Koron III
Introductio et principio: Auferstehung - Druckversion

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- Melanie Zaebos - 10-11-2008

Bronzedurchwirkte Nebelschleier, schwer wie jene Glockensänge, bargen all die Türmlein, Glasgiganten und Stahlkolosse Rasankurs. Unheimlich aus des kühlen Grabes Totenstille her, klang ein angestimmtes Requiem, süß und doch vom Sorgenkram durchwuchert, leidlich lindernd wie ein Narkotikum. Wie von einem schützenden Eismantel gänzlich schon umschlossen, lag sie da, die jungfräulich, emporgewachsne Kaiserstadt der alten Dynastie. Ras-an-Kur, Wiege aller Welten, uralt der Name, bindend an des Schicksals dünne Fäden, eingeflochten in die Ewigkeit, doch nicht zu dieser einen Zeit, welche sie dieser Tage nun durchlebte. Befohlen war es, diktiert die ungeliebte Niederlage, niemand, außer jene die es gewünscht, wollte dies geschehen lassen. Doch war es so besiegelt worden, was keinerlei Widerspruch dulden durfte. Noch am Vorabende des großen “Flammen Festes”, als sie, die Zintrachen von Ilyos, siebzig bezaubernde Tempeljungfern, dem Schmiederitual gemäß, den bronzenen Hochöfen unterhalb der ausgehobnen Minenschächte übergaben. Wie flehentlich der arglose gesenkte Blick der süßen Holden, vergeblich das jammernd schwere Seufzen ihrer einstigen Spielgenossen, selbst der Priesterschaft war hart errungenes Sakrileg, keiner wollt es recht vollstrecken. Dennoch, so forderte das Orakel, musste diese Tat geschehen, um die Wiege selbst im himmlischen Gleichgewicht zu halten. Ystiryan selbst war fast schon empor gekrochen, ehern fast der Schwarzkutte zeremonielle Röcke an den Schultern hingen. Mit dem goldnen Stab, gekrönt von Magnus eigner Krone, bahnte er sich den Schattenpfad, hin zum Tempelgrate, sechzig Stufen erhaben, hinabblickend auf das Menschenmeer, welches stillschweigen hinnahm, was hier geschah. Sechzig hoch, doch nur eine runter, eine, welche keine war. Erdios, der silberne Minister, Hochwohlgeborenster unter Gleichen, nach Stand, Rang und von Alters her der Zweite, schon gebeugt über des gähnenden Schlundes ungezacktes Opfermaul. Niemand verstand es so gut wie er, sich der Göttermach so trefflich zu bedienen. Primus inter pares, erster Segensträger, Blutzöllner und Henkersmeister, viele solche Namen trug er, doch nur einen empfand er würdig, ihn sich als Tiara auf das Haupt zu setzen: Salshenar der Ewigliche.

“Schon schwebt, mein lieber Freund und Weggefährte des gewundenen Pfades, flammen sengend heiß der Racheschwerter, geführt durch Engels Hände über unsren Köpfen.” , sprach sinnierend, fast im Taumel schwelgend, der alte Greis von vielen hundert Jahren, “Die einst noch milbenfreie urbane Luft ist verkommen mir, riecht angereichert von des Schwefelshöllensang, nach Schlund und Abgrund mir. Schon dünkt mir, des ungehörten ersten Propheten weihrauchschwere Zunge am rechten Ohr, flüsternd mir die Verse auf die meinige legend. Beschlossen sei es, so munkelt er, der schwarze Pestvogel hoch am Firmament schon kreisend, sendet nieder fließenden Tod, kündigt von den letzten Stunden, dem letzten großen Sieg der Wiege aller Welten! Besiegt” , spottend warf er aus, “so glauben sie uns schon! Vergiftet durch der Hexenmeister faulige Zauberkünste, zertreten unter dem Joch des feisten Barons, doch nichts, so sag ich dir, kann unsren reinen Glauben noch erschüttern! Wir sehen den Pfad, wie er sich vor unsren Augen windet und streckt, hoch zur Unsterblichkeit all unsrer Brüder und Schwestern! Er, oh frommer Bruder Salshenar, hat’s mir schon im Traume verheißen, das segensreiche Götterreich, einig unter einem schwarzen Banner, so marschiern wir dann, gen Gohmor, gen Sol, gen Terra selbst, um zu nehmen des Lügners eigne Zunge, sie anzunageln ans schwarze Buch der Sünde, welches hier unter diesem Tempel sicher verwahrt!” , altersschwach schon zitternd in den brüchigen Gliedern, klammerte sich sein Griff, wie Vogelklauen in des jüngren Mannes freigelegte Schulter, “Eil dich nun, Salshenar mein treuer Novize, das nicht etwa der Götter Werk vereitelt wird, noch vor der dritten Morgenstunde, muss verrichtet sein was sie gefordert hatten. Steig hinab in die Opfergrube, nimm von jenen was sie bieten, bring es den größten Mächten dar, und fleh um die Vergebung! Dreizehn Mal, wie die sagenhafte Unglückszahl, sieben Mal für den Lügner, und drei Male für Verhöhnung falscher Götzen! Eil dich, Bruder meines Bruders, Wärter aller reinen Seelen, gieß hinein in den Sündenpfuhl der Jungfern unverdorbenes Blut, und trink dann, so wie ich es dir gelehrt, mit voller Schale aus dem Kelch der Wiegestatt, welcher dort, wie es mir verheißen wurde, ruhen soll!”

Just zu diesem einen kühnen Gedankensprung, eingebettet in des Traumes wirren Schoß, umnachtet durch die angelegten Binden, war der helle Tag zur finstren Nacht geworden. Ungestüm und voller Eiseskälte wie das Meer, brandeten salzige Seen an ihre Gestade. Fährmann war er, Kuttenträger, Stab aus knorriger Eiche in den Gliedern, schwer sein Schritt und finster sein Benehmen. Schlurfend wankte er durchs Atrium der Pyramidenhalle, zur Seite wich da alles Leben, klirrend Werkzeug, Ketten, Stoffe und Vitrinen fielen. Jeder Schritt ein Höllenlärm, stahl das wand sich verflüssigt schon zu seinen Füßen, dennoch gefror es, als er vorüber schritt. Niemand, so schien es, hats bemerkt, als er eingedrungen war, selbst das einfühlsam wache haltende Borstentier, mochte reglos noch da draußen liegen, so wie sie es vernommen hatte. Panisch seine luftigen Glider fühlend, riss sie an den gewobnen “Ketten”, senkte tief die Zähne ins Gewebe, wollte schon den Atem sammeln, aufzuschreien. Doch ehe dies vollbracht, schon die wässrigen Finger über das Schlangenband an ihrem Knöchel spürend. Zischend, wie Reptilien, wand es sich reanimiert, um den Ringträger, grub sich ein ins weiße Fleisch, brennend wie ein Kometenschweif. Nichts verblieb, auch nicht der Schrei, wenngleich, sie nun aus schmerzenden, krankhaft furchtsamen Träumen aufgerissen, sich als im Stich gelassene Fliege in der Spinne gewobnen Netz fand. Unfähig sich Arme oder Beine lösen zu können, sogar am Sprechen, Schmecken, Fühlen gehindert, schlug sie schon die Augen auf, um zu sehen, das sie nichts sehen konnte. Dennoch, obgleich wach, nur von kurzer Dauer, schon rang sie abermals, sandig kratzend in den Lidern, schwer wie Obsidian auf der Zunge und stechend, glühend an den Schenkelinnenseiten ob der hart durchzechten Nacht, der Schlaf hernieder. Ruhiger dieses Mal nun, sank sie nieder, den, was sie nicht wusste, waren kaum zwei volle Stunden verstrichen, seit dem sie ihr “Fürst” derart gebunden verlassen hatte. Gedämpft durch gewundenen Stoff, ein müdes Seufzen ausstoßend, schloss sie enger die purpurnen Lippen darum, und genoss abermals Morpheus zauberhaftes Reich, sich ganz dem milden Druck vierer Schlingen nun ergebend, ausgestreckt wie auf dem Altar, harrend seiner Wiederkehr, nach Befreiung sehnend, dennoch dies genießend wie es war.


- Kogan - 10-11-2008

Knackend gab der Totenschädel unter Kogans Stiefeln nach und wurde zu Staub zermalmt. Staub der von jenem, heiß aus der Wüste herüber wehenden, Wind aufgenommen wurde der dafür gesorgt hatte das so viele Dinge in Rasankur in gutem Zustand erhalten waren. Der Krieger achtete nicht auf die Gebeine die er zerstampfte, zu sehr war er damit beschäftigt die Karte in der Hand mit der Umgebung abzugleichen.
Der markierte Ort war hier, doch er konnte nichts erkennen was man als Eingang hätte deuten können. Er stand in einer Villensiedlung, wohl die einstige Wohnstadt der reicheren Bürgerschaft. Zwar hatte Kogan vermutet das der Eingang verborgen lag, doch auch gehoffte das ein Hinweis auf den Einstieg schon zu erkennen wäre wenn er hier war. Dies war jedoch nicht der Fall. Sollte hier ein Eingang sein, der groß genug für Panzer war, dann musste man die Siedlung darüber errichtet haben. Zwar gab es einen kleinen Platz in der Mitte, er konnte jedoch nichts ausmachen das auf Zugang oder dergleichen hindeutete. Auf dem genauen Punkt, welcher auf der Karte markiert war, stand nur ein Herrenhaus. Der Kämpfer drehte sich ein wenig ratlos auf der Stelle.
Nein kein Zweifel, es musste unter der Villa sein. Also sprengte er die Tür mit einem Tritt auf und betrat das Anwesen. Seine Fußabdrücke ihm Flugsand bewiesen das er seit der Vernichtung der erste Eindringling war. Das Inventar war gut erhalten und kündete einmal mehr vom vergangenen Reichtum der toten Stadt. Edle Stoffe und Möbel aus teurem Holz. Er strich über einen weißen Flügel und hinterließ Spuren im Staub darauf. Knochen lagen auf Diwanen und auf dem Boden. Diese Familie war, wie alle anderen, vom Tot überrascht worden. Ein ehrloses Ende. Jedem sollte es zugestanden werden das sich jemand die Mühe machte ihn persönlich zu töten. Diese Art des Tötens widerte Kogan an. Jeder dahergelaufene Schwächling konnte einen Virus freisetzen, das pervertierte die Reinheit des Schlachtens und war vielleicht im Sinne von Nurgel aber niemals von Khorne.
Eine Lyra erregte seine Aufmerksamkeit. Sie ruhte noch in den knöchernen Händen des ehemaligen Spielers. Kogan hob das Instrument auf und glitt mit den Fingern über die Saiten. Die Berührung, ohne Wissen um das Wie ausgeführt, entlockte der Bespannung musische Klänge. Späherisch verhallten sich zwischen den Toten. Melanie mochte das Ding gefallen. Die Harfe war kunstvoll gearbeitet, von Meisterhand zweifelsfrei. Kogan riss eine Tischdecke von ihrem Platz um den Fund darin einzuschlagen. Etwas klapperte zu Boden. Der Krieger hob es auf und blies den Staub fort. Ein Fächer, die Zier einer edlen Dame wohl. Kogan klappte ihn auf und begutachtete den schwarzen Stoff zwischen den Rippen. Aus einer Laune heraus amte er die divenhafte Bewegung großer Frauen nach. Dabei übte er wohl etwas zu viel Druck auf die Basis des Fächers aus, denn mit einem Klicken wurde ein Mechanismus ausgelöst und lange scharfe Dornen, schossen aus den Spangen.
Woooh!
Fast wären ihm die Nadeln ins Gesicht gefahren. Keine tödliche Waffe doch sicherlich eine böse Überraschung für Unbedarfte. Schon vor zweihundert Jahren gab es also Wildkatzen in der Frauenwelt. Mit einem unverhohlenem Lächeln musste er an seine eigene Nemesis denken und betastete die Wunde in der Seite. Die stählernen Krallen zog sich nach erneutem Druck wieder ein und der Kämpfer wickelte die kleine Gemeinheit, zusammen mit dem Instrument in das Tuch und knotete es an seinen Gürtel.
Genug des Müßiggangs, es gab wichtigere Dinge zu tun und er machte sich ernsthaft daran nach einem Eingang zu suchen. Das Logischste war es im Keller zu beginnen. Allein das Haus hatte keinen. Das bestärkte ihn immerhin in der Vermutung das etwas anderes unter dem Gebäude liegen musste.
Der Diener des Blutgottes zertrümmerte Wandverkleidungen, zog Bücher aus den Regalen riss den Teppich vom Boden, doch nichts ergab sich. Langsam begann er zu verzweifeln. Was wenn man die Depots nur mit einem Funksignal, oder ähnlichem öffnen konnte? Dann wäre all die Mühe, all die Strapazen umsonst gewesen. Schweres Gerät und unzählige Arbeitskräfte hätte es bedurft den Bunker frei zu graben. In seinem Bestreben etwas zu finden schichtete er letztendlich sogar das Kaminholz um.
Kaminholz?
Der Krieger hielt inne. Er konnte sich nicht erinnern einen Schornstein auf dem Dach gesehen zu haben. Hastig lief er vor die Tür und fand seine Vermutung bestätigt. Also musste es eine andere Bewandtnis damit haben. Zurückgekehrt untersuchte er die Feuerstelle. Tatsächlich war sie nicht mit Russ bedeckt, sondern dieser Eindruck war mit geschickt aufgetragener Farbe erzeugt. Hier hatten nie Flammen den Stein geleckt. Kogan tastete in der Nische herum, versuchte den gusseisernen Funkenschutz als Hebel oder geheimen Schalter. Schließlich drückte er flach gegen die rückwärtige Wand und siehe da, sie glitt lautlos zurück.
Na also!
Vorsichtig steckte er seinen Kopf in die Dunkelheit die dahinter zum Vorschein kam. Ein Schacht ging steil in die Tiefe. Der Boden war nicht zu erkennen und somit die genaue Länge des Schachts nicht bestimmbar. Vielleicht gab es einen Fahrstuhl oder eine Schwebeplattform aber wenn dann fand er nicht heraus wie man sie aktivierte. Also benötigte er ein Seil. Die Suche nach etwas Derartigem stellte sich als ebenso mühselig heraus wie nach dem Eingang. Schon wollte er entnervt zurückgehen und Jack suchen um ihr Seil zu holen als er den Stall entdeckte. Offenbar war die Familie dem Reitsport zugetan oder hatten eine Zucht betrieben. Die Knochen in den Boxen verrieten nicht mehr um was für Tiere es sich gehandelt hatte.
Neben Sätteln, Zaumzeug und Futtersäcken hingen mehrere, so genannte Bullenpeitschen an der Wand. Aus zusammengedrehtem Leder waren sie zäh und wiederstandsfähig. Sicher konnten sie sein Gewicht problemlos tragen. Somit griff er sich einige von ihnen und knotete sie zusammen. Das Leder knarrte als er die Reißfestigkeit prüfte. Mit dem selbstgebauten Strick ging es zurück zum Schacht. Ein Ende fand seinen Platz am Funkenfang, das andere fiel in die Finsternis. Bedächtig, sich mit den Füßen abstützend, ließ er sich hinab. Es stellte sich heraus das es weniger tief war als er geglaubt hatte. Daher knotete er die untere Peitsche los und band sie sich quer um die Brust. Die Finsternis war absolut und er wünschte sich Balius Augen herbei. Natürlich hätte er sich eine Fackel oder Lampe besorgen können doch er wollte das hier erledigt wissen. Also tastete sich der Schlächter voran, die Axt wie ein Blinder hin und her schwenkend. Nach einiger Zeit blinkte vor ihm ein unbestimmtes Licht, zumindest glaubte er dies. Seine Vermutung bestätigte sich als er näher kam. Das Leuchten rührte von einer kleinen, vielleicht Daumen großen, Diode her. Sie blinkte blaue und schien geradezu darum zu betteln gedrückt zu werden.
Da Kogan kein Mann von Vorsicht war drückte er, achselzuckend auf das Licht.

