Die Waffenfabrik der "Flussmacher" Gang - Druckversion +- Koron III (https://koron3.de) +-- Forum: Der Trojan-Subsektor [ab hier IN-GAME Bereich] (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=7) +---- Forum: Gohmor Die mächtige Hauptmakropole von Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=8) +----- Forum: Die Slums (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=123) +----- Thema: Die Waffenfabrik der "Flussmacher" Gang (/showthread.php?tid=1009) |
- Die Stimme - 09-01-2017 Das Bordell von Mama Papillon war das, was man in dieser Gegend eine Institution nennen durfte. Das Fundament bestand aus dem unteren Stockwerk eines einstmaligen Wohnhauses, aus solidem Stein erbaut. Darüber erhoben sich zwei Etagen aus zusammengeschustertem Material, hauptsächlich Wellblech und Schrott aller Art. Es gab Balkone und Terrassen und abgesehen von dem schieren Umstand, dass das Gebäude drei Stockwerke hoch war, machten es zwei weitere Punkte zu einem Wahrzeichen der Slums. Zum einen hatte der gesamte Puff Strom, manche munkelten es gäbe sogar gefiltertes Wasser um darin zu baden, wenn man es sich leisten konnte. Des weiteren nahm eine Seite des Hauses eine Leuchtreklame ein, die eine nackte Frau in der Seitenansicht zeigte. Ihrem Rücken entwuchsen zwei Schmetterlingsflügel entwuchsen. Durch wechselnde Beleuchtung sah es so aus, als würde das Geschöpf aus glühend rotem Neonlicht ein Bein lockend heben und senken, während es mit den Flügeln schlug. Das gesamte Papillon war eine einzige Party. Man hörte Mädchen aus den Fenstern lachen, Männer grölen und singen. Vor dem Eingang standen unzählige Motorräder und Automobile, alle krudem und aggressiven Eigenbau entsprungen und stets Mischungen aus Funktionalität und Kampffähigkeit. Um den Puff herum hatte sich ein eigener kleiner Kosmos etabliert. Ersatzteile wurden angeboten und Selbstgebrannter an Durstige ausgeschenkt. Wer jedoch zu tief ins Glas schaute und auf der Straße umfiel, ohne dass ein Kumpel ein Auge auf ihn hatte, über den fielen Banden von Straßenkindern her wie die Ratten und ließen ihn wortwörtlich nackt zurück. Nutten und Strichjungen gingen das ab, was man hier großspurig Promenade nannte, was aber nichts anderes war als ein paar Betonplatten, die höher lagen als die matschige Straße. Wer sich das Papillon nicht leisten konnte und wenn man nicht zu einer Gang gehörte, dann waren das die meisten, konnte man sich bei den Damen und Herren vor dem Bordell billigeres Vergnügen kaufen. Eine bucklige Alte bot aus ihrem Bauchladen Kondome an. Alle dicht und gesäubert, höchstens einmal benutzt. versicherte sie Aurelia mit einem zahnlosen Grinsen. Sie trollte sich, als ihr die Junge Frau zu verstehen gab, dass sie kein Interesse und keine Kugeln hatte. Genau erging es einem Schuhputzer, einem Rattenfleischhändler und einer Wahrsagerin. Von Pakito war noch nichts zu sehen. Zumindest erkannte sie keines der Fahrtzeuge vor dem Bordell als zu den Flussmachern zugehörig. Ihre Aufmerksamkeit wurde von der Umgebung abgelenkt, als ein Mann mit erhobenen Händen, rückwärts vor ihr vorbei ging. Er tat dies, weil eine Pistole auf seine Nasenspitze gerichtet war. An der Pistole hing eine Frau, bei der es sich eindeutig um Flip handelte. Wenn ich sage, du sollst deine dreckigen Wichsgriffel von mir lassen, dann ist daran nich so viel falsch zu verstehen, yeah? Wenn du was ficken willst, dann baller ich dir ein Loch in die Fresse. Kannst ja ma versuchen deine zehn Zentimeter da rein zu schieben. Selbst bei dem schlechten Licht konnte man erkennen, dass Flip wütend genug war um ihre Drohung war zu machen und ihr Opfer das gut genug erkannte um Angst zu haben. Tut mir Leid, ich hab dich falsch verstanden. Habs nur nett gemeint, wollte ein bisschen freundlich sein. Bleib ruhig, okay. Sag du mir nicht ich soll ruhig bleiben. Ich überlege, ob du die eine Kugel wert bist oder ob ich die lieber für nen guten Drink ausgebe. Finden wirs doch einfach raus. Dreh dich um und lauf. Kommst du bis zum Ende des Weges, dann hatte ich gute Laune. Der Mann tat wie ihm geheißen, in der Hoffnung, dass die Frau ihn schon umgebracht hätte, wenn ihr wirklich der Sinn danach stünde. Tatsächlich erschoss Flip den verkappten Freier nicht, gab ihm jedoch noch einen saftigen Arschtritt mit auf den Weg. Geschickt drehte sie dann ihre Halbautomatik am Finger und ließ sie zurück in das Holster gleiten. Man muss diesen Schweinen zeigen, dass nicht jedes unschuldige Mädchen was ist, was man sich einfach nehmen kann. Damit wandte sie sich Aurelia zu, die sie scheinbar schon vor dem kleinen Zwischenfall erkannt hatte. Wie ein unschuldiges Mädchen sah Flip wahrlich nicht aus. Sie war hochgewachsen und muskulös, ohne dabei über Gebühr stämmig zu sein. Ihr Gesicht zeigte sich schmal und von einer Narbe geteilt, die sich von der Unterlippe bis zum Linken Auge hinauf zog. Mittels irgendeiner chemischen Substanz hatte sie nicht nur ihre Haare schlohweiß gebleicht, sondern das Mittel bewirkte auch, dass sie