Koron III
Ankunft in Rasankur - Druckversion

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- Vàs Medina - 04-08-2013

Irgendein undeutliches Gefühl, eine flüsternde Stimme, jedenfalls etwas das so surreal und weit entfernt wirkte, dass man schlichtweg nicht darauf hören mochte, drängte auf sie ein. Zwischen ihren Fingern, etwas unscheinbar, die fragliche Scheibe, mitsamt eingravierter Rune. Welch seltsame Platzierung, kein sterbliches Wesen, geschweige denn ein höher entwickelter Mensch, würde angesichts der einige Meter weiter liegenden Rune an einen Zufall denken. Nein, vielmehr musste es sich hierbei um eine Art „Fährte“ handeln, jemand beabsichtigte wohl potenzielle Opfer in eine bestimmte Richtung zu locken. Was genau die Absicht dahinter war, wollte sie wiederum nicht erfahren. Vermutlich Raub, Sklavenhandel oder Schlimmeres.

Der Gedanke diesem Pfad zu folgen, war verworfen. Die dünne Alabasterscheibe hingegen behielt sie sich ein. Dabei schlug sie abermals den Weg gen Hauptstraße ein, dort wo das pulsierende Leben, damit ein gewisser persönlicher Schutz innerhalb der Masse, herrschte. Mittelbare Behaglichkeit wollte sich zwar auch zwischen den teils entstellten Gesichtern einstellen, doch wenigstens klang hier dieses drückende Gefühl etwas ab.


- Abscheulich - 04-28-2013

Erwartungsvoll rutschten sie über den Stein, kicherten förmlich in sich hinein in stiller Vorfreude auf dessen was passieren mochte, wenn sie der Fährte folgen sollte. Doch es kam niemand. Die Sonne strahlte weiter unbeirrt in den Eingang und es zeichnete sich kein nahender Schatten ab. "Nein... nein... nein... Komm doch! Komm doch Herrin! Warum kommt sie nicht... kommt nicht zu uns?" Es wollte es nicht wahrhaben, die Gewissheit nicht ertragen wieder abgewiesen worden zu sein, verschmäht von etwas, das ihnen einst so vertraut und nun doch so fern war. "Tölpel! Einfältiger Bauer!" Die gerade noch schluchzend flehende Stimme hatte sich in einem Atemzug gedreht, schimpfte sich selbst während die Gestalt unruhig über den Boden scharte und sich zum Licht hin bewegte. "Hör auf mich! Sagte ich es nicht? Hm? Verdreht den Kopf sie uns hat, falsche Schlange! Jetzt will sie uns nicht mehr sehen... Hasst uns... findet uns auch... Abscheulich!" Die Kreatur schüttelte den Kopf und lehnte sich fürchtend gegen den kühlen Stein, als hätte sie plötzlich etwas Erschreckendes entdeckt. Der Kopf war zum Licht hin gerichtet, der Blick ohnehin leer und doch spiegelte sich darin Trauer wieder. "Kann nicht sein, das würde sie nicht tun... würde sie nicht, nicht wahr?" Die Augen verengten sich zu Schlitzen, während sich der Körper vom ursprünglichen Verweilort ins Licht katapultierte. "Nein, nicht denken! Handeln! Müssen tun was uns befohlen. Tun was ER uns befohlen hat. Ihr Verstand ist vernebelt, ist anders als sonst.. Los!" Die Kreatur verzog die Mundwinkel zu einem grotesken Grinsen, während das Gemüt nun in einen freudigen Zustand wechselte. "Ja! ja! ja! Müssen folgen und berichten. Müssen ihn finden!" Eilig huschten die krallenbesetzten Hände zum Bruchstück der Tafel und verstauten es wieder im dem Lederbeutel, der eng an Hüfte und Oberschenkel befestigt war. Sie schauten sich nochmals unsicher in der Umgebung um, dann spannten sich Sehnen unter der papierdünnen Haut und beschleunigten den knochigen Körper hinaus ins Licht. Der Blick zurück auf die Straße zeigte, dass die ausgelegte Runentafel wohl von ihr mitgenommen wurde, von der Frau jedoch jegliche Spur fehlte. Mit kraftvollen Sätzen arbeiteten sie sich am Haus empor hinauf auf das flache Dach. Hektisch krabbelnd näherten sie sich dort dem leicht aufragenden Rand und schmiegten sich flach daran an. Staub wurde aufgewirbelt, als sie die Luft scharf durch den Mund ausbliesen und sich der Puls daran machte wieder zu beruhigen. Dennoch konnten sie ihn gedämpft in ihrem Kopf klopfen hören, ein Widerhall der akrobatischen und körperlichen Kletteraktion und Anstrengung. Mit einem knurrenden Kommentar glitt der Blick unruhig über die Menschenmasse dort unten, versuchend die Frau von eben wieder zu entdecken. Das innerliche Gefühl war abgeflaut, doch noch immer meinten sie ihre Anwesenheit in der Nähe zu spüren. Ihr Füße hatten sie bereits in einige Entfernung getragen als sie sie mit zusammengekniffenen Augen erspähten. Nur wenig später und sie wäre wahrscheinlich vollkommen in der wogenden Masse an Körpern untergegangen. Wieder hefteten sie sich an ihre Fersen... vorerst...


- Vàs Medina - 05-07-2013

Der Himmel selbst wölbte sich scheinbar, wollte diesem antiken Reich Baldachin sein – zwar verhielt sich dies mit jeglicher Metropole dieser Welt so, doch dies war... anders. Das azure Blau erschien strahlender, das durchdringende Licht war klarer und duellierte sich regelrecht mit dem zerrenden Schatten, welcher die Tiefen beherrschte und mit skelettartigen Fingern emporragte. Dort wo sie sich berührten herrschten sandfarbene Akzente vor, dies waren die Giebel und Balustraden umliegender Anwesen oder Wachhäuser. Plätscherndes Wasser, ein seichter staubiger Wind, welcher über Füße und Waden strich. Jeder Schritt verlief sich in bereits ausgetretenen Spuren, man war nirgends wirklich allein und war dennoch nicht unter Menschen. Natürlich sprachen sie eine ähnliche Sprache, natürlich liefen sie aufrecht und gebaren sich zivilisiert, natürlich vermochten das auch andere Kreaturen. Aber was machte nun eigentlich die Menschlichkeit aus? Eine elementare Frage, welche hier wohl nicht beantwortet werden würde. Wiederum waren es Fundamente an welchen sie vorüber kam, wiederum hoch aufragende Statuen irgendwelcher fleischgewordenen Götter, es bedurfte keiner jahrelangen Ausbildung derartiges als Götzendienst abzutun, doch all diese... Einwohner vollführten ihren Dienst mit einer eigentümlichen Hingabe. Eine ungekannte Systematik erfüllte dieses Treiben, sie waren ja regelrecht beflügelt in ihrem Streben nach Anerkennung. Blutvergießen, Wissen, Architektur, die Bandbreite dieses „Dienstes“ an höheren Wesen schien genau soweit gefächert zu sein wie im herkömmlichen imperialen Raum, gerade darum hatte sie ihre Augen wohl weit geöffnet und absorbierte jeden Fetzen sinniger Information der sich anbot.

