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- Kogan - 01-08-2010 Der Schrei ging in ein Kreischen über als sich die Daumen des Fürsten einen Weg durch das weiche Gewebe der Augen bahnten und in den Schädel eindrang. Kogan riss den Kopf des Mannes auseinander wie eine überreife Frucht und Blut bespritze das schwarze Drachengesicht. Keine Zeit für langes Beobachten. Der gepanzerte Ellebogen zerschmetterte das Gesicht eines anderen, der zweite Schlag drückte es ein, der dritte trieb es ins Innere des Kopfes. Kogan brüllte und es war nicht die Stimme eines Menschen die erklang. Erst als sie zum Gelächter verkam kehrte sie in die Dimension der Sterblichkeit zurück. Wo war seine Axt? Ein Schwerthieb ließ ihn straucheln und fügte der Rüstung ein tiefe Kerbe bei. Eine weitere unter vielen. Den folgenden Streich sah er kommen und konnte ihn mit der Armschiene abfangen, Funken stoben auf. Da war seine Waffe ja! Sie steckte in der Schulter eines weitern Gegners, der zwar tot war, aber noch aufrecht stand. Diese makabere Tatsache rührte vom Gedränge auf dem Dach her. Ebenso wie seine hohe Trefferrate. Dieser hatte nichts mit besonderem Kampfgeschick oder gar dem Kiegssegen der Götter zu tun. Vielmehr war die wogende Masse, sich gegenseitig töten wollender, Leiber so groß das jeder Schluss, jeder Schlag und jeder Stich ein Ziel fand. Selbst ein Kind, hätte man ihm eine Pistole in die Hand gedrückt und es in dieses Gewühl geworfen, hätte mit jede abgefeuerte Patrone ein Opfer gefordert. In dieser verzweifelten, letzten Gegenwehr erkannte der Fürst den nahen Sieg und so riss er seine Waffe aus dem leblos hin und her schwankenden Leib des Beduinen und zahlte den erhaltenen Schlag zurück. Metall klirrte auf Metall und nur der mangelnde Platz zum Ausholen verhinderte das er den Säbel seines Gegners in Stücke schlug. Ein Laserstahl durchdrang die Brust eines Rasankurkämpfers, den Arm des dahinter stehenden Oasenverteidigers und brannte sich schließlich durch Kogans Fleisch, knapp oberhalb des Hüftknochens. Es war ihm als hätte jemand eine glühende Nadel in seinen Körper gestoßen und der Schmerz waberte in rot leuchtenden Wellen sein Bein hinab und das Rückrad hinauf. In Verbindung mit dem vom Blut schlüpfrigen Boden hatte der Fürst Mühe sich auf den Beinen zu halten. Er prallte gegen jemand anderes und ob er nun Freund oder Feind war, dieser jemand stürzte Kopf voran über die niedrige Brüstung und schuf so immerhin genügen Platz um die Dornenaxt einen Halbkreis beschreiben zu lassen. Sie schlitzte dem Schwertträger den Bauch auf und die Wunde erbrach Gedärm. Ein hastiger Blick vermittelte Kogan den Eindruck als wären mehr seiner Untertanen auf dem Dach als Verteidiger. Die verbissene Gegenwehr erkannte er leicht als letztes Aufbäumen, als Verzweiflung. Der Sieg war jetzt sehr nah. Er schmetterte den Sterbenden, der immer noch versuchte seine Eingeweide in sich zurückzustopfen, mit einem Faustschlag gänzlich zu Boden und erspähte die Luke, welche ins Innere führte. Wenn er jedoch gehofft hatte als heroische Tat seinen Kriegern voranzueilen, so kam er zu spät. Es waren bereist mehrere Männer ins Innere vorgedrungen und hatten den Kampf somit in die Festung selbst getragen, auch wenn sich die Luke hinter ihnen geschlossen hatte. Das mechanisch verriegelte Schott wollte nicht recht ins Bild der verstärkten Lehmhütte passen, war aber eigentlich eine logische Konsequenz. Während die Linienbrecher die letzten Standhaften auf dem Dach niederrangen, winkte Kogan einen der Rasankrui zu sich. Dieser hatten das ebene Gelände, um das Gebäude herum, nun eingenommen und während sich die meisten an der massiven Haupttür versuchten, hatten auch einige den Weg auf das Dach gefunden. Jenen den der Fürst zu sich befahl wählte er auf Grund des Sprengstoffs, den dieser am Gürtel trug. Der Maskierte verstand sofort, als sein Herr auf die Luke deutete und wenige Sekunden später brannte die Lunte. Es soll erwähnt werden das die Versieglung keinesfalls ihren Dienst quittierte, sondern mit samt Rahmen und Verschalung nach unten stürzte. Sofort brandeten die Kinder der Stadt hinterher und dieses mal führte ihr Fürst sie. - Ayris - 01-09-2010 Zum wiederholten Male schüttete die „Mutter“ des alten Rasankuri Kultes ihre tiefblickenden Bewertungen und Phrasen des Kosmos über ihr aus, versuchte womöglich einer aus einfachen Stoffen gestrickten Sterblichen beizubringen wie die Rädchen des Schicksals sich drehten und welche Weichen von böser Götterhand gestellt wurden um das natürliche Gefüge des Seins zu zerrrütteln. Vielleicht versuchte