Koron III
Heiliger Krieg - Druckversion

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- Fedor - 09-08-2013

In den wenigen Augenblicken, die Fedor unter schwerstem Beschuss verbrachte, lagen die Nerven des Spähers blank. Er hatte sich zusammengerollt, die Hände bedeckten die Ohren, um sie vor dem Lärm der Kanone zu schützen. Dann krallten sich sehnige Finger in seinen Jackenkragen und zogen ihn nach hinten. Das war bestimmt einer der Partisanen, der ihn bestimmt gleich abstechen wollte. Obwohl Fedor sich wehren wollte, blieb er völlig steif und rührte sich nicht, denn noch saß ihm der Schock durch den Beschuss in den Knochen. Die Unbekannte Person schleifte ihn Stück für Stück weiter weg und aus dem Schussbereich des Sentinels heraus. Grob wurde er auf den Rücken gedreht und sah nicht wie zuerst erwartet das Gesicht eines Partisanen, sondern das von Kurt. Die gesamte Anspannung der letzten Minuten, die Fedor wie Stunden vorgekommen waren fiel von ihm ab, zumindest zum Teil.
Danke Mann. Ohne deine Hilfe hätte mich der Pisser bestimmt erwischt. Dafür schulde ich dir etwas. Das werd ich dir wieder zurückzahlen, da kannste dir sicher ein. Kurts Worte bestätigte er nur mit einem Grunzen und nahm dankbar das Gewehr an. Dann begann er auch schon wieder sich über Hoyt aufzuregen.
Ein riesengroßes Arschloch ist das und nicht mehr. Einfach wild in der Gegend rumballern. Ich hoffe, der Hauptmann zieht ihm das Fell für so viel spontanen Aktionismus über die Ohren. Fedor spuckte die letzten Worte förmlich aus. Die Sache ist noch nicht vorbei. Den werde ich mir nochmal vorknöpfen und ihm dann ordentlich die Meinung geigen. Das der Späher darunter keine gesittete Konversation verstand war mehr als deutlich.
Gemeinsam krochen sie durch den Schnee von dem Ort des Feuergefechts weg, wobei Fedor nicht ganz auf der derselben Höhe wie Kurt kroch und diesem den Vortritt ließ. Nach einiger Zeit hatten sie das Ende der Erhebung erreicht und stellten fest, dass dort keine unorganisierten Partisanen, sondern vielmehr eine geordnete Streitkraft am Werk war. Verwundert beobachtete Fedor die in weiß gekleideten Kämpfer, bevor ihn Kurts Geflüsterter Befehl zur Tötung der beiden Soldaten ans Ohr drang.
Verstanden. Fedor legte das Gewehr an und beobachtete über Kimme und Korn sein Ziel, darauf wartend, dass Kurt mit dem Zählen begann. Der Späher zählte bis zum vereinbarten Kommando, dann schossen die beiden Männer. Kurts Ziel fiel einfach nach vorne in den Schnee und rührte sich nicht mehr, ganz im Gegensatz zu dem Mann, der von Fedor anvisiert wurde. Seine völlig ausgekühlten Hände zitterten stark und verhinderten ein genaues Zielen. Die Kugel traf nicht wie ursprünglich beabsichtigt den Mann ins Herz, sondern erwischte ihn nur an der linken Schulter. Der Partisan wurde durch die Wucht des Geschosses zur Seite gerissen und stieß einen überraschten Schmerzschrei aus. Eine zweite Kugel aus Fedors Gewehr brachte ihn zum Schweigen und zu Boden.
Scheiße! Hoffentlich bemerken uns die Kumpels von den Beiden jetzt nicht...


- Nimrod - 09-08-2013

Nimrod dröhnten die Ohren vom Hämmern der Maschinenkanone, er sollte sich lieber hier weckbewegen bevor er noch einen Tinnitus erlitt. Also gab er noch schnell zwei Salven mit seiner Laserpistole ab und bewegte sich hinter den PVSlern, zum Ende der Linken Flanke. Auf dem Weg dorthin half er noch einem Soldaten seinen Oberarmverband anzulegen, es war nur ein Kratzer der schon bald ausgeheilt sein Würde.
"Das wird schon wieder.":Meinte er aufmunternd und lief weiter.
Ein noch recht Junger PVSler erhob sich gefährlich aus der Deckung, bis Nimrod ihn herunterzog und anblaffte:
"Bleib in Deckung verdammt! Dein Leben gehört dem Imperator, verschwende es nicht!"
Wie um Nimros Worte zu unterstreichen, durchlöcherte ein Partisane zwei mal den weiße Überzug, des Schutzanzuges.
Als er das Flankenende erreicht hatte, halfterte er wieder die Laserpistole und nahm den Raketenwerfer aus seiner Schutzhülle. Während er die Entfernung zum Feind schätzte, rezitierte er:
"Lobet den Maschinengott, den er hat diese Waffe ersonnen"
Vorsichtig Stellte er die Entfernung ein und legte den Raketenwerfer an.
"Die Belohnung für Verrat ist Vergeltung!"
Die Splitterrakete Fauchte los, schlingerte kurz und Explodierte über der Stellung der Partisanen, die nun mit Splittern übersäht wurde.


- Die Stimme - 09-29-2013

[CENTER]UNTERNEHMEN DÄMMERUNG![/CENTER]