Staub rieselte durch ihre Fingerspitzen hindurch, jahrtausendealter Sand, verunreinigt durch winzige Beimengungen, Salze, Knochensplitter. Ihr Blick richtete sich entlang einer gepanzerten Götterfigur empor, welche in festen Krallen einen ausgehöhlten Schädel zu zerquetschen trachtete. Ein sehr feiner Meißel, wenn nicht gar eine besondere Wasserfeiltechnik, musste verwendet worden sein. Alle Akzente, seien es nun Gesichtszüge oder Beschaffenheit eines Handschuhs, waren sorgfältigst gesetzt. Sogar der schattige Wurf eines Mantels war korrekt angepasst worden, Wind aus einer unbestimmten Richtung warf diesen leicht empor, während der Götzen ins Herz der Stadt selbst glotzte. Fidei defensor. Die Axt schliff schwer durch das Schlachtfeld, ein vollbrachtes Werk, eine gewonnen Schlacht, ein erschlagener Feind. Die Szenerie war unklar, die Botschaft hingegen eindeutig. Manifestierte Grausamkeit, ein unbestrittener Herrschaftsanspruch und eine darüber hinaus gültiges archaisches Gesetz, Unsterblichkeit symbolisiert durch einen runengeschmückten Panzer, höchste Gerichtsbarkeit durch eine zweiseitige Axt. Ein Ritualwerkzeug. Die ausgestreckte Hand, der Schädel umklammert, dies war Ausdruck des Eroberungswillens. Schädel symbolisierten zwar meist den Tod, galten aber auch als Gehäuse des Wissens, des Seins, somit der ganzen Welt. Jemand stellte hier eine Herrschaftsform in Anspruch, welche in unmittelbarer Rivalität zum Imperialen Willen stand. Dies bedeutete meist nichts Gutes. Es ging einher mit einer radikalen Militarisierung der Gesellschaft, Aufrüstung und letztendlich Bürgerkrieg. Irgendwann griffen entsprechende Kohorten der Legislatur ein und machten alles gleichermaßen dem Erdboden ebenbürtig. Und dieses Fragment...

Es besaß auf ihrer Handfläche eine Resonanz, schien schwach zu vibrieren. Sonderte eine untypische Kälte aus und zugleich erwärmte es das Blut. Ebenso ein Dualismus. Kälte und Hitze wie Tag und Nacht. War ansonsten meist die Nacht Zeitalter des Todes, manifestierte sich die Wüstenei als exakter Gegenpol. Strafende, gnadenlose Sonne, geliebter lichtspendender Mond, süßer Schlummer in den Schatten der Nacht. Leben, also Wasser, verbarg sich in den düstersten Winkeln, was Gedieh suchte sich nicht mittelbar das Sonnenrad, sondern verbarg sich im Zwielicht. Menschen verbargen sich in den Tagesstunden und genossen das hereinbrechen der Dämmerung. Doch dieser Vorhof war erfüllt von Leben, Knechte besorgten irgendeines Herren Willen und schleppten überschwere Kisten, unbeschreiblich entstellte Kreaturen wachten mit den Augen des Argus über jeglichen Neuankömmling welcher nur vorüber ging. Sie besaßen altertümlich wirkende Feuerwaffen, gezackte Bajonette daran gesteckt und bronzene Kultharnische. Die Palastbezirke näherten sich, Zeit schwand dahin. Ihr war als würde ihr im Intervall weniger Herzschläge immer wieder ein Bild vor Augen treten. Stechend grüne Augen. Dort an der exakten Grenze, markiert durch ein Portal – wohl erschaffen für Titanen – war es das sie sich umblickte. Eine Intuition, ein trügerisches Zusammenziehen des Magens, ein undeutliches Kratzend entlang des Bewusstseins. Sie starrte in die Leere. Irgendwo in einen Fleck oberhalb abgetragener Mosaikverzierungen, entlang einer Häuserfront welche wohl einstmals als Gotteshaus gedient haben mochte. Etwas Verborgenes entzog sich ihrem physischen Spähen, jedoch nicht der merkwürdigen Eingebung. Es war dieser Winkel, aber es war nichts. Mehrere Herzschläge verstrichen ungeniert starrend, dort im Schatten? Oder wohl eher weiter im Licht? Staub rieselte unstet von den abfallenden Kanten des Tempelgewölbes. Ihre Augen verengten sich, strengten sich an. Just als sie glaubte... Jemand rempelte sie unfreundlich an, stieß sie regelrecht in den Sand der Straße. Nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte, war dieses Gefühl verflogen, doch eine gewisse Beunruhigung ließ sich nicht verbergen. Sie zog den umhüllenden Schleier enger, plötzlich fröstelte es sie...