sie es auch nicht, sondern sprach nur ihre Zeilen und sinnierte dabei ohne es wahrhaftig selbst zu bemerken. Der Monolog barg vieles womit Ayris nichts anzufangen wusste, an deren Echtheit sie aber keinen Moment Zweifel hegte. Die Priesterin sah und verstand das Universum mit anderen Augen und abgewandelten Gehirn. Sie blickte durch die reelle, gewöhnliche Welt hindurch und sichtete höchstwahrscheinlich alles was dahinter lag. Psioniker oder jene mit dem zweiten Gesicht wie man es auch umgangssprachlich milde bezeichnete, vermochten so etwas. Eine Gabe die sie nicht als sehr beneidenswert empfand, egal ob sie nun vollendete Erkenntnis oder Bewusstseinserweiterung mit sich brachte. Vom Warp-Gestreifte oder infizierte - wie Inquisitoren oder Hexenjäger zu sagen pflegten – waren wandelnde Verderbnis, lebendige Portale für die lauernden Mächte des Chaos. Die jenseitigen, finsteren Herrscher konnten durch sie agieren, ihnen, ihren Wirten, ihre üblen Gedanken und Pläne einpflanzen und so die Vergiftung der Schöpfung vorantreiben bis besiegeln. Das blonde Mädchen war unzweifelhaft eine Berührte, ihr zierlicher Leib war ausgefüllt von psionischer Kraft und ihr Intellekt überflügelte das normaler Vergänglicher um ein mannigfaches. Doch bei all ihrem äußeren Liebreiz war sie innerlich so abwesend und kalt wie das All zu seinen Sternen. Ihre regungslosen Augen Teiche von edelsteinhaften Grün, anziehend und doch unerreichbar. Ihr hochentwickelter Geist spottete des jungen Körpers. Hörte man sie reden gewahr man des Eindrucks ein jahrhunderter alter Chronist und Poet würde seine Erfahrungen und Erleuchtungen weiterreichen und nebenbei neue Aspiranten berufen um sie neue Pfade zu lehren und ihnen den ersten Stoß in die richtige Richtung zu geben. Das dies aus dem Munde einer achtzehn, neunzehn Jährigen erfolgte war eine Parodie die einen gewissen Aspekt des Wahnsinns in sich vereinte. Aber was war nicht Wahnsinn? Waren nicht eh alle anderen irrsinnig oder bar jeden gesunden Menschenverstandes außer einem selbst? War es so nicht am einfachsten sich um sein eigenes Verrücktsein und seine eigenen Kapriolen und Mängel zu prellen? Für die Azazernerin war die goldhaarige „Heilige“ besessen, sie selbst fühlte sich unbeeinflusst, obgleich sie es schon unlängst war, aber sie nahm es nicht als solches wahr und würde es auch nie wieder tun… oder doch? „Nun gut, halte mich auch weiterhin für infantil, unbedarft und flatterhaft, es ist mir gleich! Aber meine Überzeugungen sind aufrichtig, ich bin gewillt mit jeder Faser meines Seins zu dienen und meine Hände in das Blut derer zu tauchen die dem Imperator der Sonnen unterwürfig sind! Die Essenz die durch meine Venen fließt mag nicht mehr die reinste sein und meine Geisteskraft scheint ebenfalls gelitten zu haben aber sie sind alle Male noch feurig und erfinderisch genug diesen Körper zu einer Waffe der Vergeltung werden zu lassen, geleitet von Motiven des puren, unverdünnten Hasses ganz nach deinem Wortlaut! Das ich dies nicht auf ewig vollführen mag ist Bestimmung, schließlich währt nichts ewig… aber die Zeit welche mir geschenkt ist werde ich dafür aufwenden unerbittliche Rache zu üben! Ich werde heute ihm, dem Schwarzen Drachen und seinem Patron gefallen und morgen dir wenn dies dein Wunsch sein sollte!“ erklärte die Fremdweltlerin gewissenhaft, ausdrücklich und ohne Wankelmut in der Stimme, wandte der Priesterin dann den Rücken zu, sichtete die nächstgeeignetste Stelle für den mühelosesten Abstieg hinab zur Talmulde und machte sich im Nu daran die Halde hinunter zu kraxeln. Auf Sand, kleinen Gesteinsbrocken und groben Splittern rutschte sie die Neigung nach drunten, stützte sich dabei hin und wieder ab als sie drohte das Gleichgewicht zu verlieren wenn der schlüpfrige Untergrund begann sich schneller zu bewegen als sie. Etwas abseits von der eigentlichen breiten Schneise des Hanges vom dem aus das rasankurischen Heer die Siedlung bestürmt hatte, kam sie auf. Nur eine vereinzelte Leiche lag vor ihr verrenkt im Scheuersand. Der Kleidung nach ein Wüstenbewohner, einer der Nomaden der sein Heil wohl versucht hatte in der Flucht zu finden. Ein massiver Stiel ragte aus seinem Rücken, an dem ein noch monströseres Klingenblatt montiert war das den armen Kerl das Rückgrat zerschmettert hatte. Ayris würdigte ihn kaum eines oberflächlichen Blickes, sondern lief sofort los. Der Bereich vor der Oase, dort wo der Abhang in das Dorf mündete, war gepflastert mit Toten und Sterbenden. Dutzende Palta wälzten sich schwer oder tödlich verwundet im Staub. Die Verteidiger des Ortes