Koron III
Der Saal der tausend Völker - Druckversion

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- Melanie Zaebos - 10-26-2008

Im dahinfliegenden Verlaufe von nun mehr zehn vollen Tagen, hatte sich das innerste Heiligtum Rasankurs gewandelt. Die technischen Servitorensklaven hatten wahrhafte Wunder vollbracht, wenn man sich ihres verlorenen Verstandes entsann. Gewichtig schwangen die mächtigen goldenen Pforten, eine wahnwitzige Duplikationen jenes ewigen Tores zu Terra, auf, und kaum durch zwei schwachsinnige Kinder zum Stillstande bewogen, stiegen süßliche Weihrauchfahnen dem triumphalen Heimkehrer entgegen. Entgegen jeglichen allgemeinen Wissens, war der erwählte Meister Rasankurs zuvor schon von seinem neuen Hofstaat getrennt worden, um in aller abgeschiedenen Heimlichkeit, ein wohltuendes Bad, sowie erste Salbung durch wohlriechende ätherische Öle zu empfangen. Abermals geharnischt wie noch vor fast vierzehn verstrichenen Sonnenwenden, schritt er unter posaunenden Lobpreisungen seines einzigen verbliebenen Ministers empor, durchwanderte den zuvor erst leer geräumten Saal der tausend Völker.

Selbiger Prunksaal war durch drei zaghaft angesetzte Stufen unterteilt worden, so war es nun, das Kogans feste Stahlsohlen weich durch ausgerupfte Wüstenblüten stapften, während eine leichten Akzent höher, vergoldete Bänke und Esstische herbeigeschafft worden waren, aus allen Kammern des Rates, welche nicht einmal mehr befähigt gewesen waren, sonderlichen Einspruch zu erheben. Die geringe Heerschar an Köchen förderte wahrhafte Meisterwerke ihrer süßen Kunst zu Tage, so war jede Platte mit reichlichen Fleischspeisen, sowie dicken “Kartoffeln”, Rüben und anderen hydrophoben Gewächsen überladen. Exotische Gewürze wie etwa Cardamon, Zimt oder Koriander liebkosten bereits von den zierlichen Schälchen herab jeglichen Gaumen, während dampfende Fladenbrote teils mannshoh übereinander gestapelt worden waren. Schwere Zinnkrüge, aber auch manche aus bemaltem Ton oder weichem Blattgold, standen aneinandergereiht mehrfach auf jeder Speiseplatte, manche waren gefüllt mit dem süßen Karkadenektar, welcher dem zart blühenden Hibiskus entnommen worden war, andere verteilten unweigerlich schwereren Nelken oder Honigduft, waren sie doch randvoll mit gewürztem Rebensaft. Was man an vielfarbigen Salaten hatte finden können, war fein zerhackt und mit salzigen Ölen beträufelt worden, etwas ähnliches wie Datteln war in kleineren Schalen daneben angehäuft, sollten sie doch den Wasserhaushalt der Gäste segnen.

Die mächtigen ehernen Platten griffen scheppernd ineinander, während er fast federnd Fliese um Fliese bewältigte, immer zu den balsamischen Duft der Blüten aufwirbelnd. Erstmalig wohl seine Waffenlosigkeit auf jenem festlichen Pfade hin zum aufgebahrten Götterthron, eben jenen welche sie bereits in ihren schwarzen Visionen gesehen hatte. Er selbst zeigte weder Anstand noch missfallen in seinen Sehschlitzen, donnerte einher wie ein rachsüchtiger Dämon, während die frisch gewobenen Standarten hoch über seinem Haupte, an des Saales Balustrade tänzelten, und fallende Schwärme rot durchwirkter Hibiskusblüten seine gezackten Schulterstücke verzierten. Ein jeder noch so feiner Ratsherr hatte sich herbei gesellt, selbst der feiste Ekklesiearch, sowie die Herrin aller Meuchelmörder. Alle bis auf den edlen Heermeister standen sie an des Thrones abgewandter Seite, aufgefädelt an chromgrauen Kettengliedern, welche sich durch ihre Leiber wandten. Eines jeden Mund zierte feines Freudengelächter, war es doch von dünnen Goldfäden hochgesteckt in ihren Visagen fest versiegelt, während sie wie Majonetten hoch oben von den sogenannten “Verteidigern” gespielt wurden, welche unter den verspiegelten Plattengesichtern regelrechten Spaß empfinden mussten, während sie die langen Schnüre taktvoll anschlugen. Wie ein einzelnes Wesen, in stimmiger, perfekter Harmonie, wankten jene extravaganten Heeren stilvoll umher, schlugen sich die Pfötchen jubelnd aneinander, gerade als wären sie noch unter lebenden. Wohl verborgen durch unschätzbares Tuch, dabei die von einem Khorniten geschlagenen Todeswunden, angenäht sogar an mancher Stelle, wie etwa das Gespaltene an der Mördermeisterin.

Weiter schritt er voran, dröhnend schwer die Überlast auf seinen breiten Schultern, hinter ihm her, zwei erst kürzlich dem gentechnischen Mutterleib entstiegene Kindchen, jene dank veränderter Genstruktur, allerdings nicht etwa männlich, sondern weiblich, mit welligem goldblondem Haar, ganz wie es ihr eigenes war. Gleichend wie zwei ebensolche Zwillinge, dennoch vom Verstande wie jedes andere Kind an jenem Ort, klammerten sich die zerbrechlichen Fingerchen fest an jene schwere, brokatene Purpurschleppe, welche man dem “erwählten” Hegemon auferlegt hatte. Purpur, jene wundersame Königsfarbe welche einstmals noch aus den Leibern vieler tausend Schnecken hatte extrahiert werden müssen, welche zu früheren Zeiten lediglich von noblem Volk hatte getragen werden dürfen. Wie passend doch auf jenen Pfaden, wie er einher schritt. Prunk und Übermut in jedem Winkel, was an mitgebrachtem Volk just spielen konnte, war noch während seines wohltuenden Bades an hörnerne Instrumente verbannt worden, musste nun den festlichen Akt aufspielen, während sich alles andere wie ein einziger Mann erheben musste

