Koron III
Appellplatz - Druckversion

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- Friedrich von Auen - 04-03-2010

Mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte er das zerknitterte Dokument das ihm der Soldat reichte und betrachtete es eingehend. Alles in allem stimmte es mit der Aussage des Soldaten überein, Ankunft sowie die Zuteilung durch das Büro der Rekrutierung waren genau datiert und bewahrheiteten das Zeitfenster welches der Soldat angegeben hatte. Was ihn jedoch aufmerksam werden ließ war eine Kennzeichnung, für den ungeschulten Beobachter nur ein Zahlencode von Tausenden welche auf imperialen Dokumenten verwendet wurde doch wurde dieser Mann explizit als potentielle Gefahr für Moral und Imperiumstreue der Einheit gelistet, für seine ohnehin vorhandene Karriere in einer Strafeinheit schon eine beachtliche Leistung.

"Gefreiter, das Oberkommando sieht vor das sie ihre Befehle vom derzeit kommandierendem Offizier LePerrien erhalten wenn dieser den Moment als geeignet erachtet, des weiteren bin ich keine Bardame die sie nach belieben mit Fragen löchern können sondern ihr ihnen zugeteilter Kommissar. Zudem besaßen sie bei weitem genug Zeit früher zu erscheinen. Sehen sie das alles als Verwarnung, eine weitere werden sie nicht bekommen. Auch erwarte ich ihre Anwesenheit beim Strafdienst, sie können nun Wegtreten."


- Die Stimme - 04-04-2010

Güterbahnhof Neurich!
Die größte Umschlagstelle für Waren auf dem Landweg. Drei Etagen mit bis zu hundert Gleisen. Ein Gewirr aus Signallichtern, Schienen, Weichen, Kontrollhäuschen und Bahnsteigen. Vom Squam-Squam Viehtransport bis zu Wagons voller Baumwolle aus Bulag. Neurich war das Herz, in welchem die Adern der Wahrenbeförderung zusammenliefen, starteten und umgeschlagen wurden.
Eine weitere wichtige Ressource war der Mensch. Nein eigentlich stimmte das nicht. Denn nicht Menschen wurden hier verfrachtet, sondern Soldaten.
Das Militär unterhielt einen separaten, kleinen Bahnhof, zwischen dem Wurzelgeäst der Gleise. “Klein” bezog sich dabei auf das Verhältnis, in welchem die Anlage zum Rest des Megabahnhofs stand. Dieser Logistikposten- Neurich war immerhin eine eigene Kaserne, mit Unterkunftsgebäuden, einem Stab und umfangreichen Technikhallen. Einige der gewaltigen Panzerzüge wurden hier gewartet und gepflegt. Riesige, fahrende Festungen, welche beachtliche Feuerkraft aufbringen konnten. Aber keiner dieser gepanzerten Riesenwürmer würde Beförderungsmittel für die 13. Strafkompanie werden. Man hätte die stolzen Besatzungen ohnehin mit vorgehaltener Waffe dazu zwingen müssen das sie dieser zusammengetriebenen Bande, fremdweltlerischen Abschaums den Zugang zu ihren Schmuckstücken gewährt hätten. Doch so drastische Masßnahmen waren ja gar nicht nötig.

Die 200 Mann der Kompanie standen im Stillgestanden auf dem Bahnsteig. Ein jeder mit vollem Sturmgepäck. Zwischen den Blöcken aus schweigsamen Männern und Frauen ritten die Offiziere auf Carnaks und achteten auf die Disziplin. Darin standen sie den Kommissaren in Nichts nach, die zwischen den Reichen einherschritten und mit vorzuckenden Knüppeln auf unkorrekte Haltung, oder mangelhaften Sitz der Kleidung hinwiesen.
Werden sie sich ihrer Vergehen bewusste. Rezitierte einer der Politoffiziere um den Soldaten die Wartezeit zu versüßen. Sie sind hier, weil sie sich gegen die Armee, das Imperium und seine Bürger versündigt haben. Lassen sie nicht die geringe Aussicht auf Rehabilitierung ihr Ansporn sein. Denn diese Hoffnung ist trügerisch. Sie werden mit ziemlicher Sicherheit sterben. Die Frage ist wie sie sterben werden. Als Verbrecher? Gewiss! Als aufrechte, geläuterte Bürger des Imperiums? Nun das liegt bei ihnen.

Endlich kam der Oberstleutnant, gemächlichen Schrittes, aus dem Stabsgebäude. Einige Papiere unter den Arm geklemmt zupfte er seine Handschuhe gerade und strich sich dann mit dem Handrücken den ausgeprägten Schnauzer. Seine unterstellten Männer erreichend gab er ein knappes Zeichen, worauf sich die Kommissare und ranghöchsten Offiziere um ihn versammelten.

Meine Herren, begann er ohne lange Umschweife. Wir haben unsere Befehle. Die Reise geht nach Kallis, genauer gesagt in schöne Städtchen Gati, bei Kallis. Unsere Mission lautet: Niederschlagung aufständischer Kräfte in Gati und Umgebung. Näheres wird man uns vor Ort auseinandersetzen. Die Reise dauert mehrere Tage, Zwischenstopps sind nicht vorgesehen, Rationen an Lebensmitteln und Wasser, sowie sanitäre Einrichtungen stehen zur Verfügung.
Ein schnaubende Dampflokomotive, mit einer beachtlichen Anzahl an Personenwagen, rollte soeben ein, als wären die Ausführungen des Oberstleutnant ein vereinbartes Stichwort gewesen.
Schaffen sie die Soldaten an Bord und teilen sie die Aufsichtssichten untereinander und mit den Unteroffizieren ein. Ich erwarte sie um zwanzig- hundert im ersten Wagen zu einem kleinen Umtrunk. An die Arbeit, meine Herren.