- Ad`razbe - 05-09-2013

Ohne Umschweife hatte der Paladin die verlässlichsten und verschwiegensten seiner Anhänger des Kultes zu sich rufen lassen, um sie sofort mit neuen Befehlen hinaus in die Nacht zu schicken. Von Vertrauen durfte man bei diesen Männern, Frauen und womöglich sogar Kreaturen nicht sprechen, doch wussten sie im Moment sehr wohl um ihren Platz unter ihm. Ad`razbe wahrte stets gewisse Umgangsformen, symbolisierte damit subtil distanziert seine Position und verwehrte seinen Emotionen nach außen zu dringen, was ihn nur unberechenbarer machte. Selbst Bestrafungen leitete er mit einer angemessenen Begrüßung und fast schon freudigen Unterton ein, verglichen mit einem Portier am Empfang eines noblen Hauses, auf Etikette bedacht ehe dieser den Türsteher rief und den ungebetenen Gast entfernen ließ. Die Anwesenden hatten präzise Befehle erhalten, wobei der Paladin geflissentlich den Zustand der gesuchten Person als Tor umschrieb, womit sie mit der hohen Seherin Kontakt aufnehmen konnten, wenn diese nicht sogar ihrerseits ihre Hände aus dem Äther durch diesen Ausgang versuchte auszustrecken. Klar abgesteckte Parameter sahen natürlich anders aus, dennoch zeichnete sie alle zusammen der Umstand aus noch bereits zu Lebzeiten Kontakt mit ihr gehabt zu haben. Sie kannten also zumindest im Groben ihre Wesenszüge und Eigenarten, hatten sogar den Hauch des Geistlichen verspürt, wichtiges Wissen, um mögliche Kandidaten aus der Menge filtern zu können. Es würde sich zeigen, ob dieser Ansatz die gewünschten Früchte tragen mochte, doch aufgrund der prekären Lage blieben nur wenige Optionen offen ohne mit dem Stock sofort in ein Bienennest zu stechen. Rückfragen gab es keine und die Anhänger gingen zügig ans Werk, auch sie wussten darum wie wenig Zeit bis zum Aufbruch blieb und was sie darüber hinaus noch für Aufgaben hatten. Schließlich hatte Ad`razbe sogar noch einige Augenblicke für sich, ehe seine Berater hier eintreffen würden um Status und weitere Planungen der Vorbereitungen vorzutragen und hierfür wohl wieder einige Entscheidungen von ihm benötigten. Der Jüngling ließ sich in die auf dem schweren Teppich ausgebreiteten Kissen fallen und rief einen Diener herbei, der die Feuerschalen mit getrockneten Kräutern anreicherte. Schon bald war die Luft mit schweren Rauchfäden behangen, deren Duft eine beruhigende Wirkung auf den Paladin entfalteten. Dennoch geisterten viele Gedanken umher. Würde dies genügen um sie zu finden? Welche Register konnte er noch ziehen ohne großes Aufsehen zu erregen? Wo sollte er selbst mit der Suche beginnen? "Mein Herr? Eure Berater sind eingetroffen und vollzählig." Ad`razbe wedelte mit der rechten Hand den Diener wieder hinfort und hing nochmals kurz seinen Gedanken nach ehe er sich schließlich aufraffte und in das angrenzende Konferenzzimmer ging. Seine Berater saßen bereits auf den Kissen, die um einen breiten und tiefen Tisch angeordnet waren, doch sprangen sie sofort auf die Beine auf als der Paladin den Raum betrat und erhoben die Stimme zum Gruß. "Willkommen zu dieser fortgeschrittenen Stunde. Ich brenne darauf von den heutigen Ereignissen zu erfahren und hoffe der Aufschub unseres Zusammentreffens hat zur positiven Beeinflussung beigetragen." Mit einer Geste deutete er ihnen sich mit ihm zu setzen, dann blickte er offen und erwartungsvoll in die Runde ehe in einer scheinbar festgelegten Reihenfolge die Berichte vorgetragen wurden. Jahal Amdir, Sohn des Teben eröffnete das Wort "Mein Eik'Neva Hamash'Ga, wir haben die geöffneten Lager unter der Stadt inspiziert, doch der Zustand der dort eingelagerten Materialien war wie erwartet recht unbefriedigend. Zu unserem Glück wurden sämtliche Gegenstände in guten Massen gelagert, weshalb wir teils aus mehreren halbwegs funktionstüchtigen Dingen einzelne, aber dafür voll funktionsfähige zusammenstellen konnten. Darunter fallen besonders Kletterausrüstungen mit Pistolen zum Verschießen von Kletterhaken und Funksender und -empfänger zur direkten Kommunikation." Er schloss mit einem Nicken, ehe Ad`razbe etwas darauf erwiderte. "Sehr erfreulich Jahal, Sohn des Teben. Lasst die Sender und Empfänger unter unseren Patrouillen in der Stadt verteilen. Bis zu unserem Aufbruch möchte ich zu jeder Zeit Befehle erteilen können ohne einen Boten schicken zu müssen. Setzt eure Sichtung nach weiteren Gerätschaften weiterhin fort und tragt dafür Sorge, dass die Arbeiten auch heute Nacht nicht aussetzen." Jahal bestätigte den Befehl mit einem langen Nicken, ehe er eine Feder in Tinte tauchte und sich auf einem Pergament Notizen machte. Als nächstes begann Rak Schogota Kheval Baruk die jüngsten Errungenschaften zusammenzufassen "Eik'Neva Hamash'Ga Ad`razbe, wir sind nun endgültig an die Grenzen der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten gestoßen. Dies liegt zum einen daran, dass wir momentan ein Drittel allein mit Futtertieren belegen müssen. Doch dieser Umstand wiegt die rasche Entwicklung der Tiere wieder auf. So konnten wir nun auch zwei exotische Arten aus dem Äquatorgebiet erstmals in Gefangenschaft züchten und auch das von Euch gewünschte Exemplar aus den kalten Bergregionen konnten wir in diversen Räumen akklimatisieren. Ein stolzes Dutzend dieser blutrünstigen Bestien hat sich unter einem Alpha-Weibchen zu einem Rudel zusammengefügt. Die natürlichen Fortpflanzungschancen stehen aus diesem Grund wahrscheinlich nicht optimal, doch sind wir hier in der Lage technisch einzugreifen. Da ihr darüber verfügt habt die Exemplare für die bevorstehende Schlacht einzusetzen arbeiten wir immer noch an einer Lösung sie unbeschadet durch die Wüste zu transportieren. Da ein klimatisierter Transport kaum zu realisieren ist setzen wir auf eine Betäubung, um den Organismus weitestgehend ruhig zu stellen. Vielleicht müssen wir sie aber sogar in eine Art Wachkoma versetzen, Genaueres können wir aber voraussichtlich erst morgen Abend berichten. Von Vorteil wäre natürlich das Reisen über Nacht, Eik'Neva Hamash'Ga, doch ich fürchte uns liegen keine genaue Angaben über die Planung vor." Der Paladin ließ sich von einem Diener heißen Tee in eine kleine Tasse einfüllen, dann nahm er diese in die Hand und betrachtete den aufsteigenden Rauch. "Für die kommenden Aufgaben können sich diese Bestien als sehr nutzvoll erweisen, doch ihre Zahl ist äußerst begrenzt. Ich möchte daher jegliches Risiko so minimal wie möglich halten, auch wenn wir sie daher nur des Nachts nötigen Strapazen aussetzen können." Der Rak Schogota schien zufrieden, zumindest nickte er tief und man meinte ein leichtes Lächeln auf seiner sonst so versteinerten Miene zu erkennen. Während Ad`razbe seinen Tee trank folgten noch die Berichte seines obersten Hexers Jihai`el Enir und des Cen- Rasankuri Jurak Menkh, Sohn des Hapas. Die wenigen Begabten in den schwarzen Künsten befanden sich noch in den Diensten von Magal bis sie die nötigen Fähigkeiten hatten ihren Weg im Kult zu gehen. Selbst Jihai`el Enir hatte für diese Zusammenkunft nur ein kleines Zeitfenster zur Verfügung, ehe er wieder zu dem alten Schwarzkünstler in die Akademie der Stürme zurückkehren und sich für das geplante Ritual vorbereiten musste. Ad`razbe hatte ihn als besten Schüler des Kultes zu seinem Berater erklärt, worauf sich dieser nun in dieser Rolle beweisen musste. Seine Fortschritte waren bis jetzt sehr zufriedenstellend gewesen, während andere Novizen bereits das zeitliche gesegnet hatten. Jurak Menkh hingegen hatte wieder einen breiten Zuwachs an Palta zu verzeichnen. Bereits jetzt schon hatte man einige herausstechende Männer und Frauen unter näherer Beobachtung, die nach der nächsten Schlacht die Möglichkeit hatten in den Rang eines Rasankuris aufzusteigen. Auch weiterhin galt es die Kriegerkaste im Kult weiter zu vergrößern, da sie im Vergleich zu den Gefolgsleuten der jeweils anderen Beratern des Schwarzen Drachens mindestens im Verhältnis eins zu zwei unterlegen waren. Sicherlich konnte der Unterschied durch den Haufen Palta wieder etwas relativiert werden, aber Ad`razbe setzte sowieso große Bemühungen auf den Ausbau der Bestien. Ein Vorgehen das Jurak Menkh duldete, aber eigentlich nicht ganz nachvollziehen konnte. Für ihn standen Rasankuri an erster Stelle, während die anderen Kasten in seinen Augen nichts weiter als Unterstützungskräfte darstellten. Zum Abschluss tranken alle Männer am Tisch nochmals eine Tasse Tee zusammen, in der nun aber zusätzlich leicht berauschende Kräuter eingefüllt wurden. Man fühlte kurzzeitigen Schwindel, der jedoch schnell verflog ehe die wahre Wirkung entfaltet wurde. Man fühlte sich kräftig und vergaß seine Leiden für wenige Stunden, im Grunde war es mehr ein Wachmacher und Vitalisierer, doch heute sollte er seine Wirkung bei Ad`razbe verfehlen. Seit den frühen Morgenstunden war er auf den Beinen und hatte selbst an seinen Fähigkeiten und Körper gearbeitet. Für die bevorstehende Schlacht sollten nicht nur seine Kultanhänger ihre volle Stärke zeigen, dieselbe Anforderung hatte er auch an sich.