Notstromversorgung aktiviert! Verkündete eine sanfte Computerstimme.
Irgendwo hob ein tiefes Brummen an. Unter seinen Füßen begannen Maschinen zu stampfen und aus ihrem Totenschlaf zu erwachen. In weiter Ferne fraß sich ein Lichtkegel in die Schwärze. Dann Nocheiner und Nocheiner. Rasend schnell verdrängten sie nun die Dunkelheit und tauchten die Umgebung in kaltes Neonlicht.
Was sie beschienen entlockte dem Krieger ein brüllendes Lachen. Kogan breitete die Arme aus als wolle er den ganzen Raum umspannen. Die Stimme drohte ihm zu versagen so laut dröhnte sein Freudengelächter.
An der Wand zogen sich Regale voller Sturmgewehre entlang, Granatwerfer, Pistolen, Schrotflinten, Scharfschützengewehre, alles was die Waffenindustrie zu bieten hatte, alles unberührt da er es gewesen war der die Versieglung, nach Jahrhunderten des Schlummers, gebrochen hatte. Mit fiebrigem Glitzern in den Augen hob er ein gewaltiges Maschinengewehr aus der Halterung und wog es in der Hand. Er ließ es fallen, griff einen Granatwerfer, fand auch bei diesem kaum Zeit für nähere Betrachtung als er eine zweiläufige Sturmkanone gewahrte. Es war für Kogan wie für ein Kind im Süßigkeitenladen.
Der Terrakottaarmee aus vergessenen Zeitaltern gleich, reihten sich Ständer mit Körperpanzerungen in der Mitte der Halle. Kogan ging zwischen ihnen hindurch und hielt auf die Flanken zu. Hier standen Panzer verschiedenster Fabrikaktionen. Angriffsgefährte, Artillerie, Kommandofahrzeuge, sogar Flieger aller Arten. Ihre Konstruktionsweise nichts imperiales an sich. Zwar waren die Panzer wuchtig wie es diese Art der Fahrzeuge nun mal zu seien pflegten, doch alles in allem wies das Design mehr Rundungen und geschwundene Übergänge auf. Kogan schwindelte von den Möglichkeiten die sich ihm offenbarten. Gab es wirklich noch weitere dieser Lager dann war die Macht unermesslich.
Fünf Stunden verbrachte er dort unten, kletterte auf Vehikel, begutachtete Steuerungen und Geschützaufhängungen. Schließlich hatte er alles erkundet und saß, Zigarre schmauchend im Sessel eines Aufklärungsläufers, die Füße auf den Kontrollen abgelegt. In Gedanken rollten die Armeen bereits und hinterließen nichts als Asche. Natürlich musste er die Armada dazu erst einmal hier rausschaffen können. Es nützte nichts Soldaten anzuwerben und ihnen mächtige Waffen zu versprechen wenn er Panzer und Flieger nur hier in diesem unterirdischen Museum präsentieren konnte.
Also bequemte er sich aus seinem Sitz und suchte nach einer Möglichkeit diese ganze Militärschau ans Tageslicht zu befördern. An der Stirnseite, jener Wand gegenüber durch die er gekommen war, entdeckte er eine niedrige Tür. Ein Schild warnte davor zu rauchen. Kogan ließ die Zigarre vom linken in den rechten Mundwinkel wandern, stieß eine Dampfwolke hervor und drückte die Klinke nieder.
Die Kammer dahinter war bis unter die Decke mit Munition vollgepackt und enthielt alles, von Pfeilen für Präzisionsarmbrüste bis zu Raketen und Bomben. Diese Pracht entlockte Kogan ein weiteres Lächeln, doch er hielt sich nicht mit Bewunderung auf. Eine weitere Tür brachte ihn in karge Wohnbereiche. Im Falle eines Angriffes hätte hier wohl eine verborgene Streitmacht untergebracht werden sollen die, nach vermeintlicher Niederlage, aus dem Untergrund hervorgebrochen wäre und die Wende gebracht hätte. Nun zu derartigen Finten war es nicht mehr gekommen. Der Tot war zu schnell geritten um sich vor ihm zu verbergen. Leere Schlafsäle waren es durch die der Krieger seine Schritte lenkte. Küchen und Waschräume schlossen sich an. Medizinische Einrichtungen und sogar einen Gefängnisbereich gab es. Letzterer veranlasste Kogan einen Augenblick zu verweilen. Die chromglänzenden Instrumente waren unbenutzt, ein Umstand über den potenziellen Kandidaten nur froh hatten sein können. Ein Gegenstand erweckte seine Aufmerksamkeit und er stecke ihn grinsend zu den Sachen im Tuch. Wer wusste schon ob man ihn nicht brachten konnte?
Schließlich war auch eine Art Steuerzentrale gefunden. Ein Kontrollraum mit Monitoren und Schalttafeln. Hier wurden Soldaten überwacht die ihr Leben lange in verflüssigten Innereien ausgehaucht hatten. Eine separate Tür war mit “Generatorraum“ beschriftet und führte offensichtlich hinab zu den Maschinen. Doch wichtiger war Kogan der große Zughebel mit der Betitelung für die Rampe. Er zog daran und sofort nahm das Brummen unter der Erde zu. Zusatzmotoren schalteten sich ein und mit quälendem Ächzen schoben sich die Decke auseinander. Das Licht des Tages und eines veränderten Korons fiel auf die schlafende Armee. Die Knochen vom auseinandereilenden Platz regneten auf die stahlgepanzerten Dinosaurier herab und brachten die Soldaten nach zweihundert Jahren doch noch mit ihren Fahrzeugen in Berührung.
Als wäre er bereits der große Kriegsherr, der er eines Tages zu seien hoffte, schritt er die Rampe empor. War seine Laune vorhin gut gewesen so bewegte sie sich nun in ungeahnten Höhen. Er kehrte zum Palast zurück da sich bereits der Abend über das Land sengte und die Nacht ankündigte. Hunger trieb ihn, doch nicht nur nach Nahrung und er beschleunigte seinen Schritt.

Im Palast angekommen war die Küche sein Ziel. Wie schon in der verflossenen Nacht machte er einen Teller voll Köstlichkeiten bereit und auch Wein nahm er mit. Der Rebensaft war alles was an Getränken vorhanden war und so musste er es sein, auch wenn der Krieger ihn ohnehin gewählt hätte. Sich auf dem Weg in Gemach bereits einige Bissen einverleibend schlenderte er zur vertrauten Ruhestadt. Der Blutspur, die von seiner kleinen Eskapade mit der Schlangenfrau kündete, schenkte er keine Beachtung und machte einen großen Schritt darüber hinweg.
Vor der Pforte wachte die Bestie wie Zerberus über die Unterwelt. Auch wenn der dreiköpfige Hund wohl kaum auf einem silbernen Teller herumgekaute. Kogan klopfte dem Untier auf den sehnigen Nacken und betrat das Gemach. Der Schweinehund blickte seinen Herren mit herzerweichendem Hundeblick an als Kogan das Zimmer ohne ihn betreten wollte. Der Krieger hielt inne und bedachte das Tier mit einem zögernden Blick. Dann befahl er es mit einem Kopfrucken herein, schickte es aber gebieterisch auf einen Diwan unter dem Fenster. Grunz schien mit diesem Platz überaus zufrieden, drehte sich auf dem weichen Polster einmal im Kreis und rollte sich dann zusammen.
Das Halbdunkel des Abends war zwischen den Wänden eingezogen und der Krieger vertrieb es indem er die unzähligen Kerzenleuchter mit der Spitze seiner Zigarre entflammen ließ. Dann schritt der die Stufen zur Pyramide hinauf. Sie lag wie er sie verlassen hatte... nun ja alles andere wäre auch merkwürdig gewesen. Einen Moment betrachtete er sie einfach nur ausgibt. Trotzdem er erst vor einiger Zeit bei ihr gelegen hatte war sein Verlangen nach ihr nicht gestillt. Sie musste ihn gehört oder die Bewegung auf der Matratze gespürt haben denn sie reckte den Kopf in die ungefähre Richtung. Kogan legte den Beutel mit den Fundstücken auf die Ablage und ließ sich neben sie in den weichen Stoff fallen. Schritte imitierend liefen Zeige- und Mittelfinger über den rot bespannten Bauch.
Ich bin zurück Geliebte. Sanft streichelte er ihre Wange zwischen Knebel und Augebinde.
Ich dachte ich hätte heute das Paradies gesehen, spielte er auf den gefundenen Waffenhort an, doch jetzt weiß ich das ich es verlassen habe als ich von dir ging.
Kogan löste den Knebel und nahm ihn ihr aus dem Mund, die Augenbinde ließ er an Ort und Stelle da es ihn reizte ihr diesen wichtigen Sinn zu nehmen.
Ich habe gefunden weswegen wir gekommen sind. Die Waffen sind dort und warten darauf gegen das Imperium loszubrechen.
Doch nun zu wichtigeren... zu angenehmeren Dingen.
Der Zeigefinger kam auf ihrer Unterlippe zu liegen. Sie schnappte danach und umschloss ihn mit dem Mund, streichelte seinen Finger mit ihrer warmen Zunge.
Ziemlich hungrig was?
Er befreite sich, auch wenn sie es zu verhindern suchte. Kogan schob ihr ein Kissen unter Den Rücker so das sie ein wenig aufrechter sitzen konnte. Dann schob er ihr ein Stück Obst zwischen die Zähne und sie kaute es artig.
Mir scheint deine Lust wird angestachelt wenn du mir ausgeliefert bist. Er fütterte sein Angebetete mit einem weiteren Apfelstreifen und umfaste mit der anderen Hand ihre Hüfte.
Ist das der Fall?
Er zog sie zu sich.


- Melanie Zaebos - 10-11-2008

Sinneslos halb von der Zwischenwelt Deliriums umfangen, war es wie heilsame Ambrosia, sie aus dem tausendjährig scheinenden Dornröschenschlaf erweckend, wie zwei Finger seiner einen Hand, massierend über weiche geformte Muskeln glitten. Mit überschwänglichem Nachdruck setzte sie schon, die perlweiß erleuchteten Beißerchen fest ins Stoffgewebe, ehe er, sie dieser sanft entledigte, ihr somit die hochgeschätzte Gabe von Sprache und Manier gewährend. Träger, gar innehaltend wohl hingegen, beim spärlich nur anklingenden Gedanken, ihr seidene Fesseln oder Augenbinde abzunehmen. Kunstvoll aus den Bändern seiner Stimme hochbeschwörend, formte sich paradiesisch sein ungestümer Reiz, pochte er darauf, eben Elysium geschmäht zu haben, nur um an ihre Bettstatt zurückzukehren. Malerisch schon ein meisterlich errungenes Wort verkündend, sie schlaff in ihren Ketten liegend, berichtete er kurz angebunden, zuerst von schweren Kriegerwaffen, dann jedoch von unverfemten Zärtlichkeiten, welche er ihr schon seit Stunden wie ihr dünkte, zugedacht. Lippen schonend um seine lockende Kuppe schließend, kosend für den Augenblick, bald entwunden, schon an ihrer statt ein saftiges gespaltenes Kernobst empfangend. Vorderster Schneidezähne, kleinlich wie ein Fischelein davon nagend, achtete sie bar jeder höflichen Etikette, strengstens schon darauf, sich winzige Apfelkrümchen sinnlich verrucht vom nektarfeuchten Mund zu lecken. Erahnen konnte sie es fast, wohin sein derzeit wohl empfindsames Augemaß liegen mochte. Schwärmend nach dem Weibesleib, schlang sich fast stählern hart des Kriegers mächtiger Schlächterarm um ihre Mitten, sie unwirsch, fast schon flegelhaft trotz der umschlossenen Extremitäten, an seine mächtigen Flanken zerrend. Atem wenig schon durch seine harsche Art bedrückt, genoss sie noch ein letztes kreisen um das rote Oval, das fruchtige Parfüm vertilgend.