3:30 Ortszeit Dammstadt Hohenwall


Gähnend lenkte Freias den LKW in eine weitere der engen, von Natriumdampflampen erhellten, Seitengassen.
So eng wie hier die Straßen waren, waren zuhause in Gohmor nicht einmal die Radwege.
Er beugte sich vor, was durch seine starre Brustpanzerung nicht eben einfach war und rieb die Eisblumen an der Innenseite der Frontscheibe weg. Diese dämliche Heizung brachte gar nichts, abgesehen von unerträglichem Lärm. Ein Umstand der Barkland nicht sonderlich zu stören schien. Der Obergefreite schnarchte neben ihm, den Helm über die Augen geschoben.
Eigentlich war der Beifahrer verpflichtet wach zubleiben, doch Barkland hatte Ungemütlichkeit und Kraft zu selben Teilen abbekommen und würde ihm Feuer unterm Hintern machen, sollte er ihn wecken.
In den Seitenspiegeln flammten die Scheinwerfer des nachfolgenden Lasters auf und blendeten ihn einen Augenblick. Freias blickte auf die Uhr. Halb vier... noch ewig bis zum Sonnenaufgang. Noch ewig bis sie im Lager waren und noch ewig bis ein heißer Kaffee seine durchgefrorenen Knochen aufwärmen würde. Er hasste Horning. Dieses nasse, kalte, Scheißland, mit seinen unfreundlichen Bewohnern und hässlichen Weibern. Außerdem hasste er den Himmel. Er war in Gohmor aufgewachsen und brauchte eine solide Stahldecke über dem Kopf. Hatte ja keiner ahnen können, dass sein gemütlicher Posten in der Logistikkompanie 209 ihn an diesen verdammten Ort führen würde. Jetzt war er hier, bekam Frostbeulen und musste sich mit Barkland rumärgern.
Naja, wenigstens war ihm die Front erspart geblieben. Sie schafften Vorräte aus den befriedeten Dammstädten fort, um sie an die Kämpfer an der Front zu verteilen. Das hatte sein Vorteile, denn so konnte man sich noch einen Schekel nebenbei verdienen. Viele Fabrikbesitzer zahlten gut, wenn man ein paar Waren da ließ.
Der Wagen vor ihm bremste und riss den Obergefreiten aus seinen Gedanken. Er selber stieg auf das Pedal und quietschend kam sein LKW zu Stehen. Barkland schob seinen Helm mit dem Daumen nach oben.
Wasn los? Brummte er.
Keine Ahnung... Schröder hat gestoppt.
Er kurbelte das Fenster herunter und steckte den Kopf heraus.
Wieso geht’s nicht weiter da? Hinter ihm kam der Rest den Konvois zum Halten, während vorn die Tür aufging und Schröder heraustrat. Der untersetzte kleine PVSler blickte in seine Richtung und hob dann die Hände in einer Geste des Nichtwissens. Er ging nach vorn und war aus dem Lichtkegel des LKWs verschwunden.
Schau mal nach!
Freias widerstrebte es in die Kälte zu gehen, zumal es eigentlich gegen die Vorschrift war, solang es ihm niemand direkt befahl. Andererseits hatte Barklands Ton mal wieder keinen Widerspruch zugelassen und er war immerhin HG.
Also kletterte er aus dem Führerhaus und griff sich sein Gewehr, bevor ein Sprung ihn auf dem Kopfsteinpflaster aufkommen ließ. Sofort biss ihm die Kälte in die Haut.
Zu sehen war nicht viel.
Links und rechts erstreckten sich lichtlose Häuserfronten. Dreistöckig und dicht an dicht. Den Gedanken an Leute, die in warmen Betten schlummerten, wollte er gar nicht weiter verfolgen. Die fünf LKWs tuckerten im Leerlauf und ihre Abgaswolken kräuselten sich in der schneidenden Nachtluft. Von hinten brüllte jemand warum es nicht weiter ginge. Freias ahmte Schöders Geste nach und ging dann nach vorn. Als er das Heck des anderen LKWs erreicht hatte kam sein Kamerad gerade wieder.
Schröder, was ist los? Panne?
Ne da steht irgendeine Karre quer. Der Feldwebel wäre fast draufgekracht. Die schauen gerade ob sie ihn wegschieben können, ansonsten müssen wir rückwärts raus und wo anders la...
Ein dumpfer Knall erklang vom hinteren Ende der Kolonne. Hohl und eigentlich nicht sonderlich laut. Dann noch einer und dieses Mal mischten sich Schreie in den Ton. Schmerzensschreie.
Scheiße, das ist ein verfickter Hinterhalt. Schröder rannte zu seinem Laster, während Freias noch verwirrt dastand und versuchte gegen das Scheinwerferlicht der hinteren Wagen etwas zu erkennen.
Hinterhalt? Blödsinn... die Ausbildung war doch schon ewig her.
Diese Überlegungen waren nicht wirklich schlüssig, doch das Erfassen der Situation bahnte sich nur langsam seinen Weg. Über ihm klirrte Glas und noch ehe die Scherben um ihn herum zu Boden gingen, ratterte eine Waffe los. Andere schlossen sich an, Laserwaffen zischten, Einzelfeuer vermischte sich mit automatischen Salven. Er blickte zu seinem Laser und musste mit ansehen wie Die Kabine regelrecht zersiebt wurde. Ihm stand mit gestochener Schärfe vor Augen wie ein großes Loch auf Barklands Stirn entstand, aus dem ein träger Blutstropfen quoll. Dann zappelte er nur noch wie eine Puppe unter den Einschlägen. Eine Kugel traf Freias auf die Brust und prallte heulend von der Panzerung ab. Er blickte nach oben und wo eben noch dunkle Fenster gewesen waren, blitzten jetzt Mündungsfeuer auf. Gesichter, bleich und ausdruckslos kamen sie ihm vor, waren hinter diesen infernalischen Blitzen auszumachen. Umständlich brachte er sein Zwo-Einer hoch und gab eine Salve auf die Fenster ab. Das zwang ein paar der Angreifer in Deckung und verschaffte ihm vielleicht ein paar Sekunden.
Von der anderen Seite, also direkt über ihm, bellte ein Maschinengewehr los. Es beharkte den LKW vor ihm, ließ Scheiben zersplittern, Reifen platzen und zerfetzte die Plane. Was mit Schröder war, den er gut leiden konnte, war nicht zu erkennen. Freias glaubte zwar auch Gegenfeuer zu hören, doch es klang kläglich machtlos.
Die Straße runter, nach hinten hin, brannte es, vermutlich der letzte Wagen. Ein PVSler schleppte sich auf dem Bauch über das Pflaster und wurde dann buchstäblich niedergemäht. Er bäumte sich noch einmal auf, wie um einen Liegestütz zu machen und blieb reglos liegen.
Das war zu viel für Freias. Darauf hatte ihn niemand vorbereitet. Die Nerven gingen mit ihm durch. Er ließ sein Gewehr fallen und wandte sich zur Flucht. Nur war da kein Weg. Vorwärts oder Rückwärts, reine Todeszonen. Er lief zur nächsten Haustür, rüttelte daran... doch sie war fest verschlossen. Ein paar Meter weiter versuchte er es bei der nächsten, trat sogar dagegen. Nichts. Kugeln schwirrten wie wütende Insekten um ihn herum.
Dann entdeckte er ein schwarzes Viereck und stürzte sich kopfüber hinein. Es entpuppte sich als schmaler Durchgang zu einem Hinterhof. Während hinter ihm seine Kameraden starben, hastete er durch den schmutzigen Hohlweg und erreichte schließlich den Hof. Die Schüsse und Schreie klangen jetzt unnatürlich verzerrt und dadurch noch schrecklicher.
Voller Entsetzen blickte er sich auf der dunklen Fläche um. Schäbigen Arbeiterbehausungen, Fenster und Wände die näher und näher zu rücken schienen. Dann erspähte er hinter einem der Scheiben ein schwaches Licht. Eine Kerze oder ein Ofenfeuer. Aber Leute... Leute die ihn verstecken konnten vor diesen Wilden. Wie von Sinnen stürzte er auf die Tür, welche zu der Wohnung gehören musste. Er hämmerte dagegen, Tränen liefen ihm über die Wangen ohne das er es bemerkte.
Hilfe, macht doch auf, bei der Gnade Terras... ich flehe euch an, sie bringen alle um.
Es war vergebens. Niemand würde ihm öffnen. Das Schießen nahm bereits ab. Sie würden ihn finden, abschätzen wieviele Soldaten in den LKWs waren und dann nach ihm suchen. Würden sie es kurz machen? Ihn foltern? Ihn vielleicht sogar...
Die Tür wurde geöffnet. Ein bärtiger Mann in einfacher Kleidung blickte ihn misstrauisch an.
Freias hatte keine Zeit für lange Begrüßungen. Er drückte die Tür auf und stolperte in die Wohnung. Ein kurzer Flur, dahinter direkt die Wohnstube. Tatsächlich war das Licht von einer Kerze gekommen. Darum hockten drei Kinder und eine Frau, offensichtlich durch sein Eindringen im Gebet gestört.
Ein Hinterhalt! japste er. Alle umgebracht, sie haben einfach alle aus dem Hinterhalt erschoss. Ich muss... muss. Der Obergefreite lief zum Fenster und späte an der Gardine vorbei ins Dunkel. Noch war niemand zu sehen der in Richtung Hinterhof kam. Macht das Licht aus. Ich verstecke mich ein paar Stunden hier und versuche mich dann zum Lager durchzuschlagen. Vielleicht kann ich...
Etwas kaltes lief von hinten über seinen Hals, dann wurde es plötzlich warm. Freias griff sich an die Kehle, klebrig sickerte es zwischen seinen Fingern hindurch. Absolute Verwirrung stand auf seinem Gesicht. Er wollte etwas sagen, aber er konnte nicht sprechen, nicht atmen. Es war als würde er ertrinken. Röchelnd sackte er an der Wand herunter, blickte zu dem Mann auf, der jetzt ein einfaches Küchenmesser in der Hand hielt. Sein Blick verschleierte sich bereits.
Die Frau hielt ihren Kindern nicht die Augen zu, drückte sie nicht schützend an sich. Sie sollten sehen was mit Eindringlingen in Horning geschah.



3:32 Ortszeit Schwarze See, ca. 30 km vor Hori

Seerohrtiere erreicht, Seemeister
Periskop ausfahren.
Periskop wird ausgefahren.

Seemeister Holmborn drehte seine Schirmmütze nach hinten und legte die Augen an die Sichtmulden. Die Ränder des Okulars waren von Algenbewuchs eingerahmt, der sich auch den hartnäckigsten Putzversuchen entzog. Die See war stürmisch und immer wieder nahmen ihm Wellen für einige Sekunden die Sicht. Doch Holmborn war darüber nicht ärgerlich. Das Meer war ihr Verbündeter und auch jetzt schützte des den Jäger vor Entdeckung durch die Beute.
Er drehte das Gerät ein paar Grad.
Da waren waren sie.
Es mussten zehn Schiffe sein. Vielleicht sogar mehr. In einer Gefechtssituation hätte er das an schwer erkennbaren Silhouetten und Rauchfahnen ausmachen müssen. Doch hier war es gar nicht nötig. Die meisten der Schiffe waren beleuchtet. Ja er konnte sogar mehrere offene Feuer an Deck erkennen.
Pilgerschiffe!
Doch für sie interessiere er sich nur am Rande. Sie waren leichte Beute und bedurften keiner großen Vorsicht. Er nahm sich die Zeit sie in Ruhe durch zuzählen. Es waren zwölf. Das dreizehnte Schiff war es, welches seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es fuhr ohne Festtagesbeleuchtung und in einigem Abstand zu den anderen. Ein Begleitschiff. Ziemlich groß, ein Zerstörer, wie es aussah. Nur ein einziger als Begleitung. Das war entweder Fahrlässig, arrogant oder aus der Not geboren. Wie dem auch sei, das Resultat würde das gleiche bleiben.
Seemeister, Kommandostelle meldet Angriffserlaubnis. Wiederhole, Angriffserlaubnis!
Verstanden!
Holmborn nahm die Augen nicht vom Periskop.
Neuer Kurs, bei sieben, sieben Steuerbord.
Die Frau am Ruder bestätigte knapp.
Rohr Eins bis Sechs klar machen für Schuss unter Wasserlinie!
Rohre werden bewässert!
Beide Maschinen halbe Kraft voraus, Kurs beibehalten.

Der stahlblaue Körper der Beißer II schnitt knapp unter der Oberfläche durch das aufgewühlte Wasser. Sein Ziel war der Pilgerzug, welchen die Schiffsbücher der PVS- Seestreitkräfte unter K-78 führten. Andere Unterseebote suchten sich in diesem Moment ihre eigenen Ziele, überall entlang der Küste.
Entfernung 3000, Vorhalte 20!
Eingestellt!
Doppelschuss auf erstes Ziel.
Rohr Eins und Zwei synchronisiert.
Der Rest Einzelschüsse!

Es folgten weitere Zielangaben und schnelle Bestätigungen.
Alle Rohre aufschalten!
Steuerbord, Sechs, Sechs, halbe Fahrt voraus! Mündungsklappen öffnen.
Mündungsklappen offen!
Der Zerstörer kroch langsam an den Strichmarken des Periskop entlang, bis er in dem gewünschten Bereich war.
Rohr eins und zwei Feuer!
Abgefeuert!
Kurs anpassen, nächstes Ziel aufschalten.


