Koron III
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- Silja Vilchis - 01-10-2013

Erste soziale Annäherungen fanden zwischen den Männern statt. Man stellte sich vor, tauschte Floskeln aus, doch es wirkte aufgesetzt, nicht gerade weniger, weil einer der Söldner ständig auf Abstand programmiert war. Wenigstens schleppte auch er die Ausrüstung ins Schiff und fügte sich ihren Befehlen, mehr zählte nicht. Sie selbst klinkte sich vorerst aus und widmete sich Schrekt'Orns kleinen Schiff, um sich mit der Steuerung vertraut zu machen. Sie selbst hatte schon einige Fluggeräte steuern dürfen, doch die meisten entsprachen dem gewohnten Standardschema und es gab nur wenige Abweichungen zu beachten. Dieses hier war etwas anders, dennoch blieben die grundlegenden Funktionen dieselben, so galt es nur die zugehörigen Steuerelemente zu finden. Sie verschaffte sich zuerst einen Überblick über Instrumente und versuchte diese alle in Gruppen zu unterteilen. Ruder, Schub, Navigation, Sensoren, recht rudimentär in diesem Flugobjekt, aber dennoch nicht weniger ausgereift. Leise heulte schließlich die Turbine auf und Silja löste die Bremsen des Fahrwerks. Langsam rollte sie in die Richtung des zweiten Frachtmoduls des großen Schiffs, dessen Laderampe nach unten aus dem Bauch herausgefahren wurde. Gelbes Blinklicht tauchte den spärlich beleuchteten Landeplatz immer wieder in Licht und Schatten, während sie die Turbine wieder verstummen ließ und mit dem restlichen Schub auf die Plattform rollte. Dann sprang sie wieder aus dem noch geöffnetem Cockpit und betätigte die Mechanik, die die Rampe wieder in Gang setzte und sie und das Schiff hinauf in den Frachter zog. Sobald sie oben angekommen war begutachtete sie die Lage und stellte fest, dass das Schiff mehrere voneinander abtrennbare Module besaß. Da das kleine Schiff für sich allein hier in diesem Modul stand konnten sie die Rampe durchaus auch im All öffnen und somit von hier aus starten. Ein Landemanöver hingegen würde sich als schwierig gestalten, aber für einen geübten Piloten durchaus machbar.
Nachdem sie das Schiff gesichert hatte ging sie in das Modul nebenan, wo die anderen gerade damit beschäftigt waren die letzten Kisten und diese seltsame Wanne zu verstauen. “Gut, sichert die Fracht noch anständig, sonst fliegt uns bei der erstbesten Turbolenz alles um die Ohren.“ Hier beteiligte sie sich eifrig mit und vergewisserte sich auch, dass alles zu ihrer Zufriedenheit gelagert wurde. Nur wenig später, als sie gerade den letzten Riemen festzog, kamen dieser Mr. Cort und Schrekt'Orn zu ihnen. Ohne große Worte nickte sie der Echse einfach zu und überließ es ihm selbst sich von der Arbeit zu überzeugen.


- Einheit 108 - 01-14-2013

Wer auch immer die Mitführung dieses sperrigen Kübels angeordnet hatte, 108 begann - zumindest hypothetisch - an dessen Verstand zu zweifeln. Transportieren um des Transports Willen? Das konnte sich 108 irgendwie nicht vorstellen, da klang der Einwurf Kanes schon eher nachvollziehbar, da irgendwie pragmatisch, dennoch wenig zufriedenstellend. Gut, vielleicht handelte es sich hier tatsächlich um ein Handelsgut von Wert, auch wenn eine erste Abschätzung des Materials eher dagegen sprach, dass es den Aufwand allein mit seinem Schrottwert begleichen könnte. Doch das ging den Xeno ja nichts an, andere Dinge waren interessanter, so zum Beispiel die Agenda, den Planeten zu verlassen und nach diesem ominösen, gestrandeten Schiff zu suchen, um das es hie doch eigentlich ging, oder?
So oder so war die Einschätzung Salems richtig, denn zu dritt schafften sie es, den Metallbottich ins Schiff zu schleppen und dort sicher abzusetzen. Auch wenn der Xeno darauf achten musste, seine eigenen Mechanismen dabei ein wenig zu regulieren, so wie die anderen sich dabei schwer taten. Eines der vielen Beispiele dafür, warum Binaeri nur im Kopf 'richtige' Lebensformen waren. 108s Servo-Gelenke waren selbstverständlich weniger damit geplagt, die schwere Wanne zu stemmen, als Kane und Salem, die sich auf gute-altmodische Muskelkraft verließen. Es kostete den Xeno einiges an Rechenleistung, die eigene eingesetzte Kraft mit der der anderen abzugleichen um nicht unnötig auf zu fallen. Es war wirklich gut gewesen, zu dritt anzupacken und zu tragen, da die Wanne zumindest für zwei Träger schon fast zu schwer gewesen wäre, womit sich wieder die Frage stellte, inwiefern dieses Objekt den Aufwand wert war.

