Koron III
Taverne "Zur warmen Feuchte" - Subsektor 335, Unterebene 12 - Druckversion

+- Koron III (https://koron3.de)
+-- Forum: Der Trojan-Subsektor [ab hier IN-GAME Bereich] (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=6)
+--- Forum: Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=7)
+---- Forum: Gohmor Die mächtige Hauptmakropole von Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=8)
+----- Forum: Untere Ebenen und Unterwelt (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=15)
+----- Thema: Taverne "Zur warmen Feuchte" - Subsektor 335, Unterebene 12 (/showthread.php?tid=975)

Seiten: 1 2 3


- Lexandro Menas - 02-15-2016

An der Kreuzung der Versorgungswege zur Deponie und dem Platz der Heiligen sowie dem Sektorenaufgang zur Ebene darüber (und nebenbei vielen kleinen Seitengässchen auf denen ab und zu sich die Schmuggler und anderen Nachtschattengestalten stauten), lag strategisch Günstig die wohl bekanntste Einrichtungen in der 12. Unterebene. Die Schenke mit dem etwas kindischen Namen "Zur warmen Feuchte" gehört wohl zu einer der bekanntesten Einrichtungen in der Gegend und hat sich mit der Zeit einen gewissen Namen gemacht.

Sie gilt u.a. als eines der wenigen Dinge, die diese Ebene nicht umbringen konnte (neben anderen Dingen wie der Geruch, der sich in die Nasenflügel einbrannte und dem Drang sich zu kratzen, sobald man nur einen Schritt in die Gassen getan hatte).

Außerdem erarbeitete sich über die Zeit auch einen Ruf - welcher das war, entschied sich meist, auf welcher Seite des Messers man sich befand, bei einen der fast schon legendären "Rangeleien". Diese "Rangeleien" wurden zu einer Art Volkssport in der Unterebene, und konnten in der Vergangenheit oft die Ausmaße einer kleinen Revolte annehmen. Jedoch waren die Krawalle fast schon traditionalisiert und folgten ein paar ungeschriebenen Gesetzen, die auch unter Anderem dafür sorgten, dass sich die Arbites nicht zum einschreiten genötigt fühlten. Eigentlich war es auch den Ebenen darüber ganz recht, wenn sich der Mob sich an sich selbst abarbeitete- so kam er wenigstens nicht auf dumme Gedanken und - wenns nebenbei die Population verringerte war es wohl auch kein Grund für große Trauer...

Diese Rangelleien begründeten einst das Goldene Zeitalter der "warmen Feuchte" jedoch hält nichts für immer und auch mit der Kneipe ging es mit der Zeit langsam aber stetig Bergab. Vor allem das abebben des Straßenvolkssports setzte dem Gasthaus schwer zu. Manche glauben sich zu erinnern, dass die Arbites dann doch irgenwann die Schnautze voll hatten von dem Treiben und eingriffen, andere hingegen machten die Spontane Kündigung des Wirtes dafür Verantwortlich... und viele andere wussten zu Berichten dass der Wirt nicht gekündigt hatte und stattdessen von einem fehlgeleiteten Schrotflintenschuss "entlassen" wurde.

Letztendlich war es wohl eine Kombination von alldem dass zu dem heruntergekommenen Status geführt hatte in der sie sich jetzt befand.
Trotz allem blieb das Etablisement seit Generationen in Familienhand- wenns auch nicht immer die selbe war- oder auch nur eine Familie im klassisch, juristischen Sinne.

Der derzeitige Inhaber Edward wird von jedem nur Eddy genannt- oder auch (hinter seinem Rücken) "Der Schädel" was sich wohl auf sein blasses, manchmal fast untotes Erscheinungsbild bezieht.
Er ist auf den ersten Blick ein wenig Schweigsam und zurückgezogen, und auf den zweiten Blick auch, aber er scheint wie gemacht zu sein für den Job eines Barkeepers.

Im Obergeschoss befinden sich ein paar kleinere Zimmer die zur Vermietung gedacht sind- auch wenn der Tourismus in der Subebene, gelinde gesagt "unterentwickelt" ist.


- Lexandro Menas - 02-19-2016

im Hinteren Bereich der des Obergeschosses, hinter der letzten Zimmertür auf der linken Seite des Flures beginnt das 10qm-Reich von Lexandro Menas. Das Zimmer selbst ist spärlich möbliert mit einem Bett, einem alten Schrank im Doppelspindformat in billigem Plastecweiß und einem Schmalen Bett, mit einer Matratze, deren Lebenserfahrung sich wohl locker mit der von dem Bewohner des Raumes messen konnte. Das beste an diesem Raum war jedoch das kleine Fenster, dass Aussicht auf die Straßen bot, die sich vor dem Gasthaus kreuzen. Verglichen mit vielen Unterkünften in diesem Bezirk konnte man diesen Raum alles in allem fast schon luxuriös bezeichnen, wobei dies wieder dadurch relativiert werden konnte, das selbst manche Mauernischen hier als Wohnungen galten...



An einem warmen Morgen stand Lexandro wiedereinmal an jenem besagten Fenster und betrachtete die Menge die sich unten durch den Schmutz schob, und ließ dabei seine Gedanken schweifen.
Rückblickend kam es ihm gar nicht so lange vor, als er ebenso teil der stinkenden Masse war und er morgens tot müde von seiner Schicht in der Müllhalde zurück trottete. Ein wenig vermisste er die Routine und das Gefühl für keinen verantwortlich zu sein außer für sich selbst, doch dies war damals schon eher eine Illusion, seit dem Tag, an dem das Schicksal in Form von sprechendem und Magie begabten Unrat ihm seine zerschmetterte Vergangenheit abnahm und ihm ein Ziel und eine Möglichkeit gab sich an denen zu rächen, die ihn dazu brachten nun hier zu stehen...