3:34 Ortszeit Schwarze See, ca. 30 km vor Horings Küste.

Der Zerstörer mit dem bezeichnenden Namen Gohmor wurde zwei mal, mittschiffs getroffen.
Der erste Torpedo wurde von den Fangnetzen weitgehend neutralisiert. Dieses Stahlgeflecht hin links und rechts des Schiffskörpers herunter und sollte dafür sorgen, dass Torpedos an ihm detonierten und ihre tödliche Kraft vor der Bordwand verpuffte. Bei dem ersten Geschoss ging dies auch auf. Die Explosion ließ die Gohmor erben, als würde sie von einem wütenden Riesen getreten. Besatzung und Ausrüstung wirbelten durcheinander. Alarmglocken schrillten und der Rumpf ächzte gequält. Bei dem zweiten Torpedo versagte das Netz, jedenfalls teilweise.
Er durchschlug die Maschen, verkeilte sich aber so, dass er von seiner direkten Bahn abgebracht wurde und seitlich gegen die Gohmor schlug. Ein Umstand, der das Schiff sehr wahrscheinlich vor dem Untergang bewahrte. Dennoch reichte die ankommende Wucht, um ein Loch in den Rumpf zu reißen. Eisiges Meerwasser ergoss sich ins Innere und überflutete zwei Sektionen innerhalb von wenigen Minuten. Zwei Männer starben direkt durch den Treffer. Der Rest konnte sich retten, bevor die Sicherheitsluken sie schlossen. Die Gohmor bekam leichte Schlagseite, fuhr jedoch augenblicklich die Maschinen auf volle Kraft um ein schweres Ziel zu bieten. Der Schaden war groß, Manövrieren schwierig. Der Zerstörer hatte den Kampf mit den ersten Schlägen bereits verloren. Ihm blieb nichts anderes übrig als Meldung an die Heeresführung zu machen und die Pilgerschiffe, die über Funk verfügten, zu warnen. Was danach geschah konnte die Besatzung nur hilflos mit ansehen, während sich ihr eigenes, waidwundes Schiff auf die offene See zurückzog.


Zwischen 3: 36 und 4:10 Ortszeit Schwarze See, ca. 30 km vor Horings Küste.


Die Peter Orsius, ein ehemaliger Passagierdampfer, den findige Geschäftsleute für die einträgliche Beförderung von Pilgern wieder flottgemacht und in Dienst gestellt hatten, bekam einen Volltreffer. Der einstige Luxusliner wurde in der Mitte angehoben und brach dabei auseinander, während sich Brücke, zentrales Deck und mittlerer Schornstein in die Luft erhoben. Kurz darauf folgten weitere Explosionen im Rumpf des Giganten, als der Maschinenraum in die Luft ging. Das Schiff sank in nicht einmal fünf Minuten. Es war trotz seines Alters eines der wenigen Schiffe gewesen, deren Sicherheitsstandards akzeptabel gewesen waren. Die Besitzer hatten nicht zu der skrupellosen Sorte Menschen gehört, die Profit über das Wohl der Passagiere stellten.
Für die knapp 3000 Pilger standen über hundert Rettungsbote zur Verfügung. Nicht eines wurde zu Wasser gelassen.

Das genaue Gegenteil zur Peter Orsius war die Annabell Do. Diesem Frachter hätte kein Fuhrunternehmen auch nur seinen Müll anvertraut. Die einstige Farbe des Rumpfes war nicht einmal mehr zu erahnen, zwei der vier Maschinen funktionierten seit zwanzig Jahren nicht mehr und die Besatzung sprach derart verschiedene Dialekte des Gothischen, dass eine Kommunikation mehr mit Händen und Füßen, denn mit Worten stattfand. In den umgebauten Frachträumen fristeten etwa 1500 Pilger ihr Dasein und mussten schlechte Belüftung und katastrophale, hygienische Bedingungen erdulden. Dieser Umstand und die grassierende Seekrankheit verwandelten den Laderaum in einen stinkenden Pfuhl.
Der Torpedo traf die Annabell Do am Heck. Die Quartier der Mannschaft und Offiziere wurde sofort überflutet, auch wenn zu diesem Zeitpunkt fast niemand in den Kajüten war. Dann bahnte sich das Wasser seinen Weg in den Maschinenraum und schließlich in den Fracht-, beziehungsweise Passagierbereich. Panik brach unter den Pilgern aus. Aber der Frachter hielt den Todeskampf lange aus. Erst mutete es sogar so an, als könne das verhältnismäßig kleine Loch die Annabell Do nicht bezwingen. Doch schließlich sackte das Heck immer tiefer und der Bug begann sich aus dem Wasser zu heben. Die Pilger drängten sich an der verbleibenden Treppe nach oben und zerrten sich gegenseitig von den beiden Leitern, welche aufs Deck führten. Wer fiel, geriet unter die Fuße der Kameraden und nicht wenige ertranken im Wasser, welches zwar erst bis zu den Knien reichte, aber unter dessen Oberfläche ein Gefallener von den anderen gedrückt wurde. An Deck gab es derweil keine Rettung. In den beiden Rettungsboten saßen bereits die Mitglieder der Besatzung und der Kapitän. Später sollte er behaupten, dass er die Unglücklichen hatte retten wollen, dann aber bei einer Erschütterung des Schiffes in das Beiboot gefallen sei.
Die Zurückgelassenen fanden drei selbstaufblasende Rettungsinseln, doch diese reichten kaum für zehn Personen. Als der Winkel des Schiffes immer steiler wurde und abzusehen war, dass der Bug irgendwann abbrechen würde, sprangen die meisten Menschen in die eisigen Fluten.

Der Hochseekutter Kugelfisch war im Vergleich zu den anderen Frachtern ein Winzling. Er transportierte auch keine Pilger, sondern versprach sich davon Gewinn, die trägen Riesen bei diversen Gelegenheiten in die richtige Position zu schleppen und zu drehen. Für jeden Einsatz verlangte der Kapitän eine Entlohnung und es gab viele Einsätze. Sei es bei Abfahrt und Ankunft im Hafen, oder auf der Reise, wo unerfahrene Kommandanten ihre Fahrzeuge allzu oft gefährlich nahe an andere Schiffe heran manövrierten und weggezogen werden mussten.
Als die Menschen von der Annabell Do sprangen wendete die Kugelfisch um den Schiffbrüchigen zu Hilfe zu eilen.
Der Torpedo war nicht für den kleinen Schlepper bestimmt gewesen, doch ihre Bahn kreuzte sich auf verhängnisvolle Weise. Die Kugelfisch wurde völlig zerstört. Nach der Explosion war nichts mehr übrig, was für eine Identifizierung hätte genutzt werden können.

Besagter Torpedo war für die Umbra Queen gedacht gewesen. Der Segler war ein schlankes und schönes Schiff. Auch wenn es sich auf die Kraft des Windes verließ und völlig aus Holz bestand, war es in sehr viel besserem Zustand als die meisten anderen Mitglieder des Konvois. Auf ihm befanden sich nur vier Pilger, plus deren Leibwächter und natürlich die Besatzung. Diese Vier waren wohlhabende Männer und Frauen, die ihr Seelenheil an fremden Küsten suchten, ohne dabei auf Luxus und die Privilegien ihres Geldes verzichten zu müssen. Das Glück, welches ihnen Reichtum und ein angenehmes Leben beschert hatte, verließ sie jetzt allerdings. Der Torpedo hatte zwar die Kugelfisch an ihrer statt vernichtet, doch das rettete sie nicht. Denn ein weiteres Unterwassergeschoss hatte die K 13 am Ruder getroffen und es unbrauchbar gemacht. Der schwimmende Klotz hatte früher dazu gedient Hochseekabel zwischen Inseln und Kontinenten zu verlegt, bevor er zum Pilgerschiff geworden war. Ein Ungetüm aus vernietetem Stahl, welches die Umbra Queen seitlich mit voller Wucht traf und sie spaltete, wie eine Axt ein morsches Stück Holz gespalten hätte.
Die K 13 schrammte noch an einem weiteren Schiff vorbei, ebenfalls ein einstiger Frachter, beschädigte diesen jedoch nur gering.

Der letzte Torpedo versenkte die Kalli, einen einfaches Passagierschiff. Ihr Untergang war weniger spektakulär. Der Einschlag tötete niemand, da die ersten Detonationen die Passagiere an Deck gelockt hatten und das eindringende Wasser, die Druckwelle und herumfliegenden Rumpfstücken nur leere Kabinen verwüsteten. Das Schiff ging fast gemächlich unter, sackte langsam immer tiefer. Einige Minuten später brach unter Deck Feuer aus. Da hatte die besonnene Crew die Passagiere bereits organisiert und ohne Panik oder Hektik auf die Rettungsbote verteilt. Der Kapitän wäre das einzige Opfer geworden, wäre er auf der Brücke geblieben, so wie er es verlangt hätte. Seine Offiziere drohten ihm jedoch an, ihn an Armen und Beinen in der Rettungsboot zu schleifen, wenn er nicht freiwillig mitkäme. Der Kapitän gab sich geschlagen und so kam beim Untergang der Kalli nicht ein Mensch ums Leben.



4:00 Ortszeit Die Schwämme, Himmel über Hornings Küste.