hingen mit zerfetzten Gewändern und blutüberströmt über ihrer Wallung oder tränkten den Platz dahinter mit ihrem Lebenssaft. Wie ungebändigte Flagellanten mordeten die übrig gebliebenen Niederen unter den hoffnungslos sich wehrenden Beduinen, rotteten sich zu kleinen Meuten zusammen und fielen über die Unterlegenen her um sie mit ihren schartigen Waffen zu zerhacken oder gar mit bloßen Händen tot zu schlagen oder zu zerreißen. Die erleseneren Krieger des aufstrebenden Reiches, unter ihnen die gefürchteten Linienbrecher, merzten die letzten wahrhaften Widerstandsnester aus, überall dort wo sich noch drei oder fünf überlebende Feinde zwischen den Hütten sammelten, waren kurz darauf sie, die Vollstrecker und Gnadenbringer Rasankurs. Mit blitzendem Sichelkurzschwert oder donnerndem Sturmgewehr tobten sie heran, brüllten ihren Gegnern die blanke Verachtung in die bräunlichen Gesichter und schlachteten einen nach dem anderen zugunsten ihres hohen Fürsten. Ayris jagte über das Schlachtfeld, das mitterlweile nur noch ein Acker der Entseelten war und blickte sich gehetzt um. Nirgendwo, bei keinem der stattfindenden Scharmützel und Gemetzel schien sich das Blatt zu wenden, der Triumph Rasankurs war zum greifen nahe, es war lediglich noch eine bescheidene Frage der Zeit. Wie sollte sie sich jetzt noch beweisen können? Ihr Beistand war nirgends vonnöten. Sie entdeckte den Schwarzen Drachen auf dem Dach des Hauptgebäudes, er hatte es geentert wie die Planken eines Schiffes oder die Zinne einer Burg. Seine gewaltige Axt hielt blutige Ernte unter den Wächtern der Oase. Aus dem Inneren des Hauses schallte die schreiende Stimme Naradas, die sich fast überschlug. Sie konnte nicht herauslauschen was er rief, doch es klang nach Anfachung der Meute, nach einem Beleg von Führungsfähigkeit. Dort war kein Preis mehr zu holen. Zügig disponierte sie um, sprang über mehrere Leichen und abgetrennte Gliedmaßen hinweg und rannte so schnell sie konnte zur anderen Seite des Lagers und fing von dort an die Siedlung zu umrunden. Adrenalin und die Nähe zur Priesterin waren ihrer einbrechenden Vitalität zugutegekommen. Als sie die verwitterte Hinterwand einer etwas außerhalb gelegener Hütte passierte, fuhr plötzlich ein versteckter Beduine hinter einem Stapel Kisten hervor und stürzte sich mit einem länglichen Krummdolch auf sie. Ayris machte reaktionsschnell einen Schritt zurück und die Klinge zerschnitt nur fauchend den Saum ihrer Jacke. Vom Rückschwung getragen stolperte sie noch einen Schritt weiter nach hinten, riss aber gleichsam ihr Gewehr nach vorn und drückte ab. Der leuchtende Laserstrahl schmolz sich problemlos durch die Brust des Angreifers, ließ seine Pupillen weiß und groß werden und tötete ihn auf der Stelle. Die junge Frau von Azazer Decimus stöhnte befreit auf. Um ein Haar hätte dass ihr Ende bedeuten können. Eine Sekunde später vernahm sie ein vielstimmiges Geheule das auf sie zuhielt. Die Gewalthaufen waren derart der Raserei verfallen das es sinnvoller war einen weiten Bogen um sie zu machen, denn ihre blutumnebelten Hirne mochten nicht mehr zwischen Verbündeten und Feind zu unterscheiden. Da sie nicht riskieren wollte der Horde in die Finger zu geraten hastete sie weiter. Zwei weitere Bauten huschten an ihr vorbei, dann folgte ein etwas soliderer Schuppen. Ihre von der letzten „Begegnung“ geschärften Sinne erfassten plötzlich eine Bewegung und einen Schattenwurf an der westlichen Außenwand. Sofort klemmte sie den Kolben unter ihre Achsel und richtete die Waffe aus um jederzeit feuern zu können. Umsichtig näherte sie sich dem Schemen. Wer drückte sich da, fern des Blutvergießens, in einen stillen Winkel? Ein Feigling? Nein, erkannte sie. Es war Magal. Zynisch grinsend schlich sie hinter den Schwätzer und presste ihm die Mündung des Gewehrs in den Rücken, während sie sich vorbeugte, erspähte was er beobachtete und ihn sein Ohr hauchte: „Hallo mein Guter, was treiben wir denn hier? Versteckspielchen? Oh… was ist das? Missionare des imperialen Heilands? Wie… unerwartet und… willkommen! Hast du etwa vor doch noch zu konvertieren? Ein etwas unangemessener Zeitpunkt findest du nicht? Wusstest du von ihnen? Bist du ein imperiales Schoßhündchen, ein Spitzel der Ekklesiarchie? Nicht? Auch egal, ich sage einfach das du einer warst… und ich dich richten musste, wie mundet dir das?