abstanden wie Stacheln bei einem Stachelschwein. Zusammen mit ihrer eng anliegenden Kleidung Stoffresten und zurechtgeschnittenen Reifenteilen als Panzerung über wichtigen Körperstellen, sah sie auf sonderbare Weise windschnittig aus. Flip ist der Name. Weißte ja. Lernen wir uns mal kennen yeah? Ich meiner mehr als nur vom Sehen und so. Sie hielt Aurelia die Faust hin, welche mit der eigenen Faustunterseite, auf die Oberseite von Flips Faust schlug. Der übliche, schnelle Gruß dieser Gegend, wenn ein Händeschütteln zu förmlich ausfallen würde. Warteste schon lang? Die Flachzange Pakito ist noch nicht zu sehen, yeah? Sie stellte sich auf die Zehenspitzen um auch Fahrzeuge weiter hinten begutachten zu können. - Aurelia Livius - 09-02-2017 Geht, antwortete Aurelia auf Flips Frage War vor Sonnenuntergang hier, damit Pakito nicht warten muss. Keine Ahnung wo der bleibt mittlerweile war die Sonne schon fast untergegangen, was Aurelia hoffen ließ, dass nichts passiert war. Wenn etwas passiert wäre, wären jetzt alle in Gefahr, obwohl noch nichts geschehen war. Dies würde alle in Gefahr bringen. Wäre nichts passiert würde Pakito eine gute Ausrede brauchen. Wie man soeben erkennen konnte hatte Flip Temperament. Aurelia war da anders als sie. Durch ihre ruhige Art konnte man die junge Frau leicht unterschätzten, doch war sie durchaus in der Lage ihre Meinung zu vertreten wenn sie richtig wütend war oder es ihr in anderer weise einen Vorteil bringen könnte. Für Flip entwickelte Aurelia langsam Sympathie. Sie bewunderte ihr Auftreten gegenüber des Mannes. Offensichtlich war sie in der Lage sich auch ohne den Einsatz von Waffen Respekt zu verschaffen. Was sie mit dem Freier gemacht hatte sollte für alle eine Lehre sein, welche ähnliches im Kopf hatten. Nicht nur, dass sie ihn lächerlich gemacht hatte, auch dass sie vermutlich dominanter war als die meisten der anwesenden sollte andere genug einschüchtern um sie zumindest vorläufig in Ruhe zu lassen. Was Aurelia auch positiv auffiel war wie schnell Flip sich wieder beruhigen konnte. Die meisten, die Aurelia kannte wären nach so einer Situation wütend auf alles und jeden gewesen also unfähig jemanden ruhig zu begrüßen. Allerdings standen nun andere Probleme im Vordergrund, denn alles was Aurelia an Flip positiv aufgefallen war würde wenig bringen, solang Pakito nicht vor Ort war. Langsam schwand auch Aurelias anfängliche Sicherheit. Sie hasste es etwas nicht zu wissen. Besonders wenn es nicht herauszufinden war. Sie hatte sich das Lesen zur Informationsfindung nicht selber beigebracht um nun unwissend wo ihr Kollege war vor einem Puff zu stehen und niemals womöglich niemals herauszufinden wo er war. Selbst wenn er noch kommen sollte so konnte er den beiden Frauen alles erzählen. Letztlich mussten sie es glauben, da es wohl schlecht nachprüfbar wäre. Ich hab mich jetzt dafür entschieden, werde das Team nun nicht im Stich lassen. Dazu ist es zu spät und ich wäre nicht besser als er, versuchte Aurelia sich Mut einzureden und das ganze durchziehen. Sie wusste von Anfang an, dass immer die Möglichkeit bestand, dass etwas nicht nach Plan lief, also konnte sie sich nicht beschweren, wenn es dann so war. Außerdem musste Flip auch warten und schien nicht solche Probleme zu haben. Schon das sollte Aurelia zeigen, dass Pakito jederzeit noch aufkreuzen könnte und ihre Sorgen total übertrieben waren. Außerdem, was konnte sie so schon ändern? Maximal konnte sie auch Flip die Hoffnung nehmen, aber das wäre kontraproduktiv. Somit hatte Aurelia keine andere Wahl als zumindest nach außen hin ruhig zu bleiben und ihre Ängste für sich zu behalten. Ich würde vorschlagen, dass wir...[/COLOR], doch bevor sie den Satz beenden konnte hielt ein Transporter im der Nähe von ihnen, welcher eindeutig der Flussmacher-Gang gehörte was, wenn es wirklich Pakito war, ihren Vorschlag sinnlos machte. Das Mädchen lief auf das Vehikel zu, Flip lief neben ihr. - Die Stimme - 09-04-2017 Das Fahrzeug war recht massiv, auch wenn sich schwer bestimmen ließ, was es in der Stunde seiner Geburt für eine Funktion gehabt haben mochte. Vielleicht tatsächlich ein Transporter, vielleicht auch ein Müllwagen oder ein Baufahrzeug. Das Fahrerhaus bot jedenfalls sechs Leuten Platz und war rund um mit zusätzlich angebrachten Stahlplatten geschützt. Der Fahrer blickte durch einen schmalen Schlitz, konnte die Platte vor der Frontscheibe, beziehungsweise dem vergitterten Bereich, wo dereinst die Frontscheibe gewesen war, aber aufklappen. Wenn keine Gefahr bestand, war es ihm dadurch möglich sich etwas bessere Sicht zu verschaffen. Tatsächlich gab es auf dem Dach eine runde Öffnung und eine Lafette. Doch was immer hier auch für eine Waffe befestigt gewesen sein mochte, die Gang hatte sie vor der Fahrt zur Werkstatt abmontiert. Die Fahrerkabine ragte etwas über das Chassis hinaus, was der Front des Fahrzeug den Eindruck eines trotzig vorgereckten Kinn verlieh und es, wenn man davor stand, noch wuchtiger aussehen ließ. Der hintere Bereich