Tür öffnen, MG Besetzen!
Die Rolltür wurde zurückgezogen und sofort brandete Lärm und Kälte ins Innere der Transportmaschine.
Der Schütze nahm seinen Platz am MG ein, während weiße Flocken in den Raum wirbelten, in dem zehn PVSler in ihren Schalensitzen hockten, die Gewehre zwischen den Beinen. Ein Soldat, im Range eines Feldwebels stand aufrecht und hielt sich mit der Linken an einem der Deckengriffe fest.
Hergehört, Leute! Wir landen in zehn Minuten im Aufmarschgebiet. Wenn wir gelandet sind, verlassen sie zügig den Transporter und sammeln sich in der Landezone. Sie werden dort von Vertretern ihrer Einheiten abgeholt und zu ihrem jeweiligen Truppenteil begleitet. Horning war bis jetzt eine ruhige Angelegenheit. Kleine Gefechte und Scharmützel. Nichts Weltbewegendes. Aber seien sie trotzdem auf der Hut. Sie haben es mit Irregulären zu tun, den Zefas und den Einheimischen. Alles Leute die nicht sehr glücklich über unsere Anwesenheit sind. Außerdem sind da noch die Pilger. Es mag auch Anständige unter ihnen geben, aber viele benehmen sich wie die Axt im Walde. Also sein sie besonnen. Noch Fragen?
Der Soldat neben Finley hob die Hand?
Ja?
Herr Feldwebels! Wird es noch kälter werden, als jetzt?

Einige der Soldaten lachten.
Es sind gerade mal minus zwanzig Grad. Eine milde Brise. Im Dienst der PVS ist jedes Wetter eitel Sonnenschein. Aber ich kann sie beruhigen Soldat. Am Boden bekommen sie Winterkleidung.
Vor der geöffneten Tür waren die Positionslichter eines anderen Transporters zu sehen. Bläulich glühten seinen Schwenktriebwerke. Auch die Tür dieses Vehikels war geöffnet und man konnte nicht nur den Mann am MG erkennen, sondern ebenfalls die Soldaten in ihren Sitzen.
Es wird die nächsten Tage ziemlich hektisch werden. Das Heer ist dabei die Schwämme zu verlassen und ins Kernland vorzustoßen. Das gelingt nur über eine Klamm in den Klippen, die Horning quasi in zwei Hälfen teilt. Genießen sie also die letzten paar Minuten Ruhe. In nächster Zeit wird man sie gut beschäftigen.
Auf der anderen Seite des Fliegers schoss eine Vultere vorbei und setzte sich an die Spitze der Fliegergruppe, welche frische Rekruten zum Heer bringen sollte und Verwundete ausfliegen würde.
Denken sie daran, was sie in der Grundausbildung gelernt haben und spielen sie nicht denn Helden. Dann werden wir alle gesund und munter zurück nach Gohmor kommen.
Damit setzte sich der Feldwebel ebenfalls auf seinen Platz und öffnete sich eine eingeschweißte Ration.
Die Soldaten, jedenfalls jene, die nicht zu sehr von dem holprigen Flug durch nächtlichen Sturm mitgenommen waren, betrieben Konversation. Dies geschah schreien, da eine Verständigung anders nicht möglich war. Gerade die weiblichen PVSler sahen sich diversen Annäherungsversuchen ausgesetzt.
Der Mann, der Finley gegenüber saß, sprach diesen an.
He Alter! Was muss man angestellt haben um derart degradiert zu werden? Ich meine Gefreiter? Du bist doch bestimmt hundert oder so... Haben sie dich vom Heermeister zurückgestuft?
Lass ihn in Ruhe Fitch!
schaltete sich der junge Soldat ein, der eben die Frage an den Feldwebel gestellt hatte. Der Oldtimer hat bestimmt einige Tricks auf Lager um solchen wie dir das Maul zu stopfen.
Ach ja, Scholabubi? Dann wär er ja wohl kaum noch Gefreiter, wenn er so toll ist, oder? Vermutlich ist er irgendein Stabs- Kaplan, nimmt den jungen Offiziersknaben die Beichte ab.
Er hielt sich die geschlossene Faust an den Mund und beulte die Backe mit der Zunge aus. Verstehst was ich meine?
Draußen in der Dunkelheit zischte etwas über ihnen vorbei.
Ein anderer Soldat, mit bleichem Gesicht und einer dienstlich gelieferten Brille, sah von seinem Buch auf und spähte in die Nacht.
Wow... habt ihr das gesehen? Ich glaube das war eine X-21. Echt Wahnsinn die Teile.
Ne... Mann. Das war bestimmt keine. Wir haben keine Flugzeuge in Horning. Also keine richtigen. Nur Helikopter, Senkrechtstarter, Vulteres und sowas.
Ach was! Und du als kleiner Gefreiter weißt natürlich genau welche Flieger hier stationiert sind und welche nicht. Es war eine und aus!

Der Feldwebel hatte sich wieder erhoben und lehnte sich, die Hand erneut an dem Griff, gefährlich weit aus der offenen Luke.
Was haben sie gesehen Soldat?
Eine X-21, da bin ich mir sicher. Sie ist dicht über uns hinweggeflogen. Ich habe gerade auf der anderen Seite rausgeschaut und die Form erkannt.
Bordschütze, halten sie die Augen auf, es könnte sein das...

Der Transporter neben ihnen explorierte in einen orangen Feuerball. Die Reste blieben hinter ihnen zurück.
Ach du Kacke!
Linkerhand beschrieb die Vultere eine Kurve, gewann an Höhe und rollte sich über sie hinweg. Über ihnen erblühte erneut Lichtschein und glühende Partikel regneten neben ihnen Richtung Boden. Der Kampfflieger musste Gegenmaßnahmen aktiviert haben, um eine weitere Rakete abzulenken. Tatsächlich war ein hohes Pfeifen zu hören und für eine Sekunde zischte etwas an ihrer Flanke entlang.
Zeit zu registrieren, was hier eigentlich gerade geschah, blieb keine.
Denn unvermittelt wurde ihr Transporter beschossen. Großkalibrige Kugeln stanzten Löcher in den Mannschaftsraum. Leuchtspurgeschossen pfiffen von oben nach unten durch das Metall, als wäre es nur Papier. Projektile folgen als Querschläger herum, Männer wurden in ihren Sitzen getroffen und in Leichen verwandelt. Rauch, kreischende Alarmtöne und das Schreien der Soldaten. Der Pilot riss am Steuerknüppel, der Flieger bockte wie ein wilder Carnak. Den Halt verlierend, stürzte der Feldwebel aus der offenen Tür. Er schrie nicht, sondern starrte nur fassungslos auf den entschwindenden Mannschaftstransporter. Dann hatte ihn die Nacht verschluckt.
Wir gehen runter! Kam es über Lautsprecher. Der Pilot rang offenbar mit der Panik. Alle festhalten, das wird keine sanfte Landung.
Erneut schlug Bordkanonenfeuer auf sie ein und ließ die hintere Schwenkdüse in einem Feuerball vergehen. Ein Flieger in V- Form raste an ihnen vorüber und ihr PVSler am Tür- MG eröffnete das Feuer. Ob er irgendeinen Erfolg hatte ließ sich jedoch nicht ausmachen.
Kurz war wieder die Vultere zu sehen, die sich aus Leibeskräften abmühte ihre Aufgabe zu erfüllen und den Konvoi zu beschützen. Die Mündungen ihrer Waffen glühten, doch der Flieger war nicht dafür konzipiert sich in Luftkämpfe mit derart schnellen Gegnern zu stürzen.
Dann wurden derartige Überlegungen sowieso hinfällig. Unvermittelt erfolgte der Aufschlag auf den Boden. Der Transporter kam seitlich auf und der immer noch feuernde Bordschütze wurde zwischen Boden und Maschine zerrieben. Das andere Triebwerk auf dieser Seite riss ab, Dreck spritzte in den Innenraum. Dann prallte der Flieger noch einmal vom Boden ab, sprang hoch und kam mit der Nase auf. Ein scharfkantiges Trümmerstück durchbohrte den jungen Soldaten neben Finley, eine herumrutschende Ausrüstungskiste zertrümmerte einem anderen beide Beine.
Von außen sah es aus, als wolle der Flieger einen Kopfstand machen, richtete er sich doch fast senkrecht auf der Nase auf. Dann kippte er wie in Zeitlupe zur Seite und blieb rauchend und gebrochen in der aufgewühlten Erde liegen.