Der nächste Tag
Aufputschmittel und Gedanken verwehrten dem Paladin die Ruhe der Nacht die er nötig gehabt hätte, dennoch quälte er sich vor Aufgang der Sonne aus seinem Schlafgemach und widmete sich in den noch vergleichsweisen kühlen Morgenstunden verschiedenen körperlichen Ertüchtigungen. Nach einem Bad und ein paar Früchten fühlte er sich wieder erfrischt und seiner heutigen Aufgabe gewachsen. Er kleidete sich zwar in seine Rüstung, doch zur Verschleierung zog er eine weite Stoffrobe mit einer ebenso weiten Kapuze darüber und wies vier seiner Fida'i an ihn im Schatten der Straßen zu begleiten und das Umfeld um ihn zu beobachten aber natürlich auch zu überwachen. Er wollte sie nicht mit den wahren Gründen seiner Suche außerhalb des Palastes versorgen, doch um seiner Aufgabe willen sollten sie zumindest nach Personen Ausschau halten, die sich womöglich fremdartig oder seltsam verhielten. Anfangs gestaltete es sich seit Mondläufen wieder als angenehm die Stadt um sich zu fühlen und nicht nur lästigen Tätigkeiten im zentralen Bauwerk Rasankurs nachzugehen. Zugegeben, der Luxus war natürlich um nichts in der Welt aufzuwiegen und auch die Möglichkeiten der Halle des geschrieben Wortes oder die Ausbildung in den Kampfkünsten stellten Privilegien dar die ihresgleichen suchten. Schnell jedoch wurde er des Laufens überdrüssig und die drängelnden, dreckigen Massen in den Straßen widerten ihn baldig an. Immer wieder drehte er ausgiebige Runden nahe dem Zentrum um anschließend kurze Rast in einem der unzähligen Außengebäuden des Palastes Tee gegen den Durst zu sich zu nehmen und sich nebenbei die neusten Geschehnisse berichten zu lassen. Die Sonne schritt in der Zeit unentwegt fort, brannte unbarmherzig auf das Wüstenvolk nieder, das ihr aber dennoch zu trotzen vermochte. Brunnen schenkten an diesem Ort jedem die Möglichkeit zu jeder Zeit das kostbare Gut zu schmecken und versorgten Palmengewächse, die etwas Schatten auf die Straßen warfen. Die leuchtende Scheibe zog ihre Bahn tiefer zum Horizont hin, doch noch immer barg der Tag genügend Stunden, bis die Dunkelheit die Häuser umziehen würde. Ad`razbes Schritte hallten über das staubige Pflaster, wie unzählige andere um ihn herum auch. Er hörte gerade darauf, konzentrierte sich auf etwas Nebensächliches und schaute hinab auf den Boden, ehe er sich wieder in den Kopf rief was sein Ziel hier war. Ein Niederschmetterndes Gefühl so viele kostbare Zeit hierfür zu investieren und doch wäre der Fund, wenn es wirklich stimmen sollte, all diesen Aufwand mehr als wert. Doch wie stellte man es an? Wo suchte man? Fragen die jedes Mal durch seinen Kopf hämmerten und nicht zu schweigen vermochten, egal wie oft er sich gegen sie rechtfertigte im Moment das bestmögliche zu tun.
Schließlich hatte man erlösend die ersten Funde bekundet, doch auf all die Hoffnung hin entpuppten sich die gefundenen Männer und Frauen allesamt als harmlose Einwohner Rasankurs. Sie wurden nicht gerade überschwemmt mit diesen Meldungen, doch letztendlich konnte nur Ad`razbe selbst in jeder Situation die letzte Gewissheit erlangen. So geschah es, dass über die Kommunikation ein weiterer Fall bekundet wurde. Der Name des „Finders“ war in diesem Fall allerdings außergewöhnlich und auf seltsamer Weise keimte ein sonderbares Gefühl in ihm auf nun der Spur näher zu kommen. Er beschloss sich zugleich in die Nähe der letzten Sichtung zu begeben und tatsächlich bekam er das Individuum noch vor seiner Ergreifung zu Gesicht. Innerlich erregt stierte er auf die vermummte Frau hinab, ehe sie niedergerempelt und dann von zwei Rasankuri ergriffen wurde. Nur wenige Augenblicke später sah er sie von Angesicht zu Angesicht in einem Nebenzimmer des altem Tempels. Sie hatten die Frau durch eine Hintertür gebracht und in eines der Nebenzimmer geführt. Im Gegensatz zu der hellen Außenfassade waren die Wände im Inneren dunkel gefärbt und schwere Seidenvorhänge in nachtblau fingen die Sonnenstrahlen der Fenster auf und tauchten alles in schummriges Licht. Das Bruchstück hatte man ihm ausgehändigt und während die Rasankuri die Tür schlossen starrte der Paladin auf die zerbrochene Rune, ehe er sie auf einen Tisch ablegte, der von unzähligen brennenden Kerzenstümpfen eingenommen wurde. Dann näherte er sich ihr und ergriff ohne Rücksicht auf möglichen Widerstand ihre linke Hand und drehte sie mit der Handfläche nach oben. Er betrachtete die Linien, die Finger und suchte nach möglichen Falten oder Narben. Die Frau hatte Dreck im Gesicht, doch war dieser nur aufgelegt wie Schminke. Die Hände waren unversehrt, vollkommen. Für eine Gelehrte war sie zu schmutzig, für eine Sklavin zu perfekt. Es wirkte künstlich, seltsam. Rein optisch warf sie viele Fragen auf, deshalb entschloss sich Ad`razbe kurzerhand zu einer weiteren Probe. Geschwind glitt ein Dolch über die dargebotene Haut, scharf und schnell genug für einen feinen Schnitt. Zurückziehen der Hand gestattete er ihr nicht, statt dessen ballte er diese zu einer Faust und hielt einen kleinen Kelch darunter. Zwei Tropfen rannen in das Messinggefäß, ehe er von ihr abließ und die Flüssigkeit einen Moment lang betrachtete. Dann setzte er es an seinen Mund an, wirkte dabei jedoch konzentriert und fast schon abwesend. Der Kelch wanderte auch auf den Tisch, während er sie mit seinen Augen fixierte. Seine Pupillen verengten sich, ehe sie sich wieder weiteten. Er musste sie wohl wieder regelrecht anstarren, doch innerlich setzte er alle Anstrengungen daran auch nur jede winzige Nuance des kostbaren Saftes zu ertasten. Schnell wurde ihm klar, dass die Reinheit keine Diskussionen nötig hatte. Allein dieser Fakt war etwas Herausragendes. Zusätzlich winkte tief versteckt ein weiteres Merkmal zu, dessen er sich nicht ganz gewahr werden konnte. Es war auf eine Weise verändert worden, vielleicht mochte es auch nur empfänglich sein und die Sinne des Paladins verwirren, doch auch dies war in all den ihm bekannten Fällen noch nie aufgetreten. Würde er sich aus dem Fenster lehnen, so könnte er schwören etwas Vertrautes schwang darin mit, doch diese Vermutung schien ihm im Moment zu gewagt. Letzte Gewissheit konnte nun nur noch eines bringen. "Rasankuri, schickt Meldung gen Palast. Ich erbitte eine Audienz in persönlichen Belangen des Schwarzen Drachens!"