wurde von der Ladefläche dominiert. Diese war ringsum von einer Wand umgeben, in deren rostige Stahlpanzerung man Schießscharten gefräst hatte. Damit war der LKW gleichermaßen Transporter, wie er eine Art Schützenpanzer war, wenn man die Ladefläche mit Bewaffneten füllen würde. Freilich kein Vorteil, den Aurelia mit ihrem Messer für sich verbuchen konnte. Wenigstens war die obere Kante der Wände mit Stacheldraht versehen. Erkletterungsversuche würden damit erheblich erschwert werden. Als sie das Fahrzeug fast erreicht hatten, legte Flip Aurelia die Hand im gehen auf die Schulter. Hör mal Schätzchen. Pakito ist ein feiner Kerl und alles, yeah das is er. Aber er ist auch ein Hitzkopf und verliert die Übersicht, wenn die Kacke richtig zu dampfen anfängt. Wenn also irgendein Tanz losgeht, dann hältst du dich an mich, okay? Dann lebste länger. Pakito hatte derweil die Tür aufgestoßen und war breit grinsend hinter aus der Fahrzeugkabine geklettert. Als er das tat, konnten die anderen beiden das Zeichen der Flussmacher Gang auf der Fahrertür sehen. Eben ein sich windender Fluss. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, griff sich Flip eine Hand voll Schlamm und schmierte es über das Symbol. Was denn? Kommentierte Pakito die Aktion. Es ist finster wie im Sack, da wo wir hin fahren. Die andere Fahrerin sagte nichts, sondern schritt um den Wagen herum und überschmierte auch das Zeichen auf der anderen Seite. Wie auch immer, zuckte Pakito die Schultern und begann die Route zu erläutern. Wir fahren durch das Gebiet der Fünfzehner, das sollte nicht weiter wild werden. Die haben Frieden mit uns und ich kenne ein paar von den Grenzwachen. Außerdem sind die groß genug, dass sie es nicht nötig haben uns wegen dem Auto kalt zu machen. Dann geht’s in die Hafengegend, zu den Beißern. Da treffen wir uns mit Jona. Wenn der Muti alles richtig gemacht hat, haben wir die Städter dann auch schon da und können damit beginnen den Kram zu verladen. Der Rückweg geht wieder durch das Gebiet der Fünfzehner. Unter der Hochstraße lang und dann bis an den Fuß der Stadt. Das ist Giftland, da gibt es keine organisierten Gangs, nur ein paar abgefuckte Müllkramer. Und Drücker! Warf Flip ein und sah alles andere als begeistert aus. Pakito winkte ab. Der alte Boo hat mir erzählt, dass die Fünfzehner die ausgeräuchert haben, als sie ihr Gebiet vergrößert ham. Klar da hängen bestimmt immer noch ein paar rum, aber wir sind schneller durch, als die wissen was anliegt. Flip sah zu Aurelia und legte ein schiefes Grinsen auf. Ach ja, kannste ja nicht wissen. Kommst ja nicht so richtig rum in der Gegend, was? Sie lachte trocken auf. Sollst ja nicht dumm sterben, Kugelpresserlady. Also die Fünfezehner sind so ziemlich die größte Gang in der Gegend. Ihr Hauptquartier liegt bei Stützpfeiler Fünfzehn, der einen überhängenden Teil der Stadt abstützt. Daher der bekloppte Name. Ich meine auch, dass wir von denen nicht viel zu befürchten haben. Die sind nicht ohne, wenn man ihnen ans Bein pisst, aber davon ab kann man mit denen reden. Die Beißer sind auch nicht weiter wild. Sind im Grunde Schmuggler und Strandpiraten, aber zu klein, das wa da nicht ein bisschen Blei unters Volk werfen können. Als Bestechung oder als Gruß aus der Hölle. Sie tätschelte die Pistole in ihrem Halfter. Soweit alles kein großer Bahnhof, aber die Hochstraße macht mir Sorgen. Das hatte sie zu Pakito gesagt, wandte sich aber jetzt wieder erklärend an Aurelia. Die Hochstraße ist eine Betonröhre in der eben eine Straße verläuft und die, oh Wunder oh Wunder, hoch gelegen ist. Das soll die braven Bürger Gohmors vor uns Slum- Abschaum schützen, year, soll es. Sie spuckte aus. Da drunter kann man gut lang fahren, aber da sind eben auch die Drücker. Das sind Junkies, die sich Gläff und son Scheiß reinjagen und schon völlig kaputt sind. Hab gehört die fressen die Leute, die sie sich greifen können. Blödsinn! Das sind Schauergeschichten. Außerdem haben die Fünfzehner sie platt gemacht. Sagt der alte Boo. Sagt er! Der alte Boo der glaubt, dass nur die untere Hälfte von ner Kippe schädlich ist, der ja? Hat die große Flip Schiss vor ein paar Drückern? Ne, hatse nich. Ich will nur sagen können „Ich habs ja gesagt“ wenn wir über nem Mülltonnenfeuer schön knusprig braten. Lass uns los, sonst verpassen wir die Grillparty noch. Flip seufzte resigniert und ging zur Beifahrerseite. Pakito meinte derweil zu Aurelia. Steig erst mal bei uns mit ein. Auf die Ladefläche kannst du immer noch, wenn wir die Kisten drauf haben. Der Innenraum war geräumig und die Sitzpolster zwar fadenscheinig, aber immerhin intakt. Es roch nach LHOs und altem Schweiß, aber ansonsten ließ sich an der Sauberkeit des Gefährts nicht viel kritisieren. Da die Panzerplatten vor den Fenstern nur wenig des ohnehin spärlichen Lichts herein ließen, war es fast völlig dunkel im Inneren. Pakito fuhr, Flip gab den Beifahrer und Aurelia saß auf der Bank hinter den beiden. Pakito gab Gas und der LKW röhrte mit dem satten Ton entfesselter