Oder sollte er ihnen nicht eher danken? Sein leben war so vorherbestimmt wie die der tausenden anderen gesichtslosen Arbeitsdrohnen, die diesen Insektenbau Tag und Nacht am Leben erhielt, nur dass der König auf Terra sowie die anderen Höflinge es schön behaglich im Zentrum hatten!
Was unterschied die Menschheit in diesem Zustand noch von den Tyraniden? Wo die Menschheit jemals einen Fuß platzierte, hinterließ sie einen Fußabdruck aus Kolonien die beständig sämtliche verfügbare Ressourcen ausbeutete nur um am Ende weiter zu ziehen und den Nächsten Planeten zu kolonisieren.

Widerstand ist Zwecklos - was sich in den Weg stellt, ob unabhängige und Freie Systeme, alt wie die Menschheit selbst - oder auch Aliens jedweder Art und Spezies, werden Welle für Welle von der Armee der Drohnenherrscher, genannt Imperiale Armee, hinweggeschwemmt. Selbst hartnäckigste Versuche sich zu verteidigen endeten meistens in einer Niederlage, wenn die Prätorianer der Nestwächter eingreifen mussten...


Lexandro musste schmunzeln als sich ein Bild eines Black Templar / Mistkäfer-hybriden vor sein inneres Auge schob.
Er hatte sich lange und ausgiebig mit der Imperialen Geschichte befasst und alles gelesen, was man in den öffentlichen Librarien und Tempeln zu dem Thema in diesem Bezirk finden konnte, und dabei hatte er gelernt zwischen den Zeilen zu lesen und sich seine Eigenen Gedanken dazu zu machen. Es wurde ein Hobby von ihm die Probagandaheftchen zu analysieren und die täglichen Jubelmeldungen und Hasstiraden zu sezieren und die Botschaften zu dekonstruieren. Gerade im Nachrichtensektor war die noch am zuverlässigsten arbeitende Informationsquelle immer noch die Straße selbst, und der Schankraum bot mehr News aus der Realität als die ganzen Staatlichen Agenturen ausstrahlten...

langsam drifteten die Gedanken zurück zum Schwarm, während er den Gegenverkehr beobachtete, welche sich in gegen gesetzter Richtung der Arbeiter von eben zur Müllkippe hin bewegten.



Viellicht war es so ein Anblick, der Horus dazu bewogen haben konnte sich gegen dieses Reich zu stellen? Könnte es mir wenigstens vorstellen, wenn ich einen Kreuzzug zur Erhöhung der Menschheit führen soll und feststellen müsste, dass dann doch einfach nur weitere Arbeitslager auf verschiedenen Planeten gegründet wurden. Wenn das stimmt was in dem Heft stand, versuchten es die Wordbearers und auch die Thousand Sons aus dieser Tretmühle auszubrechen um die Ursprüngliche Idee umzusetzen, was dann auch irgendwie in die Hose ging...

Eigentlich kann ich mich nicht wirklich beschweren! Ich laufe nicht mehr im Hamsterrad und habe eine Aufgabe und zudem die Fähigkeit selbst den Fraß der Straßenbuden hier zu essen ohne innerhalb von Minuten von Parasiten zerfressen in der Gosse zu verenden. Und dafür muss ich nur einem übernatürlichen Giftmüllhaufen dienen der mich nach Lust und Laune wohl in Sekunden schnelle zermatschen könnte wenn er wollte - aber er hatte mir zumindest eine Wahl gelassen...

Und ist es nicht mindestens genauso bescheuert stattdessen einen verrottenden Leichnam in 'ner Gefriertruhe anzubeten? Und wenn einer seiner Groupies ein Problem mit deiner Einstellung hat, bist du ebenso schnell weg vom Fenster...
Das Leben ist bescheuert!



Lex schauderte es als ein Windzug von draußen über seine Nackten Oberarme streifte. Als er das Fenster schloss fiel sein Blick auf den Stapel an Dokumenten auf seinem Schreibtisch. Unter diesem Stapel konnte er jedoch auch das Eck seines Tagebuchs ausmachen. Mit einem etwas schlechten Gewissen befreite er es von seiner Papierlast und blies den Staub ab, der sich auf den freiliegenden Buchdeckelteilen niedergelassen hatte.

Er hatte mit dem führen eines Tagebuchs angefangen als die Zeit des Wandels anbrach - zumindest nannte er sie so, die Zeit, in der er Begann seine Mission ernsthaft zu beginnen.

Außerdem war es eine gute Überschrift für das Kapitel.

Er überlegte darin noch ein wenig zu schmökern, entschloss sich dann doch dafür erst einmal runter in den Schankraum zu gehen, etwas zu frühstücken und sich den neuesten Klatsch und Tratsch anzuhören, den die Nachtschicht mitgebracht hatte. Der Morgentratsch war zwar erfahrungsgemäß etwas weniger Informativ als die der Nachmittagsschicht, doch um weit mehr unterhaltsam, da sich nachts das "interessantere" Leben dieses Viertels voll entfalten konnte.

Vorsichtig legte er das Buch zurück auf den Schreibtisch und verließ den Raum


- Drudox - 02-24-2016

Die kleinwüchsige Gestalt zog einige Blicke auf sich, doch verstieg sich niemand dazu eine unpassende Bemerkung vom Stapel zu lassen. Zum einen war man hier unten die ein oder andere deformierte Figur gewöhnt, zum anderen sorgte die Schrotflinte, sowie Körperpanzerung und Helm dafür, dass sich Scherzkekese ihre schlauen Sprüche verkniffen. Besser so.
Drudox blieb für einen Moment in der Tür stehen und warf einen Blick in die Runde. Der typische Abschaum dieser Gegend. Er trat ein und schritt schnurstracks zur Bar. Nun ja, nicht ganz so zielstrebig, denn die Wunde aus Horning forderte ihren Tribut und trotz diverser Schmerzblocker humpelte Drudox ein wenig. Er hievte sich auf einen der wackligen Barhocker und nahm seinen Vollhelm ab. Sein befreiter Bart quoll hervor. Eine Korona fand den ihren Weg in seine Mundwinkel und er entzündete die Flachzigarette mit einem Schwefelholz. Dann beugte er sich vor und um nach dem Wirt Ausschau zu halten.
Heda! Was muss man hier für einen Drink tun, bei den Ahnen noch mal?