Es handelte sich zwar um Passagierwagen, doch man hatte im Grunde das gesamte Innenleben entfernt. Keine Bänke, keine Sitze. Die Soldaten fanden ihre Plätze auf dem nackten Boden. Somit wurde die Aufnahmekapazität erheblich gesteigert. Wirtschaftlichkeit war nichts wovon sich die PVS lossagen konnte und letztlich handelte es sich nicht um irgendwelche Soldaten deren Einheit auf eine stolze Geschichte verweisen und die damit zusammenhängenden Privilegien beanspruchen, konnten. Es waren ja nur Sträflingssoldaten. Die konnten froh sein das sie keine Viehwagen zugeteilt bekommen hatten, was durchaus auch im Bereich des Möglichen gelegen hätte.
Die letzten beiden Wagons waren für die Carnaks vorgesehen, dann kamen drei für Ausrüstung und Material, die der Mannschaften und schließlich zwei für die Offiziere. Letzte entsprachen den Standards der modernen Personenbeförderung und waren recht behaglich. Im ersten Wagen, direkt hinter der Lok, geruhte der Oberstleutnant sein Quartier zu nehmen.


- Friedrich von Auen - 04-13-2010

"Herr Kommissar, das Oberkommando hat unsere Route geändert, es scheint eine Änderung bezüglich ihrer Einsatzbefehle zu geben, wir sind jetzt auf dem Weg zum PVS Logistikdepot des Güterbahnhofs Neurich." Es war der Pilot welcher sich nach einer Reihe von Bestätigungen in das Kom zu ihm umgedreht hatte. Wie als würde er auf die Bestätigung des Politoffiziers warte diesen Befehl ausführen zu dürfen ruhte sein Blick weiterhin auf ihm während der Copilot die letzten Vorbereitungen traf den Gleiter zu starten. "Sie haben ihre Befehle." Damit drehte sich der Kommissar um und duckte sich durch die Luke um in den Frachtraum des Gleiters zu gelangen. Schnell hatte er LePerrien unter den Soldaten und gab diesem mit einem kurzem Wink zu verstehen das sie starten würden. Kurz darauf standen die beiden Offiziere nebeneinander an der Tür, die Soldaten im Blick behaltend. "Es gab eine Planänderung, man bringt uns zum Neurich Umschlagplatz, wenn ihnen das etwas sagt." Natürlich wusste der Offizier neben ihm über den Güterbahnhof beschied, es war eher eine rhetorische Frage um sich bei LePerrien danach zu erkundigen ob sich dieser Vorstellen konnte, was nun ihre Befehle waren, ein Kommissar stand sich niemals Unwissenheit ein.

Als sie schließlich den Bahnhof erreicht hatten breitete sich sich unter ihnen die militärische Sektion der PVS aus, ein gewaltiges Areal dominiert von schwere und massiven Gebäuden. Als sie landeten war es wieder der Pilot welcher kurz vor dem öffnen der Frachtraumluke zu ihnen eilte um ihnen ihren Zielort mitzuteilen an welchem sie zum Appell zu erscheinen hatten. Sofort war es die befehlsgewohnte Stimme LePerriens welcher seine Männer zum Abmarsch antrieb und in seiner Funktion als Kommissar kümmerte er sich um jene die sich dabei zu viel Zeit ließen. Am Bahnsteig standen sie nun auf Position, die gesamte 13. Strafkompanie, rund 200 Mann, die Schweigsam die auf weitere Befehle warteten. Es war ein Oberstleutnant der nun seinen Stab zusammen rief und schon früh war klar, was sie erwartete. Auf diesem Planeten lag die Polizei gewallt bei den PVS doch wenn es eine Strafeinheit war die man berief um Aufstände nieder zu schlagen dann gab es zweifelsohne Anhaltspunkte für bewaffneten Widerstand denn die Administration legte gewiss Wert auf eine schnelle 'Lösung' dieses Problems, und was eignete sich besser um aufständische Kräfte nieder zu ringen als eine voll bewaffnete Einheit des größten Abschaums den man in den PVS auftreiben konnte. Es würde blutig werden, das war sicher.

Nachdem die Befehle erteilt waren trieb man die Männer in die Vorgefahrenen Transportwagen, schmucklose Kästen ohne Inneneinrichtung für die Mannschaften und vergleichsweise normale Passagierwagen für die Offiziere. Schnell war alles verladen und der Zug setzte sich in Bewegung Richtung Gati. Er selbst setzte sich dabei in ein abseits gelegenes Abteil in dem sich die Kommissare nieder gelassen hatten doch momentan war er alleine da sie im Schichtsystem durch die Wagons patrouillierten, es waren noch gut fünfzehn Standartminuten bis zu eben jenem Umtrunk zu dem man sie geladen hatte und er erhoffte sich davon zumindest konkretere Informationen zu erhalten, diese Welt und ihre PVS waren schon jetzt ein Musterbeispiel für die wirren der imperialen Administration.