“ - Magal - 01-09-2010 Es käme meinen Plänen schlecht zu Pass und würde euch einen treuen Fürsprecher rauben. Er senkte nicht etwa seine Stimme, in der Furcht die Bewohner der behelfsmäßigen Kapelle aufzuschrecken. Auch schwang in seinen Worten nicht die Furcht vor dem drohenden Tod mit, sondern vielmehr pure Enttäuschung über diesen Mangel an Vertrauen. Stets habe ich euch unterstützte, meine Teuerste. Befreite ich euch nicht aus den Klauen dieser Barbaren, wohl wissend das Ad'razbe niemals den Schneid vorweisen könnte um euch lange zu halten. Freilich könnt ihr auch nicht wissen das ich es war, der Bane in den Arm fiel, als er bei eurer Flucht auf euch anlegte. Selbstredent musste ich die Maske aufrecht erhalten, auch wenn es mich wundert das ihr dies nicht längst durchschaut habt. Nein liebes Kind, mich zu töten hieße sich ins eigene Fleisch schneiden. Was meint ihr wieso die Seherin ein solches Interesse an euch hegt? Ganz einfach weil sie euer Potenzial zu erkenne vermag. Mehr als ihr es selber erkennen könnt. Ihr benötigt jemanden der euch die verschlungenen Wege dieser alten Welt deutet und zu nutzen lehrt. Dieser jemand kann ich euch sein Ayris. Bedenkt die Möglichkeit die sich hier eröffnet. Weit haben euch die Füße getragen, weit der Weg der hinter euch liegt. Wie sehr glaubt ihr an den Zufall, das ihr den Weber des Schicksals nicht am Werke seht? Bedächtig breitete er die berobten Arme aus, wohl um ihr unmissverständlich zu zeigen das er unbewaffnet und bar jeder heimtückischen Absicht war. Das was ihr in Händen haltet und was mir den kalten Abgrund verspricht, hat nichts mit Macht zu tun. Nicht mir wahrhaftiger Macht. Diese liegt im Geist und im Herzen. Euch ist Kraft geschenkt die unberührt in euch ruht. Senkt eure Waffe und lasst mich euch sehend machen! - Ayris - 01-10-2010 „Mich sehend machen! Du klingst schon wie diese Priesterin!“ schnaufte Ayris gehässig, stieß ihm die Waffe noch ein wenig fester gegen die Wirbelsäule und packte mit der freien Hand den dicken Kragen seines Schutzanzuges um ihn von der Ecke wegzuziehen und zwei Schritt nach hinten in den Schatten des Schuppens zu zerren. Jene Leistung hätte sie wahrlich nicht bei jedem ihrer ursprünglichen Gruppe durchführen können, doch der Scharlatan schien hager und altersschwach unter seiner schweren Überlebensausrüstung und dass er sich auf Selbstverteidigung verstand hatte sie ebenfalls noch nie gesehen. „Du bist auch um keine deiner glattzüngigen Heucheleien verlegen was? Stetig willst du mich unterstützt haben… belogen und schikaniert hast du mich! Du und Ad’razbe, dieser eitle Fatzke, es war euch doch ein angenehmes Vergnügen mich aus den schmierigen Fängen dieser Kopfgeldjäger zu befreien. Wie von selbst spuckte die trostlose Wüste plötzlich eine holde Jungfer aus die für Zeitvertreib in der Öde hätte sorgen können, ein Wunder das ihr euch alle zurückhalten konntet! Aber Moment da war ja was… richtig, hattet ihr nicht geheimste Pläne mich diesem…hm, Prinz der Missetaten zu opfern sobald wir die Stätte der widergeborenen Götter erreicht hätten? Für wie dumm und kleingeistig hältst du mich eigentlich?“ zischte sie den hakennasigen Mann an, ohne ihre Bedrohung durch den beißenden Gewehrlauf aufzulockern. „Durch die halbe Wüste habt ihr mich geschleift, ich bin fast verdurstet und in Ketten gelegt habt ihr mich! Du Schakal hast nichts getan! Ich selbst habe mich befreit und bin euch entronnen, und erst dann, mit einem schlagkräftigen Argument in meinen Händen und einem eitrigen Mutanten im Rücken, wart ihr bereit mir zuzuhören und meine Forderungen zu akzeptieren. Das Geflüster zwischen dir und dem feinen Adelsmann ist seit damals kaum geringer geworden. Ihr duldet mich… vielleicht war ich euch beizeiten, jüngst sogar nützlich, aber mehr nicht! Ihr zwei, insbesondere du, kocht euer eigenes abscheuliches Süppchen, alle anderen, mich eingeschlossen, wir sind bloß Zutaten die ge-und verbraucht werden.“ Ihre Finger hatten sich dermaßen fest in seine Kluft gekrallt das ihre Knöchel weißlich hervortraten. Der Wille den intriganten Kerl, der sich anfänglich als Adjunkt Ad’razbes ausgebeben hatte, hier und jetzt einfach niederzuschießen war beinahe übermächtig. Sie fand ihn abstoßend, der Blick seiner gräulich blauen Augen hatte etwas an sich das sie sich immerzu verspottet vorkam. Von ihm ging eine unbestimmbare Gefahr aus, die sich nicht greifen ließ. Allein sich in seiner unmittelbaren Gegenwart zu befinden bereitete ihr Nervosität. Ihre Zähne rieben übereinander, der Finger am Abzug zuckte, doch schließlich ließ sie ihn los und gab die Drohgebärde auf. „Ach, in die Tausend Höllen mit dir! Diesem goldenen Augenblick werde ich noch hinterher trauern das ich dich nicht umgelegt habe wie es einem wie dir gebührt.