Schließlich erreichte er, unter den bronzenen kühlen Augen einer leibhaftigen Götterstatue, emporgehoben aus einem sumpfigen Tümpel nahe Rasankur, den sogenannten Vorhof jenes Thrones. Eingelassen in vertiefte Fließen, ein winziges, eingefärbtes Podest, gerade groß genug das er mit beiden Beinen fest darauf stehen konnte. Wie es das uralte Herrschaftszeremonial verlangte, traten zwei antik gerüstete Irrsinnige herbei, beide in leichte Bronzeplatte eingehüllt, beide die langstieligen Hellebarden der Leibesgarde führend. Verneigend vor dem Hegemon, wie tagelang sorgsam indoktriniert, kreuzten sie vor seinen gepanzerten Schienen die Axtblätter, senkten diese nieder, woraufhin er sich mit Knien auf die scharfe Kante setzen musste. Unverständig stierte er sie aus den dunklen Helmschlitzen heraus an, während sie ihm versteck bedeutete, dies gewähren zu lassen, sei es doch für die Vollkommenheit dieses einen Rituals. Er tat es, beugte sich dem fremden Willen, schon knirschte der harte Stahl auf weicher Bronzelegierung, verbog schon fast die dargebrachten Lanzen unter seinem Gewicht. Nichts desto trotz, schritt nun der einäugige Heermeister heran, kriechend wohl gemerkt, auf allen Vieren, das Augenlicht auch niemals auf seine “himmlische” Gestalt erhebend, während er tunlichst mit verschlossener Iris, den Kriegshelm von seinen Schultern löste. Dann entfleuchte er, abermals als Ungeziefer das er war, zumindest vor der göttlichen Erhabenheit.

Die Zwillingsschwestern, zierlich gebaut und fast schon zu schmächtig, nahmen nun jeweils eine reich verzierte goldene Platte, auf welcher sich, wie nicht anders zu erwarten, auch eine unübersehbare Zahl fremdländischer und einheimischer Münzen häufte, allesamt aus gelobtem Gold oder ähnlich kostspieligen Materialien, manche sogar gänzlich aus geschliffenen Edelsteinen. Nun endlich erhob sich auch Melanie, gewissermaßen als “Vorbeterin” oder Hohe Priesterin der auferstandenen Götterkirche, über das frisch erworbene Gewand aus den Gemächern der Schlangenbraut, den feierlichen schwarzen Talar des Ekklesiearchen geworfen, sowie an den wesentlich geringeren Schultern, die violette Mozetta, wie man sie hierzulande wohl gewohnt war. Sich aus den gepolsterten Lehnen eines beigestellten kleineren Thrones erhebend, wanderte sie fast sakral über die vier angedeuteten Treppchen herab. Sich dem knienden Götterkrieger von rechter Schulter nähernd nahm sie vom ersten Jungfräulein das Opferteller entgegen, schlug ein altbekanntes Kultzeichen über dem fallenden schwarzen Haar Kogans, ehe sie den reich beladenen Teller kippte und somit den segensreichen Goldregen über ihn ergoss. Klimpernd sprangen die kreisrunden und achteckigen Währungen von seinen stählernen Schultern, perlten ungerührt von seinem Harnisch ab, glitten schillernd über den abgesteppten Teppichgang. Ein erstes, frohlockendes Jubelpreisen wart vernommen, ehe sich auch Inhalt jener zweiten Platte reichlich über ihn verteilte. Abermals. Dies, so sprach der alte Ritus, gewährte dem Thronpotentanten, unermesslichen Reichtum, sowie fruchtbare Felder, Lenden und Völkerschaften.

Ein zweiter Akt des festgeschriebenen Kodexes war eingeläutet, als man einen von etwa zwanzig mitgeführten Leibsklaven heranschleifte, wohlweißlich den aufgerissenen Mund fest verwoben und mit Siegelwachs verschlossen, die Glieder mit goldenen Ketten aneinandergebunden. Strampelnd wollte er noch auf Knien wehrhaft um sein Leben kämpfen, ungeachtet dessen das er nun gänzlich von morallosen Häschern seines Erzfeindes umringt worden war. Einer jener dunklen Wüstenmänner hatte ihr auf eine kurze Frage hin erzählt, das eben dieser Mann, ein Kriegsgefangener “Adlerschauer” war, folglich ein aufrechter Diener des geheuchelten Lügenkönigs aller ketzerischen Menschen. So erfüllte sich der Götterwille auch in jenem Zeremonial, als er von den beiden gerüsteten Knaben, ausgelaugt wie er war, niedergezwungen wurde, sie ihm ein reichgeschmücktes Messer an die Gurgel zogen, und eine der beiden Jungfrauen die hervorquellende Flüssigkeit in einem juwelenbesetzten Pokal auffing. Zitternd rasselten dabei die dünnen Ketten an seinen Gliedern, verstummten jedoch, als der eine Knabe merklich tiefer schnitt, ehe man ihn nunmehr auf den Waden lastend fortschleifte, und sich seiner derart entledigte, das man ihn in glühende Kohlenschalen warf. Auch dies galt hier als symbolischer Akt, zumal der närrische Verräterleib versengte, noch ehe sein geflossenes Blut erkaltet war, und nichts als nur die angebrannten Knochen, überhaupt von seinem Fleische übrigblieb.

Feierlich bahrte man nun den pompösen Gral auf einen vor dem Statuensockel bereitgestellten Altar, mit einem ebenso beschaulichen, wie meisterhaft gefertigten goldenen Löffelchen, mengte sie, der breiten Masse das Antlitz zukehrend, unter feierlichen Beschwörungen, magische Ingredienzien hinzu. So etwa Weihrauch, welcher für göttliche Erwählung stand, Myrre, für Herrschaft über Leben und Tod, zinnoberroten Wein, als Blut all seine Legatenlande, Salz, für Reichtum, Wohlstand und Fortbestand der Dynastie, aber auch zerriebene Nelken, welche Macht auch über jenseitige Welten symbolisierten. Diesen angereicherten Trunk mit sechs Fingern, jeweils Daumen, Zeige und Mittelfinger, empor hebend, sprach man unter den herrischen Augen des unbekannten Wüstengottes, feierlich die abschließenden Worte, welche da lauteten, “Verderben über all jene zweizüngigen Vipernhäupter, welche sich feige noch empor recken mögen, um seinen göttlichen Willen zu vereiteln!”