- Lexandro Menas - 02-26-2016

Eddy hatte sich schon gefragt wann der neue am Tresen aktiv werden würde. Bisher hatte er alles erdenkliche getan um ihn zu ignorieren. Es war nichts persönliches, eher so einer seiner Macken, die Eddy definierten. Niemand sollte jemals auf die Idee kommen, er sei einer dieser servilen Lackaffen aus den Oberen Ebenen, die sich zu fein waren einfaches Bier auszuschenken.
Außerdem verrieten die verschiedenen Typen sich immer an der Art der ersten Kontaktaufnahme. Diese hier entsprach am ehesten dem Typ "kein Ärger, will nur trinken", wobei es auch da verschiedene Abstufungen gab, wie er in seiner Zeit hier erleben konnte. Der bisherige Tiefpunkt war ein Messerwurf der seinen Kopf nur durch Zufall um Haaresbreite verfehlte, und das war nur ein Montag von vielen...

Betont langsam drehte Edward sich zu seinem neuen Gast um, dem er bisher stets den Rücken zuwandte. Auch das war eine seiner Eigenarten, auch wenn es eher der Show diente, wie es sich selbst zugestehen musste.

Weiterhin schweigend betrachtete er seinen Gast, während dieser zusehends ungehaltener zu werden schien. Mit einem Schnauben der Belustigung entschloss er sich dann doch auf ihn einzugehen...

Nur ruhig Blut Jungchen, heute hast du Glück und darfst so bestellen, Spinddienst is schon vergeben. Hier gibts Bier oder Wasser oder n klaren, aber für den brauch man Haare am Sack! Was darfs sein?

Während dessen an Lexandros Stammtisch

Wie immer um die Uhrzeit war recht wenig los im Gastraum, und von den Gästen die hier ihr spätes Frühstücksbier oder auch ihr Feierabendbier "genossen" konnte er keine nützlichen Infos ergattern. Gelangweilt ließ er seinen Blick über die paar anwesenden traurigen Gestalten schweifen, bis er bei der Szene am Tresen hängen blieb. Er kannte den eigenwilligen Humor von Eddy nur zu gut, musste sich aber eingestehen, das es manchmal dann doch recht unterhaltsam werden konnte. Der letzte Höhepunkt hatte fast eins der Ohren des Wirtes gekostet, und nur der speckige Barspiegel hinter dem Gläserregal, seine Reflexe und eine gute Portion Glück, sorgten dafür dass der Abend ohne Blutvergießen endete.
Die Szene an der Bar schien sich jedoch nicht aufzuladen und so verlor er schon recht bald das Interesse.

Er beschloss zurück in seine Unterkunft zurückzukehren und sich dem Stapel an Papieren zu widmen, die sich langsam zu einem eigenen Platzfaktor in seiner beengten Stube entwickelten.
Allein der Gedanke daran ließ Lexandro aufstöhnen. Selbst in seinen kühnsten Träumen hatte er
es sich nicht ausmalen können wie viel Bürokratie bei so einem Kampf gegen das System anfallen konnte...

In Lexandros Zimmer

Missmutig ergab sich Lex seiner Pflicht und werkelte sich lustlos durch den Papierkram. Dabei fiel jedoch sein Blick immer wieder auf das Tagebuch, dass er zuvor schon in der Hand hatte. Allein der Anblick genügte ihm um seine Gedanken in die Vergangenheit schweifen zu lassen. Er bemerkte, dass der letzte Fetzen Willenskraft nun endgültig abhanden gekommen war und ergab sich seiner Nostalgie.

Schon nach der Lektüre der ersten Zeilen standen ihm die Bilder wieder vor Augen, sodass er die Zeilen mehr überflog, während er zeitgleich das Gelesene in seinem Kopf ablaufen ließ...

Das Datum war selbst für seine Augen, die eigentlich an seine eigene Sauklaue gewohnt waren, schlicht unleserlich. Der Eintrag selbst stand aber aus der Anfangszeit, in der er alle seine Notizen mit jedem verfügbaren Stift in sein kleines Notizheft eintrug. Erst später hatte er sich dazu entschlossen die zerknitterten Seiten vorsichtig aus der alten Heftung zu trennen und zu den gesammelten Werken zusammenzuführen, dessen Ergebnis er gerade am studieren war.

Dieses Kapitel handelte von der Schicksal schweren Nacht, in der alles auf den Weg gebracht wurde. In der er zum Ersten Mal seine Fähigkeit bewusst nutzte und er dabei auch seine Ersten Jünger gewann. Eigentlich kannte er die Zeilen auch auswendig, trotzdem dachte er im Nachhinein noch gerne an den Tag zurück, der sich auch unauslöschlich in seine Gedanken gebrannt hatte...


Vor gut einem Jahr


...Alles war nach Plan verlaufen! Wie erwartet konnte die Familie ein paar Freunde auftreiben, die ebenfalls eine oder mehrere Rechnungen mit dem Drecksack begleichen wollten. Sie gaben sich Mühe möglichst anonym zu bleiben, doch ein paar selbstgebastelte Sackmasken mit Gucklöchern konnte nicht verheimlichen, dass hier fast seine halbe Nachtschicht versammelt stand und der dinge harrte, die noch kommen sollte. Lex selbst hatte sich nicht die Mühe gemacht sich zu verkleiden. Rache die Persönlich war wurde seiner Meinung nach auch Auge in Auge überbracht!