“ Sie stahl sich achtsam an ihm vorbei und lugte um den Gebäudewinkel auf den Schrein mit den imperialen Predigern. „Also schön du Meister der verschlungenen Pfade, ich will unserem Herrscherpärchen Präsente zur ihrer Siegesfeier servieren, möchte aber außerdem mir selbst etwas Gutes tun weil ich einen ungestillten Zorn in meiner Brust verspüre… und da ich dich nicht töten kann, müssen es die da sein. Einwände?“ Ihre fragenden Augenbrauen hoben sich parallel mit ihrer Waffe, die auf Magals Genitalbereich ausgerichtet war. - Magal - 01-11-2010 Wie käme ich dazu? Die Argumente befinden sich auf eurer Seite, die Waffe und… für einen Augenblick wich das Lächeln aus Gesicht und Augen und machte poliertem Eis Platz… die gefährliche Scharfsinnigkeit. Wohlgemerkt, dieser Schatten huschte kaum länger als der Flügelschlag einer Fliege über sein Antlitz. Sogleich kehrte Sonnenschein und blauer Himmel zurück und der Hexer strahlte wie jemand der einen Jahrmarkt besuchte. Verletzen mich so harte Worte auch, so scheinen wir immerhin in unseren Gedankengängen nicht gänzlich auseinander zu streben. Auch mir kam die Eingebung unseren großzügigen Gastgebern ein Geschenk zu machen. Eine Frage des Anstands, nicht wahr? Er grinste und blickte dann auf die Mündung der Waffe. Wenn ihr also davon absehen würdet meine Männlichkeit zu exekutieren, so könnte ich euch berichten was ich bereits erkundet habe. Damit ließ er das Lasergewehr, Lasergewehr sein und drehte sich wieder der Kapelle zu. Es war ein Haus, oder besser ein Häuschen, aus grob behauenem Salzstein, an dem die Front fehlte und somit den Blick ins Innere erlaubte. Im Schatten des Wellblechdachs ließ sich ein schlichter Altar erkenne, kaum mehr als ein Stück Holz, in dieses der doppelköpfige Adler eingebrannt. Mehr Anzeichen für den imperialen Glauben gab es nicht. Natürlich abgesehen von den beiden Gestalten, die im Halbdunkeln vor dem Schrein knieten. Es sind zwei, wie ihr selbst sehen könnt. Ein Alter und ein Junger, Letzterer hat eine Schrotflinte und haben sich beide auch nicht an den Kämpfen beteiligt, so scheint mir der jüngere Bursche doch nicht so entschlossen in seinem Glauben. Wie um das zu bestätigen, rutschte eine der Schattenfiguren nervös auf seinem Platz am Boden herum. Da ihr die Verhältnisse zwischen uns so klar umrissen habt sei mir wohl die Frage gestattet was ihr nun zu tun gedenkt? - Bane Karagoth - 01-12-2010 Schon längst hatte er die traurigen Überreste der Palta hinter sich gelassen und sich bemüht das Dach zu erreichen. Er hatte seinen Trupp unglücklicher Weise gerade auf einen der Stellungen zu getrieben, deren Verteidiger sich entschlossen hatten, trotz schlechter Aussicht nicht zu flüchten. Unglücklicher Weise, nicht deswegen weil die Verluste so höher waren, die Götter liebten das Blut, egal ob das ihrer Feinde oder das ihrer Diener, unglücklicher Weise deshalb, weil er aus diesem Grund weit hinter die Front zurückgefallen war. Der Mob hatte die Stellung überrollt, aber nur wenige waren dem Gemetzel entkommen, es hatte Zeit und auch Blut gekostet. Bane hatte sämtliche Munition verbraucht, und selbst mehrere Treffer eingesteckt, die die schwere Rüstung der Rasankuri zu harmlosen Kratzern abgemahnt hatte. Entsprechend erschöpft erreichte er das Dach, und konnte nur noch hinter den letzten Nachzüglern durch die gesprengte Tür folgen. Das blutige Khopesh stürmte Bane über die Leichenberge, welche der Angriff dort hinterlassen hatte… - Naradas - 01-12-2010 Mit einem Mal verstummte das Krachen, welches Naradas den Versuch zugeordnet hatte, die Dachluke zu öffnen, und machte einem lauten Unheil verheißenden Brüllen platz. Vereinzelt ertönten Schüsse, Schreie waren zu hören, Naradas konnte sehen, wie den sechs Kerlen klar wurde, dass die Angreifer einen Weg ins Innere gefunden hatten…weitere Angreifer und vor allem mehr Angreifer. Ihre Unentschlossenheit nahm ihm und auch ihnen die Entscheidung ab. Naradas war bewusst, dass die Angreifer wahrscheinlich alles über den Haufen schießen würden, was ihnen vor den Lauf kam. Auch wenn wahrscheinlich schon der ein oder andere getötete Rasankuri gefunden worden war, die wenigsten Krieger aus der Horde des Fürsten würden darauf Rücksicht nehmen das vielleicht hier und da noch ein Überlebender sein könnte. Zu spät es euch noch anders zu überlegen… Schwere Stiefel waren zu hören, splittern von Glas, ein lautes Krachen, dann erfüllte ein schwarzer Schatten eine der Türen. Die blutige Stachelaxt in der Faust die dämonischen Fratzen der Rasankuri im Rücken erfüllte seine schiere Präsenz den ganzen Raum. Naradas Gesprächspartner erstarrten und gafften die