“Mitnichten, würde ich irgendeine Lust bei solchen "widerlichen" Fesselspielchen und Schikanen empfinden, hätte ich damals wohl schon kaum einen Schritt noch machen können!” , theatralischer noch inszeniert, kreuzte sie die eingehüllten Schenkel übereinander, bleckte ihm schon frech die karmesinrote Zunge heraus und grinste kecker noch als zuvor, “Selbst wenn es also so wäre, mein tapfres Schlächterlei, könnt es dir nicht ein Achselzucken kosten. Lässt mich hier doch leidlich, bangend um die leibliche Reinheit ungeschützt zurück… Was wäre wohl gewesen, wenn ein andrer, womöglich einer dieser “Ratsverdreher” vor dir eingedrungen wäre, in diese Kemenate?” , keimend schon der Lustgedanke, streckte sie das alabasterweiße Gesichtlein ihm entgegen, “Verschlägt es dir schon so rasch den tiefen Bass, du Schuft? Höhnst du mir? Treibst dein hinterhältiges Schindluder auch nur mit festgebundenen Mädchen, lässt sie harren, wenn du dich an ihnen satt gesehen hast…” , übertrieben schauspielernd bebte er schüchtern zitternd der halbe Leib, weinerlich die Stimme eingefärbt, wohl wissen das es ihm ein leichtes war, all dies zu durchschauen, “Ach… wer da nur ein strahlender Ritter, eingehüllt in güldne Platten, herbeieilend auf weißem Hengst… mich zu erretten vor dem schwarzen Knecht, welcher mich geraubt hat dieser Tage, Axt und Bestie mir drohend entgegengestreckt… so würde ich ihm auch das kornfarbene Haar herablassen aus diesem Kämmerlein.” , prosaisch sprudelten jene Verse von den fruchtigsüßen Geberlippen.


- Kogan - 10-11-2008

So, ein Schuft bin ich also? Ein schwarzer Ritter der dich geraubt hat. Er strich über ihren Hals und fuhr den Rand des Bandes darum entlang.
Ziemlich keck für ein Mädchen das dem schrecklichen Unhold derart ausgeliefert ist. Wie beiläufig spielte er mit den Reißverschlüssen, zog sie jedoch nicht auf. Viel mehr beugte er sich über sie, ließ seinen heißer Atem das zarte Gesicht lang streifen.
Hast du keine Angst das die Bestie dich fressen könnte? Meine Zähne sind scharf und du siehst ziemlich lecker aus. Denn in einem irrst du dich. Ich kann mich eben nicht satt sehen an dir.
Hat dir deine Mutter nicht gesagt was passiert wenn du allein in den dunklen Wald gehst?

Er entzog sich ihr, machte das Spiel mit und schien ihre, schlecht dargebotene, Abscheu zu akzeptieren.
Mit goldgelockten Jünglingen kann ich dir dienen. Sicher hab ich noch die Köpfe einiger dieser tapferen Burschen herumliegen. Gern mache ich sie dir zum Geschenk, doch bis dahin... Er öffnete das Tuch mit den Fundstücken und hob die Beute aus der Folterkammer heraus. Es handelte sich um einen Knebelball von roter Farbe. Er hing an einem festen Lederriemen der so angebracht wurde das er zwar nicht verrutschen, aber jeder Zeit vom Folterknecht unter das Kinn geschoben werden konnte. Ein praktisches Instrument wenn es um Verhöre ging. Zum einen konnte man sich von den Schreien des Opfers erlösen, zum anderen gab man dem Delinquenten das Gefühl das man seine Antworten gar nicht hören wollte. Gab man ihm die Sprache dann zurück sprudelte es meist nur so hervor. Kogan hatte zwar nicht vor Melanie zu verhören, das hinderte ihn jedoch nicht daran das Werkzeug bei ihr einzusetzen.
Erscheint es nur so, oder bist du mit wesentlich zugetaner wenn du zum Stummsein verdammt bist? Nur Frechheiten schleuderst du mir entgegen also wird es wohl besser sein dich wieder zum Schweigen zu bringen.
Als sie den Knebel sah strampelte die Frau wie ein Vögelchen im verhängnisvollen Netz des Häschers. Doch die Gegenwehr brachte nichts. Weder kam sie gegen die Stricke, noch gegen die Körperkraft des Chaoskriegers an. Auch heftiges Schütteln des Kopfes rette sie nur Kurz vor dem Drohenden. Zwar bereitete es Kogan einige Mühen, doch schließlich hatte er den Ball zwischen die weißen Zähne gezwungen und nach weiterer Gegenwehr auch den Riemen hinter ihrem Kopf verschlossen. Mehr als als dumpfes Gestammel, wohl Verwünschungen, war nun nicht mehr von ihr zu vernehmen.
Welch liebliche Ruhe!
Er verharrte einen Moment als lausche er der Stille. Dann richtete sich seine Aufmerksamkeit auf die goldenen Haare. Eine Strähne glitt wie flüssige Seide durch seine Finger.
Hmmmm... wahrlich du hast recht! Theatralische Überraschung! Einer deiner Recken könnte daran heraufklettern und mich im Schlaf erdolchen. Oder noch schlimmer dich mir fort nehmen. Das kann ich natürlich nicht zulassen.
Das Bündel, in welchem eben die Nadel ruhte mit der sie ihm die Lippen verschlossen hatte, enthielt auch eine große Schere. Er förderte sie zu Tage und wittmete sich wider der Frau. Die Pranke des Kämpfers legte sich um den Schwanenhals und drückte sie unerbittlich nieder. Als sie sich gar zu sehr wehrte schwang er ein Bein über ihren Körper und drückte sie in die Polster, packte sie am Kinn und erzwang ihr Stillliegen. Nur die Beine trommelten ein wildes Stakkato und ihre spitzen Absätze verwüsteten das Laken.
Kogan setzte die Scheren an!
Nur die Augen konnte Melanie bewegen und verdrehte sie bis ins Weiße um dem Weg der Schere zu folgen. Diese wanderte einmal um sie herum stutzte die prächtigen Haare auf Schulterlänge.
So! Schon wesentlich besser! Er zog das Kissen, auf welchem nun der blonde Stolz als kläglicher Rest seine letzte Ruhe fand, unter ihr weg und schleuderte es davon. Dann tat er als würde er Worte aus ihrem Gestammel heraushören.
Was sagst du? Er brachte das Ohr näher an den versperrten Mund.
Du willst nun brav sein und kein böses Wort mehr über die Lippen kommen lassen? Ist es so?
Sie starrte ihn einen langen Moment an. Dann nickte sie artig.


- Melanie Zaebos - 10-12-2008

Die unweigerlichen Ruinenstädte seines tätowierten Gesichtsfeldes glänzten regelrecht vor pädagogischer Entzückung, erziehen wollte er sie wohl, mehr schlecht als recht, denn in seiner Handlung spiegelte sich die krankhafte Belustigung derartigen Verhaltens wieder. So es in den welligen Landschaften seiner Stirn geschrieben stand, forderte er die fiesen Neckereien, sehnte sich sie auf diese lächerliche Manier erotisierend zu bestrafen. Man konnte es ihm nicht einmal verübeln, empfand sie, war doch sie die “Intendantin” derart ungestümen Fassnachttreibens. Zustimmung hatte sie ihm beteuert, nachdrücklich leidenschaftlich noch artiger als zuvor das Haupt geneigt. Wie einst die wunderbarsten afrikanischen, so meinte sie sich zu erinnern, Juwelen, blitzte unter einem dünnen Speichelfilm die Frontseite ihres neuen Spielzeuges, dunkel, getrübt, fast wie ein Blutgranat. Gleichsam eines anmutig baumelnden Perlencolliers, lag es schlank gebunden an ihren Hals, und wie abgöttisch genießerisch er die narbenversehrten Griffel um ihren Hals gelegt, zugedrückt mit der pervertierten Genugtuung eines de Sade, fast schmeichelnd und dennoch brachial, heiß umfehdet das lange Haar auf Schulterhöhe abgestutzt. Ein wenig bedauernd warf sie tränennasse Sorgenblicke nach der einstigen Pracht, ignorierte diese jedoch alsbald völlig, schwacher reiz an ihrer einen Hand pochend. Erinnerte sich wiederum der durchstochnen Teller, jenes verhängnisvollen Transfers von Gohmor nach Rasankur. Murrend nahm sie es noch zur Kenntnis, das er, als groß gewordener Konsul, nun von übermenschlicher Leibeskraft obsiegen musste, egal wie sie es drehen und wenden mochte. Gegen seine dämonisch inspirierten Muskeln, mochte selbst der Hüne mit der polierten Glatze nicht bestehen, überhaupt, so war ihr, hätte sie noch nie ein Lebewesen erspähen dürfen, das ihm, von Angesicht zu Angesicht, hätte Herr werden können. Einzig womöglich, jene die wussten, ihren psychischen Leib über den des physischen zu stellen, um somit, jenen auszutricksen oder zu übertölpeln. Doch selbst dies entrückte mit jeder verstrichenen Stunde mehr und mehr, es schien, als Schmiede der Meister aller Schlachten, seine Ruhmesklinge abermals, als wolle er seine Waffe so formen, das selbst gewitzter Geist nicht mehr Herr sein konnte. Wie erdrückend schon die Einsicht jenes Mannes, der vor wenigen Monaten noch ein dumpfer Kriegsbummler gewesen war, bar jeder Aussicht auf Zukunft, Vision oder großer Tat. Was hier, in Rasankur, geschehen war, glich der neuen Genesis, schöpfte er doch merklich Kraft und Reinigung aus der schwarzen Historie dieser einstigen Festungsstadt, erschuf sich selbst zu neuer Pracht, machte sich, auf Dauer, zweifellos den heidnischen Chaosgöttern gleich. Was immer also geschehen mochte, sollte, mutierte ihn, hin zum wahren Despoten, und machte ihn, so musste sie sich stumm schweigend eingestehen, attraktiver den je. Hatte sie einst, in der künstlich hergestellten Gravitation und sauerstoffarmen Atmosphäre einer “Zuflucht” noch kaum ein Härchen für ihn empfunden, wuchs das seelische Verlangen rasend an, ja, verschlang sie, hier wie sie war, gefesselt und seiner Grausamkeit ausgeliefert, schon regelrecht. Grämend drückte sie sich einfühlsam an seine starke rechte Flanke, den Schenkel fest an ihre beiden gepresst, als sie seitlich unter ihm zu liegen kam, deutlich schon die gewebten Ketten an den Gliedern fühlend. Sehnsüchtig löste sie den Blick von seinem abgegriffnen Lederhosen, aufgerauten Kampfestiefel und ließ ihn etwas über die graue Bluse fliegen, achtete auf die stahlgesäumte Kragenweite seines Harnisches, glitt dann übers unrasierte Kinn hoch zu seinen aufgeschlagnen, heimtückischen Augen. Schwach und dennoch drohend, wie die Katze welche mit dem Mäuslein spielt, grinste er einer monströsen Sagengestalt gleich auf sie herab, fast schon bildhaft Zähne in ihren dünnen Hals schlagend.

“Weist du… vor vielen tausend Jahren noch, gab es einst einen weisen, dennoch blinden Mann… er schrieb ein großartiges Buch, welches man noch heute, zwar fragmentarisch nur, doch dennoch, als Ilias uns bekannt ist…” , plötzlich durchzuckte ein merklich desinteressierter Ruck des Kriegers Leib, spielte schon mit einem Finger an dem Knebel rum, “Ich…” , stammelte sie schon im Wort gehindert, wissend um sein sinnliches Reigen, “Was ich sagen wollte, war… Es kündet von einem zarten, weiblichen Geschöpf, welches selbst von unsrem großen Chaos schon berührt, in den Wirren des noch ungekannten Warp eindrang, um dort, so wie es heißt, seherisch die Welt zu erahnen… sie kündete ihren Freunden und Angehörigen vom drohenden Unheil, doch keiner wollte ihren prophetischen Visionen glauben schenken, ehe sie alle eben jenes verkündete Schicksal grausam und aus bronzenen Waffen ereilte… Der wohlklingende Name dieses Mädchens ist mir allerdings entfallen…” , grüblerisch kaute sie auf ihrer Unterlippe, dennoch vergebens, es wollte ihr nicht recht in den Sinn kommen, “Was mir eben diese Anekdote in den Sinn rief, das sie, wie ich, seltsame Geschehen schon erahnen konnte… Ich schlief so eben, als ein schwarz gewandeter Mann über jene Stufen stieg…” , schon rollte spielerisch das süße rote Kügelchen näher an ihre glänzenden Lippen, “… Außerdem war sie auch unberührt… was ich dir sagen wollte… ist… nun… Einerlei…” , scheints unbegeistert von der langen Reden unerkannten Sinn, flanierte schelmisch sein erstes Fingerlied nackt über ihr kleines Mündlein, lochte schon das rote Kügelchen hinein, um dann, vom ganzen Herzen angetrieben, über dieses hinweg, von ihren Lippen eine Strafe für “Langatmiges” melaniesches Geschwätz sich zu nehmen. Seufzend gebar sie sich unter seiner schweren Leibeslast, trotzte dennoch nicht dem Element, und schwelgte halb genießerisch, gespielt provokant schmollend, in seinem erpressenden “Kerker”.


- Kogan - 10-12-2008

Schon war sie wieder zum Schweigen verdammt. Er lächelte, bereitet ihm diese Art der Gesprächsbeendung doch durchaus Vergnügen. Doch dann bewölkte sich sein Blick und er sah fragend in die grünen Abgründe.
Auch?
Heiß das du... du bist... ich meine du hast noch nie bei einem Mann gelegen?

Sie wich seinem Blick aus, schien einerseits froh das Gesagte von der Seele zu haben, andererseits seine Reaktion zu fürchten.
Einen Moment grübelte Kämpfer und sah sie ausdruckslos an.
Dafür, ein Grinsen huschte über sein Gesicht, verstehst du es meisterhaft mir die Sinne zu verwirren.
Ihr Kopf drehte sich, blickte ihn wieder an. Zwar verhinderte der Knebel eine deutbare Reaktion, doch Kogan glaubte ein Lächeln zu sehen im Glanz ihrer Augen.
Er löste den Knoten um das schlanke Handgelenk der Frau.
Nagut! Du hast mir ein Geschenk gemacht. Scheine ich ja der erste Mann zu sein mit dem du das Bett teilst. Also werde ich dir auch etwas schenken.
Er befreite sie gänzlich und wies auf den Beutel auf der Nachtablage.
Vielleicht gefällt dir etwas davon. Es gehört dir!