So gesegnet senkte man den Pokal herab, setzte ihn, eine dünne goldene Opferschale unterhaltend, an seinen roten Lippen, während er ebenso feierlich allmählich unter ihrem zutun, ihn gänzlich entleerte. Auch ein letzte rollendes Tröpfchen verging “zischend” auf seinen Zungenknospen, ehe auch jener Pokal, so wie es festgehalten worden war, in einer schwarzen Schale eingeschmolzen werden musste.

Nun schwangen halbnackte Jünglinge schmetternd Hämmer wider konkave Bronzeplatten, hallend schallte dröhnender Donnerklang von allen Alabasterwänden. Endlich durchschritt eine schwarz maskierte Knabenschar, auserwählte Blutjünger aus den Wüstenstämmen, jene Pforte, kreiste sich die geschliffenen Klingen wirbelnd tobend um den knienden Hegemon herum. So tanzten sie auf einen überaus bizarre, wenig nachvollziehbare Weise um ihn herum, sprangen, gaukelten, taumelten und kreuzten klingend jedes der beiden Schwerter mal kurz vor seinen Schultern, mal knapp vor seinem Halse, mal vor seinen Augen, gerade so das fast schon Funken stoben und um Haaresbreite nur kein Blutströpfchen fallen konnte. Dies galt allgemein als Beweis seiner Auserkorenheit unter all den göttlichen Launen, denn keine von Menschenhand geführte Klinge, egal wie rasch und tobend wider ihn gerichtet, vermochte ihn auch nur die Haut zu kratzen. Ehrerbietig warfen sie sich auf allen Vieren kriechend um ihn nieder, setzten die Stirnen an den Fußboden und priesen seine Herrlichkeit in allen ihnen bekannten Sprachen, wie es auch das anwesende Volk gleich tat. Bei manch einem dauerte diese sakral würdigende Manier natürlich etwas länger, so war es wohl wenig verwunderlich, das die selben Verse, wieder und wieder herabgesprochen, abschließend in ihrem eigenen Munde verstummten, ehe sie sich nach dem schweren Götterthron umwandte, um aus seinem violetten Schoße, den goldenen Herrschaftsreif zu erheben.

Dieser verkürzte goldene Reif entsprach nicht etwa dem frömmelnden imperialen Kultglauben, also einem blattgoldenen Lorbeerkranze im Sinne antiker Kaiser, sondern, war für sich, eine geschuppte Viper, vergoldete Wirbel, sofern man wollte auch ein feuerspeiender Drachen, welcher mit seinen mächtigen Kiefern den eigenen Schweif umschloss, somit den Zirkel, den Kreis des Ewigen, um das Haupt des göttlichen Regenten schloss. Alles freudige Lärmen, jeglicher angeschlagene Saitenklang, verebbte andächtig, nun vermochte man das schiere flattern jener gefallenen Blütenblätter zu vernehmen, und selbst jenes schien ergebenst schweigen zu wollen. Aller Menschen “rührselige” Augenpaare waren an den goldenen Kreis geheftet, welchen sie nun zitternder roter Finger auf das gebeugte Kriegerhaupt herab senkte. Dämonisch mächtig schien selbst jenseitige Existenz unter donnerndem Wirbelschlag gänzlich zu erbeben, knisternd entlud sich jede angestaute Emotion in einem fast schon Herzschlag langen Angedenken. Berstend warfen sich in kümmerlichem Aufbegehren, jene verbliebenen Schildwächter wahren Materiums wider jene formlosen Mächte des Immateriums, doch noch ehe sich der uralte Konflikt erneut entfalten mochte, war dies auch schon Vergangenheit.

Ehe sich der hünenhafte “Götterleib” kniend auf Hellebardenklingen und schwarzem Tänzerkreis erhob, war sie schon mit der Stirn auf den glatten Marmorboden tippend, zurückgewichen, umfasste schüchtern, zögerlich nur mit zwei behandschuhten Fingern seine stählerne Krallenhand, um ihn, niemals das Augenmerk höher als bis zum Halse hebend, an seinen nun mehr eigenen Thron zu führen. Dorten angekommen, sank die gesamte schwer gepanzerte Leibesfülle seines doch beträchtlichen Kriegertums in die gepolsterten Thronlehnen. Abermals verstummten alle noch so geringen Laute, zu vernehmen einzig das brechende Klacken ihrer Absätze auf den Stufen seines Vorhofes, während sie rücklings zurückwich, sich das umschlungene Szepter ergriff und so exakte siebzehn Schritt vor ihm zu halten kam.

“Horchet auf und lauschet freudigst diesen Worten, ihr tausend Völkerschaften unter einer Kronen! Verkündet sei es für dahin in allen Landen, auferstanden aus der Mitten ist sie, Wiege aller Götterknechte, emporgestiegen aus der Asche, wie einst Phönix aus dem Feuertod! König unter allen Königen, Sohn der Meere und der immerwährenden Nacht welche ersehnte Kühle und Linderung von der Sonne verhassten Strahlen spendet… KOGAN VON RASANKUR!”