Überraschenderweise war der für Lex am schwersten zu planende Teil – die Entführung des Deliquenten- der leichteste Teil der Arbeit. Nachdem Lex den Haufen der Verschwörer in seinen Plan so weit wie nötig eingewiesen hatte, zerstreute er sich auftragsgemäß wieder, um kurz darauf getrennt zum Schichtbeginn sich auf der Deponie einzufinden. Danach war es ein leichtes, den Vorarbeiter mit einem Vorwand aus seinem Büro in einer der dunkleren Ecken der Deponie zu lotsen. Die beiden Leibwächter waren danach recht schnell davon zu überzeugen, dass kein Profit darin liegt, sich mit einem Feind in Überzahl zu Prügeln und anschließend mit dem Gesicht nach unten in der Brühe zu treiben. Spontane Situationsabhängige Neutralität - Lexandro konnte dem nichts abgewinnen, was ihm jedoch nicht davon abhielt die Situation auszunutzen und das Ziel handhabungssicher verschnüren zu lassen...

Auf einem Karren, unter einem Stapel ausgemusterter Schutzanzüge, trat der Vorarbeiter Lesley „Wer mir noch einmal auf den Senkel geht frisst Müll“ Comtate, gut verschnürt seinen Letzten Weg an.

Der Transport zurück zur Kneipe verlief unkompliziert. Viertel wie diese hatten gewisse Grundregeln, die nirgends standen aber jeder kannte – eine davon war: Ich hab nichts gesehen, gehört oder auch nur gerochen, was nicht unmittelbar mit mir zu tun hat. Dies war eine der wichtigsten Regeln und meistens auch die erste die man hier lernt oder wenn nicht zumindest nie wieder bricht...

Die einzigen die diese Regel ignorieren konnten, waren die Augen derer die für die „Herren“ arbeiten, also den wirklichen Herrschern hier unten.
Lesley war ein winziges Rädchen in deren Geschäften, aber auch winzige Rädchen tendieren in Maschinen vermisst zu werden...

Lexandro wollte kein unnötiges Risiko eingehen, weswegen er sich für diese (zugegeben etwas dürftige) Scharade entschieden hatte. Er vertraute auf den schlechten Ruf des Viertels und der Tatsache, dass jeder hier was am laufen hatte – er war nur einer von vielen, die in dieser Nacht ihrem illegalen treiben frönten...

Vereinbarungsgemäß war der Vordereingang des Gasthauses nicht abgeschlossen, und die Beleuchtung im Schankraum gelöscht. Eddy hatte sich sogar den Luxus gegönnt und in dieser Nacht seine Gaststätte offiziell geschlossen – um einmal tief und fest zu schlafen – wie er extra betonte, als er und Lex zuvor das vorgehen planten.
Ebenso ließ er den versteckten Zugang zu seinem „Privatkeller“ offen.



Mit zitternden Händen strich Lexandro ein paar Knitterfalten aus dem Blatt. Er liebte diese Stelle, und jedes mal aufs neue konnte er fast wieder die aufgeladene Atmosphäre spüren, das Adrenalin in seinen Adern und die Energie, die durch in hindurchpumpte wie ein Geysir. Im Nachhinein klang alles so trivial, so verdammt EINFACH, und doch war es für ihn eine der Großartigsten Augenblicke als der Erste Teil ohne Probleme von statten ging.

Vorsichtig, um die empfindliche Seite nicht zu beschädigen, blätterte er um.


Er erinnerte sich wie er in diesem kleinen Raum stand, umgeben von den Jungs die alle, wie er selbst auch, um den Stuhl in ihrer Mitte gruppiert waren. Auf diesem Stuhl saß ein blutiger Haufen Fleisch, zusammengehalten von den Fesseln, die ihn an dem Stuhl hielten.
Die Schicht hatte keine Zeit verloren und Lesley auf seinen Thron wie sie das (fast schon ketzerisch) nannten, gesetzt. Johnsons Familie war nun ebenso von der Partie. Die „Verhandlung war erwartungsgemäß kurz, und mehr als Gewimmer und Flüche kam eh nicht von dem Drecksack, sodass das Urteil schnellstmöglich vollstreckt werden konnte.

Seine Stimme hallte durch den Korridor als er mit fester Stimmer das Urteil verkündete.

Tod durch ein Bad in seiner eigenen Deponie.

Doch zuvor durften sich Lexandros Kameraden persönlich bei ihrem ehemaligen Chef für ihre angenehme Arbeitszeit „bedanken“. Lex hatte zu guter Letzt sogar fast Probleme ihren Enthusiasmus zu zügeln, damit dieser nicht um die eigentliche Strafe drumherum kam... Letztendlich zog die Aussicht, ihn auf diese erbärmliche Art verrecken zu sehen, dann doch den Blutrausch aus den Augen der anwesenden.


Lex verfluchte sich im Nachhinein selbst dafür, zu dieser Zeit nur Satzfetzen und Stichwortartige Protokollaufzeichnungen gemacht zu haben. Dieser Augenblick verdiente definitiv mehr als diese schäbigen paar Worte um die komplette Atmosphäre für ewig in der Geschichte zu verewigen...
Vor allem für den jetzt kommenden Teil waren die niedergeschriebenen Worte fast schon zu schäbig , und doch waren sie original! Diese Aufzeichnung und seine Erinnerungen waren einer der Grundsteine auf die er seine Gruppe aufgebaut hatte...

Mit einem Kopfschütteln lass er weiter, während seine ursprünglich angefangene Arbeit auf dem Schreibtisch langsam der Vergessenheit anheim fiel...