Motorleistung auf. Ohne sonderliche Mühe wühlte er sich durch den Schlamm der Straße, auf ihr Ziel zu. - Aurelia Livius - 09-06-2017 So schwer kann das ja nicht werden. Scheinbar haben wir nicht wirklich etwas zu befürchten außer das wir vielleicht von ein paar drogensüchtigen angegriffen werden. Was wollen die schon großartig machen?, dachte Aurelia. Da fiel ihr die Frage, die sie Pakito stellen wollte wieder ein Warum bist du erst so spät gekommen?, fragte Aurelia jetzt neugierig. Durch das was ihr vorher erzählt wurde hatte sich ihre Aufregung etwas gelegt. Allerdings wusste sie, dass sie ihren Respekt vor potentiellen Gegnern nicht verlieren durfte. Warum machst du dir eigentlich solche Sorgen wegen dieser Drücker? wollte Aurelia von Flip wissen. Aurelia verstand Flips Reaktion auf diese drogenabhängigen nicht. Was war so gefährlich an einer Gruppe, bei welcher ein Großteil sich selber schon körperlich kaputt gemacht hatte. Und wie intelligent sollten solche Menschen schon sein? Die junge Frau kannte sich zwar nicht unbedingt mit Drogen aus, doch das musste man auch nicht um zu wissen, dass sie dem Gehirn schaden konnten. In den Slums bekam man das täglich vor Augen geführt. Über das Verhalten der beiden Fahrer war Aurelia jedoch verwundert. Sie hätte erwartet, dass sie versuchen würden von ihr Abstand zu halten. Die anderen Fahrer die das Mädchen kannte dachten sie waren so ziemlich das beste, was die Welt zu bieten hatte und würden sich nie mit jemandem der unter ihnen steht abgeben. Zumindest nicht ohne zu zeigen, dass diese Person minderwertig war. Daher war sie Flip und Pakito dankbar, dass sie so gut aufgenommen wurde. - Die Stimme - 09-11-2017 In der Kabine hing ein Rückspiegel. Eine reichlich unnütze Einrichtung, da es kein rückwärtiges Fenster gab, aus dem man damit hätte schauen können. Somit diente er nur dazu, das der Fahrer die hintern Fahrgäste beobachten konnte. Hey! grinste Pakito, der in dem Moment genau das tat und die Augen kurz von der Fahrbahn nahm, um die Aurelias zu suchen. Keiner soll mir nachsagen, ich würde bei zwei so hübschen Damen zu früh kommen. Er lachte schallend über den eigenen Witz, während Flip die Augen verdrehte, was man zwar nicht sehen, wohl aber in ihren Worten hören konnte. Könnt ihr Typen euch nicht ein einziges mal die dummen Sprüche verkneifen? Nur ein einziges, verfluchtes Mal? Flip nicht gleich aus Flip. Das war ja wohl ne Steilvorlage. Also schön, wenn Humor in diesem fahrenden Mülleimer nicht gefragt ist, dann eben nicht. Es hat so lange gedauert, weil ich noch mal alle Reparaturarbeiten nachgesehen habe. Ich habe keine Lust irgendwo in einem fremden Ganggebiet liegen zubleiben, weil irgendein besoffener Schrauber geschlampt hat. Außerdem waren es doch nur fünf Minuten. Auf die Frage, was denn so Außergewöhnlich an den Drückern sei, antwortete Flip sauertöpfisch. Wenn du einem über den Weg läufst, dann weißt du es. Meinte sie nur. Pakito, der gerade dabei war den Transporter unter Hin- und her Schalten des ersten und des Rückwärtsganges um eine besonders enge Kurve zu manövrieren, ließ sich zu einer etwas ausführlicheren Erklärung herab. Na die Drücker sind teilweise ziemlich agro und beschaffen sich ihren Stoff oder die Tauschgüter dafür, indem sie andere Leute überfallen. Sie würden sich gegenseitig fertig machen, wenn auch nur einer mehr hätte, als die Hose die er auf dem Arsch trägt. So greifen sie andere an. Manchmal jedenfalls. Viele nehm Zeug, dass sie aufputscht. Hab mal gesehen wie ein Drücker drei Kugeln verpasst bekommen hat und weiter gerannt ist als wäre nichts gewesen. Erst als im einer ein Beil in die Fresse gehaun hat is er liegengeblieben. Aber wie gesagt, macht euch wegen denen nicht verrückt. Zum einen sind die nich alle so und zum anderen haben die Fünfzehner sie ausgedünnt. Also Ruhe bewahren und auf die echten Probleme konzentrieren. Ach wo ich gerade davon rede. Wir kommen gleich an die Grenze zu den Fünfzehnern. Ich kenne einen der Posten. Hab mal was mit seiner Schwester gehabt. Die Alte war ein bisschen hinten dran, vom Kopf her, aber mit ihrem Bruder kam ich immer ganz gut zu Rande. Hoffe daran hat sich nichts geändert. Also Klappe halten und mich reden lassen. Anderswo Küste vor den Slums von HIER kommend (letzten beiden posts) Drudox suchte die Landlinie mit dem Fernglas ab. Alle Lichter der Tiamat waren gelöscht, so das man sie vom Ufer aus kaum zufällig entdecken und beobachten konnte. Der Dunst über dem stinkenden Wasser und die Mond lose Nacht taten ihr Übriges. Die Stadt Gohmor war ein glühendes Lichtermeer, umschwirrt von Luftfahrzeugen aller Form und Größe wie von Insekten. Scheinwerfer, Positionslichter ja selbst überdimensionale Werbetafeln stemmten sich dem Dunkel der Nacht entgegen. Die Slums waren das genaue Gegenteil. Natürlich gab es auch hier ab und an ein Licht. Feuer, größtenteils aber auch zuweilen ein Gebäude, dessen Bewohner über den Luxus von Strom verfügten oder irgendwo krochen die Scheinwerfer von Fahrzeugen