- Kogan - 06-02-2013

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- Die Stimme - 09-21-2017

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Keinen Erfolg gehabt, Aabid? Die Stimme des Rasankuri kam gedämpft unter der grinsenden Dämonenmaske hervor, welche die untere Hälfte seines Gesichtes bedeckte. Deine Käfige sind leer und an deinen Ketten und Stricken wanken keine Unglücklichen. Gehässigkeit klang in den Worten des Kriegers mit, auch wenn man es dem wenigen Gesicht nicht ansehen konnte, das Maske und sandfarbene Kapuze erblicken ließen. Die drei Fernwächter, die das Privileg oder die Bürde hatten, den Zugang nach Rasankur im vorgelagerten Raum zu überwachen, waren gänzlich mit Staub bedeckt und ähnelten den hiesigen Legenden von Sandteufeln und ähnlichem Spuk. Auch wenn derartige Fabelwesen seltener mit Sturmgewehren bewaffnet waren. Aabid ließ sich derweil nicht provozieren. Er beugte sich über den Hals seines Reittieres und nahm das Tuch vom Gesicht. Bist du es, Hegal? Undankbarer Dienst macht seine Opfer stets so unkenntlich.
Kein anderer.
Knurrte Hegal. Zu erkennen an den Kieferknochen jener, die ihren Scherz mit mir treiben wollten. In der Tat hing an der Schulter des Rasankuris eine Kette aus den schaurigen Fetischen.
Morde andere denn mich. Hob Aabid beschwichtigend die Hand. In den Gefilden der Chaosstadt war diese Floskel das Äquivalent zum Wort „Frieden“.
Wenn das so einfach wäre.
Es sei denn, die kehrst so früh mit deiner Schar zurück, weil ein Feind euch dazu drängt. Seit dem Angriff auf die nördliche Feste hat mein Khopesh kein Blut mehr trinken dürfen. Nicht einmal die Messingskorpione des Balius lässt man uns noch attackieren. Also wäre mir die Kunde eines nahen Gegners sehr willkommen.

Ich fürchte dir Enttäuschung bringen zu müssen, schrecklicher Hegal. Wir griffen einen Wanderer auf, drei Tage südlich von hier.
Südlich? Ein Mutant? Die kommen doch vom Osten oder vom Westen. Im Süden ist nichts. Und wieso macht ihr Kehrt wegen einem Mutanten? Sonst schlagt ihr zwanzig in Ketten, ehe ihr umdreht.
Dieser war anders.
Ist anders.
Auch nahmen wir ihn nicht als Ware, da es nicht gut ist die Geister zu erzürnen.