Als der Landeplatz wie leer-gefegt wirkte, entschied sich der luftig-gekleidete Mensch scheinbar für ein kleines Bäuschen, da er sich niederließ und eine Schachtel mit Stäbchen zückte, diese in die Runde reichte. Offensichtlich ein Angebot, sich ebenfalls von den inhalativen Suchtmitteln zu nehmen und sich daran zu delektieren. "Danke, nein." Selbst wenn es dem Xeno nicht aus Vernunft widerstrebt hätte, seinen Körper mit Gift voll zu pumpen, er hätte ohnehin nichts mit den LHOs anfangen können, da er nicht atmete.
Sicher hätte er versuchen können, sie so zu sich zu nehmen, wie die Menschen es taten, doch das hätte nur dazu geführt, dass er das Stäbchen mit seiner Nähreinheit zu Plasma verarbeitet und dieses schließlich konsumiert hätte. Da erschien es doch einfacher, knapp, aber höflich abzulehnen und noch einmal das Schiff in seiner Größe zu mustern und sich schon einmal auszumalen, wie viel es hier wohl zu entdecken geben könnte.
Es dauerte ohnehin nicht lange, bis die Stimme der Frau wieder zu vernehmen war und sie aufgefordert wurden, alles noch einmal zu sichern, was logisch erschien. Zumindest 108 nutzte diesen Umstand, um sich wieder im Frachtraum aufzuhalten und die elektromagnetischen Felder zu ertasten, die von den Wänden her vibrierte, während der Xeno ganz wie gewünscht jede Verankerung noch einmal überprüfte und fleißig mit dabei war, als es darum ging, gerade die Wanne unter anderem mit Spanngurten sich zu fixieren, auf dass der Start bald folgte.
Wenig überraschend empfand der Xeno es als doch relativ angenehm, sich wieder in der Nähe von elektrischen Feldern, Wechselströmen und derlei Dingen zu befinden. Fast könnte man sagen, dass surrende Apparate etwas wie Singvögel in den Augen kybernetischer Lebensformen waren. Bei allem Bestreben organisches Leben zu verstehen, fühlte sich 108 dem Schiff näher als dem Großteil der Besatzung, zumindest zu diesem Zeitpunkt.
Nur zu gerne wollte sich der Xeno irgendwie in den Hauptprozessor des Schiffes einklinken, nur um sich am 'Anblick' seiner Rechenmatrix zu ergötzen oder in den Maschinenraum schleichen, um das warme Glühen der Generatoren zu genießen, doch es gab Arbeit, die getan werden musste und die auch definitiv Vorrang hatte.
Wenig später, quasi bei Fertigstellung erschienen auch die zwei Abtrünnigen wieder auf der Bildfläche, der Herr im feinen Anzug und Schrekt'Orn, derjenige, dem 108 diese Gelegenheit erst zu verdanken hatte.
Man wirkte zufrieden, abgesehen von einer kurzen Observation und vielleicht der einen, oder anderen Ansage, schien dem Beginn der Reise nichts mehr im Weg zu stehen, ähnlich wie die anderen, harrte 108 quasi in Lauerstellung auf das, was jetzt noch kommen würde.


- Salem - 01-21-2013

Obwohl sie zu dritt waren, ging das Schleppen der antiken Wanne zur langsam voran. Schwer und sperrig war sie und definitiv nicht für die Verladung in ein Raumschiff konzipiert. Hier und da musste der Eine oder Andere Mal nachfassen, weil die Wanne zu entgleiten drohte. Umso erleichterter war Salem, als das wertvolle Stück endlich seinen Bestimmungsort erreicht hatte und zusammen mit der restlichen Ladung verstaut war.

"Klar, gern.", sagte Salem entgegen seiner immer andauernden Bemühungen von dem Zeug wegzukommen, als Kane ihnen von seinen LHOs anbot. Nach all der Anstrengung nahm Salem dankend eines der Stäbchen, lehnte sich gegen eine der hohen Kisten und zündete es sich genüsslich an. Nach einem tiefen Zug entließ er stoßweise kleine Wölkchen durch die Nase und dann schließlich eine größere Wolke durch den Mund. Der Mann mit der Maske lehnte kurz, aber sehr bestimmt ab. Irgendwie wunderte Salem das in keinster Weise. Wer auch bei schönem Wetter und trotz der Anstrengungen des Verladens mit einer Atemmaske durch die Gegend lief, musste krasse Gründe dafür haben. Vielleicht war es sogar Teil einer kruden Augmetik, die durch die Maske unterstützt, oder einfach nur versteckt war. Irgendwann würden sie es sicher erfahren. Es war nur eine Frage der Zeit. Der Unterschied zwischen dem Dienst im Graben und dem an Bord eines Raumschiffes unterschied sich nur durch 'geringe' Details. Früher oder später würden sie ihre Geschichten miteinander Teilen, denn es half dabei endlose Wartezeiten tot zu schlagen.