imposante Gestalt im Türrahmen an, Naradas schöpfte die Hoffnung das der Fürst sich noch an ihn erinnerte und gerade keine Lust hatte ihn zusammen mit den anderen zu erschlagen. Er trat also nach Möglichkeit aus der Ecke, immer darauf Bedacht, nicht zu nahe an die unentschlossenen heranzukommen und verbeugte sich formvollendet wenn auch widerwillig vor dem schwarzen Drachen. Dann drehte er sich zur Seite und deutete weit ausholend auf die sechs Krieger. Mächtiger schwarzer Drache, darf ich euch euren bekehrten Feind vorstellen? Noch mögen sie sich nicht bewusst sein, aber sie sind bereit, ihr Leben in euerem Namen zu geben und euch durch die Gänge dieses Gebäudes führen, damit nicht noch mehr tapfere Krieger ihr Leben opfern müssen, weil ein feiger Feind euch nicht im Feld begegnen möchte. Sein Mund war überraschend trocken, aus dem Augenwinkel beobachtete er die stachelige Axt, da er das Gesicht des gepanzerten Fürsten ncht erkennen konnte. Unwissenheit war einfach ein Fluch... - Kogan - 01-13-2010 Dort wo ihn der Laserstrahl durchbohrt hatte schmerzte der einsetzende Heilungsprozess und erinnerte hämisch daran das göttliche Unsterblichkeit noch ein gutes Stück entfernt lag. Dennoch war das schwarze Blut bereits verkrustet und bald würde nur noch eine Narbe von dem Treffer künden, der gewöhnliche Männer für Wochen und Monate niedergeworfen hätte. Auch andere Verletzungen erlagen allmählich der unnatürlichen Fähigkeit, der Gabe aus warpgeborender Hand. Was zurückblieb spülte das Adrenalin weg, einstweilen jedenfalls. Noch immer ragte ein Armbrustbolzen aus seiner Brust, noch immer unbemerkt. Nun füllte er, schwer atmend, den Türrahmen aus. Naradas Angst war unbegründet, denn Kogan hatte ihn durchaus noch nicht vergessen. Die Art wie der Palta die Initiative, mit Hilfe des LKWs, ergriffen hatte entsprach seinem Geschmack. War es doch die Art wie er selbst die Dinge anzugehen pflegte. Ist das so? Knirschte es unter dem zerkratzten Helm hervor. Dann gab er den wartenden Rasankuri ein knappes Zeichen und der Großteil von ihnen stürmte weiter, wie die blutgierigen Hunde die sie waren. Kogan trat unterdessen in den Raum, dazu musste er sich unter der dem niedrigen Türsturz hinwegducken. Die Männer, welche Naradas bekehrt zu haben behauptete, wichen zurück. So groß ist dieses Gebäude nicht, Palta. Ich habe gesiegt! Jene die noch ihre Waffen gegen meine Diener erheben sind zu dumm ihre Niederlage zu erkennen. Ich benötige nur einen, der uns die letzten Verstecke offenbart. - Naradas - 01-13-2010 Die Reaktion des Chaosfürsten war so vorhersehbar wie sie unter diesen Umständen nur sein konnte, nichts womit Naradas nicht gerechnet hatte. Die einzige Frage war es jetzt, nach welchen Kriterien er einen der Krieger auswählte, für die klar war, dass sie nicht entkommen würden. Der letzte musste einen triftigen Grund haben, ganz besonders gründlich dabei zu sein die Verstecke zu finden, er musste hoffen, das einzige retten zu können, was ihm geblieben war. Das nackte Leben. Nachdem der Fürst also zu Ende gesprochen hatte, wandte er sich an die unentschlossenen Wüstenkrieger, deren verschwörerische Blicke so schnell wie möglich im Keim erstickt werden mussten. Sehr schön, ihr habt eueren Fürsten gehört., er fordert euch auf einen Auszuwählen, den ihr als würdig erachtet, dem schwarzen Drachen zu dienen, und wenn er dann erfolgreich alle Verstecke gefunden hat, wird entschieden werden ob er würdig ist oder nicht…alle anderen werden…naja ein Opfer zum Wohle der Götter… Eigentlich hatte er den letzten Satz mit mehr Hingabe aussprechen wollen, leider scheiterte es und es klang eher spöttisch als erfüllt von Glaube. Er war zu lange Ungläubig gewesen als das er sich innerhalb einiger wenigen Tage zu einem Verfechter des Glaubens welcher Art auch immer wandeln würde. Ihm war klar das es genügend Dinge gab die er nicht verstand, aber das hieß noch lange nicht, dass er deswegen das Feuer anbeten würde, nur weil es seine Hände wärmte. Während der Groß der sechs Krieger starr dastand und versuchte, die Worte in ihr taubes Hirn dringen zu lassen, schalteten zwei der Kerle weit schneller, einer riss ein Messer aus seinem Gürtel und stach damit auf seinem Vordermann ein, der daraufhin brüllend und um sich schlagend zu Boden ging, ein anderer hob eine schwere Keule hoch über den Kopf und scheiterte dann an den kämpferischen Reflexen eines Anderen, der Verrat erstickte auch den letzten Widerwillen, die sechs vielen über einander her, stachen und prügelten ihre ehemaligen Kameraden ein. Sekunden später standen nur noch zwei