- Kogan - 10-26-2008

Nachdem die Linie zweihundert Jahre ebenso unterbrochen war wie das Leben dieser, einst so mächtigen, Stadt saß nun ein neuer Souverän auf dem Thron Rasankurs. Wer konnte sagen was hinter der Stirn dieses Mannes vor sich ging? Sein Weg war nicht gerade klassisch gewesen. Viel hatte es bedurft um hierher zu gelangen. Was hatte er selbst erreicht, was war den Göttern geschuldet? Er war Herr über eine Stadt, zu einem Gott erhoben. Gewiss es war eine kleine Schar die ihm huldigte, doch sie würde wachsen und bald brüllten Tausende seinen Namen, folgten dem Banner Rasankurs gegen das schwächliche Imperium. Hätte jemand seinen Blick gehoben, die Augen zusammengekniffen um besser sehen so können, so hätte er vielleicht das angedeutete Lächeln gesehen das um seine vernarbten Lippen spielte.
Melanie schritt erneut auf ihn zu, musste die Krone doch ihren Platz von der Männerstirn auf die eiserne, des Helmes wechseln. Die Herren Rasankurs waren Kriegerkönige und ihre Macht war mit dem Fleisch ebenso verbunden wie mit dem Waffenstahl. So würde der Glanz des goldenen Reifs die Feinde auf dem Felde blenden und den eigenen Heerscharen Anreiz für Sieg und drohende Strafe bei Niederlage sein. Sie war bei ihm und berührte die Krone mit so sanften Fingern das es schien sie fürchte den Ring zerbrechen zu können. Nun da der Frauenkörper den Blick auf das kleine Volk, das seinen neuen Beherrscher noch immer hoch leben ließ, verdeckte nahm er seine Hand von der Lehne des Thrones. Sie, durch das Halten der Krone an Bewegung gehindert, konnte es nur geschehen lassen als er den Talar ein Stück weit öffnete. Darunter offenbarte sich weniger hochwürdige Kleidung. Sie trug einen Anzug von nächtlicher Farbe. Auch dieser wieder aus Latex, was Kogan vermuten ließ das sie eine Vorliebe für diesen Stoff entwickelte hatte. Um die schmale Taille schwang sie ein edles Korsett, mit selbem, glänzend schwarzen Material überzogen und betonte ihre sinnliche Figur zusätzlich. Ungesehen von seinem Volk ließ er die gepanzerte Hand über den flachen Bauch und die Hüfte hinauf wandern. Sie versuchte den Blick weiterhin geradeaus zu halten. Doch blieb das Gesicht auch in distanziert, sakraler Haltung, geradeaus gerichtet, so senke sich doch ihr Blick zu des Königs Antlitz hinab. Die weißen Zähne gruben sich in die Unterlippe und sie konnte ein verheißendes Lächeln, ja fast ein Grinsen, nicht unterdrücken. Wenig heilige Handlung lag in diesem sündigen Kräuseln des Mundes. Er sah zu ihr auf und lächelte gleichwohl zurück. Hätte seine Hand gerne weiter wandern lassen, doch schon hörte man das Schnaufen des Heermeisters, der mit dem Helm herbeigelaufen kam. Melanies Blick wurde ausdruckslos und richtete sich wieder ins Leere. Kogan schloss ihren Mantel wieder und bettete die Hände auf den Krallenlehnen des Stuhls. Ließ Eis in sein Mienenspiel zurückfließen. Der diensteifrige Mutant setzte ihm die stählerne Haube bedächtig auf und entfernte sich rückwärts gehend. Die Frau ihrerseits senkte das Zeichen der Macht auf die verhüllte Stirn und trat zur Seite. Nun erhob er sich und breitete die Arme weit aus.

Eine alte Macht erhebt sich auf Koron, erneuert und bald schon bereit sich vom Wind der Rache tragen zu lassen. Wenn der Tag des Zornes anbricht werden wir jene strafen die zu lange schon die Knute führen und das gesegnete Volk knechten. Fremd sind sie auf dieser Welt, die ihnen nicht zusteht und die sie schänden mit jedem Atemzug den sie darauf tun. Einen fernen, einen falschen Gott brachten sie euch und suchten den Dienst an ihm aufzuzwingen. Ich bin ein Gott der an eurer Seite wandelt. Nicht fern ab auf fremden Welten verfault. Ich führe das Banner das euch Sieg bedeutet, ich schütze euch vor Gefahr und Feind. Keine staubigen Bücher sollt ihr anbeten, hier bin ich. Die Nacht war mir Mutter, denn ihr Mantel macht das Auge des falschen Imperators blind. Das Meer war mir Vater denn mit seiner ungestümen Kraft bin ich gesegnet. Er stieß seinen Finger gegen eine Gruppe Beduinen, die er auf ihrer Reise als die besten Reiter kennen und schätzen gelernt hatte.
Ihr! Sattelt eure Tiere und sprengt in alle vier Winde der Wüste. Findet die Unterdrückten und Verdammten. Sagt ihnen das es eine Stätte gibt die ihnen Heimat seien kann. Kündet ihnen von Rasankur und der Heilsbotschaft. Keine Tat ungesühnt! Kein Tot ungerächt!
Sie warfen sich zu Boden, tief bewegt von Gehört- und Gesehenem. Dann sprangen sie auf und eilten sich den Befehl auszuführen. Kogan derweil schritt zu dem Käfig mit den Gefangenen. Erbärmliche Gestalten für wahr.
Dennoch gedachte er ihnen eine Chance zu geben. Denn anders als das Imperium war das Chaos niemals berechenbar.
Ihr sollt sehen das mein Großmut so weit ist wie die Wüste. Ein jeder der dem falschen Glauben abschwört soll frei sein und in meinem Heer dienen dürfen. Wer es aber nicht tut, der kann nur darauf hoffen das ihm die nächste Welt mehr Gnade entgegenbringt als ich es tue.
Nur zwei weigerten sich abzuschwören. Sie spukten vor Kogan aus und begannen laut zu beten. Der eine musste ein Priester sein, der andere ein Offizier der PVS. Zumindest ließ ihre zerschlissene Kleidung darauf schließen. Kogan blickte sie kurz an, so wie man einen Käfer anblickt bevor man ihn zertritt, mit geringschätzigem Ekel.
Du... Er deutete auf Pestor, und du! Tristan war ausgesucht. Tötet diese beiden mit euren eigenen Händen. Heißt die neue Herrlichkeit willkommen. So ihr das getan habt nehmt euren Platz in der göttlichen Heerschar Rasankurs ein. Jack, kümmere dich darum das mein Willen erfüllt wird.
Er wandt sich nun an alle Anwesenden.
Dann schlemmt! Vergesst Hunger und Entbehrungen, meine Tafeln sind gefüllt und an nichts soll es den Meinen Mangeln. Er selbst drehte sich um und der Umhang wehte hinter ihm. Fast riss es die kleinen Trägerinnen von den Füßen. Den Gefangenen würdigte Kogan keinen weiteren Blick. Als er gleich auf war mit Melanie bot er seinen Unterarm dar und sie legte den ihren darauf, die behandschuhten Finger, Latex und Stahl verschränkten sich ineinander als sie, stolz und herrlich aus dem hohen Saal schritten.