Schweigend rauchte er eine Weile, doch schneller als ein Kettenhund von einem Sergeant, tauchte Madame Vilchis auf und zertrümmerte die Kurzzeit Idylle der verdienten Pause mit Anlauf und einem Vorschlaghammer. Sie ordnete an die Fracht ordentlich zu sichern, damit sie bei etwaigen Turbolenzen kein Eigenleben entwickeln würden. Unzufrieden mit der Entwicklung zog Salem einen Teil der Lippe hoch. Dann nahm er einen letzten Zug von seinem Stäbchen und half dem Nichtraucher dabei, die Wanne mit den Zurrgurten zu fixieren, nachdem dieser die Magnetfelder mit offensichtlicher Routine überprüft hatte. Soweit war alles zum Abflug vorbereitet. Zumindest soweit er das von seiner Warte aus beurteilen konnte. Jetzt hieß es abwarten, wass der Chef oder dessen Stellvertreterin als nächsten Punkt der Tagesordnung verkünden würde. Salem war gespannt, wie der Start in den neuen Karrierezweig wohl weitergehen würde.


- Alex Cort - 02-04-2013

Wie gewünscht ließ Alex Schrekt'Orn vorangehen, damit dieser sich noch einmal alles einprägen konnte. Eigentlich etwas überflüssig, wie er fand, denn so viel gab es auch nicht zu sehen und den Gang würden sie noch oft genug passieren. Aber er sagte nichts dazu, sondern kam auf die Raumverteilung zu sprechen. Ich habe mir schon die Freiheit genommen einen der Räume für mich und meine drei Leibwächter zu belegen. Ich weiß zwar nicht, wie sie das handhaben wollen, aber es besteht die Möglichkeit für sie und Madame Vilchis zwei der Räume zu Einzelkabinen umzufunktionieren. Den Rest der Mannschaft würde ich dann versuchen, möglichst zusammen unterzubringen. Was halten sie davon?
Während er noch Schrekt'Orn bei dessen Antwort zuhörte, betraten sie den Frachtraum und begutachteten die geleistete Arbeit. Langsam ging er zwischen der Fracht umher und schaute sich an, wie gut alles gesichert war. Ohne alles genau zu überprüfen blieb er schließlich vor dem kleinen Raumschiff stehen und betrachtete es interessiert. Wo es wohl herstammte? Es sah eindeutig nicht nach einem der Schiffe aus, die sonst auf Koron produziert wurden. Er müsste Schrekt'Orn in einem ruhigen Moment einmal fragen, wo er es bekommen hatte. Alex zog einen seiner Handschuhe aus und fuhr mit der entblößten Hand sanft über die Nase des kleinen Raumers, ehe er sich wieder umdrehte und in die erwartungsvollen Gesichter der Mannschaft schaute. Er hatte das Gefühl, dass sie aufbrechen wollten, aber auch am liebsten gewusst hätten, was in seiner Kabine besprochen worden war. Doch noch war es nicht so weit, denn alles hatte seine Zeit.
Gute Arbeit, die sie da geleistet haben Madame Vilchis. Ich bräuchte sie im Cockpit um dem Piloten dabei zu helfen den Patrouillenschiffen im Orbit auszuweichen. Schrekt'Orn hat mir nämlich eben erzählt, dass sie dazu in der Lage wären. Außerdem wäre es gut, wenn sie den Männern je nach ihren Fähigkeiten passende Aufgaben im Schiff geben. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr überprüfte er noch einmal die genau Abflugszeit, ehe er seinen blick über die Mannschaft wandern ließ. Wir werden in etwa einer halben Stunde abheben. Sorgen sie also dafür, dass ihr Gepäck ordentlich verstaut ist. Mit diesen Worten drehte sich Alex um und ging in Richtung seiner Kabine.