andere Aufrecht da, beide bluteten aus Schnittverletzungen und drehten sich im Kreis nur um ihrem Gegenüber keine Schwachstelle zu offenbaren. Am ständig zunehmenden Zittern der Axt des Fürsten, erkannte er, dass dieser unruhig wurde, der rastlose, unbeherrschte Geist des Fürsten würde Naradas Erfahrung nach, keine längere Zeit mit denen Verbringen die so weit unter ihm standen. Naradas trat zwei Schritte vor, die Doppelklinge kreiste, dann rammte er die einfache Klinge von hinten durch die Kehle des Kriegers, der ihm am nächsten Stand und beendete das lauern der beiden. Mit einem kräftigen Ruck, riss er die Klinge aus Hals und Rückrad der Leiche, deren Blut sich in den langen Spalten der Bodendielen mit dem der anderen vermischte. Na dann, du weißt was du zu tun hast. Lauf schon, sonst liegst du gleich neben den anderen… - Kogan - 01-13-2010 Nachdem nun auch diese Kammer mit Blut getränkt war nickte Kogan knapp, aber zufrieden. Die Augenöffnungen des Drachenhelms richteten sich nicht auf den Überlebenden dieses Gemetzels und frisch ernannten Verräter an den eigenen Leuten. Es war Naradas, den er mit einem langen Blick bedachte. Aus dem unteren Stockwerk erschallen Schreie, das Knattern von Sturmgewehren, dann eine Detonation, die das ganze Gebäude in seinen Grundfesten erschütterte. Kogan lachte, packte den Bekehrten am Kragen und stieß ihn in den Gang. Der Mann prallte hart gegen die gegenüberliegende Gangwand, mobilisierte jedoch seine letzten Reserven um auf den Beinen zu bleiben. Ihm war bewusst, würden ihn jetzt seine Kräfte verlassen, so war ihm das Schicksal seiner einstigen Kameraden beschieden. Während ihn draußen die zurückgebliebenen Rasankuri erwarteten und nicht sanfter behandelten als ihr Herr es getan hatte, lenkte dieser seine Aufmerksamkeit noch einmal auf Naradas. Wie ist dein Name, Palta? Naradas nannte ihn. Den Kelch für dich, sobald du eine letzte Aufgabe erfüllt hast. Voraussetzend das der Niedere ihm nachkommen würde verließ der schwarze Drachen die Kemenate. Sie folgten dem Gang bis zu einer schmalen, Treppe. In zwei Zimmer, die sie passierten, ließen sich weitere Bilder von Mordgier und Raserei erblicken. Die Leichen darin waren bis zur Unkenntlichkeit zerhackt und ihr roter Lebenssaft über die Wände verteilt. Über einer Leiche hockte ein Krieger, die Beinkleider entblößt und verging sich an dem leblosen Fleisch. Als Fürst und Palta die schmale Tür passierten blickte er nur kurz auf, die Maske grinste beide an. Dann widmete er sich wieder seiner ganz eigenen Siegesfeier. Unter dem Lindwurmhelm Kogans drang erneut ein kehliges Lachen hervor. Scheinbar amüsierte sich der Chaosfürst vorzüglich. Die Treppe, hinab in die Haupthalle, war schlüpfrig vom Blut. Die letzten Minuten, im Inneren des Hauses, mussten die heftigsten Kämpfe beinhaltet haben. Dennoch waren nicht alle Verteidiger tot. Aus einigen Teilen des Gebäudes drangen noch immer vereinzelte Schüsse, doch wem immer sie galten, wer jetzt noch Gegenwehr wagte, dem war die nächste Welt bereits versprochen. Redete man von Überlebenden, so waren die Kämpfer gemeint, denen nun die Sklavenjäger ihre Kunst angedeihen ließen. Hatte man während der Schlacht nicht viel von ihnen gesehen, so schritten sie jetzt über das Feld, dessen Ehrbezeichnung im Angesicht der Realität wenig von seinem poetischen Glanz herzeigen wollte und bestimmten wer es wert war nach Rasankur geschafft zu werden. Gnade war dabei kein Kredo das man den Sterbenden zugestand. Wer nicht mehr laufen konnte wurde den Geschöpfen der Wüste geschenkt. Andere, Leichtverletzte und solche die sich tot gestellt hatten, griffen die Menschenfänger mit geübtem Auge und mit harter Hand auf. Sie reihten sich in die Glieder des Kettenwurms ein. In der Haupthalle herrschte ein betäubender Gestank, selbst jetzt da die große Zugangstür von innen zerschlagen war. Es war eine widerliche Mischung aus Schmauch, Blut, Exkrementen, kaltem Rauch und Schweiß. Die Rasankuri und wenigen verbliebenen Palta waren bereits vollauf mit plündern beschäftigt, obwohl ihre Eidbrüder draußen noch letzte Flecken Widerstands wegwischten. So wurden die Wandteppiche heruntergerissen um allem was einen Wert zu haben schien als Behälter zu dienen. Andere Krieger suchten ihre Beute nicht in den, letztlich doch recht spärlichen, weltlichen Gütern. Sie schnitten Häupter von Rümpfen, oder verspeisten Herzen, im Wissen somit Kraft und Mut ihrer Feinde in sich aufzunehmen. Auch der einstige Herr über dieses Schlachthaus war anwesend. Ein Großteil lag auf einem Diwan, das Mundstück der Wasserpfeife noch