- Die Stimme - 09-29-2013

4:02 Ortszeit Die Schwämme, südlich des Aufstiegs, Giftsümpfe


Während sich das Hauptheer weiter auf den sogenannten Aufstieg zubewegte, jene natürliche Steigung, die es gestatte das Flachland zu verlassen und ins Kernland Hornings vorzudringen, gab es mehrere Abteilungen der PVS, die andere Missionen verfolgten. Natürlich die Truppenteile, die für den Nachschub und die Verbringung von Nachzüglern zuständig waren. Außerdem diverse kleinere Gruppen, welche den Heerzug an den Rändern bewachten und dafür Sorge trugen, dass keine Störaktionen des Feindes den Marsch behinderten. Schließlich gab es noch die Panzergruppe 12. Zwanzig voll aufmunitionierte und vollgetankte Leman Russ Kampfpanzer, die sich in diesem Moment nach Süden bewegten. Zur Rechten lag irgendwo der steil aufragende Fels, zur Linken war nur die Schwärze der Nacht. Laut Geheimdienst gab es einen weiteren Aufgang, irgendwo im Süden. Das war eigentlich auch nur logisch, schließlich konnte man nicht den gesamten Warenverkehr zweier Landesteile über eine einzige Autobahn, achtspurig oder nicht und den Luftweg abwickeln. Das niemand wusste wo genau und ob überhaupt, ließ entweder schlechte Karten oder gute Geheimhaltung vermuten. Egal, wenn es einen weiteren Aufstieg gab, dann würden sie ihn finden.
Der verdammte Schlamm macht uns zu schaffen, Boss. Der Boss war in diesem Fall Major Sora Dachna.
Heißt nicht umsonst Sümpfe... Sie holte ihre Atemmaske vom Haken und streifte sie über. Die giftigen Dämpfe der Sümpfe verursachten Übelkeit und Erbrechen unter Umständen sogar Verätzungen.
Ich peil mal die Lage.
Sie kletterte den Turm hinauf und öffnete die Luke. Die Wärme, nein vielmehr Hitze, des Panzerinneren stieg von unten auf und bewahrte sie vor den schlimmsten Auswirkungen der horniger Winternacht. Es knackte in ihrem Sprechgerät.
Was zu sehen, Boss?
Nicht so hektisch Reihenar, alte Frau ist kein D- Zug.

Sie hob das Fernglas und die Okulare klickten gegen das Glas ihres Augenschutzes. Die Welt wurde in Grüntöne getaucht und gleichzeitig aus der Finsternis gerissen.
Tja was gibt’s zu sehen? Rechts nen Haufen riesiger Felsen... links nen Haufen ziemlich hässlicher Gegend. Hinter uns die anderen. Nummer Sieben schert ein bisschen zu weit aus. Sie kompensierte die holprigen Bewegungen des Panzers instinktiv, so wie ein Seemann die Bewegungen seines Schiffes ausglich.
Sagen sie Murf er soll nachziehen.
Verstanden Ma'am.
Vinz steht auch in der Luke und schaut sich die schöne Landschaft an.
Sie drehte sich wieder nach vorn.
Noch nichts zu sehen von einem Aufgang oder einer Straße. Wie weit sind wir jetzt vom Heer weg?
Ääähmm... 20 Kilometer Ma'am.
Finden diese böse kleine Straße schon.
Jawohl Boss.

Gerade wollte sie sich wieder ins Innere ihres Russ zurückziehen, als vor hier eine Bewegung zu sehen war. Ein kurzer Lichtreflex, vielleicht vom Mondlicht auf Metall, oder einer Lampe.
Der Major riss das Fernglas wieder an die Augen.
Verdammt! Aktivität voraus.
Tatsächlich zeichnete sich die Silhouette eines gedrungenen Fahrzeuges vor ihnen ab. Ein anderer Panzer.
Wir haben Kontakt, ich wiederhole wir haben Kontakt. Sie rutschte die kleine Leiter herab und zog hinter sich die Luke wieder in die Verrieglung.
Fertig zum Kampf! Geschütz laden!
Geschütz ist geladen!
Rufen wir sie an, Ma'am?
Sind sie irre, Soldat? Es ist keiner von uns, also ist es ein Feind. Richtschütze Ziel erfassen.
Ma'am, Seine Rache meldet zwei weitere, Sichtungen.
Sichtung von Wort des Bekenners!

Sora öffnete den allgemeinen Funkkreis.
Läuterung der Sünder an alle. Massive Feindaktivität voraus. Auffächern und angreifen. Feuer nach eigenem Ermessen.
Ma'am, Ziel erfasst, leichter Panzer in Querfahrt.
Feuer!

Das Geschütz brüllte los, erfüllte den Raum Innenraum mit dem Gestank nach verbrannter Treibladung und spuckte eine Messinghülse aus, die dem Ladeschützen zwischen die Füße schepperte.
Das Projektil orgelte durch die Nacht und schlug knapp neben dem eingegrabenem Räuber auf, entwuzelte einen verkrüppelten Baum und schleuderte gefrorenen Schlamm in die Luft.
Verfehlt! Wir sind zu schnell Ma'am.
Vielleicht zielen sie auch nur schlecht!
Laserkanone auf Ziel abfeuern.
Wir kriegen Feuer.

20 Millimeter Geschosse prasselten auf den Russ ein und rissen einige der außen angebrachten Ausrüstungsgegenstände ab. Ein Benzinkanister fing Feuer, aber der Beschuss konnte der dicken Panzerung des 60 Tonnenungetüms nicht anhaben. Dann feuerte die Laserkanone in der Fron des Läuterers. Hitze schoss aus der Waffe und trieb die Temperatur im Inneren in die Höhe.
Treffer! Hintere Sektion des Ziels brennt.
Besatzung sitzt durch Luken ab.

Gute Arbeit!
Der Schütze wuchtete die ausgebrannte Energiezelle aus der Halterung und setzte eine neue ein.
Dachna blickte durch die Spiegel und versuchte sich eine Übersicht zu verschaffen. Die Panzer ihres Verbandes hatten eine Linie gebildet und feuerten aus allen Rohren. Ein beeindruckender und furchteinflößender Anblick, der ihr eine Gänsehaut machte und sie mit Stolz erfüllte. Das spärliche Gegenfeuer aus Autokanonen wirkte dagegen regelrecht armselig.
Eisenvater meldet bestätigten Abschuss. Restliche Feindpanzer weichen in rückwärtigen Raum aus.
Nachstoßen, wir holen sie uns. Feuern wenn bereit.

Die Leman Russ pflügten durch den schlammigen Boden und hetzten die Räuber wider ihres Namens. Die kleineren Panzer waren wendig und schneller und die Zielerfassung ihrer Verfolger war in voller Fahrt nicht sonderlich genau. Dennoch wurde ein weiteres Rebellenfahrzeug getroffen und explodierte, als die Granate die Munition zerriss. Ein kleines Wäldchen aus laublosen und kränklich aussehenden Bäumen tauchte vor ihnen auf und stellte eine brauchbare Landmarke da. Ringsherum waberten Nebelschwaden und machten es dem Nachtsichtgerät nicht eben leichter.
Seine Rache explodierte!
Der Turm löste sich in einer Feuersäule vom Rumpf des Panzers und flog, sich drehend und öligen Rauch hinter sich herziehend, davon.
Scheiße... Seine Rache ist getroffen, ich wiederhole. Seine Rache ist getroffen. Da gab es nichts zu beschönigen. Totalausfall! Wo kam das her?
Es kam aus dem Wäldchen, durch dessen Baumreihen in diesem Moment ein Panzer brach, der definitiv kein Räuber war.
Er war überaus groß, fast so wuchtig wie der Russ. Wenn auch nicht so hoch, dann doch mindestens genauso breit, ehr noch breiter.
Was zum Auge des Terrors ist das für ein Ding?
Keine Ahnung, unbekannter Typ! Noch nie gesehen. Aber wir machen Schrott draus. Neues Ziel, unbekannter Panzer.
Geschütz Ziel erfasst.
Laserkanone wird noch geladen.
Geschütz Feuer!

Läuterung der Sünden feuerte gleichzeitig mit dem unbekannten Neuankömmling, während sich links und rechts des Wäldchens zwei weitere Gefährte dieses Typs hervorschoben und in Querfahrt ging, um noch einmal zweien Platz zu machen. Beide schießenden Panzer trafen und beide überstanden den Einschlag. Bei der unbekannten Bauart war eine Kette getroffen. Der Schutz und Segmente der Laufkette spritzten als glühender Regen davon. Läuterung der Sünde hatte einen Fronttreffer abgekommen. Die Mannschaft wurde gehörig durchgeschüttelt und der PVSler an der Laserkanonen büßte nicht nur beide Trommelfelle ein, sondern wurde auch von nadelkleinen Splittern überschüttet, die von der inneren Panzerung abplatzten. Mit zusammengebissenen Zähnen wischte er sich das Blut aus dem Gesicht und legte die neue Batterie ein.
Dachna versuchte durch die Spiegel der Turmluke etwas zu erkennen. Draußen herrschte Chaos. Ein weiterer ihrer Leman Russ wurde vernichtet. Laut Funk gab es Feuer im Innenraum und die Crew musste aussteigen. Sie hatten Order sich hinter ihre Linie zurückzuziehen und auf Abholung zu warte. Bei ihrem bewegungsunfähigen Ziel sprang eine Klappe am Turm auf. Sie musste unweigerlich an den Deckel eines Kistenteufels denken. Dann schossen fünf Raketen auf sie zu. Zwei davon berührten sich auf dem Flug und explodierten, die anderen drei trommelten auf ihren Läuterer ein, konnten des Panzer jedoch nicht knacken. Als Antwort zischte dem Feind eine Lichtlanze entgegen und brannte sich in den Turm. Die Sektion, in welcher die Raketen gelagert gewesen sein mussten, detonierte und nichts rührte sich jetzt mehr.
Weitere Verluste Ma'am! Eisenvater, schwerer Turmschaden, Tigerklaue Totalausfall... keiner raus gekommen. Vor ihr rammte Sein Zorn einen vorgestoßenen Unbekannten und walzte über ihn hinweg. Die Seitenkuppeln spuckten Feuer und dem Russ gelang es tatsächlich seinen Feind zu erklettern. Das Gewicht bog die Kanone um und riss die zusätzliche Seitenpanzerung, oder was das sein sollte, vom Turm des Rebellenpanzers ab. Es war also keinesfalls so, also ließen sie sich hier die Butter vom Brot nehmen. Leman Russ kämpften und siegten auf allen Welten des Imperiums und hier würde sie kein lokales Fahrzeugkunstrukt etwas daran ändern. In der Tat brannten fast ebenso viele Feindpanzer wie Leman Russ ausgefallen waren. Dennoch, der Gegner hatte mehr Einheiten und wer wusste schon was noch an Reserven in der Dunkelheit lauerte. Es widerstrebte ihr so sehr den Rückzugsbefehl zu geben, dass es Sora fast körperliche Schmerzen bereitete. Doch dann öffneten sie den Knall an alle ihre Panzer und ordnetet an sich zurückfallen zu lassen und die ausgeboteten Kameraden aufzunehmen. Sie würde eine Feuerlinie bilden, vielleicht fünf, sechs Kilometer hinter ihnen. Bis sie da waren, galt es Meldung zu machen und neue Befehle abzuwarten. Wütend schlug sie mit der behandschuhten Faust gegen die Innenpanzerung des Turms.