- Silja Vilchis - 02-07-2013

Verdammt, die Hälfte der Burschen hier konnte vermutlich in Sachen Mechanik nicht einmal mit einem 14-jährigen Piratenmädchen konkurrieren, aber zum Glück fielen auf einem Schiff genug Arbeiten an, die auch mit weniger Potenzial erledigt werden konnten. Es galt also sich einen schnellen Überblick zu verschaffen, nicht nur vom Schiff, sondern auch über die zukünftige Mannschaft ihrer Reise. Ihr Blick striff nochmals über alle anwesenden Personen hinweg, die nun abwechselnd auf Mr Cort und sie starrten, wohl in Erwartung weiterer Befehle oder dem Bedürfnis endlich ihr Gepäck auf einem Quartier zu verräumen. Als Cort sich dann abwendete machten auch die restlichen Männer Anstalten sich zu verdrücken, doch dann meldete sich Silja endlich zu Wort. “Ihr habt den Gentleman mit Hut gehört, verstaut euer Gepäck, aber dann will ich euch sofort auf der Brücke sehen. Ich erwarte keine rührende Heimatsgeschichte von blauen Bergen oder Gejammere von wegen meine Eltern haben mich auf den Müll geworfen – aber ich erwarte dann von jedem den Namen, seine Qualifikationen die ihn auf diesem Schiff wichtig machen könnten und vor allem das, was ihr besser nicht anpacken solltet, weil es in einer Katastrophe endet.“ Sie nickte der Gruppe kurz zu, während sie bereits den ersten Schritt nach hinten tätigte und sich mit Schrekt'Orn auf den Weg zur Brücke machte. “Dann lass uns mal schauen was die Mühle drauf hat. Ich würde mir ja wirklich hoffen das Ding wurde mit einer erweiterten Sensorik ausgestattet. Die Passiven könnten uns gegen ungeplante Gäste helfen, während die Aktiven uns später die Analyse unseres Ziels erleichtern würden. Außerdem erwarte ich Schilde. Sie mögen uns vielleicht nicht gegen schwere Waffen helfen, aber einzelne und umherirrende Gesteinsbrocken da oben können lästige Schäden verursachen....“ Während sie fast wie beiläufig die Punkte erwähnte, schlug sie dann plötzlich das Thema um und senke dabei ihre Stimme. “Und die Zielkoordinaten behalten wir für uns, ich werde unsere Route sowieso nur in Etappen planen können.“


- Einheit 108 - 02-09-2013

Das Erscheinen von Cort und Schrekt'Orn zum Ende der Vorbereitungsmaßnahmen hin versprach Fortschritt, also das, auf das die Anwesenden bereits gelauert hatten, zumindest 108 freute sich darauf, dass es weiter zu gehen schien. Die Ansprache des Menschen hingegen misfiel dem Binaeri, nicht, dass das kybernetische Wesen geltungsbedürftig oder gar eitel war und sich angesichts der befremdlich-unlogisch verteilten Anerkennung auf die Füße getreten fühlte, es war unter seinesgleichen einfach längst verbreitet, das Befehlsketten-Verhalten der Menschen zu misbilligen und das mit gutem Recht, da jedweder Logik entbehrend. Sicher hatte die Frau mit den glühenden Augen einen Anteil geleistet, dennoch hatten sie anderen den Löwenanteil erledigt, warum wurde das nicht gewürdigt? Es war Menschenlogik, sich so zu Verhalten und es war Binaerilogik, sich nicht dazu zu äußern und es zu akzeptieren, denn Gelteungsverlangen war für sie letztenendes ohne Bedeutung und kaum mehr als ein vermeidbares Hindernis.
Immerhin kündigte sich nun der baldige Start an, eine halbe Stunde würden sie wohl haben um sich einzuquartieren, also eine erste Möglichkeit bekommen, das Schiff von innen zu betrachten. Davon ab sollten sie von der Frau Aufgaben zugeteilt bekommen, die ihren Fähigkeiten entsprächen, binnen eines Augenschlages hatte der Xeno bereits begonnen, Versuche einer Qualifikationsanalyse durchzuführen, um sich optimal einordnen zu können. Spätestens die Ankündigung eines späteren Zusammentreffens und Vorstellens auf der Brücke ließ keinen Zweifel mehr daran offen, dass es nötig war, ein Persönlichkeitsprofil zu erstellen. Ein Glück, dass offensichtlich kein ausgeschmückter Lebenslauf erwünscht wurde, wodurch sich 108 auf das wesentliche konzentrieren konnte.
Der Xeno hätte sich wirklich darauf vorbereiten sollen, indem er in der Stadt ein paar Identitätsfetzen hätte stehlen können. Nun musste fast ohne Resourcen gearbeitet werden, anhand standardisierter Charackteristiken menschlicher Personenverzeichnisse, oder besser aufgeschnappter Informationsfetzen aus den Scannerdaten würde man sich wohl etwas brachbares zusammenschustern können. Binaeri waren, was solche Dinge anging, seit ihrer Erschaffung recht talentiert gewesen...