zwischen den Wellblechschluchten entlang. Doch im Vergleich mit der Makropole. Waren die Slums ein lichtloser Ort. Ein Bild der Steinzeit, neben dem Symbol dessen, was der Mensch als seine höchste zivilisatorische Leistung ansah. Die Tiamat dümpelte in gebührendem Abstand zum Festland im Wasser und die ruhigen Wogen klatschten fettig an den gepanzerten Rumpf, schienen sich schmatzend daran fest saugen zu wollen und schlugen immer wieder treibenden Müll gegen das Schiff. Kannte man seine Anlegestelle nicht genaustens, dann konnte es gefährlich werden zu nah an das Ufer heranzufahren. Es gab zum einen Untiefen, von Ruinen unter Wasser und öfter noch von Müll und gesunkenen Schiffen. Außerdem neigten die Küstenbewohner dazu Piraten zu sein und bei der kleinsten Gelegenheit ein Wasserfahrzeug zu entern und bis auf die letzte Niete im Rumpf alles zu klauen. Das jedenfalls hatten ihm Leute erzählt, die es wissen mussten. Nicht das sich die Tiamat und ihre Besatzung sich nicht ihrer Haut erwehren konnten. Im Gegenteil hatten sie sogar genügend Feuerkraft um so ziemlich alles in Stücke schießen zu können, was die Slumbewohner gegen sie aufbieten konnten. Und auch wenn der Küstenschutz der PVS kein müdes Gähnen wegen ein paar Schüssen von der Slumküste erübrigen würde, so waren sie hier doch schließlich um Diskretion bemüht. Dort! flüsterte jemand. In der Dunkelheit unmöglich zu sagen wer. Im Wasser! Tatsächlich Drudox brauchte sein Fernglas nicht einmal. Etwa zweihundert Meter voraus schimmerte das Meer grünlich, als tauche etwas mit Leuchtkraft knapp unter der Oberfläche. An Deck ertönte ein kaum vernehmbares Klicken. Einfach irgendein Geräusch, hätte womöglich jeder andere gedacht, doch der Waffenhändler wusste es besser. Ein Lasergewehr war entsichert wurden. Lass das Chandra! Das ist das Signal auf das wir gewartet haben. Das Leuchten stieg weiter an die Oberfläche und schwebte dann als kleine grüne Kugel, ein paar Handbreit über dem Wasser im Dunst. Zur Antwort knipste Drudox seine Taschenlampe zwei mal kurz an. Daraufhin bewegte sich das Leuchten zielstrebig auf sie zu. Was ist das? Wollte jemand mit beunruhigtem Ton in der Stimme wissen. Unsere Kontaktperson. Kommt, holen wie ihn aus dieser Brühe. Was da mit einem helfenden Seil aufs Trockene gezogen wurde, war ein Mutant, wie er unter kein Toleranzgesetz, keines noch so liberalen Gouverneurs der Stadt hätte weiterleben dürfen. Der Mann war groß, dünn und nur mit einer kurzen Hose bekleidet. Dennoch schien ihm weder das schleimige Wasser etwas auszumachen, noch der giftige Müll, der darin schwamm. Auch die räuberischen Bewohner der See, die diesem toxischen Dreck trotzen, schienen ihn nicht zu beunruhigen. Die Männer der Tiamat hatten einen zögerlichen Kreis um den Veränderten gebildet. Das sonderbare grüne Leuchten stammte von einem Auswuchs an der Stirn des Abhumanen, die in einem grün glühenden Anhängsel endete, ganz so wie man es bei einigen Tiefseekreaturen finden konnte, die auf diese Art Beute anlockten. Auch das Gesicht schien diesen Fischen der lichtlosesten Unergründlichkeit verwandt, denn es schien nur aus zwei glotzenden Augen und einem Maul zu bestehen, dass einem umgedrehten Grinsen gleich kam. Der Fremde wirkte dadurch nicht nur permanent schlecht gelaunt, sondern auch durch und durch unmenschlich. Isn Muti! Stellte jemand das Offensichtliche fest. Ach was du nicht sagst, Schweinchen Schlau. Ich dachte es wäre ne Meerjungfrau. Wenn ihr irgendwelche moralischen Bedenken habt, dann könnt ihr den Behörden ja gerne melden, dass euer ehrliches Schmugglerhandwerk durch die Anwesenheit eines Mutanten besudelt wurde. Kein Murren, nur leise kehliges Gelächter. Die Blicke, so unsichtbar sie bei den Lichtverhältnissen auch bleiben mochten, wurden dennoch nicht freundlicher oder weniger angewidert. Willkommen an Bord Jona! Wie geht’s der Familie? Keine Familie Brim Drudox, keine Frau für hässlichen Jona. War nur ein Spaß alter Haudegen. Wohin müssen wir? Ist Stelle zwei, mal zwei Längen nach da. Er deutete in eine ungewisse Richtung, irgendwo nach dem Lande hin.Jona schwimmt, Boot von Brims folgt. Das Licht zwei mal blinkt.zur Demonstration legte er die Hand zwei mal kurz um den Angelauswuchs an seiner Stirn. Dann Brims aufgepasst. Altes Schiff auf dem Grund. Nicht gut wenn Brims dagegen fahren. Gesagt getan. Jona sprang ohne weitere Erklärungen und lange Reden wieder ins Wasser und sein Leuchtorgan war der Leitstrahl für die Tiamat. Drudox ließ Dampf auf den Kessel legen und das Halb- Unterseeboot folgte dem Mutanten mit langsamer Fahrt. Die Mannschaft hatte sich unter Deck begeben und ging ihren Aufgaben nach. Ein Mann stand am Schott und gab den Kurs durch, wenn dieser von dem zu folgenden Mutanten abwich. Außerdem standen Drudox, Kurt, Chandra und Fedor noch an der, alles andere als frischen Seeluft. Also wie besprochen. Chandra und Kurt gehen mit den Slumbewohnern mit und passen auf, dass unsere Kisten keine Beine bekommen. Der Fahrer war Drudox zwar von