- Die Stimme - 04-14-2010

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Als sich die Führung und moralische Aufsicht der Dreizehnten im geräumigen Quartier des Oberleutnants versammelt hatte, schenkte man zuerst Gläser mit vollmundigem Weinbrands aus. Ein edler Tropfen aus dem Privatvorrat des Kommandeurs, der sich augenscheinlich auf das gehobene Leben im Felde verstand. Selbst die Kommissare konnten darüber nicht die Nase rümpfen, denn es war eine Dienstunterbrechung ausgesprochen. Diese brachte den einfachen Soldaten nicht mehr als das sie schlafen und essen durften, für die Offiziere war entsprechend mehr drin.
Das Abteil bestand quasi aus dem gesamten Wagen und war in einen vornehmen Herrensalon verwandelt wurden, hinter dessen stirnseitiger Wand das behagliche Schlafquartier des Bewohners lag. Eben dieser ruhte nun in einem, mit grünem Samt bezogenem, Ohrensessel und musterte die Anwesenden eingehend. Da waren die Offiziere, die alle samt Bewacherpersonal waren und selbst nicht als Gefangene geführt wurden. Dennoch war es ein offenes Geheimnis das man sich nicht eben mit Ruhm bekleckert hatte, wenn man seinen Dienst nun in der Dreizehnten versah. Auch unter den Sträflingen gab es einige, höhere Dienstgrade. Diese standen jedoch unter den Bewachern und wahren selbstredend nicht zu dem jetzigen Beisammensein eingeladen. Die Offiziere setzten sich, neben dem Oberstleutnant, aus den Zugführern zusammen, die alle im Rang von Leutnant bis Oberleutnant standen, sowie dem Stellvertreter des Kommandeurs, seines Zeichens Hauptmann.
Der Polit- Karder bestand derweil aus drei Kommissaren, unter der Leitung des kampferprobten Francisco Gefusa und zwei Junioren. Der Kopf des Kompaniekörpers war nun also hier zusammengekommen.

Meine Herren! Sie können sich denken das ich mir ihr Erscheinen nicht nur erbeten habe um die Trinkkultur meiner Heimat zu vermitteln, auch wenn dies unzweifelhaft ein ausreichender Grund wäre. Natürlich ist ihnen der kurzfristige Wechsel in unserer Befehlsgebung aufgefallen und hat sicherlich zu einigen Fragen geführt. Ich möchte ihnen den Sachverhalt erläutern und Klarheit in diese Angelegenheit bringen. Wie sie wissen war unsere ursprüngliche Mission eine Rettungsaktion, die sich hart am Rande einer militärischen Auseinandersetzungen mit dem als Truztstaaten bekannten Länderverband bewegte. Wir sprechen hier von Bürgerkrieg, meine Herren. Offiziell ist inzwischen von einem tragischen Unglück die Rede und die Presse lobt das Eingreifen der Truztler, um ihren PVS- Kameraden beizustehen, in höchsten Tönen. Sie können sich denken das es hinter den Kulissen gänzlich anders aussieht. Das unser ursprünglicher Befehl direkt vom Kriegsminister stammte ist ein klares Indiz dafür. Sie müssen sich im Klaren darüber sein das wir hier Dinge von äußerster Brisanz vor uns haben und unser Planet möglicherweise vor einem neuen Weltkrieg steht. Scheinbar bedarf es dazu nicht einmal heidnischen Heeren von Götzenanbetern. Wie dem auch sei, die vorläufige Schlacht findet in den Gefilden der Politik statt und der Gouverneur selbst scheint das Heer der Redner zu befehligen. Der Kurs deutet dabei eindeutig auf einen Versuch der Deeskalation. Da wäre es, wie sie zugeben werden, ein denkbar schlechter Akt der Brüderlichkeit wenn Gohmor eine Einheit aus Verbrechern schickt, um seinen Ansprüchen Nachdruck zu verleihen. Zweifelsohne ein Weg der meinem gesetzten Soldatengemüt mehr zugesagt hätte, aber bitte... Preisen wir den Imperator das er seine Diener und ihre Herde aus sündigen Schäfchen, mit einer anderen Aufgabe betraut hat. Vielleicht kennen einige von ihnen Kallis und die Stammesprotektorate. Ich selbst hatte das Vergnügen in jüngeren Jahren und kann bestätigen das die Seele der dortigen Bevölkerung so schwarz ist wie ihre Haut. Jahrhunderte der Missionierung mögen ihnen den Glauben an geschnitzte Dschungelgötter ausgetrieben haben, doch die Natur des Menschen, gerade derart primitiver, lässt sich nur schwerlich ausbrennen. Im Gegensatz zu den ständigen Kleinkriegen in der dortigen Bevölkerung sind unsere Mutantenaufstände das reinste Volksfest. Aber man hat uns nicht ausgeschickt um die überforderte PVS-Polizei der Region zu unterstützen. Unser Auftrag ist es den Verbleib einer ganzen Garnison zu erkunden. Vor etwas mehr als zwei Monaten brach jeglicher Kontakt zu Posten 66-11 ab. Die Station liegt irgendwo im Dschungel und soll eigentlich, im Verbund mit gleichartigen Befestigungen, einen schützende Linie durch den unmöglich zu kontrollierenden Urwald ziehen. Nunja... man sieht ja wie erfolgreich das ist. Ich mach mir dahingehend auch keinerlei Illusionen. Nach meiner Ansicht hat irgendein Warlord den Posten überrannt und unsere hundert, tapferen Kameraden niedergermacht. Wir sollen diese armen Seelen auch nicht retten, sondern lediglich ihren Verbleib aufklären, den Posten sichern oder notfalls für feindliche Kräfte unbrauchbar machen. Er nahm einen Schluck.
Das ist der Stand der Dinge, Herrschaften. Hat es bis dahin Fragen aufgeworfen?