Wie immer frei von jedweder Mimik blickte 108 Salem an, bevor sein Blick nocheinmal kurz die anderen streifte, welche auf ihre Art mit der Ansage umgingen.
Salem kannte Silja besser als der Rest der frisch-fusionierten Crews, daher erschien der Mensch als der richtige Ansprechpartner um seiner Verwunderung ein Ende zu bereiten. Allerdings war der Xeno dann doch vernünftig genug, Salem nicht wirklich zu fragen, ob er jemanden kenne ,der von seinen Erschaffnern 'auf den Müll' geworfen wurde. Ein Vorgang, der 108 selbst für menschliche Verhältnisse doch ein wenig unvernünftig und nur schwer nachvollziehbar erschien. Dennoch sollte er wohl etwas sagen, auf die Gefahr hin, dass der Mensch sich bereits angesprochen fühlte. "Dann geht es jetzt wohl los. Kanns kaum erwarten endlich wieder im All zu sein." Der Xeno war sich nicht ganz klar, warum er das sagte, wahrscheinlich war es eine winzige Fehlfunktion innerhalb seines Neuralnetzes, die ihn dazu verleitet hatte, einfach eines seiner aktuellen Denkmuster wieder zu geben. Ein Glück, dass diese dabei bereits entschlüsselt waren und sich nicht in kodierten Signalen geäußert hatten, auch hier tat offensichtlcih eine Analyse gut, bevor es zu weiteren Problemen kam.
Die Kiste mit Kabeln und Werkzeug wurde inzwischen wieder von 108 aufgelesen, hatte er sie doch zu Anfang zur Seite gestellt, damit sie nicht im Frachtraum verschwand. Nun würde das Behältnis selbst einen Ort bekommen, an dem die Gerätschaften in Reichweite waren. Inzwischen waren die Prozessoren wieder damit beschäftigt, die eigenen Fähigkeiten zu analysieren und ein verwertbares Profil zu entwickeln. Während der Xeno nachdenklich das Schiff betrachtete...


- Kane - 02-11-2013

Kane hatte die ganze Zeit schweigend neben den anderen gestanden und zugehört, langsam ließ die Wirkung der Drogen nach und seine Gedanken Ordneten sich.
“Ihr habt den Gentleman mit Hut gehört, verstaut euer Gepäck, aber dann will ich euch sofort auf der Brücke sehen. Ich erwarte keine rührende Heimatsgeschichte von blauen Bergen oder Gejammere von wegen meine Eltern haben mich auf den Müll geworfen – aber ich erwarte dann von jedem den Namen, seine Qualifikationen die ihn auf diesem Schiff wichtig machen könnten und vor allem das, was ihr besser nicht anpacken solltet, weil es in einer Katastrophe endet.“ Riss Kane Madame Vilchis Stimme aus den Gedanken.
Erstaunt blickte Kane auf Aye Aye Madame . Neben sich hörte Kane noch den Typen mit Maske sagen "Dann geht es jetzt wohl los. Kanns kaum erwarten endlich wieder im All zu sein." Wie du meinst sagte Kane während er sich bereits umdrehte um zu seiner Kabine zu gehen.
Während er ging Zog er seine Kapuze ins Gesicht und dachte nach Was kann ich denn bitteschön, zumindest auf so nem Kahn? Mein Name, gar nicht gut. Inzwischen hatte Kane die Tür zu seiner Kabine erreicht und trat ein, Nachdem er die Tür geschlossen hatte zog er wieder einmal das Tütchen mit dem Braunen Pulver aus seiner Tasche und sah es Nachdenklich an Nur ein kleines bisschen, um die Gedanken zu Ordnen. Aber ich sollte fit sein, aber ein klitzekleines bisschen wird schon nicht schaden
Kane meinte an der Tür ein Geräusch gehört zu haben, wie ein geölter Blitz schoss er herum und blickte mit aufgerissenen Augen ins leere. Kopfschüttelnd drehte er sich um War für heut wohl genug mit dem Zeugs dachte er und steckte das Tütchen weg, griff nach seiner Pistole und zog das Magazin heraus. Nachdem er einen prüfenden Blick über das Metallstück geworfen hatte steckte er es wieder und die Waffe und stand auf.
Wo ist eigentlich die Brücke?! sprach Kane mehr zu sich selbst und machte sich auf die Suche.
Eine gefühlte Ewigkeit später war er fündig geworden und trat durch das Schott.
Madame Vilchis?! Sie wollten doch wissen was ich kann sprach er Silja an und fuhr fort Mein Name ist Kane, wissen sie ja und was ich kann.Naja ich kann ich kenn mich mit Knarren aus das ist das einzige was ihnen hier vielleicht helfen kann sonst bin ich hier eher Fehl am Platze


- Salem - 02-11-2013

„Jawohl Frau Oberkommissariatsleiterin.“, brummte Salem leise und mit einem zynisch verzogenen Grinsen, kaum das Madame Vilchis ihnen den Rücken zugekehrt hatte um mit der High-Society zu verschwinden. Er ballte die Hand zur Faust und kämpfte fieberhaft gegen den Drang an irgendetwas oder irgendjemand mit dieser Faust in Kontakt zu bringen. So langsam ging diese Frau ihm mächtig auf die Nüsse. Das sie im Vorfeld Teil des Teams unter der Führung des Echsenkönigs gewesen ist, war eine Sache. Doch bisher hatte sie niemand zur Königin erklärt. Was bildete sie sich ein, sie so herum zu kommandieren?