Sie steuerten auf die Gemächer zu. Würdevoll, ganz wie es ihr neuer Stand verlangte. Ratsaal und Treppengang passierte man wie im abendlichen Lustwandeln. Beiläufig löste Kogan die Fibel, welche den kostbaren Umhang trug. Noch ehe das unbezahlbare Kleidungsstück gänzlich zu Boden fiel sprangen die kleinen Zofen herbei und fingen es auf. Die Kindsgestalten starrten dem, in ihren Augen, bösen Mann, vorwurfsvoll hinterdrein und schafften den Umhang vorsichtig fort.
Das ungleiche Paar erreichte schließlich die bekannte hölzerne Tür. Schloss und Scharnier, die beide im Zorn malträtiert hatten, waren erneuert. Man trat ein und wendete den Schlüssel im Schloss. Melanie drehte sich zu ihm um, blickte zu den Hünen auf. Einen Augenblick vergrub sich Grün in Blau. Dann plötzlich fiel die Zurückhaltung von ihm ab und er zog sie barsch zu sich. Der Talar reihte sich in die Liste der Kleidungsstücke die er ihr vom Leib gefetzt hatte. Auch der Bedeutung der Krone schenkte er wenig Beachtung als er sie mit samt Helm auf den nahen Tisch warf. Kogan umfasste sie am Hinterteil und zog sie zu sich hoch. Die Rot-Schwarzgekleidete schlang die langen Beine um des Kriegers Hüfte, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und versiegelte seine Mund mit ihren Lippen. Mit der ausgehungerten Gier trennender Wochen erneuerte er den Geschmack, den er in der Erinnerung so gepflegt hatte. Ihre warme Zunge wickelte sich geradezu um die seine als er sie, blind die siebzehn Stufen der Pyramide hinauf trug. Als die Spitze erreicht war ließ er sie in die weichen Laken fallen.


- Balius - 10-26-2008

Nachdenklich hatte Balius sich bei der Einweihungsfeier zur Ernennung des neuen Herrschers von Rasankur in eine dunkle Ecke gestellt und stumm das Spektakel beobachtet. Es ekelte ihn irgendwo an, all diese prunkvollen Geschenke, alle schienen sich seinem alten Freund und Kameraden zu unterwerfen nicht jedoch der Mutant. Er würde nur vor Khorne knien und auch nur ihm Rechenschaft schuldig bleiben, das hatte Kogan vermutlich schon längst erkannt weshalb er auch nicht versuchte den Aspiranten wie einen Diener zu behandeln und ihm eher um „Gefallen“ zu bitten anstatt ihm Befehle zu erteilen.
Kogan schien zufrieden, der Rat war erledigt. Vom Schlächter des Khorne in bloße Stücke gerissen und sogar teilweise verzehrt, er wusste das er sich immer mehr in ein Tier verwandelte doch zum einen kümmerte es ihn nicht doch auch wusste er das dies häufig der erste Schritt zur Chaosbrut war und so sollte er nicht enden.

In Gedanken versunken suchte er nach einem Anker der Menschlichkeit, etwas was ihm zumindest teilweise noch etwas im Leben bedeutete oder sonst zumindest ein Gefühl auslöste bis er fand was er suchte. Er bezeichnete es als Kameradschaft und Disziplin, wenn er diese beiden Gefühle nicht vergaß dann würde er zumindest noch ein wenig Menschlichkeit in sich haben. Vielleicht würde es ausreichen, vielleicht auch nicht. Sterben mussten alle mal und er würde sicherlich keine Ausnahme darstellen. Sein Blick wanderte nach rechts und er musste wieder an seine alte Idee denken seit Kogan davon sprach dass er die Herrschaft übernehmen wollte. Er würde Kogans Waffenbruder bleiben und kein niederer Diener, einmal mehr wünschte er sich das Raptor da wäre um ihren alten Freund wieder zu Khornes Traditionen zu führen. Er selbst hatte die Idee gehabt nun wo sein Bruder ein Herrscher war, einen eigenen Trupp aus Kriegern zu führen, Auserwählte des Königs die er selbst trainierte und führte. Ja das würde ihm gefallen… Er hatte sich sogar schon mit einigen der anwesenden Männer unterhalten, die mit den meisten Narben oder diejenigen die aussahen wie wahre Krieger.

Seine Gedanken wurden von Kogans Rede unterbrochen und im Anschluss warfen sich alle auf den Boden, Balius gehörte mit den Servitoren zu den einzigen Personen die noch aufrecht standen und das würde auch weiterhin so bleiben. Als er die beiden Gefangenen dann zum Tode verurteilte gähnte der Berserker deutlich hörbar. Dieses Spektakel war langweilig, eigentlich wollte er Kogan noch davon erzählen das er bereits seine Vier Krieger gefunden hatte aber vorher hatte er sich aus dem Thronsaal entfernt. Dann trat er aus dem Schatten und setzte sich an die Tafel. Seinen Ledermantel hatte er in seinen Gemächern gelassen, die Symbolik seines Brustpanzers hatte er nach dem Mord am Rat auch geändert. Nun prangte mitten auf der schwarzgrauen Armaplastrüstung ein Schädel welcher von einem halben Zahnrad und einem halben Chaosstern umrandet wurde. Dies würde sein Zeichen sein, es hatte starke Ähnlichkeit mit dem Zeichen des Adeptus Mechanicus aber die Bedeutung war nicht einmal ansatzweise dieselbe. Sein Zeichen sollte zeigen das sie die Zahnräder im Antrieb des Krieges sind, sie würden den Krieg und das Gemetzel immer weiter vorantreiben bis sie fielen und dann würden andere an ihre Stelle treten... Und weiter machen.
Mit einem kleinen Lächeln nahm er sich etwas von dem stark gewürzten Fleisch auf seinen Teller und fing an endlich mal wieder etwas Menschenwürdiges zu essen.