4: 10 Ortszeit Die Schwämme, 10 Kilometer vor dem Aufstiegs, Hauptheereszug.

Dit wäre dann alles, mene Herren, mene Damen. Oberst Bronkovitz schien die Kälte nicht mehr anhaben zu können, als sein Gesicht noch mehr in Rot zu tauchen. Das mochte seiner Körperfülle geschuldet sein, oder aber dem gefütterten Pelzmantel, den er über Uniform und verziertem Brutpanzer trug. Der alte Haudegen hatte die Angewohnheit Besprechungen im Freien abzuhalten, ganz gleich welche Wetterverhältnisse vorherrschten. So kam es, dass auch dieses Treffen von Offizieren, Kompanie- und Bataillonskommandanten und Adjutanten vor dem Gefechtsstand stattfand.
Ick rekapituliere noch ma. Der vorjeschobene Jefechtsstand wird in etwa ener halben Stunde ufjebaut sein und denn verlegen wa och. Ansonsten läuft die Operation, von Klenigkeiten ma abjesehen, bisher reibungslos. Tatsächlich konnten sie von ihrer Position aus den Zug gut beobachten. Starke Scheinwerfer beleuchteten die Autobahn, die für den zivilen Verkehr komplett gesperrt war und auf deren Standstreifen sich Zelte aufreihten. Weiter hinten stand ein Checkpoint, wo erfasst wurde welche Einheiten die Position bereits passiert hatten. In diesem Augenblick etwas rasselten Leman Russ an ihnen vorbei, die Türme für die schnelle Fahrt nach hinten gedreht. Ihnen folgten LKWs mit technischem Personal, Munition, Ersatzteilen und Werkzeugen.
Die Potjomkin zieht nach, sobald wa den Felsen jesichert haben. Fernuffklärer melden bis jetze kene besonderen Vorkommnisse oder Feindaktivitäten. Man kann also vorsichtig optimistisch sein, dat wa wirklich vor dem Ende des Winters in Horning sind. Soll um diese Jahreszeit ja richtig schön da sein. Wie's von da aus weiterjet liegt denn bei de Diplomaten.
Also Herrschaften, jbt viele zutun. Sie haben ihre Befehle. Uff jetz!

Damit salutierte er und widmete sich dann den Adjutanten, die Befehle und Anordnungen unterschreiben ließen, sowie den Offiziere, die noch Fragen auf dem Herzen hatten.
Der Rest zerstreute sich, oder blieb in kleinen Gruppen stehen, um Einzelheiten zu besprechen.
Leutant Karin von Skallen hatte einen ganzen Stapel zu erledigender Aufgaben unter dem Arm, als sie in Richtung zentralem Gefechtsstand davoneilte. Es waren Kleinigkeiten, die sie präzise ausarbeiten, gegenzeichnen und delegieren musste. Die Bewegung eines derart großen Heerzuges war ein logistischen Mammutprojekt und jedes Zahnrad musste in das nächste Greifen. Die größte Sorge bereitete derzeit noch der Durchmarsch der Pilger, mit dem morgen Mittag, beziehungsweise morgen Abend gerechnet wurde. Offiziell hatte zwar der Kardinal den Oberbefehl über diese Leute, doch praktisch gesehen gab es keine wirklich Struktur. Eine Koordinierung war alles andere als einfach.
Ihre Stiefel klackten auf den verlegten Metallwaben, die verhindern sollten, dass das gesamte Lager im Schlamm versank. Zwischen dem aufgebockten LKW mit dem Funkverteiler und einem Zelt, welches Diesel- Aggregate beinhaltete, kam ihr Gefreiter Schlüther entgegen. Ihr besönlicher Gehilfe und Mädchen für alles trug seine Kampfausrüstung, die allerdings nicht so wirkte als hätte sie bereits viele Schlachtfelder gesehen. Das Gewehr hing quer über seinem Rücken.
Frau Leutnant!
Für seine Sekunde sah es so aus, als wolle er wieder pflichtbewusst salutieren. Dann besann er sich offenbar der Tatsache, dass man dies im Feld nicht zu tun pflegte und schöpfte stattdessen nach Atem.
Ich komme gerade aus der Funkzentrale, Frau Leutnant. Da ist der Teufel los. Es gehen Hilferufe und Berichte von überall hinter und von seitlich von uns ein. Zwei angegriffene Fliegergruppen. Massive Verluste. Scheinbar werden auch Schiffsverbände attackiert. Ein völlig aufgelöster Major hat um Instruktionen gebeten... hat gesagt sie wären auf unbekannte Panzertypen gestoßen und hätten mehrere Leman Russ verloren. Die Flankensicherung wird auch angegriffen. Zumindest die, die weit draußen sind. Und... und das sind nur die Einheiten zu denen überhaupt noch Kontakt besteht. Das ging gerade vor ein paar Minuten los... wie aus dem Nichts. Vielleicht zehn Minuten.
Was... was bedeute das nur, Frau Leutnant?



- Finley - 09-29-2013

4:15 Ortszeit Die Schwämme.

Die Landung als nicht sanft zu bezeichnen war die größte und auch letzte Untertreibung die der Pilot in seinem Leben gemacht hatte. Der Aufprall drückte Finley gegen den Haltebügel und die Luft aus der Lunge. Nachdem sich seine Augen an die Lichtverhältnisse angepasst hatten ergab eine schlle Zählung, dass es mit ihm selbst wohl vier eventuell fünf Soldaten waren die, wenn sie Glück hatten, nicht vor Sonnenaufgang dem Imperator gegenüber Rechenschaft ablegen mussten. Wie viele von diesen Grünschnäbeln dann noch Kampffähig waren war eine andere Sache. In einem Stoßgebet dankte er dem heiligen Patrick erst einmal dafür, dass er ihm die Möglichkeit gab dem Feind gegenüber zu treten ehe er den Haltebügel löste.

Da er nach dem Aufprall aber an der Decke des Transporters saß hielt er sich an diesem Bügel fest bis er einen sicheren Stand hatte. Die Schreie der Verwundeten und sterbenden ignorierend, machte sich Finley auf die Suche nach seinem Rucksack, dank der zusätzlichen Ausrüstung war er zwischen all den anderen nach Vorschrift gepackten aber über den Boden, vormals Seitenwand, verstreuten Tornistern leicht zu finden. Auf dem Weg zurück sah er in den Augen des Soldaten, der gefragt hatte warum er überhaupt hier war, dass dieser noch unter den Lebenden und Kampffähigen weilte. Nun Fitch ich wollte wieder zurück an die Front. Als Heermeister vom Schreibtisch aus zu kämpfen ist einfach nicht das gleiche. meinte er auf die vorher unbeantwortete Frage, während er zusah wie Fitch sich, nachdem der anfängliche Schock abfiel, mit dem verbogenen und verkeilten Haltebügel abmühte. Lass den Alten das mal richten Junge. Damit setzte er das Brechstangenende des Halligan an und stemmte den Bügel an der Verbindung zum Sitz auf. Auf die Beine und hohl die dein Zeug. Hilf wem noch zu helfen ist und nimm mit soviel du kannst. meinte der Caledone und stieg weiter über die Sitze um, während Fitch nach den anderen Überlebenden schaute, einen Weg aus dem Wrack zu suchen, denn die langsam steigende Temperatur zeigte das immer noch etwas brannte, was in fast allen Fällen die er erlebt hatte früher als den Leuten lieb gewesen war zu einer Explosion geführt hatte.

Die Tür zum Cockpit war eine einzige Ansammlung von verbogenem Metall und zertrümmerten Instrumenten zwischen denen Reste von Pilot und Copilot zu sehen waren. Hier ging es nicht raus, ebenso wenig durch die offene Luke in der noch die Rest des MG's hingen, da das Heck auch nur noch aus einer Masse von ineinander verkantetem Metall bestand durch dass man höchstens noch mit einer Meltabombe gekommen währe blieb nur die zweite Seitenlukte. Diese war durch den Aufprall, einige Treffer und die generelle Gesamtsituation ebenfalls verzogen und ging beim ersten Versuch gerade mal einen Fingerbreit auf. Mehr als Genug um auch den Rest durch etwas Hebelwirkung, der mit einem Schlag durch den Hammer nachgeholfen wurde, und einem wohl platziertem Go hIfreann leat a shlíomadóir lofa untermalt gab die Luke kreischend weit genug nach dass man hinaus klettern konnte bevor sie sich endgültig verkantete.