jemanden empfohlen wurden, dem in solchen Sachen zu vertrauen war. Andererseits kannte er die Leute nicht persönlich und da erschien es ihm besser, die erfahrene Söldnerin bei seiner Ladung zu lassen. Für Kurt galt das nur bedingt. Gewiss, auch er hatte Kampferfahrung, das sah man ihm an. Aber in erster Linie ging er mit, weil er nach Beendigung des Kreuzzuges zur PVS zurückkehren musste. Danach stand ihm offenkundig jedoch nicht der Sinn und wollte er als Deserteur in die Stadt, so war ihm das nicht auf offiziellem Wege möglich. Anfangs hatte Drudox das auch für Fedor vorgesehen, doch das wurde von ihm so wie auch von Kurt abgelehnt. Sie hatten irgendwelche eigenen krummen Dinger zu laufen, die Drudox nichts angingen. Also nur zwei Bewacher. Geht euer Zeug holen, wir dürften in ein paar Minuten anlegen und ich will nicht länger hier bleiben müssen als nötig. Wenn man als Nicht- Slumbewohner hier zu tun hat, ist man gut beraten in Bewegung zu bleiben. Solltet ihr euch auch merken, Freunde und Nachbarn. Später Slums von Gohmor / Seeseite / Ufer / Gebiet der Beißer. Pakito fuhr langsam, da er seit ein paar Kilometern ohne Scheinwerfer fuhr. Der tief röhrende Motor war natürlich weithin zu hören, aber wenigstens konnte man sie nicht so leicht von weiten sehen. Die Übergänge in das Gebiet der Fünfzehner hatten reibungslos funktioniert und die Gruppe Beißer, die sie angehalten hatte, waren mit einem Beutel voll 9mm Kugeln und mit dem Versprechen, sollten sie gierig werden, auf anderem Weg Kugeln zugeteilt zubekommen, abgespeist wurden. Sie hatten seit ihrer Abfahrt von Mama Papillon etwa drei Stunden gebraucht. Mal waren sie gut vorangekommen, dann wieder nur im Schneckentempo. Immerhin hatte ihr fahrbarer Untersatz nicht schlapp gemacht. Jetzt lenkte Pakito das Gefährt in eine Gegend, die früher einmal zum offiziellen Teil des Hafens gehört haben mochte. Es gab die stählernen Skelette einstiger Lagerhallen und große Betonpoller und Wälle, deren Funktion sich einem Laien nicht erschloss. Da sich niemand mehr um den Sturmschutz kümmerte, wurde die Gegend bei rauer See überspült, weswegen hier niemand siedelte. Da vorne ist es! Bemerkte Pakito, der unweigerlich zu flüstern begonnen hatte. Sie fuhren gerade unter den aufragenden Gestellen irgendeines rostigen Dinges durch, vielleicht dereinst ein Verladekran oder etwas ähnliches. Das Metall war so angegriffen und Spröde durch die schädliche Umwelt, dass nicht einmal Schrottjäger dafür Verwendung hatten. Dahinter lag ein Betonanleger und eine leidlich erhaltene Blechhalle, die sich darüber spannte. Das Gebäude war groß genug, dass sie bequem hinein fahren konnten. Das Schiff war bereits vertäut und grimmig aussehende Männer luden Kisten ab. Etwas Abseits davon drehten sich vier Gestalten zu ihrem ankommenden LKW um. Der eine war kaum größer als ein Kind, dafür aber so breitschultrig wie ein Bodybuilder. Er hatte einen weißen Bart, doch eher gefärbt als durch Alter und trug einen ledernen Mantel über einer Brustpanzerung. Neben ihm eine Frau, von der im Moment nicht sonderlich viel zu sehen war, abgesehen von ihrer fülligen Haarmähne, der einfachen Kleidung eines Arbeiters und natürlich dem Lasergewehr über der Schulter. Auf der anderen Seite des kleinen Mannes eine Kreatur, bei der es sich nur um Jona handeln konnte. Jedenfalls hatte Pakito auf der Fahrt ihn grob so beschrieben. Außerdem gab es in der Gegend sicher nicht mehrere derart entstellte Mutanten. Als letztes ein irgendwie brutal aussehender Kerl. Vielleicht lag es an seinen geschorenden Haaren, die weiße Narben auf der Kopfhaut erkennen ließen und ihm in Verbindung mit dem Dreitagebart das Aussehen eines Sträflings gaben. Seine Kleidung war abgerissen und kaum besser als die der meisten Slumbewohner. In seiner Hand lag eine sonderbare Art Gewehr. Man arbeitete nicht bei den Flussmachern ohne ein bisschen was von Waffen zu verstehen und das da war eine Muskete. Sie hielten ein paar Meter neben dem Kistenstapel und Pakito stellte den Motor ab. Na dann wollen wir mal - Aurelia Livius - 09-15-2017 Die Ruhe nachdem der Motor abgeschaltet war wirkte auf Aurelia fast schon unheimlich. Sie wusste zwar, dass bisher nichts schlimmes geschehen war, doch war die fehlende Geräusch Quelle offensichtlich. Am Anfang der Fahrt hätte Aurelia nie gedacht, dass der Lärm des Motors eine beruhigende Wirkung auf sie haben könnte, doch schien genau dies der Fall zu sein. Doch konnte die junge Frau sich nicht erklären, warum dies so war. Vermutlich suggerierte das Drohnen für sie, dass das Auto fuhr und somit alles in Ordnung war. Dies würde jedoch immer eine Vermutung bleiben, was im Prinzip egal war. Fakt war, dass der laufende Motor sie irgendwie beruhigte. Die drei gingen auf die Städter zu, welche keine Anzeichen machten ihnen entgegen zu laufen. Aurelia begrüßte die vier mit dem in den Slums typischen Faustschlag, was die Fahrer ihr Nacht taten. Sie wusste nicht warum diese so handelten, empfand das aber auch nicht als wichtig. Aurelia