- Melanie Zaebos - 10-12-2008

Es bedurfte ein Quäntchen geringer Ewigkeit, ehe sie begreifen konnte, was hier tatsächlich von Statten ging. Nicht etwa erheitert über sie lächeln wollte er, nein ganz und gar im Gegenteil, wohl beeindruckt und mit stolzgeschwellter Mannesbrust, befreite er sie von den Fesseln welche sie an die marmorne Pyramide gekettet hatten. Als nächstes, als sich ihr Sinn geklärt hatte, wies er ihr den kurzen Pfad, hin zu einem uralt gestickten Tischtuche, welches wohl als einstweiliges Verdeck für irgendwelche Präsente herhalten musste. Sich eben noch, sorgsam und fast ein wenig schmerzlich, angespannter Augenlider, schlaff die Knöchel unter schichten schwarzen Latexes reibend, schritt sie klackender, spitzer Absätze galant hinab an jenes Tischchen, voller ungestillter Wissbegierde, was eben dieser abgerissene Fetze noch verborgen hielt. Unendlich erfüllt durch weibliche Sinnesruhe, warf sie den aufgestiegnen Forscherdrang zunächst noch nieder, dann allerdings, die Fingerkuppen jauchzend schon am weißen Stoffe nestelnd, gewahr sie rasch den Kleinigkeiten, welche er ihr dargebracht. Seinen aufmerksamen, heiteren Freudenstrahl in ihrem Nacken spürend, zum ersten Mal war dieser kühl ob der abgeschnittenen goldenen Haarespracht, schickte sie sich an, das erste was sie sah schon zu ergreifen. Glitzernd, ja feucht vor kindlich gewaltiger Freude, schlossen sich die Fingerlinge behutsam um das knöchern geschnitzte Meisterwerk vergangener Tage.

Was er ihr ohne rechtes Wissen da gebracht, war eine kunstvoll inszenierte Lyra, der kräftige Leib von winzigen Runen, Intarsien und veralteten Schriftzügen pikant geschmückte, eines uralten Fabelwesens thronendes Haupt oben auf der einen Seite, einen geschuppte Drachenschweif die andere. Über innovativ gewundenen goldne Drähte, schwang sich sacht ein elfenbeinernes Feinbehänge, über welches, gleichfalls Edelmetall, dünne Saiten hinab glitten zurück zum Leibe. Ohne es zu wissen, hatte er ihr heimgebracht, was in frühesten Erinnerungen, noch das einzige war, was sie in dunklen Nächten unterhalten konnte. Wie die große Hexenmeisterin Medea, hatte sie dem flach das Korn beatmende Windestreiben zu später Stunde angehört, sich kraftlos ob des Tages schweren Studien, ins hart gemachte Bettchen fallen lassen, die gläsern stahlgekreuzten Fenster weit geöffnet, ein zwei Saiten schlagend. Wahrlich, sie kannte dies Instrument und wusste es zu beherrschen, wie er seine trefflich bezackte Schlächteraxt zu schwingen wusste. Wand sich um, erheitert, hoch die Mundwinkel trotz des Knebels lästiger Plage gebogen, hauchte sporadisch angedeutet einen sanften Kuss, welcher ihm zu verstehen gab, das er ihr guter Genius. Becirct noch ob des tönenden Instruments, dies nur leidlich willentlich in einer losen Hand haltend, tastete sie nach dem zweiten Opferstück.

Vollkommen andrer Natur, dennoch nicht ungewünscht, eines Höflings matte Gunstbezeugung, war dies ein schwarzer Seidenfächer, ganz und gar wie aus den alten Liedern, ein Schaft, ein Rund, ein dünnes Siegel, Vögel welche Vögel jagten. Ungeschickt wie sie nun mancher Tage war, fächerte sie schon halb erstaunend durch die detailreich gewundenen Spinnenfäden dieses Stückes, sich kühlend Luft entgegen, als nun auch sie, was sie ja nicht wissen konnte, über das lackierte Siegel glitt. Um winzige Haaresbreite nur, schnitt der schwarzbeseelte Stachel, am Lide ihr vorbei, durchstach die Luft wie eben jene, ohne jedes Hindernis, fast zischend, pfeifend wie eines Schwertes starke Schärfe. Merklich angetan, das Herz im Busen schlug ihr höher, durch beide zauberhaften Präsente, schloss sie nun den Fächer wieder, entspannend ihn auf des Bettes weißen Sockel faltend, um empor zueilen zu ihrem großen Chaosfürsten, welcher wächsern gar wie eine Säule, aufragend über all dem thronte, was zu seinen Füßen lag. Grunz hingegen, das wackre Borstentier, schien halbbelustigt, halb besäuselt, ein nervend Härlein sich von der Schnauze streichend, einzig an der fleischigen Lefzen perlenden Speichel sich ergötzend, trunken sich in den Schlaf zu wiegen.

Umarmen tat sie ihn, den ungeteilten Krieger, beide Hände liebend gar, um seinen beharnischten Torso schon gewunden, küssend jenes blutigrote Bällchen, ungestüm an seine “schwarzen” Lippen pressend. Er wusste wohl wie ihm geschah, als er nun seinerseits, als enttarnter Chevalier, beschwichtigend den Ellenbogen, schützend um ihre Taille legte, sie niederdrückte voller Wonnigkeit, balancierte sie schon auf einem Bein, sich in der Waagrechten spärlich an seinen Brust noch fester drückend, seinen bestürmenden Kuss trotz des Knebels noch genießend. Aufgerichtet senkte er sie halb hernieder auf die weiche Lagerstatt, er nun kniend, sie schon liegend, weiterhin malträtierend durch ungezählte Liebesdienste. Noch während sie so innig lagen, des nächtlichen Mondes glänzendes Silber über Tücher wandernd, griff sie schon, zärtlich wie die liebste Fee, nach seinen kräftigen Händeknochen. Begeistert, inspiriert durch ihre neugewonnene Lust und Lüsternheit an seinen Taten, wiegte er sich ein in jenes Spiel, ließ zu, das sie ihm nun ihrerseits die dicken Stoffestränge von verstrichenem Tage, fest um seine Knöchel band. Prüfend, ob deren Halt auch solide sitzend, zog sie noch an seinen an den Rücken gefesselten Händen, und war sich sicher, sofern er nicht widerstehen wollte, das diese eben halten würden. Schon kroch er, auf den Knien eindrückend über die Matratze rückend, schwärmerisch für ihre nackten Lippen sich erdreistend, Küsse fordern vorwärts. Verwehrt blieb ihm die sinnliche Berührung, entgegen jeglicher Erwartung, stieß sie ihn mit der Stiefelspitze an die Stirn im gleitend, ihm durch verlagertes Übergewicht, just auf den harten Rücken. Verblüfft ob ihrer wenig zarten Verweigerung des Dienstes, wand er sich schon bauchlings, worauf sie eben noch gewartet, rasch hinweg stieg über ihn, ihm gleichfalls noch die Knie aneinander heftend. Das ausgebleichte Laken, festgeknotet zu einer Schnur, rasch sich in seine eingekerbten Kehlen wand, ihn so, der beinischen Bewegung raubend, daliegend wie ein ungeliebter Engerling. Nun erst, erkannte sie seinen schwarz gewundenen Gürtel, als eines Viehes ledernen Foltermeister, als schnalzenden Peitsche, welche in geschulter Hand, zwar Verletzen mochte, jedoch nicht brechen konnte. Rasch befreite sie ihn, unter mahnenden Mannesblicken von der Last, und ihr dünkte, ihm schwante Böses. Recht sollt er noch nicht erhalten, im Gegenteil, sündig sie sich vor seinen graublauen Augen wand, wie Slaaneshs erste Tänzerin, sich mal hier, mal dort, mal jener Orts, sanft und sinnlich flüchtig nur berührend. Gerade als er abermals schon fast beschwichtigt, sie nach seiner Arme Fesseln griff, geschickt und wenig hadernd, eine weiter Schlaufe flocht, diese durch jene der Beine zog, um somit sich Verbindung schuf, welche sie noch abschließend mit dem längsten aller solchen Stücke verband, eben jenes, welches noch vergangnen Tages von Gebälk herabgehangen war. Nun erschien es ihr, noch während sie das Ende über den hohen Balken warf, recht einleuchtend, das dieser muskulöse Knecht, wohl gut und gern, dreifach ihres eignen Leibes war. Sinnierend glitt der sündenschwere Blicke hinab auf des Borstentieres klammen Rücken, welches just hin zum Augenblick, gleichfalls empor sah zu jenem Schauspiel, welches sich dort ereignen mochte.

Verhalten noch zunächst, doch wissend um des Mannes starke Begierde nach des Weibes Fleisch, streifte sie der schwarzen Stiefelsohlen beflissentlich an seine offnen Lippen, tauchte mit der Spitze ein, in seinen Mund, liebkosend schon die weingefärbte Zunge, unter hauchdünnes Material hindurchfühlend. Kogan selbst, mochte es noch nicht erahnen, doch bald schon, eilte dienst ergeben, auf einen lockenden, grüngesprenkelten Apfel hoffend, das launische Borstenvieh herbei. Doch zunächst, noch ehe die süße Speise seine war, musste er, den einen Strick im Maule haltend, sein schnauzend, ärgerlich schon fluchendes, Herrchen an die ferne Decke hieven, wohl gut und gerne einmal hoch wie das Hundeschwein über dem marmornen Lager schwingend. Rasch, noch ehe der Hybrid vollend hatte was sie alleine nicht vermocht, verband sie hängende Seile nun mit festen Haken dort am Lager, um eben jenen Blutesknecht, sicher in den Lüften verwahren zu können. An ihr war es nun, sein dreitagebärtiges Kinn in zwei Fingern sacht zu wiegen, ihm vollgummiert über spitze Zähnchen gleitend, immer noch selbst geknebelt, langsam eben jenen von den Lippen nehmend. Sadistisch, über jedes Maß erhaben, grinste nun sie ihrerseits über treffliches Kriegers Missgeschick. Ihm schwante wohl was nun folgen müsste, wandte sich selbst wenig akrobatisch, kämpferisch in seinen Fesseln, vergeblich allerdings, den ohne festen Grund, war zunächst noch jede dämonische Kraft ausgehebelt. Schon entfernte sie ihm, geschickt über seine Glieder gleitend, jegliche Gewandung, Panzerung oder gar festes Schuhwerk, bis er nackend wie des Apollon Statue, baumelnd über all dem Schwang, was vor kurzem noch, ihn vor Stichen, Schlägen und der nächtlichen Kälte hat bewahrt.

Halb gebeugt unter seines Leibeslast, kroch sie unten noch hindurch, trotz seines ungetrübten mannigfaltigen Fluchens, Spottens und Protestes, sich die behandschuhten Hände an seiner auferstanden Manneskraft beschwichtigend reibend. Rasch und rascher floss das Blut, stramm erhoben wie der Esse rote Glut, stählern wie ein langer Speer, fest Daumen und Zeigefinger darum schließend, zupfend wie an der Lyra, langsam daran herab gleitend, dann zunehmend schneller, bis sein Atem monoton mit des Männerleibes Zucken, nur mehr stoßartig sich empor zu kämpfen wusste. Purpurn schon sein Angesicht, schwer, kränklich fast sein Lebensatem ging, doch noch ehe sich entladen konnt was sich da angestaut, gewitzt wie eine Wüstenviper, ein noch mal dünnres Stricklein darum wickelnd, so ihm längerfristig die Linderung verwährend. Die rückwärtig dargebotnen Lenden an sein Angesicht nun schmiegend, fischte sie nach dargebrachter Lederpeitsche, langsam sich das Hinterteil an seiner Nase reibend, erhob sie sich sodann. Wüst und immer wüster schon, warf er Blicke nach ihrer stechend roten Leibesmitte, wollte anfassen, berühren, ja massieren sie, ob als dank oder ungekannte Rache, einerlei, wie sie befand. Schon schwang sie wenig zimperlich, ausladend wie ein eilender Kutscher, schnalzend hoch oben an des sandsteinfarbnen Plafonds, die schwarze Schlingen, krachend schwer von treibender Energie beladen, in auf den ungeschützten Rücken niederfahrend, gerade vor dem verbinden Stoffesglied. Halb jaulend, halb stöhnend durch die lange ungekannte Geißelung, warf er blutge Blicke schon nach ihr, bis das abermals der Lederschlange gleißender Gruß, über seinen Leib sich schlang. Wiederum, aufheulend, fluchend laut und leise, wand er sich in seinem Netz, klar sah sie schon, wie es salzig aus gerissnen Striemen quoll. Unbetrübt fuhr sie so fort, bis das die Laune sich ihr wandelte, zusehends sich des Mannes Leib trotz mannigfaltiger derartiger Hiebe ernüchterte, kaum noch singend Schmerzenslaute von sich gab.

Schwärzlich schon der dunklen Schatten lange Schweife um sein einst noch eitles Angesicht wandten, beschwichtigend ergriff sie abermals sein Kinn, schritt herum um seine Mitten, reibend, ziehend, Finger tänzelnd an seinen auferstandnen Unterleib, fast schon liebkosend bedrängend, kurz vor der Explosion, dennoch keine Linderung. Erhaben die wie Prima Donna, glitt sie herab über der Stufen Siebzehn, kam heran mit handvoll Nadeln, Lyra und auch nachtgefärbten Fächer. Das Erste was sie so vollführte, war, einbeinig sich nun balancierend, den einen roten Schenkel an seinen pochende Unterseite schmiegend, plötzlich seine Arm ergreifend, goldne Nadel bis hinab zur Knochenfuge treibend, nur unermesslich kurz, dank des erlernten Wissens um Anatomie, vor seinen Nervensträngen innehaltend. Sofern er sich nun anderwertig gebar als es ihr dünkte, trieb es ihm die feinen Spitzen hinein ist schmerzliche Grau, zweifellos ein übler Schmerz, so sollte er wohl besser doch gehorchen. Selbiges vollführte sie nun auch an seinen Beinen, Beugen, Knie und nackten Sohlen, drapierte abschließend noch ein hauchdünnes Bändlein nur, gespickt mit lächelnden Nadeln, von Schenkel zu Schenkel ihm, gerade mal eines Fingernagels Breite abstand zu den leidlich angeschwollnen Juwelen haltend. Zuckte er, so würde geschehen, gleißend wie ein kohlensattes Rindereisen, hineinfahrend in die dünne Haut. Drei Schritte sie auf dem dünnen Stilettoabsätzen zurückwich, sich besehend das eigen erschaffne Kunstwerk, wie wundervoll und gleichsam schmerzerfüllt, er doch zucken musste, dennoch um des größren Schmerzens willen, nicht allzu viel verrücken durft.

