmerung verzerrten die Flammen ihre Schatten zu grotesker Länge und ließ sie über die umgebenen Felsen wandern.
Der Fürst wusste nur alt zu genau was der feindliche Herrscher damit bezweckte. Nicht nur wollte er die Kämpfer Rasankurs verhöhnen, wichtiger war es ihm Kogan aus der Reserve zu locken. Er sollte seine besten Männer opfern oder sogar selbst in das offene Messer laufen. Doch konnte dieser Hund wissen wie wichtig sie war? Bestenfalls war sie doch nur eine Dienerin mit brauchbaren Fähigkeiten, schlimmsten Falls eine Verräterin.
Der Heermeister stand neben ihm, zitternd geduckt das er die Spannung spürte die den Fürsten erfüllte.

Geh hinunter zu den Männern. Suche die welche heute in den Außenbezirken kämpften. Dann versammle sie hier im Thronsaal, sie sollen dort auf mich warten.
Und versuche einen Scharfschützen aufzutreiben.
Damit wirbelte er herum und entschwand in seine Gemächer.
Der verkrüppelte Heermeister eilte sich unterdessen die Befehle zu erfüllen.


- Constantine - 11-23-2008

Nachdem der mutige, kleine Kerl sich lieber die Zunge durchgebissen hatte, statt intelligenterweise den Vorschlag des Fürsten anzunehmen waren sie es wieder einmal, die den Typ dann auch wegräumen mussten. Sie schleiften ihn also einfach runter zu dem kleinen Friedhof, wo auch die toten Arenakämpfer begraben wurden und ließen ihn dort liegen. Man würde sich schon um ihn kümmern. Wenn nicht, auch egal.
Danach suchten sich die beiden letzten Blutpaktler eine kleine Hausruine, die immerhin noch vier Wände aufwies. Dort spannten sie zum Schutz gegen Sonne und Stürme ihre zusammengeknüpften Zeltplanen auf. Nun mit einem neuen Zuhause ausgestattet, ließen sich die beiden auf den Erdboden fallen und schliefen erstmal eine Runde um wieder Energie in die müden Knochen zu bekommen. Das war wichtig, denn wenn der Hauptangriff losbrach würde jeder von ihnen wohl nur noch reichlich wenig Schlaf bekommen, während der Feind es sich dank seiner großen Zahl erlauben konnte immer ausgeruhte Truppen in den Kampf zu schicken. Es war also wichtig sich soviel Schlaf zu sichern wie nur eben möglich und nebenbei war es auch eine Möglichkeit die brütende zu überstehen.
Später wachte er wieder auf und stellte fest, dass Alarich schon aus Eigeninitiative Wasser geholt hatte. Gut Wasser schmeckte scheiße, aber in dieser heißen Umgebung musste man viel trinken und das, ausgerechnet noch hier und vor einer Schlacht , mit Schnaps zu tun war nicht unbedingt das Intelligenteste, das man sich einfallen lassen konnte. Widerwillig trank er das abartige Zeug also in großen Zügen und bewunderte sich fast schon selbst für seine emense Aufopferung im Dienste Khornes.
Danach setzte er sich an seine Ausrüstung, insbesondere die Waffen und machte alles einmal gründlich sauber, auch sehr wichtig. So wichtig sogar, dass er es eigentlich schon vor dem Schlafen hätte erledigen müssen. Er wurde wohl etwas unvorsichtig. Nicht gut, das musste sofort wieder aufhören.
Er war gerade fertig, als er die Mitteilung erhielt seine Anwesenheit im Palast wäre erwünscht. Er winkte Alarich zu sich und gemeinsam fanden sie sich dort ein.