Finley warf einen kurzen Blick auf die Umgebung bevor er sich wieder in den Innenraum zurück zog. Wer noch laufen konnte war inzwischen auch auf den Beinen und schaute mit geschulterter Ausrüstung, die eigene und zumindest die Magazine der Toten wie er feststellte, in seine Richtung. Alle noch grün hinter den Ohren aber lernfähig, das wird trotzdem eine lange Nacht. dachte er sich bei dem Anblick und scheuchte die PVS'ler aus der offenen Lucke Raus mit euch, sammeln auf der Anhöhe 300 Meter diese Richtung. Kennung Gewehr am ausgestreckten linken Arm. Dabei zeigte er mit der Hand an in welcher Richtung vom Wrack sich diese befand nicht dass jeder in eine andere Richtung lief. Nachdem der letzte draußen war ging er selbst mit gezogener Klinge noch einmal durch um mit den sterbenden Kameraden zu beten, ihnen den Gnadenstoß zu geben und ihre Kennmarken einzusammeln.

Erst nachdem er dieser Pflicht nachgekommen war hob er sein Gepäck durch die Luke bevor er sich selbst nach draußen zog. Mit dem Rucksack auf dem Rücken glitt er vom Wrack herunter und mit eingezogenem Kopf durch die Marsche in Richtung des Sammelpunktes wobei er sein Gewehr in der linken Hand trug und als er nah genug kam, dass sie ihn gegen das Feuer sehen konnten, sich aufrichtete und den Arm zur Seite ausstreckte.


- Karin von Skallen - 10-05-2013

4: 10 Ortszeit Die Schwämme, 10 Kilometer vor dem Aufstiegs, Hauptheereszug.

„Gefreiter Schlüther, bewahren Sie doch bitte die Haltung.“, mahnte sie wenig begeisterungswürdig den energischen „Anfall“ des Burschen, während sie den Akt unter ihrem Arm zurecht schob, ein süffisantes Grinsen aufsetzend, „Wir haben es hier lediglich mit zivilem Ungehorsam gegenüber der Obrigkeit zu tun, vergessen Sie mir das mal nicht. Ein derartiges militärisches Vorgehen liegt keinenfalls innerhalb der rationellen Möglichkeiten unseres feigen Feindes, nein, er verschanzt sich lieber und greift aus dem Hinterhalt an. Was Sie mir erzählen, Schlüther, beweist doch nur das es Ihm an Entschlossenheit fehlt. Versprengte Verbände und schwache Pilger werden angegriffen, nicht jedoch der große Tross des Heeres selbst. Wenn der Feind also mit bisher unbekannten Panzermodellen operiert, wird es an den glorreichen Soldaten der Hauptstadt liegen, festzustellen um welche Fabrikation es sich handelt. Identifizieren, Isolieren, Schwachstellen herausfinden. Strikt nach Buch, wie man so schön sagt. Der Major möge alle Einzelheiten über den Zusammenstoß preisgeben, Details über diesen vermeintlich neuen Waffentypus nennen und sich anschließend zum nächstgelegenen Sammelpunkt zurückfallen lassen. Sollte dies nicht möglich sein, möge man doch die Integrität besitzen einen ehrenvollen Soldatentod zu sterben. Für alle anderen Belange möge man sich doch bitte an den Fahnenjunker wenden, wie Sie sehen, habe ich wichtigeres zu tun als mir die Ammenmärchen irgendwelcher in Seenot geratenen Pilger anzuhören.“

Horning beweist nun also das es doch Zähne besitzt. Viel zu lange schon war diese gesamte Operation flüssig abgelaufen, der Widerstand des Feindes unmerklich gewesen. Doch nun, nun dämmerte am fernen Horizont wohl tatsächlich eine ruhmreiche Schlacht, in welcher sich tausende dieser unterpriviligierten Affen gegenseitig zum höheren Wohle abschlachten konnten. Bauern auf der einen Seite, Bauern auf der anderen Seite. Und nun Hinterhalte, neuartige Technologie, wie viel versprechend. Würden die Irregulären tatsächlich über einen unbekannten Panzertypus verfügen, wäre es doch von höchstem Interesse für das Haus alles darüber herauszufinden, zu analysieren was verfügbar war und anschließend festzustellen woher diese Modelle kamen, beziehungsweise wer sie fertigte. Wer versorgte also diese Aufständischen mit Ausrüstung? Eine dritte Fraktion oder nur die südlichen Republikaner? Beide Optionen hatten ihren ganz persönlichen Charme. Eine weitere Partei würde bedeuten das es jemanden auf dieser Welt gab, der wahnsinnig genug war sich in einen Konflikt zwischen zwei Makropolen einzuschalten, welcher also durchaus auch ein gewisser politisches Interesse sowie Potenzial hatte. Wäre es hingegen Truzt, hätte man endlich einen legitimen politischen Grund mit diesen Freiheitssuchern in den offenen Konflikt zu treten, notfalls sogar mit Unterstützung der imperialen Kontingente. Sie schritt weiter.


- Die Stimme - 10-14-2013

Es hatte Zeiten gegeben, lange bevor das Imperium Koron die Zivilisation zurück gebracht hatte, da hatten die Menschen dieser Region voller Ehrfurcht auf die Klippen geschaut, die das Land in zwei Hälften teilten. Es erschien geradezu lächerlich, dass etwas so Gewaltiges durch Zufall entstanden war und niemand der Altvorderen hätte dies ernsthaft in Betracht gezogen. Die Menschen jener Tage kannten die Legende von Dragog, dem Weltenfisch und wussten daher um die Entstehung dieser aufragenden Felsen. Dragog war ein schreckliches, wenn auch gleichgültiges Wesen. Nachdem es den Planeten erschaffen hatte, zur Gänze mit Wasser bedeckt, schlief es ein, faul und zufrieden mit seiner Arbeit. Die Sonne trocknete die Ozeane teilweise aus, wodurch Inseln und später Kontinente geboren wurden. Dragog bemerkte in seinem Schlummer nichts davon, denn noch reicht die Tiefe für seinen gewaltigen Leib aus. Er bemerkte nicht wie Tiere und Pflanzen entstanden und wie der erste Mensch aus dem Meer kroch und seine Flossen zu Beinen wurden. Der Weltenfisch schläft und wenn er dabei den Atem einzieht, was ein halbes Jahr dauert, dann verschwindet das Wasser und die Schwämme kann trockenen Fußes betreten werden. Rinnt ihm der Atem wieder hinaus, so füllt sich das Land mit den Fluten der See.
Eines Tages wird die Sonne soviel Wasser verdunstet haben, dass Dragog erwacht und die Welt erneut formt. Dann vergehen alle Menschen und der Kreislauf beginnt von Neuem. Doch bis es soweit ist, kann das Leben an Land weiterbestehen.
Wenn auch nicht in absoluter Sicherheit. Denn nicht immer ist der Schlaf des Ungeheuers ruhig. Wälzt es sich im Traum hin und her, so entstehen Stürme und Springfluten. Einmal war sein Schlummer gar so unruhig, dass seine Schwanzflosse sich hob und im geträumten Zorn niederfuhr. Dort wo sie das Land peitschte und auftürmte ist heute die Klippe zu sehen. Der Rand des Abdruckes, der das Land teilt und verhindert, dass es zur Gänze im Frühjahr vom Atem des Fisches überschwemmt wird.

So erzählte man sich die Legende, die heutzutage kaum mehr als Kindermärchen waren, die von zahnlosen Greisinnen gebrabbelt wurden, denen man die Blasphemie durch Ignorieren nachsah.
Die einst so heiligen Klippen wurden heute von der zentralen Autobahn überwunden und man fuhr an imperialen Feiertagen an ihren Rand, um die Aussicht zu genießen. Gänsehaut und Schauer waren heute keiner heidnischen Verehrung, sondern allein der Erhabenheit des Naturspektakels geschuldet.
Trotzdem barg diese natürliche Grenzlinie ihre Geheimnisse.
Freilich tummelt sich jetzt keine Touristen an den verschiedenen Aussichtsplattformen. Dafür war es zu früh, zu kalt und die Zeiten zu unruhig.
Die schroffen Steilhänge lagen still, glitzerten von Schnee und Raureif, hier und da von einer einsamen Tanne geschmückt, die sich in eine Spalte des Steins krallte.
An einigen Stellen platzte dieser Raureif jedoch ab, rieselten Eissplitter wie gesprungenes Glas in die Tiefe. Möwen stoben kreischend auf, empört über die Störung ihres Schlafes.
Zu dem herabstaubendem Schnee und Eis gesellten sich mancherorts kleine Steinlawinen, nicht wirklich gefährlich, nur ein paar lose Geröllbrocken.
Ausgelöst wurden all diese Bewegungen von Teilen der Felswand, die sich ganz und gar entgegen ihrer Natur verhielten. Teile einer Felsformation konnten sich lösen und abwärts rollen, gewiss. Doch sie bewegten sich für gewöhnlich nicht seitlich und schoben sich ineinander.
Der Rätsels Lösung lag in der Tatsache, dass die seitwärts rollenden Segmente des Felsens zwar wie Gestein aussahen, in Wahrheit aber geschickt gefertigte Attrappen waren. Künstliche Abschnitte, die mannsdicke Stahlwände kaschieren sollte, welche sich auf Schienensystem bewegten und so die dahinter liegenden Hohlräume freigaben.
Geschützstellungen und verwinkelte Bunkeranlagen, hoch über den Köpfen des ahnungslosen Feindes.
Konzipiert war diese streng geheime Anlage um die beiden Geschütze Tohrgalf und Nargalf. Zwei fünfzig Zentimeterkanonen, die ihre dreißig Meter langen Teleskoprohre in diesem Moment ausfuhren. Ihre Reichweite betrug stolze fünfundvierzig Kilometer und alles was sich an Stellungen, MG- und schweren Bolternestern, Laufgängen und weiteren, kleinen Kanonenschwestern um sie herum gruppierten, diente dem Schutz oder der Unterstützung dieser beiden. Ihre Aufgabe bestand darin, niemanden, egal wer es sich anmaßen würde, den Zugang zum Kernland Hornings zu erlauben.
Um 4:10 und sieben Sekunden verkündeten beide Großkanonen ihre Existenz nahezu synchron.