Aus purem Amüsement heraus, zog sie nun des dünnen, braunen Zwirnes eines Ende durch der letzten goldnen Nadel Öse, kroch unter seinen gepeinigt flach noch atmenden Torso durch, sich die aufgespannte Leinwand zu betrachten. Leidig ob der ungewollten Sauerei, schob sie sich drei Kissen unter den eignen Rücken, so das sie an besagt qualvoll drohenden Bändlein vorbei, mit dem Knie seine Kraft noch stimulieren konnt, egal, sofern er noch zuviel zuckte, würd es ihn trotzdem noch ereilen. Grinsend, diabolisch, nahm sie dies zur Kenntnis nun, begann damit die dünne Nadel schon stechend, gleitend, windend durch sein vernarbtes Brustgelände treibend, ein lange schon erdachtes Muster sorgsam in ihn einzuweben. Es war eben jenes Fabelwesen, welches eine einzge Seite ihrer neuen Lyra beseelte, ein schwarzer Drachen, aufgerissnen Rachens feuerspeiend, hoch erhoben über all den Völkern, sie mit wahrer Göttermacht schon strafend, wie sie es nun an ihm vollzog. Tropfend quollen einzelne Perlchen seines tiefgeschwärzten Lebenssaftes ausgepresst aus seiner Brust, auf die ihre hinab. Kurz verärgert ob der unerwarteten Verunreinigung ihrer neuen Roben, drückte sie den einen gehärteten Stiefelschaft tief in seine Manneskraft, quälend sich schon ein tiefes “Knurren” seiner Kehle just entwand. Närrisch doch dieses garstige Verhalten, den so wie er sich nun geregt, senkten sich sämtliche Nadeln, für einen winzigen Herzensschlag nur, hinein in seines Fleisches verborgne Bahnen, halb schon kreischend er vor Qual sich in den Binden streckte. Verdrossen, nur noch tiefer sich die glühenden Spitzen senkten, bis das er jeglicher übernatürlicher Kraft fast schon beraubt, abließ von dem Schmerzenszorne Rausch. Dennoch, niemals bettelnd, er sie nur böse anstierte, wie der Dämon welche sie jener frühen Morgenstunden in ihm gesehen. Sich ein weißes Bettlaken über Brust und Bauch legend, fuhr sie fort, Lippen überschwänglich nur mehr grinsend, ihm das auserkorne Muster einzustechen. Vollkommen! Gnädig mit der einen Hand, lindernd über seine gequollne Spitze streichelnd, zog sie schon heran, ein brennendes Kerzlein von der von ihm entflammten Zigarre einst belebt. Drohend warf er ihr schon zum zigsten Male, ohnmächtig wie er nun war, finstre Blicke zu, ja, meinte gar sie verbal herausfordern zu müssen. Schelmisch spottete sie der gefangnen Fliege, zog sich knöcherne Lyra freudetriefend noch heran, stellte das Kerzlein züngelnder Flammenzunge unter sein gestochnes Muster, auf das jener Zwirn, verbannt, eben solch ein schwarzes Mal wie in seinem Antlitz hinterlasse.

Wenig kühlend, fast die rötlich sich verfärbende Haut allmählich winzige Bläschen warf, just, mit lautem Feuerzischen, sich der braune Zwirn in orange-rot-goldne Glut entlud, schmerzlich durch die blutende Leinwand sich mehrfach wand, und tatsächlich, beim erlischen noch jenes durchdachte Muster barg. Würdevoll und dennoch launisch, begann sie, unter seinem mäßigem Stöhnen, ein heitres, liebevolles Minnenlied anzustimmen, welches handelte von einem kaiserlichen Boten, welcher ausgefahren, sich die weite Welt im Dienste seines wenig netten Herrn zu besehen, alsbald jedoch, von geschuppten, roten Bestien schon zerfetzt, als Nachtmahl, besungen von Dämonenbarden, am Stücke schon verschlungen wurde. Mit jedem betonten Saitenstrich, glitt sie dabei, mit des einen Stiefelsschaft, merklich in die zerworfne Haut seiner Manneskraft, entlockte ihm somit noch manchen lieblich, süßlich gepeinigten Ton, ohne das er hätte hadern können, drohend doch die Spitzen hingen. Flach nur noch sein Atem ging, flach und immer flacher nun. Ersterben durft er trotzdem nicht, bestimmt war ihm ein andres Leiden, als sie das balsamschwangre Minnenlied vollendet hatte, glitt sie mit der Stiefelspitze an ihm streichend, schwärmerisch hervor. Endlich musst er es dennoch einsehen, warf fast selig schon ergeben, einen scheuen Blick nach ihren Lenden, welche sie verhüllt und dennoch einfühlsam, an seine unbehaarten Wangen rieb. Selbst verachtend, dennoch beschwichtigend süße Töne flötend, rang er wohl schon um das Bewusstsein, dennoch lange nicht beschwichtigt in dem Treiben, wollte sie ausreizen wie weit er wohl noch gehen konnte. Donnernd wie der Fledermaus starker Flügelschlag, entwand sich stramm des Fächers Kamm, auch zischend wie der Schlangenstoß, sich die schwarzen Klingen aus den Schäften sich ergossen. Sadistisch amüsiert ob der zugefügten Schmerzen, wie landwirtschaftliche Pflüge durch den zerschundenen Rücken gleitend, wölbte sich des Mannes Leib, lüstern fast und dennoch bange, unter der geißelnden Berührung, wusste jedoch, das er sich nicht rühren durfte, um noch größren Schmerz zu vermeiden. Was nur sollte noch geschehen, als sie mittlerweile gedankenträge und müßig, den aufgeschlagnen Kamm zusammenband. Griff im fad schon an das sehnige Unterkiefer, strich sie Handschuhspitzen lüstern an die Lippen, kosde ihn mit sanfter Macht, krallte einen Haarschopf sich und riss ihn in den Nacken. Abschließend, in der hängenden Lage aufgebäumt, trieben sich bis tief ins Mark, gleißend diese Speere, fassungslos ihm schon der Atem stockte, purpurrot dann allmählich dunkelblau, sich jeder seiner Antlitzmuskel prompt verfärbte, bis das sie, aus purer Eitelkeit, seinen Schopf entgleiten ließ.

Sich einen schwer beladenen Klunkergral ergreifend, blutgefärbten Wein einschenkend, ein Bein angewinkelt, das andre ausgestreckt, unter seinem gepeinigten Zügen wohl drapierte, eine zuckersüße, traubenähnliche Gabe in den Mund versenkte, sich sodann ein Schlücklein gönnte. Milde kauend, lehnte sie das vom übertriebnen Minnespiel schon schwere Haupt an einen zum Pfeiler hochgesteckten Arm, und himmelte chaotischer Bewunderung, das eigne Werk an ihm an. Gleichsam sinnierend wie sich lüstern unter seinem Blickfeld reckend, erlöste sie ihn, mit einem kurzen Absatzruck, zumindest von dem dünnen Schnürlein, welches ihm das Blut an Manneskraft stocken ließ, jedoch nicht von den goldnen Speerspitzen, welche darum platziert. Zunehmends sich selbst lobend, merkte sie schon an seinen Sinnen, wie viel mehr kochendes Blut sich da verschieben könnte, schob sich langsam, wie es nun die Art erotischen Treibens ist, das karmesinrote Gummibällchen in den Mund, während sie sich selbst massierend, unter seinen Körper wand, hoffend das dies schon ausreichend war, ihn, aufgrund altbewährter Mechanismen, selbst in die goldnen Drohgebären hineinzutreiben.


- Kogan - 10-12-2008

Kogan hatte nicht gewusst das man Schmerz derart unterschiedlich wahrnehmen konnte. Dabei kannte er den Schmerz sehr gut. Hatte doch schon Klinge, Kugel, Schrapnell, Licht und Klaue ihn zerfetzt. Hatte er nicht gar selber, in früher Jugend, das Messer zum Gesicht geführt und sich im Mannbarkeitsritus der vermeintlichen Freunde das Antlitz entstellt?
Doch all das war Nichts.
War als beobachte man ein Schauspiel durch eine Milchglasscheibe. Man erahnte zwar Dinge, verstand und begriff jedoch nichts.
Im Rücken lag das Fleisch roh, noch am ehesten wie der Gruß vom Marsfeld. Kaum noch wahrnehmbar, nur ein feucht, warmes Gebiet unbestimmter Agonie, die Dornen des Fächers als glühenden Markstein darin. Die Brust? Wie von Klingen gematert, jeder Schnitt eine Linie des neuen Schmuckes. Fast konnte er das Bild anhand des Schmerzes erkennen. Welch kunstfertiges Verständnis sie doch hatte. Über die Pein ihrer Nadelführung letztlich die versiegelnde Qual des Feuers gelegt.
Vom Gürtel abwärts hingegen schien er noch immer in Flammen zu stehen. Jede Bewegung, nur geahnt oder vom kühlen Nachtwind erzeugt, rieb die haarfeinen Eisen an seinen Nerven. Gab ihm Schmerzen die als einzelnes so fein und unbedeutend waren, aber zusammen jeden Schwertstreich wie eine Freundlichkeit erscheinen ließen. Am grausamsten wohl der Zwang den sie ihm durch die Natur auferlegte. Durch den Schleier aus benebelnder Qual sah er sie. Die Hexengöttin, aus dem Refugium des dunklen Prinzen selbst entliehen. Diese eiserne Jungfrau die sich wand wie die Frucht geronnener Sünde. Mit jeder Anwandlung des Verlangens ihn folterte, ohne auch nur zu berühren. Hatte der jüngste der Vier sie geschickt ihn zu vernichten, dem Schlachtengott einen Champion zu entreißen? Um ihn in jene Grube stürzen aus der das Heulen überdrüssiger gewordener Männer heraufwehte? Hatte er seine Hände doch schon in der Wüste nach ihm ausgestreckt, die Frau als Waffe missbrauchend. Nahm er nicht gar den unterschwelligen Geruch von Moschus wahr, hörte ferne Musik? Oder klang nur die Weise nach, die sie so grausam geschickt gespielt hatte? Instrument und Männerkörper trefflich miteinander vereint.
Passen würde es wohl sie als Botschafterin des androgynen Warpgottes zu sehen. Allein er glaubte nicht daran. Damals in der Einöde hatte der Dämon ihn schnöde aufschlitzen wollen. Ohne wirkliche Subtilität an den Tag zu legen. Dieser Liebesdienst hier entsprang, da war er sicher, ihrem eigenen Gutdünken. Hatte sie ihm doch auch etwas Geschenk, ihm ihr Zeichen ins Fleisch gebrannte, so wie er es einst, mit blanker Klinge, bei ihr getan. So waren sie nun als Eigentum des jeweils anderen markiert und unleugbar verbunden.
Diese Reise, diese Frau, all das hatte eine Tür in ihm aufgestoßen. Nach Koron heimgekommen war er als dumpfe Kriegsmaschine. Von Alkohol und belangloser Mordgier zerfressen, kaum mehr als eine fade Ahnung im Kopf, von dem was er wollte.
Auch jetzt noch stand sein Glaube an den Schädelthron unumstößlich wie eine Festung. Aber sie hatte ihn bei der Hand genommen und aus dunklen Rittersälen kleingeistiger Verbohrtheit auf die Zinnen geführt. Von hier konnte er das tobende Meer angrenzender Wahrnehmungen erblicken, seine Augen weit schweifen lassen und verstehen. So viel mehr verstehen!
Nicht nur war sie ihm Braut und Objekt triebhaftester Begierde, die Frau war ihm geistige Führerin geworden. In jener ersten innigen Umarmung eingestandener Zuneigung hatte sie ihn angefleht sie zu begleiten auf dem Weg den sie zu gehen hatte. Nun tat er es, doch war er der Blinde und sie geleitete ihn durch Welten in denen seine Kraft kein finsteres Gelächter wert war.
Warum? Flüsterte er ihr zu.
Es war nicht die Frage die Opfer an ihren Schlächter richteten, mehr zu ihrem Gott gewandt, um Erklärung ausbleibender Wunder bettelnd. Er konnte sich sogar ein schwaches Grinsen abringen, was in dieser Situation mehr als grotesk wirkte, wäre doch ein normaler Mensch längst tot oder wenigstens nicht mehr bei Besinnung.
Es war ehrliche Neugier zu den Hintergründen ihrer Tat die ihn fragen ließ. War es ein Akt der Rache? Genugtuung für die, in Lust durchlittenen Stunden an seiner Seite, hatte ihr wohl zugestanden. Oder war es allein die Erregung Macht über ihn auszuüben? Der Krieger mochte ein Auto stemmen können und war nun doch ihrer zarten weißen Hand ausgeliefert.
Deine Haare gefallen mir, so wie du sie jetzt trägst. Brachte er unter Anstrengungen hervor. Diese Frechheit ließ ihre Augen aufblitzen und sich zu rachsüchtigen Schlitzen zusammenziehen. Federleicht berührte die Stiefelspitze gebundene Manneskraft und trieb die Nadeln einige Millimeter tief hinein. Er keuchte, stand für einige Sekunden vor der Ohnmacht, fing sich dann jedoch wieder. Nachdem sein stoßartiger Atem sich beruhigt hatte erhob er erneut den Kopf und sah sie an.
Komm her und küss mich...


- Melanie Zaebos - 10-12-2008

Keuchend, schwer die Lungen stickstoffschindend, aufgetaucht aus arktischkalter See, schon mehr dem nimmerwachenden Schlafe nah, denn dem blühenden Menschenleben. Göttinhaft wie eine dunkelgeborene Muse, schlang sie schwarzgefärbte Finger einer Hand, wonniglich um sein von Worten schweres Kinn. Quetschend bohrte sie, zwei der Nägel halb schon drückend, butterweich wie zwei spitze Dolche, durch sein Wangenfleisch. Schmerzlich, grinsend wie ein gehäuteter Indianerskalp, die haare klebrig, blutverkrustet am aufgefleischten Rücken pickend, ertönte ein herzhaft unterdrücktes Jammern. Lüstern stöhnend, angespornt wie eine infernale Dämonette, umfing sie sein Männerhaupt, eindeckend mit schneidenden Kratzern ihres Fächers, schon die schmerzenlahme Zunge ihm ergreifend, fest kneifend.