Mit einem Kopfnicken entließ er alle Anwesenden, mit Ausnahme von Johnnys Familie. Als der letzte die Gaststätte verlassen hatte, begann der eigentliche Teil seines Programms. Aus einem unscheinbaren Sack der zwischen dem anderen Gerümpel lag, befreiten sie Johnson Sinclairs durch Krankheit gezeichneten Körper aus dem Sack und betteten ihn auf ein paar Kisten. Eine der Töchter sah in der Zwischenzeit nach dem Vorarbeiter, sodass dieser nicht vorzeitig ins Gras biss, während die anderen damit beschäftigt waren Kerzen aus einer der Kisten zu holen, und diese Sternförmig um den Körper vor ihnen herum zu platzieren und anzuzünden. Lex wusste zwar nicht ob das irgendwas bewirken konnte, hielt aber ein wenig Theatralik für eine solche Tat für angebracht.

Er hatte sich auch eine kleine Zeremonie erfunden, in der er sich reichlich aus den Heftchen und Scripten bediente, die in seinem Zimmer überall verstreut lagen. Letztendlich überdeckte der chemische Geruch der Billigkerzen wenigstens der Geruch des schwerstkranken vor ihm.

Er hatte auch extra ein paar Worte in einer Phantasiesprache sich ausgedacht, um den Mystischen Teil ein wenig mehr zu betonen - ansonsten wäre es auch jemanden schwer zu erklären, warum ein tiefer Zungenkuss diesen Mann hätte heilen sollen...

Als er sah, das alles nun bereit war, schritt er würdevoll murmelnd auf den kaum noch atmenden Körper vor ihm zu. Er schritt dabei gegen den Uhrzeigersinn in immer kleiner werdenden kreisen während er murmelnd damit begann, sich seiner Jacke und seines Oberteiles zu entledigen.
Er wusste, dass dies später zu weiteren Irritationen führen konnte, sollte der Mystische Teil ihm nicht voll und ganz abgekauft werden. Jedoch wollte er sein Mal nicht bedeckt haben wenn er seine ihm verliehene Fähigkeit nutzen wollte, und er wusste einfach schlicht nie genau, wo genau das verdammte Teil sich gerade aufhielt. Und eine gründliche Suche auf seinem Körper würde wohl die Atmosphäre gründlichst zerstören..

Lexandro begann nun lauter die Phantasiesilben zu rezitieren, als er letztendlich an Johnnys Körper angekommen war.




Lexandro legte kurz das Buch zur Seite um sich etwas zu trinken einzuschenken. Selbst nach etwas über einem Jahr bereitet ihm diese stelle immer noch Unbehagen. Er konnte sich an die folgenden Szenen schlicht nicht erinnern, selbst wenn alles andere zuvor wie eingraviert schien, immer verschwand ein komplettes Zeitfenster aus seinen Gedanken. Das was hier im Tagebuch geschrieben stand, hatte er letztendlich aus den Erzählungen der sichtlich verstörten Familie übernommen, jedoch klangen sie so plausibel um sie nicht als kompletter Schwachsinn in das Reich der Übergeschnappten zu verbannen...
Auch seine aktuellen Erfahrungen sprechen für den Ablauf, auch wenn der Vorgang nun sehr viel vertrauter und auch vergnüglicher (zumindest für ihn selbst, weniger für den „freiwilligen“) wurde.
Im Nachhinein schob er das in die Kategorie „Entjungferung“ - einmal tut es weh, danach wird’s Übungssache...



Notiz an mich: Irgendwie war ich wohl weggetreten, hab das hier nicht selbst mitbekommen. Aber die Erzählungen waren auch so schon heftig genug, da war's vielleicht auch besser so...

Als sich Lexandro über den Altar beugte begann sich ein grünes Glühen in einem Körper auszubreiten. Zuerst begann es am Scheitel, um dann die Wirbelsäule hinab und sich dann über die Adern zu verbreiten. Lexandros Stimme wurde dunkel und trocken, und als er sich zu den erschrockenen Frauen umdrehte konnten diese seine Augen betrachten, die von innen heraus grün zu leuchten schienen. Trotz dem unheimlichen Glühen, wurde es in dem Raum immer dunkler, bis auch die Kerzen kein Licht mehr abgaben und nur noch als unwirklich flackernde Parodien ihrer Existenz an den Kerzendochten verweilten...

Während alldem rezitierte Lexandro immer und immer wieder die einzigen Worte, die in immer geringeren Abständen in seinem Gedächtnis auftauchten und brannten, bis er sie über seine trockenen Lippen brachte. Plötzlich fixierte er den vor ihm liegenden Körper mit seinem Blick, bevor er ihm vorsichtig, fast schon zärtlich, seinen Mund mit dem eigenen verschloss. Währenddessen schwirrten die Rezitationen wie von einem Geisterchor immer wiederholt im Raum umher. Nach einer gefühlten Ewigkeit, löste sich Lexandro – oder wer auch immer das gerade war -
von Johnson und ging auf den gefesselten Vorarbeiter zu, der noch Ansprechbar genug war um die Vorgänge um ihn herum mitverfolgen zu können.
Als Lexandro vor ihm stand, schien er plötzlich zu verstehen, dass der schlimmste Teil des Tages für ihn noch lange nicht vorbei war...
Langsam und behutsam, griff Lexandro nun nach seinem schwer gezeichneten Kopf.
Mit einer ebenso zärtlichen Bewegung verschlossen er nun den Mund des Opfers mit seinem.





Hier wurden die Aufzeichnungen selbst lückenhaft, da die einzigen Zeugen zu der Zeit entweder ohnmächtig, panisch oder auch beides zusammen waren. An was sich aber alle anwesenden übereinstimmend erinnern konnten, waren die Schreie, die der gefesselte von sich gab, als sein Mund wieder freigegeben wurde...
Zuerst laut, schrill, dann krächzender und Heiser bis dann nur noch ein röcheln über blieb...