„Aye Aye Madame.“, bellte Kane neben ihm wie ein treuer Hund und Salem schüttelte resigniert den Kopf. Mit einer Kombination aus strenger Härte und einem ordentlichen Ausschnitt hatte sie den Jungen scheinbar im Griff. Innerlich seufzte Salem. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Das Piratenleben hatte irgendwie andere Aussichten versprochen. Bisher waren sie nur Lakaien und Packer gewesen, während sich die Madame in der Rolle des Oberaufsehers zu gefallen schien.

"Dann geht es jetzt wohl los. Kanns kaum erwarten endlich wieder im All zu sein.", sagte der Maskenträger in seiner gedämpften Monotonie, was von Kane sogleich kommentiert wurde. Salem zuckte nur mit den Schultern. Er war erstaunt, dass der sonst so passive Söldner mit der Maske plötzlich reges Interesse an etwas zeigte.

„Du scheinst ja wahnsinniges Interesse am Weltraum zu haben.“, sagte er schließlich, während er dem hinausgehenden Kane nachsah. Dann sah er den anderen Söldner an und konnte seinen eigenen fragenden Blick in der Reflektion der Linsen sehen. Mit dem Daumen zeigte er auf die Tür, durch welche Kane verschwunden war.

“Er scheint ja zu wissen wo es hingeht, aber ich kann mich nicht entsinnen, dass sich jemand die Mühe gemacht hätte uns eine Kabine oder auch nur einen Lagerraumplatz zugeteilt zu haben. Wo genau sollen wir unser Gepäck verstauen? Das hat Madame General-Feldmarschall geflissentlich vergessen uns mitzuteilen.“

Salems Laune war im Keller. Er stand da, seine Tasche in der Hand und knirschte mit den Zähnen. In Ermangelung einer Alternative nahm er den selben Ausgang wie Kane und deutete dem Maskenträger ihm zu folgen. Sie marschierten auf der Suche nach einem Ansprechpartner oder einer brauchbaren Unterkunft oder zumindest einer Möglichkeit ihr Zeug abzuladen durch die Gänge des Schiffs, ohne dass sie etwas passendes ausfindig machen konnten, bevor sie Kane am Ende eines Ganges um die Ecke biegen sahen, ihm folgten und schließlich direkt auf der Brücke landeten, nachdem sie zwischen ein paar Abzweigungen hier und einem falschen Gang dort zumindest ein wenig Zeit gehabt hatten um sich das Schiff anzusehen und ein paar Worte zu wechseln. Allem Anschein nach hatte zumindest Kane eine Unterkunft, denn offensichtlich kam er von einem Umweg in Richtung Brücke. Oder zumindest hatte er einen anderen Umweg genommen als sie.

„… ich kann ich kenn mich mit Knarren aus das ist das einzige was ihnen hier vielleicht helfen kann sonst bin ich hier eher Fehl am Platze.“, schloss Kane gerade, als Salem und sein Begleiter eintraten. Der ehemalige karwische Grenadier ließ dem Maskenträger den Vorrang und folgte ihm mit einem Schritt Verzögerung auf die Brücke. Die Stirn in Falten gelegt sah er sich um und ließ seine Tasche demonstrativ neben sich auf den Boden fallen.