- Gast - 10-26-2008

Tristan hatte von der “Reise” nichts mitbekommen, erst kurz vor Rasankur war er erwacht, im Gefolge eines groß gewachsenen Kriegers, den Malal sofort als Diener des Blutgottes erkennen konnte. Das war wohl der Grund warum Tristan so ruhig blieb, vom Dämon eingesperrt in den hintersten Winkel seines Verstandes hatte der Dämon die Kontrolle an sich gerissen. Ruhig und gefasst machte er den Eindruck als habe Tristan sich mit dem Los des Gefangenen abgefunden. Malal ignorierte die Gebete und den Gestank seiner Mithäftlinge, auch die schalen Worte von Kogan, welche er an sie richtete als sie in einem riesigen Saal vorgeführt wurden interessierten die Warpkreatur nicht. Tristan, noch immer in sich selbst gefangen, tobte jedoch, Freiheit war stets sein Traum gewesen, war ihm von Malal im Namen der Vier versprochen worden und nun stand er vor einem Hünen und sollte Gefolgschaft schwören. Malal aber herrschte über den Körper, ließ ein lautes “Tod dem falschen Imperator” hören, genug Beweis seines Glaubens. Doch mehr und mehr musste er mit Tristan ringen, dessen Wut ihn zwar nährte, jetzt aber auch stärkte, langsam an die Oberfläche drang. Die Möglichkeit diese an einem Verweigerer abzureagieren kam mehr als gelegen. Jack, der sie von den Fesseln befreite musste einen Satz zurück springen, Tristan spreizte seine Schwingen zur voller Pracht und Malal lies dem angestauten Hass freien Lauf, sodass Tristan sich augenblicklich auf den betenden Offizier stürzte. An Kraft war dieser Überlegen, doch die kleinen Dornen an den Flügeln hinterließen Schnitte auf der Haut des Mannes, kaum ein Versuch der Gegenwehr erreichte den Mutanten und als dieser auch noch den Speer einer Wache in die Hände bekam, war der Kampf vorbei. Aufgespießt, durch Bauch und Rücken, war der Offizier leblos an den Käfig genagelt.
Tristan stand kampfeslustig da, durch den Kampf hatte sich ein wenig freier Raum um ihn gebildet...


- Pestor - 10-26-2008

Die Fahrt war lang und der Käfig alles andere als gemütlich, wärend die meisten schliefen oder dösten machte sich in Pestor eine gewisse Unruhe breit und sein Magen knurrte unentwegt. Ihm war nicht wohl dabei von einem Sklaventreiber zum Nächsten weiter gereicht zu werden, hatte er doch schon seit Jahren keine Vorgesetzten mehr, außer ein Paar ständig quatschende Stimmen im Kopf. Das Ziel, der Thronsaal seines neuen selbsternannten "Herren", war erreicht, das Gewölbe war beeindruckend, wäre er denn beeindruckd gewesen aber es fehlte hier einfach am Einfluss Väterchen Nurgles,
naja was nich is kann ja noch werden.
Kogan, sein Retter in der Not, war vor den Käfig getreten, deutete auf Pestor und sprach zu ihm aber ...
Ihh, hat ihm denn seine Mutter nich beigebracht, nich mit dem Finger auf andere Leute zu zeigen.
Etwas entnervt von ... der ganzen Situation entgegnete Pestor:
Verflucht noch ma. Kannst du nich ma die Klappe halt´n?! Ich hab kein Wort von dem verstanden was er gesagt hat.
Er sah sich um, erblickte aber nichts was ihm eine Antwort geben könnte. Kogan hatte dem Ganzen schon den Rücken zugewand und er wollte ihm in dieser Situation nicht noch hinterher brüllen.
Ich glaub er sagte irgendwas von, irgendwen umbringen mit den Händen und so.
Erneut lies er seinen ratlosen Blick in die Runde schweifen.
Un wen?
Probiers doch ma mit dem betenden Priester da, der macht nich grad den Eindruck als würde ihn hier irgendwer vermissen.
Pestor fixierte sein neues Ziel, der Mann war nicht mehr der Jüngste sollte also hoffentlich kein größeres Problem darstellen.
Mit einem Tritt in den Rücken beförderte er ihn aus der Tür des Käfigs, der Alte landete unsanft auf dem Gesicht und Pestor kletterte hinterher.
Los, nimm das Messer und schneid ihm die Kehle durch!
Nein Mann! Nimm die Knarre und puste ihm den Schäddl weg!
Schnauze ihr beiden! Ich denke ich soll die Hände nehmen.?
Aber er hatte den alten Priester unterschätzt, dieser drehte sich, noch auf dem Boden liegend, herum und schlug Pestor, welcher sich noch im Sprung aus dem Käfig befand, mit seinem Priester Stab in die rechte Seite vom Brustkorb und der Treffer lies auch ihn unelegant zu Boden gehn.
Ah, Scheiße!
Presste er durch seine Zähne ,er rollte sich erst einmal aus der Reichweite des Sonnenanbeters und schwang sich wieder auf die Füße und ging noch ein paar Schritte zurück.
Du alter Bastard ich mach dich fertig!
Fuhr er sein Gegenüber an. Dieser richtete sich auf, lachte und sprach:
So leicht kriegst du mich nicht Jungchen.
Und machte sich bereit Pestor anzugreifen. Er hingegen griff unter seine Jacke und entgegnete ihm:
Dass wollen wir doch ma seh´n alter Mann.
Zog dann seine Pistole und schoss mehrmals auf den Ungläubigen. Ein Schuss traf ihn im Bauch, einer in der linken Schulter und der letzte an der rechten Halsschlagader so dass sein kostbares Blut nur so heraus sprudelte, dann brach er langsam und blutend auf die Knie. Pestor ging auf ihn zu und trat ihm vor die Brust was ihn nach hinten überkippen lies. Er bewegte sich an die Seite des Sterbenden und drückte ihm seinen Stiefel auf den Hals.
Sprich dein bestes Gebet, Priester!
Arrrghhh War seine Antwort. Pestor tratt noch fester zu und drückte das letzte bisschen Leben aus ihm, dann breitete er seine Arme aus, grinste und wartete auf eine Reaktion der Anwesenden.