- Friedrich von Auen - 04-14-2010

Man hatte zum Drink geladen und er war dem Ruf gefolgt, wie auch nahezu der gesamte Stab der 13. Strafkompanie, sofern er diesen nach seinen Kenntnissen benennen konnte, hatte sich versammelt um bei einem Schluck edlen Brandweins die aktuelle Situation vom Oberkommandierendem persönlich erläutert zu bekommen. Sie genossen dabei die Art Luxus die als Privileg genossen und in der Armee geduldet wurde und dabei Teils über das Maß hinaus schoss. Auch wenn die Annehmlichkeiten sich hier durchaus im Rahmen hielten, er hatte schon weitaus pompöser gestaltete Privattrosse gesehen, so war es dennoch immer wieder ein befremdliches Bild für ihn diesen Luxus einhergehend mit seiner Pflicht als Soldat zu sehen. Er war auf Krieg aufgewachsen, einer Welt die unter notorischen Resourcenknappheiten litt und auf der Luxus ein Wort war das die wenigsten mit der Realität zu assoziieren wussten. Es war eine asketische Gesellschaft die einzig aus dem willen Buße zu leisten existierte um die Schmach von ihrer Welt zu wischen welche durch die Häresie hervorgerufen wurde und sie als Strafe von der Oberfläche ihrer Heimat verbannte. Doch es gab wichtigeres als an dies zu denken und über dessen Sinn zu zu philosophieren. Einhundert Mann waren verschwunden, eine gesamte Garnison der Grenzbefestigungen, ein durchaus beunruhigendes Szenario in Anbetracht der damit verbundenen Umstände. Bisher hatte er sich abseits von der Menge der Offiziere gehalten, er war niemand der Wert darauf legte sich zu präsentieren oder Teil einer eingeschworenen Gemeinschaft zu werden, er hatte einzig eine Funktion und so schälte er sich aus dem Halbschatten des Wagons um, nachdem der Kommandeur geendet hatte, das Wort an sich zu nehmen.

"Verzeihen sie Herr Oberleutnant wenn es die Unwissenheit ist welche aus meinen Worten spricht, ich besitze erst seit kurzem die Ehre in den den PVS der Welt Koron III zu dienen, jedoch ist es, gerade in Anbetracht der von ihnen erwähnten schwere des Terrains, nicht so, dass eine Grenzbefestigung über eine, zumindest für den Notfall geeigneten, Versorgungsmöglichkeit über den Luftweg verfügt? So sollte es doch ein leichtes für ein Aufklärungsteam der planetaren Streitkräfte sein sichere Informationen zu ermitteln, das durchaus auch innerhalb der Verstrichenen zwei Monate. Auch irritiert es, dass wir lediglich über eine Annahme verfügen bezüglich der eigentlichen Ereignisse welche zu dem Abbruch des Kontakts führten, schließlich sind die tapferen Verbände imperialer Streitkräfte zu einer strikt reglementierten Kommunikation verpflichtet, insbesondere Grenzgarnisonen. Sehen sie es mir nun bitte abermals nach wenn ich nicht über umfassende Kenntnisse bezüglich der auf diesem Planeten herrschenden Lage von bewaffneten Verbänden verfüge doch erlauben sie mir die Frage: Ist es möglich das eine Grenzbefestigung der PVS, ganze einhundert Mann stark, von einem nicht weiter identifizierten einheimischen Feind dermaßen schnell überwältigt werden kann ohne über die unterschiedlichsten Kommunikationswege, welche ein solcher Beobachtungsposten besitzt, genauere Informationen zu liefern? Auch erscheint es mir, gestatten sie mir nun diese Offenheit, etwas abweichend von der Norm das der Befehl zur Sicherung dieser Anlage so - nennen wir es spontan - erteilt wurde, nach dem ganze zwei Monate verstrichen sind."

Während er sprach war seine Stimme ruhig, er wusste das das was er gerade äußerte für den ein oder anderen Offizier kränkend klingend mochte, gerade für den Archetyp PVS-Kommandant der sich stets im Vergleich mit den glorreichen Einheiten der Imperialen Garde Messen wollte. Er fixierte den Oberleutnant und achtete auf eine jede seiner Reaktionen, er selbst war Kommissar und stand damit eigentlich außerhalb der eigentlichen Befehlskette doch genoss er als Offizier des heiligen departmento Munitorium umfassende Befugnisse und dabei sah er es durchaus als seine Pflicht seinem Wissen und Gewissen folgend tiefer ins Detail zu gehen, selbst wenn es im harmlosesten Fall bedeuten würde, das er einen hochrangigen Offizier dazu nötigen musste, sofern dieser über entsprechend schlecht in seinem Charakter platzierte Eitelkeit verfügte, schwächen der PVS oder des Oberkommandos einzuräumen. Er kannte die Führung dieser Einheit so gut wie gar nicht und diese kleine Provokation kam ihm gerade recht den Schlag dieser Männer auf die Probe zu stellen, wenn es daran ging gegen einen Feind vor zu rücken wollte er wissen wer der Befehle gab.