hatte nur so gegrüßt weil sie nichts über die Umgangsformen in der Stadt wusste. Woher sollte sie dies auch? Außerdem waren sie hier in den Slums, dies bedeutete die Städter mussten sich anpassen, ob sie wollten oder nicht. Allerdings kam auch kein hörbarer Protest von den vier. Dies andere jedoch nichts daran, dass man ihr Misstrauen fast schon spüren konnte. Zwar sah man dadurch, dass der Smog den Nachthimmel verdeckte noch weniger als man unter nur normalen Umständen erkennen würde, doch vor allem die Frau wirkte sehr angespannt. Diese war größer als Aurelia, fast 1,80m wie diese schätzte, allerdings war sie sehr sehnig. Ihr Haar war dunkelbraun oder schwarz. Genau konnte man das bei den gegenwärtigen Lichtverhältnissen nicht sagen. Der Abhumane ist Jona, richtig? Aber wer ist der Rest von euch? Ich bin übrigens Aurelia und das sind Flip und Pakito. sagte Aurelia, während sie auf die entsprechende Person zeigte. Sie hoffte, dass man das einigermaßen gut wahrnehmen konnte. Im Moment bekam sie jedoch keine Antwort. Zwar war sie etwas wütend deswegen, doch versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen.Wie auch immer. Verladen wir jetzt die Kistenmeinte sie in der Hoffnung zumindest etwas Ablenkung zu haben. Was auch funktionierte. Zwar war das nicht interessanter als ihre normale Arbeit, doch immerhin hatte sie etwas zu tun. Fahren wir? wollte sie nachdem die Ladung gesichert war von Pakito wissen. Sie war schon gespannt ob heute noch etwas interessantes passieren würde. - Kurt Messer - 09-17-2017 Die Kleine hat es aber eilig. Bemerkte Kurt, nachdem das Mädchen kurzerhand die Initiative übernommen hatte. Sie ließ ihnen kaum Zeit sich wirklich vorzustellen, schien sehr darauf bedacht zu sein schnell wieder loszukommen. Verdenken konnte man es ihr sicherlich nicht. Wer wollte schon in dieser Fäkalientonne von Gegend länger auf einem Fleck stehen, als irgend nötig. Selbst wenn einem die Einheimischen nicht die Hälse abschnitten, hatte man das Gefühl, dass allein das Rumstehen dafür sorge, dass einem der giftige Boden die Fußsohlen anknabberte. Während die Fahrer, wie hatte das Mädchen ihn genannt? Pakito und FlipFlop? Bescheuerte Namen hatten die hier. Während die also noch irgendwelche Einzelheiten bequatschten, trat er zu dem Mädel und fasste bei den Gewehrboxen mit an. Die PVS hatte das Gewicht der Kisten so berechnet, dass zwei Soldaten eine Kiste tragen konnten, ohne sich dabei einen Bruch zu heben. Dennoch quälten sie sich ziemlich ab, als sie die unhandlichen Dinger die kleine Leiter hoch buchsieren. Meine Ma hat ihren Prachtjungen übrigens Kurt getauft. Bemerkte er, als sie es mit der ersten Kiste geschafft hatten und drückte einen Rücken durch. Vermutlich nur Einbildung, aber er glaubte es tatsächlich knacken zu hören. Der Kurze da ist Drudox, der ist der, der sich für unser Mühen am Ende die Kohle einstreicht. Die eiserne Jungfrau ist Chandra und die anderen sind nicht weiter wichtig. Mitkommen tun nämlich nur die Eiserne und meine bescheidene Wenigkeit. So war es dann auch. Sie verluden die restlichen Kisten gemeinsam und dann stieg Chandra mit zu ihnen auf die Ladefläche. Der Mutant begleitete sie ebenfalls nicht. Vielleicht konnte er sich nicht so weit vom Wasser wegbewegen oder was auch immer die für Gründe haben mochten. Kurt war das nur recht. Mutis waren noch nie seine Welt gewesen. Er hatte stets die Vermutung gehegt, dass sich ihre Veränderungen auch auf das Hirn auswirkten und sie alle Fäden im Kopf hatte, nicht ganz dicht waren. Die Erfahrungen, die er in Horning mit den Befreiten gemacht hatte, halfen auch nicht gerade seine Meinung über sie zu verbessern. Kurt hoffte nur, dass er nicht deswegen nicht mitkam, weil seine Mutantenfreunde ihn nicht verletzen wollten, wenn sie sie irgendwo überfielen. Während der LKW nach nicht einmal 10 Minuten Aufenthalt wieder in Richtung Landesinneres rumpelte, suchte sich Kurt einen Platz auf einer der Kisten. Er versuchte sich so bequem zu setzen, wie bei der Fahrt eben möglich und begann seinen Donnerstock zu laden. - Aurelia Livius - 09-19-2017 Als der Transporter mit laut dröhnenden Motor los fuhr schaffte Aurelia es gerade noch ihr Gleichgewicht zu halten. Dann entschied auch sie sich auf eine der Kisten zu setzen. Das Mädchen setzte sich nicht direkt neben neben Kurt, dennoch nahe genug zu ihm, dass er sie auch reden hören würde, wenn sie nicht schrie. Sorry, dass ich es so eilig hatte, aber mir hat der Hafen nicht gefallen. Dir etwa?