Lex beschloss nach diesem Kapitel erst einmal sich ein Bier unten zu gönnen. Ausflüge in die Vergangenheit machten ihn meistens durstig, doch manchmal gibt's einfach Punkte, bei denen Wasser einfach nicht genug war...
Außerdem war mehr Zeit vergangen, als er dachte, und Zeit für ein kleines Mittagessen garniert mit den neuesten Straßennachrichten war genau das, was er nun vertragen konnte...


- Drudox - 02-29-2016

Den „Jungchen“ lass ich dir mal durchgehen, da ich weiß, dass man mir meine 67 Standards nicht ansieht. Bin nämlich aus ner Sippe von Gutaussehenden hervorgegangen. Genaugenommen war er damit ein Jungchen, wenn man in Squatverhältnissen dachte. Aber das waren immerhin drei Generationen der hiesigen Lebenserwartung. Für die Müllfresser hier war er damit so was wie ein Altvorderer. Ein Glücksfall, der ja nicht jedem zuteil wird. Er grinste breit, zügelte sich dann aber. Schließlich wollte er hier Geschäfte machen und keinen Streit anfangen. Ach... war nur Spaß Kumpel. Gib mir mal was von deinem scharfen Feuerwasser. Werds schon vertragen, aye. Er bekam einen Schnaps über die Theke geschoben, nachdem ein langer Blick des Wirts sichergestellt hatte, dass er auch zahlen konnte. Der Gedrungene kippte den Schnaps und knallte das Glas auf den Tisch. Beim Bart meiner Großmutter... da dampft die Bluse. Übles Zeug, mit dem Potenzial Löcher in Eingeweide zu brennen. Kotzig im Abgang, mit einer leichten Note von Terpentin.
Noch nen Doppelten, Meister!
Drudox ließ sich Zeit. Kippte noch einen Dritten und ging dann zu Bier über. Nachdem er etwa eine halbe Stunde gesessen hatte entschied er, dass der Wirt nun genug Zeit gehabt hatte um sich an seine Anwesenheit zu gewöhnen. Beiläufig fragte er in Eddys Richtung.
Sag mal Meister. Wer hat hier eigentlich die Hosen an, wenn man geschäftlich werden will? Du?


- Lexandro Menas - 03-03-2016

Trotz - oder gerade wegen seines Berufes besaß Eddy ein gutes Gespür für Personen, weswegen er selbst etwas über sich erstaunte, dass er diesen Kerl irgendwie mochte. Außerdem nötigte es ihm auch einigen Respekt ab, dass der Kerl nach einer dreifachen Dosis von seinem Selbstgebrauten immer noch so putz Munter war, wobei ihm die Erfahrung eigentlich lehrte, dass spätestens bei dem zweiten Glas bei einigen die Sehkraft aussetzte... Die allerwenigsten waren schon nach dem ersten seines "Rattengifts" (wie es die Stammkundschaft - natürlich liebevoll nannte) noch in der Lage ein paar zusammenhängende Worte zu formulieren, geschweige denn noch aufzustehen!

Er war fast schon geneigt, dem Fremden einen vierten aufs Haus zu geben ( natürlich aus rein wissenschaftlichen Gründen), und damit von seine eisern verteidigte Maxime von der Nichtexistens solcher abzurücken, wobei ihm aber der Fremde zuvor kam, in dem er ihn ansprach.
Sag mal Meister. Wer hat hier eigentlich die Hosen an, wenn man geschäftlich werden will? Du?

Eddy musste zugeben, dass ihn die Frage etwas aus dem Konzept brachte, da er gewohnt war, dass die Leute hier entweder wussten, wer die "interessanteren" Jobs anbot, oder meistens auf einen Absacker vor- oder nach der Erledigung eines solches hier aufschlugen. Er selbst war hingegen nicht allzu erpicht auf diese Art der Geschäftsanbahnung über ihn persönlich, zog es doch allzu schnell die Aufmerksamkeit von unliebsamen Ereignissen auf einen selbst.

Andererseits... irgendwie mochte er ihn, und so entschloss er sich zumindest mit ein paar Namen rüber zu kommen. Vielleicht entschloss sich der Kurze ja sich noch einen oder zwei von seinen Kurzen zu genehmigen.
Er wollte wirklich wissen was dann mit ihm passieren würde...

Normalerweise kennen die Leute hier ihre Pappenheimer und deswegen glaub ich, dass du nicht von hier unten sein kannst.
Da du hier nach Arbeit fragst und nicht bei den Sesselfurzern in der Meldestelle der Regierung drüben, denke ich mal nicht, dass du auf n offiziellen Job aus bist. Und dass bedeutet meistens Ärger, der in meinem Geschäft meistens mit Kundenverlust endet. Du verstehst?... Andererseits, wer 3 von den Kurzen verträgt, kann wohl auf sich aufpassen.

Gibt hier n paar Leute in der Gegend, meistens Kleine Hosenscheißer mit ner Kanone und jemanden, der jemand anderes kennt im Rücken- du verstehst? Einer von denen ist MacKinsey, genannt das Messer. Du erkennst ihn an seiner Pistole. Hängt am Dock beim Lagerhaus 53 herum, und macht einen auf dicke Hose. Hab gehört, er sucht immer Leute, die ihm die Drecksarbeit abnehmen, vor allem wenns in die besser gesicherten Etagen über uns geht. Zahlen tut der aber nicht viel. An die wirklich lukrativen Jobs kommt man hier nur mit nem Namen.Wenns etwas ruhiger sein soll, kannst du ja mal drüben am neuen Gemeindehaus nachfragen. N Freund arbeitet da, denk aber nicht dass der was zahlen kann.