4: 10 Ortszeit Die Schwämme, 10 Kilometer vor dem Aufstiegs, Hauptheereszug.

...wie Sie sehen, habe ich wichtigeres zu tun als mir die Ammenmärchen irgendwelcher in Seenot geratenen Pilger anzuhören.

Jawohl Frau Leutnant, entschuldigen sie, Frau Leutnant. Ich werde umgehend...

Der Einschlag war apokalyptisch und löschte nicht nur die kompletten Spuren des getroffenen Autobahnsegments aus, sondern auch zwei Panzer, fünf LKWs, einen Geländewagen und eine Anzahl von Soldaten, die man nie würde genau bestimmen können. Darüber hinaus versetzte es den gesamten Gefechtsstand, der nur etwa einen halben Kilometer entfernt war, in helle Aufregung. Der zweite Schuss wich vom Ziel ab, lag zwar noch näher am Gefechtsstand, schleuderte aber nur Tonnen von Erde in die Luft, die als Dreckregen auf die PVS in Windrichtung niederging.
Was eben noch ein koordinierter Vormarsch gewesen war, verwandelte sich in einer Sekunde zur nächsten, in heilloses Durcheinander. Befehle wurden gebrüllt und genauso lautstark verlangt, Männer und Frauen rannten durcheinander. Auf der Straße draußen staute sich die Kolonne. Einige Fahrzeuge blieben einfach stehen, andere scherten aus, so wie es das Prozedere bei Beschuss durch Artillerie oder Luftangriff verlangte. Ein Paar fuhren sogar aufeinander.
Leman Russ drehten ihre Türme nach vorn, während Luken geschlossen wurden. Kurzentschlossen rammte einer der Panzer zwei verunfallte Lastwagen beiseite um seine Gefechtsposition einnehmen zu können. Irgendwo heulte eine Sirene los.


- Jokerlokka - 10-16-2013

Tolin atmete Tief durch und blickte zu dem Hang herüber an dem das Gefecht stattfand, vielleicht täuschte er sich aber es machte den Eindruck das es ruhiger wurde, das ständige Sperrfeuer war abgeebbt und es waren nur noch vereinzelte Schüsse zu hören Vielleicht sind wir schon aus dem Gröbsten ... ein dumpfer Knall ließ Tolin stocken Artillerie?! Tolin ließ seinen blick über den Horizont schweifen Wenn es wirklich welche wäre, hätte man sie durch den typischen Lichtblitz erkannt Tolin versuchte sich zu beruhigen, vielleicht wurde eine andere Stellung beschossen und vorallem von wem?! Erneut konzentrierte sich Tolin etwas verräterisches hören, auch wenn der versuch von der vorherschenden Geräuschkulisse erschwert wurde.
Nichts, kein Pfeifen großkalibriger Munition, keine Lichtblitze und vorallem bis jetzt auch kein Einschlag nur der Eisige Wind der durch das Zerschossene Auto pfiff, Tolin entspannte sich ein wenig.
Herr OG ich glaube es wäre jetzt ein günstiger Zeitpunkt die Zivilisten außer Gefahr zu bringen meldete Tolin, ließ dabei aber den Horizont nicht auße den Augen


- Finley - 10-19-2013

8:15 Uhr die Schwärme

Seit 4 Stunden waren sie in die Richtung marschiert die der Flugrichtung des Transporters entsprach wobei sie Umwege gemacht hatten um Anhöhen und andere Stellen an denen man sie leicht hätte entdecken können zu umgehen. Dabei bildeten sie eine lose Diamantformation um sich nach allen Richtungen abzusichern. Das einzige Geräusch neben dem ihrer Schritte war das regelmäßige Donnern von schwerer Artillerie irgendwo vor ihnen und die scheinbar endlose Anzahl an Marschliedern die Finley vor sich hin summte.

Sie waren gerade im Begriff eine weitere Anhöhe zu umgehen, hinter der die vertraute Geräuschkulisse eines Feuergefechts zu hören war als Finley das Signal zum Halten und Stellung beziehen gab. Er hatte eine Bewegung vor sich ausgemacht.

Möglicher Feindkontakt voraus, läuft die Anhöhe hoch, ich überprüfe dass, ihr folgt in sagen wir 2 Minuten oder wenn ich ein Zeichen gebe. Gab er Fitch kurz die Anweisung ehe er sich an die Verfolgung machte.

Seine Automatik in Bereitschaft, den Tragegurt fest um die Schulter gewickelt und die zweite Hand am Handgriff bewegte er sich vorsichtig den Hang hinauf. Oben angekommen schob er sich soweit nach vorne dass er über den Kamm spähen konnte und sah unter sich die LKW's hinter denen sich die Zivilisten duckten während um sie herum noch vereinzelte Schüsse einschlugen. Unter sich auf halben Weg zu den Zivilisten sah er auch die Gestalt der er gefolgt war und auch wie sie den Stift aus einer Granate zog und diese fest umklammert vor der Brust hielt. Selbstmordattentäter Ging es dem Caledonen durch den Kopf während er sich in die Hocke aufrichtete, die Waffe an die Schulter brachte und einen kurzen Feuerstoß in den Rücken des Attentäters jagte. Dieser taumelte unter den Einschlägen noch ein paar Schritte weiter ehe er zusammenbrach nur um 5 Sekunden später zu bocken, als die Granate unter ihm detonierte.

Mit einem lauten und durchdringenden Pfiff auf seiner Tin Whistle beorderte Finley den Rest seiner kleinen Gruppe zu sich um sich dann in aufgefächerter Formation langsam den Hang hinab zu arbeiten wobei er in der Mitte ging, die Arme ausgebreitet und die Handflächen nach vorne gerichtet, wobei die gesicherte Waffe gut sichtbar an seiner Seite hing um deutlich zu machen dass sie keine Gefahr darstellten.


- Jokerlokka - 10-19-2013

Die Unbekannte Person hatte sich inzwischen auf 30 meter genähert Jetzt oder nie dachte Tolin bevor er Stopp!! über den Gefechtslärm hinweg brüllte.
Die Gestalt machte allerdings keinerlei Anstalten stehenzubleiben. Langsam hob Joker seine Mp, atmete kontrolliert ein und aus und entsicherte die Waffe mit dem Zeigefinger.
Langsam drückte Tolin den Abzug durch als ein kurzer Feuerstoß ihn innehalten ließ. Die Gestalt zuckte während einige kleine Wolken aus Blut aus ihr herausspritzten. Instinktiv duckte sich Tolin wieder in Deckung und spähte Vorsichtig über die Karrosserie des Fahrzeugs.
Die Gestalt lag inzwischen regungslos auf dem Boden als ein Dumpfer Knall die Leiche förmlich zerfeftzte.
Wo eben noch der Körper lag waren schwarze Schmauchspuren ,die von einer unmenge blutigen Matsches überzogen waren.
Ein durchdringendes Pfeifen lenkte Tolins Aufmerksamkeit auf einen Trupp der sich in aufgefächerter Formation den Hang herunterbewegte, der Anführer hatte seine Waffe an der Seite und zeigte die Handflächen.
Unsere Leute!? dachte Tolin und brüllte Amboss!!! während er die Mp auf dem Fahrzeug abstütze und zielte Man weiß ja nie dachte er während er abwog ob es überhaupt Sinn machen würde zu schießen, immerhin waren die anderen Zahlenmäßig überlegen und außerdem wenn sie noch nicht lange an der Front waren kannten sie überhaupt die Losung?.
Der Trupp war inzwischen nah genug das Tolin die bekannten Uniformen der PVS erkennen konnteScheiß drauf,wenn die uns abknallen wollen, hätten sie es schon getan murmelte Joker.
Mit einer Armbewegung deutete Tolin dem Anführer das sie sich zu ihnen in Deckung bewegen sollten.
In der zwischenzeit überprüfte Tolin erneut Ferrons zustand und blickte zu den Zivilisten herüber, es hatte sich nichts verändert um den Toten hatte sich inzwischen eine Blutlache gebildet ,der Rest hockte zusammengekauert an das Auto gelehnt im Schnee und blickte Lem fragend an.