- Die Stimme - 04-15-2010

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Mit einem milden Lächeln auf den Lippen stellte der Oberstleutnant sein Glas auf das Beistelltischen neben seinem Sessel und griff nach dem edlen Lederfutteral, welches dort ebenfalls ruhte. Er entnahm diesem, ohne irgendein Anzeichen von Hast an den Tag zu legen, eine geschnitzte Pfeife und befüllte sie mit aromatischem Tabak.
Nun mein Junge, sie sind nicht von Koron und ich verstehe das ihnen gewisse Dinge absonderlich anmuten müssen. Es spricht für sie das sie ihre taktischen Bedenken so frei von der Leber weg äußern. Eine Eigenschaft die keineswegs jeder im Dienst des Allerhöchsten für sich beanspruchen kann. Mit einer Pfeifennadel schuf er einen kleinen Krater im festgedrückten Kraut und entzündete den Kopf schließlich mit einem Schwefelholz.
Ihre Beurteilung der Lage ist aus ihrer Sicht freilich korrekt. Allerdings ergeben sich hier einige Besonderheiten, die sie kennen müssen um verstehen zu können. Er nahm einen tiefen Zug und ließ sodann den Rauch durch Mund und Nase entweichen. Rauchen sie ruhig meine Herren, rauchen sie!
Man kam der Aufforderung im Großteil nach, während der Kommandeur weiter ausführte. Beginnen wir einmal mit den oberflächlichen Unwägbarkeiten. Dieser Posten ist, wie gesagt, Teil einer Kette aus Befestigung, die man noch in den letzten Jahren des großen Krieges anlegte. Damals hatten sich viele Rebellen und Heiden in die Urwälder zurückgezogen und die Befestigungen dienten zur Überwachung und Gegenwehr. In den Jahrzehnten nach dem Krieg verloren sie zusehends an strategischer Bedeutung. In der Abwehr von Schmugglern lag noch ein gewisser Aspekt der Brauchbarkeit, doch eigentlich stellte der Gürtel nur noch ein symbolischen Akt der Grenzverteidigung dar. Wie sie vielleicht wissen sind die Nationalgefühle in der PVS stark ausgeprägt und ich nehme an es gab den Leuten ein gewisses Gefühl der Sicherheit, wenn sie wussten das es bewachte Bunker gab, die zwischen ihnen und ihren Nachbarn lagen. Sie, mein Junge, kommen von einer Welt deren Volk geeint gegen einen Feind stand und steht. Auf Koron hat man sich zu allen Zeiten gegenseitig umgebracht und wenn wir im Augenblick doch eine Dekade der Ruhe und des relativen Einklangs erleben dürfen, so hinterlassen die vorangegangenen Jahre doch unauslöschliche Spuren im Gemüt der Menschen. Wie dem auch sei, die Bunker sind da und sie werden mit relativer Regelmäßigkeit mit Garnisonen besetzt. Ihr militärischer Gewinn ist dabei nebensächlich, ebenso wie ihre Priorität. Bitte bedenken sie das dies die Auffassungen des Oberkommandos sind, ich halte meine persönliche Meinung da geflissentlich zurück. So, was nun ihren Vorschlag der Luftüberprüfung angeht, so wäre diese bei jedem anderen Stützpunkt nicht nur legitim, sondern eine gebotene Erstmaßnahme. In unserem Fall macht uns jedoch die Natur einen Strich durch die Rechnung. Laut Dossier liegt die Anlage vollkommen unter dem Blätterdach des Dschungels, dazu zu großen Teilen unterirdisch. Nun könnte man gewiss den Wald chemisch entlauben, oder schlicht ein Einsatzteam abseilen. Jedoch wären diese nicht in der Lage den Stützpunkt bei möglichem Feindkontakt zu halten. Außerdem... und das ist wesentlich ausschlaggebender, wäre es ein viel zu teurer Aufwand. Herr Kommissar, die Leute die diese Anlagen halten sind einheimische Hilfstruppen und sie sind nicht in die Armee eingetreten weil ihnen das Herz vor Vaterlandsliebe übergeht. Wenn aus diesen Schurken eine Einheit zusammengestellt wird, welche den unwichtigsten Posten des Landes besetzen soll, dann kann jemand mit ihren Kenntnissen in der Menschenführung sich sicherlich denken von welchem Schlag diese „Soldaten“ sind. Gut möglich das ihr befehlshabender Offizier an einer der diversen Dschungelkrankheiten verstorben ist und sich seine zurückbleibenden Untergebenen in alle vier Winde zerstreut haben und wieder daheim in ihren Dörfern sitzen oder auf den Feldern arbeiten. Was nun den Funk anbelangt, so ist eine Lagemeldung, soweit ich in Erfahrung bringen konnte, nur bei unmittelbarer Gefahr üblich. Es gibt zwar auch ein reglementiertes Absetzen von Intervallmeldungen, aber wie ich zwischen den Zeilen herauslesen konnte nimmt man es damit nicht all zu genau. Obendrein wird von häufigen und langzeitigen Störungen, etwa zur Regenzeit, berichtet.
Sie merken schon, wir werden weit weg sein von Gohmor... Soviel zum offiziellen Teil. Ich will ihnen aber auch noch ein paar weniger verbreitete Fakten liefern, meine Herren! Selbstredend muss ich sie nicht auf deren Geheimhaltung hinweisen. Ich sagte ihnen das der Gouverneur, der Imperator leite seinen Geist, den Weg der Aussöhnung sucht. Aber er ist auch keinesfalls ein blauäugiger Narr. Natürlich zieht er die Verbände in günstige Positionen, von denen er weiß das sie ihm treu ergeben sind. Traurig genug das man darin unterscheiden muss. Soviel sei ihnen gesagt, die verstärke Manövertätigkeit von Heer und Marine ist nicht der Inübunghaltung der Truppe geschuldet. Es laufen große Dinge, meine Herren, große Dinge. Haus Orsius hat seinen Konflikt mit diesen Bergarbeitern beigelegt und die sind nicht gerade dafür bekannt einen Kampf verloren zu geben. Aber der Gouverneur kann keine Verbündeten gebrauchen, die sich in kleinlichen Geplänkeln binden lassen. Machen sie sich darauf ihren eigenen Reim. Die Dreizehnte mag nur ein geringer Spielstein sein, doch auch die Bauern müssen richtig gesetzt werden. Wenn man plötzlich wieder Interesse an alten Verteidigungsanlagen zeigt, da könnte es doch möglich sein das man gedenkt sich gegen irgendjemanden verteidigen zu müssen. Nicht wahr?