“Warum? Warum so frag ich dich mein Liebster, stellst du mir die dümmste Frage, wo doch wie, so viel erquicklicher mir erscheint?” , behände bar jeder nachfühlbaren Emotion, strich sie einen Faden dünnen Zwirn durch eine aufgebrochne Öse, stach damit recht rasch und wenig zimperlich, durch seines Kinnes Boden, hindurch durch feine Äderlein, Fleisch, den Zungenlappen, zwischen sein angespitztes Kannibalengebiss hindurchgezogen, selbige Prozedur von neuen beginnend, sieben Male, fest verankert, sprachlos er nun war, verdrossen seine glasig werdenden Augen aus den Höhlen stachen, “Den zuckersüßen Kuss vernein ich dir, mein großer Fürst, leiden sollst du auf dem steinigen Pfade, welchen du für dich selbst auserkoren hast. Doch weisen werd ich dich, sofern ich es vermag, durch meine neugewonnene Gabe.” , zappelnd ohne Schmerzesfurcht, wand sich der muskulöse Männerleib stark in seiner zartgewobnen Aufhängung, gramerfüllt und fast schon hassend, wissend was nun kommen musste. Schluckend regte sich da sein Adamsapfel, quellend aus der aufgestochnen Zunge sich der perlrotfarbne Saft ergoss. Glucksend, gurgelnd spülte er es noch hinab, würgend, reizend schon die weißen Äpfel verdreht, klamm wurds ihm um den Torso, schwerlich nun sein Atem rang. Ungerührt durch sein seelisches Grausen und den immer mehr noch brechenden Leib, beschloss sie ihm nun, durch ihre kriegerlose Hand, die nächste, zärtlich angehauchte Gnade zu gewähren. Sein Kinn ihr aus den Fingern glitt, ihm umschwänzelnd froh und liebend, schwang sie, wie auf eine Schaukel sich, als sie auf seinem gebognen, zerfleischten Rücken sich des Gottesthrons bemächtigte. Sich warmen Speichel, Schleim und Blut an seine Blätter wischend, zwang bereits ihr federleichtes Leibsgewicht, ihn unweigerlich noch tiefer in die goldnen Speere, durchbohrte in an allen Stellen, blutend, kreischend wie von Tartarus, alle Qual in ihm entflammte, aufbäumend, Welten durch schieren Todeslaut zerberstend. Wenig mehr als dreizehn Herzschläge, gebar er sich, entsetzend weit die Pupillen aufgerissen, essenheiß glühend sein Atem in den Bronchien, jedes gräuliche Nervlein ihm einstechend, bald schon, sein hünenhafter Kriegersleib, schwer und reglos in den Bändern hing. Vollbracht war es, atmend schwach wie eben einer, der sämtliche Sinne just verloren hatte, hing er ungerührt und doch gebeutelt, schmerzverzerrter Züge, angekettet an des Raumes hohen Plafond.

Nebelhaft und weihrauchschwanger, stiegen sie empor, vergangner Tage hingeflossne Seelen, auferstanden aus den bronzenen Schalen jenes Kämmerleins. Ehe sie sich noch besonnen hatte, jener heiligsten Pyramide, umfing sie schon der nüchterne Gedanke, das dort ein menschliches Schicksal zu finden war. Die metallnen Nadeln reißend wie dem Wolf die langen Fänge, bewog sie ihn durch Strick zerschneiden, alsbald zum dumpfen Sturz. Ohne ihm noch karge Blutung oder zerschlissne Haut zu versorgen, zerrte sie den tonnenschweren, gefesselten Koloss, mitten auf der weißen Decken blasse Lage. Einspinnend wie ein dergestaltiges Tier, webte sie Tuch um Tuch, dicke Lagen mehrfach um den besinnungslosen Männerleib, alles sorgsam mit der violetten Kordel verhüllend, so das am Ende jener Prozedur, einzig sein von Narben übersätes Gesicht noch zu sehen war. An den ausgestreckten verknoteten Beinen, nun ihn abermals ein gewobnes Joch anpassend, spannte sie mit der vormals ihr zur Speere gereichenden Stange, den Krieger als lebendigen Pflug dem Schweinehunde ein. So sehr er ihm niemals gehorchen mochte, auf einen zarten Fingerstreich mit der abgeflachten Hand hin, trat das Zugtier dienerisch zum paarhufigen Pferd schon verkommen, seinen trottenden Trauermarsch an, einen eingewickelte Mumie hinter sich im Schlepptau ziehend. Noch ehe sich der erste knöcherne Huf abgewetzt über die Stufen beugte, kniete sie sich nieder, sich vom weißen Halse rasch die rote Perle nehmend, ihm nun, dem entschlanfnen Krieger, eben jene ins haifischzähnchen Mündlein drückend, auf das nicht etwa verräterischer Kehlenlaut, sie gar an die verwirrten Ratesgeister noch preisgab. Wie diese ungeschlachten Kreaturen, umnebelt wie sie waren, diese Tat bewerten würden, war ihr mehr noch als ungewiss, weshalb sie bestens danach suchte, eben jene im weiten Bogen zu umgehen, somit, der Kammerdiener Pfade ging, dich gefolgt vom Tross der Heerschau. Peitsche sich als ledernen Gürtel um die Mitte legend, daran ein weißes Tüchlein mit den goldnen Nadeln eingestickt, etwas vom Zwirn für alle Fälle, sowie den schwarzen Fächer in der einen Hand, die Lyra in der anderen, die gestählte Axt auf seiner Brust verschränkt liegend, bar jeder Panzerung, ihn von Grunzes Kraft vorangeschafft. Stöhnend wand er sich, schlafwandlerisch, gefangen in möglich lustvollen Träumen, sich ihrer Küsse wohl bemächtigend, das er noch Meister war und sie bloß angekettet. Vergebens sein Gedankengang, unterdrücken wollt sie nun auch diesen Ton, spannte sacht, das Schweinetier am “Zügel” haltend, die vormals noch unbeachtet liegengelassene Schutzmaske über seine Züge, woraufhin nun gar wirklich jeder noch so schwache Ton, erstickend durch die Filterung, verkommen musst zu stummen Schall.

Durch die runden Augenschlitze jener ausdruckslosen Gesichtermaske, erkannte sie ihn noch entschlummernd, rasch die graublauen Iriden unter des Lides schützenden Verdecks huschend. Selbst mochte er es kaum mehr fühlen, doch der Tempelpfad den sie beschritten, war weit und steinig gar, gesäumt von ungezählten Löchern, zerbombten Scherben noch und nöcher, die nächtig schwüle Luft, schwer behangen von Schwefeldampf, Verwesung und Russpartikeln. Grunz, er schleifte ohne mühen, weiter ihn noch voran, hin zum dunklen Herzen dieser Stadt, in deren uralt zerfallnen Kern, sich als Epizentrum chaotischen Bestrebens, eine über alle Länder ragende, alabasterweiße Pyramide fand. Beschwerlich schien er ihr, der vormaligen Priester göttlicher Pfad hoch zu den Euphoren, welche thronend als mächtige, dennoch bröckelnde, Statuen über all dem Standen, was sich über Jahrhunderte unter ihrem strengen Herrscherblick, ereignet hatte. Die hohen Absätze taten tunlichst schon das ihrige, sie abzuhalten von dem Teufelsschlund, welchen sie an eben jener Stelle, offenbart durch einen Traum schon wusste. Knarrend die bronzen eingelassnen Pforten sich aufschoben, vergänglich noch ein kümmerlicher Rest verbrannten Weihrauchs sich erdreistete, aufzusteigen als zerfallnes Stäubchen. Statuen sie nun umkreisten, Kutten über büssende glatt rasierte Schädel sich gezogen, Hände fromm zum Gebete erhoben, gefaltet, schweigend den Trauermarsch beachtend. Siebzig Stufen waren es noch, hoch zu jenem heiligsten Sanktuarium, worunter, so des lindernden Schlafes Prophezeiung noch der Wahrheit nicht entbehrte, eine große Esse finden sollt. So war es denn auch, den oben angekommen, auf dem einstigen Zenit, moderten vormals prächtige Gewänder, zerbrochne Stabesschäfte, Ringe viele an der Zahl, und zu Staub zermahlne Knochen überall. Sündhaft fauliger Gestank wie von verdorbnem Menschenfleisch, kroch als verdünnte Nebelschwaden aus dem gezahnten Schlund empor, und wie meist an solchen okkulten Stätten, fand sich auch hier die blutbesudelte Opferstange, über welche sie nun seine Fesseln warf, den Kokon zerschneidend, ihn sorgsam und mit Grunzens Hilfe, über das ewig tiefe Nichts erhebend. Gähnend, abgründig und bar jedes noch so fernen Fliesensockels, schwang der noch der Sinne beraubte Blutknecht über jenem Maul. Erst als schnalzend sich die lederne Peitsche um seine stammesdicken Schenkel wand, erwachte er, fast schon sich erbrechend, unter den dreifachen Knebeln welche sie ihm auferlegt. Als erstes als es ihr gewahr worden war das er nun wach, schob sie mit der Stiefelspitze, nach und nach, die dornenverzierte Axt hinab in den dunklen Schacht, gefolgt von seinem Brustharnisch, lächelnd ob der verkniffnen Manier seiner einst noch heiter lachenden Pupillen. Zuerst noch lockerte sie ihm den starken Griff der Schutzmaske, ließ diese, gefolgt von jener roten Perle, wie ein Kettchen an seinem Halse baumeln, zerriss dann zärtlich mit einer geschützten Fingerspitze, jenen Zwirn der ihm am sprechend hinderte, trat von der lang vergessnen Opfergrube zwei Schritt zurück und besah sich ihr neustes Meisterwerk, wonnig seiner zaghaften Worte lauernd, die lederne Peitsche sich wie eine wohl belebte Viper, zu ihren schwarzen Sohlen wand.

“Wenn du erst gefallen bist, mein Liebster, wirst du wieder auferstehen, herrlicher noch als der Flammenvogel Phönix, vor etlichen Jahrtausenden… und dann werden wir, womöglich uns noch mehr an Schmerz und Pein berauschend, auch unsre innigste Umarmung feiern…” , mit einer weichen Fingerspitze, drückte sie bis das Blut quoll, an seine angeschwollne Unterlippe, “… Sakramente deiner dunklen Götter, werden wir uns gegenseitig spenden, ganz wie es ihr Wille war, als sie mich an deine Seite führten, um dies was hier vor uns beiden liegt, von neuem Leben, hin zum schlingenden Krieg zu führen!” , sanfter als er es hätte ahnen können, kreiste sie wie um eines Schwertesknauf an seine pralle Männlichkeit, sich mit der flammendroten Zungenspitze, selbst die Lippen malträtierend.


- Kogan - 10-14-2008

Qualen hatten ihn in die gnädige Ohnmacht getrieben, die einen Menschen befällt wenn der Körper einsieht das Wahnsinn die einzige Folge sein kann wenn er den Geist jetzt nicht mit Besinnungslosigkeit schützt. Schmerzen waren es auch die ihn wieder ins Land der Lebenden zurückholten. Was er sah ließ ihn jedoch wünschen in der Schwärze fehlender Wahrnehmung verblieben zu sein. Unter ihm gähnte ein, scheinbar bodenloser, Abgrund in den, wie um ihm die Tiefe vor Augen zu führen, ein Faden seines eigenen Blutes tropfte. Einziger Bezug zur Welt außerhalb dieses Schlunds war der Fuß, steckend im Stiefel von gleicher Nichtfarbe. Die Spitze eben jenes Schuhs verging sich an seinem Unterleib und bereitet ihm mehr Qual als Lust. Folgte sein Blick der Gliedmaße so sah er das sie zu Melanie gehörte. Die Frau stand da am Rand jenes Verhängnisses und ihre sündigen Lippen lächelten ob des Wissens was kommen würde.
Neben ihr die Schweinekreatur. Treuloser Kamerad dessen Schicksalsweg sich, so es nach Kogan ging, schon bald mit einer Bratpfanne kreuzen würde. Erotische Spiele mochten ihm mehr als gefallen, selbst wenn sie die Grenze zum Schmerz überschritten. Er hätte ihr Treiben verziehen, die Qual die sie ihm bereitete. Sicherlich hätte er es zurückgezahlt, ebenso lustvoll für beide. Doch dies hier ging zu weit. Immerhin konnte er abstürzen und sich alle Knochen brechen. Sie hatte es übertrieben und sobald er wieder auf festem Boden stand würde er sie maßregeln.
Ich… Trotz des Knebels hatte er dieses eine Wort einigermaßen herausbekommen. Mehr nicht!. Ob sie ihn losgeknotet , abgeschnitten, oder ob sein Körpergewischt es gewesen war. Der haltende Stoff löste sich.
Der Magen sackte dem Krieger weg, dann fiel er.
Verschwand, ihren Namen zornig und entstellt brüllend, in der drohenden Dunkelheit.

Die Länge des Sturzes kündete von der Tiefe des Schachtes. Die letzten Augenblicke seines Lebens verfluchte er sich. Seine Dummheit ihr getraut zu haben, ihr nicht den Kopf von den Schultern gerissen zu haben als er sie auf dieser unseligen Dschungelwelt das erste Mal gesehen hatte. Diese falsche Schlange hatte ihm Liebe vorgespielt und er war wie ein trunkener Narr darauf hereingefallen. Sein Leben, Allem dem er so lange treu gefolgt war, war verraten von seiner eigenen Dummheit. Er hatte den Tot wahrhaftig verdient und es war ein Trost das ihm wenigstens dieser Wunsch erfüllt werden sollte.
Kogan schlug auf!