- Jack Mahowk - 10-27-2008

Fasziniert schaute Jack den Kämpfen zu. Vor allem der geflügelte Mann hatte seine ganze Aufmerksamkeit. Natürlich hatte Jack schon viele Mutanten gesehen aber bei den Meisten waren es eher Verunstaltungen. Hier ein Auge zu viel, da ein halber Arm, dort ein Kuhfuß. Aber noch nie hatte Jack eine Mutation gesehen die derart perfekt war, das sie aus seinem Träger quasi eine ganz neue Kreatur geschaffen hatte. Mit ausgebreiteten Flügeln stand der Mutant vor dem Käfig, die Haare in einem leuchtenden Rot als stünde sein Kopf in Flammen, die Augen voller Hass das man meinen könnte, im nächsten Augenblick müssten aus ihnen Blitze schlagen.

Der zweite Kämpfer dagegen schien die ganze Angelegenheit höchst amüsant zu finden, grinsend schaute er sich in der Runde um als erwarte er einen Applaus für seine Darbietung. Jack mochte ihn nicht lange ansehen, auch wenn er sozusagen im Müll der Makropole aufgewachsen war galt ihm ein Mindestmaß an Sauberkeit doch immer als Erstrebenswert, dieser Kamerad schien allerdings genau anders herum zu denken.

Auf der Rückreise hatte Kogan den Wüstenkriegern sehr deutlich gemacht, wer die Befehlsgewalt besaß und was geschehen konnte, wenn einer von ihnen dies einmal vergessen sollte. Etwas weniger unmissverständlich aber ebenso deutlich hatte er klar gemacht, dass er seine Befehle auch durch Jack mitteilen konnte, also auf das Wort des Gangers ebenfalls zu hören war. Bei dem Gedanken musste Jack grinsen, machte ihn die Krönung Kogans zum König so de facto doch zum Vicarii Regis.

“Nun“ sagte er und ging einen Schritt auf die beiden Kämpfer zu, innerlich angespannt und bereit, sofort zur Seite zu springen, falls sie auf die Idee kommen sollten, ihre vielleicht noch zu große Kampflust an ihm auszuleben, “ich denke mal, damit habt ihr die Prüfung mit Bravour gemeistert. Seid herzlich willkommen in Rasankur.“

Ohne sich seine innere Anspannung anmerken zu lassen machte er noch einen Schritt auf die beiden Kämpfer zu. Kogan hatte sie bestimmt nicht ohne Hintergedanken ausgesucht und Jack wollte ihr Misstrauen nicht dadurch stärken, dass er ihnen zeigte wie wenig er selbst ihnen traute. Jack konnte sich zwar nicht überwinden, ihnen die Hand zu reichen aber zumindest standen sie nun Auge in Auge gegenüber. “Ihr müsst hungrig sein“ stellte Jack fest, als ob gute Freunde zu Besuch gekommen wären, “kommt, nehmt an unserem Fest teil. Danach werden wir Euch Eure Gemächer zeigen, damit Ihr Euch etwa ausruhen könnt.“

Natürlich würden sie nie wirklich alleine sein, dafür hatte Jack gesorgt, mindestens drei der Wüstenkrieger würden sich immer in ihrer Nähe aufhalten...


- Gast - 10-30-2008

Die Worte des blonden Mannes interessierten ihn nicht, der Mutant musterte den Raum und die Anwesenden. Die Weit oben gelegenen Fenster, nur noch teilweise Intakt, teils mit geschmückten Brettern verschlossen, blieben in seinem Gedächnis, ebenso wie der Wüstenkrieger, welcher seine Sense, den Wasserschlauch und seine kleine Tasche bei sich trug. Sich scheinbar beruhigend, lies er seine Flügel wieder auf den Rücken zusammen schlagen, richtete dann das Wort an den “Vizekönig”, während er an Diesem vorbei auf den, von Mutationen entstellten Krieger zu ging:
”Unser Platz in der göttlichen Heerschar, sagte dein Fürst? Was unterscheidet uns dann noch von den Leichenanbetern, die sich um den falschen Gott scharen? Sklaven sind wir weiterhin. Freiheit, heißt geachtet zu werden, gleich zu sein unter seines Gleichen. Freiheit, heißt sein Blut für alle hingeben, nicht für einen selbsternannten Fürsten, heißt den wahren Götter zu huldigen für die Gaben die man uns sogenannten “Mutanten” verliehen hat. Freiheit, heißt das Meins auch Meins bleibt!”
Tristan hatte den Mann mit seinen Sachen erreicht, und riss ihm die Sense einfach aus der Hand und drehte sich um, die Waffe sorgsam wiegend, als könnte sie sich verändert haben seit sie ihm “gestohlen” wurde.
”Freiheit, heißt Stärke zu respektieren und Schwäche zu beseitigen.”
Zu schnell kam die Drehung, zu schnell der damit verbundene Schlag der Sense. Genau auf Augenhöhe traf die Klinge den Wüstensohn, trennte die obere Hälfte des Kopfes einfach ab. Ein Raunen gin durch den Saal, viele griffen nach den Waffen, doch Tristan schien dies nicht zu stören. Seelenruhig ging er zu dem Toten und nahm seinen Besitz wieder an sich:
”Dieses Reich wird Freiheit brauchen, Freiheit und die Stärke diese zu erhalten. Wer sich nicht behaupten kann...”
er deutete auf den Leichnam, als er aufstand,
”... gehört nicht hierher. Krieger habe ich gesucht, eine Armee, der zu dienen sich zu lohnen scheint, habe ich gefunden, TOD DEM FALSCHEN IMPERATOR!”
Er schrie die letzten Worte geradzu hinaus, als lezten Beweiß seiner Treue und hielt seine Sense über dem Kopf, wie ein Banner...