- Schrekt’Orn - 02-15-2013

Nachdem sich Schrekt'Orn mit der Einteilung der Kabinen zufrieden gezeigt und Silja dafür gesorgt hatte das die Männer sich keines Müßiggangs hingaben, folgte er ihr Richtung Brücke.
Schrekt'Orn selbst war weniger befähigt Anweisungen auf die gleiche Art zu geben wie das Weibchen. Sicher, auch auf den Schiffen seiner Rasse gab es straffe Disziplin und drakonische Strafen bei Fehlverhalten oder Inkompetenz. Doch effizientes Handeln wurde grundsätzlich vorausgesetzt und niemand musste permanent durch einen Schwall aus Flüchen und Drohungen dazu ermutigt und daran erinnert werden. Es war ihm natürlich klar, dass er als potenzieller Kapitän eines Piratenschiffes keine gut ausgebildeten Raumfahrer kommandieren würde. Ein Haufen Halsabschneider würde es werden. Dennoch war er zuversichtlich sich mit seinen Methoden und Fähigkeiten in der Führungsrolle behaupten zu können. Silija konnte dabei sehr hilfreich sein. Hart aber gerecht zu handeln, oder wenigstens so zu wirken, war um so leichter wenn man einen grausamen Vollstrecker in der Hinterhand hatte.
Eine Schleuse gewährte Eintritt zur Steuerzentrale, welche sich als überraschend geräumig erwies. Augenscheinlich war sie darauf ausgelegt, dass der Großteil der Besatzung sich während des Flug hier aufhielt.
Schrekt'Orn verschaffte sich einen Überblick über die Instrumente. Das Schiff war ein Arbeitstier und war daher nicht sonderlich komplex aufgebaut. Er glaubte kaum das Silja die Schilde bekommen würde nach denen es sie verlangte. Bis auf die Steuer- und Kommunikationskonsole waren die Stationen nicht besetzt. Den Kapitänsstuhl zu besetzen erlaubte sich die Echse nicht, schließlich waren sie nur Gäste. Doch an einer der freien Leistungsüberwacher nahm er Platz. Während er sich mit den Systemen, wie Trägheitspuffer, Steuertriebwerken und künstlichem Schwerefeld vertraut machte, betraten einige der anderen Besatzungsmitglieder die Zentrale.

Mein Name ist Kane, wissen sie ja und was ich kann. Naja ich kann ich kenn mich mit Knarren aus das ist das einzige was ihnen hier vielleicht helfen kann sonst bin ich hier eher Fehl am Platze.

Es sprach nicht gerade von reiflicher Überlegung wenn man anderen Leuten die eigene Entbehrlichkeit verkündete. Ehrlich vielleicht... aber klug?
Nun ja er hatte andere Dinge zu tun und wandte sich an den Piloten.

So wie ich die Sache sehe, währen wir bereit den Reaktor hochzufahren und den Start einzuleiten. Ich nehme an der Zeitraum von einer halben Stunde, denn Herr Cort ansprach, beinhaltet die Vorwärmzeit. Das war üblich bei diesen Schiffen. Sie waren auf Leistung hin gebaut, nicht auf Geschwindigkeit. Wenn sie die Erlaubnis bei ihrem Vorgesetzten einholen unterstütze ich sie gern bei der Startsequenz.


- Einheit 108 - 02-17-2013

Den knappen Kommentar des wundersam gekleideten Menschen ließ 108 registrierend, jedoch ignorierend an sich vorüberziehen, verstand er doch nicht, was Kane damit bezweckt hatte. Insgesamt war ihm dieser Mensch suspekt, genauso wie jener, der die kleine Gruppe schon bei ihrer Ankunft beobachtet hatte. Vermutlich dachten sie ebenso wie 108, doch das war für das kybernetische Gehirn des Xenos nicht von Belang. Allein die Tatsache, dass Salem und Kane HLO-Stäbchen geteilt hatte, sprach zumindest gegen latentes Mistrauen seitens des wohl relativ jungen Menschen. So vervollständigte sich mehr und mehr eine kleine Datensammlung über Kane, die zu einer Art Persönlichkeitsprofil zusammengefügt wurde. Binaeri konnten nicht anders, alles, was sie an eventuell nützlichen Informationen sammeln konnten, sammelten sie und sei es nur über Zeit. Informationen waren sehr, sehr wertvoll, egal welcher Spezies man angehörte. Die richtigen Details konnten einem unter Umständen verschlossene Türen öffnen, Speicher entschlüsseln, Zungen lösen oder sogar Leben retten!

Das scheinbar devote Männchen verschwand, Salem und 108 blieben zurück, als der Söldner etwas anmerkte: "Du scheinst ja wahnsinniges Interesse am Weltraum zu haben." Offenbar bezweckte auch er, das Frachtschiff zu betreten, grad wie ihnen von Vilchis geheißen worden war. "Er scheint ja zu wissen wo es hingeht, aber ich kann mich nicht entsinnen, dass sich jemand die Mühe gemacht hätte uns eine Kabine oder auch nur einen Lagerraumplatz zugeteilt zu haben. Wo genau sollen wir unser Gepäck verstauen? Das hat Madame General-Feldmarschall geflissentlich vergessen uns mitzuteilen."
108 konnte meist nur Vermutungen anstellen, was kommunikative Stilmittel anging, hier jedoch war der Wink mit dem Zaunpfahl deutlich genug, dass Salem seinen letzten Satz mit etwas Sarkasmus versetzt haben musste. Auch seine Mimik und Gestik sprachen dafür, dass dem Menschen etwas gegen den Strich ging. Nur was? Kündigten sich hier Revierkämpfe zwischen zwei Männchen um die Gunst des umworbenen Weibchens an? Das wäre sicher faszinierend zu beobachten gewesen, allerdings sagte dem Binaeri irgendetwas, dass sich die unterschwellige Aggression nicht gegen Kane, sondern Silja selbst richtete. 108 würde das noch näher erforschen müssen, musste jedoch zugeben, dass auch ihm der Ton missfiel, den sie ihnen anderen Gegenüber anbrachte, auch wenn er unter Menschen nichts besonderes war, soweit der Xeno wusste. Es würde sich zeigen, ob sich das Klima zwischen Salem und Silja noch entschärfen würde oder nicht.