- Pollux - 03-05-2016

Sein Auftritt zog einige neugierige Blick auf sich. Sicher, die Gäste der 'warmen Feuchte' waren allerlei skurrile Kundschaft gewohnt, doch Pollux stach schon allein der sauberen, intakten und hochwertig verarbeiteten Kleidung wegen hervor. Es war offensichtlich, dass er nicht hierher gehörte. Er war ganz bestimmt kein Arbeiter der Deponie. Vermutlich hatte der Kerl sich noch nie selbst die Finger schmutzig gemacht. Allein wie er schon da stand, der eitle Pfau: aufgeblasene Brust, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Schankraum betrachtend, als ob er ihn aufkaufen wollte. Pah! Dazu trug eine protzige Stangenwaffe auf dem Rücken. Einige der Anwesenden verzogen eine Grimasse oder lachten abfällig, widmeten sich dann wieder ihrer eigenen Runde, warfen aber gelegentlich ungeniert neugierige Blicke zum Tresen, an den sich der unliebsame Fremde nun setzte. Vielleicht würde er ja mal sein hübsches Gesicht zeigen, wenn er was bestellte hatte.

Ich bin nicht hier, um etwas zu trinken, begann Pollux mit metallischer Stimme, als er den fragenden, aber äußerst skeptischen Blick des Wirtes beantwortete, den er mit seinem forschen Auftreten in dessen Gespräch mit einem zerlumpten Squat unterbrochen hatte. Er faltete die behandschuhten Hände auf der Theke zusammen.
Ich wünsche nur Herrn Lexandro Menas zu sprechen.
Gerade wollte Eddy seinen Mund öffnen, um zu erklären, dass er diesen Namen noch nie zuvor in seinem Leben gehört hatte oder zu fragen, für wen sich der Mann eigentlich hielt. da wurde er ihm bereits das Wort abgeschnitten.
Geben Sie sich keine Mühe; ich weiß, Menas ist hier und ich versichere Ihnen, ein Gespräch wäre auch in seinem Interesse. Vielleicht darf ich Sie bitten, ihren geschäftigen Arbeitsplatz für einen Augenblick unbeaufsichtigt zu lassen, um ihn davon in Kenntnis zu setzen. Mit diesen Worten, die trotz des verzerrten Klangs einen gewissen Sarkasmus erkennen ließen, zog der vornehme Gast in einer fließenden Bewegung vier Fünf-Schekel-Scheine und zwei LHO-Stäbchen aus seiner Innentasche hervor, schob sie dem Wirt herüber und lehnte sich zurück. Er schien keine Widerworte zu erwarten.


- Drudox - 03-07-2016

Hey! Drudox sah nicht von seinem Bier auf, auch wenn er das langen Elend natürlich sehr genau begutachtet hatte, während er seinen Laufstegauftritt hingelegt hatte. Vielleicht beschränkt der polierte Eimer auf deinem Kopf ja die Sicht, aber ich unterhalte mich gerade mit meinem Freund und Nachbarn hier. Bedächtig schlug er den alten Regenponcho zur Seite, welcher ihm nicht nur Schutz vor den Ausdünstungen der Makropole und vor neugierigen Blicken auf seine Ausrüstung gewährte, sondern auch den Oberschenkelholster mit der Schlaghammer darin verbarg. Ohne Hast legte er die kurzen Finger auf den Griff der Waffe. Wie wäre es also, wenn du ein wenig Anstand an den Tag legst und wartest bis du dran bist.
Er behielt den Burschen im Augenwinkel, redete dann aber wieder ganz ungezwungen zu Eddy.
Du verstehst mich glaube ich ein bisschen falsch, Freund. Ich bin nicht hier um für irgendjemanden die Mietklinge zu spielen. Ich rede von Geschäften. Geschäfte die deinen Schnaps und meine Ware im Austausch beinhalten.


- Lexandro Menas - 03-07-2016

Es waren solche Auftritte wie dieser, die Eddy dazu brachten, an seine Schrotflinte unter dem Tresen zu denken. Trotz des Rufes seines Etablissements (den er selbst hier und da etwas hegte), schätzte er doch Respekt - echten Respekt, nicht diesen Straßenmüll! Andere nannten das auch wohl Kinderstube.
Glücklicherweise antwortete der Fremde mit dem er sich zu vor unterhielt für ihn angemessen, trotzdem konnte er er nicht umhin auch selbst einen drauf zu setzen.

Ruhig aber bestimmt wandte er sich an den Störenfried:
Hör zu Kiddie, hier sitzen die Erwachsenen. Geh zurück an den Kindertisch und warte bis du dran bist.

Während er sprach, schrieb er mit einem Stift eine 5 auf einen der Untersetzer und schob ihm dem neuen zu.

Hier, für dich Kiddie, warte bis deine Nummer dran ist. Vielleicht kommt auch ein Lexandro vorbei oder wie auch immer der heißen soll. Wenn er überhaupt existiert...

Es war immer wieder überraschend, wie viel Missachtung Eddy in ein einzelnes Wort legen konnte. Mit diesem kurzen Statement war für ihn die Sache mit dem Eimerkopf erst einmal gegessen. Natürlich wusste er es besser als ihn aus den Augen zu lassen, doch mit zu viel Aufmerksamkeit wollte er dem Ego des fremden nicht auch noch schmeicheln.
Demonstrativ wandte er sich wieder an den Weißhaarigen vor ihm. Eine Hand jedoch näherte sich unauffällig seiner Waffe unter dem Tresen.

Man konnte ja nie wissen - und außerdem war es nie gut, wenn sich Fremde zielgerichtet nach einem guten Freund erkundigten...


Immer diese Kinder heutzutage! Keine Erziehung! Wo soll das alles nur Enden? Kaum 3 Haare auf den Sack und schon gehen die mit ihrem Strampler flitzen...

Zurück zum Thema.
DIESE Art von Geschäften kann ich schon eher was abgewinnen. Lass mal hören was du zu bieten hast, hab so ein Gefühl dass demnächst wieder n Baby anfängt zu schreien. Und das einzige Getränk das ich wohl nicht beschaffen kann ist ne lauwarme Milch!