in der Hand, die Hand jedoch nicht mehr am Arm. Das er bis zum Ende in den Krallen der gerauchten Droge gelegen hatte ließ etwas auf seine Eignung als Anführer schließen. Hier gab es für den Fürsten Rasankurs nichts mehr zu holen und so lenkte er seine Schritte, mit Naradas im Schlepptau, zurück ins Freie. Gerade flog eine Handgrante in die Fensteröffnung eines der Schuppen. Es gab einen misstönigen Knall und das Dach schien sich ein Stück anzuheben, vielleicht war es aber auch nur der Staub darauf. Wie es auch sein mochte, der zögerliche Beschuss aus dem Inneren erstarb und gepanzerte Krieger, mit gezückten Sichelschwertern, traten die Tür auf um zu erledigen was übrig war. Kogan kümmerte sich weder um das Geschehen ringsherum, noch um die Tatsachen das immer noch Geschosse die Luft erfüllten wie wütende Insekten. Inzwischen war auch ersichtlich das er auf das Pumpenhaus zuhielt. Dieses war, auf seinen Befehl hin, von schweren Angriffen verschont geblieben und wies lediglich einige Reihen gleichmäßiger Einschusslöcher auf. Das Vorhängeschloss hatte Kogans Kraft nicht mehr entgegenzusetzen als es ein Faden getan hätte. Achtlos riss er es, mit samt Kette, ab und warf beides über die Schulter. Natürlich hätte er damit rechnen müssen das man das wichtigste Gut der Oase bewachen würde und ein abgebrühter Krieger hätte die Unbedarftheit des Fürsten sicherlich ausnutzen können. Ein Schwert wäre wahrscheinlich nicht tödlich für ihn gewesen, aber mit dieser Hypothese musst sich der Gerüstete gar nicht erst herumschlagen. Die Attacke war so plump vorgetragen das sie Kogan ein mitleidiges Lächeln entlockte, vom Schädelhelm als ewiges Totenkopfgrinsen parodiert. Laut schreiend sprang ein Knabe, er mochte fünfzehn oder sechzehn Lenze geschaut haben, auf den Hünen zu. Das Breitschwert hoch über dem schwarzgelockten Haupt erhoben und mindestens zwei Nummern zu groß für den Jungen. Hätte Kogan einen Schritt nach vorn gemacht, er wäre mit dem Kind zusammengestoßen noch ehe es auch nur zum Zuschlagen gekommen wäre. Doch das hielt er nicht wirklich für nötig. Seine Pranke schloss sich um die dünnen Handgelenkte, als die zuhackende Abwärtsbewegung gerade auf Höhe des glatten Gesichtes war und stoppte die Bewegung damit. Einen Augenblick versanken entsetze Augen in den schwarzen Höhlen. Dann schmetterte Kogan ihm die Parierstange des eigenen Schwerts ins Gesicht. Der Bursche schrie auf und spuckte Zähne. Lapidar entriss ihm die gepanzerte Faust das Schwert, zog ihn dabei gegen das vorgerückte Knie. Die Kollision trieb sämtliche Luft aus den Lungen und schickte diesen Pseudogegner zu Boden. Noch während er an dem Liegenden vorbeischritt versenkte eine fließende Bewegung das Schwert in der Brust seines Besitzers. In der Mitte des Raumes blieb er nun stehen und blickte sich übertrieben gründlich um. Das ist alles? Erklang halblautes Gemurmel. Tatsächlich schien der Bube alles gewesen zu sein was die Existenzquelle Al-Chtans noch verteidigt hatte. Waren andere Wächter hier gewesen so hatten sie sich dem Hauptkampf angeschlossen oder das Heil in der Flucht gesucht. Schulterzuckend richtete Kogan seine Aufmerksam auf das Zentrum der Nissenhütte, in welcher brütende Hitze herrschte. An den Rändern war allerhand Gerümpel aufgetürmt. Zumeist defekte Pumpen und Maschinen die man ihrer Ersatzteile wegen ausgeschlachtet hatte. Wofür dieser mechanische Nachschub gedacht war war ersichtlich. Das rostige Konstrukt in der Mitte erkannten selbst Laien als Pumpe. Die Ansammlung aus Zahnrädern, Rohren, Riemen und Ketten erschien geradezu lächerlich im Vergleich zu dem dünnen Endstück, aus welchem letztlich das Wasser kommen musste. Seitlich der aufragenden Anlage führte ein ganzes Bündel Rohre ins Erdinnere. Genau zu dieser Stelle schritt der Gerüstete nun umrundete die korrodierten Leitungen. Deswegen sind wir hier! Blut für Wasser, Naradas. Blut für Wasser. Damit ging er in die Knie und packte die gusseiserne Abdeckung, welche den eigentlichen Schacht verbarg. Nachdem sie zur Seite gehievt war starrte ihnen der finstere Abgrund entgegen. Das hier, er klopfte auf die Pumpe, ist eine Beleidigung dessen was die Bewohner der Stadt einst geschaffen haben. Ich werde alten Glanz erneuern und darfst dich glücklich schätzen dabei mein Werkzeug sein zu dürfen. Folge mir! Damit warf er seine Axt in den Schacht nur um ihr dann, sich mit den Füße an den Rohren und den Händen an den ummauerten Brunnenwänden abstützend, zu folgen. Trotz dieses Halts war sein Weg nach unten alles andere als langsam. Funkenschlagend verschwand er in der Tiefe… |