Nun wanderten 108 und Salem gemeinsam durch das metallene Innere des Transporters, welcher überraschend komplex aufgebaut zu sein schien. Zumindest komplex genug, dass man sich ohne Instruktionen schon schnell verlaufen konnte, denn Ausschilderungen waren kaum auszumachen und Kane schon aus ihrem Blickfeld verschwunden. Interessanter war es nun ohnehin, das Innere einer ersten Abtastung zu unterziehen und das leichte Pulsieren der Felder um sie beide herum zu erspüren.
Wohin waren sie nun eigentlich unterwegs? Suchten sie die Unterkünfte, oder wollte Salem direkt zur Brücke gehen, wo sie sich laut Befehl melden sollten, mit Namen und knapper Qualifikationserläuterung. 108 hoffte inständig, dass die von ihm aufbereiteten Informationen hinreichend sein würden, um jedwede Neugier seiner Person betreffend zufrieden zu stellen. Zu großer Kommunikation kam es derweil nicht, grade als 108 doch erwog, etwas zur Sprache zu bringen, tauchte der weit-gekleidete Mensch erneut in ihrem Blickfeld auf. Woher er kam war nicht ganz klar, ihm zu folgen war dennoch eine gute Idee, da auch seine Befehle die ihren waren und er sich zweifelsohne zur Brücke begeben würde.

Als Salem und 108 zusammen die Brücke betraten, beendete Kane grade seine eigene Meldung. Ein Waffenkenner also, wenn auch die Definition des Begriffes 'Knarren' noch einigen Raum für Spekulationen ließ, auch wenn bereits zu vermuten war, dass es sich hierbei wohl um Projektilwaffen handeln musste. Kurz darauf war zu vernehmen, dass der Echsen-Xeno mit dem Piloten kommunizierte, um die Startsequenz einleiten zu können. Bald würde sich dieses Ungetüm also wieder in die Lüfte erheben...

Der Binaeri sah sich um und tastete den Raum zumindest visuell ab, die große Brücke lieferte mehr als genug Input um seine Sensorik zu beschäftigen. Diverse Kontrollstationen waren noch unbesetzt, die Brücke selbst war für Zusammenarbeit ausgelegt. Nichts wirklich überraschendes für ein Schiff dieser Klasse und ein Zeichen wohl-durchdachter Planung, wie 108 fand. Die Kommunikation dürfte hier leicht zu koordinieren sein, ähnlich seinen Heimatschiffen, wo allerdings die gesamte Mannschaft über eine Art Meta-Bewusstsein vernetzt wurde.

Erst als 108 Blick die scheinbar reizbare Frau mit den roten Augen erblickte, löste der Xeno sich von den äußeren Eindrücken und machte Meldung, wie es von ihm erwartet wurde. "Cipher, Spezialist für Tech-Kommunikation und Sensorik, ausgebildet als Späh- und Komandoeinheit. Defizite im Einsatz schwerer Waffen auf Grund mangelnder Ausbildung." 108 hatte sich dazu entschlossen, eine zurückliegende Militärkarriere anzugeben, da sie ihm statistisch als am glaubhaftesten erschien, beachtete man die hohe Dunkelziffer an Deserteuren im menschlichen Militär. Der Ton, den der Xeno dabei anschlug wirkte routiniert, wie angestrebt. Hinzu brauchte sich dessen ohnehin recht steife Haltung nicht großartig zu ändern, um ein glaubhaftes Abbild eines Ex-Militärs darzustellen, dem seine Konditionierung noch in den sprichwörtlichen Knochen saß. Die Finte war ihm nicht anzumerken.
Natürlich spielte auch die inzwischen weit zurückliegende Frage Salems an 108 bei der Wahl der Identität eine Rolle, da dieser ihn ohnehin in dieser Richtung einzuordnen schien. Ihrer beider Aufmachung sprach dafür, dass sie somit hypothetisch in einem Boot säßen, wenn man 108s Meldung Glauben schenkte. So weit von der Wahrheit war der Binaeri dabei gar nicht von der Wahrheit entfernt, waren dies doch alles Dinge, die seinen Fähigkeiten entsprachen und welche ihn ausmachten.