Es stank in der Hölle!
Warum auch nicht? Hatte er erwartet das es duften würde? Ächzend schlug er die Augen auf. Der Geruch war wirklich bestialisch. Daran änderte auch die Gasmaske kaum etwas.
Seit wann konnte man eigentlich Gasmasken mit in die nächste Welt nehmen? Kogan setzte sich auf.
Maff siff… “Das sieht mir nicht nach Hölle aus” hatte er sagen wollen, dabei aber den Knebel vergessen der ihm zwischen den Zähnen steckte. Entnervt sprengte er die Fesseln, die seiner Kraft nun nichts mehr entgegenzusetzen hatten und befreite sich von Maske und Knebelball. Letzteren band er sich um das Handgelenk da er vorhatte ihn noch einmal zu benutzen. Würde er hier herauskommen so würde er Melanie nicht nur übers Knie legen. Oh er würde weitere Nächte mit ihr verbringen. Den Kopf auf der linken, den Leib auf der rechten Seite des Bettes. Wo war er hier überhaupt? Das erste Mal blickte er sich bewusst um.
Eine Art grüner Schimmel bedeckte die Wände und verbreitete ein mattes Leuchten das gerade ausreichte um die Umgebung wahrzunehmen. Er selbst war in einer besonders große Kolonie dieses Lebewesens gelandet, die immerhin groß genug gewesen war seinen Sturz zu federn und ihm damit das Leben zu retten. So weich war der stinkende Pilz das er tiefer darin einsank. Gerade versackte sein Brustpanzer und auch von der Axt schaute nur noch der Stiel heraus. Er ergriff seine Waffe und wollte aufstehen, doch es gelang nicht. Er versank nicht nur in dem Pilz, das Ding zog regelrecht an ihm, versuchte ihn in seine Fülle hinab zuziehen. Nur seiner Körperkraft und der hilfreichen Axt verdankte er es schließlich frei zu kommen. Die nackten Füße standen auf glitschigem Grund.
Fluchend sammelte sich Kogan die Reste des fesselnden Lakens vom Leib. Dabei kam er gegen die Nadeln, welche ihn noch immer spickten und zog schmerzlich die Luft ein. Mit spitzen Fingern machte er sich daran sie aus dem Fleisch zu zerren, jedes Eisenstäbchen mit neuen Flüchen bedenkend und die Urheberin verwünschend.
Als er schließlich alles entfernte hatte stakste er hohlbeinig den langen und einzigen Gang entlang, sich seine Genitalien schmerzlindernd reibend.
Ich bring sie um, ich bring sie verdammt noch mal um!
Der grüne Pilz bedeckte, als er tiefer kam, immer mehr des Mauerwerkes und verschluckte es endlich zur Gänze. Dicke, fleischige Ranken hatte er gebildet. Sie erinnerten den Krieger an Lianen in Urwäldern. Man konnte hallendes Tropfen und Glucksen hören das aus der Ferne heran hallte. Ein schauriger Ort und nur das es warm hier unten war konnte der nackte Krieger als Pluspunkt verbuchen. Knochen, Menschenknochen lagen herum und waren überall mit dem Pilz verwoben und von ihm okopiert. Teilweise starrten ihn sogar Totengesichter an, durch hautartige Membrane die an gewundene Därme erinnerten und trübe Säfte transportierten. Es war ihm als würden sich diese Tentakel träge nach ihm ausrichten, doch als er einen durchhieb wurde er mit verfaulendem Gebein und stinkenden Sekret beinahe überschüttet. Nur ein beherzter Sprung rettete ihn vor diesem Schicksal und er ließ es lieber auf die Ranken einzuschlagen. Hatten sich hier unten die verflüssigten Überreste der Bevölkerung gesammelt und dieses… Ding erschaffen? Ein Organismus der seit zweihundert Jahren damit beschäftigt war die Überreste seiner Schöpfer zu verdauen. Nach langer Wanderung erreichte er endlich das Zentrum dieses unteririschen Gemäuers.
Zu seiner Überraschung handelte es sich dabei eine gewaltige Esse, eine Schmiede wie sie selbst die Werkstätten der Zuflucht nicht hatten darstellen können.
Auch hier wuchs überall der Pilz und hing in dicken Zysten von Stein und Verzierung. Dennoch konnte der Schmarotzer die Majestät dieses Ortes nicht gänzlich zerstören.
Helden aus Zeit, längst entschwunden, säumten die Halle Reih um auf thronartigen Steinstühlen. Skelette nur mehr, gerüstet und ihre Waffen noch mit knöcherner Hand umklammert. Archaische Mordinstrumente waren es und sie ließen erahnen wie alt Rasankur war. Vielleicht reichten die Wurzeln sogar bis zum Weltenbrand hinab. Selbst diese Heldenknochen, einst von heißem Blut umspült, von eisernen Muskeln umspannt, waren nun ein Raub des grün wuchernden Pilzes. Seine Fänge hatten sich um das Gebein gespannt als wollte es die Sehnen, die einst Arm und Bein bewegt hatten nachahmen.
Kogan stoppte seinen Schritt und nahm sich die Zeit den Taten dieser Helden zu gedenken. Denn Großes mussten sie vollbracht haben wenn sie ihre Ruhe hier unten fanden. War es doch eine ausgesprochene Ehre auf ewig hier zu sitzen, den sichtlosen Blick auf die Schmiede gerichtet. Bis ans Ende aller Tage beobachten wie neue Waffen geboren wurden, Waffen die das Werk der Recken fortführten. Nun gut, diese Seeligkeit war für den Augenblick gestört. War abgelöst worden von einer organischen Hölle. Aber Kogan hatte vor das zu ändern. Dafür musste er jedoch erst einmal hier heraus. Dann war Melanie dran. Schreiend würde er sie in die nächste Welt schicken, die elende Heuchlerin. Ihn betrog man nicht, nicht ohne sein Leben damit verwirkt zu haben. Nein! Er entschied sich um. Nicht schreiend sollte sie die Welt verlassen, sondern so stumm wie sie ihn hatte abtreten lassen wollen. Der Krieger tätschelte den Knebelball in wissender Vorplanung.
Warum gerade sie? Er hätte ihr alles gegeben, diese Welt zu ihren Füßen ausgebreitet. Was erhoffte sie sich davon ihn zu beseitigen? Während sich seine Gedanken um das heimtückische Weib drehten versuchte er sich einzureden das die Schmerzen in der Brust von ihren Nadelstichen herrührten.
Die Mitte der Kammer war dominieret von der Esse, scheinbar für Titanen errichtet. Die Glutstätte hätte längst erloschen sein müssen, doch sie war es nicht. Zwar tanzte keine Flamme über die glühende Schlacke, dennoch stieg eine dünne Rauchfahne zwischen den Kohlen auf und kündete von verborgener Hitze. Rings um die Arbeitsstätte gähnte ein weiterer Abgrund und nur eine schmale Steinbrücke führte in die Mitte. Scheinbar hatten die verblichenen Herren der Stadt eine Vorliebe fur schwarze Schlünde gehegt. Eventuell wollten sie sich selbst daran erinnern wie nah sie am Abgrund gewanderten waren als sie sich den neuen Göttern zugewandt hatten. Kogan setzte einen Fuß auf die Brücke als er ein Ächzen vernahm.
Er wirbelte herum und ließ seinen Blick durch die Halle schweifen. Nichts war zu sehen nur einige der schleimigen Ranken bewegten sich träge. Das Gemäuer schien der ewigen Feuchtigkeit Tribut zollen zu müssen. Der Krieger ging weiter, war begierig sich die Esse anzusehen, war er doch selbst kein ungeschickter Schmied. Die Faszination besiege sogar, für einen Augenblick, die grenzenlose Wut auf die verräterische Frau. Tatsächlich glomm zwischen alter Kohle und erstarrten Metalltropfen höllisches Leuchten.
Ein Licht das den Krieger anzog, seinen Blick bannte. Der Geist versank ihm im blutigen Irrlicht und je länger er hineinstarrte um so intensiver schien es zu werden. Die Glut, deren rätselhaftes Formenspiel seit je her den Menschen faszinierte, flackerte auf, bildete Muster und Formen. Immer zerrannen sie, kaum das man ihre Bedeutung erahnt hatte. Schließlich war es Kogan als könne er tatsächlich Bilder erkennen. Eine Stadt, prächtig und blühend. Rasankur, wie es einst gewesen sein musste. Wie unter einem Zwang saugte der Khornekrieger das in sich auf was die Stadt ihm offenbarte. Ihn interessierte nicht das Wie. Ob sich hier die Seelen so vieler Dahingeschlachteter sammelten, ob hier das Chaos einst verehrt wurde und noch immer etwas davon zurückgeblieben war? Es wollte auch nicht wissen was dieser merkwürdige Pilz damit zu tun hatte. Allein die Wahrheit, die ihm hier geboten wurde war wichtig. Hätte man ihn gefragt wie lange er so über die Glut gebeugt dastand, er hätte es nicht sagen können. Es mochten Minuten oder Lebenszeitalter gewesen sein. Es war wieder dieses Ächzen das ihn aufschrecken ließ. Dieses Mal war das Geräusch lang gezogen und wesentlich lauter. Wie als wenn sich Holz auf Holz reiben würde. Oder… er blickte auf… Knochen auf Knochen.
Die Kämpfer der Vergangenheit standen aufgerichtete vor ihren Sitzen. Ungerührt als hätten sie schon immer so Wache gehalten. Kogans Blick verfinsterte sich.
Wie ein Mann machten die Knochengestalten einen Schritt auf den nackten Krieger zu. Einen schaurigen Anblick gaben sie ab. In rostiges Eisen gehüllt, die Fratzen in höhnischem Grinsen erstarrt. Ein weiterer Schritt, wie ein synchron laufendes Uhrwerk voran. Dicke fleischige Kabel zogen sie hinter sich her. Wülste des grünen Gewächses. Lenkte es sie, war es Untertan dieser toten Recken oder wirklich nur wuchernder Parasit? Kogan eilte in die Mitte der Brücke, baute sich auf, die Axt in der Rechten. Die Unwesen vollführten noch einen Schritt. Schlossen den Kreis um das Urbild kämpferischen Willens.
Gleichzeitig reckten sie ihre Waffen. Schwerter, Beile, Keulen, Speere und Hellebarden kamen hoch. Kogan hob hingegen nur den linken Arm!
Besser ausglühen, als verblassen!
Seine Finger winkten die Unholde herbei. Wie Sparringspartner die man gnädig aufforderte es ruhig zu versuchen.
Als wäre dies ein ausgemachtes Zeichen gewesen stürmten die Knochendinger los. Die verfaulenden Körper schienen keine Hinderung für Geschwindigkeit zu sein. Schon war der erste Wiederbelebte heran, hob sein Schwert.
Krachend kam ihm Kogans Axt zuvor. Zertrümmerte den morschen Brustkorb und schickte das Geschöpf zu Boden. Im wütenden Versuch zu schreien klappte der Kiefer herunter. Doch mehr als Modergestank kam nicht aus der zungenlosen Höhle. Der Khornekämpfer trat den Schädel vom Rumpf des Gefallenen und sprang den nächsten Angreifer an. Überraschung konnte man auf den, von Fleisch befreiten Gesichtern natürlich nicht erkennen, dennoch schien die ungestüme Attacke zu überraschen. Schon ging ein weitere Totenkrieger auf die Fliesen, geteilt durch des Henkers Werkzeug. Die weißhäutige Gestalt setzte über den Liegenden hinweg, parierte einen Schlag mit hellem Stahlklirren und pflanzte die Faust gegen den Unterkiefer eines Feindes. Dieser segelte davon, dicht auf der abgetrennte Schädel. Noch zwei Weitere schickte er zurück in die Anderswelt ehe das Gewicht der Gegner zum Tragen kam. Sie mochten tot sein, dumm waren sie jedenfalls nicht. Jene die Schilde besaßen schoben sich nach vorn, errichteten einen Wall aus angelaufenen Eisen. Ein Speer zischte aus der Deckung hervor, pfiff am, beiseite ruckenden, Kopf des Schlächter vorbei und ging fehl. Langsam drängten sie ihn zurück, die beinernen Füße auf dem Boden stampfend. Schon war er wieder auf der Brücke, links und recht die drohenden Tiefe.
Er knurrte… wie ein in die Enge getriebenes Tier stieg der Zorn der Aussichtslosigkeit in ihm auf. Ihre Schuld war es! Sie allein war die Ursache das er hier stand. War auch der Sturz nicht sein Ende gewesen, hier schien seine Geschichte zu enden.
Nein! Nicht so, nicht hier, fern ab jeglicher Bedeutsamkeit im Kampf gegen düstere Fabelwesen.
ICH BIN KOGAN! Brüllte er seinen Trotz heraus und griff wieder an. Die Dornen, mit dem Hass alter Zeiten geschwungen, durchschlugen den erzenen Schutz und gruben sich in den Schild des nächst besten Skelettes. Ein Ruck riss das Schreckgespenst in den Abgrund. Der Kämpfer nutzte die Breche und drehte sich in seine Gegner. Eine wirbelnder Inkarnation des Todes. Knochen und Fasern spritzten davon, ein unirdisches Kreischen, nicht von den Kreaturen sondern vom massigen Leib des Pilzes selbst, hob an. Kogans Welt entrückte seinem Verstehen, bestand aus Hacken, Schlagen, Stechen, Treten. Die Brücke war überwunden. Mitten unter ihnen war er und noch hatte keine Klinge seine Haut auch nur geritzt. Der Drachen auf der Brust blutete, zeichnete den Umriss dunkel rot auf heller Haut. Das Maul des Schuppenwurms spie rotes Feuer über seinen Leib eben so wie in den Geist des Mannes. Erst zögerlich, dann mit Eile wichen die wandelnden Toten vor ihm zurück, zogen den Ring wieder weiter. Kaum noch die Hälfte ihrer ursprünglichen Zahl war an einem Stück. Doch noch war der Sieg nicht bei dem einzigen Krieger dessen Herz hier unten schlug.
Ein neuer Feind schob sich durch die Reihen. Ein Riese wohl, mit Kogan auf ebener Augenhöhe. Eine Krone zierte sein Haupt. Drohend dunkles Gold auf behelmten Kopf. Die schwere Plattenrüstung verhüllten den zerfallenen Leib völlig und schien das Ding unbesiegbar in seiner Mächtigkeit. Ein Schwert, mit grausamen Widerhaken versehen und von der Länge eines kleinen Mannes richtete sich auf den Vernarbten.
Kogan stand vor dem König dieser Totenstadt, selbst nicht mehr an die Ketten des Lebens gebunden, noch immer über sein Reich wachend.
Die Stachelaxt grüßte des Eisernen, nahm die Herausforderung an.
Hatte ein Dichter jemals den Wunsch gehegt das epische Ringen altvorderer Götter zu schauen, hier hätte ihm die Bitte erfüllt werden können. Funken sprühten und stieben, entstehen Sternen gleich, zu allen Seiten davon. Der Schrei des Mannes mischte sich mit dem Kreischen des erwachten Souveräns. Der Hieb, wohl genügend einen Mensch zu spalten, wurde gebremst von warpgeborender Kraft. Das Alte rang mit dem Neuen. Wollte der eine nicht von der Macht lassen, war sie im Tode auch noch so flüchtig. Der Andere begehrte sie um jeden Preis, mochte sie ihm auch Untergang bedeuten.
Die Klingen lösten sich, fanden krachend wieder zueinander. Bildeten Kreuze in schneller Abfolge, drängte bald den einen Streiter zurück, bald den anderen. Nicht nur Körperkraft focht hier miteinander, sondern Hass von übermenschlichen Ausmaßen schmetterte aufeinander. Seiner war es schließlich der obsiegte. Angestachelt vom Verrat des einzig je geliebten Weibes loderte seine Flamme heller als der stumpfe Zorn versunkener Epochen. Die Klinge des Leichenkönigs zerbarst in einem Splitterregen. Nur noch das Heft in der Hand taumelte er zurück. Die Bedeutung von Gnade nicht kennend, setzte Kogan nach, umlief den Taumelnden. Rasche Schläge durchtrennten die meisten der schleimigen Ranken, an denen er hing wie die Marionette am Puppenspieler. Der gerüstete Hüne brach ich die Knie. Kogan packte dir Krone und zwang den Kopf seines Feindes in den Nacken. Die Axt blitzte hernieder und durchtrennte die Halswirbel des Besiegten. Dem geöffneten Stundenglas gleich rieselte feiner Staub zu Boden und der Helm schepperte über den Grund. Ein Beben und Zittern ging durch die Struktur des Pilzes. Pflanzte sich vom entmachteten König über die fleischigen Stränge bis zum aufgedunsenen Myzel des Pilzkörpers hin. Jene riesige Knolle die noch am ehesten einem Zentrum dieses Wesens glich.
Kogan, schwer atmend, stieß die Krone in die Höhe, die übrig gebliebenen Knochenwesen wichen zurück.
ICH HERRSCHE!
Bedächtig senkte sich der Goldreif auf das eigene Haupt. Krönte sich selber mit der Anmaßung vorbestimmter Tyrannen.
Ich herrsche! flüsterte er noch einmal, als er beobachtete wie die knöchernen Verteidiger auf ihre Plätze zurückehrte als hätten sie diese nie verlassen. Eine einzelne, hohe Flamme schoss aus der Esse und entzündete den Odem Rasankurs neu.
Der Chaosanbeter kniete sich nieder, begann die Rüstung, in der eben noch sein Widersacher gesteckt hatte, selbst anzulegen. Dabei fiel sein Blick auf den roten Knebel, den er noch immer um das Handgelenk trug. Nun fand das Folterinstrument seinen Platz am neu erworbenen Gürtel.
Melanie… Rache!