Welche Geister? Ihr Wüstenhunde verehrt so viele, dass man die Übersicht verliert.
Muthurru, der Wind in dem das Fieber ist.
Ein Diener des Verpesters?
Ein Aspekt von ihm, so will uns scheinen.
Wie du weißt verfügt Adur hier über das Geschenk der Weissagung, so er genug Staub geschnupft hat. Er sah den Schatten des Drachens und einen verwesenden Vogel, der bar jedes Gestanks war. Das Deuten ist mir nicht vergönnt, doch seh ich wohl, wenn ein Traum dem Wahn des Staubs entspringt und wie er sich fügt, so die Geister ihn bringen. In der Nacht, als Adur das Gesehene mit schaumigen Mund berichtete, trat der Fremde in den Kreis unseres Feuers. Ich stelle mich nicht gegen das Wollen der Mächte und geleitete ihn zurück. Wir werden im Haus des Pilzes ein Opfer darbringen und gewiss auf unserem nächsten Beutezug überreich beschenkt werden.

So so!
Und wo ist er?
Weder seh ich ihn an deinen Stricken, noch sind mir die Reiter in deiner Schar unbekannt.

Er bestand darauf zu laufen.
Drei Tage und hielt mit euch Schritt? Beeindruckend.
Wir machten es ihm leicht, trieben die Tiere nicht an und gaben ihm zuweilen Wasser. Er benötigt nicht viel davon und ist doch nicht gänzlich unempfindlich gegen den Durst. Gleichwohl lief er all die Tage.

Sie warteten eine Weile, die Augen angestrengt in die Richtung gerichtet, aus der sich die Sklavenhändler genähert hatten. Fast eine Stunde dauerte dieses Warten und Hegal war drauf und dran die Sache doch als schlechten Scherz zu werten und seine Sehnsucht nach Kampf dadurch zu befriedigen, dass er seine Kette um einen Kiefer erweiterte. Da endlich schälte sich aus dem Flimmern der erhitzten Luft eine wabernde Silhouette. Die Wartenden kniffen die Augen zusammen, mühten sich zu erkennen, was da aus den Wellen des wasserlosen Sees trat.
Kein hübscher Anblick. Das nun wahrhaftig nicht. Allemal einer, den das Großväterchen mit einiger Aufmerksamkeit und Zuneigung bedacht zu haben schien. Aber auch nichts, was es in Rasankurs Rängen nicht vergleichbar oder übertreffend gab. Als der offenkundige Diener des Seuchengottes heran war, baute sich der Rasankuri vor ihm auf.
Du bist im Begriff die Grenze zur einzigen freien Stadt auf diesem Planeten zu überschreiten. Nenn mir deinen Namen und dein Begehren. Dann entscheide ich ob ich dich in meiner Stadt will oder nicht.


- Jamaar - 09-22-2017

Jamaar hatte sich im Raumhafen, wenn man es denn so nennen konnte da es sich bei diesem nicht um einen regulären Raumhafen gehandelt hatte sondern um ein illegales Landefeld handelte, mit Wasser und etwas Proviant versorgt. Gleichzeitig hatte er sich weitere Informationen eingeholt wo er denn hier überhaupt gelandet war. Die Space Marines, auf dessen Schiff er gereist war hatten am Rande des Systems einige Waren gegen Sklaven getauscht, die sie auf ihren Schiffen einsetzen wollten. Er selbst konnte einen der Sergeants überzeugen ihn mit einem Shuttle auf den Planeten mit zu nehmen. Er selbst wusste nicht warum er hier her sollte, doch es trieb ihn dazu nicht weiter mit den nomadischen Space Marines umher zu ziehen und mit ihnen weiterhin jegliches Leben zu vernichten, welches sie anscheinend doch so hassten. Nach einigen Tagen hatte er sich auf den Weg in die Wüste gemacht, es sollte dort eine Stadt geben wo sich nur die verdarbtesten Wesen, Mörder, Diebe, Abschaum und die Anhänger der dunklen Götter aufhielten.

Er brauchte nicht viel Nahrung und auch nicht viel Wasser was ihm hier zu Gute kam. Er wusste nicht genau wie weit die Stadt entfernt war, denn die Angaben schwankten zwischen Tagen, Wochen oder sogar Monaten. Warum sich die Angaben so stark unterschieden war schwierig zu sagen. Es könnte daran liegen das es kaum Orientierungspunkte in der Wüste gibt und man sich so öfter verläuft oder es könnte auch sein, dass die Götter ihre Hände im Spiel hatten. Ein Gott, von dem er er als den Wandler der Wege gehört hatte, empfand es wohl als befriedigend, wenn sich die Menschen dem was sie sahen nicht sicher sein konnten. Er schuf Trugbilder, welche einen Reisenden durchaus in eine falsche Richtung schicken konnte. Doch über ihn, dass hoffte er wirklich, würde das Großväterchen wachen. Er war es schließlich der ihn hierher gebracht hatte und sicherlich hatte er noch etwas mit ihm vor.

Auf dem Weg durch die Wüste war er etwas mehr als anderthalb Wochen komplett allein unterwegs. Dann traf er auf eine Karawane, wie es schien handelten sie mit einer ganz besonderen Ware. Sklaven, wie er erfuhr und sie kannten den Weg in die verbotene Stadt tief in der Wüste. Wohl wissend um sein Aussehen aber auch durch sein Auftreten schien er einen gewissen Eindruck gemacht zu haben. Sie zeigten ihm nicht nur die Richtung, sondern brachten ihn selbst an sein Ziel. Die Mauern erkannte man bereits von Weitem als sie flimmernt am Horizont erschienen. Jamaar fragte sich ob sie es wirklich war oder der Wandler der Weg sein Spiel mit ihm trieb. Doch der Treiber neben ihm nickte ihm zustimmend zu und sagte es sei die Stadt zu welcher er wollte. Die Sklaventreiber hatten ihm den Weg gezeigt und waren nun wieder schneller als er. Er würde seinen Tritt, den er einmal gefunden hatte und der ihn nur wenig Energie kostete weiter fortsetzen.