- Friedrich von Auen - 04-18-2010

Es war befremdlich für ihn sich einen 'Junge' nennen zu lassen, war er doch nun lägst nicht mehr als jung zu bezeichnen und war ohnehin ein Veteran des Imperiums doch ohne es sich anmerken zu lassen ließ er diese Formulierung dem Alter und der Erfahrung des PVS Offiziers geschuldet. Ruhig wartete er ab bis der Mann seine Fragen beantwortet hatte bis er unweigerlich seine Augenbraue hochzog. Es stand also wirklich auf Messers Schneide auf welche politischen Ereignisse sie unweigerlich auf Koron III zusteuerten. Die Bewohner von Krieg wussten nur zu gut was ein Bürgerkrieg anrichten konnte Es schien also das der ruhige Planet, abseits jeder großen Kampagne, der sein mehr oder weniger als solches zu bezeichnendes Exil geworden war, geradezu im Begriff war sich in einem Weltkrieg selbst zu verzehren. Es gab kaum brutalere Konflikte als einen Bruderkrieg, zwei Parteien die auf einem Planeten festsitzen, ohne jedwede Möglichkeit zum Rückzug, dazu verdammt bis zum Endsieg zu kämpfen und das mit den Arsenalen des Imperiums, möge sie der goldene Thron bewahren. „Ich sehe, dass die Verhältnisse auf diesem Planeten anders sind als die offenen Schlachten die ich zu fechten gewohnt bin, nun, jedenfalls vielen Dank für ihre Offenheit und Nachsicht mir gegenüber. Doch lassen sie mich ihnen das Versprechen geben, das unter ihrem Kommando keine Bauern das Schlachtfeld betreten. Ihre Seelen mögen fehlgeleitet oder gar verloren sein doch, und dabei spreche ich für das Kommissariat der Garde, werden es Soldaten sein die ihr Leben geben werden, ob nun für Ghomor oder das Imperium selbst, der Imperator beschützt.“

Was folgte war der Einklang der Anwesenden, zumindest jener die er sehen konnte, in den Gruß an den Imperator. Auch wenn oft Offiziere diese Routine Schleifen ließen, so waren sie doch nur allesamt Chorknaben im Angesicht des Imperators, zumindest bei der Anwesenheit aller Kommissare welche die Kompanie aufbringen konnte. Langsam hob er nun das Kristallglas mit dem edlen Tropfen an seine Lippen und gönnte sich einen Schluck des ihm fremdem Weinbrands. Er war recht stark und vom Geschmack her durchaus ungewohnt und besaß dabei einen Hauch von feuchter Erde, man konnte fast behaupten Torfig. Ein durchaus gutes Tröpfchen welches für den Geschmack des Oberstleutnant sprach, was man daraus ableitete, da gab es in der Garde genug Vorurteile und Aberglaube zu. Teilweise ging es soweit, dass man das Glück eines Regiments an der Qualität seiner Selbstgebrannten maß und die Kompetenz Offiziers anhand seiner Bar ermittelte, alles Humbug doch ein sich in diesem Fall bewahrheitender Aberglaube wäre ihm sogar durchaus recht. Nun jedenfalls waren die Offiziere wieder innig damit beschäftigt untereinander Gespräche zu führen, die einen Diskutierten über die aktuelle Lage und die Aussichten auf Krieg während es soweit ging das sich zwei Männer über die Qualität unterschiedlicher Tabakwaren ausließen. Der typische Tratsch dem jeder verfiel um Anspannung abzubauen gerade nachdem man etwas erfahren hatte das man erst wissen wollte wenn es wirklich soweit war. Er selbst nippte dabei lediglich an an seinem Glas und lauschte hie und da den einzelnen Worten, vernahm aber nichts das von Interesse war. Langsam ging er also auf den Kommissar zu welcher mit den beiden recht Jung anmutenden Männern mit den blauen Schärpen sprach. Er war noch nicht wirklich dazu gekommen sich den anderen Polit-Offizieren vorzustellen und diese Situation war so gut wie nahezu eine jede andere auch. Abwartenden verharrte er etwas abseits des Gespräches bis die drei Männer geendet zu haben schienen um dann auf sie zuzugehen. „Gestatten, Friedrich Freiherr von Auen, es ist mir eine Freude und Ehre zugleich mit ihnen in dieser Einheit zu dienen, Kommissar Gefusa nehme ich an?“ Er hatte den Namen flüchtig aufgeschnappt als die Juniore mit ihrem Vorgesetzten gesprochen hatten und war nun doch recht gespannt mit welchem Schlag Kommissar er es hier zu tun hatte.