Der rauschende Wasserfall war die Quelle für sauberen Lebensspender in der Stadt. Alle anderen Orte, die einst kühles Nass versprochen hatten, waren versiegt. Vom Sand zugeweht oder der brennenden Sonne anheim gefallen. Einige andere Kavernen gab es noch, tief unter der Oberfläche. Doch dies hier war die größte Ansammlung. Jetzt, wo es auf die mitternächtliche Stunde zuging, lag die Fläche des kleinen Sees ruhig und der Wasserfall murmelte von anderen Tagen. Als Kinder ihm zu Füßen gesessen und sich Linderung von Hitze und Durst erbeten hatten. Nun war er nur noch ein silbriger Vorhang der das Mondlicht fing, aber niemanden hatten der sich an dem Anblick erfreute.
Die Blechgesichter, wie man die Verteidiger vor kurzem getauft hatte und die ab und an am See vorüber huschten, hatten keinen Sinn für Feingeistiges. Auch die Gestalt, die nun den wässrigen Schleier teilte, verschwendete keinen Blick an den Ort der jedem Liebespaar hätte Kulisse sein können. Vielmehr stapfte die finstere Erscheinung durch die stürzende Flut, immer dem Palast entgegen. Nun brach sich der Glanz der Himmelskörper auch auf blankem Axtblatt.


Die Tür flog auf, das Schloss beendete seine Existenz in einem Regen aus Holzsplittern und verdrehtem Metall. Was da als schwarzer Umriss, vor dem Mondlicht, wie in die Welt tätowiert, stand war nicht mehr der Krieger den Melanie in die heilige Pyramide hatte schleifen lassen. Nicht der Ganger der sich dem Blutgott verschrieben hatte um so seinen kleinlichen Vorteil der Gesellschaft gegenüber zu erlangen. Nicht Kogan stand in dem Torborgen der seine massige Gestalt kaum aufnehmen konnte.
Lord Kogan!
Ein Fürst des Chaos, geschaffen um zu gebieten um an der Spitze der finsteren Heerscharen zu marschieren und das Banner der Chaosgötter in der gepanzerten Faust empor zu recken.
Steinfließen knirschten und sprangen als er seinen gepanzerten Leib in das Gemach schob. Die Metallplatten griffen geräuschlos ineinander und seine Dämonenkraft machte ihr Gewicht belanglos. So bewegte sich der Kriegerkönig geschmeidig als wäre der Stahlpanzer nicht mehr als seidiges Gespinst. Der behelmte Kopf, den die goldenen Stacheln der Krone zierten, ruckte herum und geschichtslose Züge blickten Melanie an. Die junge Frau hatte an einem Schreibtisch gesessen, wohl in das Studium alter Folianten vertieft. Jetzt starrte sie den tobenden Kriegsgott entsetzt an, die schwarzen Helmschlitze starrten zurück.
Ein Moment des Verharrens!
Dann stampfte er los wie eine entfesselte Naturgewalt. Melanie sprang auf, versuchte den schweren Tisch zwischen sich und den Eisenmann zu bringen Genauso gut hätte sie ihn mit Watte bewerfen können. Kogan fegte das Möbel beiseite als wäre es nicht mehr als ein Pappkarton. Sich suchte ihm zu entkommen doch die linke Pranke des Gerüsteten schoss vor und packte sie an der Gurgel. Wie ein junges Kätzchen schüttelte er die Unglückliche, unter seinem Helm drang ein unartikulierter Schrei hervor, das Brüllen der zornigen Bestie die sie selbst ihm ins Fleisch gestochen. Er schleppte sie zum weg geschleuderten Tisch hinüber und wischte mit der Axt alles davon was das Pech hatte noch auf der Platte zu liegen. Dann knallte er das Mädchen hart auf das Holz, hob die Tot verheißende Axt.
Ein letztes Mal bohrten sich die Augen von Mann und Frau ineinander. Sie hatte ihn verraten, hatte ihn in den Schlund gestoßen, der schwarzen Grube mit all ihren Schrecken überantwortet. Nicht ahnend das er stärker als je zuvor daraus hervorgehen würde.
Sie hatte es nicht geahnt?
Aber warum hatte sie ihn dann dort hingeschleppt anstatt dem Bewusstlosen hier, in diesem Raum, die Kehle zu öffnen? Die zweifelnde Stimme, die sich gegen seinen Zorn erhob, durchbohrte den roten Schleier, ließ ihn zögern. Wo er nicht gehen konnte wollte sie ihn führen und wo ihr das Wandeln verboten war sollte er schreiten. Das hatten sie sich geschworen und genau das hatte sie getan. Sie hatte ihn auf den Pfad gebracht den er nicht gefunden hätte. Ihre Folter hatte in ihm die Wut entfacht die es zum siegen gebraucht hatte. Sie hatte ihn niemals verraten!
Die Axt fiel schwer zu Boden, zerstörte mehr vom edeln Fußboden.
Sie hatte in ihm auch die Tür aufgestoßen die ihr jetzt das Leben rettete. Früher hätte die Hand nicht gezögert, wäre das Begreifen nicht gekommen. Ihr Einfluss hatte seinen Geist soweit geöffnet das er jetzt den Fehler einsah den er beinah begangen hätte.
Keine Bitte um Vergebung kam über seine Lippen, allein das der Druck um ihren Hals nachließ verkündete ihre Rettung. Das alte Gefühl gehrte zurück. Drängte den erwachten Herrscher ein Stück weit zurück und machte Platz für das was der Mann gewesen war. Die abgründigen Löcher des Helmes wanderten über ihren Körper. Nur ein Funkeln verriet die Augen in der Finsternis.
Die Linke streckte sich zögernd aus, als sei sie nicht sicher ob das Weib Blendwerk war welches zerfloh wenn man es zu berühren suchte. Endlich stießen die eisenverhüllten Fingerspitzen an rote Lippen. Fuhren kalt daran herab, über Hals und Busen, legten sich schwer auf ihren Bauch, wanderten noch tiefer. Plötzlich verkrallten sich die Finger in die rote Zweithaut. Packten die entstandene Falte und zog daran. Der Latex dehnte sich und gab nach. Unterleibteil und Stücke der Beinpartie wurden aus dem engen Anzug gerissen. Kurz zuckte Schmerz über ihre Züge als der Kunststoff sich reißend um sie spannte. Dann gab er nach und weiße Haut kam zum Vorschein.
Mit der Kühle des Stahls fuhr der Panzerhandschuh zwischen ihre Schenkel und über die Jungfräulichkeit der Frau.
Ich fordere den Preis ein. Klang es dumpf unter dem starren Antlitz hervor. Die Finger verließen ihren Schoß und schoben sich unter dem ledernen Halsband in den Kragen des Latexgewandes. Auch hier hatte das Material seiner Kraft nichts entgegen zu setzten und als der letzte Fetzen vom milchfarbenen Körper geglitten war lag sie, bis auf Stiefel, Riemen und Handschuh, unbekleidet vor ihm.
Einige Augenblicke genoss er den Anblick, lies dann die Hand zum Gürtel gleiten.
Ehe Melanie das Schweigen ihrerseits brechen konnte zwängte er, weniger sanft als bei ihrem letzten Beisammensein, den roten Ball zwischen ihre Kiefer. Kaum den Sperrigel im Nacken ihr verschlossen hob er sie vom Tisch auf, legte sich den leichten Weiberkörper über die Schulter und erklomm die weiße Pyramide. Sie strampelte und trommelte gegen das Metall seines Leibesschutzes, als könnten Fäustchen und Stiefelspitzen mehr ausrichten als Schwert und Lanzenstoß. Die Worte, wenn es denn welche waren, die sie ausstieß, schluckte das rote Ding zwischen den wonnigen Lippen.
Auf dem Gipfel angelangt schleuderte er die Frau in weiche Laken, war über ihr noch ehe sie sich wieder erheben konnte. Stricke, die Überbleibsel jener verflossener Liebesstunden, wurden gegriffen und herbeigeholt. Mit geberischer Macht zwang er sie die eigenen zarten Knöchel zu umfassen und gepackt zu halten. So verband er Hand und Fuß mit weicher Kordel, zwang sie die unnatürliche Pose zu halten indem er beide Gliedmaßen umwickelte und zusammenschnürte. Der gepanzerte Mittelfinger strich über den brach liegenden Scham der Gebundenen. Für einen weiteren Augenblick ergötzte er sich am Anblick der wehrlosen Frau. Dann kam ein zusätzlicher Strick zum Einsatz. Umspannte, wie schon in vergangenem Spiel, die festen Brüste. Dann jedoch zog er die Kordel abwärts, führte sie zwischen den Venushügeln hinab und den festen Backen wieder hinauf. Dieses mal lag kein schützender Latex zwischen Leib und Faser, die Berührung wurde nicht vom Kunststoff gemindert. Noch einmal zog er stramm an dem Seil und knotete es dann rückseitig an die Brustumspannung. So gebunden lag sie nun vor ihm. Ein Anblick welcher ihn anspornte sich der Rüstung zu entledigen. Mancher Riemen hätte gelöst werden müssen doch die meisten riss er unbedacht ab. Endlich war er vom Eisenkleid befreit und blickte stehend auf sie hernieder. Ausgeliefert wie sie nun war begann sich Manneskraft, die durch Anstrengung und kalte Metallberührung entschlafen schien, wieder zu regen. Als letztes nun hob er Helm und Krone vom Haupt, entblößte den strengen Blick mit dem er sie bedachte. Ließ sich endlich niedersinken und packte sie grob im blonden Schopf. Sein Griff forderte ihn anzusehen und er nahm ihren Geschmack auf, dazu seine Zunge einmal längst über das ebenmäßige Gesicht ihr wanderte.
Die Drachenkette wurde herangeholt und wieder biss der Lindwurm ihr in die zarte Knospe. Der geschuppte Zwilling jedoch fand seine Platz dieses Mal in der kirschfarbenen Unterlippe. Durch das kurze Kettenglied musste sie ihren Kopf tief beugen, wollte sie sich nicht selbst Schmerzen bereiten. Dadurch bot sie den weißen Rücken ihm allzu offen. Sein Name stand dort in der hellen Schrift feiner Narben. Ein Pranke im Genick zwang er sie in die Büßerposition. Mochte sie ob der gebeugten Haltung auch nicht sehen was gespielt wurde, so vernahm sie wohl das Knarren des Peitschenleders. Der Fürst packte den Zügel weiter oben, denn schlug er mit voller Kraft zu so hätte es ihr das Fleisch von den Knochen gefetzt. Hielt er sich auch zurück bei seinen Schlägen, immerhin mehr als sie es getan hatte, so klatschte der Strang dennoch laut auf ihrer Haut. Zog rote Striemen durch das Weiß und ließ sie nach schon zwanzig Schlägen, halb der Besinnung beraubt, niedersinken.
Nun war er bei ihr. Hob sie jetzt zärtlich auf, küsste den geschunden Rücken. Der Bestrafung war Genüge getan. Jener Teil, der trotz dem Begreifens ihrer Absicht in Zorn geglüht hatte, war beschwichtigt. Trotzdem hatte er nicht vor sie nun gänzlich aus der Knechtschaft zu entlassen. Eine Hand band er ihr los und fixierte sie lediglich in der Beuge am Oberschenkel. So hatte sie ein wenig Spielraum immerhin. Die Lippe wurde befreit und der Drachenschädel fand Beute ihn der zweiten Knospe.
Er streichelte ihr Gesicht, küsste den Bauch ihr und glitt tiefer.