- Jack Mahowk - 10-31-2008

Jack konnte es Tristan nicht einmal verdenken, hatte sich sogar so etwas in der Art gedacht. Der geflügelte Mutant strotzte vor Stolz und hatte eine Demütigung über sich ergehen lassen müssen. Irgend eine Reaktion darauf hatte einfach kommen müssen. Trotzdem konnten sie nicht zulassen, dass jeder gekränkte Neuankömmling erst einmal ein Schlachtfest veranstaltete.
Tristan drehte sich im Triumph zu seinem „Publikum“ und kehrte Jack damit den Rücken zu. Hart trat er zu so das der Mutant strauchelnd nach vorn stolperte und seine Sense verlor. Ruckartig drehte sich Tristan zu ihm um, Hass in den Augen und bereit, sich auf Jack zu stürzen. Aber sofort hatten sich die Wüstenkrieger um ihn gescharrt um ihn, ein zweites Mal, zu überwältigen.
Die Zeit schien still zustehen während beide Seiten scheinbar auf die Reaktion des Anderen warteten. Endlich ergriff Jack das Wort. “Du sagst, Freiheit bedeutet geachtet zu werden. Glaubst Du nicht, dass man sich diese Achtung erst einmal erarbeiten muss? Für was sollen wir Dich achten? Dafür, das Du jemanden tötest, der Dich als Gleicher unter Gleichen akzeptiert hat? Komischerweise übrigens ein weiterer Punkt auf Deiner Freiheitsliste.
Kurz dachte Jack über seinen nächsten Schritt nach. Es war riskant, der Mutant war schnell, verdammt schnell. Aber Jack hatte schließlich auch den ein oder anderen Trick auf Lager. Vor allem aber wollte er es. Seit seinem Gespräch mit Kogan brannte ein Verlangen in ihm, das er so vorher nicht gekannt hatte.
“Wie ich das sehe haben wir jetzt zwei Möglichkeiten,“ , sagte er und deutete den Kriegern an, etwas zurückzutreten. “Töte mich, oder versuch es zumindest, und verwirke damit Dein Recht, bei uns zu bleiben. Oder leiste Abbitte für Deine Tat, dann können wir nochmal ganz von vorne beginnen. Deine Entscheidung...“
Die Wüstenkrieger gingen noch ein paar Schritte zurück und Jack bereitete sich innerlich auf einen Kampf vor. Sollte der Mutant sich entscheiden zu kämpfen, würde es Tote geben. Entweder nur Tristan oder sie beide, denn falls der Mutant siegen sollte würden sich die Krieger um ihn kümmern...


- Gast - 11-01-2008

”...leiste Abbitte für Deine Tat...”
sagte Jack, Malal lachte schallend, auch wenn es nur Tristan in seinem Kopf hören konnte.
”Töte ihn nicht, diese Armee wird vielleicht mal unsere sein.”
flüsterte der Dämon lautlos, beruhigend, aber ohne sein Lachen völlig beherrschen zu können. Er brauchte derartiges nicht zu sagen, Tristan war sich der Lage durchaus bewusst, er wäre sicher in einer Position den “Norm” vor sich zu töten, vielleicht auch noch ein paar der Wüstenkinder, doch das wäre auch sein Ende und ans Sterben dachte er nicht mehr seit Malal ihn berührt hatte.
”Abbitte soll ich leisten? Um Gnade winseln wie ein Wurm von dem Thron des verfluchten Imperators?...
er spuckte auf den edlen Boden,
”Ich soll jedem Feigling, der mich mit einem Dutzend Männer aus dem Hinterhalt überfällt meine Waffe überlassen? Ich soll vor dir knien, weil du mir mit Hunderten von Soldaten drohst? SEID IHR HIER EINE HORDE SCHWÄCHLINGE? Du...”
Er deutete auf jenen vor Dreck starrenden Mann welche sich ebenso wie er hatte beweisen müssen
”... lässt du dir deine Waffen nehmen um einem Fremden in den Krieg zu folgen? ...”
er hob seine Sense vom Boden auf und deutete mit dem Schaft auf einige weitere Anwesende
”...Oder Du, du vielleicht? IRGENDWER hier?”
Ein Augenblick der Stille zog sich durch den Saal, während Tristan sich wieder Jack zu wandte.
”Was ist mit dir, gibst du mir deine Waffe, folgst mir in den Krieg, läufst mir hinterher wie ein Haustier, nur weil ich es verlange?”
Tristan und auch Malal konnten nicht ahnen wie nah an der Realität sie mit ihre Provokation waren...


- Jack Mahowk - 11-01-2008

Eigentlich sollten die Worte Tristans Jack kalt lassen aber er spürte, wie die Wut in ihm hoch stieg und sein Verlangen, ihn zu töten noch wuchs. Irgendwie gelang es ihm, den Mutanten nicht in einem Wutanfall einfach anzuspringen, fest hielt er sein Messer in der Hand das die Knöchel weiß hervortraten. “Sei still“ zischte er zwischen seinen zusammengepressten Zähnen hervor. “Du redest nur Müll. Willst Anerkennung ohne etwas dafür tun zu wollen, verlangst Achtung allein dafür das Du bist.“
Jack hob die Waffe und zeigte damit auf den Mutanten. “Ob ich Dir folgen würde willst Du wissen? Warum sollte ich das tun? Du bist nichts und wirst das wahrscheinlich auch immer bleiben. Was könntest DU mir schon versprechen? Ein total verzehrtes Bild von Freiheit, wie von einem Verrückten gemalt. Jetzt richtete Jack seine Worte an alle Anwesenden. Kogan dagegen verspricht wahre Freiheit. Es stimmt, es ist eine Freiheit, in der man sich seinen Respekt erst einmal verdienen muss, aber ist das so falsch?“
Wieder richtete er seine ganze Aufmerksamkeit auf den Mutanten. “Ich BIN Kogan blind gefolgt, weil er sich mein Vertrauen, meine Achtung und meinen ganzen Respekt verdient hat.“
Nie gekannte Kraft strömte in seinen Körper, jede Kleinigkeit drang mit einer Schärfe in sein Hirn, die er so noch nie bemerkt hatte. Er fühlte, dass er sich verändert hatte. Er war bereit.
“Aber Du hast Deine Wahl getroffen.. wozu also noch lange reden.. ich warte“