Nachdem er die Stadt erreicht hatte baute sich vor ihm ein Anhänger der Dunklen Götter auf. Er trug einen grinsenden Dämonenmaske und war so staubig wie die Umgebung ... Sand, Jamaar hasste Sand. Er sehnte sich nach Dschungeln und Sümpfen in denen die Geschenke seines Meisters gediehen. Jamaar blieb ruhig stehen als er ihn ansprach: Du bist im Begriff die Grenze zur einzigen freien Stadt auf diesem Planeten zu überschreiten. Nenn mir deinen Namen und dein Begehren. Dann entscheide ich ob ich dich in meiner Stadt will oder nicht. Der Wanderer mussterte seinen Gegenüber mit seinem Pupillenlosen Auge und den drei kleinen insektenartigen Augen, welche sich auf der rechten Seite seines Gesichtes ausbreiteten. Sein Atem war schwer und von einem röchelnden Gegurgel unterlegt. Er antwortete nicht auf die Ansprache sondern kramte in einer ledernen Tasche an seinem Gürtel und brachte ein verbilbtes Pergament zum Vorschein. Der entrollte es und hielt es seinem Gegenüber vor sein Gesicht. Es war nichts Anderes als ein Suchplakat des Arbites, geschrieben in hochgothischen Lettern suchten sie nach Jamar für den Mord an mehreren Soldaten, einem Kommissar und auch mehreren Arbites aber für die Anbetung der Dunklen Götter. Es war ein hohes Kopfgeld ausgelobt und man verzichtete auf den Zusatz "oder Lebendig".


- Die Stimme - 09-25-2017

Mit spitzen Fingern, als könnte er sich an dem Pergament anstecken, was vielleicht gar nicht so abwegig war, griff er nach dem Steckbrief. Er sah es sich lange an, blickte immer wieder in das entstellte Gesicht Jamaars, als gäbe es tatsächlich eine Möglichkeit dieses Antlitz mit einem anderen zu verwechseln. Er reichte es schließlich an seine Kameraden weiter, die hinzugetreten waren. Endlich brach einer davon das anhaltende Schweigen, indem er dröhnend zu lachen anfingen.
Einen Kommissar hat er erlegt. Nicht übel.
Kommissar? Was soll das sein?
Verlangte einer zu wissen, der offensichtlich noch nie mit der imperialen Armee zu tun gehabt hatte.
Jemand den zu töten die Welt ein kleines Stückchen besser macht.
Nun lass ihn schon passieren, Hegal. Selbst wenn die Sachen nicht stimmen, die auf dem Wisch stehen. Mit dem Gesicht ist er ja wohl kaum ein Spion und Leute mit solcher Ausdauer in der Wüste können wir immer gebrauchen.

Hegal gab den Steckbrief zurück. Also schön. Dann pass auf Neuer. Du gehst an dieser Richtung am Dämonentritt entlang. In der Tat war das, was Jamaar von weiten bereits für die Mauern der Stadt gehalten hatte, eine steil aufragende Felswand, hinter der sich die eigentliche Stadt verbarg. Der genaue Betrachter konnte jedoch Höhlen und die Öffnungen diverser Festungen erspähen, die in den Stein gehauen waren. Nach einiger Zeit stößt du auf eine Klamm, durch die du in die Stadt gelangt. Durchquere diesen Hohlweg schnell und auch die verlassenen Außenbereiche, die danach auf die warten. Bei Nacht ist es Selbstmord durch zu wandern, bei Tage ist es nur riskant wenn man unbedarft ist. Selbst wir, die wir den Göttern dienen sind nicht immer die Spitze der Nahrungskette in Rasankur. Also sei auf der Hut. Als Neuling hast bist du das, was wir hier einen Palta nennen. Wenn du allein zurecht kommst und für dein Wasser sorgen kannst, schön für dich. Wenn nicht frag irgendwo nach einem Mann namens Meroch. Man nennt ihn auch die Stimme des Bekenners. Bei ihm kannst du dich zu den Rasankuri melden. Einen wie dich können wir gewiss gut brauchen. Freie Kost und Unterkunft und Kampf mit Aussicht auf Reichtum und Ansehen.
Damit waren die Rasankuri mit ihm fertig und machten sich daran wieder ihrem Dienst nachzukommen.
Aabid der Karawanenführer sah ihnen nach, bis sie außer Hörweite waren und wandte sich dann seinerseits an den Nurgeljünger.
Sie versuchen jeden in ihre Reihen zu pressen. Ich kann dir nur Raten vor allen anderen Entscheidungen das Haus des Pilzes aufzusuchen. So heißt es bei den Kindern des Seuchenvaters, die meisten anderen kennen es als das alte Krankenhaus. Gern würde ich dich dort hin geleiten, denn wir wollen Muthurru opfern. Doch die Art unseres Berufsstandes verlangt vorher andere Wege abzugehen und gewisse Kontakte zu pflegen. Du solltest den Weg aber auch alleine finden. Frag in einer der Teestuben nach oder halte Ausschau nach einem großen, viereckigen Kasten von einem Haus, welches nicht recht zur Architektur des restlichen Viertels passen will. Ich sage nicht, dass du dort Erleuchtung finden wirst, ab an diesem Ort hat dein Patron die Stadt berührt. Er eine Verneigung an, befestigte sein Tuch wieder vor dem Gesicht und gab den Seinen das Zeichen zum Weiterziehen.


- Selari - 10-09-2017

Es wehte ein kaum wahrnehmbarer Wind sodass der beständige Staub wie ein sich nur ab und an träge lüftender Schleier in der Luft hing. Immerhin dimmte dies ein wenig die Strahlen der Mittagssonne. Bisher hatten die einzigen Ereignisse des Tages aus dem Aufbruch einer Karavane Sklavenjäger sowie der Ankunft einer handvoll ausgemergelter beinahe am Ende befindlicher Mutanten bestanden. Jetzt herrschte mal wieder tiefe Stille wenn man von den Lauten der Rüstungen der Wächter absah die diese durch ihre Bewegungen hervorriefen. Plötzlich erklang relativ in der Nähe ein neues Geräusch. Es klang als würde ab und an erst ein Stahl- und dann ein Silberglöckchen angeschlagen. Wieder einmal lichtete sich der Staubschleier träge und die Wächter mussten blinzeln als das Sonnenlicht weißen Stoff zum Leuchten brachte. Ihnen näherte sich ein junges Mädchen das dahinschlenderte als befände es sich auf einem Gartenspaziergang statt am Ende einer Wüstenreise. Dies wurde dadurch verstärkt das es wie aus dem Ei gepellt aussah, kein Fleck, keine Staubkruste und obwohl das einzige Kleidungsstück eine Toga war nicht das geringste Zeichen von Sonnenbrand. Das Mädchen trat zu ihnen und so konnten sie sehen dass das gelegentliche Klingen entstand wenn die zierlichen Hufe auf einen Stein trafen. Die kleinen Staubfahnen die bei jedem Schritt aufgewirbelt wurden entpuppten sich als ziemlich merkwürdige Vertreter ihrer Art.