- Die Stimme - 04-20-2010

Bevor von Auen eine Antwort erhielt, kam man dem allgemeinen Brauchtum nach.
Der Oberstleutnant erhob sich aus seinem Sessel und mit ihm hob sich das nachgeschenkte Glas.
Ein guter Zeitpunkt für einen Trinkspruch, meine Herren. Ringsherum taten es ihm die Offiziere gleich. Schwenker wurden nachgefüllt und Sitzplätze verlassen.

Wir wollen im Sinne der wahren Worte unseres Zuwachses von Krieg trinken. Auf die Männer und Frauen der Dreizehnten. Sie mögen nicht die Krone des Soldatentums sein, Gestrauchelte und Verirrte. Es liegt an uns sie auf den rechten Pfad zurückzuführen und ihnen das Licht des Allerhöchsten zu weisen. Keine Bauernopfer!

“Keine Bauernopfer!“ und “Hört, hört!“ Scholl, gemeinsam mit dem Klirren der Gläser zur verzierten Wagondecke. Danach erging man sich weiter in Einzelgespräche, diskutierte und lachte. Letzteres im gleichen Maße zunehmend, mit dem Genuss alkoholischer Getränke. Schnell wurde offensichtlich das nicht wenige der Anwesenden sich auf diese Art der Geselligkeit verstanden. Während man sich dem Billardtisch widmeten, offenbarte der Oberstleutnant das er auf die Option baue, gegebenenfalls Verstärkung anfordern zu können. Man habe im Oberkommando diese Möglichkeit erwogen und er sei zuversichtlich. Eine Tatsache die ihm diese ganze Mission etwas weniger verzwickt erscheinen ließ. Es gäbe, so der Oberstleutnant weiter, währenden er den Versuch eines Leutnants verfolgte die Fünf, über die Bande ins linke, obere Eck zu spielen, einige Einheiten die einen beachtlichen Anteil an erfahrenen Dschungelkämpfern beinhalteten. Nach dem Edikt des Gouverneurs sollten diese Individuen ihrem Können entsprechend eingesetzt werden.
Während diese Neuigkeit sich in das Geflecht aus Hörensagen und dem allgemeinen Stabstratsch einwob, in dieser Beziehung unterschieden sich Soldaten in keinster Weise von Waschweibern, maß Gefusa den “Neun“ mit einem abschätzenden Blick. Der Mann mochte um die fünfzig sein, hatte jedoch Stahl in der Haltung, an dem Kugeln abprallen würden. So jedenfalls der Eindruck. Sein Gesicht, ja der ganze Körperbau wollte nicht recht zu dieser Zackigkeit passen. Die Züge des Kommissaren waren dicklich, wirkten aufgeschwämmt, die Wangen mit feinen Äderchen überzogen. Über den Gürtel wölbte sich ein stattlicher Bauch, der die Uniform spannte, dabei aber auf eigentümliche Art nicht lächerlich wirkte. Auch der Griff des Kommissars, nun da er die Hand seines Dienstragvetters zum Gruß umschloss, war widererwarten kraftvoll. Sein tiefer Bass ließ an einen gutmütigen Wermutbruder denken. Obendrein wies er einen starken Zungenschlag auf, der ihn auch, vielleicht als Nichtkoroner, ganz sicher aber als Nichtgohmorer kennzeichnete.
Francisco Gefusa, anjenehm.
Bei einem ehrlich wirkenden Lächeln entblößte er zwei Reihen kleiner, ebenmäßiger Zähne. Habe de Ehre ihnen unsere beden Junioren vorzustellen. Da ham wa ehma den juten Mahlmann. Er wies auf einen Burschen der kaum dem Knabenalter entwachsen schien und wohl noch ein zwei Jahre warten musste bis er sich morgens mit dem Rasieren beschäftigen durfte.
Eifrig gab der Junge von Auen die Hand.
Und zu mener Linken hier, Zollig, och en tüchter Bursche. Ein weiteres Händeschütteln.
Zollig war auch noch jung, schien aber schon wesentlich mehr mitgemacht zu haben. Narben zierten sein Gesicht und korrespondierten hervorragend mit den tiefen Gewebenarben, welche auf überstandene Pocken oder schwere Akne hinwiesen. Die Narben waren dabei nicht unbedingt ein Anzeichen für überstandene Schlachten, denn sie erinnerten doch sehr an Schmisse.
Aber nu sachen se ma, men Bester, wat verschläg'n Mann wie sie auf so ne Welt wie Koron? Is doch nix los... also nix bewegendes, wenn se verstehen.