[/COLOR], sagte sie zu Kurt, da sie seinen Kommentar vorher gehört hatte, dies jedoch nicht direkt ansprechen wollte.Stell dich bei Gelegenheit noch den anderen vor.fügte sie hinzu. Dies war ein gut gemeinter Rat. Aurelia wusste noch, dass sie schon am Anfang wütend war, weil sich ihre Partner nicht vorgestellt hatten und sie war noch immer nicht sehr glücklich darüber, dass sie nicht wusste wer die Frau war, worüber sie bei Gelegenheit auch nochmal mit den Fahrern sprechen sollte, vielleicht wussten diese mehr. Und es war kein Geheimnis mehr, dass Flip deutlich mehr Temperament als Aurelia hatte, auch wenn diese hoffte, dass sich die Fahrerin bei ihren Gästen zügeln würde, was zu glauben dennoch sehr viel Optimismus erforderte. Jedenfalls mehr Optimismus als Aurelia hatte. Dennoch sah die andere Frau auch nicht unbedingt schwach aus, was einen davon ausgehen lies, dass diese sich durchaus mit Flip messen konnte. Hierbei blieb nur zu hoffen, dass es bei Wortgefechten bleiben würde. Allerdings war auch fraglich, welche Überraschungen die Städter noch mit sich bringen würden. Aurelia hatten sie nämlich bereits am Anfang überrascht. Die junge Frau hatte gedacht alle Städter würden Kleidung tragen in der sie möglichst reich wirken, somit war schon die Arbeitskleidung der Frau etwas, womit Aurelia nicht gerechnet hatte. - Kurt Messer - 09-20-2017 Die Kleine schien nervös zu sein. Sie redete jedenfalls wie jemand der nervös war. Konnte man ihr nicht verdenken. Er selbst hatte lieber jemanden um sich, der nicht auf abgebrüht tat und dann im entscheidenden Moment die Nerven verlor. Lieber jetzt zappelig und aufgeregt und dann abgebrüht, wenn es nötig wurde. Ne hat mir nicht gefallen. Bemerkte er auf auf den Hafen hin angesprochen. Und gefällt mir auch immer noch nicht. Wobei ich nicht glaube, dass die Sehenswürdigkeiten noch besser werden dürften. Ich will da da rein, er zeigte mit dem Ladestock, mit welchem er gerade das Pulver in der Muskete fest gestampft hatte, auf die Makropoel. Der Hive ersetzte den Horizont, ein gewaltiges, leuchtendes Gebirge aus Beton und Stahl. Leider muss ich dazu durch diese Jauchegrube waten. Nimms mir nicht krumm, falls du irgendwie an Lokalpatriotismus leidest. Aber je schneller ich die Slums hinter mir lasse und nach Möglichkeit nie mehr betreten muss, um so besser. Kurt schob den Ladestock wieder in die Halterung unter dem Lauf seiner horninger Waffe. Auf mich wartet ein Bad, frische Klamotten und eine Mahlzeit, die nicht aus recycelten Exkrementen besteht. Danach können sie die Wanne gleich mit Whisky füllen. Seine dreckigen Finger holten eine Kugel aus der Tasche und er lies sie in den Lauf rollen. Darum steht mir auch nicht der Sinn hier nähere Bekanntschaft mit deinen Kumpels zu machen. Du sitzt mit mir hier auf dem Präsentierteller und ich will schon ganz gerne wissen, wem ich meine hübsche Kehrseite anvertraue. Die da vorn interessieren mich einen Scheiß. Ich will ihre Namen und ihre Geschichte nicht wissen. Ich will nur in Gohmor sein, bevor es hell wird. All das sagte er ohne Zorn oder Herablassung in der Stimme, sondern in der neutralen Tonlage eines Mannes, der genau das meinte, was er sagte. - Aurelia Livius - 09-20-2017 Kurts Antwort verwunderte Aurelia ein bisschen. Nicht seine Meinung zu den Slums, sondern das ihn die anderen beiden nicht interessierten. Klar, wer wollte schon länger in dieser Gegend bleiben als nötig. Vor allem bei den Sachen, die er über die Makropole gerade erzählt hatte. Auch wenn es nur war, dass er die Wanne mit Whiskey füllen konnte. Hier war man froh wenn man einen Platz hatte wo man sich waschen konnte. Aber warum wollte er nicht wissen mit wem er zusammen arbeitete. Es sollte allen klar sein, dass hier keine Freundschaften entstehen würden, aber man sollte sich doch wenigstens vorstellen, schließlich hatten alle hier viel zu verlieren. Zwar war dies vermutlich die einzige Gemeinsamkeit, die sie hatten, aber es war schon mal eine, für welche sich auch Anstrengungen in diese Richtung lohnten. Doch konnte Aurelia sich in diesem Punkt nicht sicher sein. Bereits mit einer Kiste Waffen wäre man hier sehr reich gewesen, aber was war das schon in der Stadt wert? Schließlich hatte Aurelia auch mit der Garage in der sie wohnte einen wertvollen Besitz in den Slums, doch ging die junge Frau davon aus, dass man sie in der Stadt dafür belächelt hätte. Immerhin freute man sich hier über frische Kleidung und essen aller Art und Kurt erzählte es so als wäre das etwas ganz normales solche Sachen zu besitzen. Es geht mir nicht darum, dass du dich mit ihnen anfreunden sonst oder so. Immerhin bitte ich dich darum deinen Namen zu sagen und nicht ihnen deine Lebensgeschichte zu erzählen. Sie sind nur die, die hier einen Plan haben, also sollten sie auch wissen mit wem sie zusammenarbeiten.meinte Aurelia. Spätestens jetzt sollte Kurt bemerkt haben, dass sie wegen seiner Meinung zu den Slums nicht verletzt hatte. Zwar hatte das Mädchen keinen Vergleich, doch gefiel es ihr in den Slums auch nicht. Schöner wird das was wir hier sehen nicht, denk ich jedenfalls. Hab hier noch nie einen schönen Ort gesehen. Auf jeden Fall bist du vor Sonnenaufgang in Gommor oder wie des heißt, sonst wird's scheiße, also wird Pakito sich beeilen., ging sie auf das ein, was Kurt gesagt hatte. Das Mädchen wusste nicht, ob es wirklich klug war den letzten Satz zu sagen, doch wenn Kurt eh nicht mehr hier her kam spielte es auch keine Rolle und sie brauchte sich deswegen keine Gedanken zu machen. |