Es waren solche Auftritte wie dieser, die Eddy dazu brachten, an seine Schrotflinte unter dem Tresen zu denken. Trotz des Rufes seines Etablissements (den er selbst hier und da etwas hegte), schätzte er doch Respekt - echten Respekt, nicht diesen Straßenmüll! Andere nannten das auch wohl Kinderstube.
Glücklicherweise antwortete der Fremde mit dem er sich zu vor unterhielt für ihn angemessen, trotzdem konnte er er nicht umhin auch selbst einen drauf zu setzen.

Ruhig aber bestimmt wandte er sich an den Störenfried:
Hör zu Kiddie, hier sitzen die Erwachsenen. Geh zurück an den Kindertisch und warte bis du dran bist.

Während er sprach, schrieb er mit einem Stift eine 5 auf einen der Untersetzer und schob ihm dem neuen zu.

Hier, für dich Kiddie, warte bis deine Nummer dran ist. Vielleicht kommt auch ein Lexandro vorbei oder wie auch immer der heißen soll. Wenn er überhaupt existiert...

Es war immer wieder überraschend, wie viel Missachtung Eddy in ein einzelnes Wort legen konnte. Mit diesem kurzen Statement war für ihn die Sache mit dem Eimerkopf erst einmal gegessen. Natürlich wusste er es besser als ihn aus den Augen zu lassen, doch mit zu viel Aufmerksamkeit wollte er dem Ego des fremden nicht auch noch schmeicheln.
Demonstrativ wandte er sich wieder an den Weißhaarigen vor ihm. Eine Hand jedoch näherte sich unauffällig seiner Waffe unter dem Tresen.

Man konnte ja nie wissen - und außerdem war es nie gut, wenn sich Fremde zielgerichtet nach einem guten Freund erkundigten...


Immer diese Kinder heutzutage! Keine Erziehung! Wo soll das alles nur Enden? Kaum 3 Haare auf den Sack und schon gehen die mit ihrem Strampler flitzen...

Zurück zum Thema
DIESE Art von Geschäften kann ich schon eher was abgewinnen. Lass mal hören was du zu bieten hast, hab so ein Gefühl dass demnächst wieder n Baby anfängt zu schreien. Und das einzige Getränk das ich wohl nicht beschaffen kann ist ne lauwarme Milch!



- Pollux - 03-11-2016

Der Mann wollte also nicht kooperieren.
Pollux legte den Kopf ein wenig schief und erinnerte, da man seine Mimik hinter dem schwarzen Glas nicht erkennen konnte, an einen neugierigen Hund, der sich vor eine ihm fremde Situation gestellt sah. Auch machte er sich im Geiste eine Notiz, die Stimmverzerrung zu optimieren, welche wohl noch immer sein jugendliches Alter verriet. Während er die weiteren Spötteleien scheinbar reaktionslos hinnahm, zog er bedacht den kleinen Zettel zu sich heran, der neben seinem obwohl großzügigen, noch immer unangetasteten Freundschaftsangebot auf dem Tresen lag.
Eine Nummer ziehen... er, Aurelius Benedictus Janus... eine Nummer ziehen wie eine dieser unbedeutenden Kakerlaken... und das in der wahrscheinlich schäbigsten Spelunke dieser Stadt.

Etwas splitterte krachend.
Wie aus heiterem Himmel teilte die blankpolierte Klinge des Stabes, an der elektrische Blitze entlang züngelten, ein Stück der Holzplatte, brach die darunter versteckte Schrotflinte des Wirtes entzwei und ließ ihn, wie auch seinen angehenden Geschäftspartner, mit einem schockierten Gesicht aufschrecken. Eine derartige Geschwindigkeit hätte keiner von ihnen dem hochnäsigen Fremden zugetraut, der seine Waffe nun mit einem gekonnten Ruck aus den Bruchstücken befreite und sich von der Tischplatte rollte, auf der er eben noch gehockt hatte. Pollux schaltete die Stromzufuhr seiner Waffe ab und verstaute sie in der Rückenhalterung, ganz so, als wäre die Sache für ihn damit beendet. Den zerknüllten Zettel mit der Wartenummer warf er Eddy vor die Füße.
Ich werde mich nun an den Kindertisch setzen und dort drei Minuten warten. Sollte Herr Menas mich bis dahin nicht aufgesucht haben, verschwende ich keine weitere Zeit in diesem Etablissement. Wenn ich Ihnen noch einen Rat geben darf: Sie sollten als Erstes über den Kauf einer Schusswaffe verhandeln. Bei all den Leuten, die hier ein und aus gehen, kann man nie vorsichtig genug sein.

Er hoffte, dass niemand das nervöse Zittern seiner Hand wahrnahm, als er sich anschickte, einen freien Tisch in der Ecke der 'Feuchte' zu besetzen. Das amüsierte Lob eines betrunkenen Arbeiters am anderen Ende des Tresens, obgleich es wohl nicht in vollem Ernst ausgesprochen wurde, und der noch immer offenstehende Mund des Wirtes zeigten, dass seine Reaktion ein wenig Eindruck hatte schinden können - innerlich jedoch war Pollux auf's Äußerste angespannt und unsicher. Cassandra wartete auf seine Anweisung hin draußen an der Tür, um in einem Notfall eingreifen zu können. Das Treffen wollte der junge Spross des Hauses Janus allerdings allein bestreiten und sich selbst beweisen, sollte es nötig sein... und das war es offenbar schon, bevor er den Mann überhaupt angetroffen hatte. Es entsprach trotz eines gewissen Talentes für den Nahkampf, welches man ihm beim Militär bestätigt hatte, nicht seiner Gewohnheit, sich der eigenen Haut zu wehren. Auch wenn ihn die kleine versteckte Kamera in der Rückseite seines Helmes davor warnen würde, konnte er nicht abschätzen, ob er eine realistische Chance gegen den Squat hätte, sollte dieser Partei für den Wirt ergreifen und eine Attacke wagen.