Ein Fähnchen formte sich mittten in der Luft zu einer Art Phantom aus Fäden das den umrisshaften Mund zu einem stummen Klage- oder Freudengeheul aufriss während es sich kurz an einer der Waden hochzog ehe es verwehte. Eine Andere wurde gar nicht erst vom Wind erfasst sondern breitete sich als kurzes Wasserrinsaal auf dem Boden aus wo es das Abbild einer Bergkette formte. Ein Steinchen geriet unter den silbernen Huf und blieb als Stückchen polierten Marmors zurück. Ein Hufabdruck wurde zu einer Säurepfütze während ein kleiner Windstoß etwas Staub über die Hufe wehte der daraufhin als Blut zu Boden sackte um eine kleine Rune zu bilden deren ansehen einem ein Gefühl der Leichtigkeit und nagende Trauer bescherte. Die Bewegungen des Mädchens erinnerten an einen Tanz den es unbewusst in Andeutungen ausführte, der Seidenstoff der Toga untermalte dies noch während diese den Blick dabei auf die Figur lenkte. Vor den Dreien stehenbleibend neigte die Fremde grüßend den Kopf ehe sie sich eine längere Haarsträhne hinter den rechten Hörnerkringel schob, die Geste hatte etwas von kindlicher Unschuld und lasziver Grazie.

"Seid gegrüßt Wächter der Ferne. Es freut mich euch kennenzulernen, schließlich bedeutet dass das ich Sie, die Er ist oder sollte ich eher Rasankur sagen erreicht habe. Ich bin Selari." Zwar sprach sie Hochgotisch aber das Niedergotisch ihrer Heimatwelt äußerte sich in einem feinen Lispeln bei manchen Silben. Sie lächelte die Wächter herzlich aber auch verträumt an ehe sie auf den ersten zutrat, sich so weit es ging reckte und kurz über das obere Ende seines Brustpanzers schleckte. Dann legte sie den Kopf schief während sie etwas längeren Blickkontakt mit ihm aufnahm. "Sammler der Kieferknochen, oder eher Schreckliner Hegal, kannst du mir sagen welcher Stadtplatz sich am besten für eine kurze Rast eignet?" Während sie seiner Antwort lauschte, auch wenn es wirkte als hätte sie sich schon von etwas Anderem ablenken lassen, trat sie zu seinem Kameraden und zupfte mit neugierigen Kulleraugen an ein paar losen Rüstungsteilen. Dann stupste sie ihm plötzlich mit einer Fingerspitze gegen die Bauchpanzerung während sie ihn ernst anblinzelte. "Wenn du zurück in der Stadt bist meide für einen Tag die Annehmlichkeiten des achtfältigen Pfades sonst wird ein Geschenk des siebenfältigen Pfades dich innerhalb dieser Woche dahinraffen." Damit wandte sie sich auch schon wieder Hegal zu, verschränkte die Finger vor dem Schoß und wippte abwartend auf den Hufen leicht vor und zurück um offenbar auf die Erlaubnis zu warten die Stadt zu betreten.


- Die Stimme - 10-10-2017

Bei der Frage nach einem geeigneten Aufenthaltsort zur Rast, lag Gaudron bereits eine Antwort über sein eigenes Lager auf der Zunge, doch als ihm die Fremde dann prophezeite, verschluckte er sich an der eigenen Antwort. Mit finsterem Blick erging er sich an dem Versuch der Deutung und tippte sich dabei mit der Faust an die behelmte Stirn, um Respekt jenen zu zollen, die mit der anderen Seite sprachen. So wie es üblich war im Angesicht des zweiten Gesichts.

Ein Tag der Auserwählten, wie mir scheint. Knurrte Hegal und besah sich das Mädchen von oben bis unten. Wieso kein Sand an dir haftet und weswegen du meinen Namen ebenso kennst, wie die Tendenz des guten Gaudron sich Geschlechtskrankheiten einzuhandeln, lasse ich ohne Frage stehen.
Ein Diener des Verpesters hat uns bereits passiert und nun kommt eine die…
er legte den Kopf schräg als müsse er überlegen, dem Wandler der Wege als Patron erkoren hat?
Ich frage mich ob wir heute noch von einem Anhänger des Schlächters und des Lustvollen um Passage ersucht werden.


Auf den Khornediener will ich gern verzichten und so wie es die Prophezeiung verheißt wohl auch auf den Sündenjünger.
grummelte Gaurdron und erntete Gelächter von seinen Kameraden.
Sei es wie es sei, Mädchen. Nicht nur lasse ich dich unbehelligt durch, ich sage dir auch an welche Stelle du dich wenden kannst ohne gleich in Ketten geschlagen oder gefressen zu werden.

Gefressen werden ist hier in letzter Zeit ganz groß in Mode. Besonders Seherinnen stehen auf der Speisekarte.
Scherzte derweil der Dritte im Bunde, was ihm jedoch keine Lacher, sondern finstere Blicke einbrachte.
Hüte deine Zunge, Unseliger oder jemand schneidet sie dir noch einmal heraus. Du beschwört den Zorn von Nacht und Meer auf uns, wenn du ihren Spross verhöhnst. Dem Nanannakaih deine Hände,
du Wurm
Der so Gescholtene neigte den Kopf, zog die Maske herunter und spuckte aus. Wer hier Flüssigkeit preisgab, gestand einen Fehler ein und opferte auf diese Weise symbolisch einen Teil seiner Überlebenschance zur Selbstkasteiung. Der Anführer der Wachgruppe wandte sich wieder an Selari.
Also freies Geleit und Auskunft, so du mir weissagst.
Zurück auf eure Posten ihr faules Pack.
Schnauzte er die anderen beiden an und diese begaben sich zurück in den Schatten der aufragenden Felsen, die ihnen Schutz vor Blicken und der Sonne gewährten. Nachdem Hegal sicher sein konnte, dass sie außer Hörweite waren, sprach er zu Selari mit gedämpfter Stimme.

Ich trage mich seit längerem damit den Prä-Rasankuri meines Speers zu einem Duell um die Führerschaft herauszufordern. Sie ist schnell und tödlich, aber ich bin gewiss sie besiegen zu können. Ich kann jedoch nicht sicher sein, ob alle Krieger des Speers meine Herausforderung unterstützen würden. Was kannst du mir deuten? Ist die Zeit schon reif Jamalla’An Dar zu fordern? Oder soll ich warten?