- Friedrich von Auen - 04-20-2010

Francisco Gefusa schien ihm ein wahrer Gemütsmensch zu sein, ob dies nun an den Eigenheiten seiner Sprache oder seines Äußeren lag wusste er noch nicht genau zuzuordnen doch spürte er unweigerlich hinter alle dem einen Mann dem er zutrautet selbst im heftigstem Mörserfeuer die Kompaniestandarte aufrecht in den Himmel zu richten. Er war dazu ausgebildet Menschen einzuschätzen, das war seine Aufgabe als Kommissar, doch genauso wie der Mann vor ihm hatte auch er die Angewohnheit sich nicht in die Karten schauen zu lassen. Die beiden Juniore waren dabei wesentlich einfacher zu umreißen. Sie schienen mehr oder weniger noch nicht lange aus der Schola entlassen worden zu sein und wirkten ansonsten auch nicht sonderlich versiert, bis vielleicht auf das Äußere des älteren von den Beiden, doch das konnte viele Ursachen haben und wenn es nur ein falsch geladener Mörser im Manöver gewesen war, zumindest abseits der wohl recht unglücklich verlaufenen Pubertät.

„Es freut mich ebenfalls Herr Kommissar und diese Ehre kann ich nur erwidern.“ Er nickte den Junioren knapp zu und richtete anschließend wieder seinen Blick fest auf Gefusa. „Die Wege unseres Schicksals sind verworren und unklar, einzig der Imperator weiß um sie Bescheid und ich Maße mir nicht an, sie nachzuvollziehen. Es lag im Ermessen der Kommandantur meines Regiments mich hierher zu versetzten, ein Urteil darüber zu fassen steht mir hier nicht zu.“ Es machte keinen Sinn sich über inoffiziellen Machtspielchen zu echauffieren – gerade bei jenen die damit nichts zu tun hatten -, ein jeder wusste um sie und man lebte mit den daraus resultierenden Folgen und ein Mann wie Gefuse, ein Kommissar der PVS, genau wie er, war ein kleines Licht, irgendwo am Rand des Segmentum, eine Nummer in der Bürokratie und die Imperiale Garde besaß noch nie Aufmerksamkeit gegenüber dem einzelnen und so musste es auch bleiben, es galt einer Pflicht gerecht zu werden, ob nun hier oder in seinem ehemaligem Regiment, seine Arbeit brauchte man überall und er maß sich nicht an sich über seine Amtskollegen zu stellen. „In Anbetracht der aktuellen Ereignisse scheint es mir jedoch nicht gerade als Zutreffend wenn sie von 'nichts' bewegendem sprechen. Ich weiß nicht wie instabil die Politischen Verhältnisse dieser Welt zu sein scheinen aber den Reaktionen der Männer nach scheint die Bedrohung eines Weltkrieges nicht alltäglich.“


- Die Stimme - 04-22-2010

Dit müssen se überregional betrachten, men Bester. Schau’n se ma, Koron is’n gefestigter Planet mit relativ hoher Bevölkerungsdichte. Produzieren fleißig vor sich hin, liefert pünktlich seinen Zehnt und verkloppt’n Überschuss für’n juten Preis. Wenn sich nu zwe Machtblöcke inne Wolle kriegen, die bede treu zum Imperium stehen, wen juckten dit denn im Senat? Nehm se ma die aktuelle Handelsblockade. Ener verkoft dem anderen kene Wahren mehr, aber dat ihre Lieferungen ans Departmento Munitorum pünktlich abfallen, da passen se bede uff wie de Schießhunde, wa. Im Jegenteil, es wird sogar mehr abjeliefert. Is ja och logisch. Zwe streitende Bälger wollen trotzdem nicht das der Vati wegen ihrer Zankerei ihnen ene klebt. Truzt unterstellt Gohmor den Gouverneursposten nur unter den Adligen von Gohmor zu verteilen. Mag ja och was dran sein, och wenn mir dit liberale Gewäsch von den Saukerlen aus Truzt janz persönlich sauer uffstößt. Die wollen nu also ihren eigenen Gouverneur wählen können. Womit se nu natürlich wieder Gohmor uffn Schlips treten. Schon knirscht et jewaltig. Aber, und nun hob er mahnend den Finger, während seine Wangen zu glühen begannen, wat stört dat dit Imperium? Wer von beden nun den Herrscher stellt und dafür sorcht dat der janze Klumpatsch ane richten Stellen fließt, kann uns ja nu ejal sein. Sone Konflikte gibt es uff vielen Welten, ohne das gleich Ketzerei und Verrat jeschrien wird. Kräht ken Hahn nach, nach sone klenen Kriege. Kritisch wird die janze Schose erst wenn se sich die Produktionsstätten zu Klump hauen und nicht mehr pünktlich den Zehnt abdrücken. Gefusa sprach laut, doch wenn sich jemand daran, oder gar am Inhalt seiner Rede störte, so ließ dieser jemand es sich nicht anmerken. Se sehen also, men Juter von Auen, hier is in dem Sinne nix los. Freilich müssen wir die Rübe hinhalten wenn es rund jet und den Kerls in Arsch treten, wenn se nich mehr weiter wollen. Aber dit is ja unsere, terrajejebene Aufgaben, wa? Is och alle ma leichter den Jungenz zu sagen wo’s langjeht, wenn sie nicht jegen Orks, oder anderes, gottloses Jezücht ins Feld spazieren müssen. Wo ick den Knackpunkt sehe, is die Frage wo wir stehen, wenn der janze Rummel losjeht. In den Regimentern der Truztler dienen ja nu ma och Kommissare. Wenn es zum Bürjerkrieg kommt, dann brauchen war ne klare Rechtslage, wer nu wo steht. Oder wie sehn sie die Sache?